Es gibt keine Mitglieder mit Geburtstagen an diesem Tag. |
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Mitgliederversammlung beim VfB Stuttgart Jetzt braucht's Kontinuität und BesonnenheitEs wird noch einmal hoch hergehen bei der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart an diesem Sonntag. „Aber der VfB braucht jetzt einen Neustart mit Besonnenheit“, kommentiert unser Autor Gunter Barner. VfB-Fans, DFB-Pokalspiel beim FC 08 Homburg: Teil regionaler Sportkultur Wahrscheinlich stimmt es ja, dass nach Max Frisch jede Krise etwas Produktives hat, sofern es gelingt, ihr den Charakter der Katastrophe zu nehmen. Der VfB Stuttgart ist abgestiegen, aber der Neckar fließt deshalb nichts rückwärts. Die Sonne geht jeden Morgen noch zuverlässig über dem Württemberg auf und die Fans strömen zu den Spielen der zweiten Liga, als sei der größte anzunehmende sportliche Unfall nie passiert. Und womit niemand rechnen konnte: Die Zahl der VfB-Mitglieder scheint weiter proportional zu den Hoffnungen zu wachsen, bald schon in die Beletage des deutschen Fußballs zurückzukehren. Stolz und Würde Das zeigt zweierlei: Der VfB ist mehr als ein Teil der Unterhaltungsindustrie mit mäßig begabten Hauptdarstellern in kurzen Hosen. Er ist ein identitätsstiftender Teil der lokalen und regionalen Sportkultur. Und er ist ein emotional verbindendes Element in einer Gesellschaft, die zunehmend Individualität und Egoismus zelebriert. Daraus leitet sich für die Häuptlinge auf dem Wasen aber auch eine besondere Verantwortung ab: Vor allem die, dem Verein eine Perspektive zu geben, die Stolz und Würde seiner Geschichte wieder gerecht werden kann. Gut möglich, dass die letzten Mohikaner im weiß-roten Wigwam an diesem Sonntag bei der VfB-Mitgliederversammlung noch einmal heftige Prügel dafür beziehen, dass sie den sportlichen Niedergang nicht verhindert haben. Aber rational betrachtet haben sie sich im Sinne von Max Frisch nicht lange damit aufgehalten, die Sündenböcke zu brandmarken oder jede Schuld von sich zu weisen. Sie haben gemeinsam mit Finanzchef Stefan Heim und Marketing-Vorstand Jochen Röttgermann das getan, was man in den schweren Stunden nach dem Abstieg von ihnen erwarten konnte: im Eiltempo die Zukunft zu gestalten. Dass zunächst der neue Trainer kam, dann erst der Sportvorstand, wirkte zwar anachronistisch, gehorchte aber zuvorderst der Not, rasch wieder den Status der Handlungsfähigkeit zu erreichen. Dass es am Ende zwischen Jos Luhukay und Sportchef Jan Schindelmeiser zum Zerwürfnis kam, ist bitter, war aber nicht vorauszusehen. Gegen alles und jeden? Natürlich würden sich Teile der weiß-rote Glaubensgemeinschaft im Nachklang der Geschehnisse noch gern den einen oder anderen Skalp an den Gürtel heften. Aber wem sollte das jetzt nützen? Die Erfahrungen andernorts lehren, dass es auf dem zur Konsolidierung wenig hilfreich ist, den Verein erst in Trümmer zu legen. Streit und Diskussionen haben reinigende Wirkung und schärfen den Blick auf das Notwendige, dagegen reißen Wut und Hass nur Gräben auf. Ist es im Sinne des VfB zielführend, gegen alles und jeden zu sein? Der ehemalige S-21-Sprecher und Unternehmer Wolfgang Dietrich mag als Kandidat für das Präsidentenamt nicht allen in den Kram passen. Wenn jedoch Ultra-Gruppierungen die Diskussion mit ihm unter dem Hinweis verweigern, dass es zu viele offene Fragen um seine Person gebe, ist das ein Widerspruch in sich,der den Verdacht nahe legt, dass es ihnen mehr um die Sicherung ihres Einflusses auf den Verein gehen könnte, als um dessen Wohl. Denn unbestritten ist, dass die beste Medizin für den seit Jahren kränkelnden Patienten nun Kontinuität heißt. Und Dauerhaftigkeit verlangt eine kompakte Führungsmannschaft mit einem durchsetzungsfähigen und branchenkundigen Präsidenten, der nicht nur über Ziele spricht, sondern auch in der Lage ist, sie entschlossen anzustreben. Der VfB braucht einen Neustart, der getragen wird von Besonnenheit und der Erkenntnis des großen deutschen Philosophen Ernst Bloch: Man muss ins Gelingen verliebt sein, nicht ins Scheitern. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
Mummi
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Was passiert auf der Mitgliederversammlung?Am Sonntag stellen die VfB-Mitglieder die Weichen für die Zukunft – mit Wolfgang Dietrich an der Spitze? Ein Überblick über die Themen der Mitgliederversammlung in der Schleyerhalle. Ein Bild aus der Vergangenheit: Bernd Wahler bei der letzten Mitgliederversammlung Zwischen 3000 und 4000 Mitglieder werden in der Schleyerhalle erwartet, um über die Zukunft des VfB Stuttgart abzustimmen. Dabei geht es vor allem um die Wahl eines neuen Präsidenten, aber auch um wegweisende Satzungsänderungen beim Fußball-Zweitligisten. Die drängendsten Fragen und die wichtigsten Antworten vor der Mitgliederversammlung an diesem Sonntag (12 Uhr): Wie läuft die Präsidentenwahl? Der Aufsichtsrat des VfB hat Wolfgang Dietrich als einzigen Präsidentschaftskandidaten nominiert, obwohl das Kontrollgremium die Möglichkeit gehabt hätte, einen zweiten Kandidaten vorzuschlagen. Doch Martin Schäfer, Hartmut Jenner und Wilfried Porth sind davon überzeugt, in dem 68-Jährigen aus Leonberg einen „hoch qualifizierten“ Mann ins Rennen zu schicken. Nur: An der Figur Wolfgang Dietrich haben sich seither Diskussionen entzündet. Weil er früher als Sprecher des umstrittenen Bahnprojekts S 21 und als Darlehensgeber im Fußballgeschäft tätig war. Bei der Mitgliederversammlung benötigt Dietrich mindestens 50 Prozent der Stimmen, um Präsident zu werden (vierjährige Amtszeit). Erreicht er diese Mehrheit nicht, muss der Verein innerhalb von drei Monaten eine außerordentliche Mitgliederversammlung abhalten, um einen neuen Chef zu wählen. Fällt der Kandidat erneut durch, hievt der Aufsichtsrat einen Präsidenten ins Amt. Es ist aber davon auszugehen, dass Dietrich für eine zweite Abstimmung nicht zur Verfügung steht. Dass er sich gar vom Aufsichtsrat zum Präsidenten bestellen lässt, ist auszuschließen. Welche Satzungsänderungen gibt es? In den umfangreichen Einladungsunterlagen füllen die geplanten Satzungsänderungen die meisten der mehr als 30 DIN-A4-Seiten. Kernpunkt ist, den VfB demokratischer zu machen. Das ist das Ergebnis des Projekts „Vereinsentwicklung“, das die Stuttgarter sehr aufwendig in ihren Regionalversammlungen erarbeitet haben. Deshalb sollen auch die Mitgliederrechte gestärkt werden. Dabei geht es um die Schaffung eines Vereinsbeirats, der den bisherigen Ehrenrat ersetzt, ebenso um regelmäßige Dialogveranstaltungen, die verpflichtend durchgeführt werden sollen. Um die Demokratisierung und die Beteiligung an Entscheidungen bei aktuell 48 271 Mitgliedern zu forcieren, soll es künftig auch die Möglichkeit zur Briefwahl beziehungsweise Online-Abstimmung geben. Zu den vorgeschlagenen Satzungsänderungen gehört weiter, dass das Mindestalter der Stimmberechtigten von 18 Jahren auf 16 Jahre gesenkt werden soll. Und da sich der VfB weiter als Traditionsverein sieht, sollen die Werte in die Präambel der Satzung aufgenommen werden. Auch die Übernahme des Inhalts der Geschäftsordnung in die Satzung gehört zum Gesamtpaket – was es mächtig erscheinen lässt. Das hat bei Dirk Freiland zu der Sorge geführt, dass die vielen Änderungsvorschläge nicht auf einmal verabschiedet werden, zumal dafür eine Dreiviertelmehrheit benötigt wird. Aus diesem Grund hat Freiland einen Antrag gestellt, der nur über die Vorschläge zu den Mitgliederrechten abstimmen lassen soll. Die Vereinsführung hat diesen Antrag auf die Tagesordnung genommen – auch wenn sie weiter das Gesamtpaket verabschieden will. All die Satzungsänderungen sind aber auf die Zukunft ausgerichtet und wirken sich am Sonntag noch nicht aus. Was hat der Aufsichtsrat zu erwarten? Klar ist, dass es einen Antrag auf Abwahl des Aufsichtsrates gibt. Das ist eine neue Dimension in der Vertrauenskrise gegenüber dem Kontrollgremium. Denn in den vergangenen drei Mitgliederversammlungen wurde der Aufsichtsrat jeweils nicht entlastet. Formale Folgen hatte das nicht, aber es gilt als eindeutig, dass die Rücktritte im vergangenen Jahr auch mit dem bekundeten Misstrauen auf den Mitgliederversammlungen zu tun hatten. Nun stehen die Wirtschaftsbosse Martin Schäfer (Würth), Hartmut Jenner (Kärcher) und Wilfried Porth (Daimler) in der Kritik. Wobei nicht auszumachen ist, ob es sich um einen symbolischen Protest handelt oder um einen persönlichen. Eine so exponierte Stellung wie sie einst der jahrelange Aufsichtsratschef Dieter Hundt innehatte, nimmt keiner aus dem Trio ein. Hundt diente als Feindbild. Jetzt wird am Sonntag zunächst darüber abgestimmt, ob der Antrag überhaupt auf die Tagesordnung kommt. Dafür braucht es eine absolute Mehrheit. Geschieht dies, kann der Aufsichtsrat abgewählt werden (mit 75 Prozent). Und wie bei einer gescheiterten Präsidentenwahl gilt: Innerhalb von drei Monaten muss eine weitere Mitgliederversammlung stattfinden. So lange würde vielleicht nicht das Chaos, aber sicher ein Machtvakuum herrschen. Wer kommt in die Schleyerhalle? Das ist die spannende Frage. Beantworten kann sie keiner. Stimmberechtigt sind 40 044 Mitglieder, zwischen 3000 und 4000 von ihnen werden in der Schleyerhalle erwartet. Zuletzt kamen in der Regel knapp unter 2000 Mitglieder. Die Ausnahme bildete die Versammlung, in der über das VfB-Wappen abgestimmt wurde. Da waren 3500 Mitglieder anwesend. Diesmal wird mit einer geschlossenen Anti-Dietrich-Fraktion aufseiten der Ultrafans gerechnet. Doch schafft es die Pro-Dietrich-Fraktion, ihre Wähler zu aktivieren? Das ist die große Unbekannte in der VfB-Gleichung, die sicher Stunden dauern wird, um sie aufzulösen. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Testspiele Trainer Wolf froh über Test in KünzelsauVfB-Trainer Hannes Wolf nutzt die Länderspielpause für intensive Trainingseinheiten. Aber auch das Benefizspiel in Künzelsau kommt ihm gelegen. Zuletzt gegen Fürth erfolgreich, am Samstag in Künzelsau am Ball: die VfB-Profis Christian Gentner, Carlos Mané und Hajime Hosogai. Am vergangenen Montag hat der VfB-Express erstmals in dieser Saison so richtig Fahrt aufgenommen – und wurde direkt danach gleich wieder gestoppt. Weil dem 4:0 gegen die SpVgg Greuther Fürth die Länderspielpause folgte, muss sich das Team der Roten in diesen Tagen aufs Trainieren beschränken. Fast zumindest. An diesem Samstag (14 Uhr) nämlich gibt es trotz der Pause ein bisschen Wettkampfpraxis für die Nicht-Nationalspieler des VfB Stuttgart. Trainer Hannes Wolf tritt mit seinem Team zu einem Benefizspiel zu Gunsten der Hochwasseropfer im Kochertal Ende Mai an – und ist froh über diese Abwechslung. Nicht nur wegen der guten Tat, die damit verbunden ist. „Wir können Spieler, die zuletzt weniger oder nicht zum Einsatz kamen, unter Wettkampfbedingungen beobachten und als Mannschaft gegen einen ambitionierten Gegner weiter an unseren Inhalten arbeiten“, sagt der Cheftrainer des VfB. Kontrahent im Stadion Prübling in Künzelsau ist der FSV Hollenbach, derzeit 13. der Oberliga Baden-Württemberg. Fortschritte bei Daniel Ginczek Fehlen werden neben den Nationalspielern auch die angeschlagenen Simon Terodde und Tobias Werner. Für Daniel Ginczek kommt ein Einsatz im Benefizspiel ebenfalls noch zu früh. Allerdings: Beim Stürmer geht es weiter aufwärts. Auch am Freitag trainierte der zuletzt am Kreuzband verletzte Angreifer mit der Mannschaft mit und arbeitet sich immer näher an sein früheres Niveau heran. „Ich muss mein Aufbauprogramm in der Reha-Welt immer noch vorantreiben“, sagte Ginczek, „es tut aber auch gut, wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen.“ Am Sonntag ist das Team dann zu Gast bei der Mitgliederversammlung des VfB, am Montag ist trainingsfrei, danach beginnt die direkte Vorbereitung auf das nächste Zweitligaspiel. Am nächsten Samstag (13 Uhr/Sky) geht es bei Aufsteiger Dynamo Dresden zur Sache. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Comedy „Ich bin ein absoluter Teamplayer“ Ja ne is' klar (Anm. d. Paten) Der Präsidentschaftskandidat Wolfgang Dietrich spricht vor der VfB-Mitgliederversammlung über seine Person und seine Pläne. Acht Wochen lang hat Wolfgang Dietrich Wahlkampf in eigener Sache betrieben. Dabei hat der Präsidentschaftskandidat des VfB viel erlebt und viel erzählt. Wir haben den 68-Jährigen aus Leonberg vor der Mitgliederversammlung an diesem Sonntag (12 Uhr) mit Aussagen konfrontiert, die er dabei getätigt hat. Herr Dietrich, haben Sie es während des Wahlkampfs schon bereut, dass Sie Ihre Lebenplanung umgeworfen haben, um VfB-Präsident zu werden? Keineswegs. Ich hatte auch in dieser Zeit viel mehr schöne Begegnungen als unangenehme. Ich habe ja auch von Anfang gewusst, dass die Zeit bis zur Wahl nicht einfach wird. Ich habe in meinem Leben schon einiges erreicht, aber eines leider nicht: mit der Situation klarzukommen, dass ich nichts gestalten kann. Das ist auch der Grund, warum ich meine Familie davon überzeugen konnte, dass ich für das Amt des VfB-Präsidenten kandidieren will. Dennoch haben Sie bis vor wenigen Wochen nicht danach gestrebt, dieses Amt zu übernehmen. Überhaupt nicht. Meine Lebensplanung war eine andere. Im Mai war ich beim gefühlten Abstieg gegen Mainz im Stadion dabei. Erst danach hat sich in den Gesprächen mit dem Aufsichtsrat meine Kandidatur ergeben. Warum? Ich stand einfach vor der persönlichen Entscheidung: weiter bruddeln oder Verantwortung übernehmen. Für mich gibt es drei Ebenen der Opposition. Erstens: Sie listen auf, was alles schiefläuft. Das ist einfach, und die Inhalte unterscheiden sich bei allen Anspruchsgruppen nicht groß. Zweitens: Wie kann man es besser machen? Da wird die Liste deutlich kürzer. Und drittens: Wer setzt es um? In diesem Punkt bin ich schon auch stolz darauf, dass man mir im Verein diese Rolle zutraut. „Ich bin kein Revolutionär.“ Sie planen offenbar keine radikalen Änderungen, aber wird ein anderer Wind wehen, wenn Sie gewählt werden sollten? Nein, und schon gar nicht im Sinne von aufräumen und durchfegen. Meine Überzeugung ist es noch nie gewesen, dass man erst zehn Leute rausschmeißen muss, anschließend zehn neue Leute einstellt, um dann etwas Neues aufzubauen. Meine Überzeugung ist es vielmehr, dass man alle Leute, die da sind und die dem Verein gegenüber loyal sind, mitnehmen, schützen und entwickeln muss. Wie waren Ihre Begegnungen mit den Fans außerhalb der Geschäftsstelle? Natürlich waren auch einige kritische Begegnungen dabei. Es war allerdings keine Begegnung dabei, die unfreundlich verlaufen ist oder aus der man herausgegangen ist und zu dem Schluss kommen musste, es gäbe keine Dialogbereitschaft. Welche Themen bewegen die Mitglieder? Sie haben alle ihren Stolz auf den VfB, der allerdings Stück für Stück verloren gegangen ist. Zudem erwarten die Menschen, dass ihr Verein ein anderes Gesicht zeigt. Sei es in kleineren Angelegenheiten wie dem Umgang mit Ex-Spielern oder in großen Angelegenheiten wie der Vereinsentwicklung. Der VfB hat viel zu viele Themen, die nicht entschieden sind. Sie gelten als Macher. Lässt sich daraus ableiten, dass Sie deshalb der Kandidat des Aufsichtsrats sind, um zum Beispiel die Ausgliederung der Profiabteilung aus dem Hauptverein durchzudrücken? Nein, ich bin unabhängig. Finanziell wie persönlich. Darauf lege ich größten Wert. In Sachen Ausgliederung verhält es sich für mich derweil so: Diese Frage muss möglichst zeitnah durch die Mitglieder entschieden werden. So oder so. Heißt das: Ausgliederung oder Abgrund? Nein. Das ist genau die Drohkulisse, die nicht aufgebaut werden darf. Es gibt also nicht die Vorgabe, dass ein möglicher Präsident Wolfgang Dietrich innerhalb seiner Amtsperiode die Ausgliederung umsetzt? Nein. Wer sollte das überhaupt verlangen? Der Aufsichtsrat oder die potenziellen Investoren, die dahinter stehen. Ausgeschlossen. Die Ausgliederung ist ein Thema, das den Verein nicht lähmen darf. Aber sie lässt sich nicht einfach so durchboxen. Es müssen doch erst die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen werden, damit die Mitglieder überhaupt darüber abstimmen können. Wie  sehen  Sie  Ihre  Rolle, falls die AG kommt? Im Falle einer Ausgliederung will ich als Präsident den Hauptverein vertreten. Also mindestens 75,1 Prozent der Anteile, und dabei will ich jemand sein, der diese Interessen der Mitglieder mit Nachdruck verfolgt. Mein Plan ist es nicht, Vorstandschef der AG zu werden. An Ihrer Person scheiden sich die Geister. Können Sie das nachvollziehen? Nein, ich bin ein absoluter Teamplayer. Es sei denn, man polarisiert schon, wenn man klar Position bezieht, denn so jemand bin ich. Und bei S 21 war es meine Aufgabe, die Befürworter zu einen und mit einer Stimme sprechen zu lassen. Als ich angetreten bin, war es nicht absehbar, dass die Situation eskalieren würde. Ich bin also nicht als Hardcore-Kämpfer für das Bahnprojekt angetreten. Empfinden Sie die mögliche Aufgabe beim VfB als leichter? Ja, weil ich bei jedem VfB-Mitglied voraussetze, dass wir ein völlig identisches Ziel haben: Wir wollen das Beste für den Verein – und das ist Erfolg. „Ich weiß, wie das Fußballgeschäft läuft.“ Sie wollen den VfB neu ausrichten und vor allem die Jugendarbeit wieder vorantreiben. Gehen diese Pläne auf Ihre Erfahrungen im Fußballgeschäft zurück? Nicht nur, es sind auch Erfahrungen aus meinen unternehmerischen Tätigkeiten – und da spielt der Fußball nicht die Hauptrolle. Bei Daimler käme doch auch niemand auf die Idee, weniger Mittel in die Entwicklungsabteilung fließen zu lassen, nur weil der Absatz stockt. Nur lassen sich Industriemechanismen nicht auf den Profifußball übertragen. Sicher nicht, weil ein Verein ganz anders reagieren muss, wenn er plötzlich 40 Millionen Euro weniger an Einnahmen hat. Da ist man dann auch mal gezwungen, an der Jugendarbeit zu kürzen. Wie würden Sie das Problem angehen? Wir müssen beim VfB Sponsorenpools speziell für den Nachwuchsbereich bilden. Das Geld fließt dann also nicht in die große Kasse und wird hinterher verteilt, sondern es gibt Mehrjahrespläne und damit auch verlässliche Etats im Jugendbereich. Und Sie können dieses Geld beschaffen? Ich sehe meine Rolle als Präsident jedenfalls auch darin, diese Visionen mit zu entwickeln, die entsprechenden Firmen anzusprechen und sie für die Idee zu begeistern. Trauern Sie trotz eines Carlos Mané immer noch der verpassten Verpflichtung von Serge Gnabry nach? Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Im Fall Gnabry bleibt für mich aber emotional ein Nachgeschmack zurück. Ein Junge, der hier ausgebildet wurde, der den VfB noch im Herzen trägt und dessen Eltern in der Region leben. Um so einen Spieler würde ich in Zukunft kämpfen – natürlich immer vorausgesetzt, dass Trainer und Manager sich darüber einig sind, dass dieser Spieler verpflichtet werden soll. Und wenn sich die sportliche Leitung nicht einig ist? Dann muss der Präsident vermitteln und notfalls eine Richtungsentscheidung fällen, da so ein Transfer ja nicht nur eine sportliche Komponente gehabt hätte. Muss ein VfB-Präsident demnach ein großer Kämpfer mit Stehvermögen sein? Ja, klar, alle beim VfB brauchen Kampf- und Stehvermögen. Aber in dem Sinne, dass er um Spieler und Entscheidungen ringt. Es gehört aber auch Empathie dazu. Wir müssen beispielsweise potenziellen Neuzugängen vermitteln, wie gut der VfB ist. „Ich werde mich um den VfB genauso bemühen, wie ich mich 40 Jahre lang um meine Firmen bemüht habe – und wenn es genauso ausgeht, dann geht es gut aus.“ Sie sprechen häufig Ihren beruflichen Werdegang an, aber gerade Ihre Vergangenheit als Fußballinvestor lässt VfB-Mitglieder argwöhnisch auf die Kandidatur blicken. Ja – und wer mir zutraut, dass ich als VfB-Präsident Geschäfte mit dem Verein machen will, der wird mich kaum wählen. Ich kann nur wiederholen, dass ich mich schon seit 2010 aus dem operativen Geschäft der Quattrex AG zurückgezogen habe. Ich halte noch 14 Prozent der Anteile dieser Firma, die ich gegründet habe und die allerdings nicht als Investor agiert, sondern Darlehen an Fußballclubs vergibt. Seit Jahren führen jedoch Tobias Schlauch und mein Sohn Christoph das Unternehmen. Der nächste Ansatzpunkt für eine mögliche Einflussnahme – sagen Skeptiker. Gäbe es Verstrickungen, würde ich sowohl gegen die Satzung des VfB als auch gegen die Statuten des Ligaverbandes DFL verstoßen. Alles wurde geprüft, und die DFL hat grünes Licht erteilt. Also hat der Aufsichtsrat mit Ihrer Nominierung alles richtig gemacht und steht zu Unrecht in der Kritik? Das kann man natürlich nicht voraussagen. Dem Aufsichtsrat gebührt jedoch Respekt, dass beim VfB nach dem Abstieg in den Führungsgremien Ruhe geherrscht hat und die Lizenz ohne Auflagen erteilt wurde. Das ist absolut positiv und neben dem Vorstand eindeutig der Verdienst von Martin Schäfer, Hartmut Jenner und Wilfried Porth sowie der Unternehmen, für die sie stehen. Bei allem Respekt, beschäftigen Sie sich mit dem Szenario einer Wahlniederlage? Nein. Ich wäre dann zwar sicher enttäuscht, weil ich mich sehr auf diese Aufgabe freue, ich würde jedoch Mitglied bleiben und weiter ins Stadion gehen. