Manager zu Äußerungen von Klopp und der Zukunft des 05-Trainers
Vom 12.02.2008
Die 1:2-Niederlage des Fußball-Zweitligisten Mainz 05 gegen die Spvgg. Greuther Fürth wirkt nach. Dazu befürchten viele Fans, der Abschied von Trainer Jürgen Klopp rücke näher.
Von
Lutz Eberhard
Jürgen Klopp erzählte bei seinem Besuch in der TV-Sendung "Flutlicht" bei SWR RP am Sonntagabend eigentlich nichts Neues. Und dennoch wird bei den 05-Fans nun diskutiert, ob es die Abschiedsbotschaft des Trainers war. Dabei hatte Klopp lediglich, wie in vielen Zeitungsinterviews zuvor, nur darauf hingewiesen, dass er neugierig sei auf neue Aufgaben und irgendwann die Zeit des Abschieds kommen könne. Aus dem Umfeld von Klopp war am Montag zu erfahren, dass der 40-Jährige nur deutlich habe machen wollen, dass ein Ende seiner Zeit bei Mainz 05 möglich sei, aber längst nicht beschlossen ist.
"Es ist interessant, wie das aufgefasst wird", meinte gestern auch Manager Christian Heidel. "Ich kann es so sagen, es ist noch keine Entscheidung gefallen." Er werde einer der ersten sein, die es erfahren würden, wenn Klopp sich entschieden hat "Ich glaube, als erster nach seiner Frau werde ich es erfahren. Ich bin über alle Abläufe informiert. Er weiß noch nicht, wie er sich entscheidet. Aber wie soll Kloppo sich jetzt auch verhalten, wenn er Tag für Tag immer wieder danach gefragt wird." Klar sei, Jürgen Klopp stehe bis 30. Juni 2008 unter Vertrag beim 1. FSV Mainz 05. Und was ab dem 1. Juli geschehe, "dies ist noch nicht entschieden".
"Kloppo kann verlängern"
Der 05-Manager sieht auch kein Problem darin, dass sich die Entscheidung von Klopp noch hinziehen kann. "Ich nenne da kein Datum. Wir sind uns mit ihm einig, er weiß, dass er jeden Tag einen neuen Vertrag bei Mainz 05 unterschreiben kann. Wir respektieren aber auch, dass er sich die Zeit nehmen will, zu schauen, was sonst noch so los ist." Und los ist vielleicht nicht nur beim Hamburger SV etwas. Wer weiß, was sich in den kommende Wochen noch beim VfB Stuttgart mit Meistertrainer Armin Veh abspielt...? Oder was wird in Nürnberg?
Heidel sieht in der offenen Frage, wer nach dem 1. Juli Trainer bei Mainz 05 ist, kein Problem für die aktuelle sportliche Arbeit am Bruchweg. "Wir spielen im Ist-Zustand, und es spielt keine Rolle, wer im August Trainer ist. Die Spieler kennen ihren aktuellen Trainer, um mehr geht es nicht. Und Ischdonat hat sich ja nicht vor seinem Fehlpass Gedanken gemacht, was nach dem 1. Juli geschieht."
Da sich abzeichnet, dass zumindest Christian Heidel am Ende der Woche seinen Vertrag am Bruchweg verlängern wird, würde somit auf diesem Sektor der sportlichen Verantwortung die Kontinuität gewahrt, sollte Klopp eine neue Herausforderung suchen. Die Nullfünfer werden in den kommenden Wochen nicht verhindern können, dass die Diskussion um die Zukunft ihres Trainers anhält und sportliche Resultate damit in Zusammenhang gebracht werden. Heidel hatte vor Tagen im AZ-Gespräch gesagt, Mainz 05 werde mit niemand verhandeln, bevor nicht eine Entscheidung von Jürgen Klopp gefallen sei. Dennoch kursieren schon Namen für eine mögliche Nachfolge: immer wieder genannt wird A-Junioren-Coach und Ex-Profi sowie Klopp-Spezi Jürgen Kramny, dazu gesellt sich Ex-Cottbus-Trainer Petrik Sander und der seit längerem vereinslose Wolfgang Wolf (ehemals Wolfsburg, Nürnberg und FCK).
Sorgen um Gunkel
Die Fürth-Partie war gestern Thema in einer Teamsitzung der 05-Profis mit Klopp. Heute ist trainingsfrei. Seit gestern weilen Chadli Amri und Daniel Gunkel zur Untersuchung bei Bayern-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Es stellte sich raus, dass Gunkels Rückenbeschwerden die Folge einer bereits bekannten Spondylose (knöcherner Defekt in einem Wirbelbogen) sind. Diese Diagnose bestätigte Müller-Wohlfahrt. Der 05-Mittelfeldspieler wird zur weiteren Untersuchung und Festlegung einer Therapie einen Rückenspezialisten aufsuchen. Amri wird heute untersucht.
Manager Heidel meinte gestern zur Niederlage vom Sonntag: "Das war schon ein kurioses Spiel." Er habe sich die neunzig Minuten noch mal angeschaut. "Wir haben unsere Chancen nicht genutzt, das ist das Hauptproblem gewesen." Und der Treffer zum 2:1-Sieg der Franken hätte der Schiedsrichter nicht geben dürfen, meinte Heidel. Der Fürther Thorsten Burkhardt verdeckte 05-Torwart Daniel Ischdonat die Sicht, also sei es keine passive Abseitsstellung gewesen. "Los gelöst von der Abseitsstellung wurde da sicher auch in der Abwehr gepennt", hatte Heidel erkannt. "Das war dennoch eine krasse Fehlentscheidung, die Regel ist da völlig klar. Passives Abseits wurde schon in ganz anderen Situationen anders bewertet." Ab Mittwoch läuft nun die Vorbereitung der Nullfünfer auf das nächste Spitzenspiel bei Tabellenführer Borussia Mönchengladbach (Montag, 20.15 Uhr/live im DSF).
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