Nach dem Derbysieg in Karlsruhe ist vor der Begegnung mit Bielefeld: Wie der VfB Stuttgart vor dem Heimspiel am Sonntag versucht, in der zweiten Fußballliga vorwärts zu kommen.
Teamgeist und Teamwork führen die VfB-Spieler um Takuma Asano (links) zu Toren.
Es gibt ja dieses vielsagende Bild vom Esel und der Möhre. Es zeigt, wie dem grauen Arbeitstier das süße Stückchen an einem Stock vor die Nase gehalten wird, um es anzutreiben. Um es mit der ewigen Aussicht auf eine Belohnung dazu zu bringen, eine noch größere Last auf sich zu nehmen. Das ist ein schönes und bekanntes Gleichnis über Fremdmotivation – und lässt sich sogar auf den VfB Stuttgart übertragen. Denn zugespitzt formuliert, braucht der Fußball-Zweitligist ebenfalls sein Möhrchen, um weiterzukommen.
Das ist zumindest der Eindruck, der sich zum einen durch den bisherigen Saisonverlauf aufdrängt und zum anderen durch die Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit: Die Stuttgarter neigen zur Genügsamkeit – manche nennen es sogar Selbstzufriedenheit –, wenn sie glauben, etwas erreicht zu haben. Das ist nach dem 3:1 beim Karlsruher SC vermeintlich der Fall: Derbysieger und Tabellenzweiter. Balsam für die schwäbische Fanseele – und für viele im Verein könnte jetzt schon Schluss sein mit dieser Runde, da am Ende nicht mehr herausspringen kann als ein direkter Aufstiegsplatz.
Doch der Weg zurück in die Bundesliga ist noch weit. Christian Gentner weiß das, da der Mittelfeldspieler dieses Phänomen nur zu gut kennt, dass die Stuttgarter schnell ein paar Prozent nachlassen, wenn sie sich ganz obenauf wähnen. Emotional oder sportlich. Und das KSC-Spiel ist ein Höhenpunkt-Spiel gewesen – emotional wie sportlich. „Das Derby war von unserer Herangehensweise sicher gut“, sagt Kapitän Gentner, „aber das viel wichtigere Spiel kommt jetzt gegen Bielefeld.“
Dresden ist noch nicht lange her
Nach dem Derby ist also vor der Arminia, und die Bedeutung der Begegnung am Sonntag leitet sich für den VfB natürlich aus dem eigenen Anspruch ab, oben bleiben zu wollen. Zumal eine Länderspielpause folgt – und in diese verabschiedet man sich gerne mit einem Erfolgserlebnis. Gleichzeitig geht es jedoch darum, im sicheren Gefühl des Aufwärtstrends nicht sofort wieder abzustürzen. Wie nach dem 4:0-Erfolg über die SpVgg Greuther Fürth. Ein 0:5-Debakel bei Dynamo Dresden schloss sich an. „Das ist gerade mal zwei Spieltage her“, sagt der Trainer Hannes Wolf.
Diese schwäbische Schwankungsbreite wurde dem neuen Chefcoach in Sachsen erstmals schmerzhaft vor Augen geführt. Doch den VfB hat man in den vergangenen Jahren schon häufig zwischen den Extremen taumeln sehen. Und nach dem Abstieg hat er sich eines bewahrt: Er kann noch immer begeistern, er kann auch noch immer die Fans und Verantwortlichen verzweifeln lassen. Nur eines kann er noch immer nicht: konstant auf hohem Niveau spielen.
Das ist die Herausforderung, die sich den Stuttgartern stellt – und die Jan Schindelmeiser den Blick auf den Moment, aber ebenfalls weit nach vorne richten lässt. Um nicht nur den nächsten Hügel zu sehen, sondern schon den Berg dahinter. Schließlich wollen alle großen und kleinen Gipfel erklommen werden. „Ich sehe noch 50 Punkte, die sich verbessern lassen“, sagt der Manager. Er verlangt vor allem mehr Dominanz und weniger Anfälligkeit.
Gegen den KSC mischten sich aber schon einmal Tempo, Taktik und Teamwork zu einem Fundament, das angereichert mit Kampf und Konzentration den VfB über das Duell mit dem Erzrivalen hinaus dahin führen kann, wohin er will. Zu Toren wie zuletzt durch Takuma Asano, Simon Terodde und Alexandru Maxim. Zu verdienten Siegen wie im Wildparkstadion. Aber auch zu dem Selbstverständnis, dass die Stuttgarter mehr individuelle Klasse einbringen können als die Konkurrenz, wenn sie zuvor die Grundtugenden des modernen Fußballs nicht vermissen lassen.
Bielefeld kann kommen
„Es ist schon ein Riesenunterschied, wen der VfB noch von der Bank bringen kann“, sagt der KSC-Trainer Tomas Oral. Die Torschützen Terodde und Maxim waren das gegen seine Elf. „Wir sollten uns grundsätzlich aber nicht über die Qualität einzelner Spieler definieren, sondern über unsere gemeinsame Arbeit und Einsatzbereitschaft auf dem Platz“, sagt Wolf.
Deshalb versuchen Trainer und Manager eine neue Variabilität zu fördern und eine neue Mentalität zu fordern. „Ich muss auch mal etwas verändern und kann nicht immer nur dieselben Spieler aufbieten“, sagt Wolf, dessen Plan mit dem erstmals aufgebotenen Marcin Kaminski in Karlsruhe aufging. So dient der lange verschmähte Pole nun als Beispiel dafür, dass sich Trainingsfleiß lohnt. „Aber jetzt müssen alle dranbleiben, und die zweite Reihe muss weiter Druck ausüben“, sagt Schindelmeiser vor dem Bielefeld-Spiel – und wedelt symbolisch mit dem Möhrchen.
Die DFL hat die Terminierungen der ersten drei Rückrunden-Spieltage veröffentlicht. Los geht es sonntags beim FC St. Pauli.
An einem Sonntag geht es für den VfB zum Rückrundenstart Ende Januar 2017 weiter. Das Gastspiel in Hamburg beim FC St. Pauli wird am 29. Januar um 13:30 Uhr angepfiffen. Darauf folgen im neuen Jahr zwei Heimspiele: Montag, 6. Februar 2017, um 20:15 Uhr gegen Fortuna Düsseldorf und Sonntag, 12. Februar 2017, um 13:30 Uhr gegen den SV Sandhausen. Das ergaben die zeitgenauen Ansetzungen für die ersten drei Rückrundenspieltage 2016/2017, die die DFL Deutsche Fußball Liga veröffentlich hat.
Olaf Janßen beendet seine Aufgaben im Scoutingbereich des VfB beendet und arbeitet künftig wieder als Trainer.
Nachdem am Nachmittag letzte Formalitäten vollzogen waren, lösten der VfB und Olaf Janßen in beiderseitigem Einvernehmen und mit sofortiger Wirkung den gemeinsamen Vertrag auf. Olaf Janßen war in der Sommerpause als Assistenztrainer der Lizenzspielermannschaft zum VfB gekommen. Er hatte das Team nach dem 4. Spieltag vorübergehend verantwortlich übernommen und dabei zu zwei Siegen in zwei Spielen geführt. Danach übernahm er Aufgaben im Scouting.
Sportvorstand Jan Schindelmeiser sagt: „Olaf Janßen kam mit dem Wunsch auf uns zu, seine Aufgabe im Scouting zu beenden um wieder als Trainer arbeiten zu können. Er war da, als wir ihn gebraucht haben. Dafür sind wir ihm nach wie vor sehr dankbar und wünschen ihm alles Gute bei seiner neuen Aufgabe.“
Vorstand für Finanzen, Organisation und Operations, Stefan Heim ergänzt: „Wir haben in vertrauensvollen Gesprächen gemeinsam eine gute Lösung für beide Seiten gefunden und wünschen ihm viel Erfolg bei seiner neuen Herausforderung. “
Filip Kostic hat in seiner Zeit in der Fußball-Bundesliga schon manchen mit seiner Schnelligkeit beeindruckt. Allerdings ist der Serbe derzeit auch der erfolgloseste Spieler überhaupt.
Filip Kostic (hier noch im Trikot des VfB Stuttgart) verliert soft wie kein anderer Bundesliga-Spieler. Beim Hamburger SV macht er damit in dieser Saison weiter.
Als André Breitenreiter am Ende der Saison 2014/2015 im finalen Spiel mit dem SC Paderborn gegen den VfB Stuttgart mit 1:2 verlor und damit den bitteren Gang in die zweite Liga antreten musste (und nicht etwa der VfB), schwärmte der Coach anschließend von den überragenden Fähigkeiten eines Filip Kostic. Vor allem die Schnelligkeit und Wendigkeit war dem Trainer in Erinnerung geblieben.
Nicht minder begeistert war Bruno Labbadia vom jungen Serben, der meist über die linke offensive Seite kommt. Also umgarnte er Kostic im Sommer dieses Jahres mit allerlei Komplimenten und machte ihm den Wechsel zum Hamburger SV offenbar derart schmackhaft, dass Kostic ausplauderte, der HSV sei schon immer sein Traumverein gewesen.
Nun ist Bruno Labbadia längst wegen Erfolglosigkeit entlassen worden. Kostic dagegen ist noch da. Und hängt mit dem Hamburger SV dort fest, wo er sich auch mit dem VfB zumeist heimisch fühlen müsste. Nämlich am Tabellenende.
Beim Blick auf die Statistik wird zudem deutlich: Kein aktueller Spieler aus der Fußball-Bundesliga hat, seit Filip Kostic im Sommer 2014 in die 1. Liga gewechselt ist, häufiger verloren als der Serbe. Auf insgesamt 38 Niederlagen bringt es Kostic. Nur der mittlerweile nach England gewechselte Ron-Robert Zieler kommt aus seiner Zeit mit Hannover 96 auf ebenfalls 38 Niederlagen.
Interessant ist außerdem: Seit Kostic in der Bundesliga spielt, gibt es nur einen Verein, der häufiger verloren hat, als der 24-Jährige: Der Hamburger SV mit 39 Niederlagen. Es scheint, als hätten sich zwei gefunden.
Für das anstehende Heimspiel gegen Bielefeld sind schon über 52.000 Tickets abgesetzt. Das Team bereitet sich akribisch vor.
Am Mittwoch scheint das siegreiche Derby vom letzten Wochenende schon weit zurück zu liegen. Nach dem freien Feiertags-Dienstag ist die volle Spannkraft in Köpfe und Körper der VfB Akteure zurückgekehrt. Akribisch bereitet sich das Team mit zwei Einheiten am Mittwoch auf die nächste und nicht minder schwere Aufgabe vor. Verzichten musste Cheftrainer Hannes Wolf dabei vorerst auf Daniel Ginczek wegen eines grippalen Infekts sowie auf Emiliano Insua, der aufgrund eines Schlags auf den Fuß pausieren musste. Hajime Hosogai trainierte derweil am Nachmittag nach seinem Zehenbruch erstmals wieder abseits des Mannschaftstrainings mit dem Ball.
