SCP feiert Herbstmeisterschaft - Comeback von Srbeny Koschinat erklärt Paderborns Erfolg
Bis zum Aufstieg ist es für den SC Paderborn noch ein weiter Weg. Aber nach der Hälfte der Strecke liegt das Team von Steffen Baumgart in der Pole Position. Warum das so ist, erklärte Uwe Koschinat, der mit Fortuna Köln eine verdiente 1:3-Pleite hinnehmen musste.
"Respekt für die Gesamtleistung des SC Paderborn", sagte Gäste-Coach Uwe Koschinat nach dem Spiel am Samstagnachmittag und sprach anschließend von einer kleinen Lehrstunde für sein Team. "Wir haben am eigenen Leibe gespürt, wo möglicherweise noch Unterschiede zwischen uns und der Mannschaft des SC Paderborns liegen", führte er aus. "Paderborn ist in der Lage, ein deutlich höheres Tempo anzugehen, Paderborn ist in der Lage eine deutlich höhere Dichte an Sprints in beiden Richtungen zu absolvieren. Darüberhinaus haben sie eine sehr klare Spielidee und da muss man neidlos anerkennen, dass das Ergebnis absolut in Ordnung geht."
Steffen Baumgart wollte sich nicht lange mit der Herbsmeisterschaft aufhalten. "Die nehmen wir, weil das jetzt so heißt, aber vom Grundsatz her wissen wir, dass es Freitag weitergeht. Und da freuen wir uns auf das nächste Heimspiel."
Allerdings war er schon erleichtert, dass sein Team nach zwei Niederlagen das Ruder rechtzeitig wieder herumgerissen und dadurch Platz eins gegen das punktgleiche Magdeburg verteidigt hat. Srbeny trifft beim Comeback
Ein Baustein des Erfolgs bei einer guten Mannschftsleistung war auch das Comeback von Dennis Srbeny. Zuletzt stand er am 13. Spieltag auf dem Platz, ehe er mit einer eingerissenen Kniegelenkkapsel pausieren musste. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits sieben Tore und elf Vorlagen. Bei seinem Comeback fügte er seiner persönlichen Bilanz einen Treffer bei, als er das Tor zum 3:1-Endstand erzielte. "Man hat gesehen, wie wichtig Dennis für uns ist", freute sich auch Baumgart, allerdings empfahl er seinem Spieler, die Füße nochmal einzustellen und spielte dabei auf eine ausgelassene Großchance an.
Nix zu holen beim Tabellenführer - Die Highlights vom 19. Spieltag
Zum Abschluss der Hinrunde muss die Fortuna eine 1:3-Niederlage in Paderborn hinnehmen. Bei schwieriger Personalkonstellation schnupperte man nur beim zwischenzeeitlichen 1:1 an einem Punkt.
Insgesamt setzte sich der SC Paderborn verdient mit 3:1 gegen die Fortuna durch. Die Südstädter egalisierten zwar schnell die Führung von Zolinski durch ein Eigentor von Boeder, das Dahmani provozierte. Am Ende hatten die Kölner dem späteren Herbstmeister aber wenig entgegenzusetzen, sodasss Wassey per Elfmeter und Srbeny schließlich auf 3:1 stellten.
Saison 17/18 - 19. Spieltag: SC Paderborn vs. Fortuna Köln
Pleite im Topspiel Fortuna Köln unterliegt 1:3 in Paderborn
Von Christian Krämer
Paderborn - Zum Abschluss der Drittliga-Hinrunde hat der SC Fortuna Köln den Anschluss an die Tabellenspitze verloren. 1:3 (1:2) unterlag der Südstadt-Klub am Samstagnachmittag im Topspiel beim SC Paderborn, es war die fünfte Partie in Serie ohne Sieg. Elf Punkte beträgt nun der Rückstand auf die direkten Aufstiegsränge. Kölns Trainer Uwe Koschinat lobte den Herbstmeister: „Da gebührt Respekt und Anerkennung für Paderborn, nicht nur für das Spiel heute, sondern auch für die gesamte Hinrunde.“
Für einige Momente tauschten Fortuna und Paderborn allerdings das Drittliga-Spitzenspiel gegen Bunte-Liga-Slapstick ein. In der 27. Minute schoss Torwart Tim Boss den anlaufenden Sven Michel an. Der Ball landete bei dessen Teamkollegen Dennis Srbeny, der den Ball anschließend aus zehn Metern Entfernung nicht im leeren Kölner Tor unterbrachte. Boss – von der Szene offenbar noch beeindruckt – schenkte den Gastgebern wenige Sekunden später dann den Führungstreffer: Ben Zolinski brachte den Ball aus fünf Metern in Richtung Tor, Fortunas Keeper flutschte das Spielgerät auf holprigem Geläuf unter dem Körper durch (28.).
Drei Minuten Slapstick in Paderborn
Im Gegenzug präsentierte sich Paderborns Defensive nicht weniger dilettantisch. Hamdi Dahmani brachte eine Flanke von der rechten Seite in den Strafraum, wo sich Lukas Boeder und Leopold Zingerle gegenseitig behinderten und den Ball gemeinsam über die eigene Torlinie stolperten (30.). Kurz vor der Pause verursachte Dominik Ernst einen Handelfmeter. Massih Wassey verwandelte im zweiten Versuch, nachdem Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus den Strafstoß wiederholen ließ (43.). Nach dem Seitenwechsel konnte sich Srbeny mit seinem Tor zum 3:1 für seinen Fehlschuss rehabilitieren (54.). „Danach haben wir eine Portion Glück und einen guten Torwart gebraucht, um nicht noch deutlicher in Rückstand zu geraten“, so Koschinat.
„Paderborn ein Lehrbeispiel für uns“
Nach Paderborns Drangphase konnte sich die Fortuna zwar noch einmal steigern, doch ein Torerfolg gelang nicht mehr. „Wir haben am eigenen Leib gespürt, was noch für Unterschiede zwischen uns und Paderborn bestehen. Heute bestanden diese Unterschiede darin, dass Paderborn ein deutlich höheres Tempo gehen konnte und deutlich mehr Sprints in beide Richtungen gehen konnte. Dazu gab es eine klare Spielidee“, sagte Koschinat. „Man muss neidlos anerkennen, dass das Ergebnis so in Ordnung geht.“ Der Coach weiter: „Paderborn kann so auch als Lehrbeispiel für uns dienen, an ihnen müssen wir uns orientieren.“
Kölns Rechtsverteidiger Ernst sagte im Hinblick auf Fortunas massives Verletzungspech: „Wenn die Jungs im Winter zurückkommen, dann werden wir wieder angreifen und dann oben dran bleiben.“
Mit dem Netzwerk nach Paderborn - Erste Partnerfahrt der Saison
Am vergangenen Samstag fand die erste Partnerfahrt in dieser Saison statt. Gemeinsam ging es zum Abschluss der Hinrunde zum SC Paderborn 07. 34 Partner nahmen dabei aus dem Fortuna-Netzwerk teil.
Dabei begann der Tag morgens bei Canada Life am Höninger Weg in der Kölner Südstadt mit einem Frühstück von der Fortuna-Bäckerei Schmitz & Nittenwilm. Nach der Begrüßung von Benjamin Bruns (Mitglied der Geschäftsleitung Fortuna Köln), Marcus Willkommen (Vertriebsentwicklung Procar Automobile), Peter Schmitz (Inhaber Schmitz & Nittenwilm) sowie Robert Harsch (Leiter Zentraler Vertrieb Canada Life) ging es mit BMWs von Procar Automobile durch das winterliche Schneegestöber in Richtung Paderborn. Nach einer kurzen Stadionführung des SCP verfolgte man gemeinsam das Spiel der Fortuna. Auch wenn es für die Kölner keine Punkte gab, so sorgte man gemeinsam mit den mitgereisten Fans aus der Südstadt für zwischenzeitliche Fortuna-Atmosphäre in Paderborn. Ein gemeinsames Foto mit der Mannschaft am Bus bildete schließlich den Abschluss des Spiels, ehe es für die Fortuna-Partner zurück nach Köln ging, wo der Tag bei Canada Life ausklang.
Die Fortuna Köln Spielbetriebsgesellschaft mbH bedankt sich bei allen Teilnehmern für den Abschluss der Hinrunde. Ein besonderer Dank gilt dabei Canada Life, Swiss Life Select, Schmitz & Nittenwilm, Procar Automobile sowie der Privatbrauerei Gaffel für die Unterstützung des Events.
Fortuna Köln hat den Anschluss nach ganz oben verloren "Nicht griffig genug": Ernst baut auf das neue Jahr
Nach dem 14. Spieltag war die Welt bei Fortuna Köln noch in Ordnung, Tabellenzweiter mit vier Punkten Rückstand auf Paderborn, die Aussichten waren rosig. Ein Negativlauf hat die Südstädter aber längst aus den Aufstiegsrängen gespült. Auch im Duell beim SCP ging die Fortuna leer aus. "Verdient", wie Dominik Ernst und Nico Brandenburger unterstreichen. Der Blick geht bei beiden aber nach vorne.
