Nach vielen Versuchen hat es beim Franzosen Thibaut Pinot endlich mit dem ersten Etappensieg bei der Vuelta geklappt. Der Brite Simon Yates baut seine Führung vor dem zweiten Ruhetag leicht aus und Emanuel Buchmann behauptet Rang zehn im Gesamtklassement.
Der britische Radprofi Simon Yates trägt auch am zweiten Ruhetag der 73. Vuelta das Rote Trikot des Spitzenreiters. Der 26 Jahre alte Mitchelton-Scott-Profi festigte seine Führung, die er sich am Samstag mit einem Tagessieg in Nava eindrucksvoll zurückerobert hatte. Auf der 15. Etappe zu den Covadonga-Seen reichte Yates nach 178,5 Kilometern Platz drei im Tagesklassement. Bereits beim Giro d'Italia hatte er bis drei Tage vor Schluss in Führung gelegen, bevor ihn sein Landsmann Chris Froome noch entthronte.
Den Tagessieg sicherte sich am Sonntag der Franzose Thibaut Pinot, dessen Attacke nach vielen Versuchen an den Vortagen endlich glückte. Er hat jetzt in jeder der drei bedeutenden Länder-Rundfahrten mindestens eine Etappe gewonnen. Den Giro im Mai hatte Pinot noch wegen einer Lungen-Entzündung kurz vor Schluss aufgeben müssen.
Die Vuelta wird am Dienstag mit dem Einzelzeitfahren über 32,7 Kilometer nach Torrelavega fortgesetzt. In der Gesamtwertung liegt Yates jetzt 26 Sekunden vor dem 38 Jahre alten Routinier Alejandro Valverde.
Emanuel Buchmann aus Ravensburg hatte am Samstag 53 Sekunden auf den Tagessieger verloren, am Sonntag 1:33 Minuten. Trotzdem verteidigte er den zehnten Platz der Gesamtwertung erfolgreich. Damit ist der 25 Jahre alte Fahrer der deutschen Bora-hansgrohe-Mannschaft weiter im Soll. Zum ersten Mal als Teamkapitän unterwegs wollte er zumindest unter die Top Ten der drittgrößten Länder-Rundfahrt. Er hat 3:15 Minuten Rückstand auf Yates.
Eine Woche vor seinem 86. Geburtstag Trauer um Handball-Legende Peter Kretzschmar
Handball-Deutschland trauert um Peter Kretzschmar. Der frühere Weltmeister-Trainer der DDR-Frauen starb am Sonntagabend im Alter von 85 Jahren in Berlin. Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) am Montag mit.
"Peter Kretzschmar war einer der ganz Großen des Handballsports - sowohl als Aktiver als auch als Trainer. Er hat den Frauenhandball der siebziger und achtziger Jahre geprägt und zahlreiche Spielerinnen in die Weltklasse geführt. Unser Mitgefühl gilt der Familie", sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann.
Der Name Kretzschmar steht für eine Handball-Dynastie in Deutschland. Sohn Stefan Kretzschmar gewann mit der deutschen Nationalmannschaft 2004 Olympia-Silber und holte sich mit dem SC Magdeburg die Trophäe in der Champions League. Peter Kretzschmars Ehefrau Waltraut war am Gewinn von drei WM-Titeln der DDR-Nationalmannschaft beteiligt. Sie war am 7. Februar diese Jahres im Alter von 70 Jahren gestorben.
In Kretzschmars Erfolgsliste als Spieler, der in seiner Geburtsstadt für den SC Lok Leipzig aktiv war, steht auch der Gewinn des WM-Titels im Feldhandball. Im Finale 1963 besiegte die DDR das BRD-Team. Bei der Hallen-WM 1958 stand Kretzschmar in der gesamtdeutschen Mannschaft, die Dritte wurde.
Als Trainer führte er das Frauen-Team des SC Leipzig zu zehn DDR-Meistertiteln. Mit der Auswahl gewann er zwei WM-Titel (1975, 1978) und zwei Olympia-Medaillen: Silber 1976 in Montreal und Bronze 1980 in Moskau.
16. Etappe: Santillana del Mar - Torrelavega (32 km) Dennis gewinnt auch sein zweites Zeitfahren
Der ehemalige Stunden-Weltrekordler Rohan Dennis hat auch das zweite Einzelzeitfahren der 73. Spanien-Rundfahrt gewonnen. Der Australier gewann am Dienstag die 16. Etappe, ein Kampf gegen die Uhr über 32 Kilometer von Santillana del Mar nach Torrelavega. Dennis, der eine Siegerzeit von 38:57 Minuten fuhr, hatte bereits zum Vuelta-Auftakt in Malaga gewonnen. Dennis kündigte an, zur 17. Etappe am Mittwoch nicht mehr anzutreten.
Etwas überraschend konnte der kleine Kletterspezialist Simon Yates seine Spitzenposition in der Gesamtwertung vor dem spanischen Routinier Alejandro Valverde (+30 Sekunden) sogar leicht ausbauen. Der Brite verlor am Dienstag nur 1:28 Minuten auf die Siegerzeit und verteidigte sein Rotes Trikot.
Emanuel Buchmann aus Ravensburg, nicht gerade ein Spezialist im Kampf gegen die Uhr, brauchte 40:58 Minuten und rutschte im Gesamtklassement auf den elften Rang ab. Dem Bora-hansgrohe-Kapitän fehlen aber nur fünf Sekunden zum zehnten Platz von Tony Gallopin (Frankreich). Bester deutscher Vuelta-Starter war in Torrelavega als Neunter der Berliner Simon Geschke, der 39:07 Minuten für die weitgehend flache Strecke brauchte.
Nach dem einzigen langen Einzelzeitfahren bei der Spanien-Rundfahrt erwarten die Fahrer bis zum Finale am Sonntag in Madrid noch drei Bergankünfte.
Vorzeitiges Saison-Aus für zweimaligen Sieger Stressfraktur: Frodeno muss Ironman absagen
Triathlon-Star Jan Frodeno wird nicht bei der Ironman-WM auf Hawaii in knapp vier Wochen antreten. Der zweimalige Weltmeister musste am Mittwoch wegen einer Verletzung sein vorzeitiges Saison-Aus bekanntgeben.
"Das ist sicher nicht die Art und Weise, wie ich meine Saison beenden wollte", schrieb Frodeno bei Instagram unter anderem neben zwei Fotos, die ihn auf Krücken zeigen. "Die Höhen und Tiefen des Sports lagen nie so nah beieinander für mich", sagte Frodeno, der vor anderthalb Wochen zum zweiten Mal die Ironman70.3.-WM gewonnen hatte. Der 37-Jährige leidet an einer Stressfraktur in der Hüfte. "Nur eine Erinnerung für alle von uns, dass Erfolg nie geradlinig kommt...", schrieb Frodeno, der sich derzeit in Australien befindet.
Für Frodeno ist die Absage ein schwerer Schlag. Vor einem Jahr hatte er beim Versuch, den dritten Titel auf Hawaii in Serie zu holen, wegen schwerer Rückenprobleme im Rennen letztlich keine Chance gehabt. In dieser Saison dominierte er bisher die Szene. Er galt bis zu seiner Absage als der Topfavorit auf den Triumph bei der 40. Auflage des Hawaii-Klassikers. Im vergangenen Jahr hatte sein Landsmann Patrick Lange über die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen gewonnen.
Identifikationsfigur verlässt den VfL Gummersbach im Sommer Ex-Nationaltorhüter Lichtlein wechselt nach Erlangen!
Der VfL Gummersbach verliert im nächsten Sommer eine seiner Identifikationsfiguren: Torhüter Carsten Lichtlein wechselt zu Bundesliga-Konkurrent HC Erlangen.
Torhüter Lichtlein verlässt den VfL nach der laufenden Saison, das gab der Klub am Mittwochnachmittag bekannt. Der zum Saisonende auslaufende Vertrag wird nicht verlängert. "Carsten Lichtlein war für die Zeit nach dem Bau der Schwalbe-Arena das Gesicht des VfL Gummersbach und der VfL hat ihm viel zu verdanken", wird Gummersbachs Geschäftsführer Christoph Schindler zitiert: "Ich bin mir sicher, dass Carsten als professioneller Sportler bis zum Ende alles für den VfL geben und sich in den Dienst der Mannschaft stellen wird, damit er seine letzte Saison im Dress des VfL Gummersbach erfolgreich gestaltet."
Der Traditionsklub hat drei seiner ersten vier Saisonspiele verloren, jüngst allerdings mit dem 31:28 gegen Stuttgart Selbstvertrauen getankt. Lichtlein kam 2013 aus Lemgo zum VfL und prägte die Mannschaft fortan. Im Sommer 2019 wechselt Lichtlein nun nach Erlangen, wo Gummersbach den Saison-Auftakt deutlich in den Sand gesetzt hatte (22:30). Optionen nicht gezogen
"Über die Inhalte in Carstens Arbeitsvertrag ist in den letzten Wochen und Monaten schon viel zu viel öffentlich diskutiert worden. Wir haben uns in den letzten Wochen mit ihm und seinem Berater besprochen und schlussendlich kam Carsten zu der Entscheidung, nach Erlangen zu wechseln und seine Optionen im Vertrag nicht zu ziehen", erläutert Schindler weiter: "Diese Entscheidung respektieren wir und wünschen ihm und seiner Familie für die Zukunft alles Gute."
