Keine Abschiedsfeier geplant


Mainz (sid) Vor dem finalen Dreikampf um den
Bundesliga-Aufstieg am Sonntag glaubt Trainer Jürgen Klopp trotz
der nicht idealen Ausgangsposition weiter an die große Chance des
Zweitligisten FSV Mainz 05 auf eine Rückkehr in die Eliteliga. "Wir
haben einen Vertrauensvorschuss verdient, um uns gemeinsam auf eine
mögliche große Sache vorzubereiten. Ich kann mir gut vorstellen,
was alles passieren könnte. Dieses Bild fällt mir leicht", erklärte
Klopp vor dem abschließenden Saisonspiel am Sonntag im mit 20.300
Zuschauern längst ausverkauften Stadion am Bruchweg gegen den
Tabellenachten St. Pauli (14.00 Uhr/live bei Premiere).
Mainz (55 Punkte/57:35 Tore) muss aber selbst im Fall eines
Sieges auf einen Ausrutscher des derzeitigen Dritten 1899
Hoffenheim (57/55:40) hoffen, der vor dem Heimspiel am Sonntag
gegen Greuther Fürth einen Zwei-Punkte-Vorsprung auf die Mainzer
hat. Auch der SC Freiburg (55/49:42) darf sich trotz der wesentlich
schlechteren Tordifferenz gegenüber Hoffenheim und Mainz noch vage
Hoffnungen auf den Sprung in die Bundesliga machen. Die Breisgauer
spielen am Sonntag zeitgleich mit den Konkurrenten gegen den SV
Wehen Wiesbaden.
Das Mainzer Umfeld will sich derzeit nur mit dem Idealfall
beschäftigen. Eine Abschiedsfeier für Klopp, der im Fall des
Nicht-Aufstiegs die Rheinhessen nach insgesamt 18 Jahren als Profi
und Coach verlassen wird, ist nicht geplant. "Wenn es dann wirklich
soweit ist, können wir uns immer noch etwas einfallen lassen",
meinte FSV-Manager Christian Heidel. Fest steht, dass "Kloppo"
seine Profis unabhängig vom Ausgang des Saisonfinals in der
kommenden Woche noch einmal zum Training bitten wird. "Im Idealfall
zum Ausschwitzen des Alkohols", sagte der 40-Jährige schmunzelnd.
Bereits in der Spielzeit 2003/2004 hatte der FSV am letzten
Spieltag die zuvor um zwei Punkte besseren Aachener noch abgefangen
und war ins Oberhaus aufgestiegen.
Während des Spiels im Bruchweg-Stadion werden die Ergebnisse
aus Hoffenheim und Freiburg nach Angaben des Vereins nur
eingeblendet, wenn sie aus Mainzer Sicht positiv sind. Das
Staatstheater hat bereits eine Aufführung von Peer Gynt am
Sonntagabend abgesagt, da der nahe gelegene Gutenbergplatz bei
einem Aufstieg als Partymeile dienen soll. Die Stadt hat offiziell
allerdings noch keine Vorkehrungen für eine etwaige Sause getroffen.
Gegen St. Pauli muss Klopp auf Kapitän Marco Rose verzichten.
Der Verteidiger hatte sich beim Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln
(0:2) am vergangenen Wochenende einen Innenbandriss im Knie
zugezogen. Der FSV-Coach hofft indes auf die Genesung von Torhüter
Daniel Ischdonat, der sich in den vergangenen Tagen mit einer
Verhärtung im Oberschenkel plagte. Der eigentliche Stammkeeper Dimo
Wache war am Mittwoch nach einer Zwangspause wegen einer
Kniearthroskopie ins Training zurückgekehrt. Im Notfall könnte auch
der 34-Jährige spielen.