Am Samstag stand für Köln der Gang nach Paderborn an, ein Gipfeltreffen war es aber nicht. Die Koschinat-Elf hatte sich nach vier sieglosen Spielen (0/2/2) von Rang zwei verabschiedet und war als Tabellenvierter zum SCP gereist. Die Negativserie hielt beim Spitzenreiter an, am Ende gab es ein 1:3 bei den Ostwestfalen. "Wir sind auf eine Mannschaft getroffen, die sehr viel Qualität hatte", meinte Mittelfeldspieler Brandenburger, am Dreier des SCP gab es für ihn nichts zu deuteln.
"Man hat schon gesehen, warum Paderborn da oben steht. Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir nicht griffig genug, um Paderborn Probleme zu bereiten", fügte Abwehrspieler Ernst hinzu. Nach 45 Minuten führte Paderborn durch Ben Zolinski (28.) und einen von Massih Wassey verwandelten Handelfmeter (43.), zwischenzeitlich hatte Lukas Boeder mit einem Eigentor für das 1:1 gesorgt.
"In der zweiten Halbzeit hat es besser funktioniert", konstatierte Ernst, "aber uns hat die Durchschlagkraft nach vorne gefehlt." Für den 27-Jährigen "geht der Sieg völlig in Ordnung", den Dennis Srbeny in der 54. Minute schon eintütete. Ernst ist der Meinung, dass man der Fortuna "die ganzen Personalsorgen" anmerkt, "die Mannschaft wirkt platt, die Körner gehen aus".
Hoffen auf die Rückkehrer "Bis vor vier, fünf Wochen waren wir noch Zweiter, jetzt haben wir ein bisschen den Anschluss verloren", sagte Ernst, der gegen Aalen auf einen Sieg und nach der Winterpause auf einige Rückkehrer hofft. "Dann werden wir gestärkt zurückkommen."
Nach fünf Ligaspielen ohne Sieg braucht der SC Fortuna Köln mal wieder einen Erfolg – am besten schon an diesem Freitag, im Spiel gegen den VfR Aalen.
Aalen siegte im letzten Spiel gegen den SV Wehen Wiesbaden mit 1:0 und besetzt mit 27 Punkten den zehnten Tabellenplatz. Am letzten Samstag verlief der Auftritt von Fortuna Köln ernüchternd. Gegen den SC Paderborn 07 kassierte man ein 1:3. Ein Tor hatte im Hinspiel den entscheidenden Unterschied gemacht. Am Ende hatte die Fortuna einen knappen 1:0-Sieg gefeiert.
Der VfR Aalen förderte aus den bisherigen Spielen sieben Siege, sechs Remis und sechs Pleiten zutage.
Die Zwischenbilanz des SC Fortuna Köln liest sich wie folgt: neun Siege, fünf Remis und fünf Niederlagen. Die Stärke des Gastes liegt in der Offensive – mit insgesamt 32 Treffern. Mit 32 Punkten auf der Habenseite steht Fortuna Köln derzeit auf dem fünften Rang.
Im Klassement liegen beide Teams dicht beieinander. Lediglich fünf Punkte machen den Unterschied aus. Bei Aalen sind wohl alle überzeugt, auch diesmal zu punkten. Dreimal in den letzten fünf Spielen verließ der Gastgeber das Feld als Sieger, während die Fortuna in dieser Zeit sieglos blieb. Mut machen dürfte beiden Mannschaften ein Blick auf die Statistik: Der SC Fortuna Köln belegt einen guten fünften Platz in der Auswärts-, der VfR Aalen einen ebenso guten vierten Platz in der Heimtabelle. Wer ist Favorit und wer Außenseiter? Angesichts eines vergleichbaren Leistungsvermögens der beiden Teams ist der Ausgang der Partie völlig offen.
Zuhause ist es am schönsten - Der VfR Aalen im Gegnercheck
Zum Abschluss des Jahres reist die Fortuna zum VfR Aalen. Am Rohrwang erwarten die Südstädter eine Mannschaft, die ihre Heimstärke wieder gefunden hat, großen Schwung aus den letzten Spielen mitnimmt und mit Daniel Bernhardt einen sicheren Schlussmann besitzt. Alles zur Partie gegen den VfR Aalen findet ihr hier!
Aktuelle Lage
Es läuft momentan beim VfR Aalen! Sieben Punkte konnten die Schwaben aus den letzten drei Spielen erzielen. Diese Punkte fuhren sie mit Siegen gegen Wehen Wiesbaden, die SpVgg Unterhaching und einem Unentschieden gegen den Karlsruher SC ein - alles Mannschaften aus dem oberen Drittel der Tabelle. Zudem ist der Verein fünf Monate nach dem Einreichen eines Insolvenzverfahrens wieder schuldenfrei. Das Ziel der Aalener ist ein gesicherter Mittelfeldplatz und eine höhere Punkteausbeute als in der vorherigen Saison, in der man auf 48 Zähler kam, inklusive Punktabzug. Mit dem zehnten Platz sind die Kicker vom Rohrwang also exakt dort, wo sie sein sollten, nämlich in der Mitte der Tabelle. Die Verantwortlichen des VfR Aalen werden sich längerfristig damit aber nicht zufrieden geben. Der Verein soll wieder zurück in die 2. Bundesliga geführt werden und dort spätestens 2021, zum 100-jährigen Vereinsjubiläum, angekommen sein. Markus Thiele wird diesen Weg nicht aktiv mit verfolgen. Den Geschäftsführer Sport und Marketing zog es an die Ostsee zum FC Hansa Rostock. Für die Schwaben ist dies durchaus ein Verlust, war er zusammen mit Trainer Vollmann doch für die gute sportliche Entwicklung der letzten Jahre verantwortlich.
Kleiner Kader und dann noch Verletzungen
Die Anzahl von Spielern, die Trainer Peter Vollmann zur Verfügung stehen ist im Vergleich zum Durchschnitt der Liga eher gering. Gerade einmal 19 Feldspieler und drei Torhüter bilden die Mannschaft des VfR Aalen. Dabei sind fast die selben Spieler am Rohrwang aktiv, wie in der letzten Spielzeit, in der der VfR eine überragende Rückrunde spielte. Das Problem in dieser Saison ist allerdings, dass die eingespielte Aalener Mannschaft dieses Mal nicht von Verletzungen verschont bleibt. Abwehrspieler Robert Müller, der keine Minute in der letzten Saison verpasst hatte, kam bis jetzt erst in fünf Spielen zum Einsatz und fehlt aufgrund hartnäckiger Beschwerden im rechten Sprunggelenk. Vier Spieler von Aalen gehörten in der letzten Saison noch zu den Dauerbrennern in der Liga. Davon waren gleich drei Feldspieler, genauer gesagt Defensivspieler. Aktuell hat nur Keeper Bernhardt noch keine Minute verpasst. In der aktuellen Spielzeit merkt man dem VfR die Dünne des Kaders aufgrund dieser Faktoren an. Es stehen schon 23 Gegentore zu Buche, von denen elf Stück über Standards fielen. Zudem rettete das Aluminium schon neun Mal für die Schwaben. Diese Werte können auch auf das Fehlen von Leistungsträgern und den fehlenden Rotationsmöglichkeiten zurück geführt werden. Der VfR testet aus diesem Grund im Moment vier asiatische Gastspieler, unter anderem auch den Bruder von HSV-Profi Sakai.
Neu aufgekommene Heimstärke
Von den ersten sechs Heimspielen in dieser Saison konnten die Schwaben nur zwei Stück gewinnen. Erst am 14. Spieltag konnte wieder ein Sieg in der Ostalb Arena gefeiert werden. Mit 1:0 setzte sich die Mannschaft von Trainer Peter Vollmann gegen die Zweitbesetzung von Werder Bremen durch. Es folgten weitere überzeugende Auftritte in der heimischen Arena, wodurch sich die Aalener eine Serie von vier Heimsiegen am Stück aufbauen konnten. Diese Siege hatte der VfR auch bitter nötig, denn zwischenzeitlich konnten acht Spiele in Folge nicht gewonnen werden. Vor allem die Schnelligkeit im Umschalt- und Konterspiel aus den ersten Begegnungen der Saison wurde wieder gefunden. Bei 8:2 Toren aus den letzten vier Begegnungen in der Ostalb Arena scheint man Zuhause eine gute Balance zwischen der Defensive und Offensive gefunden haben. Auswärts lässt man die derzeit noch vermissen. Außerhalb des eigenen Stadions konnte der VfR Aalen erst ein einziges Spiel für sich entscheiden.
