Weser-Kurier 03.03.2008

Erst die Taten - dann die Worte


Markus Rosenberg ist dort, wo er sich im Juli irrtümlich wähnte: an Position eins des Bremer Sturmensembles

BREMEN (WAT). Anfang Juli, als Miroslav Klose gerade nicht mehr und ein möglicher Nachfolger noch nicht in Bremen war, da hat sich Markus Rosenberg zu Wort gemeldet. Man brauche keinen weiteren Angreifer, erklärte der 25-Jährige sinngemäß, es gebe doch ihn als legitimen Klose-Ersatz. Eine sehr vollmundige Selbsteinschätzung, bloß Taten folgten den Worten nicht. Am Sonnabend gab’s gleich beides vom Schweden: erst Taten - und dann Worte.

Seine Taten aus der 44. und 63. Minute bescherten Rosenberg eine ordentliche Portion Anerkennung. "Vor der Saison hat doch niemand mit ihm gerechnet", sagte Per Mertesacker, "und dann hat er noch ein kleines Tief durchlebt." Der Innenverteidiger, der Werder als Kapitän durch die Partie gegen Dortmund geführt hatte, hätte auch von einem ordentlichen Tal sprechen dürfen. Erst im Oktober ging es wieder aufwärts mit Rosenberg - und jetzt ist er, nach Toren (8) und nach Vorlagen (5), Werders Stürmer Nummer eins.

Vielleicht hätte Rosenberg vor acht Monaten sogar noch Wert gelegt auf diese Statistik - mittlerweile aber hat er Bescheidenheit zur Zier erkoren. "Ich habe von allen Stürmern bei uns die meisten Spiele gemacht", relativiert der Doppelschütze des Wochenendes die nackten Erfolgszahlen. 20 sind es insgesamt, die Kollegen Almeida und Sanogo (je sieben Tore) kommen gerade einmal auf 14 Partien. Und Ivan Klasnic hat in sechs Spielen dreimal getroffen. Was den aktuellen Angreifer Nummer eins Rosenberg zu dem betont mannschaftsdienlichen Schluss kommen lässt: "Wir sind alle gute Stürmer."