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Stimmen zum Spiel
Neun Punkte wollte die Mannschaft von Dieter Hecking aus den letzten drei Spielen holen. Doch anstatt mit drei Siegen in Folge, verabschiedet sich die Hecking-Elf nun mit einer herben Niederlage in die Winterpause.
Cottbus-Trainer Bojan Prasnikar: „Das war ein gute Leistung gegen eine gute Mannschaft wie Hannover 96. Ich gratuliere meiner Mannschaft und den Fans. Ich hoffe, es geht im Frühjahr so weiter.“
96-Coach Dieter Hecking: „Ich denke, dass war ein toller Abend in der Lausitz, wenn man für Cottbus war. Kompliment an Cottbus. Was uns an 16 Spieltagen ausgezeichnet hat, hat heute nicht geklappt. Die Tätigkeit von da Silva an Krebs kann ich nicht akzeptieren So was will ich nicht sehen und ich denke, dass die Geschichte von der DFL noch geahndet wird. Aber auch mit zehn gegen elf hätten wir hier verloren, so wie wir hier Rumgelaufen sind.“
Michael Tarnat: „Das war das Gegenteil von dem, was wir gegen Werder gezeigt haben. Wir wollten Cottbus unter Druck setzen. Es ist ärgerlich, dass wir so untergegangen sind, darüber müssen wir uns Gedanken machen. Wir haben alle schlecht gespielt, die ganze Mannschaft hat versagt. Es geht jetzt darum, dass wir uns für die Rückrunde gut vorbereiten. Meine Wade ist dick geworden, deswegen hat der Trainer mich ausgewechselt.“
Vahid Hashemian: „Vielleicht haben wir gedacht, hier zu gewinnen wird leicht.“
Christian Schulz: „Heute ist alles schief gelaufen, was wir gegen Werder richtig gemacht haben. Cottbus hat uns mit einfachen Mitteln einen abgekauft. So was darf nicht passieren.“
Sergio Pinto: „Wir waren eigentlich gut vorbereitet. Der Urlaub wird jetzt nicht mehr so schön.“
Mike Hanke: „Wir haben hier verdient verloren, weil wir nur 50 Prozent gegeben haben. Cottbus hatte mehr Herz.“
Robert Enke: „So was ist immer mal möglich, kann passieren, sollte es aber nicht. Das war völlig unnötig. Heute hat nichts gestimmt, warum auch immer. Wir haben verdient verloren. Es hat alles gefehlt, vor allem im Defensiv-Verhalten.“
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96-Einzelkritik
Robert Enke NP-Note: 4 Schnitt: 2,5 Ärgerliches Spiel für Enke – der Torwart war machtlos bei den Gegentoren. Verhinderte gegen Rangelow einen höheren Rückstand.
Vinicius NP-Note: 6 Schnitt: 4,0 Ganz hinten stehen die ärmsten Männer. Doch diesmal war Vinicius selbst ganz arm – unsicher, nervös, zweikampfschlapp. Persönliches Debakel.
Thomas Kleine NP-Note: 6 Schnitt: 4,1 Sein letztes Spiel in der 96-Startelf. Böse Stellungsfehler, katastrophal am Mann, hibbelig. Das Tor ändert gar nichts.
Steven Cherundolo NP-Note: 6 Schnitt: 3,7 Amerikanischer Eskort-Dienst: Begleitete die Cottbuser galant zu ihren Chancen, Körperkontakt verweigerte er aber beharrlich.
Michael Tarnat NP-Note: 5 Schnitt: 3,5Weit weg von der Werder-Form (Note 1), unter vielen Versagern immerhin erstmal kampfbereit. Offensiv nicht wahrnehmbar. Zur Pause raus.
Altin Lala NP-Note: 5 Schnitt: 3,3 Grätschte ohne Rücksicht auf den lädierten Muskel. Wehrte sich immerhin einige Male, nach vorne jedoch wirkungslos. Taktisch raus.
Christian Schulz NP-Note: 5 Schnitt: 2,9So schlecht hat er zuletzt in Werder-Diensten hinten links gespielt. Weitgehend orientierungslos, defensiv ungewohnt schlaff.
Gaetan Krebs NP-Note: 5 Schnitt: 4,0 Kurzzeitig bemüht. Bekam den Ellbogen von da Silva ins Gesicht. Vergab eine gute Schusschance von der Strafraumgrenze. Tauchte zu früh ab.
Sergio Pinto NP-Note: 6 Schnitt: 3,8 Zweikampfschwach, manchmal sogar arrogant. Totaler Blackout beim zentralen offensiven Mittelfeldspieler.
Szabolcs Huszti NP-Note: 5 Schnitt: 3,3 Beste Szene kurz nach der Halbzeit, als Huszti die Latte traf. Hatte vorher wie selbstverständlich vom Sieg geredet, tat jedoch zu wenig dafür.
Mike Hanke NP-Note: 5 Schnitt: 3,4 Nach seinem mächtigen Auftritt mit drei Toren gegen Bremen diesmal behäbig. Verdaddelte den Ball vor dem 0:3. Vahid
Hashemian NP-Note: 5 Schnitt: 3,8 Kam zur zweiten Halbzeit und fiel nur durch unbeholfenen Einsatz in den Zweikämpfen auf. Das war nichts.
Jan Rosenthal NP-Note: 5 Schnitt: 3,9 Zu Beginn der zweiten Hälfte eingewechselt, sollte mehr für die Offensive tun als Lala. Ging aber mit den Kollegen unter. Jiri
Stajner NP-Note: 5 Schnitt: 3,8 Eingewechselt, als schon alles verloren war. Sah beim vierten Gegentor im eigenen Strafraum sehr unglücklich aus.
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Das hat gesessen 96
Trauriges Ende einer starken Hinrunde 96 hatte beim Hinrunden-Finale einen Blackout und wurde von Cottbus überrannt.
VON GUNTHER NEUHAUS COTTBUS. Vielleicht sollte Vragel da Silva doch mal in den Kampfring wechseln. Bereits beim 2:0 für 96 im Mai hatte er Hanno Balitsch mit einem fiesen Ellbogen-Check verletzt und wurde für sieben Spiele gesperrt. Gestern rammte er Gaetan Krebs den Ellbogen hinterrücks an den Schädel. Krebs blieb benommen liegen, das Schiedsrichter-Gespann um Peter Sippel hatte nichts gesehen.
96 mag in dieser Szene ungerecht behandelt worden sein, die Pleite lässt sich damit nicht mal ansatzweise erklären. Dass die abstiegsbedrohten Cottbuser hart einsteigen würden, davor waren die 96-Profis ja gewarnt. „Hier kommt das Licht, hier kommt die Energie, hier ist der Fight Club“, hatte der Stadionsprecher vorher getönt. Hier wurde also erstmal Fußball gekämpft, 96 hielt nicht dagegen.
Das größte 96-Problem aber war die Innenverteidigung. Schon vor der Tätlichkeit gegen Krebs war Cottbus mit 96-Unterstützung in Führung gegangen. Altin Lala hatte einen Eckball von Ervin Skela mit dem Kopf verlängert, und Thomas Kleine schaute zu, als Christian Armel Bassila den Ball mit dem Kopf über die Torlinie wuchtete (11.). Der Rettungsversuch von Krebs kam zu spät.
