Spieltag 20 / 82 Pittsburgh – eine Ära am EndeLetzte 10 Spiele 4-4-2 (W1)
Platz 7 / 8 in der Metro Division.
20 Spiele. 7 W, 10 L, 3 L nach OT - 17 Pts.
Platz 25 / 32 in der gesamten Liga.- OT Niederlage vs. Detroit
- 2-6 in Columbus
- 4-3 SO vs. San José
- 9 Niederlagen in den letzten 20 Spielen nach 2+ Toren Vorsprung
- Schlechteste Defense in der gesamten Liga mit 80 Gegentoren nach 20 Spielen.
Die Pittsburgh Penguins sind am Ende, zumindest was die jahrzehntelange Ära Mario Lemieux über Crosby und Malkin angeht. Crosby und Malkin sind immer noch die beiden besten Spieler des Teams, doch sie alleine können das immer älter und schwächer werdende Team nicht mehr tragen. Die Defensive ist nun die schlechteste der gesamten Liga, und beim Schauen der Spiele wird auch schnell klar, warum das so ist: viele einfache Fehler und einfach keine adäquaten Spiele. Dazu ein Erik Karlsson, der für seine offensiven Aktionen starke Mitspieler benötigt, die er aber nicht hat. Somit verpufft der Karlsson-Effekt und wird gleichzeitig zum zusätzlichen Risiko im Aufbauspiel der Penguins.
Ron Hextall begann vor einigen Jahren damit, katastrophal falsche Kaderentscheidungen zu treffen. Überbezahlte Spieler, die entsprechend aber keine Leistung brachten. Die Torhüterposition ist seit Jahren ein Problem, auch wenn ein junger Blomqvist für sein Alter einen sensationellen Job macht. Er benötigt eben noch das ein oder andere Jahr, um ein fertiger NHL-Goalie zu werden. Dazu kommt, dass die taktische Ausrichtung von Mike Sullivan nicht mehr zum Team passt, genauer gesagt, er vom Management nicht die richtigen Spieler zur Verfügung gestellt bekommt. Nicht falsch verstehen, Sullivan halte ich für einen extrem talentierten und einen der besten Coaches der gesamten Liga. Sullivan steht für ein modernes System, das allmählich auch andere Teams übernehmen.
Bei den beiden Cupsiegen war Sullivan seiner Zeit weit voraus. Das Problem ist einfach, dass die Pittsburgh Penguins dieses schnelle Spiel nicht mehr schaffen. Und obwohl Crosby und Malkin immer noch viele Punkte produzieren, sind sie unter dem Strich dann doch etwas langsamer als vor 10 Jahren. Und die dritte Säule funktioniert schon lange nicht mehr: Zurzeit zeigt Kris Letang bedauerlicherweise nur phasenweise seine alte Klasse.
Kyle Dubas scheint zumindest subjektiv betrachtet dann doch ähnliche Fehler zu machen wie bei den Toronto Maple Leafs, als er sich dort auch auf eine starke Offensive konzentrierte, mit Matthews, Marner oder Tavares. Auch dort kostete die schwache Defense und die Probleme auf der Goalie-Position den Maple Leafs immer wieder die entscheidenden Spiele, besonders in den Play-offs.
Für die Penguins kommen nun verdammt harte Zeiten, denn der Kader wird unter Garantie nicht mehr besser werden. Und an ein Wunder glaube ich eigentlich nicht mehr, dafür waren viele Spiele dann doch zu ernüchternd. Zwar ist das Powerplay besser, aber der Rest dafür umso schlechter. Die Penguins haben überhaupt keinen Talentpool mehr, nur ganz wenige Spieler, die aber auch erst in den vergangenen Monaten dazu kamen, und einige Draftpicks, die jedoch hauptsächlich erst ab den Jahren 2026 und 2027 greifen.
Talente benötigen im Hockey aber immer das ein oder andere Jahr. Da gehe ich davon aus, dass die Penguins über einen langen Zeitraum im unteren Teil der Liga zu finden sein werden. Was letzten Endes Crosby, Malkin und Letang machen, ist die Frage. Ich glaube, dass Crosby seine Karriere bei den Pens beendet, Malkin sich eventuell noch eine kleine Chance auf einen Wechsel offen hält.
Eigentlich wünsche ich mir, dass das Team zusammenbleibt und noch mal erfolgreiches Hockey spielt, wie es in der Vergangenheit so viel Freude bereitete. Jedoch muss ich ehrlich sein: Die Chancen darauf gehen fast gegen null. Eigentlich würde ich mir tatsächlich wünschen, dass selbst Crosby noch mal ein, zwei Jahre beispielsweise bei den Colorado Avalanche spielt. Damit würde er vermutlich auch den Penguins einen Gefallen tun in Form von Draftpicks und Talenten.
Ich denke, jetzt muss der Rebuild und das Sammeln von Draftpicks und Talenten die oberste Priorität haben. Alles andere wäre Träumerei. Und wenn ich mir die Division so anschaue, sehe ich dort Teams mit Zukunft. Die New York Rangers werden bleiben, die Blue Jackets haben einen guten Talentpool und werden in den nächsten Jahren auch wieder besser dastehen. Die Washington Capitals hatten einiges an Glück, verhielten sich aber in den vergangenen Jahren eher nachhaltig und haben einige Talente im Kader. Die New Jersey Devils werden über viele Jahre oben stehen und auch bei den Hurricanes ist die Substanz einfach da. Und wenn ich dann noch auf die gesamte Conference und mögliche Wildcard-Plätze schaue, sehe ich dort einfach Teams wie die Panthers, Maple Leafs, Senators, Sabres, Red Wings, Canadiens, die allesamt in den nächsten Jahren eher stärker als schwächer werden.
Je länger sich die Penguins und Dubas um den Rebuild drücken, desto länger und schmerzvoller wird das Tief, das jetzt schon vermutlich epische Ausmaße annimmt. Die Franchise ist einfach komplett trocken. Ich hatte zwar die Hoffnung, dass mit dem Core und den neuen Spielern doch noch einmal eine Überraschung drin sein würde, aber die letzten Spiele waren mehr als ernüchternd. Das tut fast schon weh, das zu sehen, vor allem das Spiel bei den Blue Jackets. Auch die Tatsache, dass die Penguins so häufig Führungen mit zwei und mehr Toren verspielen. Vielleicht hätten sie schon im letzten Jahr oder spätestens in diesem Sommer reagieren müssen.
Schade, gerade für Crosby, der auf Gehalt verzichtet und in den nächsten 2 oder 3 Jahren in den All-Time-Rankings noch in die Top 5 klettern könnte.