Begeisternde Atmosphäre
Unterdessen kündigt sich eine großartige Atmosphäre für das Spiel am kommenden Sonntag, 6. November, um 13:30 Uhr an. Das Ticketing vermeldet schon über 52.000 verkaufte Karten. In der Mercedes-Benz Arena wird die Stimmung also wieder großartig sein, wenn die weiß-roten Akteure gegen DSC Arminia Bielefeld in den Ring steigen und den Derbysieg mit dem nächsten Dreier bestätigen und veredeln wollen. Takuma Asano, der gegen den Karlsruher SC seinen ersten Treffer im Trikot mit dem roten Brustring erzielte, zeigt sich begeistert über die Atmosphäre bei den Partien des VfB: „Ich kannte das in diesem Ausmaß aus Japan nicht. Man spürt die Emotionen der Fans und das überträgt sich auf die Spieler. Wir wollen wieder eine Einheit bilden und werden Gas geben“, verspricht die Nummer elf des VfB.
Schnell ist er, und torgefährlicher will er werden: Takuma Asano, der Stürmer in VfB-Diensten. Beim Derbysieg in Karlsruhe hat die Leihgabe des FC Arsenal sein erstes Tor für die Stuttgarter geschossen.
Takuma Asano
Er geht stets mit einer Verbeugung. Als der vierte Schiedsrichter Bastian Börner die Auswechseltafel mit der Nummer elf in die Höhe reckt, läuft im Wildparkstadion die 77. Minute und Takuma Asano trabt vom Rasen. Eine innige Umarmung seines Trainers Hannes Wolf und viele warme Worte von der Bank des VfB Stuttgart erwarten ihn. Schließlich hat der Neuzugang zuvor sein erstes Tor für den Fußball-Zweitligisten erzielt und gegen den Karlsruher SC ganz gut gespielt. Aber zunächst dreht sich Asano noch einmal dem Spielfeld zu – und verneigt sich.
Eine Geste des Dankes, an die Mitspieler, die Gegner und die Schiedsrichter. So sind sie, die Japaner. Höflich und respektvoll. „Das ist bei uns Standard“, sagt er. „Ich habe das von klein auf gelernt und werde es beibehalten.“ Zurückhaltend sind die Asiaten zudem, heißt es. Auch Asano entspricht diesem Klischee, aber verschlossen und verschreckt ist der Stürmer nicht. „Ich kenne Spiele mit Derbycharakter, aber so eine brutale Atmosphäre wie in Karlsruhe habe ich zum ersten Mal erlebt“, sagt er.
Asano wird mit dem Wechsel zum VfB in eine andere Welt katapultiert
Es ist also nicht auszuschließen, dass Asano im Augenblick seiner Auswechslung auch froh darüber war, diesem Derbytreiben unbeschadet entkommen zu sein. Denn zum einen bedeutet sein Transfer nicht nur einen Wechsel von Klima und Kultur, sondern mit erst 21 Jahren wurde Asano in eine fremde Welt katapultiert. Und in dieser neuen Welt gibt es nun plötzlich emotional überfrachtete Duelle und grimmige Verteidiger, die einem mit gestrecktem Bein entgegen grätschen.
Bei Sanfrecce Hiroshima ging es ruhiger zu. Selbst wenn jugendliche japanische Fans über ein enormes Kreischpotenzial verfügen und der Club aus der J-League mit Asano zweimal Meister wurde (2013 und 2015). Als neuer Stern am Fußballfirmament wurde der Stürmer in seiner Heimat deshalb schon gefeiert, vielleicht sogar als nächster Weltstar aus Fernost, da der große FC Arsenal seine Fühler nach dem kleinen Dribbler ausstreckte.
Im Juni haben die Londoner Asano auch für vier Millionen Euro verpflichtet, weil Trainer Arsene Wenger die Schnelligkeit und den Spielwitz sah, vor allem aber Potenzial für die Zukunft erkannte. Doch schon Ende August wurde Asano an den VfB verliehen, weil es Probleme mit der Arbeitserlaubnis gab und Wenger die Defizite im körperlichen Bereich sah.
Dem 1,73 Meter großen und 71 Kilogramm schweren Asano fehlt es noch an Durchsetzungskraft für den Spitzenbereich. „Deshalb war es wichtig für mich, zu einem Verein zu kommen, bei dem ich gebraucht werde“, sagt Asano. Die Bundesliga war nach der Premier League die Nummer zwei in seinem persönlichen Auslandsranking – dass es schließlich die zweite Bundesliga geworden ist, stuft der Stürmer jedoch als zweitrangig ein. „Ich will mich voll einbringen, um dem VfB zu helfen sowie mich für die Nationalmannschaft und den FC Arsenal zu empfehlen“, sagt Asano.
Hajime Hosogai unterstützt Asano so gut es geht
Dem Stuttgarter Spiel verleiht er jedenfalls Schwung. „Bisher bin ich aber mit keiner meiner Leistungen vollauf zufrieden“, sagt Asano vor der Heimpartie am Sonntag gegen Arminia Bielefeld. Was zum einen an der ungewohnten Position auf dem Platz liegt, da das Talent aus Komono nicht mehr als Mittel-, sondern als Außenstürmer eingesetzt wird. Zum anderen vollzieht sich aber auch abseits des Platzes ein Anpassungsprozess. „Viele Dinge erlebe ich in Stuttgart zum ersten Mal“, sagt Asano. Zum Beispiel lebt er jetzt alleine. Zum Beispiel muss er sich ohne Deutsch- und Englischkenntnisse verständigen.
Unterstützt hat ihn dabei anfangs Hajime Hosogai. Doch seit der Routinier verletzt ist, fehlt er dem Neuling als Ansprechpartner. Nun hat der VfB einen Dolmetscher engagiert, der Asano ständig begleitet. Jumpei Yamamoris heißt der Mann, der schon für eine Reihe von Japanern in der Bundesliga übersetzt hat. „Das ist eine enorme Hilfe, aber ich will auch selbstständig sein“, sagt Asano.
Dennoch halten sie es beim VfB nicht für Zufall, dass ihre Leihgabe nach den Länderspielstrapazen und ersten Wochen in Stuttgart jetzt getroffen hat. Asano sei endgültig angekommen, erzählen sie an der Mercedesstraße – und freuen sich auf mehr. Eine zweistellige Trefferzahl hat sich der Angreifer vorgenommen. Denn die hat der „Jaguar“, wie sie Asano wegen seines Tempos und seinem Zug zum Tor in Japan nennen, dort nie erreicht. Mit Sicherheit wäre das dann aber eine Ausbeute, vor der sich viele VfB-Fans verneigen würden.
Der VfB Stuttgart befindet sich mitten in der Trainingswoche vor dem Heimspiel an diesem Sonntag gegen Arminia Bielefeld. In den Einheiten geht es ordentlich zur Sache.
Weg da! Carlos Mané lässt in der Vorbereitung auf Arminia Bielefeld Alexandru Maxim und Christian Gentner beim Training des VfB Stuttgart stehen.
Den Derbysieg im Rücken, nur drei Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Braunschweig und zwei Punkte Polster auf Verfolger Hannover 96 – beim VfB Stuttgart läuft es. Die Mannschaft hat sich gefunden und kommt immer besser ins Rollen. Doch Trainer Hannes Wolf lässt die Zügel überhaupt nicht locker. Das hat zum einen mit dem Dresdenspiel zu tun. Das schmachvolle 0:5 nagt immer noch an ihm. „Dresden ist noch nicht vergessen“, ließ Wolf zuletzt wissen. Zudem weiß er, das sich die Mannschaft nur zu gern etwas hängen lässt, siehe Dresden. Zuvor siegte der VfB wie entfesselt mit 4:0 gegen Fürth.
Zum anderen hat das Trainerteam eine „lange Woche“, der VfB spielt erst an diesem Sonntag (13.30 Uhr/Liveticker) wieder. Gegner ist die Arminia aus Bielefeld. Wolf und Moreira nutzen dies zu aktuell je zwei schweißtreibenden Einheiten pro Tag, führen die Mannschaft auch einmal an die Grenze. Beim Training am Donnerstag fehlten die schon länger verletzten Hajime Hosogai und Tobias Werner, sowie die angeschlagenen Daniel Ginczek (Erkältung) und Emiliano Insua (Schlag auf den Fuß).
Erst an diesem Freitag startet die fokussierte Vorbereitung auf Bielefeld. Beim Training an diesem Donnerstag ging es daher intensiv zur Sache.
Der VfB Stuttgart erfreut sich nach dem Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga weiterhin größter Beliebtheit. Das zeigt nicht nur der Vorverkauf für das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld.
Die Fans des VfB Stuttgart nach dem Sieg gegen den Karlsruher SC. Auf seine Anhänger kann sich der Verein verlassen.
3000 Fans an einem Mittwochabend bei der Autogrammstunde im Breuninger sind nur ein Indiz dafür, wie beliebt der VfB Stuttgart in den Wochen und Monaten nach dem Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga weiterhin ist.
Erst in dieser Woche kursierte eine Übersicht, die zeigt, dass der VfB Stuttgart mit einem aktuellen Zuschauerschnitt von 48.450 Zuschauern nicht nur die Zweitliga-Zuschauertabelle anführt, sondern damit sogar vor jedem Klub der ersten italienischen Liga (Serie A) steht. Der dort führende Verein Inter Mailand kommt im Schnitt auf etwa 1000 Zuschauer weniger. In der europaweiten Rangliste liegt der VfB aktuell auf einem beachtlichen 16. Platz, was die Fans bei Heimspielen angeht.
Damit jedoch nicht genug. Denn für die Partie am Sonntag (13.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld sind schon wieder mehr als 54.000 Tickets verkauft worden. Gut möglich, dass am Ende also 55.000 oder mehr Zuschauer in die Mercedes-Benz-Arena pilgern werden. Der Run auf die Karten beim VfB ist ungebrochen.
Zumal der aktuelle Zuschauerschnitt in Relation gesetzt werden muss. So absolvierte der VfB bisher fünf Heimspiele, von denen alle nicht an Samstagen oder Sonntagen (also der Zuschauer-freundlichsten und -stärksten Zeit) stattfanden. Zweimal Freitagabend (18.30 Uhr), zweimal Montagabend (20.15 Uhr, mit Live-Übertragung im Free-TV) und einmal Dienstagnachmittag (17.30 Uhr) sind nicht gerade Uhrzeiten, zu denen die Massen automatisch strömen.