Vorm 0:2 ließ sich erst Vinicius vom starken Dimitar Rangelow überrumpeln, dessen Flanke verwertete Dennis Sörensen mit einem Flugkopfball (30.), und wieder kam Kleine zu spät. Beim 0:3 (44.) hängte Rangelow Vinicius ab. „Ich weiß auch nicht, was los ist“, rätselte 96-Chef Martin Kind in der Pause. „Cottbus führt verdient und ist aggressiver.“
Trainer Dieter Hecking griff derweil zu umfangreichen Umbaumaßnahmen. Altin Lala und Michael Tarnat, bis dahin die zweikampfstärksten 96-Profis, mussten angeschlagen raus. Neu hinein kamen Jan Rosenthal und mit Vahid Hashemian auch ein zweiter Stürmer. Nur: Besser wurde es dadurch nicht. Stanislav Angelow vergab eine grandiose Chance, ehe Daniel Ziebig am 96-Spalier mit Stajner und Vinicius vorbeirannte, Cherundolo fälschte zum 4:0 ab (65.). Kleine köpfelte zwar das 4:1, nachdem Gerhard Tremmel nach einem Huszti-Freistoß den Ball fallen lassen hatte, doch kurz darauf ließ sich auch Christian Schulz umkurven – Rangelow traf zum 5:1 (70.).
Diese Pleite zum Abschluss einer grandiosen Hinrunde tat weh – zumal 96 als Fünfter heute von Karlsruhe, Schalke und Stuttgart überholt werden kann.
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Der 96-BLACKOUT
Was war denn das?
Liebe 96er, hättet ihr doch das Cottbuser Stadionheft „Energie-Echo“ gelesen. Da kündigte euer Gegner, von Heimsiegen gegen Schalke und Karlsruhe beflügelt, nämlich an: „Favoritenstürze machen Spaß.“
Was war gestern Abend bloß los mit euch? Dieser Auftritt war eine Frechheit. Ihr hättet den i-Punkt auf eine erfreuliche Hinrunde setzen können. Stattdessen habt ihr den Fans und eurem Trainer einen grausigen dritten Advent beschert.
Liebe 96er, habt ihr gedacht, dass euch die Euphorie nach dem 4:3 gegen Bremen automatisch zu einem Sieg in Cottbus trägt?
Wir waren mit dem Vorsatz in die Lausitz gefahren, eine Ode auf die Hinrunde zu schreiben. Das fällt nach dieser Blamage verdammt schwer.
Wir tun es ansatzweise trotzdem, denken uns Cottbus einfach weg. Denn nach den letzten Monaten verdient ihr vor allem Lob. Ihr habt euch kontinuierlich weiterentwickelt, uns das wohlige Gefühl gegeben, dass in Hannover etwas Großes entstehen kann.
Bis heute seid ihr noch Fünfter – diesen Platz werdet ihr aber verlieren. Es wäre wunderschön gewesen, wenn ihr auf einem UEFA-Cup-Platz überwintert hättet.
Aber liebe 96er, gestern ist euch aufgezeigt worden, dass ihr noch nicht so weit seid. Insbesondere die Innenverteidigung genügt keinen höheren Ansprüchen. Das Problem ist ja schon länger erkannt – und hoffentlich gebannt. Ab Januar ist Valerien Ismael dabei. Und dann könnt ihr hoffentlich Anfang Februar da anknüpfen, wo ihr gegen Bremen aufgehört habt.
Frohe Weihnachten!
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Trainieren im Urlaub
HANNOVER. Viel anhören mussten sich die 96-Verlierer nach dem 1:5 in Cottbus nicht mehr. „Wir halten nichts davon, Kritik direkt nach dem Spiel zu üben“, sagte 96-Sportdirektor Christian Hochstätter. „Man sollte erst eine Nacht drüber schlafen.“ Mit der Rückkehr aus Cottbus in der Nacht zu Sonnabend begann für die 96-Profis aber der dreiwöchige Weihnachtsurlaub. Erst am 5. Januar starten sie wieder in die Vorbereitung auf die Rückrunde.
Allerdings bekamen die Spieler auch Hausaufgaben und individuell abgestimmte Trainingspläne. Es geht dabei vor allem darum, mit langen Läufen an der Grundlagenausdauer zu arbeiten. „Diese Phase entfällt bei uns ja weitgehend, weil wir schon am 7. Januar ins Trainingslager fliegen“, sagt 96-Trainer Dieter Hecking.
Auf Teneriffa spielt 96 beim Turnier in Los Realejos am 11. Januar (16 Uhr) zunächst gegen Grasshoppers Zürich, im zweiten Halbfinale trifft Hertha auf Rapid Wien. Am 13. Januar folgen die Finalspiele (18 Uhr und 20 Uhr). Hecking will auch Jugend-Nationalspieler Konstantin Rausch mitnehmen, andere Talente allerdings nicht.
Nach der Rückkehr von der Sonneninsel (14. Januar) wird 96 auf dem neuen Platz mit Rasenheizung trainieren können. Am 19. Januar wird beim Zweitligisten St. Pauli (15.30 Uhr, Millerntor) getestet, am 25. Januar (18 Uhr) gibts in Hoffenheim ein Wiedersehen mit dem früheren 96-Trainer Ralf Rangnick
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Albtraum in der Hängematte
Der Blackout – zu viel Lob, zu wenig Einsatz nach Bremen-Party. Kind mit Vorrunde „sehr zufrieden“.
96 hat in Cottbus „ohne Not das gute Bild der Vorrunde beschädigt“. Die entscheidende Frage für Chef Martin Kind: Sackt 96 in der Rückrunde wieder ab?
VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. Nach dem 4:3 gegen Bremen träumte der 96-Chef von Mailand und Madrid – um dann in Cottbus „einen Albtraum“ zu erleben. Das 1:5 beim Abstiegskandidaten war ein Schock für die Beteiligten, für viele Unbeteiligte eine Überraschung. So mancher hat das Ergebnis für einen Druckfehler gehalten. Dass 96 so ein Desaster nicht mehr zugetraut wurde, ist allerdings auch ein Qualitätsmerkmal.
Dabei weckte das Spiel Zweifel am Charakter des Teams. Allzu oft war 96 in den letzten Jahren an Selbstzufriedenheit nach gelegentlichen Erfolgen gescheitert. 96-Sportdirektor Christian Hochstätter hatte gefordert, die Spieler sollten sich nochmal zusammenreißen, danach könnten sie sich in die Hängematte legen. „Leider haben sich die Spieler schon vorher in die Hängematte gelegt“, meint Kind, „die Hinrunde war vorher schon gedanklich beendet.“ „Vielleicht war das Bremen-Spiel noch in den Köpfen und wir dachten, dass es mit weniger Aufwand geht“, gestand Jan Rosenthal. „Die Mannschaft ist viel gelobt worden“, weiß Hochstätter, „da sieht man, was der Kopf ausmacht.“ Zu viel Lob macht faul, Hochstätter hat sich mit Trainer Dieter Hecking bereits ein Anti-Hängematten-Programm überlegt. „Gewisse Dinge werden in Zukunft nicht mehr passieren, wir werden einiges anders angehen“, kündigt Hochstätter an.
