Der Schlüssel zum 1:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach war eine leidenschaftliche Verteidigungsarbeit, an der sich alle VfB Spieler beteiligten. Das zeigen auch eindrückliche Werte bei der Laufleistung im ligaweiten Vergleich.
Als Ron-Robert Zieler am Montag im VfB Clubzentrum zum Regenerationstraining eintraf, hatte er gleich doppelt gute Laune. Zum einen feiert der VfB Keeper heute seinen 29. Geburtstag und erhielt deshalb von sämtlichen Mitspielern, dem Trainer- und Betreuerteam Glückwünsche und herzliche Umarmungen. Vor allem aber gingen er und seine Teamkollegen die etwa 60-minütige Einheit im Kraftraum angesichts des Verlaufs des Heimspiels am Tag zuvor mit einem guten Gefühl an. Denn in diesem hatten die Jungs aus Cannstatt die Gäste vom Niederrhein dank des Tores von Daniel Ginczek und vor allem dank einer starken, kompakten Defensivleistung mit 1:0 besiegt – und sich damit drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenverbleib gesichert. „Wir sind gegen Gladbach richtig gut gestanden und haben nur wenig zugelassen. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe mich trotz des großen Drucks der Gladbacher hinter unserer Defensive immer sicher gefühlt“, sagte Ron-Robert Zieler, „auch wenn die Gladbacher momentan ein bisschen eine schwierige Phase haben, so sind sie trotzdem eine spielerisch gute Mannschaft. So eine Mannschaft kannst du nicht 90 Minuten lang komplett vom Tor fernhalten – aber du musst erst mal so dagegenhalten, wie wir das gemacht haben.“
Christian Gentner belegt Platz zwei in der ligaweiten Laufstatistik
Ein wichtiger Punkt der erfolgreichen Defensivarbeit war die enorme Laufleistung der gesamten Mannschaft. Exemplarisch dafür stehen Christian Gentner, Santiago Ascacibar und Daniel Ginczek. Denn mit ihnen befinden sich in der Laufstatistik des 22. Spieltags, in der alle am vergangenen Wochenende in der Bundesliga eingesetzten Spieler berücksichtigt sind, gleich drei Spieler einer Mannschaft in den Top 10 – ein außergewöhnlicher Wert. So legte Christian Gentner im Heimspiel gegen Mönchengladbach 12,78 Kilometer zurück. Mehr lief am vergangenen Wochenende nur der Bremer Maximilian Eggestein (12,98 Kilometer). Santiago Ascacibar (12,38 Kilometer) belegt in dieser Statistik Rang neun, Daniel Ginczek (12,37 Kilometer) Rang zehn. Und auch die anderen, über 90 Minuten eingesetzten VfB Spieler folgen schon bald auf den weiteren Plätzen. Doch so erfreulich die gezeigte Defensivleistung und der Ausgang des Spiels sind, die Partie gegen Mönchengladbach war auch nur ein wichtiger Schritt auf dem noch weiten Weg zum Klassenverbleib.
Während der VfB II sein Auftaktspiel gegen den SV Röchling Völklingen 2:0 gewinnt, verliert die U19 das Derby in Karlsruhe mit 0:2. Bereits am Mittwoch steht für das Team von Trainer Heiko Gerber das nächste Bundesligaspiel an.
U23
Im ersten Pflichtspiel nach der Winterpause kam die Mannschaft von Trainer Andreas Hinkel zu einem souveränen 2:0-Heimsieg gegen den SV Röchling Völklingen. Jan Ferdinand und ein Eigentor des Aufsteigers aus dem Saarland brachten den Erfolg. Der VfB II hat nun 30 Punkte auf dem Konto und steht auf dem neunten Tabellenplatz der Regionalliga Südwest.
U19
Nach dem gelungenen Auftakt nach der Winterpause mit dem 3:2-Sieg gegen den SC Freiburg eine Woche zuvor musste sich die U19 diesmal beim Karlsruher SC mit 0:2 geschlagen geben. Die frühe Führung spielte den Gastgebern in die Karten, so dass sie sich auf die Defensive konzentrieren konnten. Der Elf von Trainer Heiko Gerber fehlte in der Offensive die Durchschlagskraft. Der Blick richtet sich jedoch nach vorne, denn bereits am Mittwoch geht es in der Bundesliga Süd/Südwest weiter: Von 17 Uhr an ist Tabellenführer TSG Hoffenheim zu Gast auf dem Kunstrasen am VfB Clubzentrum.
U17
Für die U17 des VfB läuft noch die Vorbereitung, erstmals um Punkte geht es erst am 25. Februar. Die Mannschaft von Trainer Nico Willig überprüfte ihre Form am vergangenen Samstag in einem Vorbereitungsspiel gegen den FC St. Gallen. In Empfingen sprang dabei ein 2:0-Erfolg heraus. Die Treffer erzielten Lilian Egloff und Jovan Djermanovic.
U16
Zwei Wochen, bevor es für das Team von Trainer Kai Oswald wieder in der EnBW-Oberliga der B-Junioren um die Punkte geht, haben die VfB Junioren am Wochenende ein Testspiel gegen die U17 des FC Ingolstadt bestritten. Dabei besiegte der VfB Nachwuchs das ebenfalls in der zweithöchsten Liga spielende Team aus Bayern auf dem Kunstrasenplatz in Ilshofen mit 5:1.
U15
Für das Team von Trainer Murat Isik geht es in der Regionalliga Süd erst am 10. März weiter. Im Rahmen der Vorbereitung hat es am Sonntag die TSG Hoffenheim zu einem Freundschaftsspiel empfangen – und dieses mit 1:3 verloren. In einer ausgeglichenen Partie waren die Gäste im Abschluss einfach durchschlagskräftiger.
U14
Die VfB Junioren waren am Wochenende gleich zweimal im Einsatz. Zuerst haben sie sich am Samstag bei einem Leistungsvergleich nach jeweils 2x30 Minuten Spielzeit zwei verdiente Siege gegen den 1. FSV Mainz 05 (2:0) und TSV 1860 München (3:2) geholt. Tags darauf konnten sie im Testspiel beim FC Augsburg nicht an die starken Leistungen anknüpfen und unterlagen den Gastgebern nach 3x25 Minuten mit 0:2.
U13
Beim Leistungsvergleich in Hoffenheim war für die VfB Junioren alles dabei: Nach einer deutlichen und auch in der Höhe verdienten 0:3-Niederlage die Gastgeber folgte ein 0:0 gegen den FSV Frankfurt sowie zum Abschluss ein 3:1-Sieg gegen Borussia Dortmund.
Der Start in die Trainingswoche vor dem Augsburg-Spiel ist am Mittwoch auf einem neuen Rasen erfolgt. Mario Gomez fehlte wegen eines leichten grippalen Infekts.
Vier Tage vor der Partie beim FC Augsburg (Sonntag, 15:30 Uhr) hat das Team von Cheftrainer Tayfun Korkut mit der intensiven Vorbereitung auf das zweite Auswärtsspiel des Jahres begonnen – und das mit der ersten Einheit auf dem mit einem neuen Rasen ausgestatteten Trainingsplatz am VfB Clubzentrum. „Der Rasen ist wie ein Teppich, ich bin begeistert“, freute sich Erik Thommy nach dem öffentlichen Training. Für den 23-Jährigen werden die kommenden Tage nicht nur wegen des neuen Rasens zu einer ganz besonderen Woche. Immerhin wuchs der VfB Profi rund 50 Kilometer von Augsburg entfernt im Landkreis Günzburg auf und wechselte in der U17 zum FCA. Danach spielte er, unterbrochen von zwei einjährigen Ausleihen zu Jahn Regensburg und dem 1. FC Kaiserslautern, bis zu seinem Wechsel zum VfB vor wenigen Wochen beim FC Augsburg. Dort bestritt er auch im Februar 2014 sein erstes Bundesligaspiel. „Natürlich freue ich mich auf das Spiel in meinem alten Wohnzimmer“, sagt Erik Thommy, „aber es geht jetzt nur um den VfB, um unseren Erfolg. Deshalb muss ich meine persönliche Geschichte im Spiel ausblenden und meine Leistung bringen.“
Denn im Spiel beim FC Augsburg, von dem sich der VfB im Hinspiel 0:0 trennte, erwartet Erik Thommy einen „sehr bissigen Gegner“. Seine Einschätzung: „Die Augsburger treten grundsätzlich als Einheit auf. Sie sind sehr kompakt, taktisch gut organisiert und daheim sehr stark – wie ja auch ihr 3:0-Sieg im letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt zeigt. Das Spiel wird wieder ein harter Kampf.“ Eine Herausforderung, die Erik Thommy und seine Teamkollegen beim VfB gerne annehmen. „Wir wollen an die jüngsten Ergebnisse anknüpfen und uns weiter verbessern. Wir haben jetzt noch ein paar Tage Zeit, können uns gut auf unseren Gegner vorbereiten und müssen dann schauen, dass wir unser Ding durchziehen.“ In den kommenden Tagen ist dann auch wieder Mario Gomez mit dabei. Der VfB Stürmer setzte am Mittwoch wegen eines leichten grippalen Infekts beim Mannschaftstraining aus.
Korkut lobt Kompaktheit – Badstuber trainiert nicht voll
Die Lage beim VfB Stuttgart hat sich nach dem wichtigen Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach etwas entspannt. Der Trainer Tayfun Korkut findet lobende Worte für seine Mannschaft. Holger Badstuber tritt derweil etwas kürzer.
Tayfun Korkut hat mit dem VfB Stuttgart vier Punkte aus den letzten zwei Spielen geholt.
