Elkin Soto lässt Mainzer jubeln
Kolumbianer wird im Derby eingewechselt, gefoult und trifft zum Sieg

Jubel nach dem späten Siegtor: Elkin Soto dreht in Richtung Fans ab. Foto: Kopp

Vom 03.05.2008

rh. MAINZ Der FSV Mainz 05 bleibt auf Aufstiegskurs, der 1. FC Kaiserslautern im Tabellenkeller. So lautet das Fazit des rheinland-pfälzischen Duells in der Zweiten Fußball-Bundesliga, dass die Mainzer mit 2:1 für sich entschieden. Elkin Soto traf in der letzten Minute.


Nach den Toren von Felix Borja, der in der 22. Minute bereits seinen 15. Saisontreffer für Mainz 05 markierte, und von Sebastian Reinert, der in der 39. Minute das zweite Mal in der laufenden Runde für den 1. FC Kaiserslautern erfolgreich war, hatten sich fast alle im mit 20300 Zuschauern ausverkauften Bruchweg-Stadion mit der Punkteteilung abgefunden. Eine Punkteteilung, die auch in einer spielerisch nicht hochklassigen, aber sehr intensiv und kämpferisch geführten Begegnung in Ordnung gegangen wäre. Bis Elkin Soto zur Tat schritt. Der Kolumbianer, der so lange verletzt gewesen war und erst in der Halbzeit für Markus Feulner eingewechselt wurde, hatte den Freistoß aus knapp 20 Metern selbst herausgeholt und ihn dann technisch perfekt im Lauterer Gehäuse versenkt. "Einfach überragend", wie 05-Trainer Jürgen Klopp feststellte - allerdings auch in die Torwartecke. Der bis dahin so sicher auftretende Tobias Sippel im FCK-Tor hatte viel zu spät reagiert.

"Am Ende ist es egal, wie das Ergebnis zustande kommt. Es zählen nur die drei Punkte", meinte 05-Trainer Jürgen Klopp sichtlich erleichtert ob des Last-Minute-Sieges gegen einen Gegner, der kämpferisch alles gab und dessen Trainer Milan Sasic keineswegs den Stab über seinen Spielern brechen wollte. "Die Mannschaft hat alles versucht, alles gegeben. Ein Punkt wäre sicherlich drin gewesen. Mainz 05 hat am Ende aber gedrückt und den Sieg dann auch verdient." Die Gastgeber begannen druckvoll und hatten nach zwei Minuten schon die erste Chance durch Miroslav Karhan, der nur wenige Minuten später nur den Pfosten des Lauterer Tores traf. Fast zwangsläufig die Führung der Hausherren nach 22 Minuten. Christian Demirtas hatte sich auf der linken Seite schön durchgesetzt, den Ball auf den stärkeren rechten Fuß gelegt und maßgenau auf den Kopf von Borja geflankt, der mutterseelenallein gelassen FCK-Keeper Tobias Sippel keine Chance ließ.

Doch danach kam der Bruch ins Mainzer Spiel und der Gast enorm auf. Verdient so auch der Ausgleich, der fast ein Duplikat des Mainzer Tores war. Sven Müller hatte sich auf rechts nach einer Mainzer Fehlerkette durchgesetzt und den kleinen Sebastian Reinert bedient, der mit seinem Kopfstoß Daniel Ischdonat keine Chance ließ. "In dieser Phase lief vieles nicht gut", bekannte Klopp, während Sasic zu Recht von einem verdienten Ausgleich sprach.

Nach der Pause änderte sich das Bild zunächst nicht. Bissige Lauterer machten den Mainzern weiter das Leben schwer. Und sie kamen auch zu Chancen. Die beste war eindeutig die von Stefan Lexa, der aus 18 Metern das Spielgerät volley an die Querlatte donnerte. Doch nachdem die Gastgeber zunächst schlampige Konter fuhren, übernahmen sie nach rund 60 Minuten wieder das Kommando. Zwingendes sprang freilich kaum noch heraus. Einzig der Gewaltschuss des eingewechselten Ranisav Jovanovic, den Sippel glänzend parierte, hätte einen Treffer verdient gehabt. Die Pfälzer versteckten sich indes weiterhin nicht. Die weiten Abschläge Sippels sorgten immer wieder für Probleme. Und so schien das Remis, das vierte im vierten Zweitliga-Duell der beiden rheinland-pfälzischen Rivalen, schon programmiert. Bis sich Soto sich den Ball zurecht legte.