Knappe Niederlage in Schwenningen
Geschrieben von: Niki Jaklitsch
Sonntag, den 20. September 2009 um 21:23 Uhr
Drei Mal geführt und am Ende doch knapp geschlagen: Eishockey-Zweitligist EC Hannover Indians bot am Sonntagabend beim Meisterschaftsaspiranten Schwenninger Wild Wings eine starke Partie, musste nach einer 4:5 (2:1, 1:2, 1:2)-Niederlage aber ohne Punkte die Rückreise nach Niedersachsen antreten.
Dabei gelang den Gästen in Süddeutschland ein Start nach Maß: Bereits in der zweiten Spielminute brachte der 34-jährige Bryan Phillips die Rothäute aus Niedersachsen in Führung und machte damit seinem Ruf als Topscorer alle Ehre. Anschließend entwickelte sich ein offenes Match mit guten Chancen auf beiden Seiten, so dass sich die Torhüter – sowohl Steve Silverthorn bei den Wild Wings als auch Benny Voigt auf Seiten der Indians – gleich mehrfach auszeichnen konnten. In der zwölften Spielminute war jedoch auch Voigt machtlos, als Peter Kathan in doppelter Überzahl den Ausgleich für die Gastgeber erzielte. Die Indians brauchten jedoch nur wenige Augenblicke, um sich zu sammeln: 55 Sekunden später hatte Nick Martens die richtige Antwort parat und brachte seine Farben erneut in Front (12.). Diesen Vorsprung vermochten die Indianer mit großem Einsatz, Kampfgeist und körperbetontem Spiel bis in die erste Pause mitzunehmen, so dass sie Durchgang zwei verdientermaßen mit einer Führung im Rücken beginnen konnten.
Auch im Mitteldrittel wussten die Indians zu überzeugen. Zwar war Schwenningen die technisch beschlagenere Mannschaft, die sich etliche gute Gelegenheiten erspielte, doch konnte der starke Benny Voigt diese allesamt vereiteln. Treffsicher zeigte sich in Spielminute 27 dann Indianer Josh Olson, als er in Überzahl freistehend am kurzen Pfosten das dritte Tor für die Gäste aus Niedersachsen markierte. Die Gastgeber erhöhten anschließend den Druck, Angriff um Angriff rollte auf das Tor des ECH. Konnte Benny Voigt zunächst noch mehrfach in höchster Not retten, war er nach knapp 28 Minuten bei einem Abpraller gegen Jason Pinizzotto chancenlos. Damit verkürzte Schwenningen auf 2:3 und die Indians mussten nun ihre ganze Kampfkraft in die Waagschale werfen, um den Ausgleich zu verhindern. Dies gelang zunächst sehr gut, doch leider ließen die Hannoveraner ihrerseits etliche gute Chancen für den vierten Treffer ungenutzt. So kam es, wie es kommen musste: 29 Sekunden vor der zweiten Sirene schlugen die SERC Wild Wings im Powerplay durch Förderlizenzspieler Robin Just eiskalt zu und erzielten zum für den ECH denkbar ungünstigsten Zeitpunkt den – freilich aufgrund der Spielanteile im zweiten Drittel nicht unverdienten – 3:3-Ausgleich.
Im Schlussabschnitt legten die Indians erneut los wie die Feuerwehr und durften nach nur 41 Sekunden zum dritten Mal eine Führung bejubeln: Preston Mizzi ließ nach schöner Vorarbeit von Dan Del Monte und Bryan Phillips Steve Silverthorn im Tor der Wild Wings keine Chance. Schwenningen zeigte sich davon allerdings wenig beeindruckt, erhöhte das Tempo und kam beinahe im Minutentakt zu hochkarätigen Möglichkeiten. Ein ums andere Mal scheiterten die Gastgeber aber am glänzend reagierenden Benny Voigt und auch auf der Gegenseite war für Hannovers Entlastungsangriffe bei Steve Silverthorn Endstation. Mit zunehmender Spielzeit wurde der Druck der Wild Wings auf die Indians immer stärker, und so war das 4:4 durch Dan Hacker nach knapp 48 Minuten beinahe logische Konsequenz, auch wenn der Stürmer durch einen Abspielfehler in der Indians-Abwehr förmlich zum Tore schießen eingeladen wurde. Rund zweieinhalb Minuten später war es erneut Hacker, der für Schwenningen erfolgreich war und sein Team mit dem 5:4 nicht nur erstmals in Führung, sondern auch auf die Siegerstraße brachte. Dem Überzahltor vorausgegangen war eine Bankstrafe gegen die Indians, die im Nachhinein noch für reichlich Gesprächsstoff sorgen sollte: ECH-Coach Craig Streu wollte beim Referee einen Schwenninger Stockschlag monieren, wurde von diesem aber nicht verstanden und so erhielten statt der Wild Wings die Indians zwei Strafminuten. Nach der Partie gab Hauptschiedsrichter Stefan Vogl die Fehlentscheidung zu und entschuldigte sich dafür bei Indians-Coach Streu, doch änderte dies natürlich nichts mehr am Spielverlauf: Im Powerplay ließen sich die Hausherren nicht lange bitten und machten durch Hacker ihren Sieg perfekt. In der Schlussphase warfen die Indians zwar nochmals alles nach vorne, um den Ausgleich zu erzwingen. Schwenningen verteidigte jedoch geschickt und so brachte auch der sechste Feldspieler, der kurz vor Spielende Torhüter Benjamin Voigt ersetzte, keinen Treffer mehr für den ECH.
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