Neun Feldspieler und zwei Torhüter hat Tayfun Korkut am Montagmorgen beim Spielersatztraining auf dem Trainingsplatz begrüßt – die Startelf vom Sieg gegen Borussia Mönchengladbach arbeitete hingegen rein regenerativ im Kraftraum. „Das muss auch so sein. Wenn man so viel investiert hat, muss man sich erholen“, fand Korkut lobende Worte für seine Mannschaft, die aufopferungsvoll gekämpft hatte. Die Reservisten arbeiteten intensiv, lediglich Holger Badstuber absolvierte nicht das volle Spielersatztraining. „Das war so besprochen, Holger wird individuell gesteuert, da er ja aus einer längeren Pause kommt.“
Sonderlob von Korkut Kampfeswille, Engagement, Zweikampfführung – vieles stimmte beim Heimdebüt des neuen Trainers. Besonders hervor hob Korkut allerdings die Kompaktheit der Mannschaft. „Wir waren da sehr stabil, haben kaum Räume angeboten und einer der spielstärksten Mannschaften der Liga wenig angeboten.“
Auch die Laufleistung sei sehr gut gewesen. So spulten Kapitän Christian Gentner, Santiago Ascacibar und Daniel Ginczek je über zwölf Kilometer ab und gehörten zur ligaweiten Top Ten des Spieltags. „Bei der Beurteilung der Laufdaten muss man vorsichtig sein. Man kann auch viel falsch laufen, wenn man so große Strecken abreißt“, sagte Korkut einschränkend, war aber insgesamt dennoch zufrieden. „Vor allem für Daniel freut es mich. Er hat zum ersten mal seit langer Zeit wieder 90 Minuten auf dem Platz gestanden und das lange auch in ungewohnter Rolle auf dem Flügel“, erteilte er dem Siegtorschützen ein Extralob.
An diesem Dienstag hat die Mannschaft frei. Am Mittwoch beginnt die Vorbereitung auf das Spiel in Augsburg. Dort hat der VfB viel gut zu machen. Lediglich im Schnitt 0,61 Punkte holte der Club dort bislang. Nur gegen die Bayern und Leipzig hat der VfB eine schlechtere Auswärtsbilanz.
Er ist oft verletzt gewesen, doch jetzt hat sich Daniel Ginczek eindrucksvoll zurückgemeldet. Weshalb viele Hoffnungen wieder auf dem Stürmer des VfB Stuttgart ruhen. Kann er sie erfüllen?
Ein Herz für die Liebsten: der VfB-Angreifer Daniel Ginczek dankt nach seinem Tor gegen Borussia Mönchengladbach seiner Familie.
Die Leistung hat ihn umgehauen: Ein Tor und 12,37 Laufkilometer. Da lag Daniel Ginczek erst einmal lange auf dem Boden. Erschöpft und erleichtert nach dem 1:0-Sieg des VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach. „Da ist viel Druck abgefallen“, sagt der Stürmer. Von der Mannschaft, aber auch von ihm persönlich. Da es sich zum einen um einen wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenverbleib in der Fußball-Bundesliga gehandelt hat. Zum anderen hat Ginczek einige Zweifel, die ihn schon lange begleiten, vertrieben. Zumindest für eine Weile.
90 Minuten wirkte Ginczek mit – und das erst zum zweiten Mal in dieser Saison. Am 30. September 2017 war es, als der 26-Jährige das andere Mal vom Anpfiff bis zum Abpfiff auf dem Rasen durchhielt. In Frankfurt, als Ginczek mit einer unglücklichen Kopfballabwehr in der Nachspielzeit den Eintracht-Sieg ermöglichte. Jetzt stand er gegen Gladbach als einer der Gewinner da. Mit Mario Gomez hatte er den Angriff gebildet und in einer Co-Produktion die Entscheidung herbeigeführt.
Ginczek sieht sich als Ergänzung zu Gomez
Endlich – für viele Fans, denn mit keinem anderen Spieler verknüpfen sie so sehr ihre Sehnsucht nach besseren Zeiten beim VfB. Seit Jahren schon, da Ginczek seit seiner Ankunft im Sommer 2014 ständig von großen Verletzungen und kleineren Blessuren zurückgeworfen wurde. Nun soll die Patientenakte aber geschlossen werden und ein neues Erfolgskapitel beginnen.
„Ich denke, das war die richtige Antwort an all jene, die gezweifelt haben, ob ich überhaupt noch einmal ein ganzes Spiel durchstehe“, sagt Ginczek. Tatsächlich umgibt die Einsätze des Hünen seit Jahren ein Fragezeichen. Zwölfmal fehlte er dem VfB in dieser Ligasaison verletzt. Mittlerweile ein durchschnittlicher Wert für den Offensivmann, der in seiner Laufbahn mehr Pflichtpartien verpasst als absolviert hat.
Zuletzt kam er wieder von der Bank. Viermal. Auch weil er selbst nicht sicher gewesen war, wie belastbar er ist. Und nun zog Ginczek im fünften Rückrundenspiel auch in der Schlussphase noch Sprints an und warf sich in der Nachspielzeit in die Zweikämpfe. „Die Bereitschaft, bis zum Ende alles zu geben, war bei allen da“, sagt der Trainer Tayfun Korkut. Ein Beleg dafür: in Christian Gentner, Santiago Ascacibar und eben Ginczek schafften es an diesem 22. Spieltag gleich drei VfB-Profis unter die Topten der laufstärksten Spieler ligaweit.
Im Fall Ginczek kam jedoch noch hinzu, dass es sich um „keinen typischen Stürmerjob“ handelte, den er nach der Pause zu erledigen hatte. Auf die rechte Seite musste er ausweichen, um den Defensivverbund zu verstärken. In der Spitze blieb Gomez. Kaum noch unterstützt, aber stets anspielbar. „Mario ist mehr der Wandspieler, und ich kann mehr in die Tiefe gehen. Wir sind also schon etwas unterschiedliche Typen“, sagt Ginczek. Eines verbindet die Stoßstürmer jedoch: die Körpergröße – ein Vorteil, wenn mit langen Pässen von hinten ein Fußball ohne Mittelfeld praktiziert wird.
Trainer Tayfun Korkut setzt auf Offensive
Im Abstiegskampf wird das noch öfter gefordert sein. Auch wenn Korkut grundsätzlich ein aktives Spiel bevorzugt. „Wenn wir Spiele gewinnen wollen, dann brauchen wir Stürmer“, sagt der Trainer. Und zwar in guter Verfassung. Sie sollen – wie zu Beginn gegen Gladbach – durch schnelle Kombinationen in Szene gesetzt werden. Sie sollen sich jedoch ebenso in den Dienst der Mannschaft stellen. Wie Chadrac Akolo, der gegen die Fohlenelf vom Niederrhein kurz vor einer Einwechslung stand, dann aber unverrichteter Dinge wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen musste.
Hart ist das für einen, der spielen will und Tore erzielen kann. Ginczek kennt dieses Gefühl. „Ich musste damals unter Huub Stevens auch schon auf der Bank sitzen“, erinnert sich der Stürmer, der in der Endphase des Abstiegskampfes 2015 in die Herzen der VfB-Fans stürmte. Mit seinem rettenden Siegtor im letzten Saisonspiel beim SC Paderborn katapultierte er sich zudem in die Geschichtsbücher des Vereins.
Vorbei. Ginczek lebt im Hier und Jetzt. Er will sich weder mit seinen alten Heldentaten schmücken noch zu viel über seine Verletzungshistorie nachdenken. Das hemmt ihn. Ansprüche mit Gomez am Sonntag beim FC Augsburg erneut den G-&-G-Sturm zu bilden, leitet Ginczek aber auch nicht von einem gelungenen Einsatz über die volle Zeit ab. Zumal ihm weder der Trainer („Wir haben noch weitere Optionen“) eine Stammplatzgarantie ausstellt noch klar ist, ob sein Körper dauerhaft mitspielt. Selbstvertrauen und Sicherheit sind jedoch zurück. „Ich will wieder dahin kommen, wo ich einmal war“, sagt Ginczek.
Bis 2019 läuft der Ausrüstervertrag zwischen dem VfB Stuttgart und Puma. Wie es danach weitergeht, ist ungewiss. Ein Unternehmen aus dem Land rechnet sich gute Chancen aus, in Zukunft sein Logo über dem Brustring zu platzieren.
Mit dem Stadttrikot hat der VfB (mit Gentner und Beck, v.l.) einen Verkaufsschlager gelandet.
Über schwachen Absatz von Trikots des VfB Stuttgart kann sich im Hause Puma keiner beschweren. Zu einem PR- und Verkaufsschlager wurde Ende vergangenen Jahres das schwarze Stadttrikot; ein neues Traditionsdress zur nächsten Saison ist anlässlich des 125-jährigen Clubjubiläums bereits in Planung und dürfte ebenfalls genügend Abnehmer finden.
Trotzdem ist die weitere Zukunft der Partnerschaft zwischen dem Stuttgarter Fußball-Bundesligisten und dem Sportartikelkonzern aus Herzogenaurach äußerst ungewiss. 2019 endet der 2002 geschlossene und 2014 zuletzt verlängerte Ausrüstervertrag. Wie es heißt, dürften sich danach die Wege trennen, weshalb der VfB nun den Markt sondiert.
Das Familienunternehmen Jako will verstärkt in seiner Heimatregion investieren Ein möglicher Nachfolger hat sich bereits in Stellung gebracht und kann sich offenbar gute Chancen ausrechnen: das Familienunternehmen Jako aus dem hohenlohischen Mulfingen-Hollenbach. „Der VfB ist das sportliche Aushängeschild der Region und als größter Sportverein fest in Baden-Württemberg verankert“, sagt Firmengründer und Vorstandschef Rudi Sprügel: „Wir wollen verstärkt in unserer Heimatregion investieren und in diesem Zusammenhang ist der VfB ein absolut interessanter Kandidat.“
Die Großkonzerne konzentrieren sich auf das Sponsoring der Großclubs Gespräche wurden bereits geführt, weitere sollen folgen. „Wir wissen aber auch, dass wir uns hier gegen ein absolut starkes Wettbewerberfeld behaupten müssten“, fügt Sprügel hinzu. Doch ist auch ihm klar: die freie Auswahl wird der VfB nicht haben. Schon länger gibt es bei den Großkonzernen wie Nike, Adidas und auch Puma den Trend, sich auf das Sponsoring der ganz großen, internationalen Clubs zu konzentrieren. Adidas beispielsweise lässt es sich fast eine Milliarde Euro kosten, Manchester United auszurüsten.
Daher haben sich für kleinere Unternehmen bereits einige Türen geöffnet. In der Bundesliga liefert Jako die Trikots an Bayer Leverkusen und Hannover 96, auch der KSC wird von dem 1989 gegründeten Unternehmen ausgestattet. Von 2019 könnte dann beim VfB das Jako-Logo über dem roten Brustring stehen.
Vor dem anstehenden Spiel gegen den VfB Stuttgart hat Augsburgs Trainer Manuel Baum davor gewarnt, die Stuttgarter zu unterschätzen.
