Für Hannover 96 wird die Situation immer bedrohlicher | Bankrott-Erklärung
6. Pleite in Folge +++ Kein Mumm, kein Plan, keine Chance +++ Rettung aussichtslos
„Es kann nur besser werden.“ Ein frustrierter Fan zu seinem Kumpel. Kann – muss aber nicht...
Und danach sieht es bei 96 eher aus. Gegen Mainz stolpern und stümpern die Roten wie Anfänger über den Rasen. Das 0:1 ist die 3. Niederlage des Jahres, die 6. in Folge. In 20 Spielen jetzt schon 14 Pleiten – abstiegsreif!
„Wir haben die Schnauze voll! Wir haben die Schnauze voll!“
Die Fans brüllen ihren ganzen Frust raus. Die erste Halbzeit ist schlechter als alles, was die Roten jemals unter Ex-Trainer Michael Frontzeck abgeliefert haben. Da fällt es selbst routinierten Stadionbesuchern oft schwer, die Sportart zu erkennen. Weil 96 nach Volleyball-Regeln kickt: Ball spätestens nach drei Kontakten rüber zum Gegner...
Der Trainer hat Mühe, seine Ratlosigkeit zu verbergen. Thomas Schaaf zur einzigen echten Torchance von Almeida (70.): „Wenn so ein Ding mal reingeht. Vielleicht explodiert dann mal irgendwas.“ Vielleicht – oder auch nicht? Irgendwas – aber was?
Beim Gegentor wird die ganze Hilflosigkeit der Roten deutlich. Prib greift Clemens nicht richtig an, Hoffmann und Milosevic verlieren Torschütze Samperio total aus den Augen – 0:1. Als der Ball im Netz liegt, stehen acht Rote gegen vier Mainzer im eigenen Strafraum...
Vier Winter-„Verstärkungen“ in der Startelf. Yamaguchi muss schnell wieder raus, Almeida und Szalai nahezu unsichtbar (BILD-Note 6), Milosevic (Note 5) auch nicht besser als Marcelo.
Die Fans haben ihr Urteil gefällt, schreien: „Außer Sievers könnt ihr alle gehn!“ Und verhöhnen die 96-Profis mit „Europapokal-Gesängen“. Als Schulz & Co. nach dem Spiel ihre Danke-Runde machen, werden sie in der Nordkurve gnadenlos weggepfiffen.
Geschäftsführer Martin Bader: „Wir nehmen jedem das Liebste weg und das ist 1. Bundesliga. Dass jemand enttäuscht ist und dann seinem Unmut Ausdruck verleiht, dafür habe ich absolutes Verständnis.“
Hat auch Torwart Ron-Robert Zieler: „Es ist eine beschissene Situation. Aber wir werden nicht aufgeben. Die Leistung reicht aktuell nicht, um drei Punkte zu holen.“
…und die Versager gehen zum Bowling
Abends nach dem Spiel kamen die Profis doch noch in Form – auf der Bowlingbahn...
Einstand der Neuen nach der Mainz-Pleite in der „Bowling World“ (Osterstraße). Von 19.30 Uhr bis Mitternacht hatten Hugo Almeida & Co. sechs Bahnen für die ganze Mannschaft gemietet. Auch der Staff (Betreuer, Physios, Zeugwart) war dabei.
Bowling-Vergnügen nach dem Voll-Versagen!
„Die Stimmung war anfangs gedrückt“, sagt Felix Kuss, Geschäftsführer von „Bowling World“. Lag vielleicht auch an einigen anwesenden 96-Fans. Die fanden den Team-Abend direkt nach der Mainz-Pleite nicht so toll. „Wie könnt Ihr jetzt feiern?“ oder „Schämt Euch!“ war da zu hören. Immerhin: Viele Profis stellten sich den Fans.
Trotzdem: Die Herren Stars hätten sich besser zu Hause verkrochen...
Quelle:
www.bild.de