Ejea de los Caballeros - Lleida (186,1 km) Wallays schlägt Sagan, Viviani & Co. ein Schnäppchen
Der belgische Radprofi Jelle Wallays hat seinen Ausreißversuch bei der Spanien-Rundfahrt gekrönt und den Sieg auf der 18. Etappe gefeiert. Nach 186,1 Kilometern von Ejea de los Caballeros nach Lleida setzte sich der 29-Jährige vom Team Lotto Soudal am Donnerstag vor Sven Erik Bystrøm durch. Der Norweger war ebenfalls in der Fluchtgruppe, ein Trio hatte sich kurz nach dem Start vom Hauptfeld abgesetzt.
Weltmeister Peter Sagan vom deutschen Team Bora-hansgrohe fehlten nur wenige Meter, um die beiden Ausreißer noch auf der Ziellinie abzufangen. Der Slowake wurde Etappen-Dritter vor dem italienischen Topsprinter Elia Viviani.
An der Spitze des Vuelta-Gesamtklassements gab es keine Änderungen. Der Brite Simon Yates behält das Rote Trikot mit 25 Sekunden Vorsprung auf Alejandro Valverde aus Spanien. Der Ravensburger Emanuel Buchmann ist weiterhin Elfter.
Der Berliner Simon Geschke trat zur 18. Etappe nicht mehr an. Eine sich anbahnende Erkältung habe ihn gestoppt, teilte sein Team Sunweb mit. In der nächsten Saison fährt der 32 Jahre alte Geschke, der 2015 eine Etappe bei der Tour de France gewann, für das BMC-Team.
18. Etappe, Ejea de los Caballeros - Lleida (186,1 km):
1. Jelle Wallays (Belgien) - Lotto-Soudal 3:57:03 Std.; 2. Sven Erik Byström (Norwegen) - UAE Team Emirates + 0 Sek.; 3. Peter Sagan (Slowakei) - Bora-hansgrohe; 4. Elia Viviani (Italien) - Quick-Step; 5. Ivan Garcia Cortina (Spanien) - Bahrain-Merida; 6. Danny van Poppel (Niederlande) - Lotto NL-Jumbo; 7. Jon Aberasturi (Spanien) - Euskadi Basque CM; 8. Tom Van Asbroeck (Belgien) - Cannondale-Drapac; 9. Giacomo Nizzolo (Italien) - Trek - Segafredo; 10. Ryan Gibbons (Südafrika) - Team Dimension Data; ... 17. Maximilian Walscheid (Neuwied) - Team Sunweb; 28. Emanuel Buchmann (Ravensburg) - Bora-hansgrohe; 71. Michael Schwarzmann (Kempten) - Bora-hansgrohe + 1:11 Min.; 78. Marcus Burghardt (Samerberg) - Bora-hansgrohe + 1:28; 90. Johannes Fröhlinger (Freiburg/Schweiz) - Team Sunweb + 2:48
Gesamtwertung Einzel, Stand nach der 18. Etappe:
1. Simon Yates (Großbritannien) - Mitchelton-Scott 73:02:37 Std.; 2. Alejandro Valverde Belmonte (Spanien) - Movistar Team + 25 Sek.; 3. Enric Mas Nicolau (Spanien) - Quick-Step + 1:22 Min.; 4. Miguel Angel Lopez Moreno (Kolumbien) - Astana + 1:36; 5. Steven Kruijswijk (Niederlande) - Lotto NL-Jumbo + 1:48; 6. Nairo Quintana (Kolumbien) - Movistar Team + 2:11; 7. Jon Izagirre Insausti (Spanien) - Bahrain-Merida + 4:09; 8. Rigoberto Urán (Kolumbien) - Cannondale-Drapac + 4:36; 9. Thibaut Pinot (Frankreich) - FDJ Cycling Team + 5:31; 10. Tony Gallopin (Frankreich) - AG2R La Mondiale + 6:05; 11. Emanuel Buchmann (Ravensburg) - Bora-hansgrohe + 6:33; ... 124. Johannes Fröhlinger (Freiburg/Schweiz) - Team Sunweb + 3:31:27 Std.; 151. Marcus Burghardt (Samerberg) - Bora-hansgrohe + 4:10:39; 154. Michael Schwarzmann (Kempten) - Bora-hansgrohe + 4:19:56; 158. Maximilian Walscheid (Neuwied) - Team Sunweb + 4:27:55
Pinot gewinnt Etappe Yates kurz vor erstem Vuelta-Gesamtsieg
Der Brite Simon Yates hat womöglich den vorentscheidenden Schritt zu seinem ersten Gesamtsieg bei der Spanien-Rundfahrt gemacht. Der 26-Jährige fuhr bei seinem zweiten Platz am Freitag auf dem 19. Teilstück 1:07 Minuten auf seinen ärgsten Rivalen Alejandro Valverde heraus und liegt nun bei noch zwei ausstehenden Etappen 1:38 Minuten vor dem spanischen Altmeister.
Den Etappensieg holte sich bei der Bergankunft nach 154,4 Kilometern von Lleida nach Naturlandia in Andorra der Franzose Thibaut Pinot. Dritter wurde der Niederländer Steven Kruijswijk.
Damit dürfte Yates der erste große Rundfahrtsieg kaum mehr zu nehmen sein, nachdem er beim diesjährigen Giro d'Italia bereits wie der sichere Sieger ausgesehen hatte, ehe er auf der drittletzten Etappe eingebrochen war. Gesamtdritter ist 1:58 Minuten zurück Kruijswijk.
Der Ravensburger Emanuel Buchmann konnte auf dem Schlussanstieg das Tempo der Spitzenfahrer nicht mehr mitgehen und musste abreißen lassen. Der Bora-hansgrohe-Fahrer verlor 2:20 Minuten und bleibt damit Gesamtelfter. Bis zum zehnten Platz fehlen ihm rund 90 Sekunden. Am Samstag folgt noch eine weitere Bergetappe, ehe die Vuelta am Sonntag in Madrid endet.
20. Etappe: Escaldes-Engordany - Coll de la Gallina (97,30 km) Yates verteidigt Rotes Trikot - Mas gewinnt Bergetappe
Der Brite Simon Yates hat die letzten Hindernisse auf dem Weg zu seinem ersten Gesamtsieg bei der Spanien-Rundfahrt bewältigt. Der 26-Jährige verteidigte auf der 20. und vorletzten Etappe als Tagesdritter seine Spitzenposition in der Gesamtwertung erfolgreich.
Den Sieg auf der nur 97,3 Kilometer langen letzten Bergetappe in Andorra auf den Coll de la Gallina hinauf sicherte sich der junge Spanier Enric Mas vor dem Kolumbianer Miguel Angel Lopez.
Yates hat damit vor der Schlussetappe nach Madrid 1:46 Minuten Vorsprung auf den neuen Gesamtzweiten Mas, der vom kleinen Einbruch des Altmeister Alejandro Valverde profitierte. Der 38-Jährige fiel gar vom zweiten auf den fünften Platz zurück. Gesamtdritter ist Lopez (2:04). Damit gibt es für Yates in dieser Saison doch noch ein Happy End, nachdem er beim Giro d'Italia bereits wie der sichere Sieger ausgesehen hatte, ehe er auf der drittletzten Etappe eingebrochen war.
Der Ravensburger Emanuel Buchmann verlor am Samstag noch einmal 5:31 Minuten und rutschte damit auf den zwölften Platz der Gesamtwertung ab.
20. Etappe Escaldes-Engordany/Andorra - Coll de la Gallina/Andorra (97,30 km):
1. Enric Mas Nicolau (Spanien) - Quick-Step 2:59:30 Std.; 2. Miguel Angel Lopez Moreno (Kolumbien) - Astana + 0 Sek.; 3. Simon Yates (Großbritannien) - Mitchelton-Scott + 23; 4. Thibaut Pinot (Frankreich) - FDJ Cycling Team + 54; 5. Rigoberto Urán (Kolumbien) - Cannondale-Drapac + 57; 6. Wilco Kelderman (Niederlande) - Team Sunweb + 1:11 Min.; 7. Steven Kruijswijk (Niederlande) - Lotto NL-Jumbo + 1:15; 8. David De la Cruz Melgarejo (Spanien) - Team Sky + 2:17; 9. Nairo Quintana (Kolumbien) - Movistar Team + 3:09; 10. Alejandro Valverde Belmonte (Spanien) - Movistar Team; ... 19. Emanuel Buchmann (Ravensburg) - Bora-hansgrohe + 5:31
"Florence" zerstört Planung Wirbelsturm: Dressur bei WM komplett abgesagt
Wegen des Wirbelsturms "Florence" ist die letzte Dressur-Entscheidung bei der Pferdesport-Weltmeisterschaft in den USA aus dem Programm gestrichen worden. Es wird daher keine Kür-Medaillen geben. Grund für die Absage sind die heftigen Regenfälle, die von Samstagabend an in North Carolina erwartet werden.