Augsburg-Trainer Manuel Baum hat sich vor dem Spiel gegen den VfB geäußert.
Trainer Manuel Baum hat beim FC Augsburg vor möglichen Fehleinschätzungen der kommenden Aufgabe gegen den VfB Stuttgart gewarnt. Die Tabellenstände seien nicht entscheidend vor dem Duell am Sonntag (15.30 Uhr) in der Fußball-Bundesliga, sagte der Trainer am Dienstag nach dem Training der Augsburger Profis.
„Die Stuttgarter haben eine klare, gute und einfache Struktur. Darüber hinaus haben sie mit Zieler, Gomez, Aogo, Beck und Badstuber einige ehemalige deutsche Nationalspieler. Das ist eine richtig gute Truppe“, sagte Baum. „Wir dürfen nicht glauben: Nur weil sie in der Tabelle weiter hinten stehen, schießen wir sie problemlos aus dem Stadion - ganz und gar nicht.“
Der FCA ist Tabellensiebter. Aufsteiger Stuttgart rangiert auf Platz 14 nahe der Abstiegszone. Von den Namen der Spieler her würde Baum „die Favoritenrolle sogar eher den Stuttgartern zuschieben“.
Der VfB Stuttgart ist in die Trainingswoche vor dem Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg gestartet. Allerdings ohne Mario Gomez.
Mario Gomez muss aufgrund eines grippalen Infekts kürzer treten.
Der VfB Stuttgart ist nach zuletzt vier Punkte aus zwei Spielen und einem freien Tag für die Profis in die Trainingswoche vor dem Schwaben-Duell gestartet. An diesem Sonntag tritt die Korkut-Elf auswärts in der Fuggerstadt beim FC Augsburg an.
Fußball-Nationalstürmer Mario Gomez hat das Training am Mittwoch wegen eines leichten grippalen Infekts nicht absolviert. Alle anderen Akteure tummelten sich jedoch auf dem Platz. Ein Einsatz des 32-Jährigen beim Tabellensiebten ist nach unseren Informationen aktuell nicht in Gefahr. Gomez soll im Laufe der Woche wieder in den Trainingsbetrieb integriert werden.
Neuer Trainer, neues Glück. Unter Tayfun Korkut sind Spieler wie Daniel Ginczek oder Erik Thommy beim VfB Stuttgart plötzlich gesetzt. Die Leidtragenden sind andere.
Sie müssen sich im Moment mit der Ersatzbank begnügen und im Training beweisen: Anastasios Donis (li.) und Chadrac Akolo
Neuer Trainer, neues Glück. Das erfahren im Moment auch einige Profis des VfB Stuttgart, die vom Trainerwechsel von Hannes Wolf zu Tayfun Korkut profitieren. Daniel Ginczek zum Beispiel. Bei Wolf noch in der nicht glücklich machenden Rolle des Jokers ab Minute 60, stand der Angreifer beim 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach in der Startelf. Nicht nur wegen seines Siegtores ging Ginczek als Gewinner hervor. Korkut dürfte den Paar-Versuch im Angriff mit Mario Gomez als insgesamt gelungen verbucht haben.
Unterm Strich ein Plus steht auch unter den Auftritten von Erik Thommy. Eigentlich erst im Vorgriff auf kommende Saison verpflichtet, spricht vieles dafür, dass der 23-Jährige auch am Sonntag (15.30 Uhr) gegen seinen Ex-Club FC Augsburg wieder eine der Außenpositionen im Mittelfeld einnehmen wird. Doch wo Gewinner sind, gibt es auch Verlierer.
Chadrac Akolo Nein, so richtig laufen will es in diesem Jahr noch nicht für den kongolesischen Angreifer. Beginnend mit der Technik-Panne im zweiten Rückrundenspiel in Mainz (2:3), die Akolo den Platz in der Startelf kostete. Beim 0:2 gegen Schalke 04 bekam Akolo – wie die gesamte Mannschaft – keinen Fuß auf den Boden. Es war das letzte Spiel von Hannes Wolf, der große Stücke auf den Fünf-Millionen-Euro-Einkauf hielt. Unter Korkut saß der wie Ginczek mit vier Saisontoren beste Torschütze des VfB seither zweimal 90 Minuten auf der Bank. „Er hat das gut aufgenommen“, lobt Korkut seinen Reservisten. Überhaupt herrsche „ein guter Geist“ in der Kabine.
Anastasios Donis Bei Korkuts Premiere in Wolfsburg (1:1) trug Donis auf der rechten Außenbahn seinen Teil zur miesen ersten Hälfte bei. Für ihn kam Ginczek und machte es besser, weshalb der Grieche am Sonntag gegen die Borussia außen vor war. Ihn bei Laune zu halten, dürfte schwieriger werden als bei Akolo, entspricht die Reservistenrolle doch so gar nicht dem Selbstverständnis des Nationalspielers. „Wir haben in der zweiten Reihe noch viel Talent mit individueller Qualität“, zielt Korkut auch auf Donis ab. Die großen Wechselspielchen sind unter dem 43-jährigen Coach in naher Zukunft aber eher nicht zu erwarten.
Berkay Özcan Rein-raus-rein-raus: Für Berkay Özcan ist diese Erfahrung nichts Neues. Auch unter Wolf wechselte der 19-Jährige, dessen Vertrag erst kürzlich bis 2021 verlängert wurde, munter zwischen Startelf, Bank und Tribüne hin und her. In Wolfs Endphase war Özcan als Ballverteiler im offensiven Mittelfeld aber gesetzt. Und jetzt? Hat Özcan noch keine Minute gespielt. Vielleicht liegt es an der fehlenden Erfahrung im Kampf gegen den Abstieg, weshalb Korkut im Moment Typen wie Dennis Aogo vorzieht. „Wir verfügen über Spieler, die dank ihrer Routine die Grundordnungen kennen", sagt Korkut und liefert damit zumindest einen Beleg für diese These.
Jacob Bruun Larsen Mangelnde Erfahrung wird nun auch für Jacob Bruun Larsen zum Hindernis für weitere Einsätze. Von Hannes Wolf gegen Schalke ins kalte Wasser geworfen, ging der 19-Jährige mit unter. Gegen Wolfsburg und Mönchengladbach reichte es für die Leihgabe von Borussia Dortmund nicht einmal für einen Platz im Kader. Weil Korkut lieber auf die Dienste von Andreas Beck vertraut.
Dzenis Burnic Larsens Leidensgenosse heißt Dzenis Burnic. Auch er ist bis Saisonende vom BVB ausgeliehen. Gegen Gladbach fiel er am Sonntag aber nur auf, als er nach Schlusspfiff auf dem Rasen Ginczek dessen Töchterchen Lou Carlotta überreichte. Für Burnic blieb kein Platz im Kader.
Takuma Asano Auch für den Jaguar steht die Null – als Anzahl der Spielminuten unter dem neuen Trainer. Nach aktuellen Stand möchte die Leihgabe von Arsenal London das verbliebene halbe Jahr nun doch lieber in Stuttgart verbringen, als sein Glück woanders zu versuchen. Er hofft weiter auf seine Chance – wie alle anderen aus Korkuts zweiter Garde auch.
Trotz einer ansprechenden Leistung, muss sich die U19 von Coach Heiko Gerber dem Tabellenführer aus Hoffenheim im Nachholspiel mit 0:2 geschlagen geben.
Das in der Hinrunde aufgrund des unbespielbaren Platzes ausgefallene Duell mit den Kraichgauern ist am Mittwochabend nachgeholt worden. Bei Sonnenuntergangsstimmung legten die Jungs aus Cannstatt einen starken Auftakt hin. Von Beginn an war der VfB das spielbestimmende Team und erarbeitete sich die besseren Möglichketen. Azad Toptik (4.) und Nick Bätzner (10.) setzten mit Schüssen von der Strafraumkante die ersten Ausrufezeichen. Die riesen Chance zur Führung vergab nach einer knappen Viertelstunde erneut Toptik. Schön von Eric Hottmann freigespielt, verpasste er das leere Tor aus spitzem Winkel knapp.
Nicht besser, aber effektiver agierten die Gäste aus Baden. Mit dem ersten gefährlichen Konter erzielte die TSG direkt die Führung. Ein langer Ball aus dem Mittelfeld landete bei Domenico Alberico, der allein vor VfB Keeper Michel Witte eiskalt blieb und flach ins rechte Eck einschob. Das 0:1 war gleichzeitig auch der Pausenstand.
Verschossener Elfmeter bringt Hoffenheim nicht ins Wanken
Hoffenheims schnelles Umschaltspiel bereitete den Schwaben auch im zweiten Durchgang immer wieder Probleme. Nach 53 Minuten konnte Lukas Schuckenböhmer Alberico im Strafraum nur per Foul stoppen. Den fälligen Strafstoß setzte Christoph Baumgartner allerdings an den Pfosten. So keimte noch einmal Hoffnung auf der Stuttgarter Seite auf.
Die beste Ausgleichsmöglichkeit für den VfB vergab der eingewechselte Leon Dajaku aus spitzem Winkel (75.). Quasi im Gegenzug machten die Gäste den Deckel drauf. Einen ersten Abschluss von der Strafraumkante parierte Witte noch stark, gegen den Nachschuss von Steffen Foshag aus kurzer Distanz war er aber machtlos.
Trainer zieht positives Fazit
Heiko Gerber war trotz der Niederlage nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und hohe Bereitschaft gezeigt. Letztendlich hat Hoffenheim den Sieg aufgrund der ständigen Torgefahr aber verdient. Wenn Azad Toptik die große Möglichkeit in der Anfangsphase zum 1:0 verwertet, wäre das Spiel womöglich anders verlaufen“, sagte er.
Lange Zeit zum Nachdenken bleibt für die A-Junioren sowieso nicht. Bereits am Sonntag steht das nächste Bundesligaspiel an. Von 13 Uhr an ist dann die SpVgg Greuther Fürth zu Gast auf dem VfB Clubgelände.
Der Einstand von Tayfun Korkut ist geglückt. Jetzt fehlt nur noch der erste Auswärtssieg – ob es beim FC Augsburg gelingt? Schaut man sich die letzten Duelle an, dann muss man sagen: könnte schwer bis unmöglich werden. Doch es gibt auch Grund zur Hoffnung.