Die Partie gegen Arminia Bielefeld wird die erste Begegnung sein, die der VfB in dieser Saison an einem Wochenende austrägt. Und für längere Zeit auch die letzte. Denn: Die dann folgenden drei Heimspiele gegen den 1. FC Nürnberg, Hannover 96 und Fortuna Düsseldorf finden alle an einem Montagabend statt. Wenn es draußen kalt ist und die Menschen womöglich lieber die eigene Couch und das frei empfangbare TV-Live-Spiel bei Sport 1 vorziehen.
Erst die Partie gegen den SV Sandhausen findet wieder an einem Wochenende statt.
Diesen Stellenwert hat die VfB-Jugendakademie in Europa
Beim VfB Stuttgart hat die Nachwuchsarbeit weiterhin einen hohen Stellenwert. In Europa dagegen sieht es anders aus.
Die Jugend des VfB Stuttgart war schonmal erfolgreicher.
Sportlich liegen sicherlich nicht die erfolgreichsten Jahre hinter dem VfB Stuttgart. Ob bei den Profis, der zweiten Mannschaft (beide stiegen im Sommer ab) oder den vielen Jugendteams. Zur nationalen Spitze zählt der VfB schon länger nicht mehr.
Darunter leidet mit Sicherheit auch der Ruf der hauseigenen Jugendakademie. Auch wenn der VfB in den besten Ligen Europas noch immer zahlreiche Spieler verankert hat, ist er laut einer aktuellen Studie nur noch auf dem 33. Platz zu finden. Real Madrid vor dem FC Barcelona
Die Analyse-Seite „CIES Football Observatory“ hat untersucht welcher Verein die meisten Spieler herausgebracht hat, die momentan in den fünf europäischen Top-Ligen aktiv sind (Premier League, La Liga, Serie A, Bundesliga und Ligue 1). Zusätzlich wird differenziert, ob der Spieler immer noch bei seinem Heimat-Klub spielt (im Verein) oder ob er inzwischen bei einem anderen Verein unter Vertrag steht (außerhalb).
Angeführt wird das Tableau von Real Madrid, das auf insgesamt 41 Spieler kommt. Dahinter rangieren der FC Barcelona (37), Manchester United (34) und Olympique Lyon (29). Bester deutscher Verein ist der FC Bayern München auf Platz 20 mit insgesamt 18 Spielern.
FC Bayern, Leverkusen und der TSV 1860
Der VfB Stuttgart wird in der Studie als 33. in Europa und als Vierter in Deutschland aufgeführt (hinter dem FC Bayern finden sich noch Bayer 04 Leverkusen und der TSV 1860 München).
Insgesamt 14 Spieler fließen beim VfB Stuttgart in die Studie ein. Wobei zu beachten ist, dass Akteure wie Timo Baumgartl oder Berkay Özcan nicht einfließen, da diese zwar schon Profis sind, nicht aber in einer der 1. Ligen spielen.
Folgende Spieler hat der VfB aktuell in den Top-Ligen Europas ausgebildet: Mario Gomez, Sami und Rani Khedira, Julian Schieber, Timo Werner, Daniel Didavi, Sebastian Rudy, Adam Szalai, Marvin Compper, Ermin Bicakcic, Bernd Leno, Joshua Kimmich, Sven Ulreich und Antonio Rüdiger.
Der Werdegang von VfB-Trainer Hannes Wolf und seinem Assistenten Miguel Moreira ist alles andere als gewöhnlich. Die beiden verbindet eine enge Freundschaft.
Junges Gespann: VfB-Cheftrainer Hannes Wolf (li.) und sein Co Miguel Moreira
In den vergangenen Jahren gaben sich beim VfB Stuttgart nicht nur die Cheftrainer die Klinke in die Hand, auch für ihre Assistenten galt meist: heute hier, morgen dort. Ob Armin Reutershahn, André Trulsen, Remy Reynierse oder der aktuell zum FC St. Pauli abgewanderte Olaf Janßen: Ihr Schicksal war jeweils eng mit ihren Chefs verbunden – und beim VfB meist nach kurzer Zeit wieder besiegelt.
Was die enge Bindung zu seinem Chef angeht, bildet Miguel Moreira keine Ausnahme. Der 33-Jährige ist mehr als nur die rechte Hand von Hannes Wolf, seit Jahren sind die beiden eng befreundet. Und doch unterscheidet sich die Geschichte des Sohns portugiesischer Einwanderer von der vieler anderer Co-Trainer im deutschen Profifußball.
Sie beginnt in Aplerbeck, einem Stadtteil von Dortmund, beim Amateurclub ASC 09. Miguel Moreira geht seiner Leidenschaft nach, dem Fußball. Der gebürtige Dortmunder ist ein guter Stürmer, für mehr als höheres Amateurniveau reicht es aber nicht. Was aber kein Problem ist für Moreira, da er beruflich andere Pläne verfolgt. Der Physiotherapeut baut mit seiner Frau eine Praxis auf und macht sich selbstständig. Lymphdrainage, manuelle Therapie und Krankengymnastik bestimmen seinen Alltag.
Gefürchtetes Sturmduo in der Westfalenliga
Das Kicken ist Ausgleich. Beim ASC bildet er mit Hannes Wolf ein gefürchtetes Sturmduo in der Westfalenliga. Gemeinsam bewohnen sie eine WG, irgendwann steigt Wolf zum Spielertrainer auf, Moreira ist sein Kapitän. Die beiden harmonieren so gut, dass der Ältere den Jüngeren Jahre später mit zu Borussia Dortmund nimmt, als Wolf dem Lockruf von Jürgen Klopp folgt. Besonders beeindruckt ist Wolf von Moreiras „klaren Ansprachen“.
Die Geschichte vom rasanten Aufstieg von Dortmunds Amateurfußballer des Jahres zum Nachwuchscoach beim Topclub ist bekannt. „In dieser Zeit ist etwas Besonderes entstanden zwischen uns“, erzählt Moreira. Eine gemeinsame Idee von temporeichem, attraktivem Fußball, aber auch verbindende Auffassungen vom Leben. Mittlerweile sind auch ihre Frauen gut befreundet.
Rückblickend sagt der 33-Jährige über seinen Einstieg ins Profigeschäft: „Das war schon ein kleines Abenteuer, in das wir uns da gestürzt haben. Letztlich war auch ein bisschen Glück dabei.“ Moreira glaubt „die richtigen Mannschaften zur richtigen Zeit“ trainiert zu haben. Die A- und B-Junioren des BVB, mit denen das Trainerduo Meistertitel gewinnt. War der Einstieg bei Borussia Dortmund noch ein „kleines Abenteuer“, so glich der Wechsel nach Stuttgart einer wilden Expedition. „Eine komplett verrückte Geschichte“, meint der 33-Jährige, der rein altersmäßig locker noch selbst den Bällen hinterherjagen könnte. Moreira schlief gerade vier Nächte in seinem frisch sanierten Haus, als die Anfrage von Sportvorstand Jan Schindelmeiser kam. Die Entscheidung provozierte die eine oder andere schlaflose Nacht – dann folgte Moreira seinem Gefühl und Wolf zum VfB. „Ich hätte mir das nie träumen lassen“, sagt der Vater einer zehn Monate alten Tochter, „auf einmal arbeitet man mit Spielern zusammen, die man nur aus dem Fernsehen kennt.“
Nicht zuständig für Spaß und Unterhaltung
Mittlerweile recht erfolgreich. Zehn Punkte aus fünf Spielen lautet die Zwischenbilanz des Trainerduos, dessen Rollen klar verteilt sind. Wolf ist der Chef – auch auf dem Trainingsplatz. Wo andere Trainer wie Vorgänger Jos Luhukay ihre Assistenten gerne mal ganze Einheiten leiten lassen, marschiert Wolf stets vorneweg. Moreira ist mehr Beobachter und Arbeiter im Hintergrund. Dank seiner Zweisprachigkeit gibt er außerdem einen prima Dolmetscher für den Portugiesen Carlos Mané ab. Und so freundlich sich der 33-Jährige im Umgang gibt – Respektprobleme im Team hat der Trainernovize keine. Oder wie Hannes Wolf es ausdrückt: „Er ist nicht derjenige, der in der Kabine für Spaß und Unterhaltung zuständig ist.“ Doch das muss auch nicht die vordringlichste Aufgabe von Miguel Moreira sein, dem etwas anderen Co-Trainer beim VfB.
Der Blick auf die Tabelle kann manchmal so richtig trügerisch sein. Nehmen wir die Offenbacher Kickers. Mit 16 Punkten aus 17 Spielen stehen sie aktuell im unteren Drittel der Tabelle. Und dennoch handelt es sich bei der Mannschaft von Trainer Oliver Reck keineswegs um ein dem Abstieg entgegen taumelndes Team von geringer Qualität. Immerhin wurden den Hessen neun Punkte abgezogen, weil sie Ende Mai einen Insolvenzantrag gestellt hatten.
„Die Offenbacher stehen momentan zwar hinter uns in der Tabelle, aber in sie haben in dieser Saison ja schon neun Punkte mehr geholt“, warnt VfB II Trainer Sebastian Gunkel, „mit diesen neun Punkten mehr auf dem Konto wären sie oberen Drittel. Und das entspricht der Leistungsfähigkeit der Mannschaft.“
Denn nach all dem, was Sebastian Gunkel in den vergangenen Wochen von den Offenbacher Kickers gesehen hat, steht für ihn fest: „Sie sind individuell gut besetzt und taktisch variabel.“
Zumindest ein anderer Blick auf die Tabelle ist dagegen keineswegs irreführend. Denn die Offenbacher Kickers, bei denen der im Sommer vom VfB II dorthin gewechselte Innenverteidiger Benjamin Kirchhoff bislang zwölfmal zum Einsatz kam und gerade in den letzten Wochen einen Stammplatz in der Abwehr hatte, haben in ihren 17 Spielen nur 18 Gegentreffer kassiert. In der Kategorie Defensive bedeutet das Platz vier in der Regionalliga Südwest. „Nur mit mutig und offensiv gewinnt man kein Spiel. Die Balance muss stimmen. Der Defensivverbund ist die Basis der Mannschaft“, sagt Oliver Reck, „da liegen wir im Soll, wir werden nicht aus dem Stadion geschossen.“
Es wird eine harte Nuss sein, die das Team von Sebastian Gunkel am Sonntag zu knacken hat. Doch der VfB II, der vor dem letzten Spieltag der Hinrunde mit drei Punkten Vorsprung auf die Offenbacher Kickers auf Rang 13 steht, ist freilich nicht chancenlos. Nicht zuletzt, weil dem Team nach zuvor drei Niederlagen hintereinander, am vergangenen Dienstag mit dem 3:0-Erfolg im Heimspiel gegen TuS Koblenz die Trendwende gelungen ist. „Das war für uns nach den drei Niederlagen ein extrem wichtiger Sieg. Daran gilt es jetzt anzuknüpfen“, sagt Sebastian Gunkel, „wir müssen immer wieder an die Kante gehen. Wenn wir alles abrufen, was wir können, sind wir konkurrenzfähig.“ Mit welchem Kader der VfB II die Reise zum Auswärtsspiel nach Hessen antritt, entscheidet sich erst am Samstag, wenn der VfB II und die Lizenzspielermannschaft, die am Sonntag zu Hause gegen Arminia Bielefeld spielt, ihre nicht öffentlichen Abschlusstrainings absolvieren.