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Regionalliga Trainer Gunkel fordert weiter VollgasDas 4:1 beim 1. FC Kaiserslautern II war ein Ausrufezeichen: Jetzt will der VfB Stuttgart II im Heimspiel gegen den FC 08 Homburg (Samstag, 14 Uhr/Gazistadion) nachlegen. „Wir dürfen uns nicht zurücklehnen“, sagt Trainer Sebastian Gunkel. Derzeit krank und unzufrieden: VfB-Talent Max Besuschkkow. Das 4:1 beim 1. FC Kaiserslautern II ist abgehakt. Fußball-Regionalligist VfB Stuttgart II will an diesem Samstag (14 Uhr/Gazistadion) gegen den FC 08 Homburg nachlegen. „Wir dürfen uns auf keinen Fall zurücklehnen“, fordert Trainer Sebastian Gunkel weiter Vollgas von seiner Elf. Der VfB-Coach erwartet im Spiel gegen das Team von Sportdirektor Angelo Vaccaro und den ehemaligen VfBlern wie Timo Cecen und Manuel Fischer ein komplett anderes Spiel: „Diesmal geht es gegen eine gestandene Männermannschaft, die einen Lauf hat.“ Homburg gewann zuletzt viermal in Serie Vier Siege holte Homburg zuletzt in Serie, viermal blieb man ohne Gegentor. Obwohl die VfB-Profis kein Pflichtspiel haben, wird es gegenüber der Partie beim FCK II keine großartigen Veränderungen im Kader geben. Weiter nicht dabei ist Offensivmann Max Besuschkow, der zuletzt krank war. „Er soll sich auskurieren. Max ist nicht so stabil, wie er und wir uns das erhofft haben“, sagt Gunkel. Der U-19-Nationalspieler ist zudem nicht glücklich darüber, dass ihm die bei der Vertragsverlängerung zugesicherte Trainingsmöglichkeit bei den Profis nicht mehr gewährt wird. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Regionalliga 1:0-Heimerfolg „Es war ein ganz enges Spiel, Homburg hatte auch gute Chancen, aber wir hatten heute das Quäntchen Glück auf unserer Seite“, sagte VfB II Trainer Sebastian Gunkel nach dem 1:0-Sieg seiner Elf gegen den FC 08 Homburg. Schütze des entscheidenden Tores war Mittelfeldspieler Mart Ristl in der 80. Minute. Damit holte der VfB II nach dem 4:1-Auswärtssieg am vergangenen Mittwoch beim 1. FC Kaiserslautern II den zweiten Sieg in Serie. Mit 16 Punkten nach 13 Spielen hat der VfB II den Anschluss ans Tabellenmittelfeld in der Regionalliga Südwest hergestellt und liegt aktuell auf dem neunten Rang. Mit vier Siegen in Serie und alle ohne Gegentor reiste der FC 08 Homburg zum Gastspiel ins GAZi-Stadion und so war es nicht verwunderlich, dass sich der VfB II schwertat, Chancen zu erspielen. Doch auch die VfB II Defensive stand sicher und so dauerte es bis zur 20. Minute, als Benjamin Uphoff erstmals eingreifen musste, mit einem Schuss von Timo Cecen aber keine Probleme hatte. Auf der Gegenseite wurde Pascal Breier im Strafraum in höchster Not beim Torschuss geblockt. Nach einer halben Stunde tauchte Chadli Amri nach einem Doppelpass frei vor dem VfB II Tor auf, setzte den Ball aber einen Meter neben den Pfosten. Dies war der Auftakt einer Vielzahl von Tormöglichkeiten, zunächst klärte Nils Fischer in höchster Not vor dem Einschussbereiten Osei Owusu (32. Minute), dann zielte Marc Gallego mit einem Volleyschuss aus acht Metern zu hoch (33.) und den Schuss von Chadli Amri lenkte Benjamin Uphoff mit einer Hand über die Latte (35.). Die letzte Möglichkeit im ersten Durchgang hatte Marvin Wanitzek, doch Homburgs Torhüter Niklas Jakusch war bei dem direkt getretenen Freistoß aus 18 Metern blitzschnell im Eck und lenkte den Ball zur Ecke. Mart Ristl mit dem Tor des Tages Zum zweiten Spielabschnitt kam Patrick Franke für Osei Owusu in die Partie. Die erste Tormöglichkeit hatte Joel Sonora, der nach schöner Vorarbeit von Philipp Walter mit seinem Schuss aus 20 Metern seinen Meister in Niklas Jakusch fand (60.). Zwei Minuten später zischte ein Schuss von Marvin Wanitzek nur knapp am Pfosten des Homburger Tores vorbei. Auf der Gegenseite war es eine Co-Produktion zweier ehemaliger VfB Spieler, die Benjamin Uphoff zu einer Glanzparade zwangen. Manuel Fischer bediente Timo Cecen, doch dessen Direktabnahme aus zehn Metern lenkte der VfB II Keeper über die Latte (64.). Kurz darauf verpasste zunächst Manuel Fischer und den Nachschuss setzte Marc Gallego über das Tor. Der Außenstürmer prüfte unmittelbar später Benjamin Uphoff, doch der Torhüter hielt auch diesen Schuss und sein Tor weiterhin sauber. In der 80. Minute dann das 1:0 für den VfB II. Mart Ristl kam aus gut 20 Metern in zentraler Position zum Schuss, Niklas Jakusch war zwar noch dran, doch der Ball schlug im Netz ein. Die Gäste aus dem Saarland versuchten mit langen Bällen zum Ausgleich zu kommen, die VfB Defensive stand aber sicher und so bot sich immer wieder die Chance zum Kontern. Bei einem bediente Andreas Scheidl mit einer Flanke Marvin Wanitzek, aber dieser setzte den Ball knapp neben das Tor (86.). In der 88. Minute wühlte sich Manuel Fischer im Strafraum durch und kam zum Abschluss, doch der Ball landete am Außennetz. In der Nachspielzeit setzte Pascal Breier perfekt Marvin Wanitzek ein, doch dessen Schuss gegen die Laufrichtung des Keepers wehrte Niklas Jakusch mit der Fußspitze ab. Dies hatte aber keine Relevanz mehr, denn unmittelbar danach pfiff Schiedsrichter Timo Wlodarczak die Partie ab. Quelle: vfb.de
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Testspiele Erfolgreicher Nachmittag für den guten ZweckDer VfB Stuttgart gewinnt das Benefizspiel in Künzelsau gegen den FSV Hollenbach mit 2:1 (1:0). Die Treffer erzielten Carlos Mané und Hans Nunoo Sarpei. Der Rahmen im Spiel für den guten Zweck stimmte. Über 3.000 Zuschauer machten sich am Samstagnachmittag auf den Weg ins Stadion Prübling nach Künzelsau. Der VfB testete in der Länderspielpause gegen den Oberligisten FSV Hollenbach, ohne die bei ihren Nationalteams weilenden Florian Klein, Alexandru Maxim, Takuma Asano, Mitchel Langerak, Benjamin Pavard, Toni Sunjic und Berkay Özcan sowie die sich im Aufbautraining befindenden Tobias Werner und Simon Terodde. Die ersten guten Gelegenheiten auf Seite des VfB hatte nach 13 Minuten Kapitän Christian Gentner, dessen Schuss im letzten Moment geblockt werden konnte. Und kurze Zeit später Hans Sarpei mit einem Kopfball über das Gehäuse sowie einem Schuss, der den Querbalken streifte. Auf der Gegenseite probierte es Manuel Hofmann für den FSV Hollenbach mit einem Heber aus der Distanz, doch VfB Torhüter Jens Grahl stand auf dem Posten. Carlos Mané, Doppel-Torschütze vom vergangenen Zweitliga-Spieltag, erzielte schließlich in der 29. Minute die Führung für den VfB. Der Portugiese verwertete aus kurzer Distanz eine Vorarbeit von Boris Tashchy, gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand. Cheftrainer Hannes Wolf schickte nach dem Seitenwechsel drei neue Spieler aufs Feld. Den besseren Start erwischte der FSV Hollenbach. Tim Großberndt konnte nach einer Hereingabe von der linken Seite (52.) ausgleichen. Mit einem strammen Schuss probierte es Philip Heise vom Strafraumeck, doch FSV-Keeper Fritsch parierte (58.). Erfolgreicher war fünf Minuten später Hans Nunoo Sarpei, der nach Vorlage von Boris Tashchy sein erstes Tor für den VfB markierte, das letzte dieser Partie. Profitieren vom Benefizspiel werden die vom Hochwasser betroffenen Gemeinden im Kochertal, denen der gesamte Erlös zugute kommt. Auch eine große Tombola-Aktion gefördert von der Adolf Würth GmbH & Co. KG und unterstützt vom VfBfairplay Partner Stars4Kids fand bei den Zuschauern großen Anklang und trägt dazu bei, dass die finanzielle Unterstützung für die Betroffenen noch größer sein wird. Cheftrainer Hannes Wolf zum Testspiel: „Wir sind auf einen Gegner getroffen, der sich gut gewehrt hat. Dieses Testspiel war wichtig, um in der Länderspielpause im Spielrhythmus zu bleiben. Gleichzeitig wollten wir mit diesem Benefizspiel den vom Hochwasser betroffenen Menschen helfen. Es ist schön, dass so viele VfB Fans gekommen sind.“ Aufstellung VfB Stuttgart: Grahl (72. Bolten) – Zimmer (67. Stefandl), Baumgartl (46. Insua), Sama (67. Kober), Heise (60. Großkreutz)– Kaminski, Grgic – Sarpei, Gentner (46. Hosogai), Mané (46. Zimmermann) - Tashchy Quelle: vfb.de
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VfB-Mitgliederversammlung Skurriler Auftritt von Porsche-Betriebsratschef HückDass es auf der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart turbulent werden könnte, war von Anfang an zu erwarten. Doch der Auftritt von Porsche-Betriebsrat Hück sorgte für Unmut in der Schleyerhalle. Uwe Hück, Betriebsratsvorsitzender der Porsche AG, spricht zu den Mitgliedern des VfB Stuttgart während der Mitgliedsversammlung. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hat mit einem skurrilen Redebeitrag bei der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart für Aufsehen und Unmut gesorgt. In einem minutenlangen Monolog ohne klare Botschaft referierte der 54-Jährige am Sonntag über seine Leistungen bei dem Autobauer aus Zuffenhausen. Ein Bezug zum Fußball-Zweitligisten gab es erst, als Hück mehr oder weniger deutlich ein Engagement von Porsche für die Jugendabteilung des VfB in Aussicht stellte. Hück sprach sich zum Ende seiner Rede im Rahmen der Aussprache für den Aufsichtsrat und Wolfgang Dietrich als Präsident des VfB Stuttgart aus. Dafür gab es Buh-Rufe und Pfiffe. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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VfB-Mitgliederversammlung Die Umsatzzahlen rauschen in die TiefeDurch den Abstieg in die zweite Bundesliga muss der VfB Stuttgart einen massiven Rückgang der Erträge verkraften. Wer der wichtigste Geldgeber ist, wo gespart wird und was die Bilanz für den VfB bedeutet, lesen Sie hier. Auch der Herr der Zahlen hat es in der Krise nicht leicht, die der sportliche Abstieg in die zweite Liga für den Geschäftsbericht des VfB Stuttgart zwangsläufig bedeutet. Seit Juli 2015 fungiert Stefan Heim bei den Roten als Vorstand für Finanzen, er folgte damals auf das Urgestein Ulrich Ruf, das 35 Jahre lang für den Verein tätig war. „Das Mitglied eines Fußballclubs will keine Dividenden-Ausschüttung wie in einer AG“, sagt der 46-jährige Sportökonom, „er will in allerster Linie sportlichen Erfolg.