Bei Spielen in Augsburg hat man schon viele entsetzte VfB-Gesichter gesehen.
Irgendwann muss es doch klappen. Elf Mal ist der VfB in dieser Saison auswärts angetreten, null Mal sind die Stuttgarter mit drei Punkten nach Hause gekommen. Am Sonntag (15.30 Uhr) folgt der zwölfte Versuch, beim FC Augsburg – ausgerechnet beim Angstgegner. An den bayerischen Schwaben, bei denen der VfB die letzten vier Spiele verloren hat, haben sich schon einige Trainer die Zähne ausgebissen.
Jürgen Kramny strich nach der Niederlage in Augsburg den freien Tag
Jürgen Kramny: Das Schiff war am Sinken, auch Jürgen Kramny konnte den Untergang nicht aufhalten. Mit 0:1 verlor der VfB am 30. Spieltag der Saison 2015/2016 in Augsburg, nachdem Verteidiger Georg Niedermeier den FC-Stürmer Alfred Finnbogason zum entscheidenden Torschuss eingeladen hatte. Kramny versuchte es am nächsten Tag mit einer Kabinenpredigt und strich den freien Tag – vergeblich. Vier Wochen später war der VfB abgestiegen und Kramny seinen Job los.
Huub Stevens: Genau ein Jahr vorher, am 29. Spieltag der Saison 2014/2015, verzweifelte auch Huub Stevens beim Auswärtsspiel in Augsburg. So schlecht hatte seine Mannschaft gar nicht gespielt, doch traf Raul Bobadilla in der Schlussphase zum entscheidenden 2:1 für die Gastgeber. Immerhin: am letzten Spieltag rettete Stevens den VfB in Paderborn vor dem Abstieg – und verabschiedete sich anschließend nach Mallorca.
Bruno Labbadia musste nach der Niederlage in Augsburg gehen
Bruno Labbadia: Es war erst der dritte Spieltag der Saison 2013/2014 – doch für Bruno Labbadia war es bereits der letzte. Nach dem 1:2 in Augsburg zog Manager Fredi Bobic die Reißleine und ersetzte den Trainer durch Thomas Schneider. Auch Armin Veh (Saison 2014/2015) und Alexander Zorniger (2015/2016) war nach Niederlagen gegen Augsburg Schluss, in diesen Fällen im eigenen Stadion.
Immerhin knapp drei Jahre hatte Bruno Labbadia beim VfB überlebt – ungleich länger als die zehn (!) Trainer, die folgen sollten. Und: Labbadia ist bis heute der einzige VfB-Coach, der es geschafft hat, ein Spiel in Augsburg zu gewinnen: Es war das erste Bundesliga-Aufeinandertreffen in der Fuggerstadt überhaupt, am 10. April 2012. Serdar Tasci, Martin Harnik und Vedad Ibisevic schossen den VfB zu einem 3:1-Auswärtssieg.
Tayfun Korkut hat gegen Augsburg noch nie verloren
So düster die Bilanz des VfB auch sein mag (nimmt man die Heimspiele dazu, dann stehen drei VfB-Siegen sieben Niederlagen gegenüber)– es gibt vor dem nächsten Duell auch Grund zur Hoffnung: Tayfun Korkut hat noch nie gegen Augsburg verloren. Zwei Spiele, vier Punkte – so lautet nicht nur seine Bilanz als VfB-Trainer, sondern auch jene gegen Augsburg.
Der VfB Stuttgart bereitet sich auf das anstehende Bundesligaspiel vor – es geht gegen den Angstgegner FC Augsburg. Nur gegen einen Mannschaft der Bundesliga hat der Club eine schlechtere Bilanz.
Trainer Tayfun Korkut und der VfB sind in die Vorbereitung auf den FC Augsburg gestartet.
Ohne Mario Gomez ist der VfB Stuttgart in die Trainingswoche vor dem wichtigen Auswärtsspiel beim FC Augsburg gestartet. Der Nationalstürmer fehlte aufgrund eines leichten grippalen Infekts, soll aber bald wieder zur Mannschaft stoßen. Ein Einsatz am Sonntag ist nicht in Gefahr.
Korkut fordert die Mannschaft
Trainer Tayfun Korkut konnte bei strahendem Sonnenschein und knackigen Temperaturen ansonsten alle Akteure auf dem mit einem frischen Rollrasen ausgestatteten Platz 1 begrüßen. Die Laune beim Trainerteam und den Spielern war entsprechend – es war eine lange, intensive und fordernde Einheit, bei der aber auch der Spaß nicht zu kurz kam.
Badstuber wieder voll integriert
Auch Holger Badstuber, der noch am Montag beim Spielersatztraining kürzer trat, mischte mit. Der Memminger dürfte am Sonntag eine ernste Alternative für die Innenverteidigung darstellen.
Gut möglich also, dass Korkut am Sonntag in Augsburg alle Spieler zur Verfügung haben wird, was für einige Härtefälle sorgen dürfte. Und beim Gegner dürfte es die Meinung von Trainer Manuel Baum noch untermauern. Der betonte im Vorfeld bereits, dass er „die Favoritenrolle sogar eher den Stuttgartern zuschieben“ würde.
Fest steht, dass der VfB auf seinen absoluten Angstgegner trifft. Gegen keine andere Mannschaft in der Bundesliga – die Bayern ausgenommen – hat der Club ein derart schlechte Bilanz. Lediglich 0,6 Punkte holte der VfB in Ausgburg bisher im Durchschnitt, 1,82 Gegentore fingen sich die Stuttgarter in den bisherigen elf Begegnungen ein. Das Gesamtorverhältnis steht bei 10:20 aus VfB-Sicht. Lediglich einmal in der Bundesliga-Historie der beiden Clubs konnte der VfB in der Fuggerstadt gewinnen – Serdar Tasci, Martin Harnik und Vedad Ibisevic erzielten die Treffer für Stuttgart beim 3:1 in der Saison 2011/12. Zeit also, daran etwas zu ändern.
In der Vergangenheit hat der kleine FC Augsburg dem VfB Stuttgart regelmäßig ein Schnippchen geschlagen. Auch am Sonntag (15.30 Uhr) geht der VfB nicht als Favorit in das Duell mit den bayrischen Schwaben. Das hat Gründe.
Lassen die Augsburger auch am Sonntag wieder die Puppen tanzen? Äffle und Pferdle haben was dagegen.
Beim Blick auf die Bilanz könnte man fast meinen, der Begriff des Angstgegners sei einst für das Duell des VfB Stuttgart mit dem FC Augsburg erschaffen worden. 0:3, 1:2, 1:4, 0:1, 1:2, 0:4, 0:1, 0:0 lauten die letzten Ergebnisse bei den Aufeinandertreffen in der Bundesliga. Nur gegen den FC Bayern München weist der Club aus Cannstatt eine noch schlechtere Bilanz auf. Das torlose Remis in der Hinrunde war vor diesem Hintergrund fast schon ein Erfolg. Auch am Sonntag (15.30 Uhr) fährt der Aufsteiger nicht als Favorit ins Rückrunden-Duell nach Augsburg. Gleich bei drei Trainern trennten sich in der jüngeren Vergangenheit nach dem Duell mit dem FCA die Wege: Für Bruno Labbadia, Armin Veh sowie Alexander Zorniger wurde Augsburg zum Albtraum.
Nun waren die Begegnungen mit keinem Fluch belegt. Die Ergebnisse sind kein Zufall und spiegeln die Entwicklungen beider Clubs gut wider. Für den kleinen FC Augsburg ging es stetig bergauf. Für den großen VfB bergab. Zur Erinnerung: Als die Helden von der Mercedesstraße 2007 die Deutsche Meisterschaft feierten, war Augsburg gerade in die zweite Liga aufgestiegen. Und hat seither einiges richtig gemacht.
„Es ist eindrucksvoll, was da passiert ist. Das Trainerteam, die Geschäftsleitung und die Scoutingabteilung leisten seit Jahren erstklassige Arbeit“, urteilt Tobias Werner. Der 32-Jährige war eines der Gesichter des Augsburger Aufschwungs mit dem Bundesliga-Aufstieg 2011. Fünf Jahre später schloss er sich dem VfB an, von wo aus er aktuell an den 1. FC Nürnberg verliehen ist. Werner kennt das Innenleben beider Vereine gut. In Augsburg, sagt er, werde mannschaftliche Geschlossenheit nicht nur auf dem Platz, sondern quer durch den Verein gelebt. „Man merkt, dass alle Mitarbeiter sehr große Freude an ihrem Job haben.“
Verheerende VfB-Bilanz
Das macht es leichter, Krisen zu durchstehen. Die gab es auch in Augsburg immer wieder . Die ersten beiden Jahre nach dem Aufstieg waren hart. In der Saison 2012/13 sah es zwischendurch besonders düster aus. Zur Winterpause stand die Mannschaft mit neun Punkten da. Dennoch widersetzten sich die Clubbosse den branchenüblichen Mechanismen und hielten am Bundesliga-Novizen Markus Weinzierl als Trainer fest. Am Ende retteten sich die Augsburger und wurden in der darauffolgenden Saison Achter.
„Man hat die richtigen Schlüsse daraus gezogen“, sagt Werner rückblickend. Ruhe als oberstes Gebot. Was sich in der unaufgeregten 290 000-Einwohner-Stadt vor den Toren Münchens leichter realisieren lässt als in Stuttgart, der Region der Weltmarktführer, wo das Beste gerade gut genug ist.
„Beim VfB herrscht bei Fans und Medien eine ganz andere Erwartungshaltung. In Stuttgart ist immer irgendwie Druck auf dem Kessel“, hat Werner aus seinem Jahr auf dem Wasen mitgenommen. „In Augsburg kann man ruhig arbeiten, ohne dass in der ersten Krise auf Spieler oder Trainer eingedroschen wird.“
Ähnlich sieht es Stefan Reuter. „Ich kann mich in meinen Stuttgarter Kollegen gut hineinversetzen“, sagte der FCA-Manager mit mitleidsvollem Unterton in einem früheren Interview mit unserer Zeitung. Das war vor zwei Jahren, Reuters Pendant hieß Robin Dutt. Mittlerweile ist mit Michael Reschke Dutts Nach-Nachfolger am Werk. Seit Sommer 2014 hat der VfB 59 neue Spieler, sieben Cheftrainer und vier Sportdirektoren verpflichtet!