Am zwölften Spieltag trifft das Team von Coach Hannes Wolf am Sonntagmittag auf Arminia Bielefeld. Das Spiel in der Mercedes-Benz Arena beginnt um 13:30 Uhr. Hier gibt's die Daten, Zahlen und Fakten zur Begegnung.
In der zweiten Bundesliga spielt der VfB zum ersten Mal gegen den DSC Arminia Bielefeld.
Anreiseinfo Derzeit gibt es einige Baustellen in der Umgebung. Es wird empfohlen, die zeitlichen Verzögerungen bei der Anreise einzuplanen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Darüber hinaus werden die Fans gebeten, Taschen und Rucksäcke nicht mit in die Mercedes-Benz Arena zu bringen, um die Einlasskontrollen zu beschleunigen.
Infos zur Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln liefern die Websites des Verkehrsverbundes Stuttgart (VVS) sowie der Deutschen Bahn.
Torgarantie In den insgesamt 17 Bundesliga-Heimspielen erzielten die Jungs aus Cannstatt 36 Tore gegen die Ostwestfalen. Einzig und allein das Heimspiel am 13. Spieltag der Saison 2008/2009 endete mit einem torlosen Unentschieden.
DFB-Pokal Zusätzlich zu den insgesamt 34 Partien in der Bundesliga spielte der VfB in der 2. Runde des DFB-Pokals der Spielzeit 2008/2009 gegen Bielefeld. Mit einem 2:0-Heimsieg schoss sich der VfB damals eine Runde weiter. Die Tore erzielten Cacau und Ciprian Marica.
Heimstark In den bisher letzten 13 Pflichtspielen ging der VfB zu Hause kein einziges Mal als Verlierer vom Platz. Acht Heimspiele wurden gewonnen und in fünf Aufeinandertreffen kam es zur Punkteteilung.
Letztes Aufeinandertreffen Die bisher letzte Begegnung endete am 30. Spieltag der Bundesligasaison 2008/2009 in Bielefeld mit 2:2-Unentschieden. Die Tore für den VfB erzielten damals Matthieu Delpierre und Thomas Hitzlsperger.
Wiedersehen Ein Wiedersehen gibt es mit den ehemaligen VfB Spielern Steffen Lang und Christoph Hemlein. Steffen Lang streifte sich von 2008 bis 2015 das Trikot mit dem Brustring über. Christoph Hemlein war von 2011 bis 2013 für den VfB II im Einsatz. Der 25-Jährige wird am Sonntag auf Grund von Adduktorenproblemen jedoch nicht auflaufen.
Wetter Am Sonntagmittag wird es laut Wetterbericht in Stuttgart regnerisch und es werden Temperaturen zwischen 4 und 7 Grad vorausgesagt. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 65 Prozent.
Spielleitung Die Partie wird von Schiedsrichter Patrick Ittrich geleitet. Seine Assistenten sind Christoph Bornhorst und Henrik Bramlage. Vierter Offizieller ist Thorsten Schiffner. Patrick Ittrich ist zum ersten Mal bei einer Begegnung mit VfB Beteiligung im Einsatz.
Nach zuletzt zwei Siegen in der Liga warnt VfB Trainer Hannes Wolf vor Zufriedenheit und sagt vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Arminia Bielefeld: „Es geht immer alles noch besser.“
Wie schnell sich im Fußball doch alles verändern kann: Es ist gerade mal acht Wochen her, da trafen Hannes Wolf und Bielefelds Interimstrainer Carsten Rump in der A-Junioren-Bundesliga aufeinander. Am Ende des Duells der damaligen Nachwuchs-Cheftrainer hatte die U19 von Borussia Dortmund die von Arminia Bielefeld mit 5:0 besiegt. Nur zwei Monate später stehen sich die beiden an diesem Sonntag um 13.30 Uhr im Heimspiel des VfB gegen Arminia Bielefeld erneut gegenüber. Denn Carsten Rump ist seit 13 Tagen und der Trennung vom bisherigen Chefcoach Rüdiger Rehm der Hauptverantwortliche an der Seitenlinie der Arminia. Der Bielefelder Interimstrainer tritt dabei mit einer Mannschaft an, deren 17. Tabellenplatz durchaus irreführend ist. „Seit dem Trainerwechsel hat Arminia Bielefeld beide Spiele gewonnen, das Pokalspiel in Dresden und ein Heimspiel gegen Sandhausen. Zudem haben sie in dieser Saison gegen Union Berlin und Hannover jeweils unentschieden gespielt“, warnt Hannes Wolf, „allein diese vier Resultate sagen aus, dass Arminia Bielefeld eine gefährliche Mannschaft ist.“
Und so ist der VfB Trainer bemüht die jüngsten Erfolgserlebnisse in der Liga mit den Siegen in Karlsruhe und gegen den TSV 1860 München richtig einzuordnen. „Die letzten beiden Spiele haben sich gut angefühlt. Es sollte aber keiner denken, dass wir einen Schlüssel gefunden haben, der jetzt immer passt“, sagt Hannes Wolf, „wir müssen uns am Sonntag alles aufs Neue erarbeiten.“ Denn so gut die Leistung in Karlsruhe war, so reif sich die Mannschaft im Derby präsentiert hat – das allein gebe noch keine Garantie, dass sie im Heimspiel gegen Bielefeld automatisch wieder so einen Auftritt hinlegen wird. Und so tut sich Hannes Wolf entsprechend schwer, das Wort „zufrieden“ zu benutzen, wenn er gefragt wird, wie er die Entwicklung seiner Mannschaft seit seinem Amtsantritt sieht. „Es ist positiv, dass die Schwankungen der Leistungen im Spiel wie im Training abgenommen haben. Wir haben uns im Spiel nach vorne viel erarbeitet, die Quantität und Qualität der Torchancen haben zugenommen. Aber das ist kein Automatismus für die Zukunft“, sagt Hannes Wolf, „es geht ohnehin immer alles noch besser. Und wir würden gerne auch immer alles noch besser machen. Denn wir wollen den Hunger aufrechterhalten, zu wachsen und uns oben festzubeißen.“
Ginczek fällt aus
Und so richtet Hannes Wolf den Fokus nicht nur darauf, möglichst viele Punkte zu holen, sondern auch auf die Art, wie man diese holt. Erst recht, weil für das Spiel gegen den Vorletzten der 2. Bundesliga schon jetzt erneut über 53.000 Tickets verkauft worden sind. „Es ist unvorstellbar, dass am Sonntag so viele Zuschauer kommen“, freut sich Hannes Wolf und stellt klar: „Das ist für uns eine Verpflichtung, am Sonntag alles reinzuhängen und diese Energie der Fans zu nutzen, um ein Spiel zu zeigen, nach dem die Zuschauer nicht nur wegen des Resultats, sondern auch wegen der Art wie wir Fußball spielen zufrieden nach Hause gehen.“
Welche elf Spieler Hannes Wolf am Sonntag zum Anpfiff auf den Rasen schickt, weiß er momentan noch nicht ganz genau. Sicher ist bislang nur, dass Daniel Ginczek wegen einer Mandelentzündung und Boris Tashchy (gebrochener Zeh) ausfallen. Ansonsten geht er davon aus, dass alle Spieler, die in Karlsruhe dabei waren, diesmal wieder einsatzfähig sind, auch wenn der ein oder andere in den vergangenen Tagen nur reduziert trainieren konnte. Gute Nachrichten gibt es zudem bei Hajime Hosogai, der aktuell ebenfalls wegen der Folgen eines Zehbruchs ausfällt. Er wird aller Voraussicht nach in der nach dem Bielefeld-Spiel folgenden Länderspielpause ins Mannschaftstraining zurückkehren.
Im Interview für "stadion aktuell" spricht Rüdiger Kauf, der auch zehn Jahre das Trikot von Arminia Bielefeld trug, über die Philosophie und die Eigenheiten seines Ex-Klubs.