Das betrifft vor allem die Vorbereitung, ein Spannungsabfall soll in der Zukunft in jedem Fall verhindert werden. Aber jetzt sind erstmal sechseinhalb Wochen Pause. „Die Mannschaft tut mir leid“, sagt Kind, „sie hat ohne Not das gute Bild der Vorrunde beschädigt.“ Und „dieses Bild steht jetzt erstmal, aber das hat sie selbst zu vertreten“. Das hat auch sportliche Gründe – die Innenverteidigung war ein Torso, ein Zehner fehlt. Trotzdem ist Kind mit 27 Punkten und Platz sieben „sehr zufrieden“. Diesen Platz hatte 96 jedoch auch Weihnachten 2004 unter Ewald Lienen erreicht, sackte dann aber ab. „Unser Problem war immer die Rückrunde“, meint Kind, „da wird sich zeigen, ob die Mannschaft das Niveau halten kann.“ Kann sie es, „landen wir bei 50 bis 55 Punkten, so viele hatten wir noch nie“.
Das wäre ein Traum, und damit bliebe der Cottbus-Albtraum eine gespenstische Episode. „Vielleicht war die Niederlage sogar ganz gut, damit die Mannschaft zur Rückrunde gleich voll da ist“, hofft Kind. Los gehts am 2. Februar in Hamburg beim Tabellendritten – da weiß dann auch jeder, dass man sich nicht hängen lassen darf.
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Hecking im Interview
„Nicht so viel falsch gemacht“
Heckings Hinrundenbilanz: Er sieht 96 „mehr als im Soll“ 96-Trainer Dieter Hecking über Cottbus, Hanke und UEFA-Cup – das Interview zum Hinrundenabschluss.
VON FLORIAN KREBS
Dieter Hecking, was kann man aus dem 1:5 lernen? Ein solcher negativer Ausrutscher darf nicht mehr vorkommen. Man kann in Cottbus verlieren, aber die Art und Weise war sehr bedenklich. Wenn wir in der Rückrunde 17-mal so auftreten, werden wir 17-mal fünf Stück kriegen.
Ihr Hinrundenfazit? Wir sind Siebter, haben 27 Punkte, zwischen uns und der zweiten Tabellenhälfte ist eine Lücke – damit kann man zufrieden sein. Wir sind mehr als im Soll, alles andere wäre Zugabe gewesen. Wir sollten nicht zu viel auf einmal erwarten. Wichtig ist vor allem die kontinuierliche Weiterentwicklung, und da bin ich absolut einverstanden.
Wo hat sich die Mannschaft verbessert? Wir können konstant Leistungen abrufen. Die Mannschaft zeigt immer, dass sie gewinnen will. Abgesehen von Cottbus und den 0:3-Niederlagen gegen Bayern und Leverkusen haben wir durch die Bank guten Fußball gespielt. Der Schnitt von 40 000 Zuschauern zeigt, dass wir nicht so viel falsch gemacht haben. Wir haben an Seriösität gewonnen, kommen authentisch rüber. Da sind wir ein großes Stück weiter gekommen.
Was fehlt der Mannschaft am meisten? Spiele wie Freitag dürfen nicht passieren. Da muss man sich aus dem Sumpf rauskämpfen, den Rhythmus finden. Daran müssen wir arbeiten – aber das geht nicht von heute auf morgen. Wichtig ist Kontinuität. Man darf nicht gleich alles in Frage stellen, wenn man ein Spiel verliert.
96 hat 28 Gegentore kassiert – warum steht die Abwehr, die in der Rückrunde der letzten Saison so sicher agierte, plötzlich so unsicher? Wir lassen zu viele Torchancen zu. Das geht aber auch einher damit, dass wir mehr Tore geschossen haben als die letzten Jahre. Es wird ja immer gefordert, dass wir offensiv spielen sollen – das geht eben auch zu Lasten der Defensive. Glücklich bin ich damit natürlich nicht.
Wird die Abwehr mit Valerien Ismael stabiler? Wir dürfen das 1:5 in Cottbus nicht an den Innenverteidigern aufhängen. Sie sind immer das Ende der Kette. Und wenn ich sehe, dass unsere vier Offensiven zusammen keine fünf Zweikämpfe gewonnen haben, ist es mir zu billig zu sagen, die Defensive steht nicht. Valerien Ismael hätte in Cottbus genauso schlecht ausgesehen.
Wer ist für Sie der Gewinner der Vorrunde? Hannover 96! Der Verein hat noch nie so gut dagestanden wie jetzt. Und da haben alle ihren Anteil dran: die Mannschaft, die guten Fußball spielt; die ganzen Leute im administrativen Bereich, die eine hohe Dynamik entwickelt haben. Nur so gehts. Das Kollektiv ist unsere Stärke.
Keinen Spieler, den Sie herausheben möchten? Mike Hanke zum Beispiel? Diesen einen herausragenden Spieler hatten wir nicht in der Hinrunde. Klar, acht Tore sind eine gute Ausbeute von Mike Hanke. Aber er darf sich nicht so abkochen lassen wie in Cottbus.
Dürfen die Fans trotz des 1:5 weiter von Europa träumen? Das machen sie doch sowieso (lacht). Wir wollen guten Fußball spielen, es soll Spaß machen, 96 zu begleiten. In der Vorrunde hatten wir den alle zusammen – diesen Weg sollten wir weitergehen.
