Bayern-Doc gibt 05 Hoffnung
Einsatz von Gunkel und Amri in Mönchengladbach nicht ausgeschlossen


Vom 13.02.2008

Die Hoffnung, dass der FSV Mainz 05 am Montag im Zweitliga-Spitzenduell bei Borussia Mönchengladbach auf die Mittelfeld-Spieler Daniel Gunkel und Chadli Amri zurückgreifen kann, ist noch nicht begraben.


Von

Roland Hessel

"Wir geben nicht auf", sagte gestern Mannschaftsarzt Dr. Klaus Gerlach im AZ-Gespräch. Beide Spieler, die derzeit bei Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in Behandlung sind, könnten kurzfristig wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und somit für den Montag durchaus eine Alternative sein.

Gunkel unterzieht sich in den nächsten Tagen einer Reflextherapie, um die Verspannungen und Nervenreizungen zu beruhigen, die sich bei ihm aufgrund einer Spondylolyse (Fehlbildung eines Wirbelfortsatzes) gebildet haben. "Es handelt sich dabei um eine geringe Instabilität in der Wirbelsäule, die entweder angeboren ist oder die sich der Spieler in jungen Jahren erworben hat", erläutert Gerlach, der von einem Kreislauf spricht. "Wenn dieses Problem muskulär nicht kompensiert werden kann, kommt es zu einer Nervenreizung und dann zur Verspannung." Die Spondylolyse besteht bei dem 27-Jährigen übrigens nur auf einer Seite der Wirbelsäule.

Aufgetreten sind die Probleme im Trainingslager der 05er im Januar in Spanien. Der Befund war schnell erstellt, doch alle Therapie-Versuche verliefen unbefriedigend. Nun also soll die so genannte Quaddel-Behandlung Besserung bringen. Im Klartext: Gunkel bekommt insgesamt dreimal eine Spritze in den Muskel gejagt, die für Entspannung sorgen sollen. Zunächst wird diese Behandlung in München beim Bayern-Doc durchgeführt, später soll sie - falls nötig - in Mainz fortgesetzt werden. Die nächste Spritze bekommt der siebenfache Torschütze am Freitag. Durchaus möglich, dass er dann wieder ins Training einsteigen kann. "Das ist nicht auszuschließen. Es ist ein wenig wie der berühmte Hexenschuss. Der geht ja auch manchmal nach einer Spritze ganz schnell wieder weg", so Gerlach weiter.

Müller-Wohlfahrt jedenfalls zeigte sich im Fachgespräch mit seinem Mainzer Kollegen durchaus optimistisch. "Er hat mir berichtet, dass er im vergangenen Jahr 22 Fußballer mit diesem Problem in Behandlung hatte. Und bei allen sei das Problem in kürzester Zeit wieder im Griff gewesen", so Gerlach.

So oder so: Gunkel wird in Zukunft ein spezielles Aufbautraining absolvieren müssen. "Daniel muss etwas tun, um langfristig den Wirbel zu stabilisieren", betont der Mainzer Doc, der aus eigener Erfahrung weiß, wie sensibel das Thema "Rücken" grundsätzlich ist. "Der Rücken ist nun einmal die Wetterecke, er muss besonders gepflegt werden", weiß Gerlach, der die jetzt aufgetretenen Probleme auch mit den derzeit herrschenden Witterungsbedingungen erklären kann. Auf hartem, weil gefrorenem Untergrund ist die Belastung eben eine andere als im Sommer, wenn der Rasen weich ist.

Ähnlich verhält es sich im Fall von Chadli Amri, der sich mit einer muskulären Disbalance (Ungleichgewicht) im Lenden-Becken-Bereich auseinander setzen muss. "Müller-Wohlfahrt hat gesagt, dass bei Chadli in zwei Tagen schon alles wieder in Ordnung sein sollte", erläuterte Gerlach. Amri wird ebenfalls mit der Reflextherapie behandelt. Auch bei ihm gilt: wenn Besserung eintritt, kann der 22-Jährige Algerier auch das Training wieder aufnehmen. Und die Chancen sind zumindest - wie auch bei Mitspieler Gunkel - durchaus vorhanden...