Er trug zehn Jahre lang das Arminia-Trikot, war drei Spielzeiten lang der Kapitän, avancierte zum Bundesliga-Rekordspieler des Vereins und war so beliebt, dass die Anhänger sogar einen Fanclub nach ihm benannten: Rüdiger Kauf, von 1998 bis 2001 auch für den VfB am Ball, war zu Beginn des Jahrtausends eines der prägenden Gesichter beim heutigen VfB Gegner. Im Interview spricht der 41-Jährige, der nach seinem Karriereende bis 2015 für Arminia Bielefeld noch als Scout arbeitete, über die Philosophie und die Eigenheiten seines Ex-Klubs und sagt: „Bei Arminia passieren alle paar Jahre Dinge, die unglaublich sind. Da geht dir abends nie der Gesprächsstoff aus.“
Herr Kauf, Arminia Bielefeld ist im Mai 2009 nach fünf Jahren in der Eliteklasse aus der Bundesliga abgestiegen. Warum haben Sie damals eigentlich den Verein nicht verlassen? Rüdiger Kauf: „Ein Wechsel kam für mich damals nicht infrage. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits acht Jahre für Arminia Bielefeld gespielt, da war mir der Verein längst ans Herz gewachsen. Außerdem habe ich mich dort auch außerhalb des Fußballs sehr wohl gefühlt. Die Ostwestfalen haben eine ähnliche Mentalität wie die Schwaben. Sie sind am Anfang erst einmal ein wenig verschlossen, da brauchst du ein bisschen Zeit, bis du mit ihnen warm wirst. Wenn du jemand bist, der offen auf die Leute zugeht und erwartet, dass sich die anderen dir gegenüber genauso verhalten, dann ist es am Anfang vielleicht ein wenig schwierig. Aber ich war diese Mentalität ja von hier gewohnt. Von daher hat es mir auch die ganzen Jahre in Bielefeld immer gut gefallen, da wechselst du dann nicht mehr so einfach den Verein. Das war der Hauptgrund, warum ich bei Arminia Bielefeld geblieben bin.“
Aber nicht der einzige? Rüdiger Kauf: „Ich hatte damals auch schon ein gewisses Alter erreicht, war 34 Jahre alt. Außerdem hatten wir ja auch gedacht, dass wir gleich wieder aufsteigen. Klar, direkt nach dem Abstieg war die Enttäuschung da. Aber die ist dann gewichen, weil deutlich wurde, dass wir eine starke Mannschaft haben werden, mit der wir eigentlich hätten aufsteigen müssen. Doch dann gab es andere Probleme, intern im Verein. Da kamen finanzielle Schwierigkeiten auf, weil die Saison nicht ganz durchfinanziert war. Insgesamt sind viele Sachen zusammengekommen – aber das ist Arminia. Es entstehen relativ schnell mehrere Nebenkriegsschauplätze.“
Erklärt das auch, dass Arminia Bielefeld – die fünf Jahre mit Ihnen in der Bundesliga mal ausgenommen – seit Anfang der 90er Jahre nie mehr als zwei Spielzeiten am Stück in der gleichen Liga gespielt hat? Rüdiger Kauf: (lacht). „Das ist halt Arminia! Bei Arminia ist normalerweise immer was los, die Mannschaft kämpft immer um den Aufstieg oder gegen den Abstieg. In der vergangenen Saison war der Klassenerhalt mal ein paar Spieltage vor Schluss gesichert, aber sonst bleibt es bei Arminia immer bis zum Saisonende spannend. Bei Arminia geht dir abends nie der Gesprächsstoff aus. Schauen Sie: Es gab den Bundesligaskandal – Arminia war dabei. Dann die ganzen Auf- und Abstiege. Dann das Relegationsspiel 2014 gegen Darmstadt, in dem man eigentlich schon durch war, aber in der Nachspielzeit noch ein Tor kassiert hat und deswegen in die dritte Liga abgestiegen ist. Bei Arminia passieren alle paar Jahre Dinge, die unglaublich sind. Aber genau solche Dinge schweißen Fans und Mannschaft zusammen, weil man sich immer wieder berappelt und es trotz allem immer weitergeht. Die Fans von Arminia sind viel Leid gewohnt. Sie verfolgen die Entwicklungen auch kritisch. Aber wenn es wirklich darauf ankommt, versuchen sie alles, damit der Verein nicht untergeht. Arminia hatte auch in der dritten oder gar vierten Liga immer einen treuen Stamm an Fans, auf den man sich verlassen konnte. In der Stadt ist Arminia auf jeden Fall die Nummer eins. Und auch in der Region gibt es wenig anderes, das ist von den Sportarten und den Alternativen im Fußball mit der Region Stuttgart nicht vergleichbar.“
Es gibt aber immerhin den SC Paderborn, der weniger als 50 Kilometer entfernt ist. Ist Paderborn im Kampf um Fans, Sponsoren und vor allem auch um die Talente der Region keine Konkurrenz für Arminia Bielefeld?
Rüdiger Kauf: „Der SC Paderborn hat einfach nicht so eine Tradition wie Arminia Bielefeld. Paderborn war in der jüngeren Vergangenheit mal vorübergehend für wenige Jahre vor Bielefeld. Die ganze Zeit davor war Paderborn aber immer hinter Bielefeld, daher ist das keine Konkurrenz. Im Kampf um die Talente heißen die Konkurrenten vor allem Borussia Dortmund und FC Schalke 04, auch wenn diese Vereine über 100 Kilometer von Bielefeld entfernt beheimatet sind. Manchmal gehen die Talente auch nach Leverkusen oder Köln, obwohl das noch weiter entfernt ist. Grundsätzlich ist es so: Die jungen Talente orientieren sich recht schnell in Richtung Ruhrpott, die gehen in der U17 oder teils noch früher zu Ruhrpott-Klubs. Da ist es für Arminia brutal schwierig, die jungen Talente zu bekommen.“
Hat Arminia Bielefeld denn gerade bei den ganz jungen Talenten gar keinen Vorteil gegenüber den weit entfernteren Klubs? Rüdiger Kauf: „Die Nachwuchsförderung stand und steht bei Arminia generell nicht an erster Stelle. Das große Problem ist, dass die wenigen finanziellen Mittel, die zur Verfügung stehen, zum Großteil erst einmal in die erste Mannschaft fließen. Bei Arminia steht an erster Stelle, dass man sich über Wasser hält. Hinzu kommt das Problem, dass es bei Arminia immer auf und ab ging. Dortmund, Schalke, Leverkusen und Köln haben nicht nur einen ganz anderen Namen. Dort hast du – im Gegensatz zu Bielefeld in der Vergangenheit – auch eine gewisse Planungssicherheit, eine viel höhere Wahrscheinlichkeit, dass der Verein in ein paar Jahren noch in der Bundesliga spielt. Die Philosophie von Arminia ist daher, dass man nach Leuten schaut, die bei anderen Vereinen nicht funktioniert haben und dann schaut, dass sie bei Arminia funktionieren. Dass man sie aus Nischen rauszieht. Beispielsweise Spieler, die vom Entwicklungsstand her noch nicht so weit sind, aber dafür dann bei Arminia den nächsten Schritt machen. In den letzten Jahren hat man deshalb auch viele Ausleihgeschäfte gemacht.“
Was trauen Sie denn dem aktuellen Team in dieser Saison noch zu? Rüdiger Kauf: „Jetzt muss man erst einmal schauen, dass man unten rauskommt. Das Team hat ja von den ersten zehn Spielen keines gewonnen. Da muss jetzt mit dem neuen Trainer erst einmal eine gewisse Stabilität reinkommen. Man muss jetzt schauen, dass man die Hinrunde vernünftig zu Ende spielt, damit man in der Rückrunde nach oben schauen kann. Wenn sich die Mannschaft zusammenreißt, dann traue ich ihr den Klassenerhalt zu. Bei Arminia ist die Qualität der Einzelspieler nicht ganz so stark wie bei anderen Mannschaften, aber über den Zusammenhalt hat man es immer wieder geschafft. Das war in den ersten Spielen dieser Saison allerdings nicht so, das muss jetzt wieder kommen. Man muss schauen, dass man irgendwie die Klasse hält.“
Damit mal wieder Kontinuität und dadurch auch ein bisschen mehr Ruhe in den Verein kommt. Rüdiger Kauf: „Genau. Im Fußball ist es ja generell schwierig, mehrere Jahre vorauszuplanen. Natürlich lebt der Fußball heutzutage vom Tagesgeschäft. Du kannst einen Fünfjahresplan machen, aber weißt nicht, was in drei Monaten ist. Aber klar ist auch: Umso länger du in der zweiten Liga spielst, umso gefestigter bist du und umso größer ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass du mal wieder was aufbauen kannst, was bei Arminia immer wieder durch Abstiege zerstört wurde.“
Daniel Ginczek musste sich lange an die Mannschaft des VfB Stuttgart herankämpfen. Gegen Arminia Bielefeld fällt er nun erneut aus. Das Stuggi.TV-Video von der Pressekonferenz gibt es hier.
Daniel Ginczek (Mitte) vom VfB Stuttgart könnte es aktuell besser gehen.
Der VfB Stuttgart kann am Sonntag im Heimspiel gegen Armina Bielefeld nicht auf Daniel Ginczek zurückgreifen. Der Stürmer fällt gegen den Tabellenvorletzten der 2. Fußball-Bundesliga wegen einer Mandelentzündung aus.
Wie VfB-Trainer Hannes Wolf am Freitag weiter mitteilte, fehlt auch Angreifer Boris Tashchy wegen eines gebrochenen Zehs. Schon seit längerem muss der Tabellenzweite auf die verletzten Routiniers Hajime Hosogai und Tobias Werner verzichten. Wolf warnte davor, die Arminia zu unterschätzen: „Wir sind überhaupt nicht in der Position, Bielefeld auf die leichte Schulter zu nehmen.“
Die A-Junioren haben sich mit einem 3:2-Heimsieg gegen den FC Bayern München im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt. In einer dramatischen Schlussphase ließ Georgios Spanoudakis den VfB in der jubeln, nachdem die Bayern kurz vor Schluss noch ausgeglichen hatten.
Die erste Hälfte gehörte klar den Gästen aus München. Der VfB bekam zunächst wenig Zugriff auf das sehr temporeich geführte Spiel. Marco Stefandl kam zwar kurz nach dem Anpfiff nach Zuspiel von Dylan Esmel zur ersten Torchance des Spiels, schoss aber knapp am Kasten vorbei. Von nun an erarbeiteten sich die Münchner Chance um Chance, scheiterten zunächst aber reihenweise am hervorragend aufgelegten Philipp Köhn im Tor der Schwaben. In der 29. Minute ertönte für die meisten Spieler und Zuschauer überraschend ein Elfmeterpfiff des Schiedsrichters. Ein Bayern-Spieler soll im Strafraum gefoult worden sein. Die Gäste ließen sich natürlich nicht zweimal bitten und trafen zur verdienten Führung. In der Folge wurde das Spiel zwar ausgeglichener und auch der VfB kam durch Jonas Preuß zu einer guten Ausgleichsmöglichkeit, doch insgesamt war VfB Trainer Kai Oswald zur Pause froh, dass seine Mannschaft nur mit 0:1 im Rückstand lag.
Stefandl dreht das Spiel
Zum zweiten Spielabschnitt wechselte Kai Oswald zweimal und die Jungs aus Cannstatt kamen nun deutlich besser ins Spiel. In der 52. Minute gab der eingewechselte Azad Toptik den ersten Warnschuss auf das Gäste-Tor ab. Entscheidend war die Szene in der 53. Minute, als der Münchner Meritan Shabani zum Schuss kam und dieser von Philipp Köhn ans Lattenkreuz gelenkt wurde. Statt 0:2 hieß es nämlich fünf Minuten später 1:1. Marco Stefandl überspielte mit einer schönen Einzelleistung zwei Abwehrspieler und schloss unhaltbar für den Torhüter ab. Die Mannschaft mit dem Brustring hatte jetzt Selbstvertrauen getankt und drehte das Spiel nur fünf Minuten später in eine Führung. Wieder war es Marco Stefandl, der einen astreinen Konter nach einer Bayern-Ecke zum 2:1 abschloss.
