Ibrahima Traoré - Bereit für die Champions League? Highspeed und Schusstechnik von Marc Basten
Ibrahima Traoré hat in seiner ersten Saison in Mönchengladbach durchaus Eindruck hinterlassen. Er stand zwar nicht oft in der ersten Reihe, gleichwohl hatte er seine Momente. Und die waren überaus wertvoll.
Nach seinem ablösefreien Wechsel vom VfB Stuttgart zur Borussia im letzten Sommer schien für Ibrahima Traoré alles glatt zu laufen. Nach einer überzeugenden Vorbereitung stand er in den ersten beiden Bundesligaspielen in der Startelf, zudem durfte er im Quali-Spiel in Sarajevo von Beginn an ran.
Im weiteren Verlauf der Rotation gehörte er der ‚Donnerstag-Fraktion‘ an und kam bei acht der zehn internationalen Spiele zum Einsatz, fünfmal von Anfang an. Anders sah es in der Liga aus. Den zwei Startelfeinsätzen zu Beginn, folgten in der ganzen Spielzeit nur noch sechs weitere.
Vier davon absolvierte er vom 21. bis zum 24. Spieltag, ehe er in den letzten zehn Partien zum ‚Edeljoker‘ mutierte. In dieser Rolle half der Nationalspieler Guineas richtig weiter: Gegen Wolfsburg lieferte er die Vorarbeit zum späten Tor des Tages, in Berlin markierte er mit einem tollen Treffer im ‚Robben-Style‘ das Siegtor und eine Woche später entschied er auf diese Art endgültig das Toppspiel gegen Leverkusen.
So geht der mittlerweile 27-Jährige als einer der ‚Helden‘ in die Geschichte der Rekordsaison ein. Doch mit Blick auf die neue Spielzeit wird Traoré die Joker-Rolle nicht als das Maß aller Dinge erscheinen.
Wobei es fraglos eine Waffe ist, einen derart quirligen Spieler in der Schlussphase einer Partie reinzuwerfen, wo er mit Highspeed und Schusstechnik einen müden Gegner aufmischen kann. Auch in engen ‚Geduldsspielen‘ sind Traorés Fähigkeiten gefragt, wenn er im Eins-gegen-Eins Löcher in die gegnerische Betonabwehr reißt.
Dass Traoré nicht auf mehr Einsatzzeit gekommen ist, lag zum einen an Patrick Herrmann, der auf rechts eine überragende Rückrunde spielte. Zum anderen fehlt es Traoré etwas am Spielverständnis in der Rückwärtsbewegung. Er ist zwar fleißig, doch bringt er nicht die Stabilität mit, die einen Fabian Johnson auszeichnet.
Ibrahima Traoré ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann. Seine Antritte, ob von rechts mit Zug nach innen oder bis zur Grundlinie mit anschließenden Rückpässen und Flanken (mit Drmic ist künftig auch ein Abnehmer da), braucht Borussia in der neuen Saison. Ganz sicher auch in der Champions League.
Den absoluten Stammspieler Ibrahima Traoré wird es wohl weiterhin nicht geben. Insoweit wird er sich weiter in Geduld üben und seine Momente wahrnehmen müssen.
torfabrik.de
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