Kreiszeitung 18.01.2008

Allofs - nächste Woche verhandelt Werder mit ihm


BREMEN (kni) Die Gelassenheit von Dr. Hubertus Hess-Grunewald war keineswegs gespielt. Denn der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende von Werder Bremen konnte in Sachen Vertragsverlängerung von Klaus Allofs Gutes vermelden: "Der Fahrplan ist mit Klaus Allofs längst verabredet. Nächste Woche setzen wir uns zusammen. Das wird kein unverbindliches Treffen, sondern ein konkretes Vertragsgespräch."

Deshalb störten Hess-Grunewald auch Allofs’ Aussagen in einem Interview mit der "Westdeutschen Zeitung" herzlich wenig. Dort hatte der Sportchef (Vertrag bis 2009) gesagt: "Die Gespräche mit Werder Bremen stehen für mich an erster Stelle. Es geht aber immer darum, was man für sich selbst als den richtigen Weg ansieht. Deshalb ist das auch keine prinzipielle Absage an andere Vereine." Für Hess-Grunewald eine durchaus nachvollziehbare Aussage. "Wenn er sagt ,Für mich gibt’s nur Werder’, dann würde er ja schon an seine Rente denken", meinte der Rechtsanwalt: "Entscheidend ist doch, dass wir sein erster Ansprechpartner sind. Ich bin jedenfalls guten Mutes. Wenn es passt, kann es ganz schnell gehen. Aber manche Details brauchen auch mal länger."

Die Probleme mit Carlos Alberto würden in den Verhandlungen keine Rolle spielen. Allofs und auch der Rest der Geschäftsführung würden in diesem Fall "volle Rückendeckung des Aufsichtsrats" genießen. Das Ausleihgeschäft mit dem FC Sao Paulo sei eine gute Lösung und eine große Chance. Denn abschreiben will Hess-Grunewald den Brasilianer noch nicht: "Es ist zu früh, von einem Flop zu sprechen. Carlos Alberto hat einen Vier-Jahres-Vertrag bei uns und war erst ein halbes Jahr hier. Ich erinnere nur an Ailton: Der war einst auch der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte und hat dann monatelang nur auf der Tribüne gesessen. Der Rest ist bekannt."