„Ekelhaftes“ Spielsystem 160 Kilometer weiter östlich gab es im selben Zeitraum drei Trainer und ein und denselben Sportchef. In Stephan Schwarz, einem früheren Jugendcoach des VfB, der nach dem Abstieg in Stuttgart als neuer Kaderplaner im Gespräch war, steuert seit fünf Jahren ein und derselbe Verantwortliche die Bereiche Scouting und Kaderplanung. „Schwarz und Reuter bilden die sportliche Denkfabrik“, schreibt die „Augsburger Allgemeine“.
Während sich der VfB im Kreis dreht und zuletzt vieles Flickwerk blieb, entwickelten sich in Augsburg Spieler und Mannschaft über Jahre hinweg. Daraus entstand ein festes System, das von Gegnern anerkennend als „ekelhaft“ beschrieben wird. Extreme Zweikampfhärte gepaart mit laufintensivem Konterspiel – Fußball wie im gallischen Dorf. Spielerische Defizite werden genauso kompensiert wie finanzielle Nachteile gegenüber der Konkurrenz. Mit einem Spieleretat von 35 Millionen Euro rangiert der FCA auf einem Abstiegsplatz. Der VfB liegt mit circa 45 Millionen im hinteren Mittelfeld der Liga. Auch in puncto Umsatz und allen anderen Kennziffern mit Ausnahme des Fernsehgeldes sind die bayrischen Schwaben dem VfB unterlegen.
Und sind ihm sportlich doch schon wieder voraus. Mit 31 Punkten dürfte das Team von Manuel Baum auch in diesem Jahr mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Für den VfB mit 24 Punkten ist dagegen wohl wieder Zittern angesagt. Immerhin in einem Punkt kann VfB-Coach Tayfun Korkut dem Duell am Sonntag gelassen entgegensehen: Ihm droht auch bei einer Niederlage nicht das Schicksal vieler seiner Vorgänger.
Jetzt auch der VfB Stuttgart: Neben anderen Clubs der Fußball-Bundesliga will sich auch der Aufsteiger an der Unterstützungs-Aktion für den SV Babelsberg beteiligen.
Szene aus dem Spiel Babelsberg gegen Cottbus. Es kam zu Vorfällen, die bis heute nachwirken.
Seit längerer Zeit schwelt ein Streit zwischen dem Norddeutschen-Fußball-Verband (NOFV) und dem Regionalligisten SV Babelsberg 03. Der Hintergrund: Die Vorfälle rund um das Spiel von Nulldrei gegen Energie Cottbus. Es wurde Pyrotechnik gezündet. Von Cottbusser Seite wurden Nazi-Parolen gerufen. Mehrfach wurde der Hitler-Gruß gezeigt. Was beim links-orientierten Umfeld der Babelsberger entsprechende Reaktionen hervorrief. „Nazischweine raus!“ rief eine „eine Person mit rotem Punkerhaarschnitt“ (Zitat NOFV-Urteil). Leuchtraketen flogen, Urteile vom NOFV-Verbandsgericht folgten. Die Groteske nahm ihren Lauf.
Denn: Der NOFV verurteilte die Pyrotechnik (7000 Euro Strafe an den SV Babelsberg), die Cottbusser Vergehen kosteten Energie ebenfalls eine stattliche Summe und ein Geisterspiel (vorhergegangene Vergehen aus der Vergangenheit wurden mit einbezogen). Soweit, so korrekt. Doch im Urteil des Gerichts mit Vorsitz von Stephan Oberholz wurde nicht mit einer Silbe auf die Parolen und Schmähungen der Cottbusser eingegangen. Nur der Punk und sein Rufen in Richtung Cottbusser Block fand Erwähnung. Ein eilig nachgelegtes Urteil des NOFV wegen „rechtsradikaler und antisemitischer Verfehlungen“ mit einer Strafmaß von 5000 Euro wurde nach Berufung von Energie jedoch aufgehoben.
Babelsberg droht weiterhin der Spielausschluss
Der SV Babelsberg setzt sich gegen all dies gegenüber dem Verband seit Wochen zu Wehr und wählte auch den Weg an die breite Öffentlichkeit. In einem offenen Brief bezog man klar Stellung. Die Strafe wurde nicht bezahlt. Mittlerweile droht dem Verein der Ausschluss aus dem laufenden Wettbewerb, doch immerhin wollen sich beide Seiten Anfang März an einen Tisch setzen und über eine Lösung des Problems debattieren.
Der Babelsberger Gang an die Öffentlichkeit, verbunden mit einem Spendenaufruf, den „Kampf gegen Rechts“ zu unterstützen, blieb nicht ohne Folgen. Bundesweit solidarisierten sich Einzelpersonen, Gruppen, Politiker, Parteien. 48 Stunden nach dem Aufruf verzeichnete Babelsberg bereits 120 neue Vereinsmitglieder. Aus dem ganzen Bundesgebiet. Schnell aufgelegte Soli-Shirts waren rasch gut nachgefragt, täglich trudelten weitere Spenden ein, in vielen Kurven gab es Solidaritätsbekundungen. Die Gruppe der Unterstützer wuchs stetig. Auch die ersten Bundesligisten stiegen nun ein, unterstützen den SVB und seine Kampagne #NazisRausAusDenStadien. Der SV Werder Bremen machte den Anfang, Borussia Dortmund zog nach, der 1. FC Köln ist ebenfalls dabei.
Was macht der VfB? Und der VfB? Sendete am Donnerstag einen Tweet, indem es heißt: „Starke Aktion des @SVBabelsberg03! Gemeinsam für Vielfalt und Toleranz. Gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung.“ Bislang hatte sich der Club in politischen Fragen eher zurückhaltend gezeigt und auf eigene Projekte verwiesen, die Toleranz und Vielfalt zum Ziel haben. So bündelt der Verein seit Jahren seine Aktionen für soziales Engagement unter dem Dach von „VfBFairplay“. Es gibt ein Projekt für inklusive Fußball-Förderung, mit „Fußball verbindet“ wurde ein Angebot für Migranten etabliert, „kicken & lesen“ setzt schon bei Kindern hinsichtlich Sozialkompetenz und Gewaltprävention an. Insgesamt 20 soziale Projekte sind es, die der VfB initiiert hat.
Vor einigen Wochen zog er sich dennoch den Unmut von Teilen der Fanszene zu. Damals gab es Irritationen um ein wegretuschiertes „FCK AFD“-Motiv auf einem im Stadionheft abgedruckten Bild. „Wir wollen in unseren Publikationen keine Beleidigungen und auch keine politischen Statements zulassen“, sagte VfB-Pressesprecher Tobias Herwerth damals. „Chance verpasst“, urteilten viele Anhänger im Nachgang. Die hätten sich eine eindeutigere Positionierung des Vereins gewünscht. Die erfolgt nun im Fall des SV Babelsberg. Mit den Verantwortlichen des Regionalligisten wurde bereits Kontakt aufgenommen. Auch der VfB erwägt, sich nicht nur an der Solidaritäts-, sondern auch an der Spendenaktion zu beteiligen.
Im Auswärtsspiel am Sonntagnachmittag tritt das Team von Tayfun Korkut am 23. Spieltag beim FC Augsburg an. Das Spiel beginnt um 15:30 Uhr. Hier gibt's die Daten, Zahlen und Fakten zur Begegnung mit den Augsburgern.
Die Elf von Tayfun Korkut wird von etwa 3.000 weiß-roten Anhängern nach Augsburg begleitet, damit ist das gesamte Auswärtskontingent ausgeschöpft.
Blick zurück
In der Hinrunde empfing der VfB die Augsburger am sechsten Spieltag in der Mercedes-Benz Arena. Das Spiel endete 0:0.
Alte Heimat
Erik Thommy trug von 2010 bis Januar 2018 das Trikot des FC Augsburg. Seine Zeit bei den Fuggerstädtern wurde von zwei Leihen, nach Kaiserslautern und Regensburg, unterbrochen. Für den FCA bestritt er zehn Bundesliga-Spiele.
Cannstatter Junge
Rani Khedira begann seine Fußball-Karriere in Bad Cannstatt. Von 2005 bis 2014 im Trikot mit dem roten Brustring startete er zunächst in der Jugend des VfB und schaffte über die zweite Mannschaft den Sprung in das Bundesliga-Team. Im Fußballoberhaus kam er neun Mal für den VfB zum Einsatz.
Debüt-Erinnerung
Daniel Ginczek feierte im November 2014 sein Debüt im VfB Trikot gegen den FC Augsburg. Nach früher Unterzahl verlor der VfB das Spiel in der Mercedes-Benz Arena mit 0:1.
Premieren-Spiel
Das erste Gastspiel beim FCA in der Fußball-Bundesliga im April 2012 gewannen die Jungs aus Cannstatt mit 3:1.
Wetter
Das Spiel am Sonntagnachmittag findet voraussichtlich bei bedeckten drei Grad Celsius statt.
Spielleitung
Der Schiedsrichter der Partie ist Tobias Stieler. Unterstützung erhält er durch Dr. Matthias Jöllenbeck und Christian Gittelmann von den Seitenlinien. Vierter Offizieller am Samstagnachmittag ist Johann Pfeifer. Als Videoschiedsrichter fungieren Christian Dingert und Thorben Siewer. Tobias Stieler leitete in dieser Bundesliga-Saison bereits ein Spiel mit VfB Beteiligung, dabei gewann der VfB Ende Oktober in der Mercedes-Benz Arena gegen den SC Freiburg mit 3:0.
Wissenswertes rund um den Stadionbesuch beim Auswärtsspiel in Augsburg liefern die VfB Fanbeauftragten.
Liebe VfB Fans,
beim kommenden Auswärtsspiel unserer Mannschaft sind wir am Sonntag von 15:30 Uhr an in Augsburg zu Gast. Wie gewohnt vor einem Auswärtsspiel erhaltet ihr alle aktuellen Infos von der Fanbetreuung:
Unser VfB wird von 3.000 Fans unterstützt, unser Gästekontingent ist damit komplett ausgeschöpft. Daher wird es keine Gästekasse geben.
Parkmöglichkeiten
Bus
Busse können auf dem extra reservierten Gästebusparkplatz parken. Die Parkgebühr beträgt dort 20 Euro pro Bus.
