28.10.2015 | 15:08 Uhr
Pokal-Aus
Hannover 96: Keine Kritik von Frontzeck
Hannover 96 steht ein trister Herbst bevor. Das Pokal-Aus in Darmstadt war ein erneutes Indiz für kaum vorhandene Bundesliga-Tauglichkeit. Trainer Frontzeck bleibt bei seiner erstaunlichen Linie, sein Team zu verteidigen.

Hannover/Darmstadt. Trainer Michael Frontzeck stellte sich abermals vor sein zum wiederholten Male enttäuschendes Team. "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat viel investiert", befand der Fußball-Lehrer von Hannover 96 nach dem enttäuschenden Pokal-Aus beim biederen Erstliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98.

Dabei offenbarte der niedersächsische Abstiegskandidat beim 1:2 (0:0) am Dienstagabend wieder einmal seine derzeit fehlende Bundesligatauglichkeit. Ohne den in Darmstadt zunächst geschonten Hiroshi Kiyotake geht von Hannovers Offensive überhaupt keine Gefahr aus. "Er war dreieinhalb Monate verletzt, da wollten wir keine Verletzung riskieren", rechtfertigte Frontzeck seine Entscheidung, den Japaner erst knapp 20 Minuten vor dem Ende des Spiels zu bringen.

Die Wende schaffte der kleine Mittelfeldrenner aber auch nicht mehr. Die vom ehemaligen Manager Dirk Dufner im Sommer verpflichteten Allan Saint-Maximin und Mevlut Erdinc floppten beim Gastspiel in Darmstadt erneut. Kritik gab es von Frontzeck wie gewohnt dennoch keine. "Mev und Allan haben sehr engagiert gespielt und alles versucht, sie waren sehr bemüht", äußerte der 96-Coach seine exklusive Sicht der Dinge. Grund zur Klage hätte es reichlich gegeben.

Die Lage in Hannover ist trist. Mit nur acht Punkten nach zehn Spieltagen steht 96 tief im Bundesligakeller, der Ligaverbleib scheint in der bisher gezeigten Verfassung äußerst gefährdet - und jetzt verspielte das Frontzeck-Team zudem leichtfertig die Möglichkeit auf weitere Pokalspiele und zusätzliche Einnahmen. "Ich ärgere mich, dass wir raus sind, denn der DFB-Pokal ist eine gute Möglichkeit, geile Spiele zu haben. Ich wollte unbedingt eine Runde weiter kommen", meckerte Mittelfeldspieler Leon Andreasen: "Jetzt müssen wir uns nur auf die Bundesliga konzentrieren - und da haben wir genug zu tun."

Am Sonntag muss 96 beim wieder erstarkten Hamburger SV antreten. Frontzeck setzt in tristen Zeiten weiter auf eine positive Ansprache, auch wenn es schwer fällt. "Die Mannschaft ist nach dem 0:1 noch einmal zurück gekommen", sagte der Coach zum 1:1-Ausgleich durch Artur Sobiech (75.), nur eine Minute nach der Führung der "Lilien" durch Aytac Sulu. Dass Darmstadt nur vier Minuten danach durch Sandro Wagner den Endstand heraus schießen konnte, blieb unerwähnt. dpa


Quelle: www.neuepresse.de