"Das ist die richtige Entscheidung, das Wohlergehen der Pferde geht vor", sagte Dennis Peiler, Sport-Geschäftsführer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). "Die Pferde müssen am Montagabend nach Hause fliegen, da können sie nicht vorher einen Wettkampf absolvieren." Die Entscheidung sei bei der Besprechung der Equipe-Chefs einstimmig gefallen.
"Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust", kommentierte Isabell Werth die Absage: "Ich wäre die Kür sehr gerne geritten." Die 49-Jährige zeigte aber auch Verständnis für die Absage. "Auf der anderen Seite ist es natürlich richtig so, es wäre ein zu großes Risiko gewesen", sagte die Reiterin, die am Freitagabend im Grand Prix Special ihren neunten WM-Sieg gefeiert hatte.
Ob das abschließende Springen der Vielseitigkeit am Montag stattfindet, ist derzeit noch offen. Die Pferde sollen am Dienstag geflogen werden, so dass ein Springen am Vortag möglich wäre. Der Geländeritt, die zweite Teilprüfung der Vielseitigkeit, begann am Samstagmorgen wie geplant.
Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keinen Regen in Tryon. Der WM-Ort liegt etwa 350 Kilometer von der Küste North Carolinas entfernt, wo der Wirbelsturm derzeit tobt. Experten rechnen damit, dass sich die Wasserlast des Sturms mehrere Tage über das Land ergießt.
112:98-Sieg nach Verlängerung über Israel Nach Fiasko-Start: DBB-Herren fahren zur WM
Zum sechsten Mal sind die deutschen Basketballer bei einer WM dabei. Gegen Israel tut sich das Team um NBA-Profi Dennis Schröder lange schwer, schafft am Ende aber vorzeitig den Sprung nach China. Vor dem Spiel setzt die Mannschaft ein bemerkenswertes Zeichen.
Der überragende Dennis Schröder und sein Team hüpften in einem Kreis auf und ab und feierten ausgelassen das WM-Ticket. Mit einer beeindruckenden Aufholjagd machten die deutschen Basketballer um NBA-Profi Schröder das Ticket für die WM 2019 in China vorzeitig perfekt. In einem wahren Krimi bezwang das Team von Bundestrainer Henrik Rödl Israel trotz lange schwacher Leistung mit 112:98 (92:92, 35:54) nach Verlängerung und feierte den achten Sieg im achten Qualifikationsspiel.
"Es war Wahnsinn. Das Spiel generell war nicht so gut von uns, aber wir haben es geschafft, uns zu qualifizieren", sagte Schröder bei Telekom Sport. "Wir haben nicht aufgehört, an uns zu glauben." Dabei lagen Schröder & Co. zeitweise am Sonntag in Leipzig schon mit 23 Punkten zurück, kämpften sich aber wieder heran.
Am Ende drehte der Aufbauspieler der Oklahoma City Thunder auf und führte sein Team mit 30 Zählern und 13 Assists zum umjubelten Erfolg. 0,4 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit brachte sein spektakuläres Alley-oop-Anspiel auf Maximilian Kleber den Ausgleich, in den fünf Minuten Extrazeit dominierten Schröder & Co dann nach Belieben. "So Spiele wie heute erlebt man nicht alle Tage", sagte Rödl. "Ein großes Lob an die Mannschaft, dass sie aus dem Loch rausgekommen ist. Ich freue mich sehr für das Team."
So Spiele wie heute erlebt man nicht alle Tage. Bundestrainer Henrik Rödl
Damit reichte es zum frühestmöglichen Zeitpunkt für die insgesamt sechste deutsche WM-Teilnahme - und die erste seit der Ära von Dirk Nowitzki. "Man darf träumen, man darf sich Ziele setzen", sagte DBB-Präsident Ingo Weiss über die WM im kommenden Jahr (31. August bis 15. September), bei der auch die Olympia-Qualifikation angepeilt wird. "Diese Mannschaft, die wir jetzt haben, da passt vieles zusammen, das macht Spaß."
Zuletzt war die Männer-Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) vor acht Jahren in der Türkei bei einer WM dabei, während des Turniers pausierte der inzwischen im Nationalteam zurückgetretene Nowitzki. Angeführt vom Würzburger hatte sich das deutsche Team 2002 in den USA mit Bronze die bislang einzige Medaille gesichert. Benzing kommt Schröder zu Hilfe
Neben Schröder fügte sich Robin Benzing nach seiner Rückkehr wieder stark ins Team ein, erzielte 24 Punkte. Beim 86:43 bei völlig überforderten Esten am Donnerstag hatte der Kapitän wegen eines Aufenthalts bei seinem neuen Club Besiktas Istanbul noch gefehlt.
Vor dem sportlichen Kraftakt hatte das deutsche Team noch ein bemerkenswertes gesellschaftliches Zeichen gesetzt. Gemeinsam sprachen sich Schröder & Co. in einem Video und einem Statement deutlich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit aus. Beim ersten Warmmachen trugen sie zudem T-Shirts mit dem Slogan #Wirsindmehr. "Wir stehen auf für Menschlichkeit und plädieren für Dialog statt Hetze und Gewalt", erklärte die Mannschaft.
Den Start ins Spiel verschlief das deutsche Team, zeigte sich zu Beginn vor allem in der Defensive zu unaufmerksam, gestattete den Gästen einfache Körbe. Schnell lag die DBB-Auswahl hinten, leistete sich immer wieder auch offensiv Nachlässigkeiten. Schröder setzte seine Teamkollegen mehrfach schön in Szene, ging mit einigen Pässen aber auch zu viel Risiko.
Mit unwiderstehlichem Zug sorgte er per Korbleger beim 16:14 nach sieben Minuten für die erste deutsche Führung. Doch auch diese brachte keine Sicherheit ins deutsche Spiel. Anfang des zweiten Abschnitts gelangen fast fünf Minuten keine Punkte, der Rückstand wurde immer größer.
"Wir rotieren zu langsam, deshalb haben sie offene Würfe. Sie machen die Würfe. So können wir nicht mithalten", sagte NBA-Profi Maximilian Kleber bei Telekom Sport in der Pause. "Wir müssen in der Verteidigung zulegen." Und das deutsche Team hielt Wort: Mit einem Dunking setzte Schröder ein Ausrufezeichen, dank des gestiegenen Selbstbewusstseins fielen auch die Distanzwürfe. Danilo Barthel sorgte sechs Minuten vor Ende mit dem 77:76 wieder für die erste Führung - in der packenden Schlussphase hielten dann die Nerven.
Kenianier finisht Marathon in 2:01:39 Berlin-Marathon: Kipchoge läuft Weltrekord
Eliud Kipchoge hat den Berlin-Marathon gewonnen - und das mit einem neuen Weltrekord. Der 33-jährige Kenianer lief die 42,195 Kilometer in 2:01:39 Stunden, verbesserte die Bestmarke damit um über eine Minute und blieb als erster Athlet unter 2:02 Stunden.
Dabei scheint Berlin ein gutes Pflaster für Rekordläufe zu sein, denn die bisherige Bestmarke von 2:02:57 Stunden stellte der Kenianer Dennis Kimetto im Jahr 2014 ebenfalls in der Hauptstadt auf.
Nachdem Kipchoge im Jahr 2015 mit den Sohlen in seinen Laufschuhen zu kämpfen hatte und den Rekord knapp verpasste, machte ihm 2017 mit Regen und Wind das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Im dritten Anlauf passte nun alles zusammen: Material und Wetter spielten mit und ließen eine neue Bestzeit zu - und zwar eine eindrucksvolle: Kipchoge unterbot die Bestzeit gleich um 1:18 Minuten und lief im Schnitt 21 km/h. Zweiter wurde Kipchoges Landsmann Amos Kipruto in 2:06:23 Stunden vor dem dritten Kenianer, Ex-Weltrekordler Wilson Kipsang (2:06:48).
Kipchoge: "Das war hart"
Auf den letzten 17 Kilometern war Kipchoge auf sich allein gestellt: "Das war hart. Aber wir hatten einen genauen Plan, dem habe ich vertraut", sagte der Afrikaner im ARD-Interview, "ich konnte auch gar nicht anders, als es durchzuziehen. Ich bin unendlich dankbar, den Weltrekord im dritten Anlauf in Berlin endlich geschafft zu haben."
Auch aus finanzieller Sicht hat sich der Rekordlauf für den Kenianer gelohnt: Insgesamt bekommt Kipchoge eine Prämie von 120 000 Euro - 50 000 Euro für den Weltrekord, 40 000 Euro für den Sieg des Berlin-Marathons und 30 000 Euro als Zeit-Bonus, weil er unter 2:04 Stunden blieb.
