Dritte Liga Fortuna Kölns Vorsorge gegen weitere Niederlagen
Von
Christian Krämer
Köln - „Vorsorge – voll okay“ lautet das Motto der Spezialtrikots, in denen die Fußballer des SC Fortuna Köln am Samstag beim Drittliga-Heimspiel gegen Preußen Münster (14 Uhr, Südstadion) auflaufen werden. Der Südstadt-Klub will dabei in Kooperation mit einer Krankenkasse für oft vernachlässigte Vorsorge-Untersuchungen werben. Bei seinen Profis möchte Fortuna-Trainer Uwe Koschinat nach vier Niederlagen in Serie eine andere Art der Vorsorge treffen. Der 46-Jährige bemängelt die zuletzt „blutleeren“ Auftritte seiner Mannschaft, auch wenn die Spielanlage „immer noch in Ordnung“ sei. Koschinats Forderung an sein Team lässt nichts Gutes für in Münster tätige Krankenkassen erahnen: „Wir müssen wieder dreckiger und zielgerichteter werden.“
Daniel Keita-Ruel im Formtief
Denn neben den regelmäßigen individuellen Patzern der vergangenen Wochen, die hauptursächlich für das Aus im Aufstiegsrennen waren, ließen die Kölner auch Aggressivität in den Zweikämpfen und Zielstrebigkeit im Abschluss vermissen – zwei Faktoren, die zuvor durchaus Stärken der Fortuna waren. Der verletzungsbedingte Ausfall von Robin Scheu (Außenbandriss) erschwert den Umschwung, da der 23-Jährige mit seiner fast endlosen Laufstärke und giftigen Spielweise ein Eckpfeiler der Kölner Offensive war. Daniel Keita-Ruel ist nach Monaten voller überragender Auftritte zudem in ein Formtief gefallen. Ein normaler Vorgang im Fußball – in Fortunas aktueller Situation aber ein besonders bitterer. Denn aus der zweiten Reihe verfügt derzeit kein Spieler über das Potenzial, solche Schlüsselpositionen adäquat ausfüllen zu können.
Kristoffer Andersen immer wieder mit Problemen
Lars Bender und Thomas Bröker könnten den rechten Flügel zwar bearbeiten, doch fehlt ihnen die fußballerische Finesse, um Scheus Ausfall kompensieren zu können. Im Sturmzentrum ist Amir Falahen die Eignung trotz seines ersten Drittliga-Treffers bei der Niederlage in Erfurt noch schuldig geblieben. Und Routinier Michael Kessel hat seine Momente eher in Joker-Auftritten als bei Einsätzen über 90 Minuten. Kristoffer Andersen ist nach Kreuzbandriss, folgenden penetranten Knieproblemen und einem Infekt ebenfalls keine tragende Säule. Okan Kurt erhält von Trainer Koschinat zwar immer wieder lobende Worte, aber nur wenige Spielminuten – damit allerdings immer noch mehr als Christopher Theisen oder Cimo Röcker, die in den Überlegungen des Coaches momentan offenbar gar keine Rolle einnehmen. Innenverteidiger Boné Uaferro und Angreifer Maurice Exslager sind nach ihren Kreuzbandrissen noch ein Stück von der Wettkampfform entfernt. Zusammenfassend: Der Fortuna fehlt die Kadertiefe, um in Krisen die Mannschaft richtig umkrempeln zu können.
Dominik Ernst feuert an
Was dem Team helfen würde, ist ein Erfolgserlebnis, am besten ein frühes. Fortuna traf in der laufenden Saison immerhin schon dreimal in der ersten Minute. Rechtsverteidiger Dominik Ernst, der mangels Alternative trotz anhaltender Knieprobleme Woche für Woche spielen muss, sagt: „Es geht weiter um Punkte, es geht um Prämien. Jeder will sich auch präsentieren, wir haben bislang eine super Saison gespielt. Und wenn gegen Münster jeder alles raushaut, dann werden wir auch wieder gewinnen.“
– Quelle:
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