Englische Woche als Dauerprogramm – Die Sportfreunde Lotte im Gegnercheck
Drei Siege aus den letzten zehn Spielen, kein eigenes Tor in den letzten sechs Partien: Nach dem Pokalaus ist die Euphorie im Tecklenburger Land augenscheinlich weg. Es herrscht trister Ligaalltag. Nach vielen englischen Wochen möchte die Elf von Ismail Atalan die letzten Schritte für den Klassenerhalt gehen.
Aktuelle Lage
Die kräftezehrenden englischen Wochen inklusive der Pokalpartie gegen Borussia Dortmund haben bei den Westfalen Spuren hinterlassen. Nach einer starken Hinrunde mit 28 Punkten konnten die Sportfreunde aus den letzten zehn Ligapartien nur drei für sich entscheiden. Mit nun mehr sechs Spielen in Folge ohne Sieg kommen die Männer von Trainer Atalan ins Südstadion und möchten diese Negativserie beenden. Außerdem haben die Westfalen die Chance, mit einem Erfolg den Vorsprung auf die Südstädter auf fünf Punkte zu vergrößern und einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt zu machen. Helfen soll dabei das Innenverteidigerduo um Nico Neidhart und Kapitän Gerrit Nauber. Insgesamt sieben Tore haben die beiden Abwehrrecken diese Saison schon erzielt: Ein starker Wert für die zwei Defensivspezialisten. Allerdings ist dies auch nötig, denn die Offensive um Toptorjäger Kevin Freiberger (10 Saisontore) ist in den vergangenen Spielen ins Stocken geraten. Stockende Offensive
Die Sportfreunde stehen momentan vor dem gleichen Problem wie auch die Fortuna: die Leistungen sind durchaus ansprechend, der Torerfolg bleibt aber aus. Bezeichnend dafür war Atalans Aussage nach dem 0:1 gegen Preußen Münster: „Es ist sehr schwer nach so einem Spiel Worte zu finden. Wir haben eigentlich ein gutes Auswärtsspiel gemacht und unsere Ideen gut umgesetzt“. Ein Punktgewinn sprang dabei trotzdem nicht heraus. Seit nun mehr sechs Spielen warten die Sportfreunde auf einen eigenen Treffer, den letzten gab es beim 2:0-Heimerfolg gegen den FC Hansa Rostock. Ein psychisches Problem, wie Trainer Atalan sagt. Noch vor der Niederlage gegen Preußen Münster forderte der 37-Jährige Übungsleiter mehr Abgeklärtheit von seiner Mannschaft: „Wir müssen im letzten Drittel gerade von der Psyche her wieder stabiler auftreten“.
Spitzenreiter der Englischen Wochen
Die aktuelle Schwächephase der Sportfreunde ist wohl auch den englischen Wochen geschuldet. Insgesamt zwölfmal musste man drei Spiele in einer Woche. Der Spielplan geht für die Sporfreunde an die Substanz. Das Duell gegen die Fortuna am Samstag ist das Ende der fünften englischen Woche am Stück für die Elf von Trainer Ismail Atalan! An Training ist da wohl nur begrenzt zu denken. Vielmehr bestimmen Regeneration und Reisestrapazen den derzeitigen Alltag im Tecklenburger Land. Umso härter schlagen dann auch noch Verletzungen ins Kontor: Tim Gorschlüter und Kevin-Pires Rodriguez fehlen derzeit. Beide sind Leistungsträger und trugen dazu bei, das Lotte im DFB-Pokal und in der 3. Liga in aller Munde waren. Nach dem vorzeigbaren Aus im Pokal gegen Borussia Dortmund ist die Pokaleuphorie weg. Trotzdem hat man den Schwung gut durch die Saison transportiert, sodass für den Aufsteiger wohl nur noch ein paar Zähler fehlen, um das Saisonziel - den Klassenerhalt in der 3. Liga - vorzeitig einzufahren.
Das achte Aufeinandertreffen
Bereits sieben Mal spielten die beiden Mannschaften gegeneinander. Für die Sportfreunde sprangen dabei vier Siege heraus, die Fortuna konnte drei Partien für sich entscheiden. Das bisher einzige Duell in der dritten Liga endete für die Südstädter mit einem Sieg: Im Hinspiel konnte die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat die Begegnung knapp für sich entscheiden, 1:0 hieß es am 13. Spieltag aus Sicht der Fortunen. Ein Tor von Hamdi Dahmani reichte den Südstädtern zum Sieg.
Im Fokus: Kevin Freiberger
Der Top-Torjäger der Sportfreunde steht bereits zum zweiten Mal in Lotte unter Vertrag: Kevin Freiberger. Bereits in der Saison 2013/2014 macht der heute 28-Jährige mit 15 Treffern in der Regionalliga West auf sich aufmerksam – sogar so sehr, dass der große Nachbar VfL Osnabrück für ihn viel Geld in die Hand nahm und den Torjäger verpflichtete. Bei den Lila-Weißen wurde Freiberger sportlich aber nie wirklich glücklich, durfte insgesamt nur vier Spiele absolvieren. Über eine Leihe bei Rot-Weiß Essen kehrte er 2015 zu den Sportfreunden zurück, wo er mit 14 Treffern in der letzten Saison einen großen Anteil am Aufstieg der Westfalen hatte. Freiberger ist eines der Gesichter der Lotter-Erfolgsgeschichte diese Saison. Neben seinen Ligatoren machte er im DFB-Pokal mit Toren gegen Bayer 04 Leverkusen und 1860 München auf sich aufmerksam. Man darf gespannt sein, ob Freiberger von Lotte aus noch einmal einen weiteren Schritt in seiner Laufbahn macht.
Fortuna agiert defensiv fehlerhaft Koschinat sauer: "Wie eine Schülermannschaft"
Bereits zur Halbzeit musste Kölns Coach Uwe Koschinat das Auswärtsspiel beim VfR Aalen abhaken. Mit 0:3 lag sein Team nach einer verpatzten Anfangsphase zurück und verlor letztendlich auch mit diesem Ergebnis. Koschinats Hauptkritik richtete sich anschließend an das Abwehrverhalten seiner Mannschaft.
"Wir waren heute defensiv aufgestellt wie eine Schülermannschaft, ohne taktische Verhältnisse, ohne Konsequenz in den Zweikämpfen", polterte Koschinat nach Spielende im Vereins-TV gegen seine Verteidigung, die sich bei den Gegentreffern zu einfach hatte überrumpeln lassen.
Sich selbst nahm Fortunas Coach aber auch nicht aus der Verantwortung. "Am Ende muss ich mir ankreiden lassen, Cedric Mimbala nicht von Anfang an gebracht zu haben." Mit dem Kongolesen, der zur Halbzeit den schwachen Jannik Schneider in der Innenverteidigung ersetzte, ließen die Kölner in der zweiten Hälfte deutlich weniger zu.
Zuhause gegen die Sportfreunde Lotte will die Fortuna nun am Samstag (14 Uhr, ! auf kicker.de) ein anderes Gesicht als gegen Aalen zeigen. Koschinat kann dann wieder auf die beiden zentralen Mittelfeldspieler Kristoffer Andersen (nach Muskelfaserriss) und Markus Pazurek (nach Gelbsperre) zurückgreifen.
GRANATOWSKI: NUR TORE ZÄHLEN Finden die Sportfreunde Lotte gegen Fortuna das Glück?
Lotte. Es ist wie verhext. Seit Wochen sind die Sportfreunde Lotte bereits tor- und sieglos. Alle warten nun auf einen Befreiungsschlag, der endlich die Köpfe der Spieler frei spült. Möglich ist das am Samstagnachmittag im Auswärtsspiel bei Fortuna Köln (14 Uhr, Südstadion). Bitterer kann man sicherlich kaum verlieren. Bei der 0:1-Derbyniederlage in Münster zeigten sich die Sportfreunde insgesamt in verbesserter Verfassung. Sie zeigten eine Reaktion auf die öffentliche Kritik der letzten Tage. Doch das reichte nicht, um für wenigstens einen Punkt infrage zu kommen. Schließlich vergaßen sie mal wieder das Tore schießen. Entsprechend enttäuscht zeigten sich die Spieler nach dem Abpfiff, als sie mit hängenden Köpfen den Platz verlassen hatten. Mit gemischten Gefühlen zog Lottes Flügelstürmer Nico Granatowski seine Bilanz zum Spiel. Das seine Mannschaft im Gegensatz zum Heimspiel gegen den VfR Aalen eine bessere Leistung hingelegt hatte, wollte er gar nicht zur Kenntnis nehmen. „Es ist mir egal, ob es besser lief als gegen Aalen. Wir haben wieder verloren und das ist das, was zählt. Daher ist meiner Meinung nach nichts stark verbessert gewesen“. Bringt alles nix Doch das Lotte spielerisch besser war als Münster, stellten auch die neutralen Zuschauer im Preußenstadion fest. Nur für den 25-Jährigen zählte das alles irgendwie nicht. „Das bringt uns langsam auch nix mehr. Uns bringt die spielerische Leistung nichts, wenn wir nicht langsam mal die Punkte wieder holen. Und dann bin ich ganz ehrlich, dass ich dann lieber mal so wie jetzt Preußen Münster den dreckigen Sieg holen will und wieder in der Spur bin. Das ist momentan eben der Unterschied. Bei Münster geht der Ball einfach mal rein und wir selbst schießen und treffen alles, nur nicht das Tor“. Bittere Niederlage Am Ende fehlten nur noch zwei Minuten, um wenigstens mal einen Punkt mitnehmen zu können. Der gebürtige Braunschweiger räumt das zwar ebenfalls ein, doch er muss verständlicherweise ergebnisorientiert denken. „Ob es ein paar Minuten waren oder nicht, der Ärger ist derselbe und wie immer groß. Wir wollen eben jedes Spiel gewinnen und wenn man ein Spiel dann auch noch so verliert, dann ist es einfach nur bitter“, sagt Granatowski, der in dieser Saison aufgrund einer Knöchel-OP zu Saisonbeginn erst zwölf Drittligaspiele absolvieren konnte und dabei noch auf seinen ersten Treffer warten muss. Mit Laufbereitschaft punkten Dass der Bock nun endlich mal umgestoßen werden muss, ist nicht nur Nico Granatowski klar. Die nächste Chance bietet sich dafür am Samstag im Kölner Südstadion, wenn es gegen den Kultclub Fortuna Köln geht. Auch dann will Lotte mit einer großen Laufbereitschaft versuchen, dem Gegner den Schneid abzukaufen. Doch unzweifelhaft muss dann endlich die Torkrise beendet werden, die momentan wie ein Fluch auf der Mannschaft liegt. Um einen Sieg zu landen, muss dann endlich mal im Angriff mehr zusammenlaufen. „Wir nehmen uns in jedem Spiel viel vor und mal klappt es besser und mal schlechter. In Münster hatte es im Großen und Ganzen schon besser geklappt. Aber wir haben am Ende wieder verloren und daher sind wir alle frustriert. Das wir alle gut dagegengehalten haben stimmt wohl. Und das nimmt man sich in Köln jetzt natürlich auch vor. Es hört sich vielleicht etwas blöd an, aber uns fehlt zur Zeit einfach mal das Quäntchen Glück, um vorne einen Ball reinzumachen. Das soll keine Ausrede, sondern vielmehr Ansporn sein, wieder alles in die Waagschale zu werfen. Wir arbeiten jeden Tag hart dran, dass wir endlich mal wieder einen machen und mit einem Erfolgserlebnis befreiter ausspielen können. Wir glauben auch daran, dass uns das bald gelingen wird. Aber so langsam muss mal wieder einer rein, damit wir auch die Punkte holen. Nur ein Sieg würde uns allen helfen“, nimmt sich Nico Granatowski selbst und seine Mannschaft weiterhin in die Pflicht.
