BORUSSIA VOR DEM RHEINISCHEN DERBY Am Karnevalssamstag für Aschermittwoch sorgen 11.02.2015 11:31 von Andreas Plum
Heute in vier Tagen ist es wieder soweit: Borussia Mönchengladbach empfängt den 1. FC Köln zum rheinischen Derby im Borussia-Park. Und während pünktlich zu diesem Spiel im Stadion ein neuer Rasen verlegt wurde, so dürfte die Borussen ein Geduldsspiel erwarten.
Gleich zweieinhalb Tage frei hatten die Borussen nach der 0:1-Niederlage auf Schalke am vergangenen Freitag. Zeit genug, um einerseits die Akkus nach der intensiven ‚Englischen Woche’ zum Rückrundenstart wieder aufzuladen und um andererseits dieses Spiel innerlich noch einmal Revue passieren zu lassen und die Köpfe frei zu bekommen.
Denn wenngleich sich der Start mit sechs Punkten aus drei Spielen zu Beginn sicherlich sehen lassen kann, so hat vor allem der Auftritt in der Veltins-Arena noch gehörig Luft nach oben hervorgebracht. Und das vor allem im fußballerischen Bereich.
Viel Ballbesitz, kein Ertrag auf Schalke
Ballbesitz ist nicht alles – so kann man den Auftritt der Fohlenelf in der Schalker Veltins-Arena beschreiben. Die Borussen waren über nahezu die gesamte Spielzeit spielbestimmend und hatten über 70 Prozent, wussten damit aber relativ wenig anzufangen. Man fand einfach kein probates Mittel und hatte keinerlei Lösungen, um das Abwehrbollwerk der Königsblauen zu knacken.
»Viel Ballbesitz zu haben, reicht manchmal nicht aus im Fußball. Wir haben vor drei Tagen gegen Freiburg gewonnen, obwohl sie viel mehr Ballbesitz hatten als wir. Diesmal hatten wir viel mehr Ballbesitz als der Gegner, haben aber nicht die Lücke gefunden«, analysierte Lucien Favre die Niederlage auf Schalke.
Geduldspiel gegen Köln
Spätestens am kommenden Samstag müssen die Borussen dann aber wieder Lösungen parat haben. Zugute kommen sollte den Borussen dabei die Tatsache, dass das Geläuf im Borussia-Park einen neuen Untergrund erhalten halt. Dennoch dürfte es gegen den 1. FC Köln ein ähnliches Spiel wie das in Gelsenkirchen werden: Die Borussen haben mehr Ballbesitz und machen das Spiel, der Aufsteiger lauert aus einer kompakten Defensive heraus auf Fehler und Konter.
Besonders in der Fremde fühlt sich der ‚FC’ mit dieser Herangehendweise am Wohlsten. 16 ihrer bisher 24 ergatterten Punkte holten die Domstädter auswärts und stehen damit in dieser Tabelle hinter dem FC Bayern auf Platz zwei. »Zuhause tun sie sich etwas schwerer, weil dort auch die gegnerischen Teams abwarten können«, so Max Eberl auf der Internetseite der Borussen. »Auswärts ist es andersherum, da müssen ihre Gegner das Spiel machen, während die Kölner sich aufs Kontern verlegen können. Diese Qualität nutzen sie auswärts eiskalt aus«.
Hahn und Kramer wieder einsatzbereit
Da gilt es für die Borussen hellwach zu sein, diese vom Sportdirektor angesprochenen Qualitäten zu unterbinden und ihrerseits die sich bietenden Chancen zu nutzen. Und zudem aggressiv zu Werke zu gehen und am ballführenden Mann zu sein. Auch das übte Lucien Favre mit den Borussen am Dienstag, als es nach den freien Tagen zur Derby-Vorbereitung erstmals wieder auf den Trainingsplatz ging.
Mit dabei waren auch wieder André Hahn und Christoph Kramer. Während Hahn zuletzt aufgrund einer Entzündung der Achillessehne pausieren musste, so hatte den Weltmeister ein grippaler Infekt außer Gefecht gesetzt. Dieser ist nun vollends abgeklungen. Ob der selbstverständlich mit den Hufen scharrende Mittelfeldmann gleich wieder in die Startelf rückt, bleibt abzuwarten. Auf Schalke bildete Håvard Nordtveit mit Granit Xhaka die ‚Doppel-6’.
Fragezeichen hinter Stranzl
Derweil wieder in das Aufgebot zurückkehren könnte André Hahn. »Ich habe keine Schmerzen mehr, darüber bin ich sehr froh«, verkündete der Flügelspieler am Dienstag die positive Nachricht und hoffte: »Vielleicht reicht es ja am Samstag für einen Kurzeinsatz«.
Ob ein solcher oder gar mehr auch bei Martin Stranzl möglich ist, ist noch nicht absehbar. Beim Österreicher absolvierte nach seiner Schädelprellung am Dienstagmorgen ein individuelles Trainingsprogramm und soll je nach Wohlbefinden am heutigen Mittwoch wieder in das Mannschaftstraining einsteigen.
»Immer eine besondere Brisanz«
Unterdessen fiebert man gerade auch in Gladbach dem rheinischen Derby entgegen. Und dass das Aufeinandertreffen dann auch noch pünktlich zum ‚High Noon’ der 5. Jahreszeit im Rheinland stattfindet, tut sein übriges hinzu. Die Fohlenelf ist heiß auf dieses Spiel, wie André Hahn verlauten ließ, und will dem 1. FC Köln bereits am Karnevalssamstag die tollen Tage vermiesen und für Aschermittwochs- bzw. Katerstimmung sorgen. Auf geht’s!
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