Trainer Loose wird zum Vulkan
Der Ton wird rauer beim SC Preußen Münster. Ursächlich dafür ist allerdings nicht nur die sportlich enttäuschende zweite Niederlage in Folge, sondern ihr Zustandekommen.
Ralf Loose wird für seine ruhige Art vom ein oder anderen Kritiker gerne etwas belächelt. Die Bezeichnung "spröde" macht dann schnell die Runde. Aus Sicht der Preußen verrichtet Trainer Loose dagegen schlichtweg solide und vor allem konstant erfolgreiche Arbeit, die ohne Lautsprecher-Attitüden für die Öffentlichkeit auskommt.
Klare Fehlentscheidungen
Ein anderes Bild erlebten Fans und Medien nach der bitteren 1:3-Heimniederlage gegen Holstein Kiel. Zwei Szenen im ersten Spielabschnitt hatten den gebürtigen Dortmunder Loose äußerst verärgert - und das vollkommen zu Recht. Mikkel Vendelbo senste mit beiden Beinen voraus Preußens Spielmacher Amaury Bischoff
um - und sah nur Gelb. Auch Marlon Krause attackierte Münsters Techniker Bischoff, diesmal mit dem Kopf, doch Schiedsrichter Christof Günsch bewertete diese Szene gar nicht. "Meiner Meinung nach waren das zwei klare Rote Karten, die der Schiedsrichter nicht gegeben hat. Ich weiß nicht, ob er die Szenen nicht gesehen, oder einfach falsch bewertet hat. Aber diese Aktionen haben die Mannschaft getroffen", sagte Loose sichtlich angefressen. Der Trainer wurde kurzzeitig zum Vulkan.
Um aber nicht wie im Spiel bei Energie Cottbus Ende Dezember, als Loose in eine Rudelbildung verwickelt und daraufhin nicht nur auf die Tribüne geschickt wurde, sondern später eine Geldstrafe zahlen musste, einer harten Bestrafung ausgesetzt zu sein, riss sich Loose an der Seitenlinie so gut es ging zusammen. Der Ärger der Preußen-Verantwortlichen über das schwache Schiedsrichtergespann war verständlich, doch auch die eigenen Unzulänglichkeiten, die das Team an den Tag legte, wurden nachher klar aufgedeckt.
"Andere Mentalität hinbekommen"
Kevin Schönebergs plumpe Abwehraktion vor dem Kieler 1:1 zum Beispiel oder die diesmal grausame Chancenverwertung des SCP. "Jetzt müssen wir mal eine andere Mentalität auf dem Platz beziehungsweise im Kopf hinbekommen, damit wir diese zwei Niederlagen auch gut wegstecken", fordert Benjamin Siegert. In Wiesbaden bietet sich den Adlerträgern nun die nächste Chance, um wieder ein Ausrufezeichen im Aufstiegskampf zu setzen. Hoffentlich unbeeinflusst von äußeren Faktoren.
Quellenangabe: reviersport.de