AZ-Interview Kein Happy End, aber Hoffnung

Beutel mit Stadtschreiber im Stadion

Vom 19.05.2008

Im C-Block fieberten Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) und Stadtschreiber Michael Kleeberg mit den Nullfünfern. Dazu ein Spielbericht in fünf Fragen an den Literaten und den Politiker.


Herr Kleeberg, was sagt der Autor und Bayern München-Fan: Eignet sich die Dramatik am Bruchweg zur literarischen Verarbeitung?

Kleeberg: Alles Erlebte lässt sich beschreiben. Ich glaube allerdings, die Enttäuschung der Mainzer Fans über den Nicht-Aufstieg hält sich in Grenzen: Die Mannschaft hatte es eben nicht mehr selbst in der Hand, ob es für den Aufstieg reicht. Aber mir hat es hier so gut gefallen - ich will in der nächsten Saison gerne öfter ins Stadion kommen.

Herr Beutel, die Fans haben ein Transparent entrollt - "Für den Fußball und für Mainz - gemeinsam Richtung Liga 1". Nun bleibt Mainz 05 in der Zweiten Liga, was heißt dies für Verein und Stadt?

Beutel: Ein Sieg wäre zwar schön gewesen, und im Moment überwiegt ganz sicher die Enttäuschung, aber ich bin mir sicher, dass gerade der schmerzliche Abschied von Jürgen Klopp zeigen wird, dass der Verein gut aufgestellt ist, dass er auch mit einem neuen Trainer gut bestehen kann.

Bleibt es bei Ihrer Einschätzung, wenn vielleicht irgendwann Stimmen laut werden, die am Sinn eines neuen Stadions zweifeln?

Beutel: Solch ein Projekt kann man nicht von Augenblicken abhängig machen. Ich gehe davon aus, dass wir in der nächsten Saison in der oberen Hälfte der Zweiten Liga mitspielen, vielleicht sogar die Chance zum Aufstieg haben.

Aber wenn die Nullfünfer nach unten durchgereicht würden, dann würde es schon eng?

Beutel: Wenn dies eine dauerhafte Tendenz wäre, natürlich. Aber die sehe ich nicht.

Wie wird die Stadt Jürgen Klopp verabschieden?

Beutel: Darüber werden wir uns am Montag Gedanken machen. Es wird sicher einen Empfang für ihn im Rathaus geben. Aber bis eben gerade war es für solche Überlegungen ja viel zu früh.