Spieler im Fokus: Daniel Bernhardt
Seit 2009 schnürt Daniel Bernhardt seine Fußballschuhe für den VfR und ist sogar der Spieler, der die meisten Einsätze für den Verein verzeichnen konnte. Der Torhüter startete seine Karriere 2005 beim ASV Durlach in der Oberliga Baden-Württemberg. Nach nur einer Saison zog es ihn zur ambitionierten TSG Hoffenheim. Er kam allerdings nur in der 2. Mannschaft zum Einsatz, bei der er in drei Jahren auf 55 Spiele kam. 2009 wagte er dann den Schritt in die Regionalliga Süd zum VfR Aalen, wo er bis heute spielt. In 242 Spielen für den Verein konnte er im DFB-Pokal, in der 2. Bundesliga, der 3. Liga und der Regionalliga Süd zum Einsatz kommen. Auch in dieser Spielzeit ist Daniel Bernhardt wieder einer der Leistungsträger bei den Schwaben. In fünf Spielen blieb er schon ohne Gegentor und bewahrte seine Mannschaft auch in den Schlussminuten gegen Wehen Wiesbaden wieder vor einem Gegentreffer. Dazu ist seine Bilanz bei Elfmetern ebenfalls stark: Bei 31 Strafstößen gegen seinen Verein konnte er ganze zehn Stück parieren. Nur in einem Spiel dieser Saison sah der Schlussmann nicht gut aus. Bei der 1:4-Auswärtsniederlage in Osnabrück unterlief ihm ein Fehler, der zum Gegentor führte.
Ausgeglichene Bilanz mit wechselndem Erfolg
Die erste Begegnung der beiden Mannschaften endete in der Saison 2015/16 mit einem 1:1 Unentschieden. Letztes Jahr gingen beide Partien an die Schwaben. Diese Spielzeit konnte die Fortuna das erste Duell bereits für sich entscheiden: Das 1:0 am 1. Spieltag war der Startschuss für eine erfolgreiche Hinrunde.
Fanhinweise:
Anpfiff der Partie ist am Freitag um 19 Uhr in der Ostalb Arena (Stadionweg 5, 73430 Aalen). Wer die Fortuna nicht mit nach Aalen begleiten kann, muss dennoch nicht auf das Spiel verzichten. Telekomsport überträgt die Partie ab 18:45 Uhr . Weiterhin steht wie üblich auch der Fortuna-Liveticker ab 18:15 Uhr zur Verfügung.
Fortuna Köln Mimbala aussortiert – Koschinat hofft auf Ersatz
Von Christian Krämer
Köln - Viel länger als bis Freitagabend dürfte das Fußballjahr 2017 aus Sicht des SC Fortuna Köln nicht mehr dauern. „Die meisten Spieler sind sehr hoch belastet, haben alles rausgehauen“, sagt Trainer Uwe Koschinat vor der Partie beim VfR Aalen (19 Uhr). Der 46-Jährige weiter: „Die Jungs sehnen die Pause herbei.“ Zuletzt machte die sich immense Verletzungsproblematik vor allem in der Defensive bemerkbar. Elf Gegentore kassierten die Kölner in den vergangenen fünf Spielen, seit fünf Partien wartet die Fortuna auf einen Sieg. „Das war hinten einfach zu schwach, das konnte auch unsere gute Offensive nicht ausgleichen“, sagt Koschinat.
Besserung erwartet der Trainer erst im neuen Jahr, wenn zwei Innenverteidiger zurückkehren. Bernard Kyere wird nach auskuriertem Muskelfaserriss wohl schon im Januar zur Verfügung stehen, Moritz Fritz muss nach seinem Mittelfußbruch auch nicht mehr lange pausieren. Boné Uaferros Comeback nach Kreuzbandriss wird sich noch einige Monate hinziehen.
Fortunas vierten Innenverteidiger, Cédric Mimbala, wird man hingegen nicht mehr im Kölner Trikot sehen. Trainer Koschinat teilte dem 31-Jährigen mit, dass er nicht mehr mit ihm plane und sich im Winter einen neuen Verein suchen solle. „Dass er sportlich keine Rolle mehr spielt ist keine Momentaufnahme, sondern eine prinzipielle Entscheidung“, so Koschinat. „Es ist ein Punkt erreicht, bei dem wir nicht mehr zueinander finden.“
Koschinat hofft auf Neuzugang im Winter Mimbalas desaströse Auftritte gegen Rostock und Münster brachten das Fass letztlich wohl zum Überlaufen, nachdem der Innenverteidiger bereits zu Saisonbeginn von Koschinat eine zweiwöchige „Denkpause“ verpasst bekommen hatte. Nun darf Mimbala zwar mittrainieren, doch die Chance auf eine Rückkehr in den Kader besteht nicht – obwohl er nominell Fortunas einzig fitter Innenverteidiger ist.
In der Winterpause erhofft sich Koschinat auf dieser Position einen Neuzugang, der die Mannschaft „in der Spitze verstärkt“. „Als Trainer würde ich alles dafür geben, noch Qualität von außen zu bekommen“, betont Koschinat. Nötig ist allerdings noch den Segen von Investor und Geschäftsführer Michael W. Schwetje – der bekanntermaßen genau aufs Geld schaut. „Es kommt nur jemand, wenn es wirklich passt“, sagt der Trainer. Von den gefühlten Neuzugängen Kyere, Fritz, Kristoffer Andersen und Manuel Farrona Pulido erwartet Koschinat einiges: „Im Gegensatz zu Hamdi Dahmani oder Maik Kegel, die ja fast jede Sekunde gespielt haben, müssen sie über die Weihnachtstage nicht durchschnaufen.“
In Aalen kann Koschinat nach abgelaufener Gelbsperre wieder auf Robin Scheu zurückgreifen. Allerdings handelte sich Robin Ernst in Paderborn die fünfte Verwarnung ein und muss pausieren. Stürmer Amir Falahen fällt aufgrund muskulärer Probleme aus.
Mit leerem Akku gegen Schwergewichte Kurt ersetzt gesperrten Ernst in Aalen _ Koschinat nominiert Burger und Remagen
Abgearbeitet und ausgelaugt sind die Spieler der Fortuna nach den anstrengenden letzten Wochen. Die personelle Notlage ließ keine Verschnaufpause zu. Am Freitag (19 Uhr) gilt es für die Mannschaft von Uwe Koschinat beim VfR Aalen die restlichen Kraftreserven zu mobilisieren. „Der Akku ist ein Stück weit leer“, räumt der Trainer der Kölner ein. Nach fünf sieglosen Spielen in Folge wollen sich die Südstädter aber „dennoch mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause verabschieden“.
Alles was an Strom noch nicht aufgefressen ist, muss in der Ostalb-Arena in die Waagschale geworfen werden. „Auch die Psyche spielt eine Rolle“, so Koschinat, angesichts der Hiobsbotschaften und Negativerlebnisse in letzter Zeit. Hätte, wäre, wenn, hilft da nicht weiter. Wenngleich sich der Fußballehrer sicher ist, dass seine Mannschaft ohne dieses vermaledeite Verletzungspech deutlich besser im Tableau dastehen würde. „Ein Stück weit ist der Rückfall von Platz zwei auf Platz fünf aber auch selbstverschuldet“, fügt Koschinat hinzu, „Man darf gar nicht dran denken, was möglich gewesen wäre, wenn wir die 2:0-Führung in Rostock und das 1:0 gegen Zwickau ins Ziel gebracht hätten.“
Nun geht es also gegen die Mannschaft des Kölner Ex-Trainers Peter Vollmann, die zuletzt aufsteigende Form gegen Teams aus dem oberen Tableau bewies. Wehen Wiesbaden und Unterhaching wurden besiegt, mit Karlsruhe die Punkte geteilt. „Angesichts unseres Kaders und des Laufs des Gegners, könnte ich auch mit einem Punkt leben. Aber, das kann ja nicht unsere Einstellung und die taktische Ausrichtung sein“, sagt der Trainer.
Okan Kurt wird den gelbgesperrten Dominik Ernst als Rechtsverteidiger ersetzen. Robin Scheu kehrt auf seine angestammte Position im rechten Mittelfeld zurück. Ansonsten wird es keine Änderungen in der Startelf geben. „Okan hat ein hohes Ansehen im Team. Trotz seiner jungen Jahre hat er schon viel Spielerfahrung. Und er verfügt über fußballerische Qualität“, begründet Koschinat seine Entscheidung. Aaron Eichhorn, der in Paderborn am Ende sein Debüt in der 3. Liga feierte, wäre die Alternative gewesen. „Aber er war diese Woche einen Tag krank. Zudem wäre er auf der Seite mit Matthias Morys auf ein Schwergewicht getroffen“, so der Coach.
Nachdem die Fortuna in Paderborn mit Kurt, Eichhorn und Ali Ceylan nur über drei Einwechselspieler verfügte, hat Koschinat für das Gastspiel in Aalen mit Nils Remagen und Kai Burger zwei Spieler aus der Landesliga-Reserve in den Kader berufen. „In Paderborn habe ich bewusst auf die Enge der Gruppe, als eine Art gallisches Dorf, gesetzt. In Aalen wollte ich mehr taktische Optionen auf der Bank haben.“ Beide haben schon mehrfach oben mitttrainiert. Linksverteidiger Remagen war bereits beim 1:1 zu Hause gegen Zwickau im Kader. Angreifer Burger kam in der vergangenen Saison im Mittelrhein-Pokal zweimal zu Kurzeinsätzen bei den Profis. „Nils bringt die notwendige Körperlichkeit mit. Er hat auch ein hohes Maß an Erfahrung. Kai kann im gegnerischen Strafraum immer den Unterschied ausmachen. Er ist ein sehr galliger Spieler, dem kein Weg zu weit ist.“
Nicht mehr für die Fortuna auflaufen wird Cedric Mimbala. Nachdem der 31-jährige Innenverteidiger in dieser Saison bereits zweimal suspendiert wurde, teilte Koschinat ihm nun mit, dass er künftig „keine Rolle mehr spielen wird“. Mimbala soll sich im Winter einen neuen Verein suchen.