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Ismael wichtig für die Hierachie
Es gibt es solche Spiele. Cottbus ist griffig ohne Ende – und die 96-Spieler denken: Wenn wir Bremen 4:3 schlagen, können wir das hier bestimmt spielerisch lösen. So wie am Freitag darf 96 nicht auftreten – schon gar nicht, wenn du die Möglichkeit hast, dich dauerhaft oben festzusetzen. Diese Chance hat 96 wieder mal vergeben. Und diesen Eindruck nimmst du mit in die Winterpause. Dennoch fällt meine Hinrundenbilanz positiv aus. Die Mannschaft Gott sei Dank hat 96 sein zweites Gesicht – also die Spiele, in denen man klar unterlegen ist – nur selten gezeigt. Das ist ein Zeichen für eine gewisse Stabilität. Trotzdem ist 96 noch lange keine Spitzenmannschaft. Man kann vorne mitspielen, aber nur dann, wenn alles passt. Mit noch einer 27-Punkte-Halbserie wäre ein Platz im Europacup möglich. Die Neuen Zu Valerien Ismael muss ich 96 gratulieren. Er ist ein Schnäppchen – und nicht nur vom Sportlichen her eine Verstärkung. Ich kenne ihn ja ein bisschen: Ismael ist ein Winner-Typ. Er weiß, wie man Titel holen kann, und kann mit Druck umgehen. Er ist ein Typ, der sich ohne Probleme eingliedert – und er kann der Führungsspieler werden, der 96 noch gefehlt hat. Damit bekommt die Mannschaft eine vernünftige Hierarchie. Von den Neuen, die im Sommer gekommen sind, hat Mike Hanke den besten Job gemacht. Er hat viel für die Mannschaft gearbeitet – und acht Tore in einer Halbserie sind für ihn Bestmarke. Die Millionen sind gut angelegt, aber die Ansprüche an Hanke werden weiter steigen. Wenn man unter das Thema Benny Lauth jetzt einen Schlussstrich ziehen würde, müsste man ihn als Ergänzungsspieler abstempeln. Aber er hatte auch zu wenig Einsätze. Im nächsten halben Jahr muss er sich beweisen, sonst muss man sich trennen. Ein Bankspieler ist Benny nicht. Der Trainer Der Erfolg gibt Dieter Hecking recht. Auch, wenn 96 zwischendurch solche Spiele wie beim 0:0 in Frankfurt oder jetzt in Cottbus abliefert, wo du denkst: Mensch, da muss man doch mit breiter Brust auftreten und auch mal was riskieren. Aber Hecking glaubt nun mal, dass seine Mannschaft noch nicht reif ist für ein System mit zwei Spitzen. In der Tat befindet sie sich noch in der Entwicklungsphase. Vom Spielerischen her ist sicherlich noch mehr drin – aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Das Umfeld Was wichtig ist: Bei 96 werden interne Dinge inzwischen intern geklärt. Sportdirektor und Trainer harmonieren – das gibt dem Klub Stabilität. Außerdem hat es Martin Kind geschafft, 96 ähnlich wie ein Wirtschaftsunternehmen zu führen. Das zieht er knallhart durch – ohne Rücksicht auf Verluste. Trotzdem hat der Verein noch viel Luft nach oben.
Fredi Bobic
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Die Transferbilanz
Endlich ist der 96-Chef mal zufrieden mit der Transferpolitik. „Wir haben insgesamt gute Entscheidungen getroffen“, lobt Martin Kind. Sechs Profis holte 96 im Sommer, dazu US-Talent Salvatore Zizzo, der aber noch nicht in der Bundesliga spielt. Die NP zieht nach der Hinrunde Bilanz – so funktionieren die Neuen.
Mike Hanke: Acht Tore in 17 Spielen – eine gute Quote. Die 4,7-Millionen-Investition scheint sich bezahlt zu machen. Schirmt den Ball clever ab und verteilt ihn weiter. NP-Schnitt 3,4.
Sergio Pinto: Wechselvolle Hinrunde (siehe auch Text links auf dieser Seite). Vielseitig einsetzbar, seit Oktober auf der Zehnerposition. 13 Einsätze, zwei Tore, NP-Schnitt: 3,8.
Thomas Kleine: Als Ergänzungsspieler geholt – mehr ist er auch nicht. Fürchterliche Leistung in Cottbus. In der Rückrunde droht Bank oder Tribüne. Neun Einsätze, NP-Schnitt: 4,1.
Gaetan Krebs: Bundesligakurzdebüt erst in Rostock, gegen Bremen in der Startelf. Frech, technisch stark. An ihm wird 96 noch viel Freude haben. Drei Einsätze, NP-Schnitt 4,0.
Benjamin Lauth: Bisher keine Verstärkung. Gute Ansätze, Fußball spielen kann er. Aber nicht zwingend genug und ohne Selbstbewusstsein. Zwölf (meist kurze) Einsätze, NP-Schnitt: 3,8.
Christian Schulz: 16 Spiele, drei Tore – hat den Bremer Kombinations- und Siegerchip eingebaut. Kam für zwei Millionen Euro – gut angelegtes Geld für den neuen 96-Führungsspieler. NP-Schnitt: 2,9.
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Mit Enke zur EM
Das hat er verdient! Bundestrainer Jogi Löw gab am Dienstag bekannt, dass 96-Torwart Robert Enke für die EM 2008 in Österreich und der Schweiz fest eingeplant ist.
EURO 2008 mit Enke
Nationalcoach Joachim Löw bestätigte am Dienstag, dass er bei der EM 2008 auf das Torwart-Trio Jens Lehmann (FC Arsenal London), Timo Hildebrand (FC Valencia) und Robert Enke setzt. Die Rangfolge hinter der Nummer eins Jens Lehmann ließ der Bundestrainer allerdings noch offen. Für Robert Enke bedeutet die Nominierung, dass er im Mai nächsten Jahres mit der Nationalmannschaft ins Trainingslager auf Mallorca und Anfang Juni in das Team-Quartier am Lago Maggiore reisen wird. Auch 96-Stürmer Mike Hanke hat weiter gute Chancen. Der 96-Stürmer steht weiterhin unter Beobachtung von Jogi Löw.
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Ribery klagt : Lala fiesester Gegenspieler
MÜNCHEN. 96-Profi Altin Lala ist Franck Ribery in Erinnerung geblieben. Auf die Frage, welcher Gegenspieler in der Hinrunde der unangenehmste gewesen sei, antwortete der Bayern-Star in einem „Kicker“-Interview: „Das war der Lala, der Albaner von Hannover. Der ging kaum auf den Ball, traktierte nur meine Beine, meinen Körper. Da ist die Grenze überschritten, und da hört auch bei mir der Spaß auf.“
Beim 0:3 in München im August hatte Lala nach Fouls an Ribery und Ze Roberto Gelb-Rot gesehen – „wobei die zweite gelbe übertrieben war“, wie Lala klagt. Er wehrt sich nun und kann sich „nicht daran erinnern, dass ich nur foulgespielt habe. Kann schon sein, dass ich Ribery auf die Nerven gegangen bin, ich war immer nah dran. Das ist halt meine Stärke“, meint Lala. „So ist das eben in der Bundesliga. Da wird der Körper schon mal eingesetzt, das war aber nichts Unfaires.“
Es sei allerdings „vielleicht nicht schlecht, dass Ribery so denkt“. Zum Rückspiel Mitte Februar wird der Franzose mit einigem Respekt nach Hannover kommen. „Da hat Lala einen psychologischen Vorteil“, glaubt auch der neue 96-Star Valerien Ismael.
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Lala kontert
Das lässt Hannovers Kampfzwerg nicht auf sich sitzen!
Altin Lala wehrt sich gegen die Kritik von Franck Ribéry. Der Zauberfuß des FC Bayern hatte ihn als unangenehmsten Gegenspieler der Liga bezeichnet, sich heftig über Lala beschwert: „Der ging nie auf den Ball, traktierte nur meine Beine. Da hört der Spaß auf“. Jetzt der Konter des 96-Abräumers: „Ich könnte das auch als Kompliment auffassen...“ Aber im Ernst: Die Bundesliga ist für Künstler wie Ribéry natürlich hart – da muss er sich vielleicht erst dran gewöhnen. Aber er soll ja auch keinen Spaß haben – zumindest nicht gegen Hannover!“ Lala gegen Ribéry – da geht‘s im Rückspiel am 16.2. garantiert wieder zur Sache!
