Hoogland macht den Unterschied

Mainz 05 siegt verdient 1:0 über Offenbacher Kickers / Viele Chancen nicht genutzt

Vom 10.03.2008

MAINZ Mühsam, aber verdient siegte Fußball-Zweitligist 1. FSV Mainz 05 gestern im ausverkauften Bruchweg-Stadion 1:0 (0:0) gegen die Offenbacher Kickers. Rechtsverteidiger Tim Hoogland erzielte den Treffer des Tages per Kopf.

Mainz 05 gelang der erste Heimsieg in diesem Jahr, aber nach der 1:2-Niederlage gegen Greuther Fürth und dem 2:2 nach 2:0-Führung gegen Abstiegskandidat Carl Zeiss Jena mangelte es den Nullfünfern an der konsequenten Ausnutzung ihrer zahlreichen Chancen - und so musste völlig unnötig bis zum Abpfiff um die drei wichtigen Punkte gezittert werden. Offenbach war allerdings zu harmlos und verließ sich zur sehr auf die möglichen Fehler der Mainzer. Das war dann doch zu wenig, um beim Tabellenzweiten einen Punkt im Kampf gegen den Abstieg schnappen zu können.

"Wir haben gut angefangen und die Partie lange offen gehalten. Leider haben wir keine Tore erzielt und keine Punkte geholt", resümierte Jörn Andersen. Der OFC-Trainer hatte mit ansehen müssen, dass Mainz die besten Möglichkeiten nicht nutzte, aber Hoogland mit einer Kopfball-Bogenlampe den Siegtreffer markieren konnte. "Wir haben uns zu oft in die Räume gestellt, in die wir eigentlich hätten laufen sollen", meinte 05-Coach Jürgen Klopp. Zudem sei nach der Führung "zu oft im richtigen Moment der falsche Ball, oder eben umgekehrt, gespielt worden."

Während Andersen ohne Mittelfeldregisseur Ricardo Sousa (Sperre) antrat, musste Klopp kurzfristig auf Stürmer Isaac Boakye wegen einer fiebrigen Bronchitis verzichten. Dafür rückte Srdjan Baljak ins Team, der ordentlich spielte, gut flankte, aber erneut zu ungefährlich vor dem Tor agierte. Mainz 05 hatte einige Möglichkeiten, die entweder Offenbachs starker Keeper Cesar Thier vereitelte, oder eben von den 05-Angreifern zu schlampig verwertet wurden. Zum Ende des ersten Durchgangs hatten Hoogland, Felix Borja und Milorad Pekovic die Führung auf Fuß oder Kopf. Nach dem Wechsel hätten Borja, Daghfous und Chadli Amri mehr als einmal auf 2:0 erhöhen können, ja müssen.

"Wir haben erst nach gut einer halben Stunde den Zugriff auf das Spiel bekommen", sagte Klopp. "Aber es gab heute vieles zu sehen, auf das aufgebaut werden kann. Das ist natürlich mit einem 1:0 einfacher. Ein früheres Tor hätte uns sicher gut getan." Für Andersen stand fest: "Mainz hätte auch höher gewinnen können. Aber es ist bitter, dass wir dann durch solch ein Tor verloren haben." Den Nullfünfern war anzumerken, dass die beiden vorangegangenen Heimspiele Eindruck hinterlassen hatten. Die späte Niederlage gegen Fürth und der späte Ausgleich von Jena haben die Mainzer nicht frei aufspielen lassen. Der Druck des Gewinnenmüssens war spürbar, obwohl das eigene Publikum viel Geduld hatte. Lange waren die gut 2000 Offenbacher Fans lauter als die Mainzer Anhänger im mit 20 300 Zuschauern ausverkauften Stadion.

"Ich bin froh, dass das Tempo in unserem Spiel wieder da ist", erklärte Klopp. "Zu Beginn haben wir schlecht auf die zweiten Bälle nach den langen Pässen der Offenbacher reagiert. Aber ich hatte schon das Gefühl, dass wir ein Tor machen." Und im eigenen Strafraum hatten die 05er bei Ecken und Freistößen nach den schlechten Erfahrungen aus den vergangenen Partien auf Manndeckung umgestellt. Das funktionierte. Der 05-Coach weiter: "Du willst den Sieg erzwingen. Aber mit dem Erlebnis Jena im Hinterkopf ist manches nicht einfach. Wenn du fünf Mal zuvor 1:0 gewonnen hast, dann spielst du ruhiger. Aber dann macht Hoogland den Unterschied." Zur Lage in der Zweiten Liga sagte Klopp: "Wir haben Ambitionen und einen Anspruch, also muss man ohne Wenn und Aber solche Spiele gewinnen."