Mit neuen Kräften frisch ans Werk Fortuna will am Samstag Lotte mit einem Sieg überholen
Uwe Koschinats Ziel für das Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen die Sportfreunde ist klar definiert: „Ich will nach dem Abpfiff vor Lotte stehen in der Tabelle“, sagt der Trainer der Fortuna. Dazu wäre ein Sieg vonnöten. Mit 43 Punkten hätten die Südstädter den Klassenerhalt in diesem Fall wohl auch in der Tasche. In den letzten beiden Jahren reichten einmal 41 und das andere Mal 44 Zähler zum Verbleib in Liga drei.
„Ich glaube nicht, dass man das dann schon so formulieren kann. Das hängt ja auch von den Ergebnissen auf den anderen Plätzen ab. Nach der Niederlage in Aalen sind wir diesbezüglich mit einem blauen Auge davongekommen. Mein Ziel bleibt unverändert der Klassenerhalt mit 50 Punkten. Das ist bei sieben noch ausstehenden Spielen realistisch“, unterstreicht Koschinat, der sich gegen den Anwurf wehrt, man habe das Spiel unter der Woche mit einer extremen Rotation abgeschenkt. „Mir war vorher klar, dass das zu Kritik führt, wenn wir verlieren. Aber, als Trainer muss ich zielführende, existenzsichernde Entscheidungen treffen“, so der Coach, der gegen Lotte „extrem auf den Faktor Frische“ setzen will. Die Sportfreunde haben fünf englische Wochen hinter sich und sind seit sechs Spielen in Folge ohne eigenes Tor. „Die brutale Euphorie und die Leichtigkeit des Gegners sind weg. Sie zollen jetzt der extremen Belastung Tribut“, so der Kölner Fußballlehrer, der am Samstag erneut eine ganz andere Startelf gegenüber der Partie in Aalen aufbieten wird.
Markus Pazurek hat seine Gelbsperre abgebrummt. Johannes Rahn und Christopher Theisen haben ihre Blessuren auskuriert und vor allem, Spielmacher Kristoffer Andersen ist nach wochenlanger Pause wieder einsatzfähig. „Patschu ist unumstrittener Stammspieler, wenn er fit ist. Bei Kris habe ich jetzt die Entscheidung getroffen, ihn von Beginn an zu bringen. Das ist für mich eine viel bessere personelle Ausgangssituation“, ist Koschinat froh über die vermehrten Auswahlmöglichkeiten. Cedric Mimbala wird selbstverständlich wieder den Platz des in Aalen unglücklich agierenden Jannik Schneider in der Innenverteidigung annehmen. „Auf ihn kann ich derzeit nicht verzichten. Aber, auch Jannik hatte bisher als Backup wie zum Beispiel in Rostock immer gut funktioniert. Dass so ein junger Spieler mal komplett in seiner Leistung danebenliegt, kann vorkommen.“
Heimspiel gegen SF Lotte Fortuna Kölns Trainer Koschinat fordert „großen Schritt“
Köln -Zur Halbzeit war die Marschroute klar. „Es ging nur noch um Schadensbegrenzung“, sagte Fortuna Kölns Trainer Uwe Koschinat. „Ich habe von der Mannschaft verlangt, dass das Ergebnis nicht noch schlimmer wird." Mit 0:3 lag seine Elf zu diesem Zeitpunkt in der Fußball-Drittligapartie beim VfR Aalen nach Treffern von Gerrit Wegkamp (5./21.) und Matthias Morys (38.) zurück. Immerhin setzte die Mannschaft Koschinats Vorgabe um – es blieb beim 0:3. „Dazu muss man aber auch sagen, dass Aalen einen, wohl eher mehrere Gänge zurückgeschaltet hat“, so der Coach. „In den ersten 30 Minuten konnte bei uns von Verteidigen kaum die Rede sein.“
Koschinat hatte sein Team aufgrund der dünnen Personaldecke und der englischen Woche auf sieben Positionen umgestellt – das zeigte vor allem in der Defensive Wirkung. „Jannik Schneider hat, eigentlich zum ersten Mal, seit ich ihn kenne, einen komplett rabenschwarzen Tag erwischt“, bemerkte Koschinat. Der Trainer erlöste seinen Innenverteidiger in der Pause und brachte Cédric Mimbala – obwohl er den 30-Jährigen eigentlich schonen wollte. „Wegen seiner Verletzung in der Vorbereitung ist er leider in keinem guten körperlichen Zustand. Und ich durfte es nicht riskieren, dass er mir um die Ohren fliegt“, so der Trainer. Samstag gegen Lotte Mimbala überstand die zweite Hälfte ohne Blessuren und ist fit für das Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte am Samstag (14 Uhr, Südstadion). Auch andere wichtige Stützen stehen vor der Rückkehr: Markus Pazurek hat seine Gelbsperre abgesessen, der ausgelaugte Christopher Theisen konnte durch die verordnete Pause in Aalen wieder zu Kräften kommen. Zudem befindet sich Kristoffer Andersen nach auskuriertem Muskelfaserriss seit vergangenem Freitag wieder im Mannschaftstraining. „Ich bin mir noch nicht sicher, ob er wieder spielen kann. Aber auch bei ihm ist die Zeit des Schonens irgendwann vorbei“, stellte Koschinat klar. „Wenn er sich fit meldet, wird er dabei sein.“
So klar, wie die Marschroute in der Halbzeit in Aalen war, ist sie für die Partie gegen Lotte. „Ich verlange, dass die Mannschaft es zu einem Endspiel macht“, so Koschinat. Seine Rechnung: Mit Blick auf die verbleibenden sieben Spieltage haben es Mainz II, Paderborn und Frankfurt auf den Abstiegsplätzen schwer, „mehr als 42 Punkte zu erreichen.“ Im Falle eines Sieges gegen Lotte ständen die Kölner bei 43 Zählern. „Dann wäre das Minimalziel, der Klassenerhalt, erreicht“, sagte der Trainer. „Ich will nicht mehr nur in so kleinen Schritten vorwärtskommen.“ SC Fortuna Köln: Poggenborg - Engelman, Schneider (46. Mimbala), Uaferro, Kwame - Schröder - Alibaz, Röcker, Bösing - Kessel (86. Stoffels), Dahmani (70. Koruk). Tore: 0:1, 0:2 Wegkamp (5./21.), 0:3 Morys (38.).
ATALAN DEMENTIERT MÜNSTER-GERÜCHTE Feiern Sportfreunde Lotte mit Sieg Klassenerhalt?
Lotte. Während Uwe Koschinat als Coach von Fortuna Köln vor dem Heimspiel am Samstag (14 Uhr, Südstadion) davon ausgeht, dass 42 Punkte für den Klassenerhalt in der 3. Liga reichen, geht Gästetrainer Ismail Atalan weiter von 45 nötigen Zählern aus. Diese hätten die Sportfreunde Lotte mit einem Sieg in der Domstadt eingefahren. Wie sieht es personell aus? Innenverteidiger Matthias Rahn (nach Rotsperre) und Flügelstürmer Jaroslaw Lindner (nach Magen-Darm-Grippe) sind wieder an Bord. Rahn ist gesetzt, sodass Moritz Heyer wieder für das Mittelfeld frei wird. Atalan dürfte sich dort zwischen dem defensivstärkeren Heyer und dem offensivfreudigeren Luka Tankulic entscheiden. Granatowski und Lindner sind die Konkurrenten für den Startplatz im Flügelsturm. Nico Neidhart ist gelbgesperrt und wird von Phillipp Steinhart vertreten. „Es ist Phillipps angestammte Position. Nach seiner längeren Verletzung fehlt ihm nur noch die häufigere „Spielpraxis für die ganzen 100 Prozent“, sagte Atalan. Hier finden Sie am Samstag unseren Liveticker zum Spiel Fortuna Köln gegen SF Lotte >>> Wie will der Trainer die derzeitige Schwäche vor dem Tor und bei gegnerischen Standards beheben? „Wir trainieren beides. Aber im Training kann man die Drucksituation im Spiel nur schwer simulieren“, sieht Atalan, dessen Mannschaft seit 665 Pflichtspielminuten tor- und seit sieben Spielen sieglos ist, ein Kopfproblem. Der Fußballlehrer ist zuversichtlich, dass dieses bald der Vergangenheit angehört. In der Hinrunde gehörten die Standardsituationen noch zu Lottes Stärken: „Und bis vor drei, vier Wochen gehörten wir noch zu den torgefährlichsten Mannschaften der Liga. Regelrecht verlernt haben es meine Spieler ganz bestimmt nicht.“ Wie schätzt Lotte den Widersacher ein? Köln mit Kapitän Daniel Flottmann und Kristoffer Andersen (beide ehemals beim VfL Osnabrück) hat einen viel erfahreneren Kader als Lotte, der aber auch in den vergangenen drei Partien torlos geblieben ist. „Die Fortuna agiert sehr abgeklärt, macht viel mit dem Auge. Bei Standards müssen wir höllisch aufpassen – da sind sie sehr stark.“
Was verlangt Atalan am Samstag von seiner Elf? Defensive Gegner lagen den Sportfreunden in der Vergangenheit eher weniger. „Wir müssen uns etwas einfallen lassen“, sagt Atalan: „Wir werden wenig Räume bekommen und müssen uns vor Konter schützen.“ Deshalb sei viel Geduld und Konzentration diesmal das A und O: „Wir brauchen ein sauberes Passspiel und müssen technische Fehler vermeiden.“ Ist sonst noch etwas? Einmal mehr wurde Atalan in Medien mit Preußen Münster in Verbindung gebracht – für den Fall, dass Benno Möhlmann nicht verlängert. Atalan bleibt aber klipp und klar bei seiner Version: „Wenn ich wechseln sollte, dann nicht innerhalb der 3. Liga.“ Auch die Spekulation, dass Atalan die Sportfreunde verlässt, bestätigte der Trainer nicht: „Erst, wenn wir den Klassenerhalt geschafft haben, mache ich mir Gedanken um die Zukunft“, wiederholte er. Wie geht es aus? Der Knoten platzt, Lotte siegt mit 2:0.
