Frankfurt vor der Brust, Glasgow nur im Hinterkopf
Die bis dato kürzeste Vorbereitungszeit auf ein Bundesligaspiel hat für die Werder-Profis begonnen. Direkt nach dem Schlusspfiff im Stadion von Braga bat der Trainerstab die Kicker zum konzentrierten Auslaufen, anschließend stand noch in der Kabine ein Nudel-Buffet bereit. "Wir lassen die Spieler direkt im Stadion essen, weil es wichtig ist, dass sie ihre Depots sofort wieder auffüllen. Viel mehr können wir nicht machen, als zu hoffen, dass jetzt trotz der Belastung jeder gut in den Schlaf findet. Wir gehen die Zeit bis Samstag nicht hektisch an", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs. Die Spieler wissen, dass sie den Fokus jetzt auf das Auftanken der Kraftreserven legen müssen. Patrick Owomoyela schmunzelnd dazu: "Mein Programm bis Samstagnachmittag heißt: schlafen, essen, ausruhen und Knochen fit kriegen."
Am Freitagvormittag standen die Profis jedoch schon wieder auf dem Platz. Lockere Übungen standen auf dem Programm, um im Rhythmus zu bleiben, bevor es mittags direkt zum Flughafen nach Porto ging.
Zwar steht die wichtige Partie bei Eintrracht Frankfurt ganz oben auf dem Aufgabenzettel der Werder-Profis, aber es konnte auch keiner der Werder-Profis verbergen, dass im Hinterkopf eine gewisse Vorfreude auf das Duell mit den Glasgow Rangers in zwei Wochen vorhanden ist. Bestes Beispiel dafür war Ivan Klasnic, der bei einer ersten Nachfrage noch korrekt antwortete, "das für mich jetzt nur der Einsatz gegen Frankfurt zählt". Auf eine weitere Nachfrage nach dem attraktiven Gegner im UEFA-Cup ließ er aber druchblicken: "Wenn du als Fußballer ständig durch Europa reist, dann willst du auch noch mal in Glasgow im Ibrox Park oder im Hampden Park spielen."
So geht es wohl auch seinen Teamkollegen. Denn sie äußerten sich ähnlich. "Ich freue mich auf den Ibrox Park, auf die Fußball-Begeisterung der Zuschauer, die im schottischen Fußball herrscht", antwortete Daniel Jensen. Clemens Fritz war vor allem froh, nicht noch einmal nach Athen reisen zu müssen. "Dort hatten wir ja zuletzt keine guten Erfahrungen gemacht, deswegen bin ich froh, jetzt zu hören, dass es zu den Rangers geht. Vor der Partie hatte ich das gar nicht mitbekommen, dass die andere Partie schon beendet war. Fakt ist, dass wir dort eine ganz andere Kulisse vorfinden werden als hier in Braga und dass wir uns steigern müssen." Patrick Owomoyela ergänzte: "Statt 5.000 werden dort 50.000 Fans sein. Das kann motivierend sein, aber auch beeindruckend wirken. Wir müssen uns aber schon im Hinspiel dort gut verkaufen."
Auch Geschäftsführer Klaus Allofs sieht eine schwere Aufgabe auf die Grün-Weißen zukommen. "Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, den Titel gewinnen zu wollen, also ist es auch so, dass jeder Gegner schlagbar ist. Aber es wird auch nicht leicht. Schon im Hinspiel wird vor allem Übersicht und Abgeklärtheit gefragt sein. Bei dieser Herausforderung kann die Mannschaft wieder viel Erfahrung sammeln und dazulernen."
Allofs sieht dem Duell mit den Schotten optimistisch entgegen. "Wir hatten sie uns eigentlich schon bei der Auslosung der Champions-League-Gruppen gewünscht, weil die Atmosphäre dort eine ganz besondere ist und die Spielweise der Rangers uns entgegen kommt." Der ehemalige Werder-Stürmer setzt aber auch auf ein ausverkauftes Weser-Stadion im entscheidenden Rückspiel: "Für unsere Zuschauer ist das doch ein tolles Los. Sie werden uns super unterstützen und das Stadion füllen."
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