Danach entwickelte sich ein offener und hochklassiger Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten, sodass die Schlussphase noch einmal Spannung versprach. Zwei Minuten vor dem Abpfiff kam Timothy Tillman an den Ball und packte einen fulminanten Schuss aus, der unhaltbar für Philipp Köhn im Eck einschlug – 2:2. Statt aber erneut zwei verlorenen Punkten nachzutrauern, zeigte der VfB heute Moral. In der 90. Minute kam der Ball noch einmal in den Strafraum der Gäste, wo Marco Stefandls Abschluss auf Umwegen zu Georgios Spanoudakis gelangte und dieser zum umjubelten Siegtreffer abstaubte. Auch die hektische Nachspielzeit wurde überstanden, sodass die drei Punkte im Schwabenland blieben.
Am kommenden Wochenende hat die U19 spielfrei. Erst am Samstag, den 19. November geht es für die Mannschaft von Kai Oswald weiter. Dann trifft sie um 13 Uhr auswärts auf den 1. FC Nürnberg.
Kai Oswald: „Das waren heute zwei verschiedene Halbzeiten. Die erste geht ganz klar an den FC Bayern, aber Philipp Köhn war heute ein brutaler Rückhalt und hat uns durch seine Paraden den Sieg eingefahren. Ich habe in der Pause angesprochen, dass wir an uns glauben müssen und diese Größe haben wir in der zweiten Halbzeit gezeigt. Insgesamt war das eine geschlossene Mannschaftsleistung gegen einen starken Gegner. Es tut gut, mit einem solchen Ergebnis ins spielfreie Wochenende zu gehen.“
In einem temporeichen Spiel zweier starker Mannschaften behält der FC Bayern gegen die U17 des VfB am Ende mit 2:1 die Oberhand. Die B-Jugend kann somit zunächst nicht den Anschluss an das obere Tabellendrittel herstellen.
Die erste Halbzeit war geprägt von hohem Tempo und vielen Torchancen. Die ersten 20 Minuten gehörten dabei klar dem VfB. Die Mannschaft mit dem Brustring spielte mit guten Kombinationen nach vorne und kam zu einigen Möglichkeiten. Luca Mack, zweimal Elisée Engelhardt, Mert Püsküllü und Per Lockl verfehlten jedoch zwischen der 11. Und 19. Minute allesamt knapp das Tor oder wurden von einem Abwehrspieler geblockt. Ab der 20. Minute kippte das Spiel mehr und mehr auf die Seite der Gastgeber. In der 24. Minute lag die Führung schon in der Luft, doch Marcel Bahm rettete für seinen geschlagenen Torhüter auf der Linie. In der 30. Und 32. Minute zeigte dann Sebastian Hornung im Tor des VfB, was er drauf hat. Mit drei sensationellen Paraden brachte er die Münchner zur Verzweiflung. Doch auch Bayern-Torhüter Christian Früchtl war heute gut aufgelegt und parierte kurz vor der Pause stark gegen Mert Püsküllü.
Münchner Doppelschlag
Die zweite Hälfte begann sehr unglücklich für den VfB. Zuerst wurde eine gute Möglichkeit aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition zurückgepfiffen, und dann traf der FC Bayern nach einem gut vorgetragenen Konter auch noch zum 1:0. Nur zwei Minuten später legte Marcel Zylla mit seinem zweiten Treffer zum 2:0 nach. Vorausgegangen war ein Ballverlust der Schwaben im Spielaufbau. Die Jungs aus Cannstatt erholten sich zwar gut von diesem Rückschlag, mussten ihr Spielsystem aber immer weiter öffnen, wenn sie noch eine Chance haben wollten. Dies gab den Gastgebern Platz zum Kontern, den sie aber nicht in Tore ummünzen konnten. Der VfB kam zwar in der letzten Minute durch einen Kopfball von Luca Mack, noch auf 2:1 heran, für den Ausgleich reichte die Zeit aber nicht mehr.
Am kommenden Samstag, den 12.11. geht es für die B-Junioren nun gegen das Tabellenschlusslicht Kickers Offenbach. Um 13 Uhr geht es im Robert-Schlienz-Stadion darum, mit drei Punkten wieder ans obere Tabellendrittel heranzurücken.
Nico Willig: „Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften hatten einige Möglichkeiten. Das 0:0 war also in Ordnung. Zu Beginn der zweiten Hälfte werden wir dann ausgekontert und leisten uns einen Fehler im Spielaufbau. So lenken die Bayern das Spiel in ihre Richtung. Der Anschlusstreffer fällt dann leider zu spät. Über 80 min war der FC Bayern einen Tick besser.“
Alexandru Maxim sitzt bei Spielbeginn oft nur auf der Bank. Doch warum kommt der Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart nicht über die Rolle des Edeljokers beim Fußball-Zweitligisten hinaus?
Alexandru Maxim mag immer mal wieder hören, wie gut er ist – denn der VfB-Profi vermisst die nötige Wertschätzung.
Zweifellos verfügt Alexandru Maxim über feine Füße. Rechts wie links kann er Pässe in Räume spielen, die sonst kaum einer sieht. Mit einer Drehung oder einem gezwirbelten Freistoß kann er einer Begegnung auch eine Wendung geben. Das ist sogar seine Spezialität. Doch diese fußballerischen Fähigkeiten kommen beim VfB Stuttgart nicht ausreichend zum Tragen. Weil er zu wenig spielt, sagen die einen. Weil er zu viele Pirouetten auf dem Platz dreht, meinen die anderen.
In der Tat kann man sich dem Mittelfeldspieler von zwei Seiten nähern. Da gibt es die Fans und Fachleute wie Peter Neururer, die überzeugt sind, dass ein Maxim immer spielen muss. Gerade in der zweiten Liga, wo es viele Renner und weniger Techniker gibt. Ein Mann mit den Finessen des 26-jährigen Rumänen bildet da doch den Unterschied zu den meisten Gegnern.
Mit Labbadia fing es an
Allerdings existiert da noch dieses andere Lager. Es scheint vor allem aus Maxims VfB-Trainern zu bestehen. Von einst Bruno Labbadia bis jetzt Hannes Wolf. Sie alle schnalzen noch immer mit der Zunge, wenn Maxim den Ball mal wieder mit der Hacke weiterleitet – und einen Mitspieler in Szene setzt. Sie alle haben aber im nächsten Zug auch immer die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, wenn Maxim den Ball erneut mit der Hacke weiterleitete – und einen Gegenangriff provozierte.
„Er definiert sich noch zu sehr über Einzelaktionen“, sagt Wolf. „Wir wollen aber dahin kommen, dass er unser ganzes Spiel trägt.“ Im Zwiespalt ihrer Gefühle haben die VfB-Trainer sich dann auch stets dafür entschieden, Maxim zwar spielen zu lassen – aber am Liebsten so 20 Minuten lang. Wie zuletzt im Derby beim Karlsruher SC. Da wurde er für Takuma Asano eingewechselt und erzielte das Tor zum 3:1-Endstand. „Da hat er gezeigt, wie wichtig und wirkungsvoll er für uns sein kann“, sagt der Manager Jan Schindelmeiser.
Da man nun aber geneigt ist, diese Bedeutung Maxims für das Stuttgarter Spiel von der Schlussphase auf die gesamte Partie zu projizieren, stellt sich unweigerlich die Frage, warum es der Nationalspieler nicht über die Rolle des Edeljokers hinaus schafft. Bei keinem Trainer, ohne die Konkurrenz eines Daniel Didavi und nicht einmal in der zweiten Liga.
Die Antwort darauf fällt schwer. Obwohl stets die gleichen Argumente genannt werden: Maxim vernachlässige die Defensivarbeit, Maxim sei nicht der Schnellste, Maxim fehle es an Fitness. Falsch ist davon wohl nichts, aber richtig ist auch, dass Maxim zu den besten Fußballern im Kader zählt, Maxim gerne eine Führungsrolle auf dem Feld einnehmen würde und Maxim sich mit dem Verein identifiziert.
Nach dem Abstieg hat er schnell erklärt, dass er seinen Vertrag erfüllen wolle. Nach dem Weggang Didavis hat er sich zudem schnell das Trikot mit der Nummer zehn gesichert. Ein Statussymbol für Maxim, aber ebenso eine Verpflichtung, dem Spiel seinen Stempel aufdrücken zu wollen. Doch seit dem Saisonstart grummelt es, da ihn schon Jos Luhukay überraschend zur Teilzeitkraft degradierte – und Maxim die Fußballwelt nicht mehr verstand.
Unter Wolf ist das nur vorübergehend besser geworden. Bis zum Spiel in Dresden. Jenem krachenden 0:5 vor drei Wochen, das Maxim aus der Startelf katapultierte. Ein wenig fühlt er sich seither als Sündenbock. Denn ansonsten zog das Debakel außer der Herausnahme des Innenverteidigers Benjamin Pavard keine weiteren personellen Konsequenzen nach sich.
Erst ist Didavi der Hauptkonkurrent, nun Özcan
Doch Wolf ist weit davon entfernt, das Kollektivversagen gegen die Dynamo-Elf auf einzelnen Spielern abzuladen: „Ich weiß, dass Alex ein wenig sauer auf mich ist, aber das darf er auch sein“, sagt der junge Coach, der in der Überzeugung arbeitet, dass Fußball ein Mannschaftssport ist und vieles mit vielem zusammenhängt. Zu Wolfs Auswahlkriterien für den nächsten Einsatz wie an diesem Sonntag (13.30 Uhr) gegen Bielefeld gehören deshalb drei Faktoren: die Leistung aus dem vorangegangenen Spiel, die Aufgaben für das nächste Spiel – und die Trainingseindrücke dazwischen.
Bei Letzterem trifft Maxim die Ironie des Schicksals jedoch mit voller Wucht. Er musste ja lange miterleben, wie Didavi bei den Trainern Huub Stevens und Jürgen Kramny als unantastbar galt. Ganz gleich, ob sich der Ex-Stuttgarter als Trainingsweltmeister oder als Trainingswurst präsentierte. Und ganz gleich, wie gut Maxim trainierte. Didavi spielte. Punkt.
Jetzt heißt der Hauptkonkurrent Berkay Özcan – ein 18-jähriges Talent ohne mehr Tempo, und Maxim vermisst das Vertrauen erst recht. Doch eine größere Wertschätzung gibt es offenbar nicht ohne eine größere Gegenleistung. Nicht ohne die Genügsamkeit abzulegen, es lockerer angehen zu lassen, wenn es der Mittelfeldspieler mal wieder in die Anfangself geschafft hat. Weshalb die Frage, ob der VfB mit oder ohne Maxim besser spielt, eine Glaubensfrage bleibt: Will man einen solchen Spielertyp grundsätzlich auf dem Rasen haben – oder will man ihn nur für spezielle Momente?