Im Marathon ist der Kenianer derzeit das Maß aller Dinge: 2016 wurde er in Rio Olympiasieger, im April beendete er zum dritten Mal den Sieg im London-Marathon.
Rudern: Zeidler im Finale nur Sechster WM-Gold für den Deutschland-Achter
Auf den Deutschland-Achter war wieder einmal Verlass. Mit seiner erfolgreichen Titelverteidigung besserte der Seriensieger die Bilanz des Deutschen Ruderverbandes (DRV) bei der WM auf.
Der Deutschland-Achter hat seinen WM-Titel erfolgreich verteidigt. Im Finale der Titelkämpfe in Plowdiw am Sonntag wurde das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) in Bulgarien seiner Favoritenrolle gerecht. Am Ende eines spannenden Endlaufs verwies die Crew um den Schweriner Schlagmann Hannes Ocik die Konkurrenz aus Australien und Großbritannien mit einem Vorsprung von einer halben Bootslänge auf die Plätze zwei und drei. Damit blieb der Europameister in diesem Jahr in allen Endläufen ungeschlagen.
Anders als dem Achter blieb dem Frauen-Doppelvierer am Ende einer erfolgreichen Saison der WM-Titel verwehrt. Die Freude im favorisierten Team um Schlagfrau Frieda Hämmerling (Kiel) über Silber war am Ende aber größer als der Frust über das verlorene Gold. "Gegen die Polinnen war bei dieser Regatta einfach kein Kraut gewachsen", kommentierte Marie-Cathérine Arnold aus Hannover den zweiten Rang am Samstag eine Bootslänge hinter dem übermächtigen Team aus Polen.
Aus deutscher Sicht fiel die Gesamtbilanz in den 14 olympischen Klassen mit jeweils einmal Gold und Silber nur geringfügig besser aus als bei den Titelkämpfen vor einem Jahr in Sarasota. Dort hatte der siegreiche Achter für die einzige deutsche Medaille gesorgt. Zeidler "vom Winde verweht"
Oliver Zeidler konnte die Bilanz nicht aufbessern. Der 22 Jahre alte Ruder-Shootingstar aus Ingolstadt, der erst vor knapp zwei Jahren vom Schwimmsport in den Einer gewechselt war und gleich bei seinem WM-Debüt überraschend in das Finale vorgestoßen war, musste sich mit Rang sechs begnügen. "Ich bin hier mit einer Form angereist, mir der ich Weltmeister hätte werden können. Aber das wurde heute vom Winde verweht", klagte Zeidler mit Bezug auf den störenden seitlichen Schiebewind. "Da konnte ich nicht mit den großen Jungs mithalten." Über den letzten Platz kam auch Annekatrin Thiede (Leipzig) im Skiff-Endlauf der Frauen nicht hinaus.
Am ersten Tag der Tischtennis-EM in Alicante ziehen beide deutschen Mixed-Duos ins Achtelfinale ein. Am Donnerstag greifen Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov ein.
Für die deutschen Tischtennis-Asse ist der Auftakt der EM in Alicante optimal verlaufen.
Im künftig olympischen Mixed-Wettbewerb gewannen beide Paare des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) ihre Erstrunden-Matches insgesamt ohne größere Mühe. Das an Nummer zwei eingestufte Abwehr-Duo Ruwen Filus/Han Ying sowie Doppel-Europameister Patrick Franziska und die Mixed-WM-Dritte Petrissa Solja zogen damit ins Achtelfinale (Donnerstag) ein.
In den Einzel- und Doppelkonkurrenzen fanden an den beiden ersten EM-Tagen lediglich Qualifikationsrunden ohne deutsche Aktive statt. Die topgesetzten DTTB-Stars Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov sowie die fünf weiteren deutschen EM-Teilnehmer greifen erst am Donnerstag ins Geschehen ein.
Weltmeisterschaften in den USA Springreiter gewinnen WM-Bronze
Die deutschen Springreiter haben bei den Weltmeisterschaften in den USA Bronze gewonnen. Die Medaille sicherte am Freitag in Tryon Marcus Ehning als letzter deutscher Starter. Der 44-Jährige aus Borken ritt mit Pret A Tout die entscheidende Runde. Das Team krönte damit eine Aufholjagd, nachdem es in der ersten von drei Runden nur auf Rang acht geritten war.
Zum Quartett gehörten außerdem die überragende Simone Blum aus dem bayerischen Zolling mit Alice sowie die beiden Niedersachsen Maurice Tebbel aus Emsbüren mit Don Diarado und Laura Klaphake aus Mühlen mit Catch me if you can. Mit dem dritten Platz sicherte sich das deutsche Team in den USA die direkte Qualifikation für die olympischen Spiele in Tokio 2020 - so wie die anderen Mannschaften unter den besten Sechs. "Das war das Minimalziel", wie Dennis Peiler sagte, der Sport-Geschäftsführer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).
Die überragende Reiterin des deutschen Quartetts in Tryon war Simone Blum. Sie hatte bereits in der ersten und zweiten Runde herausragenden Leistungen gezeigt - und behielt auch am Freitag die Nerven. Die 29-Jährige ritt ihre Stute Alice bei ihrem ersten Einsatz bei einer großen internationalen Veranstaltung sicher und souverän über die Hindernisse. Die WM-Debütantin aus dem bayrischen Zolling glänzte erneut, flog mit ihrem Weltklasse-Pferd über den 545 Meter langen Parcours mit 14 Hindernissen. "Es war hoch und schwer", sagte Blum. "Ich bin einfach nur glücklich, mit diesem Erfolg hätte ich im Vorfeld nie gerechnet."
"Das hat sie im Griff", lobte Peter Hofmann, bei den Springreitern der Vorsitzende des Ausschusses. "Das waren hier drei Runden wie aus dem Bilderbuch. Man hätte viel Geld gewonnen, wenn man darauf vorher gewettet hätte." Aus dem deutschen Team blieb in den drei Teilprüfungen nur Blum ohne einen einzigen Fehler. Jetzt hat sie am Sonntag noch die Chance, in der Einzelentscheidung eine Medaille zu gewinnen. "Jetzt müssen wir fokussiert bleiben", sagte Blum.
Laura Klaphake musste nach der Verweigerung des ersten Tages mit Catch me if you can am Freitag erneut einen Dämpfer erleben. Am letzten Sprung der Dreifachen Kombination kassierte die 24 Jahre alte Reiterin aus dem niedersächsischen Mühlen einen Abwurf und ritt mit vier Strafpunkten aus dem 20.000-Zuschauer-Stadion, das nicht einmal zur Hälfte gefüllt war.
"Das war ein doofer Fehler", kommentierte Heinrich-Hermann Engemann, der Co-Trainer des deutschen Teams. "Am Ende hat sie die Stange nur mit der Hufspitze berührt." Die Reiterin selber meinte: "Mit hat heut das Quäntchen Glück gefehlt. Mein Pferd sprang gut, ich habe erst zwei Galoppsprünge nach der Kombination gehört, dass eine Stange gefallen ist."
Nach Klaphake ritt Maurice Tebbel in den Parcours. Doch der 24-jährige aus dem niedersächsischen Emsbüren patzte wie in den Vortagen. Mit Don Diarado kassierte Tebbel an der selben Stelle wie Klaphake einen Abwurf. Zudem ritt er zu langsam und beendete den letzten WM-Ritt mit fünf Strafpunkten. "Das war natürlich scheiße. Ich habe etwas Pech gehabt. Das ist sehr ärgerlich", sagte Tebbel.
Als letzter Starter musste Marcus Ehning einreiten. Der 44-Jährige aus Borken zeigte mit Pret A Tout einen guten Auftritt und sicherte die Medaille.
Timo Boll nur mit Mühe weiter Deutsches Mixed gewinnt EM-Titel
Das gemischte Doppel Ruwen Filus und Han Ying hat bei den Tischtennis-Europameisterschaften in Alicante den ersten Titel für das deutsche Team geholt. Der Bundesliga-Profi vom TTC Fulda-Maberzell und die olympische Silbermedaillen-Gewinnerin von 2016 siegten am Freitagabend im Mixed-Endspiel gegen Stefan Fegerl und Sofia Polcanova in 3:2 Sätzen.
Die beiden Österreicher hatten zuvor im Halbfinale gegen Patrick Franziska und Petrissa Solja gewonnen, denen zum Trost aber immer noch die Bronzemedaille blieb.
In den Einzel-Wettbewerben haben am Freitag alle fünf deutschen Männer und vier von fünf deutschen Frauen das Achtelfinale erreicht. Die größte Mühe hatte ausgerechnet der Rekord-Europameister Timo Boll, der gegen den Weltranglisten-88. Can Akkuzu aus Frankreich 4:3 gewann. "Es ist für mich keine Überraschung, dass es heute knapp wurde", sagte der nach einer Halswirbel-Verletzung noch immer geschwächte 37-Jährige. "Ich bin nach meiner langen Pause noch etwas langsam. Da muss ich auf mein altes Niveau zurückfinden und da hilft mir jeder Satz, den ich bei dieser EM spiele."
