Staatsanwaltschaft verfolgt den Vorwurf der Vergewaltigung / Fischer: Keine Werder-Spieler betroffen
BREMEN (kni) Eigentlich ist Carlos Alberto in Sao Paulo weit, weit weg von Bremen - dennoch hält der Brasilianer die Stadt und auch Werder weiter in Atem. Gestern kam heraus, dass die Staatsanwaltschaft wegen eines Vorfalls auf einer Party in der Bremer Wohnung des Fußball-Profis ermittelt. Eine 22-jährige Frau hat Anzeige erstattet, weil sie dort in den frühen Morgenstunden des 9. Dezember vergewaltigt worden sein soll. Beim vermeintlichen Täter soll es sich um einen 22-jährigen, deutschsprachigen Brasilianer handeln. Alberto wurde als Zeuge vernommen. Der 23-Jährige ist aber nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht der Tatverdächtige. Albertos Partygast habe den sexuellen Kontakt zu der Frau bereits gestanden, behauptet aber, die Frau soll ihm ihr Einverständnis gegeben haben. Das erklärte die Staatsanwaltschaft gegenüber "welt online".
"Ja, dieser Vorfall war im Haus von Carlos Alberto", bestätigte gestern Werder-Geschäftsführer Klaus-Dieter Fischer auf Anfrage dieser Zeitung: "Aber es war kein Spieler von uns an dem unmittelbaren Vorfall beteiligt. Das hat uns auch die Polizei bestätigt."
Unter den Partygästen waren mehrere Werder-Profis. Die mussten später der sportlichen Leitung des Clubs Rede und Antwort stehen. "Ihnen wurde eindringlich ins Gewissen geredet, aber sie schworen glaubhaft, nichts damit zu tun zu haben", wird Clubchef Jürgen L. Born von "welt online" zitiert. Die Werder-Führung war bereits am 10. Dezember, dem Abend vor dem Champions-League-Spiel bei Olympiakos Piräus, von der Polizei informiert worden. "Wir haben alles geklärt, für uns ist die Geschichte abgeschlossen", teilte Fischer gestern mit. Die Tatsache, dass der nicht in den Piräus-Kader berufene Alberto eine Party geschmissen hatte, wollte der Geschäftsführer nicht dramatisieren: "Junge Menschen machen das nun einmal."
Allerdings soll das bei Alberto ziemlich häufig der Fall gewesen sein - gerne auch an Wochentagen, obwohl er krankgeschrieben war. "Zu Gerüchten nehmen wir keine Stellung", meinte Fischer. Er betonte zudem ausdrücklich, dass dieser Vorfall keinen Einfluss auf das Ausleihgeschäft von Alberto hatte: "Damit hat das nichts zu tun."
Allerdings wirkt Werders Entscheidung, Alberto an den FC Sao Paulo auszuleihen, wie das Ziehen der Notbremse. So bekam der brasilianische Spitzenclub den Bremer 7,8-Millionen-Einkauf für ein halbes Jahr zum Nulltarif. Der Bundesligist zahlt sogar weiter einen Teil des Alberto-Gehalts.
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