„Aus einer Frittenbude machst Du eben kein Sternerestaurant“
Social-Media-Manager Tristan Krause spricht in unserer Serie „Das Gegnerinterview“ über seinen Lieblingsverein Arminia Bielefeld und die anstehende Begegnung beim VfB Stuttgart.
Selfie bei der Aufstiegsfeier: Tristan Krause hat schon viele Höhen und Tiefen mit Arminia Bielefeld erlebt.
An diesem Sonntag (13.30 Uhr/Liveticker) empfängt der VfB Stuttgart Arminia Bielefeld am 12. Spieltag der 2. Bundesliga. Social-Media-Manager Tristan Krause ist als Fan mit dem Club schon durch viele Höhen und Tiefen gegangen. Wir sprachen mit ihm über Legenden und Fußballgötter, Fußballmangerspiele auf der Konsole und den Unterschied zwischen Frittenbuden und Sternerestaurants.
Herr Krause, wir nehmen an, dass die Stimmung im Arminen-Lager aufgrund der aktuellen sportlichen Misere etwas getrübt ist. „Es geht eigentlich. Was wir gerade erleben war ja jahrelang der Normalzustand, Abstiege inklusive. In der jüngeren Vergangenheit war es ordentlich bis gut, jetzt läuft es halt gerade nicht. Doch im Vergleich mit der verlorenen Relegation gegen Darmstadt 98 ist das noch absolut im Rahmen. Das sind Wunden, die nie verheilen werden.“
Jetzt kommt es zum Duell mit dem VfB Stuttgart. Wie ist die Wahrnehmung des VfB aus der Bielefelder Perspektive? „In den letzten Jahren sprangen ja einige große Traditionsclubs dem Abstieg gerade noch von der Schippe, man denke nur an den HSV. Jetzt hat es mit Stuttgart einen dieser Clubs erwischt. Ich bin gespannt, ob der direkte Wiederaufstieg gelingt. Angesichts der Kaderqualität müsste das klappen, aber man weiß ja nie. Ich persönlich verbinde mit dem VfB ein sehr positives Erlebnis. In der Saison 1996/1997 gewannen wir ein Heimspiel völlig unerwartet mit 2:0 – Matthias Breitkreutz und Billy Reina erzielten aus unmöglich spitzem Winkel die Tore.“
Ein Stuttgarter Eigengewächs wurde später zur Legende in Bielefeld – Rüdiger „Rübe“ Kauf. „Das stimmt! Der hat hier wirklich Legendenstatus, weil er sich immer voll reingehauen hat und aus seinen beschränkten Möglichkeiten das Maximale herausgeholt hat. Das ist etwas, das die aktuellen Spieler bis zum Pokalspiel in Dresden stark vermissen ließen. Ähnlich wie bei „Rübe“ war es übrigens bei einem weiteren Stuttgarter, der auf der Bielefelder Alm die Kickstiefel schnürte: Günther „Fußballgott“ Schäfer.“
Der ist heute Teammanger beim VfB. Hat Rüdiger Kauf noch eine offizielle Funktion bei der Arminia? „Ich glaube als Scout. Er ist hier zwar sesshaft geworden, aber nicht wirklich präsent im Verein eingebunden, soweit ich weiß.“
Bis vor kurzem war ein weiterer Bekannter aus der Region noch Trainer in Bielefeld – Rüdiger Rehm. Warum hat das letztlich nicht funktioniert? „Da muss man etwas weiter ausholen. Nach dem eher unschönen Weggang von Norbert Meier, der noch drei Wochen vor seinem Wechsel in der Presse bekannte, überhaupt keine Wechselambitionen zu haben, um dann doch zu Darmstadt 98 zu gehen, entfachte die Verpflichtung von Rehm eine kleine Euphorie im Umfeld. Er stand für offensiven Fußball, der absolute Gegenentwurf zu Meier also. Die Vorbereitung verlief dann ganz gut. Die Abwehr wackelte zwar, aber solange wir vorne einen Treffer mehr erzielten, als wir kassierten, war das okay. Doch man hat schnell gemerkt, dass die Spieler nicht kapierten was er von ihnen wollte. Dazu kamen dann teils nicht nachvollziehbare Wechsel und Umstellungen. Spieler wurden nicht auf ihrer angestammten Position eingesetzt, landeten von der Startelf auf der Tribüne oder andersherum. Das hatte teilweise etwas von einem Fußballmanagerspiel auf der Konsole. Zu seiner Entschuldigung muss man aber auch sagen, dass man aus einer Frittenbude eben kein Sternerestaurant machen kann. Das Spielermaterial gibt nicht allzu viel her. Das 0:4 in Düsseldorf war dann der Knackpunkt, danach hat der Verein reagiert.“
Unter dem Interimstrainer Carsten Rump gab es zuletzt einen Sieg. „Richtig, die Spieler können auch plötzlich wieder rennen und kämpfen. Aber er darf wegen der fehlenden Trainerlizenz nur 15 Werktage bleiben. Das Spiel in Stuttgart wird sein letztes auf der Bank sein.“
Welche Erwartungen haben Sie an das Spiel? „Ich rechne mir nicht allzu viel aus. Der VfB ist gut in der Spur. Ich erwarte allerdings einen kämpferischen Auftritt und hoffe, dass wir ein unbequemer Gegner sein werden. Vielleicht hat der VfB ja auch noch einmal einen „Dresden-Tag“ und wir können einen Punkt holen. Das würde ich sofort unterschreiben.“
Ihr Tipp – wie geht es aus? „Ich hoffe auf ein 1:1.“
Zur Person: Tristan Krause (35) begleitete über zehn Jahre den Jugendfußball der Arminia in der A- und B-Junioren-Bundesliga als Reporter für eine Lokalzeitung. Heute arbeitet er als Social-Media-Manager für eine Werbeagentur. Fußballfan ist er von Kindesbeinen an, seit über 20 Jahren geht er regelmäßig auf die „Alm“, seit zwei Jahren ist er Dauerkartenbesitzer. Krause ist auf Twitter als @tristanteuto aktiv.
Der VfB Cheftrainer Hannes Wolf hat folgende Spieler für das Heimspiel am Sonntag gegen Arminia Bielefeld nominiert. Das Duell beginnt um 13:30 Uhr in der Mercedes-Benz Arena.
1 Mitchell Langerak 2 Emiliano Insua 4 Toni Sunjic 5 Timo Baumgartl 6 Jean Zimmer 8 Anto Grgic 9 Simon Terodde 10 Alexandru Maxim 11 Takuma Asano 13 Jens Grahl 15 Carlos Mané 16 Florian Klein 19 Kevin Großkreutz 20 Christian Gentner 21 Benjamin Pavard 25 Matthias Zimmermann 31 Berkay Özcan 35 Marcin Kaminski
Im letzten Vorrundenspiel sah der VfB II bis kurz vor Schluss wie der Sieger aus, doch die Offenbacher Kickers kamen in der 87. Minute zum 2:2-Ausgleich. Somit bleiben die Gastgeber am heimischen Bieberer Berg in dieser Saison weiter ungeschlagen. Dabei erwischte der OFC einen Start nach Maß und ging bereits in der achten Minute in Führung. Der VfB II besann sich erst im zweiten Durchgang auf seine Fähigkeiten und drehte die Partie durch Tore von Joel Sonora (59. Minute) und Pascal Breier (65.).
Durch diesen Punkt beendet der VfB II die Vorrunde mit 20 Zählern auf dem 13. Tabellenplatz der Regionalliga Südwest. Bis zur Winterpause stehen allerdings noch fünf Begegnungen auf dem Programm. Bereits am Freitag geht es im Heimspiel gegen den Tabellenvierten TSG Hoffenheim II.
Vier Umstellungen nahm Trainer Sebastian Gunkel im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen die TuS Koblenz am vergangenen Dienstag vor. Für Jean Zimmer und Anto Grgic (beide im Kader gegen Arminia Bielefeld) sowie den verletzten Stefan Peric rückten Thomas Hagn, Joel Sonora und Serkan Baloglu in die Anfangself. Zudem stand Niklas Bolten für Benjamin Uphoff im Tor. Die Offenbacher erwischten einen Start nach Maß und gingen bereits in der achten Minute durch Robin Scheu, der eine Flanke von der linken Seite aus Nahdistanz verwandelte, in Führung. In der 25. Minute hatten die VfB Spieler nach einem Eckball ein Handspiel eines Offenbachers gesehen, doch die Pfeife von Schiedsrichter Luca Schlosser blieb stumm. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß kam Max Besuschkow aus spitzem Winkel zum Schuss, Daniel Endres im Kickers-Tor parierte (41.) und rettete seiner Elf so die 1:0-Halbzeitführung.
Doppelschlag von Sonora und Breier
Nach einer knappen Stunde wurde der VfB II dann für seinen Aufwand belohnt. Nachdem Daniel Endres einen Schuss von Pascal Breier nur nach vorne abklatschen konnte, staubte Joel Sonora zum Ausgleich ab (59.). Doch es sollte noch besser kommen für die Gunkel-Elf, denn Pascal Breier vollstreckte frei vor dem Torhüter eiskalt zur 2:1-Führung (65.). Der VfB II hatte die Partie nun im Griff und auch die mehr als 4.000 Zuschauer wurden merklich leiser. Max Besuschkow hatte bei einem Schuss Pech, denn der Ball touchierte die Querlatte. Die Offenbacher warfen in den letzten Minuten nochmals alles nach vorne und kamen tatsächlich noch zum Ausgleich. Nach einem Eckball köpfte Konstantinos Neofytos zum 2:2 ein.
Der VfB gewinnt an diesem Sonntag vor 55.160 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena gegen Arminia Bielefeld mit 3:1 (1:0). Christian Gentner und Co. sind dabei das aktivere Team und gehen wie schon in den vergangenen Spielen früh in Führung. Auch von dem zwischenzeitlichen Ausgleich lässt sich die Mannschaft mit dem roten Brustring nicht aus der Ruhe bringen und schlägt mit den Treffern zwei und drei nochmal zurück. Für alle drei VfB Tore des Tages ist Simon Terodde verantwortlich, der über seine Saisontreffer fünf, sechs und sieben jubelt.
Ausgangslage
Der VfB hat in der zweiten Liga jüngst zwei Siege in Serie gefeiert. Ein dritter sollte an diesem Sonntag vor heimischem Publikum folgen. Die Jungs aus Cannstatt haben vier ihrer bisherigen fünf Duelle in der Mercedes-Benz Arena gewonnen. In die Begegnung gegen Arminia Bielefeld ging die Elf von Hannes Wolf als Tabellendritter.
