Ein kurzes Warm-Up im Fitnesszelt, dann traten die deutschen Nationalspieler im sommerlichen Südtirol gutgelaunt auf den Rasen zum gemeinsamen Mannschaftstraining. Doch während das Team von Bundestrainer Jogi Löw draußen schwitzte, blieb einem die Vormittagssonne noch verwehrt: Jérôme Boateng. Der 29-Jährige, der zuletzt nach einer Oberschenkelverletzung kürzertreten musste, arbeitete weiter individuell an den Geräten für sein Comeback. Das DFB-Trainerteam wollte beim Weltmeister von 2014 kein Risiko eingehen, um Boateng zum WM-Auftakt in Russland wieder in bester Verfassung begrüßen zu können.
„Für mich ist nicht entscheidend, ob er einen Tag früher oder später ins Training einsteigt, sondern dass er zur WM spielfähig sein wird“, erklärte Löws Assistent Marcus Sorg auf der Pressekonferenz nach der Übungseinheit. In der aktuellen Phase der Vorbereitung wolle man den Spielern die Möglichkeit geben, individuelle Programme zu absolvieren, um „an den Dingen, die sie noch für nötig halten, arbeiten zu können“, so Sorg. Der taktische Feinschliff soll dann erst in der nächsten Woche folgen – Boateng hat also noch genug Zeit.
Ebenfalls in aller Ruhe kann sich Manuel Neuer weiter auf sein Comeback vorbereiten. Der 32-Jährige trainierte nach seiner Fußverletzung zuletzt voll mit der Mannschaft und soll am Montag und Mittwoch in den Testspielen gegen die deutsche U20-Nationalmannschaft nach achtmonatiger Wettkampfpause wieder Spielpraxis sammeln. Wie lange der mehrmalige Welttorhüter dabei auf dem Platz stehen wird, wollen Löw und Bundestorwarttrainer Andreas Köpke mit Neuer absprechen – einem längerem Einsatz stehe aber laut Sorg nichts im Wege. „Manuel Neuer macht subjektiv einen sehr guten Eindruck“, versicherte der 52-Jährige.
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