Auswärtssieg! Der SSV gewinnt beim Chemnitzer FC mit 3:0 (1:0) und hat somit die halbe Miete für den Klassenerhalt in der Tasche. Es war eine starke Leistung der enorm effizienten Jahnelf, bei der Marco Grüttner einen Hattrick schnürte.
Küsschen! Marco Grüttner schoss den Jahn mit seinem Hattrick zu drei Punkten in Chemnitz. Foto: Gatzka
Im Vergleich zum Erfurt-Spiel nahm Jahntrainer Herrlich zwei Änderungen in der Startelf vor: Der gelbgesperrte Andreas Geipl wurde im defensiven Mittelfeld durch Benedikt Saller ersetzt, außerdem spielte Jann George für Uwe Hesse, der zunächst auf der Bank Platz nahm. Die Partie in Sachsen war von Beginn an hart umkämpft, schon in den ersten zehn Minuten gab es zwei gelbe Karten gegen die Jahnelf und eine Verwarnung des Schiedsrichters in Richtung Heiko Herrlich - es war deutlich, dass der SSV hier unbedingt gewinnen wollte.
Und die Rothosen hatten die erste gefährliche Aktion des Spiels: George setzte einen CFC-Verteidiger unter Druck, sodass dieser einen Fehlpass produzierte. Die folgende Hereingabe von rechts konnte der Chemnitzer Torhüter allerdings vor Grüttner abfangen (4.). Dennoch waren die Hausherren zu Beginn die stärkere Mannschaft mit den insgesamt besseren Chancen: Philipp Pentke konnte gerade noch vor Fink klären, nachdem Frahn schon fasst per Kopf zur Stelle gewesen wäre, den Ball aber nicht richtig traf (19.).
Doch den SSV zeichnete in dieser ersten Hälfte eine unglaubliche Effizienz aus: Saller schickte Grüttner, der sich gegen einen Chemnitzer durchsetzte und eiskalt blieb - er knallte den Ball unter die Latte zur Führung für den Jahn (24.). Der CFC reagierte nun mit wütenden Angriffen, fast im Gegenzug war wieder Frahn zur Stelle, er setzte den Ball freistehend aber über das Tor (25.). Dann parierte wieder Pentke glänzend gegen Frahn und hielt seinem Team die Null (29.).
Die Jahnelf überstand die Druckphase der Sachsen und fand gegen Ende der Halbzeit die nötige Ruhe, um auch selbst wieder nach vorne zu spielen. Vor dem Abpfiff prüfte Thommy nocheinmal Kunz per Freistoß, doch den konnte der CFC-Torhüter problemlos raus fausten (40.). Mit der Führung im Rücken ging es in die Halbzeitpause.
Auch im zweiten Durchgang hatte der Jahn die erste Torchance, als George allein auf den Chemnitzer Kasten zulief - doch der Flügelstürmer setzte den Ball drüber (49.). Auch die Hausherren kamen wieder zu guten Gelegenheiten, nach einem Freistoß köpfte Dem nur knapp neben das Tor (54.). Es entwickelte sich eine flotte Partie mit offensivem Schlagabtausch, beide Teams kamen zu ihren Chancen. Für den SSV scheiterte Pusch, der nach einem Konter den Abschluss suchte, aber einen Himmelblauen anschoss (60.).
Dann erzielte Marco Grüttner das erlösende 2:0: Jann George setzte den Stürmer wunderbar in Szene, der vor Kunz die Nerven behielt (64.). Auch wenn Chemnitz nun Vollgas gab und alles auf eine Karte setzte, legte die Jahnelf das an den Tag, was der Trainer schon immer forderte: Gier! Die Mannschaft spielte auf den dritten Treffer - und der fiel: Nach einer Flanke von links war erneut Grüttner zu Stelle, machte den Deckel aus kurzer Distanz drauf (74.).