“ Bleibt der aus, ist ein drastischer Umsatzrückgang unvermeidlich. Das finanzielle Fazit: der VfB muss den Gürtel im Unterhaus des Bundesliga-Fußballs nun erheblich enger schnallen. Wurden in der Saison 2015/2016 in Liga eins noch Erträge von 119 Millionen Euro generiert (der Jahresumsatz für das Geschäftsjahr 2015 lag bei einem Gewinn von zwei Millionen Euro gar bei 125,5 Millionen Euro), rechnet der VfB für die laufende Spielzeit in Liga zwei mit 68 Millionen Euro Umsatz. Dies bedeutet ein Minus von 51 Millionen Euro, also einen Rückgang um 43 Prozent. Größter Verlust wegen fehlender TV-Gelder Das Delta auf der Einnahmenseite verteilt sich dabei auf mehrere Positionen: Den dicksten Batzen machen die TV-Gelder aus, die von 36,3 Millionen Euro auf 9,8 Millionen Euro zurückgegangen sind. Das macht ein Minus von 26,5 Millionen Euro und verdeutlicht auch den Imageverlust, den der VfB als fünfmaliger Deutscher Meister durch den Abstieg auf nationaler Ebene erlitten hat. Einbußen von 7,2 Millionen Euro müssen die Stuttgarter auch bei der Vermarktung ihrer Logen- und Business-Seats im Stadion hinnehmen. „Diesen deutlichen Umsatzrückgang wollten wir natürlich vermeiden. Das ist uns mit dem Abstieg nicht gelungen – also können wir nicht zufrieden sein“, resümiert Stefan Heim, der aber auch klarstellt: „Wir haben das Minus aufgefangen, haben unsere Zahlen weiter voll im Griff und sind auch in der Zukunft handlungsfähig.“ Verlassen kann sich der Club dabei vor allem auf seine Sponsoren, deren Beitrag am Jahresergebnis lediglich um 6,7 Millionen Euro zurück ging. Mit nun 18,7 Millionen Euro haben die Sponsoren somit das Fernsehen überholt – und sind zum wichtigsten Geldgeber des VfB geworden. „Diese Treue ist außergewöhnlich – und macht uns in Zeiten wie diesen stolz und vor allem sehr dankbar“, sagt Stefan Heim. Allein der Hauptsponsor Mercedes-Benz-Bank überwies trotz des Abstiegs acht Millionen Euro – und damit rund zwei Millionen Euro mehr als vertraglich fixiert. Dennoch galt es, den Umsatzrückgang von 51 Millionen Euro durch diverse Maßnahmen aufzufangen. So machte das Sparen auch vor der wichtigsten Abteilung des Clubs, den Lizenzspielern, nicht Halt. Um 18,6 Millionen Euro hat der VfB die Gehälter an sein kickendes Personal herunter gefahren, das ihn jetzt die für Zweitligaverhältnisse immer noch stolze Summe von 25,6 Millionen Euro kostet. Zum Vergleich: In der Hochzeit des Clubs, in den Folgejahren der Meisterschaft von 2007, galt es Profi-Gehälter von bis zu 65 Millionen Euro (im Jahr 2009) auszubezahlen. Dies ist beinahe der Betrag, den der VfB heute umsetzt, was die sportliche Talfahrt anhand der Zahlen veranschaulicht. Plus durch Spielerverkäufe Um weiteres Geld einzusparen, haben auch die rund 180 Vereinsmitarbeiter des VfB und seiner Tochtergesellschaften wie etwa der Reha-Welt ihren Beitrag geleistet. Auf bis 30 Prozent ihres Gehaltes verzichtete die Belegschaft, wodurch fünf Millionen Euro gespart wurden. Um satte zwölf Millionen Euro wurden zudem die Betriebsaufwendungen reduziert, weil sich der allergrößte Teil der rund 100 Partner des Clubs auf neue Konditionen einließ. So senkte etwa die Stadt Stuttgart die jährliche Stadionpacht von 5,2 Millionen Euro etwa um die Hälfte. Weil der VfB unter anderem durch die Verkäufe von Timo Werner (für 10,0 Millionen Euro nach Leipzig), Filip Kostic (für 15,0 Millionen Euro nach Hamburg) und Lukas Rupp (für 6,0 Millionen Euro nach Hoffenheim) noch ein zusätzliches Plus von 35 Millionen Euro auf dem Transfermarkt erwirtschaftete, blieb trotz des gewaltigen Umsatzrückgangs durch alle Konsolidierungsmaßnahmen unter dem Strich gar ein Plus von 16,6 Millionen Euro. Dieses Geld ist zu Saisonbeginn bereits „zu großen Teilen“ in neue Spieler investiert worden, sagt Stefan Heim: „Es gibt aber noch einen Handlungsspielraum, den wir noch nicht ausgeschöpft haben.“ Soll heißen: Der Sport-Vorstand Jan Schindelmeiser hat in der Winterpause noch Möglichkeiten, um auf dem Spielermarkt zu agieren. Diese bewegen sich allerdings, so wie der gesamte VfB, aktuell lediglich auf Zweitliga-Niveau. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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VfB-Mitgliederversammlung Mitglieder verweigern Vorstand und Aufsichtsrat die EntlastungDie Mitglieder des VfB Stuttgart haben dem Vorstand und dem Aufsichtsrat wie im vergangenen Jahr die Entlastung verweigert. Was das konkret bedeutet, lesen Sie hier. Das Ergebnis zur möglichen Entlastung des Aufsichtsrats. Die Mitglieder des VfB Stuttgart haben dem Vorstand und dem Aufsichtsrat wie im vergangenen Jahr die Entlastung verweigert. 52,1 Prozent der stimmberechtigten VfB-Anhänger entschieden sich bei der Mitgliederversammlung am Sonntag gegen diesen formellen Akt zugunsten von Finanzvorstand Stefan Heim, Marketingvorstand Jochen Röttgermann und der inzwischen nicht mehr amtierenden Ex-Vorstände Robin Dutt und Bernd Wahler. Auch die Aufsichtsräte Wilfried Porth, Martin Schäfer, Hartmut Jenner und die zurückgetretenen Edoardo Garcia und Joachim Schmidt bekamen für ihre Arbeit im Jahr 2015 keine Mehrheit (54,6 Prozent Nein-Stimmen). Unmittelbare Konsequenzen ergeben sich aus einer verweigerten Entlastung nicht. Die Mitglieder halten dem Verein damit lediglich die theoretische Möglichkeit offen, Schadensersatzansprüche gegen die Vertreter der jeweiligen Gremien geltend zu machen. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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VfB-Mitgliederversammlung Wolfgang Dietrich ist neuer PräsidentSportlich ist der VfB Stuttgart in der 2. Liga auf Kurs, am Sonntag ging es um die langfristige Perspektive des Vereins: die Wahl des neuen Präsidenten. In aufgeheizter Atmosphäre stimmte eine Mehrheit für Wolfgang Dietrich. Wolfgang Dietrich ist im ersten Wahlgang zum Präsidenten des VfB Stuttgart gewählt worden. Bei der Mitgliederversammlung des Fußball-Zweitligisten bekam er am Sonntag 57,2 Prozent der abgegebenen knapp 3000 Stimmen. „Ich nehme die Wahl an und ich danke euch für euer Vertrauen“, sagte der Unternehmer und ehemalige Sprecher des Bahnprojekts Stuttgart 21 in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Der 68-Jährige wurde nach der Wahl mit viel Applaus, aber auch lauten Pfiffen auf der Bühne begrüßt. „Ich verspreche euch, dass ich alles tun werde, der Präsident aller zu sein. Auch von denen, die mich heute Spalter rufen - und die sich selber fragen sollten, wer eigentlich spaltet“, sagte Dietrich. Mit einer nüchternen Rede, die sich auf Argumente und nicht auf Emotionen konzentrierte, warb Dietrich zuvor um die Stimmen der Mitglieder. „Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir den Blick nach vorne richten müssen“, appellierte er an die Fans. Die hatten schon als Dietrich mit seiner Rede begann sowohl laut applaudiert als auch gebuht. Dietrich sagte: „Lasst uns bitte der Verein sein, der nicht geschwächt aus einem Abstieg hervorgeht, sondern gestärkt.“ Dem Vorstand und dem Aufsichtsrat hatten die Mitglieder die Entlastung zuvor erneut verweigert. 52,1 Prozent der stimmberechtigten VfB-Anhänger entschieden sich gegen diesen formellen Akt zugunsten von Finanzvorstand Stefan Heim, Marketingvorstand Jochen Röttgermann und der inzwischen nicht mehr amtierenden Ex-Vorstände Robin Dutt und Bernd Wahler. Auch die Aufsichtsräte Wilfried Porth, Martin Schäfer, Hartmut Jenner und die zurückgetretenen Edoardo Garcia und Joachim Schmidt bekamen für ihre Arbeit im Jahr 2015 keine Mehrheit (54,6 Prozent Nein-Stimmen). Der VfB ist wirtschaftlich gut aufgestellt Unmittelbare Konsequenzen ergeben sich aus einer verweigerten Entlastung nicht. Die Mitglieder halten dem Verein damit lediglich die theoretische Möglichkeit offen, Schadensersatzansprüche gegen die Vertreter der jeweiligen Gremien geltend zu machen. Dabei ist der Verein wirtschaftlich gut aufgestellt. Trotz der sportlichen Talfahrt im vergangenen Geschäftsjahr erwirtschaftete der VfB mit einem Plus von rund zwei Millionen Euro das zweite Mal nacheinander einen Gewinn. In der Bilanz erfasst ist allerdings nur die Hinrunde aus der Abstiegssaison. Der Umsatz machte von 107,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2014 zu 125,5 Millionen Euro 2015 einen deutlichen Sprung und war damit so hoch wie in den vergangenen fünf Jahren nicht mehr. Das Vermögen des VfB vergrößerte sich von 9,6 Millionen auf 11,6 Millionen Euro. Stolz war Heim vor allem darauf, wie der VfB Stuttgart den Abstieg in die 2. Liga wirtschaftlich aufgefangen hat. In dieser Spielzeit muss der Club im Vergleich zur vergangenen Erstliga-Saison mit 43 Prozent weniger Einnahmen zurechtkommen. „Wenn man die Zahlen sieht, ist das mehr als gut gelungen“, sagte Heim. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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VfB-Mitgliederversammlung Mitglieder lehnen Satzungsänderungen abDie Änderung der Vereinssatzung ist vom Tisch: Rund 70 Prozent der VfB-Mitglieder haben bei der Mitgliederversammlung dagegen gestimmt. Die Mitglieder des VfB Stuttgart haben sich gegen eine Änderung der Vereinssatzung ausgesprochen. Auf der Mitgliederversammlung am Sonntag stimmten rund 70 Prozent gegen den entsprechenden Antrag. Geplant war, dass Mitglieder des Fußball-Zweitligisten zukünftig schon mit 16 Jahren abstimmen können und eine Briefwahl möglich wird. Der Ehrenrat sollte zudem durch einen Vereinsbeirat ersetzt werden. Zuvor waren Ex-VfB-Profi Hermann Ohlicher und Mercedes-Bank-Vorstand Franz Reiner in den Aufsichtsrat des Vereins gewählt. Ohlicher bekam mit 84,9 Prozent Ja-Stimmen das beste Wahlergebnis des Tages. Reiner bekam 72,2 Prozent Zustimmung. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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VfB-Mitgliederversammlung Knapper Sieg für Dietrich – und jede Menge ArbeitNach Monaten ohne Clubchef hat der VfB Stuttgart seit Sonntag einen neuen Präsidenten. Wolfgang Dietrich wurde mit 57,2 Prozent der Stimmen ins Amt gewählt. Die vom Verein geplanten Satzungsänderungen lehnten die Mitglieder in einer hoch emotionalen Versammlung dagegen klar ab. Ein Vergleich mit 2013, als letztmals ein neuer VfB-Präsident ins Amt gehoben worden ist? Mitnichten. Damals, vor etwas über drei Jahren, stürmte Bernd Wahler auf die Bühne der Mitgliederversammlung, schrie der VfB-Familie das Wörtchen „Wow“ gleich mehrfach zu – weil diese sich so vereint wie selten gezeigt hat. Der ehemalige Adidas-Manager wurde mit über 97 Prozent der Stimmen gewählt. Und nun? Am Sonntag in der Schleyerhalle? Als Wolfgang Dietrich kurz nach halb sechs auf die Bühne schritt, erreichte die hitzige Debatte noch einmal einen Höhepunkt. Die einen applaudierten, manch einer jubelte. Doch es gab auch wieder die lauten Rufe, die schon die gesamte Kandidatur des Unternehmers begleitet hatten: „Spalter!