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Asamoah zurück in Hannover
Er stellt seine Stiftung vor – und spricht von der Rückkehr zu 96 Gerald Asamoah (29) präsentiert morgen in Hannover seine „Stiftung für herzkranke Kinder“. Er bleibt über die Feiertage hier – und denkt an eine Rückkehr zu 96.
VON GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. Wenn es Weihnachten wird, das ist seit vielen Jahren so, dann kehrt Gerald Asamoah zu seiner Familie zurück. Diesmal wird er seine Linda und die im Februar geborenen Zwillinge Jade und Jaden mit zu seinen Eltern Beatrice und William nach Hannover bringen, gemeinsam werden sie feiern und in die Kirche gehen.
Morgen aber hat der Schalke-Star noch einen Termin, der ihm auch sehr wichtig ist. Im „Sheraton Pelikan Hotel“ wird er die „Gerald Asamoah Stiftung für herzkranke Kinder“ vorstellen. Asamoah will Forschungsprogramme und Hilfsprojekte fördern. 1998 war bei ihm ja in der MHH eine Herzwand-Verdickung diagnostiziert worden, seine Karriere durfte Asamoah trotzdem fortsetzen, er wechselte von 96 zu Schalke, wurde Nationalspieler. „Ich hab Schwein gehabt“, weiß er. „Nun will ich den Kindern Mut machen und ein glücklicheres Leben ermöglichen.“
Mit Asamoah hat es das Schicksal gut gemeint, seine berufliche Zukunft ist allerdings noch offen. Der Vertrag mit Schalke läuft aus, „wir wollen im neuen Jahr wieder reden“, sagt er. Der „Express“ berichtete am Montag, Schalke plane nicht mehr mit ihm. Das Gefühl hat Asamoah „nicht unbedingt, so wie die ersten Gespräche gelaufen sind“. Trotzdem müsse alles passen. „Wir lassen uns Zeit. Es kann sein, dass das mein letzter Vertrag wird. Da macht man sich viele Gedanken um den richtigen Schritt.“
Schalke holt Albert Streit für seine Position und jagt weitere Angreifer. Gut möglich, dass es eben doch nicht mehr passt, 96 dagegen würde Asamoah gerne zurückholen. „Er steht bei uns auf der Liste“, bestätigte 96-Chef Martin Kind. „Ich komme aus Hannover“, sagt Asamoah, „und wenn man sieht, was bei 96 entsteht, dann kann ich mir sehr gut vorstellen zurückzukehren. Es ist aber noch zu früh, mehr darüber zu sagen.“ Noch.
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Kind zieht Bilanz
Martin Kind ist zufrieden, wie das Jahr 2007 für Hannover 96 gelaufen ist. Der 96-Geschäftsführer zieht im Interview mit Hit Radio Antenne eine insgesamt positive Bilanz und blickt optimistisch in die Zukunft.
Richtige Entscheidungen
„Die Niederlage in Cottbus tut weh“, gesteht der 96-Boss. Dennoch ist Martin Kind mehr als zufrieden mit der Hinrunde der Saison 2007/2008: „Wir haben 27 Punkte und damit eine gute Ausgangsposition. Jetzt kommt es darauf an, auch eine gute Rückrunde hinzulegen.“ Doch unter Dieter Hecking habe genau das ja schon im ersten Halbjahr 2007 funktioniert. Überhaupt ist der Geschäftsführer von Hannover 96 glücklich mit seinen Personalentscheidungen. „Christian Hochstätter und Dieter Hecking leisten zielgerichtete und professionelle Arbeit“, lobt Martin Kind seine leitenden Angestellten. „Es wurden gute Transferentscheidungen getroffen. Die Mannschaft ist stabiler geworden. Das begründet den guten Tabellenplatz.“
Klare Ziele
Aber nicht nur im sportlichen Bereich sieht Martin Kind Fortschritte. „Wir haben insgesamt professionelle Strukturen bei Hannover 96 geschaffen.“ Die öffentliche Wahrnehmung hat sich nach Beobachtung des Klubchefs dadurch bereits verbessert: „Allmählich wird wahrgenommen: bei Hannover 96 entwickelt sich etwas!“ Trotzdem müsse die „Marke 96“ vor allem national und international noch viel mehr an Bedeutung gewinnen. „96 muss sich entwickeln. Stagnation zu verwalten, lehne ich ab!“, äußert sich der Unternehmer eindeutig. „Wir müssen Gewinne erwirtschaften!“ Der 63-Jährige wiederholt daher seine Zielsetzung, in den nächsten drei Jahren den Haushalt von Hannover 96 von 45 Millionen auf 70 Millionen Euro zu steigern. „Das ist eine hohe Hürde, aber ich bin überzeugt, dass wir das erreichen“, zeigt sich Kind selbstbewusst.
Überraschungen
Dem 96-Chef ist dabei bewusst, dass durch solche Aussagen die Erwartungen steigen. Eine derartige Entwicklung könne allerdings nicht kurzfristig, sondern nur mittelfristig vollzogen werden. Dass es unter den 96-Fans auch Skeptiker gibt, ist Martin Kind, der sich öffentlich für die Abschaffung der umstrittenen 50+1 Regelung stark macht, bewusst. „Wir wissen um die Bedeutung der Tradition und der Fans. Ich bin deshalb froh, dass wir eine gute Gesprächsbasis mit unseren Fans gefunden haben“, macht Martin Kind in dem Interview deutlich und dankt den 96-Fans vor allem dafür, „dass sie die Mannschaft im Stadion emotional unterstützen!“ Sein Ausblick für 2008: „Ich erwarte eine tolle Rückrunde. Und vielleicht gibt es die ein oder andere Überraschung.“
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FRUST - Bruggink will sofort weg
Von HEIKO OSTENDORP Eine gute Hinrunde haben die Roten hingelegt - 27 Punkte, Platz 7, ein Zuschauerschnitt von 40000 - alles wunderbar. Aber es gibt auch Verlierer...
Silvio Schröter und Darek Zuraw sollen weg, Jiri Stajner will gehen. Und jetzt denkt auch Arnold Bruggink an Abschied von den Roten - sofort! Der Holländer zu BILD: „Ich bin unzufrieden und enttäuscht. Ich mache mir Gedanken über meine Zukunft - schließlich bin ich 30 Jahre alt. Ich habe mit meinem Berater gesprochen, damit er sich umhört!“ Bruggink will schon im Winter weg - nach einer für ihn enttäuschenden Hinrunde. Zwar kam der Spielmacher auf elf Einsätze, wurde aber sechsmal ein- und viermal ausgewechselt. Insgesamt spielte er nur 481 Minuten. Und das, obwohl er in der letzten Rückrunde einen sicheren Stammplatz hatte und mit 6 Toren der beste 96-Knipser war. Brug: „Ich habe gezeigt, dass ich helfen und der Mannschaft etwas geben kann. Natürlich war ich in den ersten Spielen nicht so gut, aber auch andere haben schlechte Spiele gemacht - und trotzdem weiter das Vertrauen bekommen.“
Frust total bei Bruggink! Trainer Dieter Hecking setzte im Spielmacher-Roulette auf Stajner, Pinto und zuletzt sogar auf Gaetan Krebs! Bruggink gehörte zwar noch zum Kader, wurde aber in den letzten drei Spielen vor der Winterpause nicht mal mehr eingewechselt. Der Holländer traurig: „Ich habe nicht das Gefühl, dass ich auch Siebter bin. Ich kann die Hinrunde nicht feiern. Ich versuche, im Urlaub den Kopf frei zu kriegen.“ Möglich, dass es ein Abschieds-Urlaub von 96 wird...
