FSV Kroppach gewinnt Spitzenspiel in Berlin

3B Berlin Tischtennis – FSV Kroppach 3:6:

450 Fans erleben künftigen Tischtennis-Weltstar

Die Geheimwaffe Liu Shiwen hat für den FSV Kroppach bei 3B Berlin Tischtennis gestochen. Mit zwei Siegen in den Einzeln gegen Veronika Pavlovitch und Song Ah Sim setzte die Nummer 14 der Weltrangliste ein deutliches Ausrufezeichen hinter ihrem Potential. Am Sonnabend gerade 17 Lenze jung geworden, trumpfte sie bei ihrem ersten Auftritt im Trikot des FSV in bestechender Art und Weise auf. Alle Verantwortlichen waren sich einig, in Liu eine künftige Weltmeisterin oder gar Olympiasiegerin zu sehen. „Liu ist in zwei bis drei Jahren die beste Spielerin der Welt, davon bin ich überzeugt", sagte Berlins Manager Christian Nohl. Die Fans hätten ein Supermatch gesehen. Speziell die Partie von Song gegen Liu sei der absolute Wahnsinn gewesen. „Wir haben hier und heute Werbung für den Tischtennissport gemacht", sagte Nohl.

Zwei Tage nach dem 1:3 im Champions-League-Finale in Heerlen zeigte sich der FSV motiviert bis in die Haarspitzen. Im Gegensatz spielte das Berliner Spitzenpaarkreuz mit Veronika Pavlovitch und Song Ah Sim eine schwache Rolle. Zwar konnten die Beiden das Spitzendoppel gegen Liu/Wu noch mit 3:2 gewinnen, doch nach dem 0:3 von Tanja Hain-Hofmann/Bao Di gegen Nicole Struse/Krisztina Toth bekleckerten sich Song und Pavlovitch nicht gerade mit Ruhm. Anders Struse. Nach langer Pause zeigte sie sich in solider Form und deklassierte Pavlovitch im Entscheidungssatz mit 11:2. Damit hatte auf Seiten der Berliner niemand so richtig gerechnet. „Es war ein Spiel von Angst gegen Ich-trau-mich-nicht", befand Nohl. Beide hätten kein hohes Niveau gezeigt. Etwas anders sah Horst Schüchen, Manager der Kroppacher, die Partie. Er attestierte Struse eine „sehr gute Leistung", mit der man so nicht habe rechnen können. „Auch im Doppel hat Nicole mit Toth schon gut gespielt", ergänzte Schüchen. Als nach den Doppeln Song trotz 2:1-Satzführung mit 2:3 gegen Liu verlor, da war beim 1:3-Zwischenstand klar, dass der Sieger kaum noch Berlin heißen würde. Doch es keimte bei den Bundeshauptstädtern Hoffnung auf, als sowohl Hain-Hofmann gegen Toth als auch Bao Di gegen Wu jeweils mit 2:0-Sätzen führten. Doch nur Hain-Hofmann schaffte es, „den Sack dicht zu machen". Sie gewann mit 12:10 gegen Toth zum 2:3. „Es war für Tanja der erste Sieg überhaupt gegen Toth, sie hat sehr gut gespielt", lobte Nohl.

Bao schaffte es nicht, ihre Chance gegen Dudu zu nutzen. Noch im fünften Satz führte sie teilweise, musste dann aber ihrer Gegnerin mit 11:9 zum Sieg gratulieren. Nach der Pause gewann Song gegen Struse mit 3:0 zum 3:4, bevor Liu auch Pavlovitch besiegte. Die Weißrussin hatte beim 0:3 nicht den Hauch einer Chance.

Hain-Hofmann spielte dann zwar auch gegen Dudu ein gutes Spiel, musste sich am Ende aber mit 2:3 zum 3:6-Endstand beugen. „Natürlich sind wir enttäuscht, aber wir haben den Fans ein tolles Spiel geliefert", bekannte Nohl. Für ein Bundesligamatch sei es mit 450 Zuschauern ein neuer Besucherrekord bei 3B gewesen.

Kroppach hatte für dieses vorentscheidende Match im Kampf um die Meisterschaft nichts dem Zufall überlassen. Während rund 40 Fans inklusive Management mit dem Bus von Kroppach nach Berlin gefahren waren, hatten zwei Sponsoren der Mannschaft nebst Betreuern eine Flug nach Berlin, inklusive eines exklusiven Abendessens und Übernachtung in Berlin spendiert. Reiner Meutsch vom Unternehmen „Berge und Meer" sowie Klaus Schulz vom Konzern „Medion" hatten für die finanziellen Voraussetzungen gesorgt. „Die Mannschaft und der Verein bedanken sich bei beiden Gönnern, es war für das Team ein tolles Erlebnis und eine klasse Sache", sagte Schüchen. Gleichzeitig wurde an dem Abend der 17. Geburtstag von Liu gefeiert. „Die Sponsoren wollten damit der Mannschaft nach dem stressigen Match im Champions-League-Finale in Heerlen weiteren Stress ersparen", berichtete Schüchen. Mit dem Sieg in Berlin bedankte sich das Team sportliche für die noble Geste.

