FSV Kroppach vor dem Triumph
FSV Kroppach – MTV Tostedt, Sonnabend, 18.10 Uhr und FSV Kroppach – DJK TuS Holsterhausen, Sonntag, 14 Uhr:
Alles ist angerichtet für den großen Triumph
Frankfurt/Main. Nur noch der FSV Kroppach selbst kann sich schlagen und um die Meisterschaft bringen. Zwar warnt Teambetreuer Dennis Leicher davor keinen Gegner zu unterschätzen, doch hinter vorgehaltener Hand wird auch in Kroppach kein Zweifel mehr am Titelgewinn gelassen. „Wir haben die Tür zur Meisterschaft weit aufgeschlagen, wir müssen nur noch hindurch gehen", sagt Leicher. Doch die drei Punkte, die rein rechnerisch noch nötig seien, um den Titel endgültig unter Dach und Fach zu bringen, „die schenkt uns weder Tostedt noch Holsterhausen". Der Grundstock für den Titelgewinn sei aber in jedem Fall gelegt. „Und die Spielerinnen wollen sich mit zwei Siegen vom Publikum verabschieden", weiß Leicher. Sonnabend gegen MTV Tostedt wird Liu Shiwen in jedem Fall mitspielen. Die 17-Jährige soll einmal mehr für Stabilität im Team sorgen, damit „nichts mehr anbrennt", so Leicher. Ob das Mädchen dann auch noch zum Quartett gehört, das gegen den DJK TuS Holsterhausen spielt, steht noch nicht fest. Geplant ist seitens der Kroppacher, dass alle Spielerinnen noch einmal zum Einsatz kommen sollen, um sich vom Publikum zu verabschieden. Und sollte es dann so kommen, wie von allen erwartet, dann soll mit einer großen Party die Meisterschaft gefeiert werden. Der Meisterpokal befindet sich bereits in Kroppach. Mitgebracht hat ihn Krisztina Toth aus Langweid, wo der Pokal für ein Jahr beim amtierenden Deutschen Meister stand. Toth wäre im Falle einer Meisterschaft des FSV Kroppach „Titelverteidigerin", da sie bereits zum Meisterteam des TTC Langweid zählte.
Doch bevor auch sie den Pokal in ihren Händen halten kann, wollen sowohl der MTV Tostedt als auch der DJK TuS Holsterhausen den designierten Meister ärgern. „Mir haben meine Spielerinnen versprochen, dass sie 5:5 spielen wollen", sagt Holsterhausens Manager Hans-Willi Frohn. Und aus einem Remis könne ja auch schnell ein Sieg werden. Friedel Laudon, Manager des MTV Tostedt, hat nicht so große Ambitionen. Ein 5:5 oder gar einen Sieg schiebt Laudon „in das Land der Fantasie". Das solle aber nicht heißen, dass seine Truppe nicht heiß sei, beim Tabellenführer gut auszusehen. „Es kommt immer darauf an, wie ein solches Spiel abläuft", weiß auch Laudon. Letztlich hätte sein Team nichts mehr zu verlieren – anders als Kroppach. Der Druck sei beim Gastgeber da, nicht bei seiner Mannschaft.
„Bei Holsterhausen wissen wir, was auf uns zukommt, das wird schwer", sagt Leicher. Für die Zuschauer sei das Spiel aber noch einmal hoch interessant, denn mit Holsterhausen käme ein stark besetztes Team nach Kroppach, das in dieser Saison überaus positiv überrascht habe. Respekt zollt Leicher auch dem MTV Tostedt. „Han Ying ist immer für zwei Punkte gut, und Nadine Bollmeier hat in der Spitze nichts zu verlieren."
Foto: Kann das stärkste Doppel der Liga mit Tatsiana Kostromina/Han Ying auch in Kroppach punkten?
TV Busenbach – 3B Berlin Tischtennis, Sonntag, 14 Uhr:
Kampf um die Vizemeisterschaft – oder doch mehr?
