Die Bestmarken in der Bastion Bruchweg Die Statistik zeigt: Mainz 05 vor allem aufgrund der Heimstärke auf Wiederaufstiegskurs
Vom 22.12.2007
Drei Jahre hatte sich der FSV Mainz 05 im Fußball-Oberhaus tummeln dürfen. Drei Jahre, in denen Bestmarken naturgemäß von anderen Teams aufgestellt wurden. Zurück in Liga zwei sieht´s schon anders aus. Der derzeitige Rangzweite führt gleich in mehreren Kategorien die Bestenlisten an.
Von
Roland Hessel
Hatten die 05er nach ihrem Abstieg im Sommer dieses Jahres noch für reichlich "negative Höhepunkte" gesorgt, ist die Bilanz im Winter 2007 nicht nur durch die Platzierung in der Tabelle äußerst positiv. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp hält gleich mehrere Ligabestwerte. Und darunter sind einige, die durchaus Gewicht haben.
So stellt Mainz 05 nicht nur die beste Heimmannschaft der Hinrunde, sondern auch die beste Abwehr. Gerade zwei Mal kassierte Mainz mehr als ein Gegentor (0:3 in Fürth am zweiten und 0:2 in Offenbach am sechsten Spieltag). Kein Team in der Zweiten Liga kann zur Halbzeit eine solche Bilanz aufweisen. Aber auch im Angriff läuft´s (meistens) rund. Der FSV schoss sieben Mal mindestens drei Tore in einem Spiel, vier Mal gelangen sogar vier Treffer - in beiden Kategorien ist 05 jeweils Ligaspitze.
Die Heimbilanz: Sechs Siege, zwei Remis, keine Niederlage - aus solchen Bilanzen werden Aufsteiger gestrickt. Auch wenn Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach und auch Neuling VfL Osnabrück ebenfalls in der Hinrunde im eigenen Stadion ungeschlagen blieben, 20 Punkte sammelte kein anderer Verein. Wenn man die drei Bundesliga-Jahre ausklammert, ist 05 im Unterhaus sogar seit zwölf Heimspielen unbesiegt. Die letzte Niederlage am Bruchweg setzte es am 29. März 2004 gegen Arminia Bielefeld (0:2). Beeindruckend auch der Torhunger der Mainzer: Auf 22 Heimtreffer bringt es kein anderer Zweitligist. In fünf der acht Heimspiele gelangen dem FSV mindestens drei Tore - das schaffte kein anderes Team. Zwar spielte der Tabellenzweite erst zwei Mal zu Null, kassierte aber auch als einzige Mannschaft in keinem Heimspiel mehr als ein Gegentor. Auch das ist der Topwert der Liga.
Die Auswärtsbilanz: Zwar hat nur der Spitzenreiter aus Gladbach mit deren fünf mehr Auswärtssiege als Mainz 05 eingefahren (drei) und auch die wenigen Gegentore (zehn) sprechen für die 05er, die hier nur von Paderborn und Greuther Fürth (jeweils neun) unterboten werden, aber dennoch ist in diesem Bereich die Bilanz eindeutig noch ausbaufähig. Denn obwohl Mainz nach Gladbach (36) und Köln (32) mit 31 Treffern den drittbesten Angriff der Liga stellt, blieb der Bundesliga-Absteiger auswärts schon fünf Mal ohne eigenes Tor. Und teilt sich damit zusammen mit Schlusslicht Paderborn den letzten Platz. Zudem gerieten die 05er auf fremden Plätzen fünf Mal mit 0:1 in Rückstand. Am Ende sprang dann nur noch ein Punkt heraus (1:1 in Paderborn.
Die Offensive: Auch wenn sie nur im heimischen Bruchweg richtig ins Rollen kommt, hält Mainz 05 in Sachen Sturm und Drang gleich mehrere Bestmarken. Der Rangzweite hat ligaweit die meisten Torschüsse abgegeben (295 - entspricht 17 pro Spiel). Mit Daniel Gunkel (sieben Tore) steht der torgefährlichste Mittelfeldspieler in den Mainzer Reihen. Spitze sind die Standards - und zwar in jeder Beziehung: 14 Mal traf 05 nach ruhenden Bällen - auch dank Gunkel, der an zehn dieser 14 Tore beteiligt war. Überragend die Freistoß-Quote. Sechs direkte Freistoßtore sind einsamer Bestwert (vier Mal Gunkel, je ein Mal Milorad Pekovic und Damir Vrancic). Rekordhalter ist Mainz auch in Sachen Weitschusstore: 05 traf bereits sieben Mal von außerhalb des 16ers.
Die Defensive: Wer nur 16 Gegentore in 17 Spielen kassiert (bei acht Heimspielen nur sechs), der kann nicht viel falsch gemacht haben. Zumal Mainz 05 auch die wenigsten gegnerischen Torschüsse zugelassen hat (im Schnitt nur zwölf pro Spiel). Die Schotten komplett dicht machen die Mainzer in der Anfangsviertelstunde, in denen sie kein einziges Gegentor zugelassen haben. Allerdings gibt es auch für die Abwehr noch etwas, woran man in der Winterpause arbeiten sollte. Die Rheinhessen kassierten schon vier Gegentore nach Eckbällen. Nur Osnabrück und Offenbach waren hier anfälliger.
Fazit: Auch wenn die Hinrunde negativ endete und durch das 0:1 beim FC St. Pauli die beeindruckende Serie von acht Spielen ohne Niederlage beendet wurde, scheint der FSV Mainz 05 auf dem besten Weg zurück in die Bundesliga zu sein. Und auch wenn es nur eine statistische Spielerei ist: Auch die 31 Zähler, die bisher eingesammelt wurden, sollten ein gutes Omen sein. In der Aufstiegssaison 03/04 waren es zum gleichen Zeitpunkt nur deren 27, also gleich vier Punkte weniger. Auch ein Indiz für eine erfolgreiche Rückrunde: Die Heimkönige der Liga dürfen in der zweiten Halbserie einmal mehr am geliebten Bruchweg antreten.
Die statistischen Daten wurden von der Bundesliga-Datenbank Impire ermittelt.
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