Andersen und Pazurek mit Traumtoren - Fortuna feiert wichtigen 3:0-Heimsieg gegen Lotte
Zum Abschluss der englischen Woche feiert die Fortuna einen wichtigen Heimsieg gegen die Sportfreunde Lotte. Mit viel frischem Personal feiert man einen 3:0-Sieg. In einem eher durchschnittlichen Drittliga-Spiel sorgen Andersen und Pazurek mit ihren Toren für die Glanzpunkte. Alibaz besorgte vom Punkt schließlich den Schlußpunkt. Tragischer Held war dabei Andersen, der nach fünfwöchiger Verletzungpause das 1:0 markierte, aber mit gelb-rot vorzeitig unter die Dusche musste.
Lotte-Trainer Ismail Atalan überraschte bei seiner Aufstellung und stellte Buchholz anstelle von Stammkeeper Fernandes ins Tor. Buchholz hatte aber zunächst herzlich wenig zu tun. Vielmehr erspielten sich die Sportfreunde über Freiberger die erste gute Möglichkeit (2.). Nach der Aalen-Niederlage standen bei den Südstädtern sechs neue frische Kräfte auf dem Platz. Spielerisch lief allerdings nicht viel zusammen. Man suchte häufig Andersen, dem nach fünf Wochen Verletzungspause aber noch das Gefühl fehlte. Mit einer Einzelaktion unterstirch er aber direkt seinen Wert für die Südstädter: Nach einem Konter über Rahn ließ Andersen zwei Gegenspieler aussteigen und legte den Ball unhaltbar in den Winkel - 1:0 Fortuna (21.). Das Tor war aber lange das einzige Highlight im Südstadion. Vielmehr lebte das Spiel von Unterbrechungen, kleineren Fouls und Fehlern. Spielfluß kam nicht auf. Ein Distanzschuss von Dahmani war schon das höchste der Gefühle (33.). Dafür erstickte man die Angriffsbemühungen von Lotte nun frühzeit und wenn es sein muss, auch mal mit einem kleineren Foul. Erst ein Fehler im Spielaufbau eröffnete Granatowski mal etwas Raum (37.). Kurz darauf wechselte Atalan und brachte für den angeschlagenen Rosinger im Sturm Sane (38.). Die besseren Szenen hatten nun aber die Südstädter mit einem im letzten Moment geblockten Schuss von Bender (40.) und einem geblockten Versuch von Dahmani (45.). Es blieb aber bei der 1:0-Pausenführung der Fortuna.
Nach dem Seitenwechsel war es wieder Andersen, der dem Spiel eine entscheidende Richtung gab, allerdings zu Ungunsten der Fortuna: Mit gelb vorbelastet hielt er den Fuß gegen Wendel drüber - gelb-rot (52.). Lotte versuchte die Überzahl direkt zu nutzen und hatte einen aussichtsreichen Abschluss im Strafraum von Heyer (57.). Mit viel Herzblut verteidigte die Fortuna das Ganze aber gegen weitestgehend ideenlose Sportfreunde. So blieb das nächste Highlight wieder der Fortuna vorbehalten: Aus 30 Metern nagelte Pazurek einen Freistoß direkt oben in den Winkel - 2:0 für die Fortuna (75.). Trotz Überzahl war der Wille der Sportfreunde mit dem Tor von Pazurek gebrochen. Vielmehr schnupperte die Fortuna bei Kontern und Standards an einem höheren Sieg. So scheiterte Bender kurz vor Schluss an Buchholz (85.). Kurz darauf war Rahn von Langlitz im Strafraum nur per Foul zu stoppen. Den fälligen Elfmeter verwandelte der eingewechselte Alibaz schließlich sicher zum 3:0-Enstand (86.).
Für die Fortuna geht es am Ostersamstag weiter mit dem Spiel bei Preußen Münster. Anpfiff ist um 14 Uhr. Die Sportfreunde Lotte empfangen zeitgleich den FSV Zwickau.
3:0-Sieg Abstiegssorgen ade – Fortuna Köln gewinnt deutlich gegen Lotte
Der SC Fortuna Köln hat den vermutlich entscheidenden Schritt in Richtung Drittliga-Klassenerhalt gemacht. Der Südstadt-Klub bezwang am Samstagnachmittag die Sportfreunde Lotte 3:0 (1:0) – trotz knapp 40-minütiger Unterzahl. Andersen trifft und fliegt Kristoffer Andersen hatte die Fortuna in der 22. Minute in Führung geschossen. Kölns Spielmacher ließ zwei Lotter aussteigen und vollendete ins lange Eck. Und Andersen blieb im Fokus: Nach einem Foul Sekunden vor dem Pausenpfiff und einem kurz danach handelte sich der Routinier die Gelb-Rote Karte ein. Eine unfassbare Bilanz: Es war Andersens dritter Platzverweis im dritten Duell mit Lotte. Doch die Sportfreunde konnten mit der Überzahl nicht wirklich viel anfangen – im Gegenteil. Zwei Standards schraubten die Führung noch höher: Markus Pazurek per direkt verwandeltem Freistoß (74.) und Selcuk Alibaz mit einem Strafstoß (86.). Mit nun 43 Zählern kletterte die Fortuna ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle, zehn Punkte vor den Abstiegsrängen.
Kölns Andersen trifft und fliegt 3:0 - Fortuna fertigt Lotte in Unterzahl ab
Fortuna Köln hat nach zuvor nur einem Sieg aus den vorangegangenen elf Spielen einen klaren 3:0-Erfolg gegen die Sportfreunde Lotte eingefahren. Andersen brachte die Gastgeber in Führung, musste kurz nach der Pause allerdings mit Gelb-Rot vom Platz. In Unterzahl schraubten Pazurek und Alibaz mit einem Foulelfmeter das Ergebnis in die Höhe. Für Lotte war es das achte Spiel in Folge ohne Tor und Sieg.
Kölns Trainer Uwe Koschinat wechselte im Vergleich zum 0:3 in Aalen gleich sechsmal: Flottmann, Mimbala, Pazurek, Andersen, Bender und Rahn begannen für Engelman, Schröder (beide nicht im Kader), Schneider, Röcker, Alibaz und Bösing (alle Bank).
Lottes Coach Ismail Atalan brachte gegenüber dem 0:1 in Münster drei Neue: Buchholz, der sein Drittligadebüt feierte, Rahn und Granatowski ersetzten Fernandez (Bank), Neidhart (10. Gelbe Karte) und Tankulic (Bank).
Andersen trifft sehenswert
Lotte setzte ein erstes Ausrufezeichen durch Freiberger, der das Außennetz traf (3.). Ansonsten spielte sich in der Anfangsphase wenig in Tornähe ab. Nach 21 Minuten brachte Andersen die Gastgeber in Führung: Der Mittelfeldmann ließ zwei Gegenspieler aussteigen und traf mit einem Schlenzer sehenswert zum 1:0 für die Fortuna.
Bender verpasst das 2:0
Im Anschluss verwalteten die Gastgeber die Führung. Lotte bekam zwar viele Standards zugesprochen, schaffte es aber nicht, das Tor der Domstädter ernsthaft in Gefahr zu bringen. Kurz vor der Pause hatte Köln die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, Bender scheiterte frei vor Buchholz jedoch am SFL-Keeper (41.). So ging es mit der knappen Führung für die Hausherren in die Kabine.
Ampelkarte für Andersen
Kurz nach Wiederanpfiff bot sich der Fortuna die nächste Gelegenheit zum 2:0, Kessel verpasste eine Hereingabe von Bender nur knapp (50.). Wenig später schwächte sich Köln selbst: Der bereits verwarnte Andersen sah erneut Gelb und musste mit der Ampelkarte vorzeitig vom Feld (52.).
Alibaz mit dem Schlusspunkt
Die Fortuna zog sich im Anschluss zurück und lauerte auf Konter. Die Sportfreunde konnten mit der numerischen Überlegenheit wenig anfangen und blieben nach vorne weiter harmlos. Ein knappe Viertelstunde vor Schluss machte Köln den Deckel drauf: Pazurek erhöhte mit einem direkt verwandelten Freistoß auf 2:0 (75.). Kurz vor Ende legten die Gastgeber noch einmal nach: Nach einem Foul von Langlitz an Rahn im Strafraum traf Alibaz per Strafstoß zum 3:0 (86.). Durch den Sieg zogen die Domstädter in der Tabelle an den Sportfreunden vorbei.
Köln ist am Samstag (14 Uhr) beim SC Preußen Münster zu Gast. Lotte spielt am Mittwoch (19 Uhr) zunächst im Viertelfinale des Landespokals beim FC Gütersloh, am Samstag (14 Uhr) empfangen die Sportfreunde in der Liga den FSV Zwickau.
Knapp sieben Monate nach seinem Kreuzbandriss ist Maik Kegel am gestrigen Montag wieder vollständig ins Mannschaftstraining bei Fortuna Köln eingestiegen.