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Ballack macht Brdaric Mut
96-Patient gibt sich nicht auf. Er will mit ins Trainingslager. Thomas Brdaric besucht mit seiner Familie zum Jahreswechsel seinen Kumpel Michael Ballack. Er hofft, wie der Chelsea-Star bald wieder Fußball spielen zu können.
VON GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. Natürlich wollte er gestern schnell „nach Hause“, zu seiner Frau Antje sowie zu den Söhnen Lance (4) und Tim (7) ins heimische Langenfeld (bei Solingen) – plötzlich aber ging nichts mehr auf der A 2 für Thomas Brdaric, der ja gern auch mal Gas gibt. „Ich bin in einer Vollsperrung gelandet“, klagte der 96-Profi, „aber ich bin ja Experte für ausweglose Situationen.“
Das Gefühl, ausgebremst worden zu sein, kennt Brdaric, auch aus dem Profifußball. Dreimal war er seit Oktober 2006 am Knie operiert worden, zuletzt im August in der Hessingpark-Clinic in Augsburg vom Gelenk-Experten Ulrich Boenisch. Seitdem kämpft er in der Reha um seine letzte Chance. „Täglich grüßt das Murmeltier“, sagt der Angreifer, die monotonen, immer wiederkehrenden Übungen erinnern ihn an die Filmkomödie mit Bill Murray. „Aqua-Jogging, Crosstrainer, Fahrradfahren – das ist schon Kopfsache“ für Brdaric, „da ist man schon froh, wenn nach langer Zeit ein neues Element dazukommt.“ In den letzten Tagen durfte er endlich wieder mit dem „Laufen auf Rasen“ beginnen, das tat gut.
Anfang Januar wird „kurzfristig entschieden“, ob Brdaric sogar mit der Mannschaft nach Teneriffa ins Trainingslager fliegen darf. „Dann hätte ich wenigstens das Gefühl, bei der Mannschaft zu sein, auch wenn ich meine eigenen Reha-Übungen mache.“
Nach Weihnachten aber fliegt er mit seiner Familie erstmal bis „über Silvester“ zu seinem Freund Michael Ballack, in dessen Haus die Brdarics auch zeitweise wohnen werden. Der deutsche Superstar hatte während seiner Knöchelverletzung auch Angst vorm Karriereende gehabt. Gestern spielte er im Ligapokal wieder für Chelsea, das macht dem 96-Patienten Mut. „Ich hab’ mich noch nicht aufgegeben“, sagt Brdaric, „und ich werde alle Möglichkeiten ausschöpfen, um wieder zu spielen.“ Auch 96 gibt ihm dabei Kraft: „Es ist ein sehr schönes Gefühl zu sehen, wie sich die Mannschaft weiterentwickelt. Ich möchte gerne noch daran teilnehmen.“
Noch sei es aber „absolut zu früh“ zu sagen, ob und wann er wieder auf die Beine kommt. „Wenn Gott einen Doktortitel hätte, könnte man ihn fragen“, rätselt Brdaric. Einen Ausweg aus dem Stau hat er gestern immerhin gefunden, „im Zickzack über Bönen“ gings heim.
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Das 96-Personalkarusell
Zuraw will nicht nach Braunschweig. Kind möchte Stajner halten. Zum Jahresanfang kommt das 96-Personalkarussell in Schwung. Verlässt Jiri Stajner dann Hannover?
VON ANDREAS WILLEKE UND GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. Ein 96-Wechsel ist sicher – Valerien Ismael zieht die Lederhose aus. Vor dem UEFA-Cup-Sieg gegen Aris Saloniki drückten Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und Manager Uli Hoeneß dem Franzosen Blumen in die Hand … und tschüs. Am 5. Januar taucht Ismael zum Trainingsstart in Hannover auf. Ob dann noch alle 96-Profis aus dem aktuellen Kader dabei sind, ist unklar. „Anfang Januar kommt Bewegung in den Markt“, vermutet 96-Chef Martin Kind. „Wenn es dann Angebote für bestimmte Spieler gibt, werden wir darüber reden.“
Über die Feiertage ist das Personalkarussell abgestellt – die Gesprächspartner fehlen. Sportdirektor Christian Hochstätter hat sich schon nach Südafrika in den Urlaub verabschiedet. Gehen darf Arnold Bruggink. „Man kann über Anfragen reden“, bestätigt Kind. 96-Trainer Dieter Hecking hat den Holländer ins Schaufenster gestellt. „Arnold hat eine Vita, wo der eine oder andere Verein aufmerksam verfolgt, was mit ihm passiert.“ Übersetzt in Klardeutsch: Her mit den Angeboten! Bei dem 30-Jährigen ist das angekommen, er will weg. Bei allen Problemen auf der Zehner-Position im offensiven Mittelfeld – der 96-Profi mit der Trikotnummer 10 spielt keine Rolle mehr.
Dariusz Zuraw kann sogar ablösefrei gehen. Der 35-Jährige lehnte Angebote aus Braunschweig (dritte Liga) und Augsburg (zweite Liga) ab. Der Verteidiger hofft auf ein besseres Zweiltliga-Angebot oder eines aus der ersten Liga. Zuraw will noch eineinhalb Jahre spielen. Seine Familie bleibt bis zum Sommer in Hannover, zieht dann zurück nach Polen. Zuraw will 2009 folgen.
Vahid Hashemian bleibt. „Wir brauchen noch einen Stürmer“, sagt Kind. Da 96 ohnehin kaum Ablöse bekäme, soll der Iraner für den Notfall auf der Bank sitzen. Bei Jiri Stajner wäre 96 „gesprächsbereit“, auch wenn Kind sagt: „Ich bin da zurückhaltender.“ Der 96-Chef will Stajner als Joker behalten. Silvio Schröter soll in jedem Fall gehen. Bleibt er, droht Ärger, weil 96 ihn ins Oberligateam zurückstufen will. Zurzeit gilt für Schröter wie für die anderen 96-Spieler laut Kind: „Uns liegen keine Anfragen vor.“
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Schlaudraff sagt ab
VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Hängende Spitze mit Spielmacherqualitäten – Jan Schlaudraff vereint das, was 96 in der ansonsten so starken Vorrunde fehlte. Und weil Trainer Dieter Hecking den 24-Jährigen bereits in Aachen mit Erfolg trainiert hatte, träumte man bei 96 davon, nach Valerien Ismael auch Schlaudraff aus München nach Hannover holen zu können. Anfang der Woche hatten Hecking und Schlaudraff noch miteinander telefoniert – das Gespräch wird sich nicht nur um Weihnachten und Skifahren gedreht haben.