Entgegen dem Trend – der SC Fortuna Köln schaffte in den letzten fünf Spielen nicht einen Sieg – soll für den Gast im Duell mit dem VfR Aalen 1921 wieder ein Erfolg herausspringen. Zuletzt kam der VfR Aalen zu einem 1:0-Erfolg über den SV Wehen Wiesbaden. Am vergangenen Samstag ging Fortuna Köln dagegen leer aus – 1:3 gegen den SC Paderborn 07. Im Hinspiel hatte die Fortuna den Heimvorteil gehabt und mit 1:0 gesiegt.
Bislang fuhr der VfR sieben Siege, sechs Remis sowie sechs Niederlagen ein. Der Gastgeber nimmt mit 27 Punkten den zehnten Tabellenplatz ein. Bisher verbuchte der SC Fortuna Köln neunmal einen dreifachen Punktgewinn. Demgegenüber stehen fünf Unentschieden und fünf Niederlagen. Wer Fortuna Köln als Gegner hat, kann sich auf eine harte Partie einstellen. Schon 41 Gelbe Karten kassierte die Mannschaft in dieser Saison. Die Stärke der Fortuna liegt in der Offensive – mit insgesamt 32 Treffern. Köln rangiert mit 32 Zählern auf dem fünften Platz des Tableaus.
Beide Mannschaften liegen in der Tabelle nur fünf Punkte auseinander. Beim VfR Aalen 1921 sind wohl alle überzeugt, auch diesmal zu punkten. Dreimal in den letzten fünf Spielen verließ Aalen das Feld als Sieger, während der SC Fortuna Köln in dieser Zeit sieglos blieb. Mut machen dürfte beiden Mannschaften ein Blick auf die Statistik: Fortuna Köln belegt einen guten fünften Platz in der Auswärts-, der VfR Aalen einen ebenso guten vierten Platz in der Heimtabelle. Die Vorzeichen sprechen für ein ausgeglichenes Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften.
Auslosung - Fortuna in möglichem Viertelfinale gegen Borussia Freialdenhoven
Am Donnerstagabend fand beim Fussball-Verband Mittelrhein (FVM) die Auslosung für das Viertelfinale im Pokal statt. Dabei würde es die Fortuna mit Mittelrheinligist SC Borussia 1912 Freialdenhoven zu tun bekommen. Zuvor müssen die Südstädter am 10. Januar ihr Pokalspiel bei TuS Marialinden erfolgreich bestreiten.
Freialdenhoven steht in der Mittelrheinliga derzeit auf Rang 3, punktgleich mit dem zweitplatzierten TV Herkenrath. Auf den Tabellenführer FC Hennef sind es jedoch bereits acht Zähler Rückstand.
Die Viertelfinalbegegnungen sind vom FVM regulär für den 20. - 22. Februar 2018 angesetzt.
In letzter Sekunde Fortuna Köln rettet einen Punkt in Aalen
Aalen - Der Fortuna geht mächtig die Luft aus! Auch beim Mittelfeld-Klub Aalen reichte es nicht für einen Sieg. Die Südstädter retteten kurz vor Schluss durch das 1:1 noch einen Punkt. Doch sie drohen den Anschluss zu verlieren.
Die Fortuna lag früh zurück Schon wieder nur Winter-QuAalen! Die Bilanz aus den vergangenen sechs Spielen: Nur drei mickrige Pünktchen. Denn auch in Aalen war kein Sieg drin. Schon nach 13 Minuten traf Matthias Morys zur Führung. Ein cleverer Pass aus dem Mittelfeld hatte gereicht, um die gesamte Abwehr auszuhebeln. Morys rannte Christopher Theisen davon und tunnelte auch noch Fortuna-Keeper Tim Boss.
Danach taten sich die Kölner umso schwerer. Weil man spielerisch nicht durch das Mittelfeld kam, versuchten es die Fortunen mit laschen Hereingaben.
„Mit den Chip-Bällen kommen wir nicht durch. Wir müssen in der zweiten Halbzeit besser Fußball spielen, wir laufen nur hinterher“, bemängelte Hamdi Dahmani zur Pause. Die Fortuna blieb ungefährlich, hatte überhaupt keine Szenen vor dem Aalener Kasten.
Eine Chance reichte dann zum Punktgewinn Bis kurz vor Schluss: Dann stand plötzlich Stürmer Keita-Ruel nach einer Kegel-Flanke genau richtig und schob eiskalt ein (89.) – ein Tor aus dem Nichts. „Der Ball war perfekt, darauf habe ich gelauert“, sagte Keita-Ruel, der sein achtes Saisontor erzielte.
Jetzt kommt die Pause genau recht, schließlich leidet die Fortuna unter einem enormen Verletzungspech. Heute kann der Drittplatzierte Wehen-Wiesbaden aber auf bis zu sechs Punkte davonziehen.
Kein Sieger auf der Ostalb - Kölner Sieglos-Serie hält an Keita-Ruel bestraft Aalen mit dem Ausgleich
Die Sieglos-Serie der personell arg gebeutelten Fortuna aus Köln hält unvermindert an. In Aalen gab es aber zumindest durch einen späten Treffer noch ein 1:1. Die Südstädter, vor einigen Wochen noch Zweiter, sind nun seit sechs Spielen ohne Dreier und haben den Anschluss nach oben verloren. Der VfR schaltete zu früh in den Verwaltungsmodus und verpasste den fünften Heimsieg in Folge.
Aalens Trainer Peter Vollmann musste nach dem 1:0-Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden auf zwei Positionen umstellen: Vasiliadis (Gelbsperre) und Schulz (Gelb-Rot-Sperre) fehlten. Welzmüller, dessen Einsatzchancen Vollmann vor der Partie auf "50:50" taxierte, konnte auflaufen und rückte in die Startelf, ebenso wie Schorr, der zuletzt gelbgesperrt fehlte.
Fortuna Kölns Coach Uwe Koschinat hatte weiter mit argen personellen Problemen zu kämpfen. Nach dem 1:3 bei Spitzenreiter Paderborn ersetzten Kurt und Scheu Röcker und Ernst (Gelbsperre).
"Die Kölner sind trotzdem ein extrem unbequemer Gegner und sehr schwierig zu spielen", erwartete VfR-Trainer Vollmann "einen Abnutzungskampf. Jeder will sich zum Jahresabschluss mit einem guten Ergebnis in die Pause verabschieden." Aalen tat da zunächst einen Tick mehr. Morys tastete sich in der 6. Minute heran, um dann in der 13. Minute zuzuschlagen. Von Preißinger geschickt war der VfR-Offensivmann schneller als Gegenspieler Theisen und er tunnelte auch noch Fortuna-Torwart Boss - 1:0! Zwei Minuten später vergab Schnellbacher aus abseitsverdächtiger Position frei vor Boss aus kurzer Distanz. Und der Fortuna-Torwart lenkte in der 22. Minute einen Preißinger-Knaller noch über den Querbalken.
Von Köln kam bis dahin nichts. Ein Dahmani-Schuss flog über das Tor (28.), Bernhardt verlebte eine ruhige erste Halbzeit. Das Spiel nahm sich ohnehin eine Auszeit. Erst in den letzten Minuten vor der Pause wurde es hitziger, Chancen blieben aber aus.
Der zweite Durchgang begann mit einer tollen Möglichkeit für den Gastgeber: Schorr tanzte Kurt aus und legte zurück auf Bär, dessen Schuss von Pazurek in höchster Not geblockt werden konnte (50.). Danach bekamen die Zuschauer aber Magerkost geboten. Viele Fehlpässe, kein Offensivdrang, keine Torchancen - die Begegnung lebte einzig von der Spannung. Aalen ging in den Verwaltungsmodus über, die Koschinat-Elf hatte nun mehr vom Spiel. So richtig gefährlich wurde es vor dem VfR-Tor aber nicht - bis zur 89. Minute. Kegel hob den Ball zu Keita-Ruel, der nicht lange fackelte und aus halblinker Strafraumposition ins lange Eck zum 1:1 traf. Nach dem achten Saisontreffer des Kölners war Schluss.
Aalen spielt nach der Winterpause am Samstag, 20. Januar (14 Uhr) beim Halleschen FC. Fortuna Köln empfängt zur gleichen Zeit den FC Carl Zeiss Jena.
Keita-Ruel belohnt kämpfende Fortuna - Kölner Remis gegen Aalen
Im letzten Spiel des Jahres zeigten die Südstädter, in einer chancenarmen Partie, nach dem frühen Gegentreffer durch Morys Mut und kamen durch Daniel Keita-Ruel kurz vor Schluss noch zum verdienten Ausgleich.