PKW
Von Norden: Über B2 (Donauwörth-Augsburg), dann weiter auf der Bundesstraße 17 Richtung Landsberg. Der B17 folgen bis zur Ausfahrt Stadion (WWK ARENA).
Von Süden: Über die Bundesstraße 17 (Landsberg-Augsburg). Der B17 folgen bis zur Ausfahrt Stadion (WWK ARENA).
Von Westen: Über A8 (Stuttgart-München), Ausfahrt Augsburg-West (Richtung Augsburg, Landsberg). Sie befinden sich nun auf der Bundesstraße 17. Der B17 folgen bis zur Ausfahrt Stadion (WWK ARENA).
Von Osten: Über A8 (München-Stuttgart), Ausfahrt Augsburg-West (Richtung Augsburg, Landsberg). Sie befinden sich nun auf der Bundesstraße 17. Der B17 folgen bis zur Ausfahrt Stadion (WWK ARENA).
Anfahrt mit dem Zug
Verbindungen aus/nach Stuttgart gibt es sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr. Diese findet ihr unter www.bahn.de.
Ab dem Hauptbahnhof kommt man mit der Straßenbahn zum Stadion.
Vom Hauptbahnhof über den Königsplatz (zentraler Platz in der Stadtmitte) mit der Stadion-Linie 8 bis Haltestelle "Fußball-Arena". Die Stadion-Linie fährt am Spieltag ab 2 Stunden vor dem Spiel im Fünf-Minuten-Takt, nach dem Spiel alle 2 bis 3 Minuten.
Zudem werden Shuttlebusse ab dem Hauptbahnhof eingesetzt, die euch direkt zum Gästeblock fahren werden und nach dem Spiel wieder zum Hauptbahnhof
Wichtige Infos für VfB Fans in Augsburg
Erlaubt sind folgende Fanutensilien
3 Megaphone (für die Vorsänger bestimmt) 5 Trommeln (einsehbar) 50 Doppelhalter 15 Schwenkfahnen Zaunfahnen - können im Gästeblock angebracht werden Fahnen (bis 1,5m Stocklänge)
Stadioninformationen/Allgemeine Informationen
Der Gästebereich öffnet um 13.30 Uhr!
Einlass/Abgabe Rucksäcke und Taschen/Mitnahme Kameras
Rucksäcke und große Taschen sind im Gästeblock nicht erlaubt. Am Gästeeingang gibt es eine kleine Abgabestation.
Fotoapparate und Digitalkameras bis 50 mm Objektivlänge – ausschließlich für private Zwecke. Nicht erlaubt sind Spiegelreflexkameras!
Essen & Trinken
Das Bezahlen an den Kiosken ist im gesamten Stadion, einschließlich Gästebereich, nur mit der FCA-Card möglich. Informationen dazu findet ihr hier.
Alkoholkontrollen: Eine feste Promille Grenze gibt es nicht, aber sichtlich betrunkenen und negativ auffälligen Fans kann der Zutritt zum Stadion verwehrt werden.
VfB Fanmobil
Unser Fanmobil ist am am Sonntag in Augsburg am Start – Standplatz direkt vor dem Gästeblock.
Die Fanbeauftragten Ralph und Christian sind eure Ansprechpartner in Augsburg.
Tayfun Korkut fordert von seiner Mannschaft beim Auswärtsspiel in Augsburg ein hohes Maß an Einsatz und Bereitschaft, um gegen einen stabilen Gegner zu bestehen.
Tayfun Korkut ist aktuell kein Freund langfristiger Planungen. „Wir müssen von Minute zu Minute denken“, sagte der VfB Cheftrainer an diesem Freitag und ergänzte: „Jeder Spieler muss sich zu jedem Zeitpunkt des Spiels seiner Aufgabe und seiner Verantwortung bewusst sein.“ Ein Zahnrad soll bei der Mannschaft mit dem roten Brustring in das andere greifen, wenn sie am Sonntag von 15:30 Uhr an beim FC Augsburg zu Gast ist (im VfB Ticker). „Einsatz und Bereitschaft sind nicht verhandelbar“, sagte der 43-Jährige.
Ein hohes Maß an Engagement werden die Jungs aus Cannstatt gegen einen „stabilen Gegner“, wie Tayfun Korkut sagte, an den Tag legen müssen. „Augsburg hat mit mannschaftlicher Geschlossenheit oft das Maximum herausgeholt“, sagte der VfB Coach. So rangiert der Gegner nach 22 Spieltagen mit 31 Zählern auf Platz sieben der Tabelle und sammelte in bisher elf Heimspielen 19 Punkte. Gegen die Fuggerstädter wird Tayfun Korkut bis auf Matthias Zimmermann und Carlos Mané (beide Aufbautraining) auf alle Spieler zurückgreifen können. Auch Mario Gomez wird nach seinem leichten grippalen Infekt Mitte der Woche am Freitag wieder rechtzeitig ins Mannschaftstraining einsteigen.
Für den VfB II steht am Sonntag das erste Auswärtsspiel des Jahres an. Dann ist das Team von Trainer Andreas Hinkel beim SC Freiburg II zu Gast.
Der Auftakt nach der Winterpause ist dem VfB II am vergangenen Sonntag gelungen. Mit einem 2:0-Heimsieg gegen den SV Röchling Völklingen holte sich die Mannschaft von Trainer Andreas Hinkel gleich mal die ersten drei Zähler im Fußballjahr 2018. Am Sonntag geht es nun zum Duell mit der zweiten Mannschaft des SC Freiburg. Der Anpfiff im Möslestadion ertönt um 14 Uhr. Dabei wird sich der VfB II allerdings auf einen ganz anderen Gegner als den im Tabellenkeller stehenden Aufsteiger aus dem Saarland einstellen müssen. Denn die Mannschaft von Trainer Christian Preußer steht mit 40 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Nach fünf Siegen vor der Winterpause startete der SCF II am vergangenen Wochenende mit einer Niederlage in die zweite Saisonhälfte. Beim Tabellenführer 1. FC Saarbrücken lagen die Breisgauer bereits zur Halbzeitpause mit 0:3 zurück, kamen im zweiten Spielabschnitt aber noch bis auf 2:3 heran – zu einem Punktgewinn reichte es dennoch nicht mehr. Aus dem Profiteam sammelten dabei Winterzugang Patrick Kammerbauer (1. FC Nürnberg), Ex-VfB Spieler Georg Niedermeier, Bartosz Kapustka und Jonas Meffert Wettkampfpraxis im Regionalligateam. Gut möglich, dass dies auch am Sonntag wieder der Fall sein wird.
Das Hinspiel gewann der VfB II mit 4:2. Auch hier glichen die Freiburger ein 0:2 aus, mussten sich schlussendlich dann aber doch geschlagen geben. „Der SC gibt nie auf, die Spieler haben eine tolle Mentalität. Uns erwartet eine sehr schwierige Aufgabe am Sonntag“, sagt Andreas Hinkel, der weiterhin auf die verletzten Georgios Spanoudakis (Ermüdungsbruch im Fuß), Philipp Walter (Bänderriss im Sprunggelenk) und Benedict Dos Santos (Aufbautraining nach Muskelbündelriss) verzichten muss.
Das ist die verheerende Bilanz gegen den FC Augsburg
Lediglich elf Duelle gab es bisher zwischen dem FC Augsburg und dem VfB Stuttgart in der Bundesliga. Die VfB-Bilanz gegen die Fuggerstädter ist verheerend.
Im Hinspiel trennten sich der Augsburg und der VfB Stuttgart erstmals remis in der Bundesliga.
Mit Statistiken ist das ja so eine Sache. Man kann viel aus ihnen herauslesen. Doch es bleibt eben immer auch eine Frage der Interpretation. Sieht man sich jene aus den bisherigen Bundesligaduellen des FC Augsburg gegen den VfB Stuttgart an, so fällt die Interpretation allerdings leicht. Die Fuggerstädter sind mit Fug und Recht als Angstgegner für den VfB zu bezeichnen. Im Vergleich aller 17 Kontrahenten der aktuellen Bundesligasaison schließen die Weiß-Roten nur gegen den FC Bayern schlechter ab.
Verheerende Bilanzen Die nackten Zahlen belegen dies. Lediglich 0,6 Punkte holte der VfB bisher auswärts in Augsburg, fing sich dafür im Schnitt 1,82 Tore ein. Sieben von insgesamt elf Partien gingen verloren. Das 0:0 in der Vorrunde war das bisher einzige Remis zwischen den Clubs in der ersten Liga. Den einzigen Auswärtssieg in der Puppenkiste holte der VfB in der Saison 2011/12. Serdar Tasci, Martin Harnik und Vedad Ibisevic erzielten die Tore.
Letzterer ragt übrigens in zwei weiteren Statistiken gegen den FCA heraus. Ibisevic ist mit Harnik und Erwin Hadewicz (traf gegen den FCA in der 2. Bundesliga) der VfB-Spieler mit den meisten Toren gegen Augsburg – drei sind es an der Zahl. Und Ibisevic führt auch in der historischen „Rüpel-Wertung“ gegen den FCA: eine Gelbe und eine Rote Karte in sechs Spielen gehen auf das Konto des Bosniers.
Hier gibt es noch mehr Zahlen, Daten und Fakten in unserem Statistik-Tool
Auch bei der Analyse von Standardsituationen spricht vieles für Augsburg. Nach Ecken (drei Tore) und bei direkten Freistößen (zwei Treffer) ist der FCA nicht zu unterschätzen. Der VfB dagegen kassierte elf der bislang 27 Gegentore nach ruhenden Bällen.
Gibt es Hoffnnung auf Besserung? Man muss schon mit der Lupe suchen, will man positive Aspekte für den VfB herausarbeiten. Dass der VfB das Duell in den sozialen Medien klar beherrscht (1.197.310 Follower zu 502.204, Facebook, Twitter und Instagram kombiniert) hat mit Sicherheit keine sportliche Relevanz. Mehr ins Gewicht fällt da schon, dass dem FCA mit Alfred Finnbogason der beste Stürmer und mit Jeffrey Gouweleeuw der Abwehrchef am Sonntag fehlen werden. Tayfun Korkut hat zudem eine gute Bilanz gegen Augsburg: Vier Punkte aus zwei Spielen holte er als Trainer bisher gegen die Fuggerstädter – die Bilanz seiner bisherigen Spiele als VfB-Verantwortlicher. Und nicht zuletzt muss jede Serie einmal reißen. 0:3, 1:2, 1:4, 0:1, 1:2, 0:4, 0:1, 0:0 – das sind die Ergebnisse der letzten Aufeinandertreffen. Es wird ein also wirklich Zeit für einen Sieg – sechs Jahre voller Pleiten sind genug.