Der TV Busenbach hat noch eine Minichance, Meister zu werden. Die ist aber nur dann gegeben, wenn Kroppach gegen Tostedt und Holsterhausen zusammen zwei Punkte abgeben würde. Zudem müsste Busenbach das Duell gegen den Dritten 3B Berlin Tischtennis möglichst deutlich für sich entscheiden, um bei einer möglichen Punktgleicheit mit Kroppach das bessere Spielverhältnis zu besitzen. Alles ist noch möglich – doch wohl eher unwahrscheinlich. Rechnerisch gesehen könnte auch noch Berlin Meister werden. Dazu müssten die Bundeshauptstädter hoch in Busenbach gewinnen, zugleich aber Kroppach beide Spiele hoch verlieren. Dann wären alle drei Spitzenklubs punktgleich und das Spielverhältnis könnte noch für Berlin sprechen. Doch an Spekulationen dieser Art beteiligt sich niemand mehr. „Völlig unwahrscheinlich", lautet der Tenor aller Verantwortlichen der Klubs. Und so konzentrieren sich die beiden Kontrahenten dann auch eher darauf, zum Saisonende noch einmal eine gute Leistung zu zeigen. Sowohl TVB-Geschäftsführerin Sabine Schlatterer als auch 3B-Manager Christian Nohl haben in den vergangenen Wochen ihren Mannschaften eine hohe Professionalität und ein großes Kämpferherz attestiert. Unzufrieden mit Leistung und Einstellung sind beide Verantwortlichen nicht. Wenngleich beide natürlich liebend gerne selbst Meister geworden wären. Nohl sieht in Busenbach die Chance, sich mit einem hohen Sieg noch die Vizemeisterschaft zu sichern, bei 1:99. „Auch die Chance, dort zu gewinnen ist eher bei 49:51 gegen uns", glaubt der Manager.
Auf einen schönen Saisonabschluss bereitet sich der TV Busenbach vor. "Wir werden am Sonnabend in aller Ruhe zum Mongolen Essen gehen. Die Mannschaft ist vom Verein eingeladen", sagt TV-Geschäftsfüherin Sabine Schlatterer. Wie groß die Harmonie derzeit in Busenbach ist, unterstreicht die Geste der Spielerinnen. "Sie haben alle ehrenamtlichen Helfer eingeladen. Als Dankeschön für die viele Zeit, die diese das ganze Jahr über für sie aufbringen", erklärt Schlatterer. Das mache deutlich was es für eine tolle Truppe sei, die zudem intern, als auch extern habe Nackenschläge verkraften müssen. "Das nötigt mir gehörigen Respekt ab, auch wenn uns jetzt einmal mehr nur die goldene Ananas bleibt", berichtet die Geschäftsführerin.
TuS Bad Driburg – SV Böblingen, Sonntag, 14 Uhr:
Kurstädter verpflichten Ungarin Li Bin
Der TuS Bad Driburg hat kurz vor dem Saisonende seinen zweiten Neuzugang für die kommende Saison bekannt gegeben. Nach Ying-ni Zhan, die bekanntlich vom Zweitligaabsteiger SC Bayer Uerdingen an Positon drei des TuS wechselt, hat Manager Franz-Josef Lingens nun Li Bin (19) verpflichtet. Sie spielt derzeit noch beim ungarischen Klub Statisztika Budapest. Die gegürtige Chinesin, Nummer 154 der Weltrangliste, ist inzwischen ungarische Staatsbürgerin und wird vom Verband extrem stark gefördert. „Über den Verband, aber auch über andere Spielerinnen ist der Kontakt entstanden", sagt Lingens. Damit habe er nach Zhan den zweiten Teenager verpflichtet. „Wir sind noch an einer sehr starken Chinesin dran, die ebenfalls erst 19 Jahre alt ist, wenn das klappt, dann haben wir für das kommende Jahr eine tolle und sehr junge Truppe zusammen", sagt der Manager. Das Trio würde dann ergänzt werden von Elena Waggermayer, die als einzige Spielerin aus dem Kader bliebe. „Leider konnten wir mit unserer jetzigen Spitzenspielerin Xu Jie nicht verlängern, sie hat andere Pläne", sagt Lingens.