“ Dietrich blieb ruhig, schaute kurz zum Aufsichtsratsvorsitzenden Martin Schäfer, dann sagte er: „Ich nehme die Wahl an und danke für Ihr Vertrauen.“ Kurz zuvor hatten ihn 57,2 Prozent der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder (2952) für vier Jahre ins Amt gewählt. „Ich verspreche“, ergänzte er noch, „Präsident auch derjenigen zu sein, die mich heute einen Spalter nennen.“ Eine emotionale Debatte geht zu Ende Mit dem knappen Votum für den 68-Jährigen endete nicht nur eine führungslose Phase, die mit dem Rücktritt von Bernd Wahler nach dem Abstieg im Mai begonnen hatte. Es endete auch eine hoch emotionale Debatte rund um die Kandidatur Dietrichs und die Arbeit der VfB-Aufsichtsräte Martin Schäfer, Hartmut Jenner und Wilfried Porth – die Wochen angedauert hatte und sich bis in die Mitgliederversammlung zog. Das Misstrauen, das dem Verein und seinen Machern seit Beginn des sportlichen Niedergangs entgegenschlägt, wurde in vielen Wortbeiträgen deutlich, ebenso aber bei den Abstimmungen. Da war zum einen die knappe Wahl Dietrichs, der satzungsgemäß vom Kontrollgremium vorgeschlagen worden war. Da war aber auch die klare Ablehnung der vom Verein vorgeschlagenen Satzungsänderungen, da waren die Nicht-Entlastungen von Vorstand und Aufsichtsrat für das Geschäftsjahr 2015. Die bezogen sich auch noch auf die mittlerweile ausgeschiedenen Wahler, Robin Dutt und Ulrich Ruf (Vorstand) sowie Joachim Schmidt, Eduardo Garcia und Hansi Müller (Aufsichtsrat). Pfiffe begleiten Dietrichs Gang auf die Bühne Damit bekamen die Clubchefs noch einmal die Quittung für die Fehlerkette der vergangenen Jahre, die den VfB in die zweite Liga geführt hat. Dabei hatten Aufsichtsräte, Vorstände und Kandidat im Laufe der Veranstaltung immer wieder den Blick nach vorne angemahnt. Der Einzige, der dafür regelmäßig Zustimmung erntete, war Sportvorstand Jan Schindelmeiser, der mit Cheftrainer Hannes Wolf die Hoffnungen auf Besserung im sportlichen Bereich auf sich vereint. „Gemeinsam bekommen wir das hin“, rief Schindelmeiser den Mitgliedern zu und sagte mit Blick auf den angestrebten Aufstieg zur Mannschaft: „Jungs, gebt Gas!“ Gas geben muss nicht nur das Zweitligateam, das am kommenden Samstag (13 Uhr) bei Dynamo Dresden antritt, sondern vor allem Wolfgang Dietrich. Pfiffe begleiteten seinen ersten Gang auf die Bühne am Sonntag, am Mikrofon wiederholte er zu großen Teilen seine Argumente, die er auch in den vergangenen Wochen immer wieder vorgebracht hatte. Mit „einer Kombination aus Leidenschaft und kühlem Kopf“ wolle er den Verein in erfolgreichere Zeiten führen, Führungsstärke zeigen, dabei „weniger schwätzen und mehr machen“. Eine schnelle Überarbeitung der Geschäftsordnung kündigte er ebenso an wie die zügige Einberufung von Mitgliederausschüssen. Zudem will er für eine Entscheidung über eine mögliche Ausgliederung der Profiabteilung schnell die Voraussetzungen schaffen. „Diese offene Frage lähmt den Verein seit Jahren“, hatte er schon vor der Wahl gesagt. Viel schwieriger als all diese Vorhaben aber wird es sein, den Verein wieder zu einer größtenteils geschlossenen Einheit zu machen. Der Ruf nach Einigkeit „Als zerrüttete VfB-Familie brauchen wir jemanden, der den Verein eint“, hatte noch vor der Wahl Benjamin Nagel die Kritik der Ultras an Dietrich begründet. Der neue Präsident versprach: „Ich werde ein Präsident auch derjenigen sein, die mich heute Spalter genannt haben.“ Ob er das schafft, wird sich frühestens in einem, spätestens in vier Jahren zeigen. Dann will er mehr Stimmen bei der Entlastung bekommen als am Sonntag bei seiner Wahl – und erreicht haben, „dass auch ihr da oben sagen könnt: So schlimm war er gar nicht“. Zur Seite steht ihm ein erweiterter Aufsichtsrat. Ex-VfB-Profi Hermann Ohlicher wurde mit 84,9 Prozent, Franz Reiner, Chef der Mercedes-Benz-Bank, mit 72,2 Prozent der Stimmen ins Kontrollgremium gewählt. Ein weiterer freier Platz soll in einem Jahr mit einem Sportfachmann besetzt werden. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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VfB-Mitgliederversammlung Liefer-Pflicht für Wolfgang DietrichWolfgang Dietrich ist neuer VfB-Präsident. Seine erste Aufgabe beim Zweitligisten: Er muss Vertrauen schaffen. Wunder sollte vom früheren S-21-Sprecher aber niemand erwarten, schreibt StN-Autor Gunter Barner in seinem Kommentar. Einen Gruß ans Publikum: Der neue VfB-Prädsident Wolfgang Dietrich will den Verein wieder nach vorn bringen. s waren schwierige Wochen mit hitzigen Diskussionen. Aber am Ende landeten die Mitglieder des VfB Stuttgart einen Sieg der Vernunft. Der Aufsichtsrat ist wieder komplett, der Leonberger Unternehmer Wolfgang Dietrich lenkt die kommenden vier Jahre den Bundesliga-Absteiger als Präsident. Das ist die gute Nachricht, die nicht ganz so gute ist: Teile der VfB-Fangemeinde begegnen Teilen der Führungsmannschaft weiter mit Argwohn, bisweilen sogar mit blanker Ablehnung und tiefem Misstrauen. Die Gräben sind tief. Das ist die Hypothek, die vor allem der umstrittene Kandidat Wolfgang Dietrich mit auf den Weg nimmt, der den VfB Stuttgart zurück in die Beletage des deutschen Fußballs führen soll. Am besten schon am Ende dieser Saison. Wunder sollte vom früheren S-21-Sprecher aber niemand erwarten. Ein sportlicher Niedergang, der sich über Jahre hingezogen hat, lässt sich nicht von heute auf morgen reparieren. Nur mit Unterstützung der Fans kommt der Verein voran. Was wenig daran ändert, dass der neue Vereinschef und seine Helfer ab sofort nicht an Worten gemessen werden, sondern an Taten und Ergebnissen. Zwar gibt die sportliche Neuausrichtung mit Sportvorstand Jan Schindelmeiser und dem jungen Coach Hannes Wolf Anlass zur Hoffnung, aber in Teilen des Vereins herrscht akuter Handlungsbedarf. Das einstige Renommierstück des VfB, die Nachwuchsarbeit, hat an Qualität und Reputation eingebüßt, die Scouting-Abteilung braucht eine effizientere Struktur und zeitgemäße Neuausrichtung. Die Ausgliederung der Profifußballer in eine Aktiengesellschaft bleibt eine Frage der Zukunftsfähigkeit. Das alles funktioniert aber nur mit der Unterstützung der Fans. Wolfgang Dietrich und der VfB müssen liefern: seriös, transparent, überzeugend. Nur das schafft neues Vertrauen. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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VfB-Mitgliederversammlung Ermattet nach sieben Stunden DebatteBei der Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart attackiert der Aufsichtsrat Martin Schäfer seine Kritiker – andere Stimmen hingegen rufen zur Einigkeit auf. Als die Schlacht nach sieben Stunden geschlagen war, blickte man unterhalb der riesigen Bühne in viele müde Gesichter. Ja, diese Mitgliederversammlung erforderte viel Sitzfleisch – und ebenso gute Nerven. „Das war meine erste Mitgliederversammlung, die ich bis zum Ende miterlebt habe“, gab Thomas Hitzlsperger zu Protokoll. Der Vorstandsberater wollte dies als Kompliment für das höchste Vereinsorgan verstanden wissen, Stichwort lebhafte Debattenkultur. Ansonsten wollte sich der Ex-Profi nicht weiter äußern, denn: „Ich war nur als Beobachter hier.“ Einer, dessen Wort an diesem Nachmittag sehr wohl Gewicht hatte, war Martin Schäfer. Der Aufsichtsratsvorsitzende war nach dem Sitzungsmarathon ebenfalls sichtlich geschafft. „Die sieben Stunden am Stück waren wirklich anstrengend“, sagte der Würth-Vertriebschef: „Doch am Ende zählt, dass wir gute Ergebnisse erzielt haben.“ Gleich zu Beginn der Sitzung hatte sich die Versammlung mit 60,9 Prozent der Stimmen gegen die Annahme des Antrages votiert, der darauf abzielte, den Aufsichtsrat aus dem Amt zu wählen. Schäfer attackiert die Kritiker Danach knöpfte sich Schäfer vom Podium aus ziemlich bald die Kritiker (vor allem vom Commando Cannstatt) vor, die mit Bannern in ihrer Stadionkurve noch kürzlich gefordert hatten, der dreiköpfige Aufsichtsrat bestehend aus Schäfer, Wilfried Porth (Daimler) und Hartmut Jenner (Kärcher) möge sich doch schnellstmöglich „verpissen!“. Daraufhin konterte Schäfer: „Wir verpissen uns erst, wenn wir den Verein wieder hinbekommen haben. Alles andere lassen wir uns von niemandem vorschreiben.“ Dass die Wortwahl nicht immer der feinen englischen Art entsprach, blieb auch Jan Schindelmeiser nicht verborgen. Sein trockener Kommentar: „Das gehört dazu.“ Aus seiner Hoffenheimer Zeit ist der Sportvorstand solch turbulente Debatten nicht gewohnt. Aber beim VfB Stuttgart e.V. geht es ein wenig anders zu, was Schindelmeiser, wie er beteuerte, aber überhaupt nichts ausmacht: „Ich es finde es gut, dass hier so kontrovers diskutiert wird. Und grundsätzlich fand ich es auch konstruktiv. Bei solch einer großen Zahl an Mitgliedern wird man nie eine hundertprozentige Einigkeit hinbekommen“, befand der Sportvorstand, der es wichtig findet, dass sein neuer Vorgesetzter nun „gemeinsame Linie definiert.“ „Keine Mitgliedersammlung, auf die man stolz sein könnte“ Guido Buchwald sind Kontroversen unter den Anhängern dagegen nicht fremd. Der VfB-Ehrenspielführer kennt sie noch aus seiner Zeit unter Gerhard Mayer-Vorfelder. Der Ex-Präsident war bei Teilen der Fans stets ein rotes Tuch. Von Vergleichen zu Dietrich wollte Buchwald am Sonntag aber absehen: „Ich denke, man sollte Wolfgang Dietrich jetzt erst einmal die Chance geben, etwas zu gestalten.“ Und, vor allem: „Oberstes Ziel muss es jetzt sein, die Lager zu einen.“ Am Ende des hitzigen Abends fasste das Mitglied Magnus Missel die Stimmung beim VfB so zusammen: „Diese Mitgliederversammlung ist nichts, auf das wir stolz sein können.“ Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Die Präsidenten des VfB Stuttgart Wolfgang Dietrich ist die Nummer achtSieben Präsidenten haben den Roten seit Gründung der Bundesliga ihren Stempel aufgedrückt - seit dem 9. Oktober lenkt Wolfgang Dietrich als achter die Geschicke des Vereins. Wir blättern im Fotoalbum der Klubchefs. Gerhard Mayer-Vorfelder bleibt wohl unerreicht. 