Eigentlich ist es die anstrengendste Zeit des Jahres, aber Rafinha läuft dennoch mit einem breiten Grinsen über das Trainingsgelände an der Säbener Straße. In der Vorbereitung legen die Bayern aktuell den Grundstein für die kommende Saison und Niko Kovac schont sein Team keinesfalls. Zwei Stunden dauerte die Einheit am Vormittag, in der die Münchner neben einigen Spielformen auch zahlreiche Steigerungsläufe absolvieren mussten. Am Nachmittag geht es weiter.
„Es ist sehr intensiv, aber nach fünf Wochen Urlaub brauchen wir das“, meinte Rafinha hinterher tief atmend. Der 32-Jährige geht bereits in seine achte Sommervorbereitung beim FCB, deswegen weiß er auch, wofür er die ganzen Anstrengungen auf sich nimmt. „Wir haben sehr viel Qualität, wir haben Charakter, wir sind eine Sieger-Mannschaft. Das Einzige, was wir noch brauchen, ist Power“, erklärte der Brasilianer, der bei all den Schweißtropfen den Spaß an der Arbeit nicht verliert.
Leistungssteuerung und Details
Als alle für die Steigerungsläufe bereitstanden, täuschte Rafinha den Start an und jagte so seine vorwiegend jüngeren Kollegen ins Boxhorn. „Du weißt, dass du hier jedes Jahr etwas erreichen kannst. Deswegen macht es Spaß“, lächelte der sechsfache Deutsche Meister, der sich begeistert zeigte vom neuen Trainer.
Auf dem Weg in die Kabine unterhielt sich Rafinha lange mit Kovac. „Wir müssen uns noch kennenlernen. Deswegen müssen wir uns austauschen“, so der Außenverteidiger, „Niko macht das gut. Er ist ein junger Trainer und voll dabei.“ Voll dabei waren heute neben Rafinha auch die übrigen neun FCB-Profis, die bereits am Vortag auf dem Platz standen. Dazu erneut einige Nachwuchsspieler. Franck Ribéry beendete die Einheit auf dem Rasen nach ca. 60 Minuten und setzte die Arbeit dann im Leistungszentrum fort.
Die Leistungssteuerung ist Kovac nämlich ebenso wichtig wie die Details in der Ausführung jeder einzelnen Übung. „Probiert es auch mal mit dem anderen Fuß. Im Fußball braucht man beide“, so die Ansagen des Übungsleiters. Und prompt knallte Arjen Robben die Kugel beim Abschlussspiel mit rechts volley ins Netz. „Es ist gut, dass wir wieder neue Eindrücke und Reize bekommen“, lobte Rafinha den neuen Coach und ging platt, aber mit einem Lächeln in die Kabine.
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