Der VfR Aalen konnte die letzten vier Heimspiele gewinnen und startete daher mit einer breiten Brust in die Begegnung. Die Fortuna hatte nicht die ganz großen Erfolgserlebnisse zuletzt, begann aber vielversprechend. Man versuchte aktiv zu sein und hatte so mehr vom Spiel. Nach einem Ballverlust gab es jedoch die kalte Dusche, als Morys Innenverteidiger Bender davon lief und durch die Beine von Boss abschloss (13.). Der Rückstand schockte die Fortuna, während Aalens Brust breiter wurde. Wenig später hätten die Süddeutschen erhöhen können! Die Fortuna spielte nach einem Freistoß auf Abseits aber Schnellbacher kam, für den Schiedsrichter legal, an den Ball, jagte das Leder aber aus kurzer Distanz über das Tor (16.). Zudem lenkte Boss einen fulminanten Distanschuss von Preißinger mit den Fingerspitzen über den Kasten (22.). In der Folgezeit zog sich der Gastgeber etwas. Es entstand ein Spiel, was größtenteils im Mittelfeld ausgetragen wurde. Die Fortuna war weiter das gefälligere Team. Es dauerte aber eine halbe Stunde als eine Kombination der Kölner zum Abschluss kam - Dahmani schoss von der Strafraumkante aus drüber (29.). Aalen lauerte speziell auf Gegenstöße, gefährlich wurde es vor der Pause auf beiden Seiten aber nicht mehr, sodass es mit dem 0:1 aus Kölner Sicht in die Kabine ging.
Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste. Der VfR kam durch Bär zur ersten Chance! Über Außen drangen die Schwaben in den Kölner Strafraum ein. Eine scharfe Hereingabe fand Bär am langen Pfosten, der sofort abschloss. Pazurek warf sich mit allem was er hatte dazwischen und konnte die Situation klären (50.). Chancen waren danach Mangelware und wenn es welche gab, dann gehörten sie den Gastgebern. So war es der eingewechselte Wegkamp, der die nächste Chance für den VfR hatte. Nach einer Kombination kam er am Rande des Strafraums zum Schuss, Theisen, der ein gutes Spiel machte, sprang in den Schuss und blockte ihn ab. Lange Zeit passierte nichts mehr in der Ostalb Arena. Die Aalener ließen sich in die eigene Hälfte zurück fallen und probierten durch Konter Nadelstiche zu setzen. Die Kölner rannten an, aber konnten nur selten gefährlich werden. Gegen Ende der Partie hatte Pazurek die Chane zum Augleich. Nach einer Flanke kam er frei an den Ball, konnte diesen aber nicht richtig kontrollieren und so rollte er ins Toraus (83.). Die Fortuna schöpfte Mut aus dieser Chance und spielte weiter auf den Ausgleich. Keita-Ruel war es dann, der die Kölner für ihren Aufwand belohnte. Der Stürmer wurde von Kegel frei gespielt und konnte aus halblinker Position im Strafraum abschließen. Schlussmann Bernhardt hatte keine Abwehrchance und musste, im letzten Spiel des Jahres, das 1:1 hinnehmen (89.).
Nach der Winterpause trifft die Fortuna am 20. Januar 2018 im heimischen Südstadion auf den FC Carl Zeiss Jena. Der VfR Aalen reist am selben Tag zum Halleschen FC.
Dritte Liga Keita-Ruel rettet Fortuna Köln einen Punkt in Aalen
Aalen - Im letzten Spiel des Jahres 2017 hat Drittligist SC Fortuna Köln ein 1:1 (0:1) beim VfR Aalen geholt. Der Südstadt-Klub wartet somit seit mehr als sechs Wochen auf einen Sieg, der Rückstand auf die Tabellenspitze hat sich weiter vergrößert.
Dennoch geht die Fortuna mit einem Positiverlebnis in die Winterpause. Denn Aalen ging bereits in der 13. Minute durch einen Treffer von Matthias Morys in Führung. Der Ausgleich gelang Kölns Torjäger Daniel Keita-Ruel erst wenige Momente vor dem Schlusspfiff (89.).
Fortuna Köln mit großen Verletzungsproblemen
In den letzten Wochen hatte die Fortuna mit extremen Verletzungsproblemen zu kämpfen, auch in Aalen konnte Trainer Uwe Koschinat nur mit einer Rumpfelf antreten. Im neuen Jahr werden in Kristoffer Andersen, Bernard Kyere, Moritz Fritz und Manuel Farrona Pulido vier Stammkräfte zurückkehren. Dazu hofft Coach Koschinat auf einen Neuzugang in der Abwehr, nachdem Cédric Mimbala aussortiert wurde. (ksta)
FortunaTV - Pazurek, Keita-Ruel und Koschinat nach dem Remis in Aalen
Zum Abschluss des Jahres 2017 nimmt die Fortuna einen Punkt aus Aalen mit. Dabei fehlte lange die Durchschlagskraft bei bemühten Kölnern. Am Ende belohnte Keita-Ruel die Südstädter aber nach der frühen Führung von Morys noch mit einem Punkt.
Dabei tat sich die Fortuna lange schwer, Chancen zu kreieren. Zwar hatte man mehr vom Ball und war das aktivere Team. Die gefährlicheren Szenen hatte aber der VfR, inklusive der frühen Führung nach einem Konter durch Morys. Die Fortuna lief lange hinterher, ohne sich nennenswerte Möglichkeiten zu erspielen. Mit der ersten echten Strafraumszene rettete Keita-Ruel kurz vor Schluss den Südstädtern einen Punkte zum Jahresabschluss.
Wie Markus Pazurek und Daniel Keita-Ruel die Partie sahen, erfahrt ihr hier.
Keita-Ruel gleicht spät für Fortuna aus - Die Highlights vom 20. Spieltag
Am 20. Spieltag beendet die Fortuna mit einem 1:1 in Aalen das Fußballjahr 2017. Dabei liefen bemühte Südstädter lange einem Rückstand von Morys hinterher. Kurz vor Schluss gelang Keita-Ruel schließlich der Ausgleich für die Kölner.
Bis dahin tat sich die Koschinat-Elf aber lange schwer, Chancen zu kreieren. Zwar hatte man die gefälligere Spielanlage, Torchancen sprangen aber kaum heraus. Aalen lauerte auf Konter und nutzte einen solchen über den pfeilschnellen Morys eiskalt aus. Schließlich rettete Keita-Ruel nach Vorarbeit von Kegel der Fortuna einen versöhnlichen Jahresabschluss.
Saison 17/18 - 20. Spieltag: VfR Aalen vs. Fortuna Köln
Kurze Winterpause - Der Fahrplan der Fortuna im neuen Jahr
Am 4. Januar bittet Fortuna-Trainer Uwe Koschinat sein Team im neuen Jahr zum Trainingsauftakt. Sechs Tage später steht dann das erste Pflichtspiel an, ehe es am 20. Januar mit der 3. Liga zu Hause gegen Jena weiter geht.
Nach der verdienten Weihnachtspause kehren die Fortunen am 4. Januar zurück auf den Trainingsplatz und beginnen mit der Vorbereitung. Bereits am 7. Januar steht der Schauinsland-Reisen-Cup Gummersbach an. Die Fortuna nimmt regelmäßig an diesem Vorbereitungsturnier teil und konnte vor zwei Jahren den Pokal zuletzt gewinnen. In die Phase der Vorbereitung fällt zudem das Pokalspiel bei TuS Marialinden, ehe ein Test gegen den Regionalligisten Borussia Dortmund U23 den Abschluss der kurzen Vorbereitung bildet.
Hier der Vorbereitungsplan der Fortuna auf einen Blick:
Fortuna Köln Saison-Zwischenbilanz: Was war gut, was war schlecht?
von Christian Krämer
Der letzte Eindruck bleibt, so heißt es. Spieler und Verantwortliche des SC Fortuna Köln können deshalb zumindest mit einem guten Gefühl in die Weihnachtspause der Dritten Liga gehen. Denn Daniel Keita-Ruel rettete dem Südstadt-Klub am Freitag mit seinem Treffer in der 89. Minute zum 1:1 immerhin einen Punkt in Aalen. Der sagenhafte Spätsommer, gefolgt vom beeindruckenden Herbstbeginn fand noch einen versöhnlichen Abschluss – trotz zuletzt sechs Partien ohne Sieg. Ein Zwischenfazit nach 20 Spieltagen.
Was war gut?
Große Teile der Transferpolitik im Sommer. Trainer Uwe Koschinat sah nach sportlicher Stagnation in der vergangenen Saison die Notwendigkeit für einen personellen Umbruch. 13 Spieler gingen, darunter Daniel Flottmann und Florian Hörnig – das Herz der Aufstiegsmannschaft von 2014.
Geholt wurden zum Anfang der Transferphase fast ausschließlich Topkräfte aus der Regionalliga. Und keiner von ihnen blieb den Beweis seiner Drittliga-Tauglichkeit schuldig: Daniel Keita-Ruel ist einer der besten Athleten der Liga, dazu torgefährlich. Dominik Ernst und Robin Scheu harmonieren hervorragend auf dem rechten Flügel, sind enorm aggressiv und haben Zug zum Tor. Nico Brandenburger gibt den nimmermüden Bodyguard von Regisseur Maik Kegel und ist nach Standards per Kopf brandgefährlich.