25 Jahre führte er den VfB Stuttgart als Präsident. Gerd Mäuser beispielsweise geht dagegen als kurze Episode in die Historie ein. Sechs Präsidenten haben den Roten seit Gründung der Bundesliga ihren Stempel aufgedrückt - mal mehr, mal weniger sichtbar. Und mit Wolfgang Dietrich hat am 9. Oktober der achte Präsident bei den Schwaben das Ruder übernommen. Fritz Walter ist der erste - und zwar nicht der Fritz Walter, an den man als VfB-Anhänger beim Klang dieses Namens als erstes denkt. Dr. Fritz Walter, respektvoll "der Doktor" genannt, führt den VfB Stuttgart von 1944 bis 1968 - und damit auch fünf Jahre in der neu gegründeten Bundesliga. Sein Nachfolger Hans Weitpert agiert eher unglücklich: Der als "Lila Hans" bekannte Schöngeist (eine Anspielung auf sein gefärbtes Haar) bleibt nicht mit sportlichen Erfolgen, sondern mit Bonmots wie dem "Librio" im Gedächtnis. Am Ende seiner Amtszeit findet sich der Verein in der zweiten Liga wieder. "Die Nacht der langen Messer" In der "Nacht der langen Messer" nimmt 1975 Gerhard Mayer-Vorfelder den roten Präsidentenstuhl ein - und bleibt dort 25 Jahre. Bewaffnet mit seinem berühmten Haifischlächeln lässt MV alle Kritik an sich abperlen - ob sein Gegenüber ihn liebt oder hasst, ist dem CDU-Haudegen ziemlich schnuppe. Bei seinem Rücktritt im Jahr 2000 hinterlässt Mayer-Vorfelder seinem Nachfolger Manfred Haas einen Schuldenberg in Höhe von etwa 15 Millionen Euro. Notgedrungen wird Haas zum Sparfuchs und setzt auf günstige Spieler aus der eigenen Jugend - eine gute Erscheinung, denn die "jungen Wilden" vom VfB werden zum Schrecken der Bundesliga und ziehen 2003 sogar in die Champions League ein. Die Herzen der Fans erobert Haas dennoch nicht. Schließlich wird dem Chef der SV-Versicherungen die Doppelbelastung zu groß. Der erste hauptamtliche VfB-Präsident wird 2003 Erwin Staudt. Der frühere IBM-Deutschlandchef setzt die Weichen für den Stadionumbau und kann sich 2007 über die dritte Meisterschaft seiner Roten freuen. 2011 zieht sich Staudt auf den Posten des Ehrenpräsidenten zurück. Mäuser und Wahler mit kurzen Intermezzi Sein Nachfolger Gerd Mäuser macht sich mit seiner teils recht ruppigen Art keine Freunde. Mitarbeiter führen sich gegängelt, Sponsoren missachtet. Mäuser schimpft über Journalisten und mäkelt in der Öffentlichkeit über das VfB-Eigengewächs Julian Schieber. Irgendwann reicht es dem Aufsichtsrat: Mäuser muss Anfang Juni 2013 seinen Hut nehmen. Ihm folgt am 22. Juli der ehemalige Adidas-Manager Bernd Wahler, der mit einem Traumergebnis von 97,4 Prozent bei der Mitgliederversammlung zum neuen VfB-Präsidenten gewählt wird. Und auch Wahler darf nicht lange die Geschicke des Vereins lenken. Nach dem Abstieg am Ende der Saison 2015/16 wirft Wahler die Brocken hin. Sein Nachfolger erreicht bei Weitem nicht Wahlers Ergebnis: Der umstrittene ehemalige S21-Sprecher Wolfgang Dietrich übernimmt am 9. Oktober 2016 den Posten - mit mageren 57,2 Prozent der Stimmen. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Die Pressestimmen zur VfB-Mitgliederversammlung „Neuanfang mit Hindernissen“Hinter dem VfB Stuttgart liegt eine hochemotionale und teils turbulente Mitgliederversammlung. Wir haben die Pressestimmen gesammelt. Über sieben Stunden dauerte die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart an diesem Sonntag. Die weiß-rote Seele kochte, es ging hitzig und turbulent zu. Am Ende standen ein abgelehntes Satzungsänderungs-Paket, ein nicht entlasteter Vorstand und ein neuer Präsident. Das mediale Echo fällt entsprechend aus. Wir haben die Pressestimmen gesammelt. „VfB-Mitglieder verweigern Vorstand die Entlastung“, titelt die „Schwäbische“ und spricht von sich nicht ergebenden unmittelbaren Konsequenzen aus dieser Entscheidung. „Neuanfang mit Hindernissen“ meint der „Reutlinger Generalanzeiger“ und zitiert den neuen Präsidenten Wolfgang Dietrich mit den Worten „Ich hoffe, die Zustimmung zu meiner Entlastung wird größer sein als mein Wahlergebnis“. „Dietrich lächelt die Buhrufe weg!“, ist bei der „Bild“-Zeitung zu lesen. Beim „SWR“ hält man es bewusst nüchtern und verkündet Fakten. „Wolfgang Dietrich neuer VfB-Präsident“. Das Portal „Spox.com“ wird da schon genauer. „Dietrich nur knapp zum VfB-Präsidenten gewählt“, lautet die Überschrift des sich auf die Mitgliederversammlung beziehenden Artikels. „VfB macht Gewinn und Dietrich wird Präsident“, vermeldet der „Kicker“ und rückt das Plus von zwei Millionen Euro mit in den Fokus. Der „Spiegel“: „Umstrittene Wahl – Wolfgang Dietrich ist neuer Präsident des VfB Stuttgart“, meldet das Online-Portal. Die „Esslinger Zeitung“ titelt: „Dietrich neuer VfB-Präsident. Zerrissenheit des Vereins wird deutlich“. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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VfB-Mitgliederversammlung So reagierten die Fans im NetzDie VfB-Mitgliederversammlung war auch im Netz ein großes Thema. Wir haben die Reaktionen der Fans für Sie gesammelt. Der neue VfB-Präsident Wolfgang Dietrich wird es nicht einfach haben, die Fanszene des VfB wieder zu einen. Parallel zur teilweise hitzigen Atmosphäre bei der VfB-Mitgliederversammlung in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle ging es auch im Netz hoch her. Unter dem Hashtag #VfBMV diskutierten und äußerten sich die VfB-Anhänger auf Twitter. Zeitweise war der Hashtag auf Platz eins der Trending Topics im deutschsprachigen Raum. Die einzelnen Tagesordnungspunkte und die Informationen aus der Halle, die in unserem Live-Blog nachzulesen sind, sorgten für jede Menge Gesprächsstoff. Wir haben die Netzreaktionen nach dem Ende der Veranstaltung für Sie gesammelt. User „PTurian“ bemängelte, dass die Debattenkultur der Veranstaltung “widerlich“ gewesen sei. Mein #VfBMV-Fazit: #VfB-Mitglieder haben haarscharf Kurve bekommen. Allen zusammen steht viel Arbeit bevor. Debattenkultur ist widerlich.— Philip Turian (@PTurian) 9. Oktober 2016 In diese Kerbe schlug auch VfB-Mitglied Magnus Missel von www.dervfbblog.de, der noch auf der Veranstaltung sagte, dieser Tag sei keiner, auf den man als VfB-Fan und -Mitglied besonders stolz sein könne. Der Nutzer „SeriousRH“ zeigte sich überrascht, wie wenig Widerstand die Vereinsführung hatte. Hatte mit deutlich mehr Widerstand gerechnet heute. Das haben sie - für sich - ganz gut gemanaged. #VfBMV— Seriouz (@SeriouzRH) 9. Oktober 2016 „bulinews_“ fand es gut, dass das Satzungspaket abgelehnt wurde. Aufm Heimweg von der #VfBMV. Können uns nun wieder bei sportlichen Themen streiten. Gut, dass beide Satzungsänderung-Pakete abgelehnt wurden— Andi (@bulinews_) 9. Oktober 2016 Nutzer „Golwar“ zog ein längeres, nachdenkliches Fazit. Mein #VfBMV Fazit. pic.twitter.com/DADi50qvro— Golwar (@Golwar) 9. Oktober 2016 „Godzilla0815“ hätte sich mehr Demokratie bei der Veranstaltung gewünscht. Schade, ich hätte mich über mehr Demokratie gefreut #VfBMV — Godzilla0815 (@Godzi0815) 9. Oktober 2016 Nutzerin „Aleksch1893“ stellte fest, dass viel Arbeit nötig sein wird, um die zerissene Fan-Landschaft wieder zu einen. Feierabend. Viel Arbeit ist notwendig, um das wieder zu kitten, was vor und während der MV zerbrochen ist #VfBMV— Ute Lochner (@Aleksch1893) 9. Oktober 2016 „juhu777“ stellte umgehend Forderungen an den Aufsichtsrat und die Vorstände. Von #VfB Vorständen & AR erwarte ich, dass sie durch gute erfolgreiche Arbeit & seriöse Aussendarstellung Vertrauen wieder gewinnen #VfBMV — juhu777 (@juhu_777) 10. Oktober 2016 Nutzer „rambatz“ sieht die Angelegenheit pragmatischer. Der #Dietrich soll seinen Job machen und alles andere ist egal. Ond wenn er des net mecht dann rauchts!!! #VfBMV #vfb — der_3.Platz (@rambatz) October 10, 2016 „Gaarz1893“ befürchtet, dass der neue VfB-Präsident bald seine Maske ablegen wird. Mal schauen wie lang es dauert bis #Dietrich die Maske ablegt und Martin Kind uns angrinst. #vfbmv — Gaarz (@gaarz1893) October 10, 2016 Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Pressekonferenz nach VfB-Mitgliederversammlung „Für die Entlastung ist noch viel Luft nach oben“Nach der VfB-Mitgliederversammlung stellten sich Aufsichtsratchef Martin Schäfer, Finanzvorstand Stefan Heim und der neue Präsident Wolfgang Dietrich der Presse. Das sind die wichtigsten Aussagen. Nach der Mitgliedersammlung stellten sich Präsident Dietrich, Aufsichtsratchef Schäfer und Finanzvorstand Heim den Fragen der Presse. Nach einer siebenstündigen Mammutveranstaltung stand in Bad Cannstatt fest: Der VfB Stuttgart hat einen neuen Präsidenten. Der einzige vom Aufsichtsrat vorgeschlagene Kandidat Wolfgang Dietrich wurde mit 57,2 Prozent der abgegebenen Stimmen gewählt. Zum Vergleich: Sein Vorgänger Bernd Wahler erhielt einst 97 Prozent der Stimmen. Schäfer greift Ultras an Nach der Mitgliederversammlung fand noch eine Pressekonferenz statt. Wir haben die dort gefallenen Aussagen der Protagonisten für Sie gesammelt. Den Auftakt machte Aufsichtsratchef Martin Schäfer, der noch während der Veranstaltung mit drastischen Aussagen aufgefallen war. „Wir verpissen uns dann, wenn wir den VfB hinbekommen haben. Alles andere lassen wir uns von niemandem vorschreiben“, lautete seine markige Kampfansage, über deren Niveau man sicher diskutieren kann. Gerichtet war sie an die Ultragruppierungen des VfB, die bei den Spielen zuvor entsprechende Banner gezeigt hatten. „Verpisst Euch!“ war auf einem davon zu lesen. Schäfer zufrieden mit Dietrichs Wahl Bei der Pressekonferenz zeigte sich Schäfer zufrieden. „Es war ein sehr anstrengender Tag für alle Beteiligten. […] Am Ende des Tages [...] haben wir gute Ergebnisse erzielt. Ich freue mich, dass Herr Dietrich zum Präsident gewählt wurde. […] Er ist in der jetzigen Situation der absolut richtige Mann für den VfB.“ Der neue VfB-Präsident Wolfgang Dietrich sagte, er wolle ein „Präsident für alle sein, auch für die, die mich heute nicht gewählt haben.“ Er wolle „versuchen, auf die unterschiedlichen Gruppierungen zuzugehen.“ Er dankte explizit allen Mitarbeitern auf der Geschäftsstelle für das Erreichte und Erarbeitete der vergangenen Wochen. „Nach dem Abstieg ist es ja nicht weniger geworden, sondern eher mehr. Was diese Menschen geleistet haben, ist außerordentlich. Gemeinsam mit dem Vorstand müssen wir alles tun, um ihnen wieder Zuversicht zu geben, damit sie wieder stolz sind, für diesen Verein arbeiten zu dürfen.“ Zudem wolle er als „erstes Anliegen“ an das „Thema Nachwuchs“ herangehen. Hier gebe es „konkrete Überlegungen, wie man an das Thema herangehen muss, damit hier ein Startschuss gegeben werden kann.“ Wie diese konkreten Überlegungen aussehen, erläuterte Dietrich allerdings nicht. Abwärtsspirale stoppen „Es geht darum, die Abwärtsspirale zu stoppen, Stabilität und Kontinuität reinzubekommen. […] Erfolg ist planbar. Es braucht ein festes Fundament. Auf einem solchen Fundament kann man dann auch wieder Visionen entwickeln. Die Mission ist klar: Wir müssen wieder hoch in die erste Liga.“ Über weitere Visionen „reden wir hoffentlich bei der nächsten Mitgliederversammlung“, so Dietrich weiter. Über das knappe Wahlergebnis sagte der neue Präsident: „In Relation zu der Anzahl der Mitglieder, die abgestimmt haben, finde ich es ein überraschend gutes Ergebnis.