Kegel hatte sich bereits im siebten Saisonspiel am 17. September 2016 in Regensburg kurz vor der Pause einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Kniegelenk zugezogen. "Maik wurde zuletzt Stück für Stück auf die Wiedereingliederung vorbereitet. Seit gestern trainiert er wieder in vollen Umfängen und Intensitäten. Ein großer Dank gilt an der Stelle dem Eduardus Krankenhaus um Mannschaftsarzt Christoph Bruhns und unserem Partner Pro Physio Rinke, die uns in den letzten Monaten intensiv begleitet haben", zeigt sich Christian Osebold, Leiter der medizinischen Abteilung erfreut über Kegels Comeback. "Maik arbeitet zusätzlich noch in weiteren individuellen Trainingseinheiten, um seinen Trainingsrückstand aufzuholen. Wir werden sehen, ob er in dieser Saison vielleicht noch einmal spielen kann", so Osebold weiter. Kurzfristig könnte Marc Brasnic schon wieder eine Option sein. Der Stürmer, der sich nach seiner Knieverletzung konservativ behandeln ließ, unternahm letzte Woche wieder einen ersten Trainingsversuch. "Wir konnten ihn ins Mannschaftstraining integrieren. Sollte Marc auch in den kommenden Tagen beschwerdefrei bleiben, könnte er am Samstag schon wieder eine Option sein", schätzt Osebold die Situation ein. Brasnic zog sich Anfang März beim Chemnitzer FC eine Knieverletzung zu und konnte anschließend nicht weiterspielen.
Florian Hörnig steht möglicherweise ebenfalls vor einer zeitnahen Wiedereingliederung ins Mannschaftstraining. "Wir haben bei Flo zuletzt die Intensitäten erhöht, sodass er fast vollständig wieder mit der Mannschaft trainieren kann. Daneben arbeiten wir in individuellen Einheiten an seinem Trainingsrückstand", gibt Osebold vorsichtige Entwarnung. Hörnig musste zuletzt mit Atemwegsproblemen pausieren.
Weiter langfristig verzichten muss die Fortuna auf Maurice Exslager, der nach seinem Kreuzbandriss seit knapp zwei Wochen das verletzte Knie wieder mit kompletten Körpergewicht belasten kann und somit nicht mehr auf Unterarmgehstützen angewiesen ist.
Möglicher Neuzugang Schnappt sich Fortuna Köln Fohlen-Talent Brandenburger?
Köln - Schnappt sich die Fortuna ein Talent aus dem Fohlen-Stall? Die Südstädter sollen Interesse an Gladbachs Nico Brandenburger (22) haben. Der defensive Mittelfeldspieler ist Stammspieler bei Borussias U23 in der Regionalliga (24 Einsätze, vier Tore) und galt lange als eines der vielversprechendsten Talente im Stall. Doch obwohl der gebürtige Berliner immer mal wieder an die Tür zur ersten Mannschaft anklopfte, kam er nie zu einem Pflichtspieleinsatz. Auch eine einjährige Leihe zum Schweizer Erstligisten FC Luzern verhalf nicht zum erhofften Durchbruch.
Koschinat wiegelt (noch) ab
Im Sommer endet nun der Vertrag des Juwels. Ist er dann einer für die Fortuna? „Ich kenne Nico Brandenburger natürlich. Es wäre auch fahrlässig, wenn ich Spieler aus der Regionalliga nicht auf dem Schirm hätte. Aber es wäre völlig unseriös, wenn ich mich zum jetzigen Zeitpunkt zu Spielern äußern würde. Vorher muss ich nämlich noch Gespräche mit unserem bestehenden Kader führen. Bis dahin gibt es keine Wasserstandsmeldungen”, sagte Fortuna-Trainer Uwe Koschinat (45) gegenüber EXPRESS.
Heimstärke als Trumpf - Der SC Preußen Münster im Gegnercheck
Seit der Übernahme von Benno Möhlmann befindet sich Preußen Münster auf dem aufsteigendenen Ast. Speziell die Winterpause nutzte man, um die Uhren auf Null zu stellen. Im heimischen Preußenstadion legt man nun die Grundlage für den Klassenerhalt. Die Frage ist, ob die Hammer Straße mittelfristig die Heimat des SCP bleibt.
Aktuelle Lage
31 von 41 Punkten zu Hause, sechs Spiele in Folge ohne Niederlage und dem Klassenerhalt ganz nah: Benno Möhlmann hat seine Mannschaft zurück in die Erfolgsspur gebracht. Gut sah es am Anfang jedoch nicht aus. Als der 62-Jährige die Münsteraner nach dem 13. Spieltag übernahm, standen die Adlerträger auf dem letzten Tabellenplatz – mit nur neun Punkten. Gerade im Bereich Fitness sah der erfahrene Übungsleiter (126 Erstligaspiele, 520 Zweitligaspiele) Verbesserungsbedarf: “Grundsätzlich braucht es selbst bei den besten Voraussetzungen für einen tollen Fußball die nötige Fitness. Wenn das nicht der Fall wäre, könnte ich gut und gerne auch selbst meine Schuhe schnüren“, sagte Möhlmann kurz nach seinem Amtsantritt. „In jeder Liga ist es wichtig, konditionell auf Augenhöhe mit den anderen Mannschaften zu sein“. Falsch kann der 62-Jährige nicht gelegen haben: Mit nun mehr 20 Zählern steht Münster auf Platz sechs der Rückrundentabelle, nur einen Punkt hinter ihrer eigenen Gesamtausbeute aus der Hinrunde – und das bei noch sechs zu spielenden Begegnungen. Möhlmann versteht es, seine Spieler zu einer Einheit zu formen. So ernannte er kurz nach seinem Amtsantritt den lange verletzten Adriano Grimaldi zum Kapitän – der 26-Jährige zahlt es ihm mit Leistung zurück (sieben Tore, drei Vorlagen) und glänzt vor allem mit seinen Führungsqualitäten auf dem Platz. Auch der abgesetzte Ex-Kapitän Michele Rizzi überzeugt weiterhin als Leistungsträger und wichtiger Mittelfeldmotor bei den Münsteranern. Zuvor weniger berücksichtigte Spieler wie Sandrino Braun werden wieder an die Startelf herangeführt, Youngsters wie Tobias Warschewski oder Lion Schweers sind inzwischen fester Bestandteil der Profimannschaft. Die Stimmung im Team scheint von außen betrachtet so gut wie lange nicht. Münster überzeugt derzeit als Einheit, wie der jüngste Punktgewinn in Unterzahl bei Aufstiegsaspirant Holstein Kiel zeigt. It’s Hammer-Straßen-Time!
Das liegt eben auch an der Heimstärke der Münsteraner: mit 31 Punkten aus 16 Spielen im Preußenstadion hat man nur gegenüber den beiden Aufstiegskandidaten Holstein Kiel und VfL Osnabrück (32 Punkte) das Nachsehen. Die Preußen haben die Hammer Straße zu einer Festung gemacht und so den Grundstein für den seit Möhlmanns Übernahme stetigen Aufwärtstrend gelegt. Denn während man zu Hause kaum noch verliert, sieht die Bilanz in der Ferne bescheiden aus: nur zehn Punkte aus 16 Spielen und Platz 20 in der Auswärtstabelle sprechen eine deutliche Sprache. Immerhin konnte man sich am vergangenen Spieltag ein 0:0 bei Holstein Kiel erkämpfen – das erste Auswärtsremis der Saison (drei Siege, 12 Niederlagen). Ohne die Hammer Straße wäre Münster wohl in einer deutlich unangenehmeren Situation. Das Preußenstadion hat einiges mitgemacht. 1926 eröffnet, im Zweiten Weltkrieg fast zerstört und wieder aufgebaut. Legenden wie Uwe Seeler, Wolfgang Overrath oder Stan Libuda spielten bereits in dem altehrwürdigen Stadion. Generationen von Münsteranern und Westfalen haben dort viele schöne, aber auch traurige Momente erlebt. Die Hammer Straße gehört einfach zum Verein dazu - und doch könnte die Zeit für Abschied bald gekommen sein.
Ausgliederung: Weg von der Hammer Straße?
Der FC Magdeburg hat es vorgemacht, in Stuttgart soll es bald passieren, auch der FSV Mainz 05 treibt die Planungen voran: Die Ausgliederung der Profiabteilung. Die Vorsitzenden von Preußen Münster machen keinen Hehl daraus, dass dieser Schritt „für die Professionalisierung zwingend erforderlich ist", so Frank Westermann, Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins. "Wir haben uns dazu entschieden und das steht so“. Im Alleingang wird diese Wahl aber nicht getroffen. Zwar steht in den Satzungen des Vereins nichts von einer benötigten Mehrheit, bei weniger als 75-Prozentiger Zustimmung der Mitglieder würde der Vorstand diesen Schritt allerdings nicht gehen wollen. Für die sportliche und finanzielle Weiterentwicklung, die eine solche Ausgliederung im Idealfall mit sich ziehen würde, müsste Preußen aber ein großes Opfer bringen: Die Hammer Straße. Denn ein Ausbau des 15.000 Zuschauer fassenden Stadions ist auf Grund der Lärmschutzauflagen nur auf 20.000 Leute möglich – zu wenig für den ambitionierten Vorstand. Auch wenn eine Ausgliederung nicht zwangsweise einen Stadionneubau mit sich zieht, so ist dieser Schritt doch mehr als wahrscheinlich: „Es gibt eine enge Verbindung zwischen der Durchführung der Ausgliederung und dem Neubau eines Stadions. Kein ehrlicher Kaufmann in Münster möchte Profifußball an der Hammer Straße finanzieren, befürchte ich", so Präsident Strässer. Es scheint also, als würde das Preußenstadion bald Geschichte sein, denn die Stadt ist nur zur Mitfinanzierung an einem neuen Stadion interessiert, wenn das Grundstück um und direkt an der Hammer Straße als Wohnbaugebiet benutzt werden kann. Ein paar Jahre haben die Fans der Adler in ihrem geliebten Stadion aber noch: Erst frühestens 2019 soll der Neubau in Münster beginnen.
Das sechste Duell in Liga drei
Zum sechsten Mal treffen die Fortuna und die Preußen in der 3. Liga aufeinander. Dabei sieht die Bilanz für die Münsteraner gut aus: in vier Spielen konnten die Jungs von der Hammer Straße gegen die Südstädter punkten, drei Mal sogar mit der Maximalausbeute den Platz verlassen. Die einzige Niederlage gab es vergangene Saison - Tore von Biada und Oliveira Souza reichten der Fortuna zu einem 2:1-Sieg. Im Hinspiel dieses Jahres konnten die Adler, trotz ihrer eklatanten Auswärtsschwäche, einen späten 1:0-Sieg im Südstadion einfahren – Benjamin Schwarz traf damals in der 78. Minute zum entscheidenden Tor.
