Ein Taxi kostete Hoeneß Millionen

La Corunas Ex-Boss über FC Bayern: „Keine Ahnung von Verträgen und dem Geschäft“


Von 1988 bis 2014 leitete Augusto César Lendoiro als Präsident die Geschicke von Deportivo La Coruna. Im Gespräch mit dem Youtube-Chanel „Idolos“ ließ der 74-Jährige seine Amtszeit noch einmal Revue passieren und übte dabei u.a. Kritik am Verhandlungsstil von Bayern Münchens Führungsduo Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Grund: Der Transfer von Roy Makaay (44). Lendoiro lobte auch sein eigenes Verhandlungsgeschick bei Filipe Luís (33) und sprach über Cristiano Ronaldo (34).

„Die Vertragsunterschrift von Makaay bei Bayern ist eine kuriose Geschichte“, wird Lendoiro von der „Marca“ zitiert. „Sie haben den Fehler gemacht, den Spieler zu präsentieren, bevor der Vertrag unterschrieben war. Ich sagte deshalb, dass sie wissen, wie man Fußball spielt, aber keine Ahnung von Verträgen und dem Geschäft haben.“

Makaay wechselte im Sommer 2003 für knapp 20 Mio. Euro vom damaligen spanischen Top-Klub nach München. Nach Aussage von Lendoiro trieben die Bayern-Bosse mit ihrem Verhalten bei den Verhandlungen den Preis in die Höhe. „Hoeneß und Rummenigge haben mich in Madrid zum Essen eingeladen und wir konnten keine Einigung erzielen. Giovanni Branchini war zudem als Vermittler zwischen den Teams dabei. Sie brauchten zu dritt ein Taxi und ich mein eigenes. Anstatt mir, der ja alleine war, das erste Taxi zu überlassen, sind sie sofort eingestiegen. Ich habe ihnen gesagt, dass sie das eine Million mehr kosten würde – letzten Endes waren es zwei.“

Auch bei Filipe Luís erwies sich Lendoiro als schwieriger Verhandlungspartner. „Ich habe Filipe Luis nicht nach Barcelona gehen lassen und er hat ein Jahr lang geschmollt. Aber in der nächsten Saison konnten wir ihn zu dem doppelten Preis an Atlético Madrid verkaufen.“ 12 Mio. Euro verdiente der Klub 2010 an dem Linksverteidiger, dessen aktueller Vertrag bei den Rojiblancos zum Saisonende ausläuft. „Ich habe beim Verkauf von Spielern immer das Maximum herausgeholt.“

Einen Rückschlag musste Deportivo hingegen im Werben um Ronaldo hinnehmen. Nachdem der damalige sportliche Leiter Eduardo López Beci den Präsidenten auf den künftigen Weltfußballer aufmerksam gemacht hatte, habe sich Lendoiro „Videos angeschaut, als er 17, 18 Jahre alt war. Dann haben wir uns nach den Ablöseforderungen erkundigt. Danach war die Hoffnung vorbei, denn solche Anforderungen konnten wir nicht erfüllen.“ Am Ende sei Manchester United gekommen und habe den von Sporting Lissabon geforderten Betrag – 19 Mio. Euro – bezahlt.

Quelle: https://www.transfermarkt.de/la-cor...und-dem-geschaft-ldquo-/view/news/332987


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)