Insgesamt ist Fortunas Offensivspiel variabel, schnell und absolut ansehnlich – alles neue Qualitäten im Vergleich zur Vorsaison. Dazu hat Keeper Tim Boss unter der Anleitung von Neu-Torwarttrainer Andre Poggenborg eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen.
Was war schlecht?
Die Defensivleistung in der zweiten Hälfte der Hinrunde, Hauptursache war das Verletzungspech. Abwehrchef Boné Uaferro fiel bereits frühzeitig in der Saison mit einem Kreuzbandriss aus, Moritz Fritz folgte mit einem Mittelfußbruch, zuletzt Bernard Kyere mit einem Muskelfaserriss – drei der vier Innenverteidiger im Kader. Als Konsequenz konnte sich kein Duo über längere Zeit finden. Größte Konstante war noch Cédric Mimbala, der nach schwachen Leistungen aber kürzlich von Trainer Koschinat aussortiert wurde.
Hinzu kommt Fortunas ohnehin dünner Kader. Nach der Stammelf und vier oder fünf weiteren starken Profis nimmt die Qualität rapide ab, was sich bei Koschinats Defensiv-Improvisationen in den vergangenen Wochen bereits bemerkbar machte (zwölf Gegentore in fünf Partien). In der Offensive hat er deutlich mehr Glück: Keita-Ruel, Scheu, Kegel oder Hamdi Dahmani verpassten kaum Spielminuten. Denn hätten sie gefehlt, wären sich nicht zu ersetzen gewesen. Koschinats späte Verpflichtungen, Okan Kurt und Amir Falahen, konnten bislang nicht helfen.
Was passiert im Winter?
Fritz, Kyere, Andersen und Farrona Pulido, allesamt potenzielle Stammkräfte, werden ins Training zurückkehren und im Optimalfall zum ersten Liga-Pflichtspiel am 20. Januar gegen Jena einsatzbereit sein. Dazu sucht Koschinat einen neuen Innenverteidiger als Ersatz für Mimbala.
Was ist in der Rückrunde noch möglich?
Nach dem 20. Spieltag ist die Fortuna Sechster, die schlechteste Platzierung der gesamten Saison – was im Hinblick auf Kölns finanzielle Möglichkeiten und den neu zusammengestellten Kader immer noch eine beachtliche Leistung darstellt. Dennoch liegt es hinter den zuletzt stark gestiegenen Erwartungen, auch den eigenen, zurück. Magdeburg und Paderborn, vor wenigen Wochen noch in Schlagdistanz, sind auf 13 und elf Punkte enteilt und wohl kaum noch einzuholen. Der Relegationsplatz drei liegt aber weiter in Schlagdistanz und wäre mit den Leistungen des Spätsommers keinesfalls nur eine Träumerei.
Doch dafür bedarf es einer deutlich stabileren Defensive und weniger Verletzungspech. Denn große Investitionen wird es im Winter kaum geben – dazu ist die theoretische Chance auf den Relegationsplatz ein zu großes Risiko.
DFB terminiert die Spieltage 25-31 - Die Fortuna mit straffem Programm
Der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) hat heute die Spieltage 25 bis 31 terminiert. Die Fortuna hat zwei Heimspiele in Folge, in denen sie Wehen Wiesbaden und die Zweitbesetzung von Werder Bremen empfängt. An einem Mittwochabend reist zudem der Chemnitzer FC in die Kölner Südstadt.
Innenverteidiger soll sich neuen Verein suchen Mimbala: Keine Zukunft bei Fortuna Köln
Cedric Mimbala hat bei Drittligist Fortuna Köln keine Zukunft mehr. Der 31-Jährige bekam von Cheftrainer Uwe Koschinat mitgeteilt, dass der Klub nicht mehr mit ihm plant. Der Innenverteidiger trug seit Januar 2016 das Trikot der Domstädter. Im August war erstmals zu erahnen, dass die Zeichen auf Trennung stehen.
Die 3:5-Niederlage in Rostock am 25. November könnte für Mimbala (kicker-Notenschnitt 3,62) die letzte Partie für die Fortuna gewesen sein. In den vergangenen drei Spielen vor dem Jahreswechsel stand der Innenverteidiger nicht mehr im Kader. Zu Beginn der nun angebrochenen Winterpause bekam er von Chefcoach Koschinat einen Vereinswechsel nahegelegt. "Es hat einfach nicht mehr gepasst, das ist im Fußball manchmal so. Ich wünsche dem Verein alles Gute", sagt Mimbala.
Zwei Wochen suspendiert
Der gebürtige Bonner mit kongolesischen Wurzeln konnte Koschinat im Laufe der Hinserie anscheinend nicht mehr von seinen Qualitäten überzeugen. Dieser hatte dem Defensivmann bereits kurz nach Saisonbeginn einen Schuss vor den Bug verpasst. Trotz des glänzenden Starts mit drei Siegen und einem Remis hatte der Fortuna-Coach den Stamm-Innenverteidiger aufgrund mangelnder Einstellung für zwei Wochen suspendiert. "Ich habe großteils meine Leistung gebracht. Und Fehler passieren nun mal, das ist menschlich", verteidigt sich Mimbala. "Aber man gewinnt nun mal als Mannschaft, und man verliert als Mannschaft."
Wohin es den 1,90 Meter großen Verteidiger, der bereits zwischen 2007 und 2009 für die Südstädter spielte, nun zieht, ist noch nicht klar. Sein Vertrag hat noch bis zum Sommer Gültigkeit. "Aber es wäre das Beste für beide Seiten, wenn sich etwas ergibt", sagt Mimbala.
Hallenturnier in Gummersbach am 7. Januar auch mit MSV Duisburg und Arminia Bielefeld.
Foto: FOTOSTAND
Uwe Koschinat, Trainer beim SC Fortuna Köln, hat die erste Trainingseinheit im neuen Jahr für Donnerstag, 4. Januar, angesetzt. Bereits am Sonntag, 7. Januar, steht das Hallenturnier um den „Schauinsland-Reisen-Cup“ in Gummersbach an. Die Fortuna nimmt regelmäßig an diesem Vorbereitungsturnier teil und konnte den Pokal zuletzt vor zwei Jahren gewinnen.
Diesmal sind neben den Kölnern auch die beiden Zweitligisten MSV Duisburg und Arminia Bielefeld, Drittligist SV Meppen sowie der 1. FC Kaan Marienborn (Tabellenführer der Oberliga Westfalen) und die SpVg Olpe (Westfalenliga) am Start. In einem Einlagespiel treten zwei Prominenten-Teams gegeneinander an. „Spielführer“ sind die beiden ehemaligen Nationalspieler Lothar Matthäus und Lukas Podolski.
Bis zum Restrundenstart in der 3. Liga am Samstag, 20. Januar, gegen den FC Carl Zeiss Jena (Anstoß um 14 Uhr) bestreitet Fortuna Köln außerdem das Mittelrheinpokalspiel beim TuS Marialinden (Mittwoch, 10. Januar) sowie eine Vorbereitungspartie beim West-Regionalligisten Borussia Dortmund II, dem Ex-Klub des Kölner Abwehrspielers Moritz Fritz.
Fortuna Köln Uwe Koschinats Suche nach einem neuen Verteidiger
Von Christian Krämer
Köln - Komplett abschalten und auf Weihnachten konzentrieren kann Uwe Koschinat nicht, auch wenn der Trainer des Drittligisten SC Fortuna Köln klarstellt: „Es ist natürlich wichtig Phasen zu haben, wo man etwas Distanz zu den Dingen gewinnt. Ich habe ja als Privatmensch auch Themen abseits des Jobs, die mich interessieren.“ Als Kaderverantwortlicher des Tabellensechsten interessiert Koschinat momentan aber vor allem einen Ersatz für den aussortierten Cédric Mimbala zu finden. „Eine zähe Angelegenheit“, sagt Fortunas Trainer. Denn es soll ein Innenverteidiger her, der dem Team auf Anhieb weiterhilft. „Für einen Perspektivspieler besteht keine Notwendigkeit, Notlösungen haben wir ja jetzt schon auf der Position“, meint Koschinat.
So gebe es laut dem Kölner Coach zwei Möglichkeiten: „Entweder Michael W. Schwetje erlaubt uns einen Vorgriff auf die nächste Saison und wir verpflichten einen Spieler, den wir schon länger auf der Liste haben, oder wir bekommen einen Spieler, der bei seinem aktuellen Verein nicht zum Zuge kommt und sich dann bei uns ins Schaufenster stellen möchte.“ Heißt: Es soll ein Profi verpflichtet werden, der sonst womöglich erst im Sommer gekommen wäre, es wird ein Leihgeschäft geben oder einen Halbjahresvertrag. „Im Winter ist so etwas natürlich nie leicht“, sagt Koschinat – dass Mimbalas Nachfolger bereits zum Trainingsauftakt am 4. Januar dabei ist, scheint unwahrscheinlich.
