Wildwest-Fußball mit sicherem Sieg

Mainz 05 hat Mühe, weil nur ein Tor gelingt

Vom 10.03.2008

Klare Torchancen, viel Platz für Konter, aber nach neunzig Minuten nur ein knapper 1:0-Erfolg für Fußball-Zweitligist Mainz 05 gegen die abstiegsbedrohten Offenbacher Kickers. In dieser Liga ist kein Spiel leicht.


Das Personal: Mainz 05 musste kurzfristig auf Stürmer Isaac Boakye verzichten. Am Samstagabend fühlte sich der Ghanaer schlecht, am Sonntag war er dann mit Fieber richtig krank. Auf der Tribüne saßen Elkin Soto und Wellington. Für Boakye rückte Srdjan Baljak wieder in die Startelf, zuletzt war dies beim Rückrundenauftakt in Koblenz der Fall.

Die Offenbacher mussten auf Ricardo Sousa (Gelb-Rot) und Thorsten Judt (5. Gelbe Karte) sowie den verletzten Christian Müller verzichten. Moses Sichone konnte nach Krankheit spielen.

Die erste Halbzeit: Die erste halbe Stunde gehörte den Offenbachern. Doch der OFC konnte auch das große Durcheinander nach gut einer Viertelstunde im 05-Strafraum nicht nutzen. Das Signal zum Aufbruch gab Daniel Gunkel mit einem Distanzschuss nach 28 Minuten. Danach hatte Mainz 05 einige hochkarätige Möglichkeiten, so stand Denis Epstein zwei Mal goldrichtig auf der Linie nach 05-Eckbällen. Dazu rettete der 41-jährige Torwart der Hessen, Cesar Thier, mehrfach glänzend.

Die zweite Halbzeit: Jetzt spielten nur noch die Nullfünfer und Offenbach hatte keine richtige Torchance mehr. Doch die Mainzer waren entweder zu umständlich, nicht entschlossen genug oder es wurden bei den zahlreichen Kontermöglichkeiten genau die falschen Entscheidungen getroffen.

Was lief gut? Mainz spielte sich aus dem Tief heraus. Der Wille zum Sieg war da, auch wenn nicht alles rund lief. Auch bei den zuletzt so gefürchteten "Standards" der Gegner griff die "neue Manndeckung", die Konzentration ließ nicht nach.

Was muss besser werden? Im Mittelfeld werden zu viele leichte Bälle weggeschenkt. Ob Milorad Pekovic oder Markus Feulner - beide sehr aktiv, aber mit haarsträubenden Aktionen. Daniel Gunkel nähert sich seiner guten Form. Bisweilen fehlte die Ordnung im Mittelfeld, phasenweise war Wildwest-Fußball zu sehen. Die fehlende Konsequenz in der Chancenauswertung zieht sich wie ein Roter Faden durch die Spielzeit.

Fazit: Mainz 05 steht auf Platz zwei, allzu viel läuft also nicht verkehrt, auch die Konkurrenz hat ihre Mühe. Sieben bis acht Mannschaften haben Aufstiegschancen, werden sich aber noch gegenseitig Punkte wegnehmen. Für die Nullfünfer geht es nun am Sonntag zum TSV 1860 München, dann kommt am Ostersonntag zum Spitzenspiel 1899 Hoffenheim an den Bruchweg, bevor es nach Aue geht und die Wiesbadener kommen ...