Im Fokus: Jeron Al-Hazaimeh
Jeron Al-Hazaimeh ist ein gefragter Mann: Kein Akteur hat in den vergangenen Spielen so über die Ergebnisse seines Vereins entschieden wie der Linksverteidiger. Gegen Aalen (2:1) sowie gegen seinen Ex-Verein aus Lotte (1:0), erzielte Al-Hazaimeh jeweils das entscheidende Siegtor. Und wenn er vorne nicht trifft, dann eben hinten: Gegen Wehen Wiesbaden nickte der 25-Jährige ebenfalls zum entscheidenden 1:0 ein – allerdings in die eigenen Maschen. „Er trifft ja momentan oft, letzten Sonntag leider auch ins falsche Tor“, sagte Lion Schweers nach dem wichtigen 1:0-Sieg über die Sportfreunde im Spaß über seinen Kollegen, um dann schnell ernst hinterherzuschieben: „Ich gönne es ihm. Er ist ein feiner Kerl, ein guter Junge“. Das zeigt Al-Hazaimeh auch abseits des Rasens: „Neben dem Platz bin ich ein spontaner Typ, der relativ offen und für jeden Spaß zu haben ist“, sagt der 25-Jährige über sich selbst. Ein besonderes Verhältnis hat der gebürtige Düsseldorfer zu Youngster Tobias Warschewski. „Da ich nie einen kleinen Bruder hatte, kann man Tobi als Ersatz sehen. Man muss den jungen Spielern unter die Arme greifen. Das wurde bei mir damals nicht so gemacht“. Der Linksverteidiger und der junge Mittelstürmer verstehen sich nicht nur auf dem Platz sehr gut, auch abseits des Rasens scheint es zu stimmen: So spielt der 25-Jährige auch gerne mal Taxi für den erst U-19-Nationalspieler, damit dieser danach in seine Heimat nach Dortmund pendeln kann. Seine Tore erzielte Al-Hazaimeh jüngst wiederrum mit den Schuhen von Stürmer Warschewski. Begonnen hat Al-Haizameh seine Karriere in seiner Heimatstadt Düsseldorf. Bei der Fortuna durchlief er diverse Jugendmannschaften, schaffte sogar den Sprung zu den Profis. Mangels Einsatzzeit wechselte er 2013 zum Chemnitzer FC, doch der Start verlief alles andere als optimal. In der Sommerpause zog sich der Verteidiger eine Herzmuskelentzündung zu, fiel 182 Tage aus und verpasste 21 Begegnungen in der 3. Liga. Schon alltägliche Treppenläufe machten ihm zu schaffen. Dass Al-Hazaimeh noch mal so durchstarten würde, war lange Zeit nicht absehbar. Doch der 25-Jährige kämpfte sich zurück, landete nach dem CFC bei den Sportfreunden aus Lotte, die er mit seinen insgesamt zehn Saisontoren (sechs Elfmeter) zum Aufstieg und in den DFB-Pokal schoss. 2016 ging es nach Münster, hier fühlt der Linksverteidiger sich sichtlich wohl. In den vergangenen 18 Partien verpasste der 25-Jährige keine Sekunde. Seinen Wechsel an die Hammer Straße bezeichnet er als richtige Entscheidung: „Ich hätte es heute nochmal so gemacht. Man sollte im Leben grundsätzlich nichts bereuen“.
FortunaTV - Der Vorbericht zum Spiel bei Preußen Münster
Ostersamstag geht's für die Fortuna nach die Münster. Die Preußen zählen zu den heimstärksten Teams der Liga. Trotzdem wollen die Südstädter punkten.
Der Heimsieg gegen Lotte sorgte für spürbares Durchatmen bei der Fortuna. Zudem entspannt sich die Personallage zusehends. Es wird voller auf dem Trainingsplatz und der Konkurrenzkampf nimmt Fahrt auf - schließlich hat man noch Ziele. Mehr im FortunaTV-Vorbericht.
„Wir wollen den finalen Schritt machen“ Theisen ersetzt in Münster den gesperrten Andersen in der Startelf
Zwei Teams, ein Ziel: den Klassenerhalt in Liga drei. Für die Fortuna (43 Punkte) und Münster (41) ist die Ausgangslage ähnlich. Beide könnten dies bereits am Samstag (14 Uhr) im Preußenstadion endgültig mit einem Sieg bewerkstelligen. „Wir wollen den finalen Schritt in Richtung Rettung machen. Mit einem Sieg ist das Ganze gegessen für uns. Aber auch mit einem Punkt könnten wir schon durch sein“, betont Uwe Koschinat.
Blickt man auf die Statistik dürfen sich die Zuschauer im Duell des 14. gegen den Zehnten wohl kaum auf ein Torfestival einrichten. Münster ist zwar die drittbeste Heimelf der Liga, ließ aber in 16 Partien nur 13 Gegentore zu. Auf der anderen Seite spielten die Kölner in den letzten fünf Begegnungen viermal zu Null. Dass Münster, das lange im Abstiegsstrudel gefangen war, sich unter Trainer Benno Möhlmann wieder aufgerappelt hat, liegt nach Auffassung des Fußballehrers an einer veränderten Spielweise. „Sie haben sich aus einer prekären Situation befreit. Das wird eine große Herausforderung für uns. Sie spielen jetzt einen sehr pragmatischen Stil. Sie stehen sehr kompakt. Sie haben ordentlich Körpergröße in der Mannschaft. Und sie sind in der Lage bis in die letzte Minute hinein ein Spiel durch ihre Standards zu entscheiden“, hat Koschinat beobachtet und fügt hinzu: „Da haben wir mal wieder einen Gegner, der in guter Form ist. Wir müssen uns auf unsere defensive Stabilität besinnen und die notwendige Durchschlagskraft nach vorne haben.“
Ein Spieler, der dies beides verkörpert, fällt aus. Kristoffer Andersen war nach langer Pause gerade erst wieder zurückgekehrt. Gegen Lotte traf er zum 1:0 und kassierte später Gelb-Rot. Ersetzen wird den Mittelfeldmotor der Fortuna Christopher Theisen. Bis auf Maurice Exslager hat sich das Lazarett der Gäste komplett geleert. Florian Hörnig, Marc Brasnic und Maik Kegel sind zwar im Training, in Münster allerdings noch nicht im Kader, da noch keine „volle Option“.
90 Minuten auf der Bank schmorte zuletzt Cauly Oliveira Souza in Aalen und gegen Lotte. Das war in der Saison zuvor nie vorgekommen. 27 Mal war der Brasilianer in der Startelf, zweimal wurde er zumindest eingewechselt. Doch Koschinat ist derzeit unzufrieden mit dem in der Hinrunde noch sehr starken 21-Jährigen. „Diese Leichtigkeit hat er komplett verloren. Die Gegner haben sich gut auf ihn eingestellt. Ich habe ihn dann von der Bank gebracht, um ihm die Schwere zu nehmen. Aber da fehlte mir teilweise auch die Bereitschaft zumindest Körperlichkeit auf den Platz zu bringen“, so der Trainer, der die derzeit rund ums Südstadion kursierenden möglichen Zugänge wie den Mönchengladbacher Brandenburger und den Wattenscheider Keita-Ruel nicht kommentieren möchte: „Wir sagen zu solchen Dingen erst was, wenn sie fix sind. Ich habe im Kopf eine sehr klare Vorstellung in Bezug auf die kommende Saison. Ich hoffe, wir können diese zu hundert Prozent realisieren. Wir forcieren derzeit die Gespräche mit dem jetzigen Kader und neuen Spielern. Das ist ein permanenter Prozess.“
Desolate Halbzeit 1 - Fortuna geht am Ende 2:4 bei Preußen Münster unter
Die Fortuna gerät speziell in Halbzeit 1 in Münster deutlich unter die Räder: Nach 30 Minuten stellten Al-Hazaimeh, Grimaldi und Tekerci bereits auf 3:0. Zur Pause lag Münster sogar 4:0 in Front und vergab noch einen Elfmeter. Am Ende machten Tore von Pazurek und Dahmani das Ergebnis etwas erträglicher aus Sicht der Südstädter.
Dabei erwischte die Fortuna vielversprechende Anfangsminuten und erarbeitete sich vom Anstoß weg direkt die erste Ecke. Ein mustergültiger Konter brachte die Preußen aber früh in Front - Al-Hazaimeh zeigte sich allein vor Poggenborg eiskalt (2.). Mit dem Rückstand versuchte die Fortuna zunächst ihr Spiel weiter durchzukriegen und hatte auch optische Vorteile. Münster zeigte sich aber weiter eiskalt: Grimaldi kam aus spitzem Winkel zum Abschluss und hob den Ball während er ausrutschte ins lange Eck - 0:2 nach einer knappen Viertelstunde (12.). Danach wirkte die Fortuna konstaniert, während Münsters Brust von Minute zu Minute breiter wurde. Sowohl die linke Seite mit Al-Hazaimeh und Tekerci sowie Sturmspitze Grimaldi bekamen die Südstädter nicht in den Griff. Grimaldi ließ das 3:0 liegen, Rühle scheiterte an Poggenborg und Tekercis Schuss klärte Uaferro auf der Linie (14./22./23.). Das dritte Preußen Tor war nur eine Frage der Zeit. Tekerci machte es dann, nachdem er von Grimaldi freigespielt alleine vor Poggenborg auftauchte (30.). Die Fortuna brach nun komplett auseinander: Al-Hazaimeh marschierte auf links durch und scheiterte nur an der Latte - Grimaldi war zur Stelle - 0:4 (39.). Münster hätte sogar auf 5:0 stellen können, aber Rizzi scheiterte kurz vor der Pause mit einem Handelfmeter an Poggenborg (43.). So blieb es NUR beim 4:0 für Münster.