“ Dietrich gab auch zu, dass die Mobilisierung stimmberechtigter Mitglieder „nicht in dem Maße geklappt hat, wie wir uns alle dies gewünscht hätten.“ – „Für die Entlastung ist noch viel Luft nach oben“, sagte Dietrich bereits mit Blick auf die nächste Mitgliederversammlung. Dietrich ist es wichtig, bei der nächsten Abstimmung ein deutlich besseres Ergebnis wie bei seiner Wahl zu erzielen, was er auch schon im Vorfeld der Mitgliederversammlung mehrfach betonte. Heim findet Nicht-Entlastung nachvollziehbar Finanzchef Stefan Heim, der mit seinem Vorstandskollegen nicht entlastet worden war, zeigte sich realistisch. „Das ist absolut nachvollziehbar. Hier zeigt sich einfach die Entwicklung der letzten Jahre.“ Zur Vereinsentwicklung und der geplanten, aber nicht erreichten Satzungsänderung sagte er: „Ich empfand die Diskussion hierüber als konstruktiv. […] Doch wir haben heute ganz klar das Ergebnis dafür bekommen, dass wir das noch nicht gut genug gemacht haben.“ Abschließend wandte sich Dietrich noch einmal an die anwesenden Pressevertreter. „Ich war jetzt vier Wochen im Total-Wahlkampf. Jetzt müssen wir arbeiten. Wenn Sie also die nächsten zwei bis drei Wochen nichts von mir hören, heißt das nicht, dass ich mich verziehe, sondern das ich an die Arbeit gehe.“ Nach dieser Phase kündigte er an, dass man bestimmte Themen dann auch „konkreter besprechen kann, als es heute möglich ist“. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Länderspiele International unterwegs Im internationalen Fußballkalender ist von Mittwoch, 5. Oktober, bis Dienstag, 11. Oktober, zum zweiten Mal seit Saisonbeginn 2016/2017 eine Länderspielwoche eingetragen. So machen sich auch in diesen Tagen wieder einige VfB Profis auf den Weg, um in den kommenden Tagen die Trikots ihrer Nationalverbände überzustreifen. Die anstehenden Länderspiele stehen ganz im Zeichen der WM-Qualifikation. Da es dort um wichtige Punkte geht, hatten die Landesverbände von Österreich und Japan Florian Klein beziehungsweise Takuma Asano bereits vor dem Heimspiel des VfB gegen die SpVgg Greuther Fürth angefordert. Benjamin Pavard tritt derweil mit der U21 Frankreich unter anderem in der EM-Qualifikation gegen Nordirland an. Berkay Özcan ist mit der U19 der Türkei bei einer Eliterunde in der Ukraine am Start. Quelle: vfb.de
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Vorbereitung Wintervorbereitung in Lagos Bis zum Ende der Vorrunde ist es noch weit hin und alle Konzentration ist auf die anstehenden Herausforderungen gerichtet. Nichtsdestotrotz steht bereits heute der Termin für das Trainingslager in der Winterpause fest. Am Freitag, 13. Januar, reist das VfB Team um Cheftrainer Hannes Wolf ins Trainingslager ins portugiesische Lagos und bereitet sich dort eine Woche bis zum Folgefreitag, 20. Januar, auf die Rückrunde in der 2. Bundesliga vor, die am letzten Januarwochenende (27.-30. Januar 2017, Spiele noch nicht zeitgenau angesetzt) beginnt. Bereits 2015 hatte der VfB dasselbe Quartier zur Wintervorbereitung bezogen. Quelle: vfb.de
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B-Junioren-Bundesliga Mit großem Willen zum Derbysieg Die U17 des VfB hat durch eine kämpferisch und spielerisch starke Leistung das Stadtderby bei den Stuttgarter Kickers mit 3:0 für sich entschieden. Eric Hottmann traf dabei doppelt. Durch den Sieg klettert die Mannschaft in der Tabelle weiter nach oben. Trainer Nico Willig musste aufgrund einiger Ausfälle seine Mannschaft auf vier Positionen umstellen. Dass mehrere Spieler unter der Woche bei ihren Nationalmannschaften waren, machte die Vorbereitung auf das Derby nicht einfacher. Trotzdem war der Mannschaft von Beginn an der volle Einsatzwille und Kampfgeist anzusehen, den sie auf dem schwer bespielbaren Platz auf der Waldau brauchten. Die Anfangsphase gehörte zwar dem VfB, doch nach zehn Minuten kamen auch die Kickers immer besser ins Spiel. Zwei Kontermöglichkeiten der Gastgeber blieben zum Glück ungenutzt. In der 20. Minute flankte dann Per Lockl einen Freistoß auf den Kopf von Elisée Engelhardt, dessen Kopfball nur knapp vorbeiflog. Von da an zog der VfB das Spiel auf seine Seite und belohnte sich in der 31. Minute mit dem Führungstreffer. Robin Münst steckte den Ball auf Eric Hottmann durch, der einen Gegenspieler stehen ließ und souverän zum 1:0 einschob. Bis zur Halbzeit häuften sich die Chancen für die Jungs aus Cannstatt, das zweite Tor wollte aber noch nicht fallen. Somit ging es mit einer knappen, aber verdienten Führung in die Kabinen. Dominanz hält an In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer das gleiche Bild wie zuvor. Die Mannschaft mit dem Brustring spielte mit großem Selbstvertrauen, Siegeswillen und Dominanz. Nur fünf Minuten waren gespielt, als Eric Hottmann den Vorsprung des VfB mit seinem zweiten Treffer ausbaute. Auch wenn der Treffer etwas glücklich zustande kam, viel er doch genau zum richtigen Zeitpunkt und brachte noch mehr Sicherheit ins Spiel der Gäste. Die Gastbeger kamen dagegen nur über Standardsituationen zu Möglichkeiten, aber vor allem in den Luftzweikämpfen konnte die Defensive des VfB die Chancen immer wieder zunichtemachen. Gut 20 Minuten vor dem Abpfiff entschied der am schönsten vorgetragene Angriff endgültig die Partie. Per Lockl überlobbte die Kickers-Abwehr, wo Elisée Engelhardt den Ball mitnahm, mit viel Tempo auf den Torhüter zulief und ihn mit einem feinen Lupfer überwand. Auch wenn die Kickers zehn Minuten später noch zu ihrer größten Torchance kamen, hätte der Sieg am Ende noch höher ausfallen können, doch auch die Jungs aus Cannstatt trafen nicht mehr. Das 3:0 Endergebnis war letztlich ein auch in der Höhe verdientes Ergebnis. Mit diesem wichtigen Derbysieg klettert die U17 vorerst auf Platz sieben der B-Junioren Bundesliga. Am kommenden Samstag, den 15.Oktober treffen die Schützlinge von Nico Willig um 13 Uhr auf 1899 Hoffenheim. Mit einem Sieg würden sie an den Kraichgauern in der Tabelle vorbeiziehen. Nico Willig: „Das war heute wirklich eine fußballerisch gute Leistung. Wir haben viele gute Lösungen gefunden und uns auch endlich dafür belohnt. Außerdem waren wir heute wesentlich effektiver als in den Spielen zuvor und haben nur eine große Möglichkeit der Kickers zugelassen. Alles in allem sind wir heute also einfach stolze Derbysieger!“ Quelle: vfb.de
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Nach VfB-Mitgliederversammlung VfB 21 – die Aufbauarbeit beginntDie Mitgliederversammlung hat die Kluft innerhalb der VfB-Gemeinde vergrößert. Doch es gibt auch zwei neue Hoffnungsträger: Mit dem Cheftrainer Hannes Wolf und dem Manager Jan Schindelmeiser verbinden die Fans die Sehnsucht nach sportlich besseren Zeiten. Das Bild trügt: in der VfB-Fangemeinde herrscht derzeit nicht nur Harmonie. Zum Ausklang des Tages, an dem er mit 57,2 Prozent der Stimmen zum achten VfB-Präsidenten seit Gründung der Fußball-Bundesliga gewählt wurde, gönnte sich Wolfgang Dietrich beim Blick in die Steak-Karte des Clubrestaurants eine Wein-Schorle. Ein siebenstündiger Versammlungsmarathon lag da hinter dem 68-Jährigen, in dessen Verlauf die hitzige Debatte des Öfteren die Grenzen des guten Geschmacks überschritten hatte – und das Szenario vor rund 3400 Mitgliedern in der Stuttgarter Schleyerhalle ein ums andere Mal ins Groteske abgedriftet war. Der auch aufgrund seiner Vita als einstiger Sprecher des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 häufig als „Spalter“ titulierte Wolfgang Dietrich, das hat die Mitgliederversammlung noch einmal manifestiert, steht nun einem Verein vor, in dessen Innerem tiefe Gräben existieren. „Ich will bei meiner Arbeit alle mitnehmen, die ein Herz für den VfB haben“, sagt Dietrich, der neue Chef, der am ersten Tag sein Präsidenten-Büro bezogen und erste Mitarbeitergespräche geführt hat. Die Arbeit im Nachwuchsleistungszentrum mit dem neuen Finanzier Porsche, die Vorbereitung einer möglichen Ausgliederung der Profiabteilung sowie die Verbesserung der Außendarstellung des Clubs hat der neue Präsident als Erstes auf die Agenda gesetzt. Besonders der letzte Punkt hat es in sich, denn auf vielen Ebenen herrscht beim VfB alles andere als Harmonie. Das Fanlager Die Fans sind in sich selbst gespalten. Sprechen die Anhänger auch sonst selten mit einer Stimme, so tun sie das nach der Dietrich-Wahl noch weniger. Grob gesagt gibt es drei Lager. Da existiert zum einen die Gruppe, die sich klar zu dem 68-Jährigen bekennt: Vereins- und sponsorennahe Getreue sind dies, die bei Heimspielen eher in den Logen zu finden sind. Daneben gibt es die große Masse derer, die sich ihre Entscheidung bis zuletzt offen hielt und die sich am Ende mit knapper Mehrheit für Dietrich aussprach, „um endlich Ruhe in den Verein zu bringen“, wie es Mitglied Siegfried Vetter ausdrückte. Dann wären da noch die lautstarken Ultras als Gegenbewegung. Mit ihren verbalen Attacken setzten der Aufsichtsratschef Martin Schäfer und Dietrich („Ihr seid doch die Spalter!“) Reizpunkte, die zunächst unerwidert blieben. Das Commando Cannstatt schaltete am Tag danach auf stumm, die Ultras des Schwabensturms gaben sich betont zurückhaltend. „Herr Dietrich wurde durch die Mitgliederversammlung gewählt. Daher werden wir diese Wahl so auch anerkennen“, sagte ein Sprecher der etwa 250 Personen umfassenden Gruppierung. Es ist kein Geheimnis, dass die meisten der Hardcore-Fans dem 68-Jährigen ihre Stimme nicht gegeben haben. Und jetzt? „Dreht sich die VfB-Uhr weiter“, meint der Schwabensturm-Sprecher, der keine Prognosen abgeben will, ob und wie sich die Fehde im Stadion fortsetzen wird. Es sei nun an ihm, Dietrich, die Lager zu einen. Auf die Frage, warum sich die Stimmungsmacher aus der Cannstatter Kurve in der Schleyerhalle nicht deutlicher zu Wort meldeten, antwortete der Sprecher, dass man die eigene Haltung im Vorfeld deutlich gemacht habe: „Daher gab es für uns keinen Grund, vor Ort nochmals schon Genanntes zu wiederholen.“ Gleiches galt in Bezug auf die vom Verein vorgeschlagenen Satzungsänderungen. Diese sahen unter anderem künftig Briefwahlen und die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre vor. Die Ultras – und nicht nur sie – vermuteten dahinter aber vorbereitende Maßnahmen mit Blick auf eine Ausgliederung. Also lehnten sie die Vorschläge ab. Fazit von Mitglied Fabian Schollenberger: „Diese Versammlung hat nicht gut getan, weil die Kluft zwischen zwei Gruppen im Verein größer geworden ist.