Trotzdem ist der Transfer erst einmal geplatzt. „Stand heute bleibe ich bei den Bayern, definitiv“, sagte Schlaudraff der NP gestern. Am Donnerstag hatte er sich mit Bayern-Manager Uli Hoeneß getroffen. Schlaudraff wollte wissen, „wie es weitergeht“, nachdem die Hinrunde „alles andere als einfach für mich“ gelaufen war.
Wegen eines Bandscheibenvorfalls verpasste der Neue aus Aachen das erste Vierteljahr. Wieder gesund, kam er gerade mal auf acht (Kurz-)Einsätze, vier in der Bundesliga. Gegen Aris Saloniki schmorte er Dienstag wieder 90 Minuten auf der Bank.
Ohne Spielpraxis ist die EM stark gefährdet. Bundestrainer Joachim Löw findet: „Es ist wichtig, dass Jan sich zeigt.“
Es gibt also viele Gründe, zu 96 zu wechseln – Hoeneß überzeugte Schlaudraff dennoch zu bleiben. Der Offensivallrounder wird nun zum Trainingsstart der Bayern am 7. Januar erscheinen und mit ins Trainingslager nach Marbella (13. bis 19. Januar) fliegen.
Für 96 ist aufgeschoben aber nicht aufgehoben. Sollte Schlaudraff merken, dass er bei Bayern weiter chancenlos ist, könnte es spätestens im Sommer zu 96 gehen. Schlaudraff: „Dieter Hecking und ich haben ein gutes Verhältnis. Ich könnte mir schon vorstellen, nochmal unter ihm zu spielen.“
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Talent in der Warteschleife
Bis Juni Bundesliga-Verbot für Rausch. Im Trainingslager (7. bis 14. Januar) ist Konstantin Rausch dabei – Bundesliga wird das 96-Supertalent diese Saison trotzdem noch nicht spielen. Warum eigentlich nicht?
VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Es war eine kultige Talk-Runde. Fußball-Rentner Mehmet Scholl saß im Münchner „Vereinsheim“, der Kneipe eines Kumpels aus Passau, und unterhielt das Publikum mit Anekdoten aus 15 Jahren FC Bayern („Dann lell’ ich dir eine“). Das Thema kam irgendwann auch auf Jungstar Toni Kroos – und Scholl wurde plötzlich ganz ernst: „Der muss immer spielen. Der ist wesentlich besser als ich.“
Er habe in seiner letzten Saison mal bei der A-Jugend mittrainiert und einen gesehen, erzählte Scholl, „der war unglaublich“ – Toni Kroos. Also rief Scholl bei Manager Uli Hoeneß an und sagte: „Der muss sofort zu den Profis.“ Antwort Hoeneß: „Kümmer’ dich du um deinen Scheiß. Was hast du damit zu tun?“ Eine Woche später trainierte Kroos bei den Profis, hat inzwischen drei UEFA-Cup- und vier Bundesligaspiele bestritten (zwei sogar schon von Beginn an).
Der 17-jährige Münchner, den die Bayern im vergangenen Jahr aus Rostock geholt hatten, ist Deutschlands größtes Talent. Gemeinsam mit 96-Jungstar Konstantin Rausch wurde er im September Dritter bei der U-17-Weltmeisterschaft in Südkorea. Doch während Kroos inzwischen auch in München durchgestartet ist, muss sich Rausch bei 96 gedulden. Das Supertalent, das irgendwann Michael Tarnat als Linksverteidiger beerben soll, hängt in der Warteschleife.
Zwar durfte der Deutschrusse Anfang Oktober beim Test in Burgdorf schon mal bei Profitrainer Dieter Hecking vorspielen – und reist im Januar auch mit ins Trainingslager nach Teneriffa. Bundesliga darf er aber weiter nur mit den A-Junioren spielen. Steht Rausch denn in der Rückrunde zumindest mal im Kader der Profis? „Das würde ich ausschließen“, sagt Hecking: „Wir wollen nichts auf Kommando machen, bloß weil wir jemanden haben, der gut ist.“ Bundesliga-Verbot für Rausch – warum eigentlich?
„Bei Arsenal oder Manchester spielen diese jungen Leute“, sagt Scholl und verweist darauf, dass es in England gang und gäbe ist, Talente wie Kroos oder Rausch ins kalte Wasser zu werfen. Bei 96 ist man vorsichtiger als auf der Insel.
Rausch soll „erstmal Zeit haben“, sich an die Neuerungen zu gewöhnen“, sagt Hecking. Schließlich ist der 17-Jährige erst im Herbst ins Internat an der Clausewitzstraße gezogen und hat eine Lehre beim Sportgeschäft Blade Runner begonnen. Darum dürfe man „nicht zu viel von ihm erwarten“, mahnt Hecking: „Bei jungen Spielern muss man viel Geduld mitbringen.“
Weil Oldie Tarnat letzte Woche um ein weiteres Jahr verlängert hat, ist der ganz große Druck für 96 weg, Rausch übereilt aufbauen zu müssen. Für Tarnat ist klar: „Wenn Konstantin so weitermacht wie bisher, dann wird er ins kalte Wasser geworfen werden.“ Diese Saison allerdings nicht mehr.
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Kind hat Angst vorm HSV
27 Punkte, Platz 7 in der Liga, es war ein gutes Jahr für Hannover 96. Und für Big Boss Martin Kind. Zum ersten Mal seit drei Jahren musste er seinen Trainer nicht feuern!
2004 erwischte es Ralf Rangnick, 2005 Ewald Lienen, 2006 Peter Neururer. Dieter Hecking „überlebte“ 2007. Aber ist er auch in 12 Monaten noch bei den Roten?
Kind hat Angst vorm HSV! Seine Befürchtung ist, dass Hamburg bei der Suche nach einem Stevens-Nachfolger (wechselt zur nächste Saison nach Eindhoven) auf Hecking stößt. „Ich habe schon darüber nachgedacht“, gibt Kind auch ganz offen zu. „Wenn ich in Hamburg wäre, würde ich auf Hecking kommen.“
Eigentlich logisch. Denn neben Karlsruhes Ede Becker ist Hecking (Vertrag bis 2010) der Trainer-Aufsteiger des Jahres. Und den Wechsel nach Hannover drückte Hecking vor 18 Monaten trotz Vertrag in Aachen durch. Auch, weil Kind 500000 Euro Ablöse auf den Tisch legte.
Nicht zuletzt deshalb ist Kind bei diesem Thema „immer sensibel“. Sagt: „Wenn es so weit kommt, erwarte ich, dass der Trainer öffentlich deutliche Signale gibt. Sonst wäre ich schon leicht angesäuert.“
Für Hecking ist ein Wechsel derzeit überhaupt kein Thema. Zuletzt von BILD auf Bayern-Gerüchte angesprochen, sagt er: „Ich hatte keine Anfrage. Und wenn, hätte ich auch abgesagt.“ Sagt er auch ab, wenn eine konkrete Anfrage vom HSV kommt?