Im letzten Saisonspiel gegen den SV Böblingen würden noch einmal alle Spielerinnen eingesetzt, die derzeit beim TuS unter Vertrag sind. „Alle werden natürlich von uns gebührend verabschiedet", sagt Lingens. Für die Zuschauer sei eine große Abschlusstombola geplant. Dafür hätten die Sponsoren wertvolle Preise zur Verfügung gestellt. „Hauptgewinn ist dabei ein Wochenende in einem tollen Cabrio unseres Sponsors Autohaus Humborg", sagt Lingens. Jeder, der eine Eintrittskarte löst, ist automatisch an der Tombola beteiligt. Sportlich gesehen erhofft sich Lingens noch einmal einen Punktgewinn. Die Mannschaft aus Böblingen sei von der Papierform nicht unbedingt stärker als sein Team.
Zumindest einen Punkt erhofft sich auch Frank Tartsch, Manager des SV Böblingen: "Die Luft ist sicher raus. Alle Akteurinnen haben sich entschieden wo sie nächste Saison spielen, so dass es in Bad Driburg einer Pflichtaufgabe nahe kommt. Doch letztendlich möchten auch wir einen positiven Abschluss schaffen." Wie genau die Mannschaft 2008/2009 aussehe, das wollte Tartsch noch nicht verraten.
TTC Troisdorf – MTV Tostedt, Sonntag, 14 Uhr:
Respekt vor der Leistung des Schlusslichtes
Für den Gastgeber TTC Troisdorf geht eine lange Saison zu Ende. Das Team war von Anfang an zum Absteiger Nummer eins erkoren worden, doch diese Rolle durchstanden die Spielerinnen und das Management mit erhobenem Haupt. Die Einstellung und das sportlich faire Auftreten der Spielerinnen aus Troisdorf nötigte allen Gegnern gehörigen Respekt ab. Von einem Imageverlust, wie von vielen Vereinsvertretern aus Troisdorf befürchtet, kann keine Rede sein - ganz im Gegenteil. Am letzten Spieltag sollen sich nun noch einmal alle Sponsoren davon überzeugen, dass sie keine Fehlinvestition getätigt haben, auch wenn das Team sportlich nichts in der Liga zu bestellen hatte. Mit dem MTV Tostedt empfängt Troisdorf ein Team, das jetzt schon den Blick auf die Saison 2008/2009 legt. Han Ying, Nadine Bollmeier und Svenja Obst bleiben, dazu wurde bekanntlich Irene Ivancan verpflichtet. Und obwohl die Saisonplanung bei den Norddeutschen damit abgeschlossen hat, blickt Manager Friedel Laudon mit unguten Gefühlen auf die neue Spielzeit. „Wenn ich mir vorstelle, dass ich vielleicht 800 Kilometer zu einem Auswärtsspiel in den Süden fahre, um dann mit 0:3 oder 3:0 nach gut einer Stunde wieder nach Hause zu fahren, dann packt mich das Grauen", sagt Laudon. Zudem habe er Angst um seine Zuschauer, vor allem um die Dauerkartenbesitzer. „Die sollen für weniger Sport den gleichen Preis bezahlen", sagt er. Das Dreier-Spielsystem, das für 2008/2009 geplant sei, sei in seinen Augen „kein Mannschaftssport mehr".
Sportlich gesehen erwartet Laudon für sein Team in Troisdorf einen hohen Sieg. „Anschließend wollen wir noch ein wenig gemütlich zusammen sitzen, dazu sind natürlich auch unsere Gäste eingeladen", sagt Troisdorfs Manager Hans-Erich Meys.