TV Busenbach – MTV Tostedt 6:1:

Gastgeber zeigt sich überaus souverän

Souverän hat der TV Busenbach den Vierten aus dem Norden nieder gehalten. Die Hoffnung des MTV Tostedt, in Busenbach überraschen zu können, war lediglich während der Doppel gegeben. Da gewannen Han Ying und Tatsiana Kostromina mit 3:2 gegen Shan Xiao Na und Laura Stumper. Und auch am Nebentisch waren Nadine Bollmeier und Svenja Obst kurz davor, eine Überraschung zu schaffen. Am Ende siegten dann aber doch in fünf Sätzen Elke Wosik und Kristin Silbereisen. In den Einzeln hatten die Gäste dann nicht mehr die Spur einer Chance. Alle fünf Matches endeten jeweils in drei Sätzen für den Favoriten. Besonders bitter kam es für Han Ying, die von ihrer Landsfrau Shan mit 8:11, 6:11 und 4:11 regelrecht vorgeführt wurde.

„Wir haben alles gegeben, doch mehr war nicht drin, speziell Han Ying stand ein wenig neben der Spur", kommentierte Tostedts Manager Friedel Laudon. Etwas verärgert sei Tatsiana Kostromina gewesen. „Sie ist mit der Bahn angereist, doch der Zug, den sie nehmen wollte fiel aus", berichtete Laudon. Und dann habe auch noch der Taxifahrer nicht gewusst, wo die Busenbacher Sporthalle ist. „Dadurch konnte sich Tatsiana nur 15 Minuten warm spielen, das hat man gemerkt", ergänzte Laudon. Busenbachs Geschäftsführerin Sabine Schlatterer lobte ihr Team: „Alle haben eine sehr solide Leistung geboten, sehr konzentriert."



DJK TuS Holsterhausen – TuS Bad Driburg 6:2

Nanthana Komwong spielt wie ausgewechselt

Der Aufsteiger DJK TuS Holsterhausen hat die Fans beim letzten Heimspiel dieser Saison noch einmal mit einem Sieg verwöhnt. Das dieser so deutlich gegen den TuS Bad Driburg ausfällt, das löste bei DJK-Manager Hans-Willi Frohn Erstaunen aus. „Gestern habe ich bei Nanthana gedacht sie schläft, heute war sie dagegen hellwach und hat nicht nur gegen Dong Li, sondern auch gegen Xu Jie gewonnen", freute sich der Manager. Mit dieser Leistung wäre gegen Böblingen sicher ein Sieg und nicht nur ein 5:5 möglich gewesen. Doch mit zwei bis drei Punkten aus diesen beiden Wochenendspielen ging die Rechnung von Frohn zur Zufriedenheit perfekt auf.

Glück hatte der Gastgeber im Doppel. Yin Na/Guo Pengpeng punkteten zum 1:1 mit einem 11:9 im fünften Satz gegen Elena Timina/Dong Li. „Unser Trainer Wang Zhi stellt immer die Doppel zusammen. Gestern haben wir noch in einer anderen Formation gespielt. Das passt in letzter Zeit aber immer ganz gut", gab Frohn Auskunft.

„Es fing für uns noch ganz gut an, denn Elena und Dong haben im fünften Durchgang noch 9:7 geführt. Sie haben sich die Chance auf ein 2:0 aber noch nehmen lassen", erklärte Franz-Josef Lingens, Manager der Kurstädterinnen. Außerdem trat der TuS mit dem Handicap an, dass Elena Timina wegen einer Rückenzerrung im Einzel nicht spielen konnte. „Dong Li ist heute extra angereist. Sie hat im Spitzenpaarkreuz ihre Sache so gut wie möglich gemacht", sagte Lingens. Dennoch sei auch er über die Deutlichkeit der Niederlage überrascht. „Elena Waggermayer hat einen schlechten Tag erwischt, und Natalia Bolshakova ließ gegen Guo Pengpeng einen Satzball ungenutzt, so dass sie nach einem 3:11 noch mit 10:12, 11:8 sowie 13:15 scheiterte", resümierte der TuS-Manager. Das seien Punkte, die der Mannschaft gefehlt hätten. „Wir haben die Kurve dann einfach nicht mehr bekommen", gab Lingens leicht enttäuscht zu.

Nach der Partie wurden beim DJK TuS Holsterhausen gleich drei Spielerinnen, die den Verein verlassen, verabschiedet. „Nanthana Komwong, Na Yin und Guo Pengpeng haben einen schönen Blumenstrauß erhalten", sagte Frohn.

SV Böblingen – TTC Troisdorf 6:1:

Außenseiter jubelt über Gegenpunkt

Der Sieg von Elena Shapovalova gegen Irene Ivancan war erst der vierte Gegenpunkt, den der TTC Troisdorf in 13 Partien erzielt hat. Kein Wunder also, dass auf der Bank des Schlusslichtes Jubel ohne Ende herrschte. Frank Tartsch, Manager des SV Böblingen, freute sich verständlich nicht über diese Niederlage, nahm sie aber zur Kenntnis. Er gewann dem Spiel insgesamt aber doch positive Seiten ab. „Die Zuschauerzahl von 120 Fans war für einen Sonntagnachmittag gegen das Schlusslicht der Liga eine Supersache", freute er sich. Das Spiel selbst sei „so dahin geplätschert".