Weser-Kurier 06.02.2008

Rauchfreie Blöcke im dritten Rang


Weserstadion erhält Nichtraucherzone

Von André Fesser

BREMEN. Bereits seit Monaten schwappt das Thema Nichtraucherschutz durch die Republik. Gestern erreichte die Welle nun das Weserstadion. Nachdem mehrere Fußball-Bundesligisten wie der Hamburger SV, der VfL Wolfsburg oder Hannover 96 erklärt hatten, über rauchfreie Zonen in ihren Stadien zumindest nachzudenken und auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), diese Zonen befürwortet hatte, rückte das Thema auf Werder Bremens Agenda um ein paar Positionen nach oben - wenn auch ungewollt.

Denn eigentlich habe man in der Werder-Spitze ja ganz andere Sorgen, sagte Werder-Chef Jürgen L. Born: "Aber natürlich sprechen wir darüber." Immerhin: In der nahen Zukunft wird sich am aktuellen Stand nichts ändern. Soll heißen: Auf den Freiluftplätzen darf weiter geraucht werden, in den Logen gemäß der seit Jahresbeginn geltenden Gesetze hingegen nicht. Wie Mediendirektor Tino Polster erklärte, werden sich die Besucher des Weserstadions nach der Sommerpause aber auf Änderungen einstellen müssen.

Familienblock ab Sommer ohne QualmSo ist geplant, das Rauchen auf den 500 Plätzen des Familienblocks mit Beginn der kommenden Spielzeit zu untersagen. Sollte dann auch der Umbau wie geplant vonstatten gehen und das Weserstadion einen dritten Rang erhalten, werden Nichtraucher in diesen neu geschaffenen Bereichen ebenfalls Zuflucht finden. In welchem Umfang, das ließ Polster gestern offen: "Wir können aber versichern, dass es dort rauchfreie Blöcke geben wird."

In den übrigen Bereichen wolle man das Thema dagegen mit der nötigen Sensibilität handhaben. Viele Stadionbesucher besäßen seit Jahren eine Dauerkarte und durften bislang immer rauchen. Daher, so Polster, sei es das fairste, den Leuten dort, wo neue Plätze entstehen, eine Wahlmöglichkeit einzuräumen.

Ähnlich wie Werder zeigten sich auch Fanvertreter von der aktuellen Diskussion über rauchfreie Stadien überrascht. Thomas Hafke vom Fan-Projekt Bremen plädierte aber dafür, mögliche Lösungen gemeinsam mit den Fans zu erarbeiten.