Noch ist der Klassenverbleib des VfB Stuttgart nicht gesichert – doch die Planungen für die kommende Saison haben bereits begonnen. Unter eindeutigen Rahmenbedingungen.
Kam im Winter aus Augsburg und trifft nun mit dem VfB Stuttgart auf seinen Ex-Club: Mittelfeldspieler Erik Thommy
as wöchentliche Aufstellungsroulette ist ja ein bisschen aus der Mode gekommen, seit Tayfun Korkut beim VfB Stuttgart Cheftrainer ist. Der frühere türkische Nationalspieler ist ein Freund personeller Kontinuität. Und da die beiden ersten Auftritte unter ihm nicht unter die Kategorie misslungen fallen, dürfen sich die daran Beteiligten Hoffnungen auf einen weiteren Einsatz am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) machen. Also auch Erik Thommy.
Der 23-Jährige hatte sich in der Vorrunde in die Startelf des FC Augsburg gekämpft, am Sonntag allerdings kickt Thommy gegen den FCA – und für den VfB. Was mit Michael Reschkes Personalpolitik zu tun hat.
Thommy sollte eigentlich erst im Sommer nach Stuttgart kommen, weil im Zuge des Transfers von Mario Gomez vom VfL Wolfsburg zum VfB allerdings die Leihe von Josip Brekalo vorzeitig beendet wurde, meldete der Sportvorstand akuten Bedarf am Mittelfeldspieler an und Thommy wechselte bereits Ende Januar zum VfB. Diese von Reschke initiierte Rochade ergibt Sinn – dennoch gab und gibt es Zweifel und Kritik an der Kaderplanung des Sportchefs – die Wolfgang Dietrich so nicht stehen lassen möchte.
Dietrich stützt Reschke
Stattdessen sagt der VfB-Präsident: „Die Kritik an Michael Reschke, der Kader sei nicht richtig zusammengestellt, ist nicht fair.“ Schließlich habe der von ihm im August 2017 verpflichtete Sportvorstand seine Arbeit „erst zwei Wochen vor Schließung des Transfermarktes aufgenommen“. Im Sommer kamen Andreas Beck, Dennis Aogo sowie Santiago Ascacibar. Im Winter dann Mario Gomez, Jacob Bruun Larsen (ausgeliehen) und eben Thommy. Das allein ist für Dietrich aber nicht Maßstab der Arbeit seines Sportvorstandes, den er wenige Tage nach der umstrittenen Trennung von Hannes Wolf ausdrücklich stützt.
Reschke habe neben diesen Verpflichtungen auch die Verträge von wichtigen Profis (Timo Baumgartl, Benjamin Pavard, Berkay Özcan) und viel versprechenden Talenten verlängert. Weshalb Dietrich über den 60-jährigen Rheinländer, der sich mit seiner Art nicht nur Freunde gemacht hat, sagt: „Auf dieser Position hatte der VfB selten jemanden mit dieser Kompetenz und diesem Netzwerk.“ Und schon bald hat Reschke die Möglichkeit, weitere Pluspunkte zu sammeln. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen auf die kommende Transferperiode – das Team soll verstärkt werden. Dies ist kein loser Gedanke, sondern ein fixer Auftrag an den Sportchef, der schon jetzt Klarheit über die finanziellen Möglichkeiten hat.
„Wir sind absolut davon überzeugt, die Lizenz erneut ohne Auflagen und Bedingungen zu bekommen“, sagt Dietrich und betont: „Wir sind komplett handlungsfähig.“ Vor möglichen Verpflichtungen bestehe daher „kein wirtschaftlicher Druck, Spieler abgeben zu müssen – unabhängig davon, ob wir bis Sommer noch einen zweiten Investor finden“. Letztere Aufgabe beschreibt Dietrich zwar als „hochkomplex“, beim Präsidenten schwingt dennoch Stolz mit, wenn er die aktuellen Rahmenbedingungen nennt. Aus denen er aber auch ein konsequentes Handeln ableitet: „Die Spielräume um die Stärke des Kaders weiterzuentwickeln sind größer als oftmals in der Vergangenheit.“
Nicht nur der Finanzrahmen ist abgesteckt
Bei lediglich zwei auslaufenden Verträgen von Stammkräften (Emiliano Insua, Holger Badstuber) muss es im Sommer keinen großen Umbruch geben – zu tun wird Michael Reschke dennoch haben. Einige Leihspieler verlassen den Club, andere haben sich womöglich für höhere Aufgaben empfohlen. Daher läuft die Suche nach potenziellen Zugängen – und nicht nur der Finanzrahmen ist abgesteckt.
Zwar sind erfahrene Eckpfeiler im Kader weiter willkommen. Die generelle Richtung ist aber eine andere. „Das oberste Ziel bleibt, Spieler wie Santiago Ascacibar oder Benjamin Pavard zu verpflichten“, sagt Dietrich, „Spieler, die jung sind, sich entwickeln können, aber bereits sofort helfen können.“ Solche Talente, meint der VfB-Präsident, würden dann auch zum Trainer Korkut passen – obwohl der bislang eher den Anschein erweckte, auf die Routiniers zu setzen. Der neue Coach sei schließlich „ein ehemaliger erfolgreicher Jugendtrainer, der sein Netzwerk auch im Nachwuchsbereich hat“, betont der Clubchef diesen Faktor bei der Entscheidung für Korkut. Er sieht beim 43-Jährigen eine „Authentizität für eines unserer wichtigsten Themen“
Korkut also soll – wenn der Ligaverbleib in dieser Saison geschafft ist – um erfahrene Kräfte ein Team der Zukunft bauen. Die Spieler dafür muss Michael Reschke finden.
Beim VfB Stuttgart setzt man alles auf den ersten Auswärtssieg der Saison. Gelingen soll dieser beim FC Augsburg. Ob Mario Gomez dabei sein kann?
Kommt Mario Gomez beim VfB Stuttgart bis Sonntag wieder auf die Beine?
Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart wird am Sonntag beim FC Augsburg (15.30 Uhr/Sky) wohl mit Mittelstürmer Mario Gomez antreten können. Nachdem der Nationalspieler zu Wochenanfang an einer Erkältung litt, sollte er am Freitag wieder mit der Mannschaft trainieren, wie VfB-Trainer Tayfun Korkut berichtete.
Seinen gelungenen Start bei den Stuttgartern mit vier Punkten aus zwei Spielen will Korkut nicht überbewerten. „Das ist Vergangenheit für mich, wir werden von Woche zu Woche bewertet“, sagte der 43-Jährige vor dem Duell mit Angstgegner Augsburg, gegen den der VfB aus den letzten acht Vergleichen nur einen Zähler geholt hat. „Das ist natürlich ausbaufähig“, meinte Korkut.
Der Nachfolger von Hannes Wolf beschrieb das Herstellen von „Ordnung und Kompaktheit“ im VfB-Spiel als seine derzeit wichtigste Aufgabe. Im Kampf um den Klassenverbleib setzt Korkut auf die Konzentration auf den Moment: „Von Spiel zu Spiel denken, gilt für uns nicht. Für uns gilt, von Minute zu Minute zu denken.“
Vier Punkte aus zwei Spielen – klingt nicht schlecht, doch Tayfun Korkut blickt schon nicht mehr zurück. Vor dem Auswärtsspiel in Augsburg fordert der Trainer des VfB Stuttgart wieder viel Einsatzbereitschaft von seinen Profis.
Klare Ansagen: VfB-Trainer Tayfun Korkut fordert vollen Einsatz von seiner Mannschaft.
Fußballtrainer schauen gerne von Woche zu Woche, von Spiel zu Spiel. Doch Tayfun Korkut, der Trainer des VfB Stuttgart, sagt: „Das gilt für uns nicht.“ Denn: „Für uns gilt: Von Minute zu Minute.“ Was der Coach vor der Partie der Weiß-Roten beim FC Augsburg am Sonntag (15.30 Uhr) damit sagen will: Jeder Spieler muss sich in jeder Spielsituation seine Aufgaben bewusst machen, sich auf den gemeinsamen Plan besinnen – und sich vergewissern, dass nur mit voller Kraft ein Erfolg zu erringen ist. „Einsatzwille und Bereitschaft sind nullkommanull verhandelbar“, sagt Korkut.
Offen ist dagegen, ob der VfB erneut mit der Doppelspitze Mario Gomez/Daniel Ginczek antritt. Was dafür spricht: Beim Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach hat sich das Modell bewährt, Korkut will auswärts nicht generell defensiver agieren als in Heimspielen, und Mario Gomez hat am Freitag nach einem leichten grippalen Infekt wieder mit dem Team trainiert. „Beide strahlen Torgefahr aus“, sagt Korkut, „aber wir fokussieren jetzt nicht alles auf diese beiden. Wir haben auch andere Spieler, die Tore erzielen können.“
Kein Platz für Holger Badstuber?
Eher keine Änderungen wird es in der Defensive geben – was bedeuten würde, dass sich Holger Badstuber weiter hinten anstellen muss. So oder so will der VfB in Augsburg zwei Statistiken schönen: die Auswärtsbilanz dieser Saison (zwei Punkte aus elf Spielen) und die maue Bilanz gegen den FCA (sieben Niederlagen in elf Spielen). Doch Korkut warnt: „Wir müssen unsere Leistung auf den Platz bekommen, bevor wir auf die Bilanz schauen.“
Ein besonderes Spiel wird die Partie sicher für Erik Thommy. Der 23-Jährige wurde in Augsburg fußballerisch ausgebildet, war dann zwar nach Kaiserslautern und Regensburg verliehen, schaffte beim FCA in der Vorrunde dann aber doch noch den Sprung ins Bundesligateam. Im Winter zog es den offensiven Mittelfeldspieler dennoch zum VfB – wo er unter Korkut bisher zwei Spiele von Beginn an machte. „Er ist frech“, lobt Korkut den Techniker, „das muss man sein, wenn man jung ist uns ich einen Platz im Bundesliga-Zirkus erarbeiten will.“
Dass die vergangenen beiden Partien auch für ihn selbst einen starken Start bedeuten, will Korkut derweil nicht zu hoch hängen. Zwei Spiele, vier Punkte – „das ist Vergangenheit, wir werden Woche für Woche neu bewertet“, sagt der 43-Jährige und betont: „Das Ziel steht über allem, es gibt noch Arbeit, wir können uns nicht zurücklehnen.“
FC Augsburg gegen VfB Stuttgart nicht in Favoritenrolle
FCA-Trainer Manuel Baum sieht seine Mannschaft im Spiel gegen den VfB Stuttgart nicht in der Favoritenrolle. Die Augsburger müssen auch in diesem Spiel auf Torjäger Alfred Finnbogason verzichten.