Der Weltranglisten-Fünfte Ovtcharov siegte dagegen nach starker Vorstellung mit 4:1 gegen den Russen Alexander Schibajew und trifft nun am Samstag in der Runde der besten 16 auf den 42-jährigen Altmeister Wladimir Samsonow aus Weißrussland. Für eine große Überraschung sorgte auch der 24-jährige Benedikt Duda. Der Bundesliga-Profi vom TTC Schwalbe Bergneustadt gewann nach der Abwehr von vier Matchbällen mit 4:3 gegen den Weltranglisten-13. und noch amtierenden Vize-Europameister Simon Gauzy aus Frankreich. "Ich bin jetzt erst einmal sprachlos", sagte Duda nach diesem Erfolg.
Tischtennis-EM in Alicante Kraftakt mit 37: Bolls Nummer sieben
Mit diesem Titel hatte er nie gerechnet. Nur drei Monate nach einer schmerzhaften Halswirbel-Verletzung ist Timo Boll zum siebten Mal Europameister im Tischtennis geworden. Mit zwei Siegen am Finaltag krönte er eine erfolgreiche EM für das deutsche Team.
Nach seinem Matchball verbeugte sich Timo Boll ungläubig vor dem Publikum. Der Ausnahmespieler des deutschen Tischtennis ist am Sonntagabend zum siebten Mal in seiner Karriere Europameister geworden - und das im Alter von 37 Jahren und nur drei Monate nach einer schmerzhaften Halswirbel-Verletzung.
Trotz seines Trainingsrückstands wehrte Boll bei der EM in Alicante noch einmal die Angriffe seiner immer aufmüpfiger werdenden Herausforderer ab. Am Schlusstag gewann der Weltranglisten-Vierte zunächst das deutsche Halbfinal-Duell mit seinem Freund Patrick Franziska in 4:3 Sätzen und am Abend auch noch das Endspiel gegen den rumänischen Außenseiter Ovidiu Ionescu mit 4:1. "Ich kann das gar nicht glauben. Ich hatte null Erwartungen vor diesem Turnier", sagte Boll. "Aber ich bin ein Kämpfer, ich gebe nie auf."
Aus deutscher Sicht krönte der Rekord-Europameister damit ein äußerst erfolgreiches Turnier. Kristin Lang und Nina Mittelham gewannen am Sonntagnachmittag auch die Goldmedaille im Damen-Doppel. Im Finale setzten sich die beiden Bundesliga-Spielerinnen aus Kolbermoor und Berlin mit 4:3 gegen Sofia Polcanova und Jana Noskowa aus Österreich und Russland durch. Ruwen Filus und Han Ying hatten bereits am Freitagabend den Titel im Mixed geholt.
Der einzige, der nie wirklich an seinen siebten EM-Titel nach 2012, 2011, 2010, 2008, 2007 und 2002 glauben wollte, war Boll selbst. "Ich bin nach meiner langen Pause noch etwas langsam", hatte er erst am Freitag in Alicante betont. Den Erfolg verdankte er am Ende seinen Leistungssteigerungen von Spiel zu Spiel. Und dem Umstand, dass auch andere Konkurrenten mit verschiedenen Problemen zu kämpfen hatten.
Sein stärkster Rivale Dimitrij Ovtcharov schied bereits im Achtelfinale gegen den Altmeister Wladimir Samsonow aus Weißrussland aus, weil ihm nach zwei langen Verletzungspausen ebenfalls noch die Wettkampfpraxis fehlt. Den besonders hoch gehandelten Engländer Liam Pitchford räumte Boll am Samstag selbst aus dem Weg (4:2).
Blieb sein Kumpel und Nationalmannschafts-Kollege Franziska, der aktuell als Weltranglisten-16. so gut drauf ist wie noch nie in seiner Karriere. Doch der 26-Jährige vom 1. FC Saarbrücken führte im Halbfinale gegen Boll bereits mit 3:1 Sätzen und auch mit 7:3 im entscheidenden siebten Durchgang - und musste dann feststellen, dass er so eine Situation zum ersten Mal erlebt. "Natürlich steigt dann der Druck und auch etwas die Nervosität", sagte Franziska. "Aber sachlich betrachtet weiß ich, dass das eine Super-EM für mich war."
Bundestrainer Jörg Roßkopf freute sich ebenfalls über die Erfolge seiner Spieler. Er hatte schon vor dem Turnier gesagt: "Bei Timo Boll bin ich total entspannt. Diese EM kommt ihm vielleicht zwei Wochen zu früh. Aber wenn er sich über ein, zwei Runden wieder in eine Form hineinspielen kann, dann fragt sich am Ende jeder: War da mal was?"
Golf-Superstar siegt erstmals seit 2013 - Erfolg Nr. 80 "Ich liebte jeden Augenblick": Tiger Woods triumphiert!
Tiger Woods gewinnt sein erstes Golfturnier seit 2013. Für den früheren Weltranglisten-Ersten ist es zudem der 80. PGA-Tour-Erfolg seiner Karriere. Justin Rose gewinnt die FedEx-Cup-Gesamtwertung.
Tiger Woods ist zurück. Der frühere Weltranglisten-Erste feierte am Sonntag (Ortszeit) seinen ersten Turniersieg nach mehr als fünf Jahren auf der amerikanischen PGA-Tour. Der US-Golfer musste während der Finalrunde sogar kurz pausieren, als er von Emotionen überkommen wurde.
Woods gewann die mit neun Millionen US-Dollar (7,65 Millionen Euro) dotierte Tour Championship nach insgesamt 269 Schlägen und somit elf Schläge unter dem Platzstandard. Nach Jahren geplagt von Verletzungsproblemen hatte selbst der 42-Jährige seine Zweifel, ob er jemals wieder zu alter Stärke zurückfinden würde.
Lange Leidenszeit
"Ich kann nicht glauben, dass ich es geschafft habe", sagte Woods nach seinem Erfolg. "Einfach nur im Wettbewerb zu stehen und in diesem Jahr wieder zu spielen ist ein wahnsinniges Comeback."
Nach zwei Rückenoperationen innerhalb von sechs Wochen konnte der 14-fache Major-Gewinner weder schmerzfrei liegen, gehen oder stehen. Eine Rückkehr zu der Tour schien damals in weiter Ferne.
71er Runde reicht am Sonntag
Woods ging mit einer Drei-Schläge-Führung in die Finalrunde auf dem Par-70-Kurs des East Lake Golf Club in Atlanta. Eine abschließende 71er-Runde reichte am Ende zum Turniergewinn.
"Es war eine Schufterei da draußen", sagte Woods nach seinem 80. Turniererfolg auf der PGA-Tour. "Ich liebte jeden Augenblick." Woods ist damit dem Rekord seines verstorbenen Landsmanns Sam Snead näher gekommen, der in seiner Karriere 82 Tour-Siege geholt hatte.
Der zweite Platz beim vierten und letzten Turnier der diesjährigen FedEx-Cup-Playoffs ging an Billy Horschel (271 Schläge), gefolgt von Dustin Johnson (273 Schläge).
Der Engländer Justin Rose, der das Turnier mit 274 Schlägen auf dem geteilten vierten Platz beendete, sicherte sich das Preisgeld von 10 Millionen US-Dollar (8,5 Millionen Euro) für den Triumph in der FedEx-Cup-Gesamtwertung.
US-PGA-Tour in Atlanta/Georgia (9,0 Mio. US-Dollar, Par 70), Endstand nach 4 Runden
Einzelzeitfahren in Innsbruck Dominator Dennis holt Gold - Martin wird Siebter
Der viermalige Weltmeister Tony Martin hat im WM-Einzelzeitfahren in Innsbruck eine neuerliche Enttäuschung hinnehmen müssen und kam nur auf den siebten Platz. Die Goldmedaille holte sich der Australier Rohan Dennis, der die restliche Konkurrenz deklassierte.
In einem harten Rennen über anspruchsvolle 52,1 Kilometer fuhr der 33-jährige Martin 1:05:27 Stunden und verfehlte als Siebter die erhoffte Bronzemedaille um mehr als eine Minute. Martin lag fast zweieinhalb Minuten hinter dem Sieger. Martin verlor die entscheidende Zeit im Kampf um einen Podestplatz im knapp fünf Kilometer langen Anstieg hinauf nach Gnadenwald.
WM-Gold holte Dennis, der im Vorfeld der WM beide Einzelzeitfahrern bei der Vuelta in Spanien für sich entschieden hatte und die Konkurrenz in 1:03:02 Stunden in Grund und Boden fuhr. Silber holte Titelverteidiger Tom Dumoulin (Niederlande/1:04:23) hauchdünn vor dem Belgier Victor Campenaerts (1:04:24).
