Auch der TTC indeland Jülich wird an diesem Wochenende die ausgetretenen Pfade verlassen und erstmals als Gastgeber in der modernen Arena zu Düren fungieren, die knapp 2.300 Besuchern Platz bietet. Da passt es prima in den Plan der Verantwortlichen, dass zwei Sensationssieger des letzten Spieltags aufeinandertreffen. Der Plüderhausen-Bezwinger aus der Herzogstadt empfängt den SV Werder Bremen, der Titelaspirant Ochsenhausen beim 3:2 die Sonntagsfreude verdarb. Beide Teams möchten mit einem Sieg den Anschluss ans Tabellenmittelfeld herstellen - den Verlierer hingegen dürften wieder Abstiegsängste plagen. Die Hansestädter haben eine merkwürdige Bilanz aufzuweisen: gewonnen wurde gegen die Topteams Düsseldorf und Ochsenhausen, während man noch keinen der sogenannten Kleinen schlagen konnte. Ohne den „Unabsteigbaren“ aus dem Westen zu nahe zu treten, wären doch die Jülicher mit der Boy-Group um Tischtennis-Ikone Jörg Roßkopf der erste "DTTL-Zwerg", gegen den Hielscher & Kollegen punkten könnten - allerdings spielte der "Zwerg" in Plüderhausen wie ein Riese auf und kann an guten Tagen fast jeden in der Liga ärgern. TTC-Trainer Johannes Dimmig verfällt trotz des starken Auftritts im Remstal nicht in Euphorie: „Ich möchte den Sieg gegen Plüderhausen nicht überbewerten. Die Nummer eins des Gegners hatte einen schlechten Tag erwischt und wir haben es genutzt, ohne überragend zu sein. Wenn unsere beiden Youngster auch gegen Bremen weiterhin kreativ spielen und unser Rossi wieder Kraft im Trainingsalltag aufgetankt hat, werden wir in Düren auf Augenhöhe mit Werder sein.“ Teamgeschäftsführer Ralf Düren zeigt sich recht optimistisch vor dem Event in der gleichnamigen 90.000-Einwohner-Stadt, die nicht einmal 20 Kilometer von Jülich entfernt liegt: „Zunächst einmal dürfte der Sieg in Plüderhausen zusätzliche Kräfte freisetzen. Drinkhall hat endlich sein erstes Spiel für uns gewonnen, der Knoten ist geplatzt, und er wird nun zeigen, was er kann, denn die bisherigen Ergebnisse haben nicht das widergespiegelt, was er in der Lage ist zu spielen. Und Takakiwa hat zurzeit einen echten Lauf. Gekämpft hat er immer, jetzt setzt er auch seinen Kopf richtig ein und die Resultate sprechen eine deutliche Sprache. Nach der EM nimmt Rossi wieder seinen eigenen Trainingsbetrieb auf, und auch er sollte weiter für uns punkten.“ Werders Leistungsträger Lars Hielscher, einst selbst in Jülich aktiv, nimmt den Gegner sehr ernst, möchte aber mit zwei Zählern im Rucksack die Heimreise antreten: „Ich rechne mit einem sehr ausgeglichenen und knappen Spiel, beide Mannschaften haben gewonnen und sind in guter Form. Unser Ziel ist es aber ganz klar, diese Partie zu gewinnen und uns so etwas von den Abstiegsrängen zu entfernen.“
Außer Hochleistungs-Tischtennis bietet der TTC indeland Jülich den Fans ein umfassendes Rahmenprogramm, so etwa die Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten am Tischtennis-Roboter zu testen. Zudem wird Teamgeschäftsführer Ralf Düren, dessen einzigartige Tischtennis-Sammlung längst europaweite Bekanntheit erlangt hat, Teile seiner Kollektionen auf einer Fläche von acht Metern Länge präsentieren. Die Spieler beider Teams, allesamt Nationalspieler ihrer Verbände, haben fest zugesagt, nach der Begegnung allen großen und kleinen Fans in einer Autogrammstunde zur Verfügung zu stehen. Als besonderes Bonbon erhalten Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren freien Eintritt sowie als Präsent ein T-Shirt des Sponsors indeland.
Am Samstag steigt die Generalprobe in Form des Pokalspiels gegen Zweitligatabellenführer SV Siek (Nordhalle Jülich, 19:00 Uhr) - allerdings geht es hier bereits um einiges, wenn der letzte Viertelfinalteilnehmer ermittelt wird, da natürlich auch die Jülicher gerne ins TUI Final Four einziehen würden, das am 27.12. erstmals in ganz großem Stil ausgetragen wird. Zuvor müssten die Westdeutschen - vorausgesetzt Siek wird nicht zum Stolperstein - freilich noch DTTL-Klassenprimus Frickenhausen/Würzburg ausschalten, doch der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze. Dimmig nimmt beide Partien des Wochenendes sehr ernst, geht jedoch von einem Erfolg gegen den Zweitligisten aus: „Ich hoffe, dass unsere Mannschaft einen Tag vorher, im Pokal, einen Pflichtsieg landet und die Kür in Düren präsentieren wird.“
Ein tolles Tischtennisevent mit Weltklassespielern „zum Anfassen“ in einer großzügigen, modernen Halle erwartet die Tischtennisfans aus Nordrhein-Westfalen und den Grenzregionen Belgiens und der Niederlande, und natürlich nicht nur von dort, am Sonntag in Düren. Die Verantwortlichen und Spieler des TTC indeland Jülich haben es verdient, dass ihre Kreativität und die zuletzt guten sportlichen Leistungen vom Publikum honoriert werden und die vermutlich spannende DTTL-Begegnung gegen Werder Bremen vor einer stattlichen, stimmungsvollen Kulisse ausgetragen werden kann.
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