Augsburg muss auf Torjäger Alfred Finnbogason verzichten.
Der FC Augsburg muss in der Fußball-Bundesliga auch im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart weiterhin ohne Torjäger Alfred Finnbogason auskommen. Trainer Manuel Baum sprach aber am Freitag von einer „deutlichen Verbesserung“ der Wadenverletzung bei dem erfolgreichsten Torschützen des FCA (elf Saisontreffer). Es sei aber nicht abzusehen, wann der Angreifer aus Island wieder auf dem Platz stehen werde.
Trotz Platz sieben mit 31 Punkten und der Aussicht auf einen Europa-League-Platz wird in Augsburg (noch) kein neues Saisonziel ausgerufen. „Mit 40 Punkten werden wir den Klassenerhalt feiern“, sagte Baum. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf den VfB.
Trotz dieser Ausgangsposition sieht Baum den FCA am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) in der WWK-Arena „nicht in der Favoritenrolle“. Denn die Stuttgarter Mannschaft habe unglaublich viel Erfahrung. „Es wird ein sehr umkämpftes Spiel“, sagte Baum. Der FCA ist aber so etwas wie ein Angstgegner der Stuttgarter: Sieben von insgesamt elf Partien haben die Augsburger gewonnen.
VfB-Abwehrspieler Andreas Beck spricht über die Kritik an der Mannschaft sowie an seiner Person und erklärt, warum die Fans am Sonntag in Augsburg erneut einen Abnutzungskampf statt gehobener Fußballkunst erwarten dürfen.
Trainer Tayfun Korkut setzt auf der rechten Abwehrseite auf Andreas Beck.
Die zwei Jahre bei Besiktas Istanbul haben ihn abgehärtet – weshalb Andreas Beck (30) die stürmischen Zeiten beim VfB Stuttgart gelassen nimmt. „Wir dürfen uns von äußeren Faktoren nicht beeinflussen lassen,“ sagt der Abwehrspieler.
Herr Beck, Kampf gegen den Abstieg, Trainerwechsel, die Fans in Aufruhr: Haben Sie die Rückkehr nach Stuttgart schon bereut? Überhaupt nicht. Die Ausgangslage für uns als Aufsteiger war von Anfang an klar. Nämlich, dass wir nicht um die internationalen Plätze, sondern allein gegen den Abstieg kämpfen werden. Das Niveau in der Liga ist brutal hoch, wir zählen zu den Mannschaften, die bis zum Schluss um den Klassenerhalt spielen werden.
Mit Besiktas Istanbul könnten Sie jetzt von der Meisterschaft und der Champions League träumen. Das war für mich vom ersten Tag in Stuttgart abgehakt. Um sich einer neuen Aufgabe zu widmen, muss man die Vergangenheit Vergangenheit sein lassen. Jetzt bin ich beim VfB, das ist mein Verein, hier kämpfen wir um andere Ziele.
Die Voraussetzungen im vergangenen Sommer waren andere. Der Trainer hieß Hannes Wolf, im Umfeld herrschte Euphorie. Die sich auch noch lange Zeit gehalten hat. Dann haben sich die Dinge leider ein wenig anders entwickelt. Aber bei unseren Heimspielen ist die Hütte trotzdem voll und die Stimmung überwiegend positiv. Das kann ein großes Plus in den kommenden Monaten sein.
Wie denkt Beck über die Pfiffe?
Was ist schiefgelaufen seit November? Wir haben die Spiele nicht mehr gewonnen, zum Teil unglücklich verloren. In Bremen, Hoffenheim oder gegen Bayern. Nur ein paar Punkte mehr, und wir säßen heute ganz anders hier und würden vielleicht nicht über einen Trainerwechsel reden.
Der wurde aber vollzogen – was die Stimmung bei vielen Fans kippen ließ. Selbst nach dem wichtigen 1:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach wollte keine Hurra-Stimmung aufkommen. Aber die Stimmung war ja trotzdem nicht so schlecht. Uns war klar, dass wir uns generell nicht beeinflussen lassen dürfen. Deswegen haben wir alles gegeben, am Ende gewonnen und hoffen, die Stimmung über positive Ergebnisse bald wieder dauerhaft drehen zu können.
Auch Ihre Leistung wurde sehr kritisch gesehen. Beim ersten Fehlpass gab’s Pfiffe, danach wirkten Sie verunsichert. Verunsichert nicht. Aber natürlich war es für mich kein ganz einfaches Spiel. In der Woche zuvor in Wolfsburg hatte ich das Gegentor verschuldet. Wenn es für einen persönlich im nächsten Spiel von Anfang an dann gleich auch nicht ganz so gut läuft und die Leute murren etwas, bekommt man das schon mit. Aber ich kann damit umgehen.
Und wie? Indem ich mich nur auf mich und mein Spiel konzentriere. Je länger die Partie dauert, umso besser funktionieren die Automatismen auf dem Platz. Unmutsäußerungen gegen Einzelne oder die eigene Mannschaft erlebe ich nicht zum ersten Mal.
Aus der Türkei einiges gewohnt
Die Reaktionen im Stadion sind das eine – Kommentare in den sozialen Netzwerken das andere. Dort wird mit beißender Kritik bis hin zur Häme nicht gespart. Auch Ihr Name taucht immer wieder auf.
Klar möchte man lieber positiver wahrgenommen werden. Aber damit beschäftige ich mich nicht. Weil ich in sozialen Netzwerken nicht so viel unterwegs bin. Wir als Mannschaft konzentrieren uns auf das Wesentliche, sprich Videoanalysen, Besprechungen, Gegneranalysen. Wenn wir uns tagtäglich mit dem beschäftigen würden, was außerhalb des Platzes passiert, und anfangen würden, auf jeden Kommentar im Internet zu achten, könnte man sich irgendwann nicht mehr auf Fußball konzentrieren.
Aber den Tenor der Fanmeinung bekommen Sie sicherlich mit? Die Kritik akzeptiere ich, und der stelle ich mich auch, sofern keine Grenzen überschritten werden. Jeder hat das Recht, seine Meinung zu äußern.
Bislang ist also alles noch im Rahmen? Ja, und man darf auch nicht vergessen, dass uns unsere Fans in dieser Saison bislang fantastisch unterstützt haben. Der eine oder andere Punkt geht sicher auch auf ihr Konto.
In der Türkei hat man es als Spieler auch nicht gerade leicht, wenn es schlecht läuft. Inwiefern verhält es sich hierzulande anders? In der Tat geht es in der Türkei noch ein Stück schärfer zur Sache (lacht). Die Stimmungsschwankungen bei den Fans sind teilweise schon extrem. Und in den Stadien ist auch immer gut was los. Ich erinnere mich zum Beispiel an das Finale im Supercup, in dem man sich als Spieler praktisch nicht der Seitenlinie nähern konnte. Ich musste mein Spiel immer fünf Meter nach innen verlagern, ansonsten wäre man ständig mit Gegenständen beworfen worden. Die zwei Jahre bei Besiktas haben mich insofern ein Stück weit abgehärtet.
Becks eigenes Urteil
Wenn immer andere urteilen – wie sehen Sie selbst Ihre bislang gezeigten Leistungen? Mit Schwankungen und Luft nach oben – wie beim gesamten Team. Grundsätzlich finde ich, dass wir nicht schlecht verteidigen. Das sieht man an der Zahl der Gegentore. Man muss aber immer auch sehen, was von mir als Abwehrspieler gewünscht wird. Gegen Gladbach zum Beispiel ging es darum, hohe Bälle auf unsere zwei Stürmer zu schlagen, weil wir auf die zweiten Bälle gehen wollten. Da ist es schwer zu glänzen. Andererseits habe ich in der Vorrunde nach Josip Brekalo die meisten Torschussvorlagen geliefert. Leider sind daraus wenig Tore entstanden. Mit etwas mehr Spielglück hätte ich schon vier oder fünf Assists.
Welche Anforderungen stellt Tayfun Korkut an Abwehrspieler im Vergleich zu Hannes Wolf? Im Wesentlichen hängt es davon ab, ob du in einer Vierer- oder Fünferkette verteidigst. In der Fünferkette liegt der Fokus je nach Ausrichtung für mich als Außenverteidiger stärker auf der Außenbahn und dem Spiel nach vorne. Bei der Viererkette liegt das Spiel mehr zentral vor mir, die reine Verteidigungsarbeit rückt mehr in den Vordergrund. Verkürzt gesagt geht es unter Tayfun Korkut darum, die Bälle schneller und direkter ins vordere Drittel zu bringen.
Die Rückkehr zum einfachen und zweckmäßigen Fußball. Nicht unbedingt. Das Gladbach-Spiel war sicher extrem, weil sie uns mit ihrer Spielstärke in der zweiten Halbzeit schon stark eingeschnürt haben. Aber es ist doch logisch, dass sich ein neuer Trainer erst einmal auf die Grundlagen besinnt. Er versucht in der Kürze der Zeit, die Spieler nach ihren Stärken bestmöglich einzusetzen und keine Experimente zu wagen. In dieser Phase geht es für uns einzig darum, Punkte zu sammeln.
Das heißt, die volle Schönheit des VfB-Spiels wird sich frühestens nach dem Spiel am Sonntag beim FC Augsburg entfalten? Dort wird es sicher den nächsten Abnutzungskampf geben. Aber wenn wir die Punkte holen, brauchen wir uns nicht zu entschuldigen – egal, wie wir gespielt haben. Aber klar: Irgendwann wollen wir unseren Fans auch wieder schöneren Fußball zeigen.
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Wetten Sie nicht, um Geld zu gewinnen oder um aus einem langweiligen Leben zu entkommen. Spielen Sie nur mit Einsätzen, welche Sie sich leisten können.
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