BREMEN. Jürgen Klinsmann hat noch immer ein gutes Verhältnis zu Theo Zwanziger (62). Und deshalb wollte der Ex-Bundestrainer den DFB-Präsidenten gestern auch persönlich vorab informieren, dass er neuer Bayern-Coach wird. Doch Zwanzigers Handy war am Morgen aus - der DFB-Boss plauschte gerade mit dem Präsidenten des Bremer Fußball Verbandes (BFV), Dieter Jerzewski, und der Geschäftsführung von Werder Bremen. Klinsmann aber ließ nicht locker, wandte sich an die DFB-Zentrale in Frankfurt. Die wiederum rief Jerzewski an - und der gab den Hörer weiter an Zwanziger.
So erfuhr das Werder-Trio Jürgen Born, Klaus-Dieter Fischer und Manfred Müller vom DFB-Präsidenten höchstpersönlich, wer neuer Coach in München wird . . .
"Am Anfang", verriet Zwanziger schmunzelnd, "waren alle ganz still. Dann haben sie aber wohlwollend genickt." Auch der DFB-Präsident war von der Nachricht "sehr überrascht. Ich freue mich, dass Jürgen in die Bundesliga kommt. Jeder weiß, er ist nicht einfach. Aber einfache Menschen haben meistens keinen Erfolg."
Wesentlich interessanter als das Thema Klinsmann dürfte für den Werder-Vorstand indes die Ankündigung Zwanzigers gewesen sein, dass 2009 im Weserstadion wieder ein Länderspiel stattfinden wird. "Bremen ist mal wieder dran", erklärte der DFB-Boss: "Wir haben uns über den geplanten Stadionausbau unterhalten. Ich könnte mir nach Fertigstellung des Umbaus ein Spiel gegen einen starken Gegner vorstellen."
Aber nicht nur der Stadioausbau war Gegenstand des Besuchs von Zwanziger. Er informierte sich über die Arbeit des Bremer Fußball-Verbandes und erklärte, dass Bremen als Standort für eine Eliteschule junger Talente ausgesucht wurde. Wenn alle Kriterien erfüllt sind, könnte noch in diesem Jahr das Schulzentrum Obervie-land in das Nachwuchskonzept aufgenommen werden.
Positiv äußerte sich Zwanziger auch über die Entwicklung des Frauenfußballs bei Werder. Grundlegend forderte er von den Clubs, den Frauenfußball attraktiver zu machen. "Der Appell an die Medien, mehr darüber zu berichten, ist Quatsch", sagte Zwanziger. "Wir können die Leute nicht überreden, über etwas zu berichten, was nicht spannend ist." Sprach’s und machte sich zu den Bremer Sixdays auf.
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