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Die Fans wählten ihn gerade zum Bayern-Spieler des Monats, Mitspieler, Trainer und Vorstand sprechen über ihn in höchsten Tönen. In der aktuellen Ausgabe des Bayern-Magazins kommt Thomas Müller selbst zu Wort. fcbayern.com veröffentlicht das ausführliche Interview mit dem FCB-Kapitän in Auszügen:

Thomas, nach der Rückkehr von Jupp Heynckes habt ihr eine Erfolgsserie hingelegt. In den Medien werden immer wieder Vergleiche mit der Triple-Saison 2012/13 gezogen. Spürst du den Geist von 2013?
Müller: „Dieser Vergleich bietet sich halt an. Und natürlich sehnen sich alle Fans danach, dass wieder etwas Großes passiert, auch wenn wir im Verein das realistisch einschätzen. Klar haben auch wir die höchsten Ziele. Wir sehnen uns alle nach dem Champions League-Finale. Das letzte Mal ist inzwischen fünf Jahre her. Aber das kann man nicht planen.“

Ihr habt euer Achtelfinal-Hinspiel gegen Besiktas Istanbul 5:0 gewonnen. Was erwartest du im Rückspiel nächste Woche?
Müller: „Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass Leipzig in Istanbul auch aufgrund der Atmosphäre Probleme hatte und verloren hat. Aber: 5:0, wir sind der FC Bayern, wir werden weiterkommen, das muss unser Anspruch sein! Im Hinspiel haben wir, auch unabhängig von der Roten Karte, gesehen, dass es nach vorne viele Räume gibt. Auch im Rückspiel wollen wir daher unsere Chance suchen. Wir fahren nicht nach Istanbul, um den Vorsprung zu verwalten. Wir freuen uns auf die Stimmung und wollen ein gutes Spiel machen.“

Als James Rodríguez zum FC Bayern kam, sahen ihn nicht wenige als deinen Konkurrenten. Mittlerweile glänzt ihr zusammen auf dem Platz. Wie kommt’s?
Müller: „Die Situation wurde ja nie realistisch analysiert. Es hieß einfach: ähnliche Position, Ancelottis Lieblingsspieler – und der Rest lag auf der Hand. Fakt ist aber, dass sich James super bei uns eingefügt hat. Eigentlich ist er sogar erst unter Jupp Heynckes richtig aufgeblüht und hat der Mannschaft im Herbst sehr viel gegeben. Unser Zusammenspiel läuft richtig gut, auch weil er ein Spieler ist, der den Ball gerne verteilt, und ich eher ein Spieler bin, der Passempfänger ist.“

Jupp Heynckes schwärmte neulich über dich: „So einen Spielertyp gibt es in ganz Europa nicht!" Hängt der Spruch schon eingerahmt daheim an der Wand?
Müller: „Bei all den Dingen, die über einen geschrieben und gesagt werden, sollte man für sich selbst immer einen Filter drüberlegen und das gut reflektieren. Sowohl bei Lob als auch bei Kritik. Ich weiß, dass ich Fähigkeiten habe, die das Team braucht – sonst wäre ich schließlich nicht schon so lange Mitglied dieser Mannschaft. Wenn ich mich in den einzelnen Fähigkeiten mit der Weltspitze messe, also etwa Geschwindigkeit, Abschlüsse, Zweikämpfe, dann bin ich einzeln betrachtet vielleicht nur gehobenes Mittelmaß. Aber das Gesamtpaket mit meinen Bewegungen und dem Gespür für den richtigen Raum macht es wertvoll. Man muss zur richtigen Zeit die richtigen Dinge tun. Die Mischung macht‘s.“

Wie nimmst du so ein Lob auf?
Müller: „Jupp Heynckes hat bei seiner Rückkehr von Anfang an klargemacht, dass er mir den Rücken stärkt. Das tat gut und ich höre die lobenden Worte auch gerne, keine Frage. Allerdings steht das Leistungskriterium immer noch über allem, es bekommt niemand einen Freifahrtschein – schon gar nicht beim FC Bayern. Es ist zwar eine Phrase, aber man ist immer nur so gut wie sein letztes Spiel. Man kann sich auf keiner Leistung ausruhen. Gerade im Hinspiel gegen Besiktas hat man ja gesehen, dass der Trainer auch mal unangenehme Entscheidungen treffen muss, wenn alle Spieler zur Verfügung stehen.“

Du hast alles gewonnen – und kommst mit jetzt 28 Jahren eigentlich erst ins beste Fußballalter.
Müller: „Das hat man mir früher zumindest immer erzählt. (lacht) Es ist ja gar nicht lange her, da musste man in der Nationalmannschaft als 30-Jähriger beim Kreisspielen noch in die Mitte.“

Was erwartest du noch von dir?
Müller: „Mein Vertrag läuft noch bis 2021, das ist im Fußball eine Ewigkeit. Unser aller Ziel hier ist der Erfolg, auch in der Champions League. Unsere Generation gibt sich mit 2013 nicht zufrieden, wir wollen es noch mal versuchen. Wembley ist mittlerweile eine ganze Zeit her, das wurmt mich schon.“


https://fcbayern.com/de/news/2018/03/thomas-muller-im-interview