Die Gäste aus Ostwestfalen haben unterdessen zuletzt auch zwei Mal hintereinander gewonnen. Dem Pokalsieg beim Ligakonkurrenten aus Dresden (1:0) ließen die Arminen ihren ersten dreifachen Punktgewinn der aktuellen Spielzeit gegen den SV Sandhausen folgen (1:0). Hinzu kommen an den bisherigen elf Spieltagen der 2. Bundesliga fünf Unentschieden sowie fünf Niederlagen. Mit den bislang acht gesammelten Zählern rangierten die Bielefelder vor der Partie am Sonntag auf Platz 17.
Personal
Auf Seiten des VfB rückte Simon Terodde für Toni Sunjic in die Anfangself. Dies war auch die einzige Änderung, die der Cheftrainer Hannes Wolf im Vergleich zum Derbysieg am vergangenen Sonntag in Karlsruhe vornahm.
Der Arminia-Coach Carsten Rump änderte seine Startformation ebenfalls auf einer Position. Der Siegtorschütze aus dem Sandhausen-Spiel Andreas Voglsammer durfte an Stelle des sowohl gesperrten als auch angeschlagenen Christoph Hemlein (fünfte gelbe Karte, Oberschenkel) von Beginn an ran.
Spielverlauf
10. Minute: Der VfB spielt gegen tiefstehende Gäste an, die das Aufbauspiel der Jungs aus Cannstatt erst in Höhe der Mittellinie stören. Nach Ballgewinnen versuchen die Bielefelder dann schnell zu kontern. Nach einer solchen Aktion prüft der Arminia-Abwehrspieler Michael Görlitz Mitch Langerak mit einem Distanzschuss. Der VfB Torhüter lenkt das Spielgerät per Faustabwehr zur Ecke. 13. Minute: Auf der Gegenseite hat Simon Terodde die erste Gelegenheit für sein Team. Bei seinem Abschluss aus 18 Metern bleibt ihm aber der Torjubel noch verwehrt, da der Ball sein Ziel verfehlt. Wenige Sekunden später präsentiert der 28-Jährige den VfB Fans in der Mercedes-Benz Arena dann doch seine charakteristische Jubelgeste. Der VfB Profi mit der Nummer neun setzt Bielefelds Torhüter Wolfgang Hesl nach einem Rückpass unter Druck und bekommt den Fuß noch an den Ball, als der Schlussmann einen seiner Vordermänner anspielen möchte. Von Simon Teroddes Fuß springt der Ball ins Tor der Arminen. Das Team mit dem roten Brustring führt durch den fünften Treffer des Torjägers. 26. Minute: In der Phase nach dem 1:0 erlaubt sich die Elf von Hannes Wolf immer wieder kleinere Fehler im Spielaufbau, sodass sie die Gäste nicht unter Druck setzen kann. So sorgt ein Konter für die nächste VfB Gelegenheit. Berkay Özcan schickt Takuma Asano mit einem langen Ball in die Spitze, der Japaner schließt ab, doch Bielefelds Julian Börner fängt den Ball noch vor der Torlinie ab. 40. Minute: Berkay Özcan probiert es, mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze aus zum Erfolg zu kommen. Wolfgang Hesl lässt den Schuss abprallen. Beim Nachsetzen steht Christian Gentner im Abseits. 44. Minute: Kurz vor dem Pausenpfiff sieht Kevin Großkreutz seine fünfte gelbe Karte. Der Außenbahnspieler fehlt damit im nächsten Ligaspiel beim 1. FC Union Berlin am 20. November gesperrt. Wenig später ist die erste Hälfte beendet.
46. Minute: Zu Beginn des zweiten Durchgangs kommt Florian Klein für Berkay Özcan ins Spiel. 53. Minute: Die Wasenelf hat indes die ersten Gelegenheit des zweiten Durchgangs. Nach einem Eckball von Emiliano Insua köpft Christian Gentner an den Außenpfosten. 60. Minute: Auch auf der Gegenseite wird es nach einem Kopfball gefährlich. Mitch Langerak hält den Ball nach Sebastian Schuppans Kopfball aber sicher fest. 64. Minute: Die Gäste erzielen den Ausgleich. Andreas Voglsammer schießt zum 1:1 ein. 67. Minute: Und dann gehen die Bielefelder beinahe in Führung. Nach Tom Schütz‘ Schuss landet der Ball am Pfosten, Fabian Klos setzt den Abpraller neben den selbigen. 70. Minute: Genauer zielt dagegen Simon Terodde. Nach einer Flanke von Emiliano Insua köpft der VfB Stürmer zur erneuten Führung seines Teams ein. 78. Minute: Wieder sorgt Simon Terodde für Gefahr vor dem gegnerischen Tor – und das gleich zwei Mal. Der 28-Jährige scheitert aber beide Male am Gäste-Torwart Wolfgang Hesl. 90. Minute: In der Schlussminute hat Simon Terodde aber wieder Grund zu jubeln. Nach einer Flanke von Carlos Mané trifft der Mann mit der Nummer neun per Direktabnahme zum 3:1. Kurz darauf ist die Partie zu Ende.
Fazit
Der dritte Sieg in Serie des VfB war ein hartes Stück arbeitet. Die Jungs aus Cannstatt waren zwar über weite Phasen der Partie das aktivere Team gegen tiefstehende Bielefelder. Die Gäste erschwerten mit ihrer defensiven Grundordnung den Spielaufbau und tauchten auch immer wieder gefährlich vor dem VfB Tor auf. Nach dem Ausgleich bewiesen Christian Gentner und & Co. dann die richtige Einstellung und entschieden das Spiel letztlich verdient für sich. Es war der vierte Heimsieg in Serie für den VfB.
Die VfB Akteure freuen sich über die drei Zähler gegen Arminia Bielefeld, sehen aber auch noch Steigerungsbedarf.
Hannes Wolf: „Wir haben ein schwieriges Spiel gehabt. Bielefeld ist nach zuletzt zwei zu-Null-Siegen in einer guten Phase zu uns gekommen. Daher wussten wir, was uns erwartet. Dennoch haben wir oft mit zu wenig Intensität gespielt und uns sind zu viele leichte Fehler bei Ballbesitz unterlaufen. In vielen Phasen war unser Spiel also nicht so gut. In der zweiten Hälfte haben wir dann das Momentum auf unserer Seite. Wenn der Bielefelder Schuss nach dem 1:1 vom Pfosten ins Tor springt, wird es ungleich schwieriger. Die Qualität, mit der wir dann in den letzten 20 Minuten agiert haben, hat mir sehr gut gefallen. Wir haben mit mehr Klarheit und Intensität agiert. Diese Phase hat mir gut gefallen, aber davor war vieles nicht gut. Wir freuen uns aber natürlich, dass wir mit einem Sieg in die Länderspielpause gehen können.“
Carsten Rump: „Zunächst Glückwunsch an Stuttgart zum Sieg. Das erste Gegentor ist absolut vermeidbar. Wolfgang Hesl hat in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich gut gehalten. Umso bitterer, dass das 0:1 so fällt. Für die zweite Hälfte hatten wir uns dann einiges vorgenommen und erzielen auch verdient das 1:1. Kurz darauf haben wir dann sogar die Riesenmöglichkeit zum 2:1. Danach sieht man dann die Qualität eines Teams Simon Terodde schlägt eiskalt zu. Danach war es sehr, sehr schwierig, noch einmal zurückzukommen. Das dritte Gegentor möchte ich nicht überbewerten, da wir unsere Defensive geöffnet haben.“
Simon Terodde: „Die Bielefelder sind nach zuletzt zwei Siegen mit Selbstbewusstsein angereist und haben uns das Leben schwer gemacht. Nach dem Ausgleich haben wir aber die richtige Reaktion gezeigt und uns zahlreiche Chancen erarbeitet. Das 1:0 war ein wichtiger Treffer zum richtigen Zeitpunkt, auch wenn zu solch einem Tor auch eine Portion Glück gehört. Beim zweiten Treffer hat das Zusammenspiel mit Emiliano wieder gut funktioniert. Nachdem er unter der Woche zeitweise pausieren musste, habe ich ihm gesagt, dass er spielen muss. Dass ich heute erneut nach einer seiner Flanken treffe, ist perfekt. Wir freuen uns über diesen Sieg vor einer tollen Kulisse.“
Christian Gentner: „Wie ich bereits nach dem Derby in Karlsruhe gesagt habe, hat uns heute ein schwieriges Spiel erwartet. Die Erwartungshaltung an uns, dass wir die drei Punkte holen, war sehr groß. Wir haben den Druck von Bielefeld gespürt und mussten uns wehren. Über das gesamte Spiel gesehen, haben wir das geschafft. Jetzt müssen wir bis Weihnachten noch gut punkten.“
Florian Klein: „Unterm Strich ist es wichtig, dass wir gewonnen haben, doch natürlich gibt es immer etwas zu verbessern. Am Anfang sind uns zu viele Fehler passiert, aber gegen Ende der Partie war die Laufbereitschaft auf unserer Seite hoch und wir waren auch wieder besser im Spiel. So muss das in den nächsten Begegnungen über die gesamten 90 Minuten sein.“
Carlos Mané: „In der Schlussphase war es eine gute Leistung von uns. Ich freue mich, dass wir gewonnen haben. Nur mit Siegen kommen wir unserem Saisonziel näher.“
Der VfB Stuttgart kann sich vor allem bei Torjäger Simon Terodde bedanken. Der Mittelstürmer erzielte alle drei Treffer für das Team von Trainer Hannes Wolf.
Simon Terodde schoss alle drei Tore für den VfB Stuttgart.
Simon Terodde hat den VfB Stuttgart vor einem Rückschlag im Kampf um die direkte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga bewahrt. Der Stürmer sicherte dem Zweitligisten am Sonntag mit einem Dreierpack gegen Arminia Bielefeld in einer schwachen Partie den insgesamt glücklichen 3:1 (1:0)-Sieg.
Beim 1:0 (13. Minute) profitierte der Torjäger von einem eklatanten Fehler des Bielefelder Keepers Wolfgang Hesl. Mit seinen Saisontoren sechs und sieben (70./90.) entschied Terodde die Partie und festigte den zweiten Tabellenplatz des VfB. Andreas Voglsammer sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich des Tabellenvorletzten (64.).
Dank des heutigen Sieges hat der VfB Stuttgart als Zweiter nur noch einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Eintracht Braunschweig. Braunschweig beendete das Niedersachsen-Derby gegen VfB-Mitabsteiger Hannover 96 mit 2:2 (2:1). Die Eintracht liegt nach dem zwölften Spieltag mit 26 Zählern knapp vor den Schwaben, die 25 Punkte aufweisen.
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