Zur Pause brachte Uwe Koschinat Röcker und Bösing für Alibaz und Kessel. Die Fortuna bemühte sich, das Spiel erträglich zu gestalten. So hatte Bösing einen Kopfball (48.). Münster blieb aber weiter griffig und hatte Chancen zu erhöhen: Mimbala klärte einen Schuss von Rühle auf der Linie (53.). Etwas aus dem Nichts sorgte Pazurek mit ordentlich Wut im Bauch aus der Distanz für Ergebniskosmetik (63.). Münster nahm anschließend den Fuß vom Gaspedal, während die Fortuna an ihrer Rehabilitation arbeitete. Wirklich zwingend wurde es jedoch selten, weil man kaum gefährlich in den Strafraum kam. Trotzderm zeigte die Koschinat-Elf im zweiten Abschnitt insgesamt ein anderes Gesicht und machte das Ergebnis erträglicher: Nach einem Foul an Röcker verwandelte Dahmani den fälligen Foulelfmeter mit etwas Glück zum 2:4 (79.). Die Fortuna ließ sich am Ende über die gesamte Spieldauer nicht hängen. Trotzdem blieb es bei der 2:4-Niederlage, die angesichts der 1. Halbzeit aber auch höher hätte ausfallen können.
Für die Fortuna geht es bereits am kommenden Mittwoch weiter: Dann wartet im Südstadion das Pokalhalbfinale gegen den TV Herkenrath 09. Am Sonntag reisen die Südstädter dann zum FSV Zwickau. Anstoß ist um 14 Uhr. Preußen Münster muss zeitgleich bei Rot-Weiß Erfurt ran.
Die Stimmen zum Spiel Preussen Münster - Fortuna Köln 15.04.2017
Die Fortuna gerät speziell in Halbzeit 1 in Münster deutlich unter die Räder: Nach 30 Minuten stellten Al-Hazaimeh, Grimaldi und Tekerci bereits auf 3:0. Zur Pause lag Münster sogar 4:0 in Front und vergab noch einen Elfmeter. Am Ende machten Tore von Pazurek und Dahmani das Ergebnis etwas erträglicher aus Sicht der Südstädter.
Die Pressekonferenz zum Spiel gegen Preußen Münster - Fortuna Köln 15.04.2017
Die Fortuna geht speziell in Halbzeit 1 deutlich in Münster unter: Nach 30 Minuten stellten Al-Hazaimeh, Grimaldi und Tekerci bereits auf 3:0. Münster stellte sogar auf 4:0 zur Pause und vergab noch einen Elfmeter. Am Ende machten Tore von Pazurek und Dahmani das Ergebnis etwas erträglicher.
Minusleistung in Münster 2:4 - Schwache Fortuna bekommt in Halbzeit eins vier Eier ins Nest gelegt
Die Fortuna hat die schlechte Leistung des letzten Auswärtsspiels in Aalen (0:3) beim 2:4 in Münster noch einmal getoppt. Wie schon damals beim VfR war die Partie bei den Preußen vor 7.006 Zuschauern bereits zur Pause entschieden. 4:0 führten die Hausherren am Samstag nach den ersten 45 Minuten. Bei den Gästen, die dieses Mal obendrein noch in Bestbesetzung angetreten waren, verhinderte Andre Poggenborg eine noch höhere Niederlage, indem er einen Handelfmeter von Rizzi (44.) hielt. Pazurek (63.) und Dahmani per Elfer (80.) betrieben noch Ergebniskosmetik mit ihren Treffern.
Uwe Koschinat brachte gegenüber dem 3:0 gegen Lotte mit Christopher Theisen für den gesperrten Kristoffer Andersen und Selcuk Alibaz für Lars Bender zwei Neue in der Startelf. Alle taktischen Vorgaben waren nach 80 Sekunden im Preußenstadion schon Makulatur. Da zappelte der Ball das erste Mal im Netz der Kölner. Nach einem gegnerischen Eckball konterte Münster über Tekerci und Grimaldi. Linksverteidiger Jeron Al-Hazaimeh umkurvte Poggenborg und schoss das 1:0. Nach zwölf Minuten fiel bereits das 2:0. Eine verunglückte Flanke von Torjäger Adriano Grimaldi senkte sich aus spitzem Winkel über Poggenborg hinweg ins Tor. Die Fortuna trat komplett desolat auf. Nach einem Schuss von Tekerci rettete Cedric Mimbala auf der eigenen Linie (24.). Spätestens nach einer halben Stunde war der Käs dann aber gegessen. Tekerci erhöhte nach Vorarbeit von Grimaldi auf 3:0. Nur Keeper Poggenborg wehrte sich dagegen abgeschossen zu werden bei der Fortuna. Fünf Minuten vor dem Wechsel lupfte El-Hazaimeh dann den Ball an die Latte und Grimaldi staubte zum 4:0 ab. Nach einem Handspiel von Kapitän Daniel Flottmann zeigte der Schiedsrichter auf den Punkt. Michele Rizzi scheiterte aber mit seinem Schuss unten rechts am einzigen Kölner in Normalform, an Poggenborg.
Koschinat reagierte, brachte mit Kai Bösing und Cimo Röcker für Selcuk Alibaz und Michael Kessel gleich nach der Pause zwei frische Spieler. Bösing köpfte dann auch zumindest mal in die Arme des Keepers Schulze Niehues (48.). Münster war aber weiter torhungrig. Erneut wehrte Mimbala kurz vor der Linie einen Schuss von Rühle ab (53.). Gerade als die Fans der Fortuna „Auswärtssieg“ skandierten, fiel der Ehrentreffer für die Gäste. Markus Pazurek traf wiedermal. Der defensive Mittelfeldspieler zog kraftvoll aus 25 Metern ab und traf ins linke Eck zum 1:4 (63.). Zehn Minuten vor dem Ende trafen die Kölner gar ein zweites Mal. Bösing wurde gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Dahmani in seinem 100. Drittliga-Spiel zum 2:4. Stimmen zum Spiel: Hamdi Dahmani (Fortuna) Die erste Halbzeit war eine Katastrophe, wenn Pogge den Ball nicht hält, steht es 0:5. Die zweite Halbzeit von uns war in meinen Augen sehr gut. Es war ein Auf und Ab. Dass wir nach dem ersten Gegentreffer immer noch ein zweites und drittes Tor kassieren, das war unsere Schwäche, die wir ein Stück weit abgestellt hatten. Heute war das ein Schritt zurück, wie in alten Zeiten. In der zweiten Halbzeit haben wir kaum noch Torchancen zugelassen. Mein 100. Spiel macht mich stolz, das ist eine Ehre für mich. Wie das gelaufen ist, macht mich eher traurig. Markus Pazurek (Fortuna) Dass 0:1 hat unserem Spiel einen Knick gegeben. Dass wir dann so zusammenbrechen, das kann nicht sein. Da müssen wir uns alle mal hinterfragen. Ich kann mir das nicht erklären. In der zweiten Halbzeit haben wir ein anderes Gesicht gezeigt und die dann ja auch gewonnen. Wir haben in der ersten Halbzeit alles falsch gemacht, das müssen wir jetzt analysieren.
Pokalhalbfinale im Südstadion - Der TV Herkenrath 09 im Gegnercheck
Der TV Herkenrath 09 möchte die Sensation schaffen und mit einem Sieg gegen die Fortuna die Chance auf den Einzug in den DFB-Pokal wahren. Unter Trainer und Ex-Bundesligaprofi Alexander Voigt ist der Verein in der Rückrunde noch ungeschlagen und hat nach wie vor eine sehr gute Chance, den sechsten Aufstieg in sieben Jahren perfekt zu machen.
Aktuelle Lage:
Der TV Herkenrath spielt eine wechselhafte Saison. Nach der Hinrunde standen die 09er nur auf Platz sieben, das Ziel Aufstieg schien mit zehn Punkten Rückstand in weite Ferne gerückt. Dafür lief es aber im Pokal umso besser: Mit Siegen über den FC Leverkusen, Mechernich und Bergheim qualifizierten sich die Herkenrather für das Halbfinale gegen die Fortuna aus Köln. Und auch in der Liga lief es nach der Winterpause wieder deutlich besser: In sieben Ligaspielen ist man 2017 noch nicht geschlagen worden. Sechs Siege und ein Remis ist die stolze Bilanz. Die zehn Zähler Rückstand sind auf ein mageres Pünktchen geschmolzen, außerdem hat die Mannschaft von Trainer Alexander Voigt noch ein Spiel weniger als die anderen Aufstiegskonkurrenten. Die 09er haben einen Lauf und möchten diesen auch im Pokal fortsetzen.
Die Aufstiegsexperten
Doch neben der starken Pokalsaison ist der Verein aus dem Osten von Bergisch-Gladbach vor allem für eines bekannt: Aufstiege. Von 2011 bis 2015 feierten die 09er fünf Aufstiege am Stück: Von der Kreisliga B ging es unaufhaltsam Richtung Mittelrheinliga. Nach dem man sich dort in der Premierensaison mit 49 Punkten sicher etablieren konnte, spielt die Mannschaft von Trainer Alexander Voigt in der laufenden Runde um den Aufstieg in die Regionalliga. Nach einer durchwachsenden Hinserie und acht Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter schien es allerdings, als sei die Mission „Liga 4“ in weite Ferne gerückt. Doch offensichtlich fand Voigt in der Winterpause die richtigen Worte: Mit sechs Siegen aus sieben Begegnungen ist man auf einmal wieder Mitanwärter auf den Aufstieg. In die Pokalbegegnung gegen die Fortuna möchte man den Schwung aus der Liga mitnehmen – und vielleicht für eine große Überraschung sorgen.
Unterschiedlicher Saisonverlauf
Es ist eine Premiere: Noch nie standen sich Fortuna Köln und der TV Herkenrath 09 auf dem Platz gegenüber. Der Saisonverlauf beider Mannschaften könnte verschiedener nicht sein. Während die Fortuna eine starke Hinrunde spielte (28 Punkte) und in der Rückrunde etwas federn ließ, machten es die 09er genau andersrum: Nach besagten sieben Spielen ohne Niederlage und den daraus resultierenden 19 Punkten, steht man nur vier Zähler hinter der Gesamtausbeute aus der Hinrunde – bei noch sieben ausstehenden Begegnungen.