Teamweltmeister Maximilian Schachmann zeigte einen starken Auftritt und belegte einen guten elften Rang (1:06:42). "Ich bin nicht unzufrieden. Es war ein gutes Rennen, ich habe keine Fehler gemacht", sagte Schachmann, "schade, dass es nicht für die Top 10 gereicht hat."
Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) holte damit in die Zeitfahrwettbewerben wie schon im Vorjahr in Norwegen keine Medaille. Davor waren diese Rennen immer die große Stärke des BDR gewesen. Die WM-Titel für Schachmann und Trixi Worrack sowie Lisa Klein im Zeitfahren der Firmenteams gehen nicht in die Nationenwertung ein.
Ryder Cup 2018 US-Debakel: Europas tolle Aufholjagd
Die Herausforderer aus Europa kämpfen sich beim Ryder Cup in Paris mit starken Teamleistungen zurück. Nach Tag eins liegen sie mit 5:3 gegen den Titelverteidiger USA in Front. US-Golfstar Tiger Woods erlebt im Le Golf National keine schönen Stunden auf dem Platz.
Für Europas Golfstars ist der zweite Teil des Eröffnungstages des 42. Ryder Cups perfekt verlaufen. Mit einer 5:3-Führung gehen die Herausforderer beim Kontinentalvergleich gegen die besten Golfer aus den USA in den zweiten Tag. Olympiasieger Justin Rose und Co. gewannen am Freitagnachmittag im Le Golf National in der Nähe von Paris alle vier Team-Duelle gegen Titelverteidiger USA und holten den 1:3-Rückstand aus den Morgen-Matches auf. Die Europäer gewannen erstmals seit 1989 alle vier Spiele einer Runde.
Europa-Kapitän Thomas Björn lobte den hervorragenden Teamgeist seiner Spieler. "Wir glauben an uns als Gruppe", sagte der Däne. "Heute am Morgen waren ein paar Spieler nicht dabei, die man normalerweise sonst auf dem Platz sieht. Aber sie wollten unbedingt am Nachmittag spielen und beweisen, dass wir ein Team sind und wir es alle zwölf zusammen schaffen."
Die meisten Punkte für das europäische Team holten der Italiener Francesco Molinari und Tommy Fleetwood aus England. Das Duo gewann seine beiden Spiele. Dagegen blieb US-Superstar Tiger Woods an Tag eins ohne Erfolgserlebnis. Am Vormittag unterlag der 14-malige Major-Sieger an der Seite seines Spielpartners und Masters-Champions Patrick Reed gegen Molinari/Fleetwood. Am Nachmittag wurde Woods von US-Kapitän Jim Furyk nicht eingesetzt.
Um 8.10 Uhr hatte der Ryder Cup bei Sonnenschein und unter dem ohrenbetäubenden Jubel tausender Fans begonnen. Am ersten Abschlag herrschte eine Stimmung wie in einem Fußballstadion. "Olé, Olé, Olé", brüllten die europäischen Fans. Die Anhänger der Amerikaner konterten mit lautstarken "USA, USA"-Rufen - ganz zur Freude von US-Basketball-Legende und Golf-Edelfan Michael Jordan, der nach Paris gereist war, um das US-Team zu unterstützen.
"Es ist herausragend, einfach fantastisch"
Auch Keith Pelley, Chef der European Tour und Boss der europäischen Ryder-Cup-Organisation, war mit dem Auftakt zufrieden. "Es ist herausragend, einfach fantastisch", schwärmte der Kanadier, als er im Morgengrauen mit erhobenem Daumen die VIP-Tribüne betrat. Am Nachmittag kochte die Stimmung bei den europäischen Fans dann vollends über, als ihre Mannschaft gleich alle vier Matches gegen die US-Boys dominierte.
Auch Keith Pelley, Chef der European Tour und Boss der europäischen Ryder-Cup-Organisation, war mit dem Auftakt zufrieden. "Es ist herausragend, einfach fantastisch", schwärmte der Kanadier, als er im Morgengrauen mit erhobenem Daumen die VIP-Tribüne betrat. Am Nachmittag kochte die Stimmung bei den europäischen Fans dann vollends über, als ihre Mannschaft gleich alle vier Matches gegen dominierte. "Die Atmosphäre hier ist fantastisch. Das macht den Ryder Cup aus. Vor allem, wenn du zu Hause spielst", erklärte Schwedens Golfstar Henrik Stenson nach dem Sieg an der Seite von Justin Rose.
US-Golfstar Phil Mickelson stellte in Paris einen Rekord in der 91-jährigen Geschichte des Ryder Cups auf. Der 48-Jährige aus San Diego trat zum zwölften Mal für die USA im Kontinentalvergleich gegen die Europäer an. Der fünfmalige Major-Sieger übertrumpfte damit den Engländer Nick Faldo, der in seiner Karriere auf elf Ryder-Cup-Einsätze kam. Am Morgen hatte Mickelson noch pausiert. Am Nachmittag schickte Team-Kapitän Furyk den Routinier gemeinsam mit dem Ryder-Cup-Neuling Bryson DeChambeau auf den Platz. Doch das Duo kassierte gegen den Spanier Sergio Garcia und Alex Noren aus Schweden eine krachenden Niederlage.
Einen schmerzlichen Fehlschlag verursachte Brooks Koepka. Nach einem misslungenen Abschlag traf der US-Open- und PGA-Champion des Jahres eine Zuschauerin mit seinem Ball im Gesicht - die blutende Platzwunde wurde noch auf dem Platz behandelt.
Am Samstag stehen noch einmal acht Team-Duelle auf dem Programm, bevor am Finaltag die Entscheidung in den zwölf Einzel-Matches fällt. Die US-Auswahl will in Paris ihren Titel von vor zwei Jahren erfolgreich verteidigen. Allerdings hatten die Amerikaner zuletzt 1993 den Ryder Cup auf europäischem Boden gewinnen können.
42. Ryder Cup: 10:6-Führung nach Tag 2 Dank Molinari und Fleetwood: Europa hat den Sieg vor Augen
Europas Golfstars haben beim 42. Ryder Cup sehr gute Chancen, die Trophäe von den Amerikanern zurückzuerobern. Überraschend: Zwei Europäer gewannen alle Matches.
Die europäischen Fans feierten ihre neuen Ryder-Cup-Helden Francesco Molinari und Tommy Fleetwood. "Europe, Europe, Europe", schrien tausende völlig begeisterte Golf-Fans am 14. Grün, als das Duo aus Italien und England seinen vierten Sieg im vierten Match im Le Golf National in der Nähe von Paris perfekt machte.
Die beiden Golfprofis waren auch am Samstag die herausragenden Spieler des Kontinentalvergleichs gegen Titelverteidiger USA. Nach zwei Tagen liegt das Team Europa mit 10:6 gegen die US-Auswahl in Führung und hat nun beste Chancen, die Trophäe zurück zu erobern.
US-Team braucht am Sonntag acht Punkte
Am Finaltag benötigt das Team von Kapitän Thomas Björn aus den abschließenden zwölf Einzeln nur 4,5 Punkte zum Sieg. Die USA braucht dagegen acht Punkte. Bei einem 14:14 behält der Titelverteidiger die Ryder-Cup-Trophäe. Am Samstagvormittag hatten die Europäer mit einer erneuten Gala-Vorstellung drei der vier Team-Duelle gewonnen und ihren Vorsprung auf 8:4 ausgebaut. Die vier Nachmittags-Matches endeten 2:2.
Auch an Tag zwei spielten sich British-Open-Champion Molinari und Ryder-Cup-Neuling Fleetwood in einen Rausch. Vier Siege in vier Matches - das war in der langen Geschichte des wichtigsten Team-Events im Golfsport noch keinem europäischen Duo gelungen. "Wir waren heute so, so gut. Das ist wirklich emotional und wir haben erst Samstag", sagte der völlig überwältigte Fleetwood.
Woods sichtlich frustriert
Für US-Superstar Tiger Woods sind Molinari/Fleetwood in Paris zum Alptraum geworden. Dreimal trat der 14-malige Major-Sieger gegen das Duo an, dreimal kassierte er mit seinem jeweiligen Spielpartner eine krachende Niederlage - zweimal mit Masters-Champion Patrick Reed, einmal mit Rookie Bryson DeChambeau.
Damit droht der Ryder Cup für den sichtlich frustrierten Woods und das US-Team, zu einem Desaster zu werden. Dabei war der 42-jährige Kalifornier vor dem Golf-Gipfel in Frankreich der große Hoffnungsträger. Noch am vergangenen Sonntag hatte der langjährige Weltranglisten-Erste sein Comeback nach Verletzungen und privaten Problemen in Atlanta mit dem 80. Sieg auf der US-Tour gekrönt.