Cédric Mimbala will nicht den Sündenbock sein
Der Aussortierte hat sich unterdessen auch zu Wort gemeldet. Mimbala nimmt die Entscheidung des Trainers professionell. „Es hat einfach nicht mehr gepasst, das ist im Fußball manchmal so. Ich wünsche dem Verein alles Gute“, erklärt Mimbala. „Ich habe Großteils meine Leistung gebracht. Und Fehler passieren nunmal, das ist menschlich.“ Einzig von einigen Vorgängen in der Mannschaft zeigte sich der 31-Jährige überrascht, offensichtlich hatte er das Gefühl als Sündenbock für einige Niederlagen hingestellt worden zu sein. „Aber man gewinnt nunmal als Mannschaft, und man verliert als Mannschaft.“ Mimbalas endgültiges Aus bei der Fortuna steht allerdings noch nicht fest. Sollte der Verteidiger im Winter keinen neuen Arbeitgeber finden, bleibt er noch bis Sommer auf der Gehaltsliste des Südstadt-Klubs.
Der Winterfahrplan des SC Fortuna Köln
4. Januar: Trainingsauftakt, 14 Uhr, Südstadion. 7. Januar: Hallenturnier, 12 Uhr, Gummersbach. 10. Januar: Mittelrheinpokal-Achtelfinale gegen TuS Marialinden, 19.30 Uhr, Overath. 13. Januar: Testspiel gegen Borussia Dortmund U23 in Dortmund, Anstoßzeit noch offen. 20. Januar: SC Fortuna Köln – Carl Zeiss Jena, 14 Uhr, Südstadion.
„Ich als Verein musste handeln“ - mit diesen Worten entlässt Fortuna-Ikone Jean Löring (rechts) Ende der 90er Jahre Fortuna-Trainer Toni „Tünn“ Schumacher (links). FOTO: dpa / picture-alliance / dpa
Trier/Köln. Die großen Zeiten sind lange vorbei, doch Fortuna Köln belegt noch immer Platz 3 in der ewigen Tabelle der 2. Bundesliga. In wenigen Wochen wird der Kultclub aus der Südstadt 70 Jahre alt. Grund genug mal nachzuhören, wie es dem Verein heute so geht und was den Club in den vergangenen Jahrzehnten geprägt hat. Geschichten über den Boss, einen Gepard und einen großen Traum.
Den Satz, der diesen Club vielleicht am besten zusammenfasst, den spricht Helmut Bergfelder aus, als der Vormittag schon fast vorüber ist. Zwei Stunden lang hat er da schon erzählt, eine Anekdote nach der anderen zum Besten gegeben – „Verzällcher vun de Fortuna“, wie er es in seinem rheinischen Singsang nennt. Hat bei der Geschichte mit den 500 Mark und dem Besuch beim „Boss“ im Büro so heftig gelacht, dass die Kaffeekanne auf dem Tisch vor ihm zu wackeln begann. Hat bei der Story „vum Schäng“ und der Immobilien-Sanierung in Köln-Gremberg so zufrieden gegrinst, als wolle er dem „Boss“ in diesem Moment am liebsten noch mal persönlich dafür danken. Aber jetzt, als sich das Gespräch am Esstisch in seinem Haus im Trierer Süden dem Ende entgegenneigt, als der Kaffee getrunken und das letzte Fotoalbum durchgeblättert ist, da fällt dieser Satz: „Den Verein“, sagt Helmut Bergfelder, „den muss man einfach gernhaben.“
Im Trierer Fußball ist Bergfelder eine große Nummer, zwischen 1976 und 1981 hat er 138 Spiele für die Eintracht absolviert. Die Stadt an der Mosel hat es ihm angetan. Hier hat der Mann aus Erftstadt vor mehr als 40 Jahren seine neue Heimat gefunden, hier ist er durch seine langjährige Arbeit im Trierer Sportamt tief verwurzelt. Doch wenn er nach der spannendsten Zeit in seiner Karriere als Fußballprofi gefragt wird, dann überlegt er nicht, dann sagt er sofort: „Das waren die Jahre bei der Fortuna, doch, doch, ganz sicher.“
Fortuna-Ikone Helmut Bergfelder: auf dem Teamfoto aus den 70ern ist er der Achte von links (stehend). Daneben Bergfelder in seinem Haus im Trierer Süden.FOTO: Marek Fritzen
Als Fortuna Köln vor gut 40 Jahren die bisher größte Saison der Vereinsgeschichte spielt, in der Spielzeit 1973/74 in der 1. Bundesliga mitkickt und so zum Besten zählt, was der deutsche Club-Fußball damals zu bieten hat, da ist der heute 71-Jährige mittendrin. Bergfelder läuft als Stammspieler auf, steht in jener Runde 32-mal auf dem Platz, erzielt drei Tore.
Insgesamt sechs Jahre ist er für den Club aus dem Stadtteil Zollstock aktiv. Erlebt während dieser Zeit Spieler, Trainer und Funktionäre hautnah, die nicht nur die Vereinsgeschichte der Kölner Fortuna bis heute prägen, sondern es – wie Trainerlegende Rudi Gutendorf oder Torwart-Urgestein Wolfgang Fahrian – aufgrund ihrer bewegten Laufbahnen in jeden deutschen Fußball-Almanach geschafft haben. Doch über allem – daran lässt Helmut Bergfelder keinen Zweifel – da steht „de Boss“, Fortuna-Präsident und Südstadt-Ikone Jean „Schäng“ Löring.
Uwe Koschinat bestellt Bratkartoffeln mit zwei Spiegeleiern und Salatbouquet. Er sitzt im „Café Höninger“ in Köln-Zollstock, 500 Meter Luftlinie vom Kölner Südstadion entfernt. Es ist Spätherbst. Der Trainer von Fortuna Köln belegt mit seinem Team in der 3. Liga zu diesem Zeitpunkt Platz zwei, in wenigen Tagen empfängt der SC den Tabellendritten Magdeburg zum Spitzenspiel. Doch wer draußen vor dem Café an der Straßenbahnhaltestelle Herthastraße einen Blick auf die Express-Titelseite im knallroten Verkaufskasten wirft, der sieht: Kein Satz zur Fortuna, dafür gleich zwei Geschichten über den 1. FC Köln.
Nichts Neues für Koschinat, er sagt: „Der große FC, die kleine Fortuna: Ich habe gelernt, dass es eine Konstellation ist, gegen die man nicht ankämpfen kann – im Gegenteil, ich weiß die Vorteile mittlerweile zu schätzen.“ Für seine Spieler, so erzählt der gebürtige Koblenzer, bringe diese Konstellation viel Positives mit sich. „Wir können die Jungs ganz gut am Boden halten, denn meine Ansprachen sind so fast die einzigen, mit denen sie unter der Woche konfrontiert werden. Hätten wir denselben Erfolg in Aachen oder Essen - die Leute würden uns den ganzen Tag durch die Stadt tragen.“
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Die Entwicklung der Fortuna, so erzählt Helmut Bergfelder, die verfolge er immer noch sehr genau. „Ich würde dem Club von ganzem Herzen wünschen, dass er es über kurz oder lang mal wieder in die 2. Bundesliga schafft – wenn’s schon diese Saison klappt, wär’s natürlich großartig.“ Bergfelder sagt nicht „großartig“, er sagt „jroßartisch“. Gut 40 Jahre an der Mosel haben seinen rheinischen Akzent nicht verschwinden lassen. Seine Mutter kommt aus Köln-Gremberg, sein Vater aus Köln-Deutz – „vun der Schäl Sick“, wie er lachend hinzufügt. Aufgewachsen ist er in Erftstadt, gut 25 Kilometer von der Domstadt entfernt. Es ist auch der Akzent, der seine „Jeschichten vun de Fortuna“ so authentisch, so eindrücklich erscheinen lässt.
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Bergfelder kann Geschichten erzählen. Geschichten, die es heute so wohl nicht mehr gibt im Profi-Fußball. Geschichten, die vielleicht nur ein Club wie die Fortuna schreiben kann. Geschichten, die es einfach wert sind, erzählt zu werden – ganz besonders jetzt, in diesen für die Fortuna so außergewöhnlichen Monaten. In wenigen Wochen, am 21. Februar, feiert der SC seinen 70. Geburtstag. Da stelle man sich nur mal vor, die Herren aus dem Südstadion spielten in der Rückrunde weiterhin derart erfolgreich in der 3. Liga wie in der Vorrunde, in der sie sich mit einem neu formierten Team ohne Stars sensationell auf Platz sechs vorgespielt haben, nur drei Punkte hinter dem SV Wehen Wiesbaden auf Relegationsrang drei.
Während sich in der Domstadt in diesen Wochen alles auf den taumelnden Riesen 1. FC Köln stürzt, kämpft die Fortuna im Schatten des großen Bruders mit kleinem Etat und kleinem Kader um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Läuft beim FC weiterhin alles so schief und bei der Fortuna alles so rund, dann könnte es in der kommenden Saison tatsächlich mal wieder ein Kölner Stadtderby geben – so wie damals in der Bundesligasaison 1973/1974, als der FC die kleine Fortuna am 30. März 1974 mit 5:0 besiegte. Oder wie zuletzt in der Zweitliga-Spielzeit 1999/2000, als Fortuna den EffZeh im April 2000 überraschend mit 4:1 nach Hause schickte. Zu alledem hat Fortuna-Trainer Uwe Koschinat so seine ganz eigene Meinung.