Im Fokus: Alexander Voigt
Ein großer Name steht seit vergangener Saison als Coach an der Seitenlinie beim TV Herkenrath: Ex-Profi Alexander Voigt übernahm die Mannschaft im April 2016 im Abstiegskampf, führte die 09er zum sicheren Klassenerhalt und kämpft mit dem Team jetzt um den Aufstieg in die Regionalliga. Der 39-Jährige ist vielen Fußballfans kein Unbekannter: 79 Erst- und 209 Zweitligaspiele hat Voigt absolviert - in acht Jahren schaffte der Abwehrspieler das Kunststück, drei Mal aufzusteigen: Zwei Mal mit dem 1. FC Köln, dann mit Borussia Mönchengladbach. Über Trainerstationen bei Viktoria Köln und den Sportfreunden aus Siegen heuerte Voigt beim TV Herkenrath 09 an und gab der Mannschaft etwas zurück, was ihnen lange Zeit gefehlt hatte: Selbstvertrauen. „Die Mannschaft muss wieder mehr an sich glauben. Ich habe besonders gemerkt, dass sie in der Offensive verunsichert war“, sagte der 39-Jährige vor gut einem Jahr, kurz nach seinem Amtsantritt. „Da haben wir direkt angesetzt. Wir haben den Jungs Mut zugesprochen. Sie müssen sich einfach etwas zutrauen. Dann wird es auch klappen.“ Genau so kam es dann auch, besonders Yoschua Grazina (neun Saisontore) und Norman Wermes (elf Saisontore) geben der Mannschaft im Sturm die nötige Konstanz. Das Team hat die Marschroute ihres Trainers verinnerlicht, erst letzten Spieltag sicherte man sich in letzter Minute ein wichtiges Unentschieden gegen Konkurrent Bergisch Gladbach 09. Die Herkenrather sind auf dem besten Weg ihrem Ruf gerecht zu werden und erneut aufzusteigen - es scheint, als hätten sich Voigt und die 09er gesucht und gefunden.
Fortuna Köln - Fußball für Nostalgiker ( von Daniela Müllenborn )
Kommerz, galaktische Transfersummen, Kunden statt Zuschauer - das ist der moderne Hochglanzfußball. Den Gegenentwurf zu dieser Entwicklung findet man im Kölner Süden, bei Fortuna. Der Drittliga-Verein bietet zwar weniger Glamour - aber in den Augen der Fans mehr Romantik und Gemütlichkeit.
"Herzlich Willkommen im Kölner Südstadion, zum Meisterschaftsspiel des SC Fortuna gegen die Sportfreunde Lotte." Knapp 1600 Zuschauer sind gekommen. Ins Kölner Südstadion. Das über 15.000 Plätze verfügt und über das die Fans sagen, es habe den Charme einer Bezirkssportanlage. Womit sie natürlich auch Recht haben. Denn die Heimat der Fortuna ist eine Bezirkssportanlage, mit mehreren kleinen Plätzen drum herum und einer Sporthalle. Im Stadion selber ist der Rasen von einer blassroten Laufbahn eingerahmt und überdacht ist nur die Haupttribüne, mit ihren alten roten Plastiksitzschalen. Willkommen im Wohnzimmer der Fortuna-Fans.
Familiäres Umfeld und Gemütlichkeit
"Wie zu Hause. Das ist Gefühl." - "Dieses familiäre Umfeld, die netten Leute." - "Das ist vielleicht auch ein Stück Familie." - "Ja, das ist natürlich das Südstadion an sich. Ist alles familiärer, klar könnte ein neues Stadion ein bisschen mehr Stimmung mit sich bringen, aber hier ist es einfach gemütlich und mit meinem Sohn macht das auch immer Spaß." - "Das finden Sie beim FC nicht." Und so kommt es, dass selbst Fans des 1. FC Köln hier vorbei schauen. Obwohl ihr eigener Klub einige Kilometer weiter, im Kölner Westen, an diesem Nachmittag auf der großen Fußball-Bühne aufläuft und gegen Borussia Mönchengladbach spielt. Das rheinische Derby - eine Erstliga-Begegnung und für viele das Spiel des Jahres. "Ich bin dem Derby-Trubel entflohen, mit meinem Sohn, weil das zu nervenaufreibend ist und da haben wir gesagt, da gehen wir in die Südstadt zur Fortuna. Das ist auf jeden Fall ehrlicher und es gerät auch völlig aus den Fugen, was da finanziell so abgeht in der ersten Liga, in der Champions League und von daher ist das hier der ehrlichere Fußball, ist bodenständiger, das muss man ganz klar sagen."
Rückzugsgebiet für Fußball-Romantiker
Fortuna Köln - der kleine Südstadtklub. Rückzugsgebiet für echte Fußball-Romantiker. Auch auf den nicht überdachten Stehplatzrängen gegenüber der Tribüne, wo die Fanklubs stehen, die ihre großen Fahnen schwenken, die Mannschaft zur Halbzeitpause musikalisch in die Kabine begleiten und sich schon auf das gemeinsame Kölsch mit den Spielern nach Spielende freuen. "Es ist vielleicht auch 'ne gewisse Stimmung zwischen Mannschaft und Fans. Der Kontakt ist ein bisschen enger. Man geht ja danach noch ins Vereinsheim, da trinkt man noch was, da kommen die Spieler durchgelaufen." "Wenn jemand ne Frage hat, kann man jederzeit den Trainer ansprechen. Das ist der Dorfverein, der im Profifußball unterwegs ist." Drittliga-Fans kommen sich wie Randfiguren vor Sozusagen der Gegenentwurf zum glitzernden Milliardengeschäft Fußball, wo das Stadion Arena heißt, die Prominenz nicht mehr auf Ehrenplätzen, sondern in der VIP-Loge sitzt und aus dem Spiel ein "Event" geworden ist. Wo sportliche und Sponsorentermine eng getaktet sind und sich Fans des Drittligisten Fortuna Köln vorkommen wie eine Randnotiz. "Ein bisschen bitter, wenn man jetzt den gesamten Fußball sieht, dass man da ein immer kleineres Rad ist."
Und man sich bei immer größer werdender Schlagzahl der Spiele und Wettbewerbe und der zunehmenden Zersplitterung eines einzigen Bundesligaspieltages in der 3. Liga schon auf die wildesten Anstoßzeiten einstellt. So dürfen ja zum Beispiel in der kommenden Saison fünf Bundesliga-Partien sonntags um 13.30 Uhr angesetzt werden. Was sich dann auch auf den Beginn der Spiele in den unteren Ligen auswirken könnte. Die Fortuna-Fans nehmen es mit Galgenhumor. Galgenhumor gegen widrige Anstoßzeiten
"Es wird schwierig für einen einfachen Mann, um zehn Uhr mit dem Trinken anzufangen, wenn um 11 Uhr das Spiel los geht." Aber auch das würden sie mitmachen. Hauptsache, ihre Fortuna bewahrt sich ihren manchmal vielleicht etwas schrulligen, auf jeden Fall aber ursprünglichen Charme.
Zittersieg gegen Herkenrath Endspiel! Fortuna Köln träumt weiter vom DFB-Pokal
Der Favorit wankte, aber er fiel nicht. Dank eines verwandelten Elfmeters von Markus Pazurek sechs Minuten vor dem Ende steht Fortuna Köln wieder im Finale des Mittelrheinpokals.
Die Rot-Weißen dürfen nach einem hart erkämpften 2:1-Erfolg gegen den TV Herkenrath wieder von der Teilnahme im DFB-Pokal träumen. Koschinat mit bester Elf
Obwohl Trainer Uwe Koschinat seine beste Elf aufgeboten hatte, tat sich der Drittligist enorm schwer. Christopher Theisen gelang zwar die frühe Führung (10.), danach verpassten es aber die Gastgeber frühzeitig mit dem zweiten Treffer für die nötige Ruhe zu sorgen.
So wurde der Fünftligist in der zweiten Halbzeit immer frecher und kam sogar zum Ausgleich. Vincent Geimer nutzte einen Fehler von Torwart Tim Boss zum überraschenden 1:1. Andersen im Finale gesperrt
Danach wurde es richtig hektisch. Geimer und Kristoffer Andersen sahen nach einem Handgemenge die Rote Karte, der Fortuna-Regisseur ist somit im Endspiel gesperrt.
„Den Platzverweis kann man geben. Wir hatten nach der Pause ein paar brenzlige Situationen zu überstehen. Das Spiel stand auf der Kippe. Nach dem 2:1 ist schon eine Last abgefallen. Das Wichtigste ist, dass wir im Finale stehen“, sagte Theißen. „Wir wollen dieses Jahr den Pokal holen.“ Das zweite Endspielteilnehmer wird zwischen dem Bonner SC und Viktoria Köln ermittelt.
Aufstiegsaspirant ohne Aufstiegschance - Der FSV Zwickau im Gegnercheck
Hätte jemand nach der Hinrunde gesagt, dass der FSV Zwickau fünf Spieltage vor Schluss um den Aufstieg in Liga 2 mitspielen würde, so hätte man ihn wohl für verrückt erklärt. Aus dem Konjunktiv ist inzwischen aber Realität geworden: Der FSV spielt eine Rückrunde, die im deutschen Profifußball momentan ihresgleichen sucht. Anstelle des Durchmarschs von der Regionalliga in die 2. Bundesliga hat man trotzdem notgedrungen ein anderes Saisonziel.
Aktuelle Lage
Der FSV Zwickau ist die Überraschungsmannschaft der diesjährigen Drittligasaison. Dabei sah es kurz vor Weihnachten noch alles andere als rosig für die Männer um Topstürmer Ronny König aus: Nach dem 1:1 gegen den MSV Duisburg beendeten die Sachsen eine desolate Hinrunde. 17 Punkte aus 19 Spielen, der vorletzte Platz und vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer waren die Folge. Doch nur vier Monate später ist der Abstieg kein Thema mehr. 32 Punkte und erster in der Rückrundentabelle, acht der vergangenen zehn Spiele gewonnen: Der FSV Zwickau hat einen Lauf. So ist man nicht nur in der 3. Liga das beste Team der Rückserie, sondern im gesamten Profifußball – Mit einem Schnitt von 2.28 Punkten übertreffen die Sachsen sogar den FC Bayern München (2.25). Da lässt sich die Mannschaft um Trainer Ziegner auch durch die überraschende Auswärtsniederlage in Lotte (1:2) nicht aus der Bahn bringen: „Mitte der ersten Halbzeit haben wir dann das 1:0 geschossen, danach aber aufgehört, aktiv zu bleiben. Dann ist das Spiel gekippt. Uns wirft die Niederlage nicht um." Dass Niederlagen die Sachsen nicht umwerfen, haben sie diese Saison bereits zu Genüge bewiesen. Nach der 0:3-Niederlage gegen den SV Wehen Wiesbaden am 23. Spieltag starteten die Zwickauer die Serie von neun ungeschlagenen Spielen. Grund dafür ist auch die inzwischen sichere Defensive um Kapitän Wachsmuth und die Offensive mit den erfahrenen Robert Koch und Ronny König. Gerade König spielt eine starke Saison, ist der Topscorer bei den Sachsen (12 Tore, drei Vorlagen). Zwickau scheint sehr gefestigt in den Saisonendspurt zu gehen. Doch den ganz großen Wurf wird es für den FSV nicht geben – ganz egal, wie viele Punkte der Aufsteiger bis zum Saisonschluss noch sammelt.
