BELEK (WAT). Am 3. Februar beginnt für Werder die Rückrunde der Fußball-Bundesliga, im Weserstadion gegen den VfL Bochum. Für Tim Borowski beginnt sie vermutlich mit einem Pfeifkonzert - wenn er denn dann überhaupt noch für Werder spielt.
Ein kategorisches Nein jedenfalls hat es gestern im Trainingslager in Belek zu diesen Gedankenspielen nicht gegeben, die Hintertür eines Winterwechsels bleibt weit geöffnet. So fügte der Spieler selbst ein dezentes "derzeit" ein, als er einen Januar-Abschied zum neuen Arbeitgeber FC Bayern ausschloss. Und Klaus Allofs gab sich nur anfangs zu "100 Prozent überzeugt", dass Borowski bis zum Sommer bleiben werde - ein paar Minuten später stellte er fest, dass es keine Pläne gebe: "Aber wenn es soweit ist, muss man darauf reagieren."
Verwundert zeigte sich Allofs von der Art und Weise der Verhandlungen: "Es ist schon ungewöhnlich, dass man ein Angebot macht, dann keine Antwort kommt, und plötzlich heißt es: Ich gehe." Vielleicht habe Borowski die Offerte nicht zufriedengestellt, mutmaßte er, aber für Werder sei kaum finanzieller Spielraum gewesen.
Trainer Thomas Schaaf bemühte sich ein paar Meter weiter, seine Enttäuschung zu verbergen. "Es geht nicht um meine Enttäuschung", erwiderte der Coach die Nachfragen der Journalisten, "es geht um die Planung. Die wird jetzt neu aufgestellt." Schaaf hatte 1996 den damals 16-jährigen Borowski nach einem Probetraining zu Werder geholt - die Möglichkeit, den Zögling von einst in einem Gespräch vom Bleiben zu überzeugen, gab Borowski dem Trainer aber nicht. "Wenn unsere Meinungen nicht gefragt sind", klang Schaafs Frust gedämpft durch, "müssen wir uns nicht aufdrängen."
Die Mitspieler hielten sich erwartungsgemäß zurück. Jurica Vranjes allerdings ging nicht von einem Substanzverlust aus: "Wir haben genügend Qualität." Und wie "die Fans reagieren, das haben wir bei Miro gesehen". Dazu müsste Tim Borowski am 3. Februar allerdings im Bremer Kader stehen.
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