Europas Stars agierten an beiden Tagen als verschworene Einheit mit einem klaren Ziel. Teamgeist zu zeigen, war dem dänischen Kapitän Björn enorm wichtig. Und die Spieler folgten seinen Anweisungen. Immer wieder feuerten sie sich lautstark an, klatschen sich ab und gaben sich gegenseitig Tipps. Bei den Amerikanern war davon herzlich wenig zu sehen.
Ryder Cup in Saint-Quentin-en-Yvelines/Frankreich
Europa - USA 10:6
Fourballs (Vierer-Bestball), Samstag: Sergio Garcia/Rory McIlroy (Spanien/Nordirland) - Tony Finau/Brooks Koepka (USA) 1:0 (2 und 1); Paul Casey/Tyrrell Hatton (England) - Rickie Fowler/Dustin Johnson (USA) 1:0 (3 und 2); Tommy Fleetwood/Francesco Molinari (England/Italien) - Patrick Reed/Tiger Woods (USA) 1:0 (4 und 3); Ian Poulter/Jon Rahm (England/Spanien) - Jordan Spieth/Justin Thomas (USA) 0:1 (2 und 1)
Foursomes (Vierer), Samstag: Justin Rose/Henrik Stenson (England/Schweden) - Dustin Johnson/Brooks Koepka (USA) 1:0 (2 und 1); Sergio Garcia/Alex Noren (Spanien/Schweden) - Webb Simpson/Bubba Watson (USA) 0:1 (3 und 2); Tommy Fleetwood/Francesco Molinari (England/Italien) - Bryson Dechambeau/Tiger Woods (USA) 1:0 (5 und 4); Rory McIlroy/Ian Poulter (Nordirland/England) - Jordan Spieth/Justin Thomas (USA) 0:1 (4 und 3)
Doping-Fahndung bei Ski-WM Fünf Spitzensportler bei Razzia festgenommen
- Die Ermittlungen bei einer Razzia am Rande der Nordischen Ski-WM in Seefeld richten sich gegen mögliche Hintermänner von Dopingpraktiken. - Das österreichische BKA spricht von einem "weltweit agierenden Dopingnetzwerk". - Bislang wurden neun Personen festgenommen, darunter fünf Sportler und ein deutscher Sportmediziner.
Von Thomas Kistner, Seefeld, und Claudio Catuogno
Der Wintersport hat einen neuen Dopingskandal - und diesmal führen die Spuren nach Deutschland. Seit Mittwochvormittag führen Ermittler Doping-Razzien am Rande der Nordischen Ski-WM in Seefeld/Tirol durch. Wie das österreichische Bundeskriminalamt am Mittag mitteilte, wurden bei der "Operation Aderlass", die das BKA zusammen mit der Staatsanwaltschaft München durchführte, bislang neun Personen festgenommen, darunter fünf Sportler. Außerdem gab es 16 Hausdurchsuchungen.
"Bei den festgenommenen Athleten handelt es sich um zwei österreichische, einen kasachischen und zwei estnische Spitzensportler", so das BKA in einer Mitteilung. Es handle sich um ein "weltweit agierendes Dopingnetzwerk", das man zerschlagen habe. Ein österreichischer Skilangläufer ist nach Informationen der Süddeutschen Zeitung auf frischer Tat beim Blutdoping erwischt worden. Ein Sprecher des Deutschen Ski-Verbandes (DSV) teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass es beim deutschen WM-Team keine Razzien gegeben habe. Von den Untersuchungen sollen nach DSV-Angaben weder deutsche Sportler, noch das Umfeld oder deutsche Mannschaftsärzte betroffen sein.
Zwei weitere Festnahmen gab es in Erfurt, wo Ermittler die Praxis des deutschen Sportmediziners Dr. Mark Schmidt durchsuchten, der ebenfalls festgenommen wurde. Auch ein mutmaßlicher Komplize wurde in Gewahrsam genommen. Schmidt war Arzt des Radsportteams Gerolsteiner.
Beide seien "dringend verdächtig, seit Jahren Blutdoping an Spitzensportlern durchzuführen, um deren Leistung bei nationalen und internationalen Wettkämpfen zu steigern und dadurch illegale Einkünfte zu lukrieren", so das BKA weiter. Die Ermittlungen liefen bereits seit mehreren Monaten, der Vorwurf lautet auf Verdacht des gewerbsmäßigen Sportbetruges sowie der Anwendung von unerlaubten Wirkstoffen und Methoden zu Dopingzwecken
Doping ist auch im Wintersport offenbar weit verbreitet
Ausgelöst hatten die Ermittlungen Aussagen von Langläufer Johannes Dürr, wie die Staatsanwaltschaft München mitteilte. Der 2014 des Dopings überführte österreichische Langläufer hatte zuletzt berichtet, dass er in Deutschland Blutdoping betrieb. In einer ARD-Dokumentation schilderte er Blutbehandlungen, die er im Großraum München sowie in Ostdeutschland erhielt. Namen von dopenden Teamkollegen oder von den Ärzten im Hintergrund nannte Dürr öffentlich allerdings nicht.
Insbesondere deutsche Athleten und Trainer hatten den Kronzeugen Dürr daraufhin kritisiert und ihn als Einzeltäter abgestempelt, der Aufmerksamkeit suche und mit seinen Aussagen zu Systemzwängen im Spitzensport andere Athleten unter Generalverdacht stelle. Die nun bekannt gewordenen Ermittlungen hingegen legen erneut nahe, was Experten und Brancheninsider ohnehin berichten: dass Doping auch im Wintersport weit verbreitet ist.
Ich finde aktuell leider immer noch kein besseres Video zum Joshua KO. Ich war immer davon überzeugt, dass Klitschko der bessere Boxer war, aber er hat es nicht zu Ende gebracht und dann hat ihm einfach die Kondition einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bin daher immer noch verwundert, dass er nie die Rückkampf-Option angenommen hat. Am Wochenende habe ich für mich persönlich die Bestätigung gesehen, der Kampf war nahezu lächerlich und Tyson Fury im Vergleich zu Ruiz ein Monster
Der Kampf gegen Wilder wäre sicherlich auch interessant, wenn auch wahrscheinlich kurz geworden, da Wilder einen richtig schönen Punch hat und was Joshua für ein Glaskinn hat, hat man ja gesehen.
Naja, lange Rede, kurzer Sinn
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)
In Zeiten von sinnlosen Sommerloch-News bin ich heute über diesen schönen Artikel gestolpert und möchte den euch nicht vorenthalten:
Der berühmteste Boxkampf der Neunzigerjahre jährt sich Damals: Mike Tysons irrer Ohr-Biss gegen Holyfield
Evander Holyfield und Mike Tyson trafen 1997 in Las Vegas aufeinander
Das zweite Aufeinandertreffen von Evander Holyfield und Mike Tyson am 28. Juni 1997 wird als einer der skandalträchtigsten Kämpfe der Boxgeschichte in Erinnerung bleiben. Am Freitag jährt sich der Weltmeisterschaftskampf und die ihn prägende Biss-Attacke zum 22. Mal.
Der Kampf in der Arena des MGM Grand Casinos in Las Vegas war bereits das zweite WM-Duell der beiden US-Amerikaner. Nur ein halbes Jahr zuvor hatte Holyfield an selber Stelle den Ring überraschend als Sieger verlassen und den WBA-Schwergewichtstitel übernommen.
Wie im ersten Fight erwischte Holyfield auch im Rückkampf den besseren Start. Der Boxer aus Alabama startete furios und entschied die ersten beiden Runden für sich. Es waren allerdings nicht nur Holyfields präzise Schlagsalven, die die Gemüter weiter erhitzten. Als eine krachende Rechte Tysons auf Holyfield zuflog, duckte sich dieser weg, wich dem Schlag erfolgreich aus, versetzte Tyson bei seinem Manöver allerdings einen Kopfstoß. Die Folge: eine klaffende Platzwunde über dem rechten Auge von "Iron Mike".
Der Ringrichter überprüfte die Szene, befand die Aktion aber nicht für strafwürdig.
Holyfield: "Ich dachte, mein Ohr wäre abgefallen" Tyson zeigte sich nach dieser Entscheidung verständnislos und aggressiv. Bereits nach dem ersten Kampf hatte sich Tyson über mehrfache Kopfstöße seines Gegners beschwert.
Die folgende dritte Runde begann Tyson mit wütenden Angriffen, ehe er letztlich die Grenze des Erlaubten um Längen überschritt. 40 Sekunden vor dem Ertönen des Gongs fanden sich die beiden Kontrahenten Kopf an Kopf in einer Umklammerung wieder, als Tyson endgültig die Sicherungen durchbrannten. Der damals 30-Jährige biss Holyfield plötzlich ins rechte Ohr und schubste den vor Überraschung und Schmerz durch den Ring springenden Titelträger anschließend in die Seile. Die Aktion kostete Holyfield ein etwa drei Zentimeter großes Stück seines Ohres.