“ Der Aufsichtsrat Keine Frage, der vormals dreiköpfige Aufsichtsrat mit dem Vorsitzenden Martin Schäfer (Würth), Wilfried Porth (Daimler) und Hartmut Jenner (Kärcher) hat durch das Desaster der Abstiege der ersten und zweiten Mannschaft des VfB zuletzt viel Kritik einstecken müssen. „Als ich das Amt antrat, habe ich mir nicht vorstellen können, was da alles auf mich zukommt“, sagte Schäfer, der sich seinerseits wenig souverän und zukunftsorientiert zeigte, als er in seiner Replik auf ein Banner in der Cannstatter Kurve anlässlich des Braunschweig-Spiels („Aufsichtsrat, verpisst euch!“) verbal mit gleicher Münze zurück keilte. Als dann noch Porth am Saal-Mikrofon kundtat, kein Fan müsse glauben, „dass meine Vorstandskollegen beim Daimler Schlange stehen, um einen Job als Aufsichtsrat beim VfB zu übernehmen“, trug dies ebenfalls wenig zu einer versöhnlichen Tonlage bei. Gut tat es da so mancher Fan-Seele, dass neben einem weiteren Manager im Zeichen des guten Sterns auf allen Straßen, dem Mercedes-Benz-Bank Chef Franz Reiner, auch eine VfB-Legende als fünftes Mitglied in den neuen Aufsichtsrat gewählt wurde: Hermann Ohlicher, Deutscher Meister von 1984, erhielt 84,9 Prozent der Stimmen. Die Sportliche Leitung Zwei weitere Protagonisten gelten wie Ohlicher innerhalb der viel beschworenen „VfB-Familie“ derzeit als unantastbar: Dem Sportvorstand Jan Schindelmeiser und vor allem dem neuen Trainer Hannes Wolf flogen förmlich die Sympathien der Versammlung zu. Schließlich verbindet die VfB-Gemeinde mit ihnen die Sehnsucht nach sportlich besseren Zeiten. Gerade der erste Heimauftritt unter Wolf, das 4:0 über Fürth, hat der Hoffnung auf den Aufstieg neue Nahrung gegeben. Der 35-Jährige wiederum gibt die Zuneigung gerne zurück: „Es fühlt sich gut an, hier zu sein. Die Atmosphäre im Stadion hat mich beeindruckt.“ Obendrein versteht sich Jan Schindelmeiser („Ich fühle mich hier pudelwohl“), der mit der Verpflichtung des Trios Carlos Mané, Takuma Asano und Benjamin Pavard erste Pluspunkte gesammelt hat, auch in populistischen Tönen: „Es wäre doch geil“, rief er der Masse zu, „wenn wir alle zusammen im Mai eine Party feiern.“ Möglichst zeitnah sollte das Engagement von Thomas Hitzlsperger klarer definiert und kommuniziert werden. Mal wird der Meisterspieler von 2007 von der Clubspitze als „Berater des Vorstandes“, dann als „Botschafter des VfB“ bezeichnet. Öffentlich zu seiner Rolle äußern will (oder darf?) sich Hitzlsperger bisher nicht. Klar ist, dass „The Hammer“ als Integrationsfigur vieles mitbringt, was beim VfB gefragt ist. Der Ex-Nationalspieler verfügt neben Sachverstand über einen tadellosen Ruf – und wird von beiden Lagern geschätzt. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Jugend Porsche steht bereitWas Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück bei seinem merkwürdigen Auftritt auf der VfB-Mitgliederversammlung eigentlich loswerden wollte. Gewohnt emotional redete Hück auf die Fans des VfB ein – und erntete Buh-Rufe Die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart bot auch am Tag danach viele Gesprächsthemen. Der skurrile Auftritt von Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück war eines davon. Außer vielen Buhrufen blieb den Mitgliedern wenig in Erinnerung – zu zerfahren war die Rede des 54-Jährigen, der ob seiner unkonventionellen Art sonst ein gern gesehener Gastredner ist. Am Sonntag tat sich Hück in der Schleyerhalle jedoch schwer, eine Botschaft ans Volk zu richten. Die Nachfrage bei Porsche half weiter. Der Autobauer meldete sich am Montag in Person von Hück zurück: „Ich habe beim neuen Präsidenten für die Fußballjugend ein Konzept erkannt. Dies erscheint mir schlüssig. Wenn es umgesetzt wird, dann ist der Vorstand von Porsche bereit, einen Beitrag zu leisten. Wir stellen uns aber ganz bescheiden hinten an. Wir sind bereit, unser Engagement zu verstärken, wenn es alle anderen Beteiligten wünschen“, erklärte der mächtige Betriebsratschef. Zeilen, aus denen zumindest eine klare Absichtserklärung in Richtung finanzielles Engagement herauszulesen ist. Bisher trat Porsche als VfB-Sponsor eher nachrangig in Erscheinung, etwa im Bereich der Bandenwerbung. Präsident Wolfgang Dietrich könnte sich nun als Türöffner für ein erweitertes Engagement herausstellen. Der Unternehmer verfügt über gute Kontakte nach Zuffenhausen. Nach Dietrichs Einstieg bei den Stuttgarter Kickers entstand ebenfalls eine Partnerschaft mit Porsche. Hücks Erklärung für den missglückten Auftritt Sein Augenmerk gilt nun aber den Roten. Dietrich will die Umbauarbeiten im Nachwuchs ganz oben auf die Agenda setzen. „Andere Vereine haben uns da überholt. Wir wollen aber wieder da hinkommen, wo wir einmal waren“, sagte er, „die Nummer eins in Deutschland werden.“ Große Ankündigungen, denen bald Taten folgen sollen. Dietrich hat einen „Fünf- bis Zehn-Jahres-Plan“ im Kopf, der unter anderem vorsieht, den Jugendbereich „von den Finanzströmen des Profivereins abzukoppeln“. Der mögliche Einstieg von Porsche könnte ein erster Schritt sein. Nach dieser Nachricht ist Uwe Hück vielleicht auch bei den Fans des VfB bald wieder ein gern gesehener Gast. Seinen missglückten Auftritt bei der Mitgliederversammlung entschuldigte er wie folgt: „Ich bin zwischen zwei Veranstaltungen hin und her gependelt. Zeitgleich fand bei Porsche ein Spendenlauf statt. Mein Herz war in dem Moment beim VfB, mein Kopf auf der Laufstrecke – das war der Fehler.“ Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Ex-VfB-Spieler Delpierre „Pavard muss seine Leistung bestätigen“Der ehemalige VfB-Profi Matthieu Delpierre spricht über die Hintergründe des Transfers seines französischen Landsmannes. Benjamin Pavard gilt als großes Talent. Der frühere VfB-Innenverteidiger Matthieu Delpierre (35) und der aktuelle VfB-Innenverteidiger Benjamin Pavard (20) haben manches gemeinsam: Sie kommen aus Frankreich, sie sind als Fußballer in den Jugendmannschaften von OSC Lille groß geworden und sie wechselten von dort aus nach Stuttgart. Naheliegend, dass Delpierre in die Verpflichtung von Pavard eingebunden war und dass die beiden in Kontakt stehen. Herr Delpierre, Sie müssen momentan ja sehr zufrieden sein, da Benjamin Pavard beim VfB einen glänzenden Einstand feierte und großen Anteil am 4:0-Sieg zuletzt gegen Greuther Fürth hatte. Schließlich haben Sie den Innenverteidiger im August empfohlen. Stimmt, mit der Entwicklung bin ich auch sehr zufrieden, aber ganz so ist es im August nicht gelaufen. Wie war es genau? Der Berater von Benjamin (Anm. d. Red.: der Stuttgarter Francesco di Frisco) hat den Spieler beim VfB angeboten. So kam die Sache ins Rollen, damit hatte ich nichts zu tun. Erst anschließend fragte mich der VfB, ob ich diesen Spieler kenne und ob ich vielleicht ein paar Informationen über ihn aus Lille einholen kann. Was haben Sie geantwortet? Dass ich selbst zwar kein Urteil über Benjamin abgeben kann, weil ich ihn noch nie auf dem Platz gesehen habe, aber dass es aus meinen früheren Zeiten in Lille noch ein paar Bekannte gibt, die mir wahrscheinlich einiges über ihn erzählen können. Daraufhin haben Sie dann zum Telefonhörer gegriffen und diese Bekannten angerufen? Ja, vor allem habe ich ausführlich mit einem alten Freund von mir gesprochen, der Benjamin einst in der Jugend von OSC drei Jahre lang trainiert hat. Auf diese Weise haben Sie schnell vieles über Pavard erfahren? Mein Freund schwärmte von ihm und sagte, dass Benjamin bereits ein kompletter Spieler mit einem gewaltigen Potenzial sei. Obwohl er erst 20 ist, habe er praktisch keine Schwächen, sondern nur Stärken – seine Technik, sein Kopfball, sein Zweikampfverhalten, seine Spieleröffnung und seine Einstellung. Er bringe locker schon jetzt das Niveau für die erste französiche Liga mit. Das habe ich dann Jan Schindelmeiser beim VfB mitgeteilt. Der Stuttgarter Sportvorstand hat Pavard für eine Ablöse von fünf Millionen Euro verpflichtet. Hatte der Spieler auch Angebote anderer Vereine? Ich weiß, dass ihn einige französiche Erstligisten holen wollten, denn er gilt bei uns als großes Talent. Aber Lille wollte ihn nicht innerhalb von Frankreich transferieren, um die Konkurrenz dort nicht zu stärken. Dennoch waren viele OSC-Fans sauer und beschimpften die Vereinsführung um den Präsidenten Michel Seydoux, weil Pavard überhaupt abgegeben wurde. Das spricht doch für die Klasse von Benjamin. Außerdem sind die Leute angesichts der Politik des Clubs inzwischen auch grundsätzlich enttäuscht und frustriert. Denn in Lille heißt es immer, dass man auf die Jugend setzen will, aber das wird seit Jahren nicht gemacht. In Wirklichkeit wurden zuletzt sogar viele junge Spieler verkauft. Für Pavard stand gleich fest, dass er nur nach Stuttgart wechseln will? Ich habe ihn überzeugt (lacht). Wie haben Sie das geschafft? Wir haben miteinander geredet. Ich sagte ihm, dass ich beim VfB einst als Spieler nur positive Erfahrungen gemacht habe. Ihre VfB-Karriere ist jedoch eine Weile her. Deshalb habe ich ihm auch andere Dinge erzählt, beispielsweise dass der VfB ein Traditionsverein mit einer langen Geschichte ist und dass er hier die Gelegenheit erhält, immer vor bis zu 60 000 Zuschauern zu spielen. Oder dass der Club in dieser Saison unbedingt wieder in die Bundesliga aufsteigen möchte. Warum wollte Pavard trotz laufendem Vertrag eigentlich aus Lille weg? Weil er nicht das Vertrauen des Trainers Frédéric Antonetti spürte – und ein junger Spieler braucht diese Rückendeckung. Er muss spielen, wenn er besser werden und weiterkommen will. Am Anfang hatte es Pavard allerdings auch beim VfB ziemlich schwer. Er wurde zunächst nicht eingesetzt. Das stimmt. In dieser Phase habe ich ihm gesagt, dass er einfach Geduld braucht und sich in jeder Trainingseinheit aufdrängen soll. Und dass er seine Chance nutzen muss, wenn er sie bekommt. Die Situation war bei mir damals ja nicht anders. Pavard hat seine Chance gegen Greuther Fürth genutzt. Das war aber nur ein Spiel – diese Leistung muss er in den nächsten Wochen und Monaten bestätigen. Das haben Sie ihm auch gesagt? Ich habe es ihm per SMS geschrieben – und dazu noch, dass seine Bilanz gegen Greuther Fürth mit einem Tor und einer Torvorlage in den ersten 25 Minuten einerseits schon stark ist. Auf der anderen Seite hängt die Latte dadurch jetzt aber sehr hoch für ihn. Benjamin muss so weitermachen – und er muss auch noch lernen. Wie hat Pavard auf Ihre SMS reagiert? Er ist ein eher reservierter Typ und schreibt nicht so viel zurück. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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