Klopp-Rotation verfehlt Wirkung

Überraschende Umstellungen im 05-Team

Vom 13.05.2008

Nichts hat gepasst im Aufstiegs-"Halbfinale", wie die Nullfünfer die Partie in Köln tituliert hatten. 05-Trainer Jürgen Klopp baute das Mainzer Team überraschend um und "verzockte" sich damit gehörig.


Das Personal: Klopp ließ Miroslav Karhan, Srdjan Baljak und Elkin Soto auf der Bank und dort saßen die drei Akteure auch bis zum Abpfiff. Der 05-Trainer begründete dies mit seinen Eindrücken aus dem Training und der verlorenen Aachen-Partie. Im Nachhinein muss festgestellt werden - gründlich verzockt. Mainz 05 setzte auf Schnelligkeit mit Nejmeddin Daghfous, Chadli Amri, Felix Borja und Markus Feulner. Diese Idee zündete nicht.

Die erste Halbzeit: Mainz hatte die Partie bis zum 0:1 gut im Griff. Es sah nicht schlecht aus, was die Nullfünfer bis zu diesem Zeitpunkt boten. Doch nach dem ersten Treffer von Roda Antar wurde es sehr mager, vor allem die Aktionen nach vorne blieben Stückwerk, obwohl der 1. FC Köln in der Defensive keineswegs sattelfest wirkte.

Die zweite Halbzeit: Auch im zweiten Durchgang blieben die Mittelfeldaktionen das Hauptproblem und vorne stolperte Borja über die Bälle. Vielleicht hätte es Sinn gemacht, Elkin Soto oder Miroslav Karhan nach der Pause im Mittelfeld für den überforderten Daghfous zu bringen. Das 05-Spiel war einfallslos. Köln konnte mehrfach Konter setzen und hatte mehr Chancen als zum 2:0.

Fazit: Mainz 05 schwächelt bedenklich in der Schlussphase der Saison, das zeichnete sich schon auswärts in Osnabrück ab und setzte sich in den Heimspielen gegen Kaiserslautern und Aachen fort. In Köln ging dazu noch die Ordnung im Mannschaftsgefüge verloren, weil das Team umgestellt worden war. Das Mainzer Spiel ist zwar gefällig, aber es fehlt die Gefährlichkeit im Abschluss, der Überraschungseffekt im Spiel nach vorne. Köln reichte eine normale Leistung, gepaart mit Leidenschaft. FC-Trainer Christoph Daum hatte auf taktische und personelle Experimente verzichtet. Ein 05-Heimsieg über den FC St. Pauli ist in der aktuellen Verfassung keine Selbstverständlichkeit.