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„Das war in der Bundesliga-Saison 1973/74“, beginnt Bergfelder zu erzählen. Gerade mal einen Punkt holt die Fortuna damals aus den ersten drei Saisonspielen. An Spieltag vier geht’s zu Rot-Weiss Essen an die Hafenstraße. „Wir hatten große Verletzungsprobleme“, erinnert er sich, „aber wir haben es tatsächlich geschafft, dort mit 2:0 zu gewinnen – wenn auch mit viel Glück“. 500 Mark, so hatte es Club-Boss Jean „Schäng“ Löring den Spielern vor Saisonbeginn versprochen, soll’s als Prämie für jeden Sieg geben. Doch als Bergfelder und seine Teamkollegen am Monatsende erwartungsfroh in der Kabine sitzen, der Prokurist vom „Boss“ – wie Spieler und Trainer Mäzen Löring nennen – die Umschläge mit dem Gehalt überreicht, stellen die Spieler mit Entsetzen fest: Die 500 Mark vom Essen-Spiel, sie fehlen. Der „Prokurist vum Boss“ gibt sich ahnungslos, verlässt die Kabine – kehrt jedoch schon wenig später zurück. „Er sagte: ,Sofort zum Boss, alle’. Da gab es dann auch nichts zu diskutieren. In Trainingsklamotten tanzten wir alle in Schängs Büro in Bayenthal an“, erzählt Helmut Bergfelder.
Zwei Stunden lang lässt Löring seine Gäste im Besucherraum warten, dann ruft er einen nach dem anderen in sein Büro. Irgendwann steht auch Helmut „Bego“ Bergfelder vor dem Schreibtisch des Präsidenten: „,Wat is’ loss Jung, wo is’ dat Problem?’ – fragte er mich, als ich reinkam“, erinnert sich der Wahl-Trierer. „Der wusste natürlich ganz genau, um was es ging. Aber er wollte uns ein bisschen provozieren.“ Kleinlaut erklärt Bergfelder dem „Boss“, dass das Team die fehlende Siegprämie aus dem Essen-Spiel vermisse. Daraufhin Löring: „Häs du dinge Vertrach nit jeläs, Jung? Do stäht: L-E-I-S-T-U-N-G-S-P-R-Ä-M-I-E! Ich hann in Essen kein Leistung jesinn, dat wor Jlück! Auf Wiedersehen.“ Genauso sei es aber auch vorgekommen, dass Löring nach Siegen freudestrahlend in den Mannschaftsbus gestiefelt sei, und jedem 1000 Mark zugesteckt habe. „Heute undenkbar, aber so war de Schäng“, sagt Bergfelder lachend.
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Der im Jahr 2005 verstorbene Club-Chef Jean Löring steht in jenen Jahren über allem beim SC, hat in jeder Angelegenheit seine Finger im Spiel, auch im Arbeitsbereich der Trainer. „Schäng hatte eine Vision“, sagt Bergfelder mit einem Lächeln im Gesicht, „er wollte nicht nur der Präsident sein, sondern am besten auch noch der Trainer – er wollte alles machen in seinem Verein“. Der Unternehmer führt sein „Vereinchen“ aus der Bezirksliga in die 1. Bundesliga.
Die Fortuna, das ist sein Ein und Alles. Sieht er sie in Gefahr, muss er handeln. So wie im Jahr 1999. Da entlässt Löring in der Halbzeitpause des Zweitliga-Heimspiels gegen Waldhof Mannheim mal eben Trainer Toni „de Tünn“ Schumacher. Seine Abschiedsworte in Richtung des ehemaligen Nationaltorwarts: „Hau app in de Eifel. Du määs minge Verein kapott. Du häss he nix mie zu sare.“ Nach dem Spiel erklärt er öffentlich: „Ich als Verein musste handeln.“
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Uwe Koschinat und Fortuna Köln – das ist nichts für eine Saison. Der 46-Jährige arbeitet im siebten Jahr für den Kultclub, der heute noch immer Platz drei in der ewigen Zweitliga-Tabelle belegt. Nach dem finanziellen Kollaps des Vereins in der Spielzeit 2004/05, dem Absturz in die Verbandsliga Mittelrhein und der Rettung durch den späteren Vorsitzenden Klaus Ulonska, übernahm Koschinat die Fortuna zur Saison 2011/12 in der Regionalliga. Seitdem stabilisierte der frühere Co-Trainer von Milan Sasic und U19-Trainer der TuS Koblenz den SC und führte ihn in der Saison 2013/14 zurück in die 3. Liga.
Gemeinsam mit Geschäftsführer und Investor Michael W. Schwetje – einem Internet-Unternehmer – lenkt Koschinat heute die Geschicke des Clubs. „Natürlich würden wir irgendwann gerne den Sprung in Liga 2 wagen. Aber nur unter der Prämisse, dass wir eine schwarze Null erwirtschaften. Im Moment arbeiten wir noch leicht defizitär. Wir werden für den Aufstieg nicht draufzahlen“, betonte Geschäftsführer Schwetje kürzlich in einem Interview mit dem Express.
Michael W. Schwetje und er, so erzählt Uwe Koschinat, während er im Café Höninger mit dem Messer die letzten Bratkartoffeln auf seine Gabel schiebt, befänden sich seit sieben Jahren intensiv im Austausch, das passe sehr gut. „Das Besondere ist bei uns, dass es keine anderen Gremien gibt, die Einfluss auf die Kaderzusammenstellung haben und mir sagen, was ich zu tun habe.“
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Damals, Mitte der 70er, gibt’s nur einen Boss – Jean Löring. Eine Tatsache, von der die Vereinsangestellten durchaus auch profitieren, wie Helmut Bergfelder zu berichten weiß. Das Elternhaus seiner Mutter in Köln-Gremberg ist Mitte der 70er Jahre stark sanierungsbedürftig, „es war sehr verwohnt“, erinnert sich der 71-Jährige. Da kommt Löring ins Spiel: Als der SC-Präsident davon erfährt, verspricht er Bergfelder, die Sanierung zu übernehmen, hält dies sogar in dessen Spielervertrag fest. Kurz darauf schickt der „Boss“ Mitarbeiter aus seinem Firmen-Imperium und lässt das Haus nach Bergfelders Wünschen umbauen – für umme. „Ja, auch das war Schäng. Er stand immer zu seinem Wort, war sehr korrekt und hat viel für uns Spieler getan.“
Lörings Schlösschen in der Eifel zum Beispiel – auf dem er sich auch einen Gepard hält, den er auf Wunsch der Nachbarn später an den Kölner Zoo abgeben muss – steht den Spielern damals für Familien-Kurzurlaube zur Verfügung. „Oder die Weihnachtsfeiern“, sagt Bergfelder und fasst sich mit der rechten Hand an die Stirn, „da hat er die Spielerfrauen gefragt, wen sie auf der Bühne haben wollen. Wenn die den Carpendale wollten, hat er den Carpendale geholt. Wenn die den Jürgens wollten, kam der Jürgens – das war Wahnsinn.“ Kopfschütteln, kurze Pause, dann fügt er an: „Oh Fortuna, was für eine tolle Zeit! Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt.“
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40 Jahre später fühlt sich auch Uwe Koschinat sehr wohl bei der Fortuna, lebt mit seiner Familie „total gerne“ in der Südstadt. Er sagt: „Wenn ich hier morgens Brötchen holen gehe, erkennt mich keine Sau – das ist echt was Tolles.“ Der SC habe viele Zuschauer, die den Club als Zweitverein betrachteten. „Die sagen: ,Ich gehe gern’ zum FC, weil das ein Event ist. Aber ich gehe auch sehr gerne zur Fortuna, weil ich da puren Fußball erlebe und drum8herum einfach nichts ist außer Bratwurst und Kölsch – die Atmosphäre, wie man sie in den 80er und 90ern erlebt hat.’" Genau danach sehnten sich viele Fans, ist sich der Trainer sicher. „In dieser Nische wird die Fortuna positiv wahrgenommen.“
Wie das wohl wäre, wenn es in der kommenden Saison, dem Jubiläumsjahr des SC, tatsächlich zum kölschen Derby in Liga zwei käme? Koschinat hält inne, holt tief Luft. „Ich kann es mir immer noch nicht so richtig vorstellen, weil eine Stadt wie Köln einen Erstligisten braucht – und das muss einfach der 1. FC Köln sein, weil er im Herzen aller ist.“ Daher schiebe er den Gedanken an ein Duell mit dem FC sehr weit weg von sich und versuche sich darauf zu konzentrieren, den Aufstieg zu schaffen. „Denn mehr habe ich eh nicht in der Hand.“
Die Qualität des Videos zwar nicht überragend, doch diese Emotionen...was waren das für Zeiten...Fortuna Köln demontiert Borussia Dortmund im Halbfinale des DFB-Pokals mit 5:0, Gänsehaut pur!!!
Spielen mit Verantwortung - Responsible Gaming
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