"Ich dachte, mein Ohr wäre abgefallen", beschrieb Holyfield nach dem Kampf den Schmerz und echauffierte sich: "Guckt euch die Bisswunde an. Da fehlt ein Stück von meinem Ohr. Ich kann es nicht fassen - für so etwas gibt es doch Regeln."
Nach mehrminütiger Unterbrechung und wilden Diskussionen entschied Ringrichter Mills Lane, dass der Kampf fortgesetzt werden könne. Lane ermahnte Tyson und zog ihm zwei Punkte in der Wertung ab.
Die Strafe beeindruckte Tyson jedoch wenig. Im Gegenteil: Nach Wiederbeginn versuchte er, auch das linke Ohr seines Gegners zu traktieren. Die vierte Runde endete noch ordnungsgemäß, ehe das Ausmaß der Bissverletzungen deutlich wurde. Auch das linke Ohr von "The Real Deal" wies inzwischen eine Bissspur auf. Lane disqualifizierte Tyson daraufhin und erklärte Holyfield zum Sieger.
Die Situation beruhigte der Abbruch jedoch nicht: Wie von der Tarantel gestochen, stürmte Tysons Entourage auf die Ringecke Holyfields zu. Diese Entscheidung löste Tumulte und ein Handgemenge im Boxring aus. Nur das Eingreifen von mehr als zehn Sicherheitskräften verhinderte die völlige Eskalation.
Ex-Box-Champion Barry McGuigan bezeichnete Tysons Verhalten als "abscheulich" und "niederträchtig". Es habe angemutet, wie die "Aktion eines verzogenen Kindes".
Tyson über Kopfstoß sauer: "Ich musste Vergeltung üben"
Die allgemeine öffentliche Entrüstung über seine Taten konnte Tyson unmittelbar nach dem Kampf allerdings nicht nachvollziehen. "Das ist meine Karriere. Ich habe Kinder zu ernähren und er gibt mir immer wieder Kopfstöße, um mir Platzwunden zu zufügen. Da muss ich Vergeltung üben."
Erst Tage später gab sich der frühere Champion geläutert. Im Rahmen eines Pressetermins entschuldigte sich der Boxer bei der Öffentlichkeit. Ein Laientheater, wie Tyson später jedoch zugeben sollte. Er habe zu diesem Zeitpunkt keinerlei Reue gespürt habe. Vielmehr habe er die Erklärung aus wirtschaftlichen Erwägungen abgegeben, um sein Image zu retten und für Sponsoren und Boxpromoter weiterhin interessant zu bleiben, erklärte der Fighter aus Brooklyn.
Der Kampf hatte für Tyson auch noch ein juristisches Nachspiel. So wurde ihm von der Nevada State Athletic Commission zwischenzeitlich seine Boxlizenz entzogen. Hinzu kam eine Geldstrafe über drei Millionen US-Dollar.
Späte Versöhnung der Rivalen
2009 trafen die einstigen Rivalen in der "Oprah Winfrey Show" fernab des Boxrings aufeinander. Diesen Rahmen nutze der Übeltäter, um sich ehrlich für seine Taten zu entschuldigen. Die Kontrahenten versöhnten sich. Später wurde gar ein Werbespot für ein amerikanisches Schuhgeschäft gedreht, der augenzwinkernd zeigt, wie Tyson das fehlende Stück Ohr zurückgibt.
Der Leidtragende der Biss-Attacke hatte schon davor bekundet, dass ihn der partielle Verlust des Körperteils ohnehin nie groß gestört habe: "Wenn ich mein Ohr im Spiegel sehe, regt es mich gar nicht auf. Ich denke dann daran, wie ich 35 Millionen Dollar in neun Minuten verdient habe."
Weil ich von da komme und das Ergebnis definitiv erwähnenswert ist Handball Bundesliga Schwäbische Sensation: HBW Balingen-Weilstetten düpiert die MT Melsungen mit 36:23
Die schwäbische Heimserie hält. Saison- und ligaübergreifend ist das Team von Trainer Jens Bürkle seit nunmehr 29 Spielen ohne Punktverlust in der „Hölle Süd“. Imponierend – ebenso der furiose Auftritt des Aufsteigers. Mit 36:23 fegten die „Gallier“ die ambitionierte MT Melsungen von der Platte.
„Ich kann es noch gar nicht fassen“, räumt Lukas Saueressig beim Blick auf die Anzeigetafel unumwunden ein. „Wir wollten die Serie halten“, so der HBW-Regisseur weiter, „gefühlt war jeder Wurf ein Treffer...“
Die Nordhessen präsentierten sich hingegen emotions- und ideenlos, fanden keine Mittel gegen die aggressive Abwehr des Aufsteigers, die Melsungens Distanzschützen früh attackierte, „und die Lust nahm“, wie Saueressig beobachtet hat.
Enttäuschung bei den Nordhessen „Was soll ich sagen?“, zuckt Heiko Grimm frustriert mit den Schultern. „Aber ich bin ein ehrlicher Mensch“, so der MT-Coach weiter, „das war eine beschämende Leistung von uns, unerklärlich. Wir haben zwei Mannschaften gesehen, die Handball gespielt haben. Die eine mit Wille und Leidenschaft – die andere hat das über sich ergehen lassen.“
Bereits zur Pause lagen die Bartenwetzer mit 12:16 zurück, kamen in Durchgang zwei aber noch einmal auf 16:19 heran (35.). In der Folge fand Melsungen nicht mehr statt – und die „Gallier“ machten es zweistellig. „Verrückt“, findet Balingens Trainer Jens Bürkle.
Starker Start der Schwaben Gegen den Top-Klub überraschte der 38-Jährige mit Neuzugang Filip Taleski in der Startsieben, welche gegen den gewaltigen MT-Mittelblock einen schnellen und präzisen Ball spielte. Melsungen tat sich hingegen schwer, zog in 60 Sekunden zwei Fahrtkarten.
Anders der Aufsteiger: Der führte nach einem Saueressig-Hammer mit 2:0 (2. Minute) und legte den dritten Treffer nach. Vom Kreis netzte Marcel Niemeyer. Scheinbar unbeeindruckt führte Lasse Mikkelsen im Melsunger Rückraum Regie – Kai Häfner (8 Tore bei 13 Versuchen) suchte an alter Wirkungsstätte den Abschluss.
So richtig rund lief es bei den Gästen aber nicht und der HBW konservierte den Drei-Tore-Vorsprung (4:1/6.). Erneut ein Faktor: Balingens Keeper Mike Jensen.
Grimm nimmt frühe Auszeit Melsungen haderte, kam nur auf magere zwei Treffer in den ersten zehn Minuten. Gregor Thomann antizipierte einen Kühn-Pass und erhöhte auf 6:2 (11.). Grimm reagierte und zückte früh die grüne Karte. Ohne Erfolg.
Die Schwaben blieben am Drücker, bauten durch einen abgefälschten Lipovina-Wurf den Vorsprung aus: auf 7:2 (14.). Ohne Zweifel investierte der Zweitliga-Meister mehr, hatte aber noch Schwierigkeiten, um über den mächtigen Block um Finn Lemke zu kommen.
Erneut traf Vladan Lipovina (8:3/16.) – und der MT-Übungsleiter wechselte das Personal zwischen den Pfosten (Simic für Sjöstrand). In Überzahl verkürzte Mikkelsen. Mehr war gegen entfesselte Schwaben nicht drin. HBW wackelt nur kurz Einziges Manko in dieser Phase: die Chancenverwertung. So kam Melsungen nach einem Häfner-Dreierpack wieder heran (14:12/27.). Der HBW wackelte kurz, aber Oddur Gretarsson behielt beim Strafwurf die Nerven.
Die „Hölle Süd“ bebte als Benjamin Meschke einen Abpraller spektakulär zum 16:12 verwertete.
Klare Sache nach der Pause Auch nach dem Seitenwechsel wirkte die MT limitiert in ihren Möglichkeiten – präsentierte sich desolat. Gretarsson stellte den alten Fünf-Tore-Abstand wieder her (21:16/36.). Grimm bat erneut zur Extrabesprechung an die Seitenlinie (38.). Vergebens.
Die Balinger rührten Beton an, während Melsungen resignierte. „Wir wussten natürlich, dass wir in Balingen Zweikämpfe führen müssen und dass man Mentalität haben muss, um dagegenzuhalten“, erklärt der Ex-Nationalspieler, „das haben wir in der Kabine auch noch einmal angesprochen. Dabei rauskommen tut leider nichts.“
„Das war überragend“ Nach einem 0:6-Negativlauf fiel die MT weiter zurück: auf 16:25 (42.). In der 47. Minute machte es der HBW zweistellig: Jensen traf ins leere Melsunger Gehäuse (29:19).
„Das war überragend. Wir haben gekämpft bis zur letzten Minute“, betont Gretarsson und Jannik Hausmann fügt hinzu: „Jeder hat heute die Energie gespürt. Ich habe das selten erlebt, dass jeder so liefert. Es war auch ein Zeichen, dass die Gegner hier erst einmal bestehen müssen.“
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