Die Lizenz fehlt – DFB-Pokal das Ziel
Als einer von vier Drittligisten hat der FSV Zwickau die Lizenz für die zweite Liga nicht beantragt. Hintergrund war die schwache Hinrunde und die ohnehin angespannte finanzielle Situation – zurecht, wie Sportdirektor David Wagner sagt: „Wir haben uns aus wirtschaftlichen, aber auch sportlichen Gründen dagegen entschieden“, sagte der Sportdirektor. „Unser Fokus lag auf dem Klassenerhalt. Für diesen mussten wir alle Kräfte bündeln.“ Und doch muss die Frage nach dem „was wäre wenn…“ gestellt werden. Denn in der Zweiten Liga hätte der Klub viel Geld verdienen können. So bekamen beispielsweise die Würzburger Kickers Medienberichten zufolge nach ihrem Aufstieg 5,3 Millionen Euro an TV-Geldern. Beschweren möchte sich aber auch auf Seiten der Spieler niemand. Die Entscheidung sei vollkommen richtig gewesen, schlussendlich sei man auf Grund der schlechten Hinrunde selbst für die momentane Situation verantwortlich: „Der Antrag hätte viel Geld gekostet. Und zum damaligen Zeitpunkt als Vorletzter wäre das Harakiri gewesen. Wir beklagen uns nicht und holen jetzt das Maximum raus“, sagt Abwehrspieler Jonas Acquistapace. Und dieses Maximum ist für den Verein extrem wichtig – denn es gibt den Spielern ein sportliches Ziel: Den DFB-Pokal. Mit dem vierten Platz wären die Zwickauer automatisch für den Wettbewerb qualifiziert. Nach der Niederlage unter der Woche im Pokalhalbfinale beim Chemnitzer FC ist dies für den FSV umso wichtiger. Neben der verdienten großen Fußballbühne würde der Verein finanziell profitieren. Erst im Winter plagte Zwickau wegen fehlender Sponsoreneinnahmen und Schulden aus der vergangenen Regionalliga-Saison ein Schuldenberg von 400.000 Euro – für einen ohnehin klammen Drittligisten eine Menge Geld. Bereits ein Benefizspiel gegen Dynamo Dresden spülte dem FSV im März einen fünfstelligen Betrag in die Kassen. Ein Heimspiel gegen einen höherklassigen Gegner wäre definitiv eine finanzielle Chance.
Fortuna führt Bilanz deutlich an
Die Südstädter sind so etwas wie der Angstgegner der Sachsen: Von neun Partien konnte der FSV erst eine für sich entscheiden. Der Sieg liegt allerdings schon eine ganze Weile zurück: In der Saison 96/97 gewann Zwickau die Partie mit 2:0. Drei Mal trennte man sich unentschieden, die Fortuna gewann fünf Begegnungen – Tore von Oliveria Souza und Dahmani reichten der Fortuna im Hinspiel zum Sieg. Übrigens: Es ist erst das zweite Duell der beiden Vereine in der 3. Liga. Alle anderen Begegnungen fanden zuvor in der 2. Liga statt.
Bestes Rückrundenteam im deutschen Profifußball
Der FSV Zwickau ist Tabellenführer – noch vor dem FC Bayern München. Keiner hätte geglaubt, dass dieser Satz eines Tages der Wahrheit entsprechen würde. Aber genauso ist es. Der FSV ist das beste Team der Rückrunde – nicht nur in der 3. Liga, sondern im gesamten deutschen Profifußball. Mit 32 Zählern aus 14 Spielen und einem Schnitt von 2.28 Punkten übertreffen die Sachsen sogar den Rekordmeister (Schnitt: 2.25). Das ist kein Zufall. Eine inzwischen stabile Defensive und eine effiziente Offensive sorgen für eine gute Balance im Team. Nach Aufhebung der Transfersperre, die auf Grund von zuvor nicht erfüllten Lizenzauflagen ausgesprochen wurde, tätigten die Verantwortlichen im Winter kluge Einkäufe, die definitiv zu dem jetzigen Aufwärtstrend beigetragen haben. Dazu gehört Robert Koch, dem zwei Tore und zwei Vorlagen gelangen und der auf dem Feld vorangeht.
Im Fokus: Ronny König
Ronny König hat schon viel erlebt: Mit Wiesbaden, Oberhausen, Aue und Darmstadt absolvierte der 33-Jährige 220 Zweitliga-Partien (43 Tore, 18 Vorlagen), ist damit einer der erfahrensten Kicker der 3. Liga. König ist ein waschechter Strafraumstürmer – gerade deshalb passt es zwischen ihm und dem FSV so gut. Denn Zwickaus Offensivspiel kommt oft über die Flügel, weshalb man einen großgewachsenen, kopfballstarken Mittelstürmer braucht. Sieben seiner zwölf Saisontore erzielte der 1,90m Stürmer per Kopf. Auch unter der Woche köpfte er in Chemnitz den zwischenzeitlichen Ausgleich. „Ein solcher Spieler hatte in unserem Kader noch gefehlt“, sagte Trainer Ziegner nach Königs Verpflichtung – er sollte Recht behalten. Bereits 12 Saisontore hat der 33-Jährige auf dem Konto, mit alleine sechs Treffern in den vergangenen zehn Spielen hatte er einen großen Anteil an der beeindruckenden Rückrunde der Sachsen. König fühlt sich beim FSV wohl: „Es ist eine super Truppe und ich bin gut aufgenommen worden. Ich merke gar nicht, dass ich neu hier bin. Der Teamgeist stimmt einfach“. Daran erkennt man wieder, wie wichtig das Vertrauen des Trainers für einen Spieler sein kann. Denn beim Chemnitzer FC kam Königs Stärke kaum zur Geltung, der 33-Jährige machte nur acht Partien von Anfang an – laut ihm auch eine Sache des Spielsystems, welches nicht auf ihn zugeschnitten war. Dass König nach wie vor Leistung bringen kann, stellt er diese Saison momentan eindrucksvoll unter Beweis. Der Mittelstürmer scheint seine sportliche Heimat in Zwickau gefunden zu haben.
König macht den Unterschied - Fortuna Köln verliert 1:2 in Zwickau
Die Fortuna verliert zum dritten Mal in Folge auswärts: Mit 1:2 muss man sich in Zwickau geschlagen geben. König brachte die Schwäne mit einem Doppelpack früh auf die Siegerstraße. Dahmani schaffte zwar den Anschluss. Zu mehr reichte es aber nicht.
Es entwickelte sich früh ein ausgeglichenes Spiel, in dem der FSV Zwickau die Initiative übernahm. Dabei spielte sich viel in der Luft ab. Zwar sorgte ein Freistoß von Souza für die erste Chance (2.). Anschließend spielte sich aber fast alles in der Luft ab, sodass Kopfbälle von König und Wachsmuth für Zwickau für Gefahr sorgten (4./6.). Die Fortuna kam nur selten in Kontersituationen und hatte wenig offensive Momente. So lag die Führung für die Gastgeber von Minute zu Minute sprichwörtlich in der Luft: Nach einem langen Ball in Richtung König setzte sich der Zwickauer Stürmer gegen Mimbala durch und ließ Poggenborg keine Chance (14.). Die Fortuna wollte den Rückschlag verdauern, aber Zwickau setzte nach, speziell einer: König. Zunächst scheiterte er noch aus kurzer Distanz an Poggenborg (17.). Kurz darauf köpfte er eine Flanke von Göbel aber lehrbuchmäßig ins lange Eck - 0:2 aus Fortuna-Sicht (19.). Uwe Koschinat stellte anschließend auf Dreierkette um und die Fortuna bekam die langen Bälle auf König und Nietfeld besser in den Griff. Offensiv tat man sich aber weiter schwer. Erst nach einem Freistoß von Pazurek versprühte Bender mit einem Abschluss Torgefahr, auch wenn sein Versuch vor der Linie geklärt wurde (37). Man fand nun aber Dahmani und Souza besser, die sich häufiger mal dem Strafraum von Brinkies näherten (42.). Es blieb aber beim 0:2 aus Kölner Sicht.
ach dem Seitenwechsel sorgte zunächst weiter Zwickaus König bei hohen Bällen für Unruhe (51.). Die Fortuna bekam nun aber mehr Zugriff auf das Spiel und konnte sich mal länger in Zwickaus Hälfte festsetzen. Ein Schuss von Mimbala zischte dabei knapp am Tor vorbei (54.). Trotzdem tat man sich schwer, Chancen zu erspielen. Nach einer Einzelaktion von Andersen blieb Dahmani mit einem Schuss hängen (73.). Etwas aus dem Nichts gelang der Fortuna aber der Anschluss: Einen hohen Ball von Pazurek nahm Dahmani mit Brust mit, verlud seinen Gegenspieler und traf per trockenem Flachschuss (76.). Kurz darauf hatte Bösing den Ausgleich auf dem Fuß, aber sein Versuch aus kurzer Distanz wurde geblockt (79.). Nach einem Einwurf zimmerte Mimbala das Leder zudem über den Kasten (82.). Mit einer starken Parade gegen Göbel und König hielt Poggenborg die Fortuna in der Schlußphase im Kampf um einen Punkt im Rennen (87.). Zu einem Zähler reichte es am Ende aber nicht.
Für die Fortuna geht es am kommenden Freitag weiter: Dann empfängt man um 19 Uhr den SC Paderborn im Südstadion. Der FSV Zwickau reist am Sonntag zu Preußen Münster.
Die O-Töne von Daniel Flottmann und Uwe Koschinat zum Spiel von Fortuna Köln in Zwickau ( 1-2 ) älfte pfui, Hälfte ganz ok. Punkte gabs dafür in Zwickau nicht. Alles weitere erfahrt ihr bei den O-Tönen.
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