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Hecking stoppt Bruggink
Wechselverbot für den unzufriedenen Holländer. Morgen ist Dieter Hecking beim Geburtstag seines Vaters, nächste Woche macht er mit der Familie den Abflug in den Urlaub. Einen anderen Abflug hat der 96-Trainer gestern noch schnell verhindert...
Hecking stoppt Bruggink!
„Die Spieler stellen sich das immer so einfach vor“, sagt er. „Aber für uns ist ein Wechsel nicht relevant.“
RUMMS!
Da wird der Frust von Arnold Bruggink wohl noch ein bisschen größer. Der Holländer ist „unzufrieden und enttäuscht“, weil er in der Hinrunde bei 11 Einsätzen nur schlappe 481 Minuten spielen durfte. Bruggink will sofort weg: „Ich habe mit meinem Berater gesprochen, damit er sich umhört.“ Die Bemühungen kann Brug-Berater Franjo Vranjkovic (managt u.a. auch Barcelonas Yaya Touré!) einstellen...
Hecking hat zwar Verständnis für Bruggink: „Für ihn war es besonders hart. Ich kann das alles nachvollziehen. Klar, dass Brug nicht glücklich ist.“ Aber das ändert nichts an seinem Veto zum Vereins-Wechsel.
Der Trainer: „Wir stehen auch deshalb so gut da, weil wir in der Breite besser geworden sind. Wir brauchen zwei gleichwertige Mannschaften. Wenn jetzt vier, fünf Spieler weg wollen, komme ich vielleicht in die Situation, dass ich auf Amateure zurückgreifen muss.“ Und das will Hecking vermeiden.
Den zunehmenden Frust einzelner Spieler nimmt er da notgedrungen in Kauf. „Ich habe mit Brug gesprochen“, sagt Hecking. „Aber eine Garantie, dass er mehr Einsätze kriegt, konnte ich ihm nicht geben.“
Bleiben muss Bruggink (Vertrag bis 2009) trotzdem.
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Kleine wird 30
Herzlichen Glückwunsch, Thomas Kleine! Der 96-Abwehrspieler feiert am heutigen Freitag seinen 30. Geburtstag! Dazu wünschen wir unserer Nummer fünf alles erdenklich Gute, beste Gesundheit und natürlich weiterhin viel Erfolg mit unseren Roten.
Im Sommer wechselte der gebürtige Wermelskirchener von der Spielvereinigung Greuther Fürth an die Leine. Beim Zweitligisten spielte der 1,90m große Recke vier Jahre, nachdem er zwischen 2001 und 2003 für Bayer Leverkusen zehn Bundesligaspiele bestritt und auch in der Champions League und im DFB-Pokal zum Einsatz kam.
Wir wünschen Thomas Kleine ein fröhliches und erfolgreiches neues Lebensjahr!
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Balitsch wird 27
Der Mitteldfeldspieler von Hannover 96 feiert am heutigen Mittwoch seinen 27. Geburtstag. Dazu wünschen wir ihm alles erdenklich Gute, beste Gesundheit und selbstverständlich weiterhin viel Erfolg mit unseren Roten!
Seit 2005 spielt Hanno Balitsch im Dress der Roten. Der Mittelfeldspieler entwickelte sich bei Hannover 96 zum absoluten Stammspieler. Zuvor kickte der einmalige Nationalspieler beim FSV Mainz 05 und bei Bayer 04 Leverkusen. Dort konnte der Mittelfeldmotor bereits Champions League-Luft schnuppern und hofft, nun auch mit Hannover 96 in der nächste Saison international zu spielen.
Wir wünschen Hanno Balitsch ein fröhliches und erfolgreiches neues Lebensjahr!
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Kind setzt weiter auf TUI
Die Verhandlungen mit Hanno Balitsch (Vertrag läuft im Sommer aus) gehen im Januar weiter. Und 96-Chef Martin Kind will im Januar noch einen wichtigen Vertrag verlängern.
Bleibt TUI als Hauptsponsor auf der 96-Brust? Zuletzt hatte der Reisekonzern (Hauptsponsor seit 2002) nur noch um ein Jahr verlängert, wirbt auf dem Trikot für die Fuglinie TUIfly. Im Januar soll es eine Entscheidung geben, ob TUI weiter macht. Nach dem letzten kurzfristigen Abschluss gilt das als fraglich. Kind hofft aber auf TUI: „Ich würde begrüßen, wenn es weiter geht. Ich setzte auf regionale Partner und Langfristigkeit. Was nützt es, wenn ein neuer Sponsor 500000 Euro mehr zahlt und nach einer Saison wieder aussteigt?“ TUI zahlte zuletzt rund 2,5 Millionen Euro, liegt damit im Mittelfeld der Liga-Sponsoren. Kind: „Wenn sich TUI im Grundsatz weiter für uns entscheidet, werden wir uns über den Preis schon einig.“
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Der Balitsch-Poker ist eröffnet
96-Profi verhandelt auch mit anderen Klubs. Erste Gespräche auf Teneriffa. Der 96-Vertragspoker mit Hanno Balitsch ist eröffnet – der Mittelfeldspieler verhandelt ab sofort auch mit anderen Klubs.
VON GUNTHER NEUHAUS HANNOVER. In den letzten Tagen des Jahres 2007 wedelte Hanno Balitsch mit seiner Freundin Maren über die Skipisten von Davos (Schweiz) – „bei fantastischen Bedingungen und strahlendem Sonnenschein“, wie er berichtet. „Aber wir haben es ruhig angehen lassen.“ Gestern fuhr Balitsch zurück ins heimische Alsbach-Hähnlein (Hessen), wo er mit Familie und Freunden seinen Geburtstag feiern will.
Der 96-Profi wird heute 27 Jahre alt, und es ist für ihn nun an der Zeit, die berufliche Zukunft zu regeln. Sein 96-Vertrag läuft im Juni aus. Balitsch bat in den letzten Monaten wiederholt um Verständnis dafür, nicht frühzeitig über eine Verlängerung reden zu wollen. Denn „laut FIFA-Recht darf ich mich mit anderen Klubs erst ab dem 1. 1. unterhalten“.
Um „eine vernünftige Entscheidung treffen“ zu können und mögliche Konkurrenz-Offerten zu überprüfen, wollte Balitsch frühestens im Januar reden. Nun ist es so weit – spricht er nun etwa auch mit anderen Vereinen? „Ja“, gibt Balitsch ohne Umschweife zu. „Ich habe mich an das gehalten, was ich vorher gesagt habe.“ Der frühere Nationalspieler wird von der Konkurrenz umworben. „Von wem – dazu möchte ich nichts sagen. Das ist eine Sache, die ich für mich alleine regeln muss.“
Morgen will er aber erstmal nach Hannover zurückkehren, und im Trainingslager auf Teneriffa (ab Montag) würde Balitsch gern mit Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Christian Hochstätter in einer ersten Verhandlungsrunde „über die sportlichen Aspekte“ sprechen. Nach der Rückkehr (14. Januar) wird dann auch über Geld geredet.
Die „Mannschaft hat sich gut entwickelt, nun kommt noch ein Spieler dazu“ – das alles sieht Balitsch positiv. Abwarten, was die Konkurrenz zu bieten hat.
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