Auch jetzt versuchten die Hausherren die Partie noch zu drehen, aber die Herrlich-Elf wollte sich diesen Zu-Null-Auswärtssieg nicht nehmen lassen und spielte weiter stark auf. Hinten wurde die eine oder andere brenzlige Situation bereinigt, der glänzend aufgelegte Pentke musste nocheinmal vor dem freigespielten Fink retten (90. + 2), doch der Jahn spielte den Sieg im Endeffekt souverän nach Hause. Der Jahntrainer war natürlich dementsprechend zufrieden: "Ich bin mit der Leistung heute sehr zufrieden. Wir waren aggressiv, haben alles rausgehauen. Chemnitz hatte zwar in der ersten Halbzeit ein Chancenplus, aber wir hatten Glück und Philipp Pentke. Das Glück, was uns eben in Kiel gefehlt hat, haben wir uns heute erzwungen. Eine absolut überragende Teamleistung!"
Am Samstag geht mit dem Heimspiel gegen Preußen Münster ein kräftezehrendes Jahr zu Ende. Für die Jahnelf geht es dann um die letzten drei Punkte in einem alles in allem erfolgreichen 2016. Wir liefern wie immer Eindrücke aus der Trainingswoche.
Während bei den Kiebitzen am Kaulbachweg in dieser Woche die Knie kräftig schlotterten, zeigten sich einige Jahn Profis nach wie vor unbeeindruckt von den kühlen Temperaturen. Daniel Schöpf, Marco Grüttner, Andi Geipl, sie alle waren am Mittwochnachmittag mit kurzen Hosen unterwegs: "Ich komm' aus den Bergen, mir macht das nichts aus.", gab Andi Geipl nach der Einheit mit einem Augenzwinkern zu Protokoll.
Er meldete sich in dieser Woche genauso wieder fit wie Robin Urban, der von seinem Außenbandanriss genesen ist. Auch Kevin Hoffmann ist wieder voll integriert. Bereits seit einigen Wochen ist außerdem Ali Odabas zurück im Mannschaftstraining. "Er kann alles voll mitmachen, wäre theoretisch auch einsatzfähig", berichtet Heiko Herrlich. Zum Jahresende gibt es also vor allem gute Nachrichten aus dem Lazarett. Einige Ausfälle sind aber nach wie vor zu verzeichnen. Definitiv nicht einsatzfähig sind Markus Palionis, Patrik Džalto, Marcel Hofrath und Michael Faber.
[img:center][/img] Endspurt! Am Samstag steht für die Jahnelf das letzte Pflichtspiel 2016 auf dem Programm
Andi Geipl hatte Ende vergangener Woche aufgrund kleinerer Wehwehchen auch pausiert. Dies hatte sich aber vor allem auch deshalb angeboten, weil er durch seine Gelbsperre ohnehin für das Spiel in Chemnitz ausgefallen war. Dort zuzuschauen sei ihm zwar schwer gefallen, aber "die Jungs haben das super gemacht." Vor dem letzten Pflichtspiel des Jahres werden jetzt noch einmal alle Kräfte mobilisiert. Der Mittelfeldmann ist auf jeden Fall heiß: "Klar, wir wollen schauen, dass wir nochmal drei Punkte einfahren. Dann haben wir alle eine schöne Weihnachtszeit."
Drei Punkte wären in der Tat das i-Tüpfelchen auf einem erfolgreichen Jahn Jahr. Nach dem Aufstieg im Sommer stünde der SSV dann mit 27 Punkten als Aufsteiger gut da. Mit Preußen Münster wartet aber ein harter Brocken: "Die haben zwar am Wochenende verloren, davor aber eine Serie hingelegt", warnt Marco Grüttner, der nach seinen drei Treffern in Chemnitz am Wochenende sicher gerne noch einmal nachlegen würde, aber letztlich vor allem eines im Sinn hat: "Wer die Tore schießt ist am Ende komplett egal. Wichtig ist, dass der Jahn gewinnt."
Stürmer Marco Grüttner nimmt sein Ziel ins Visier
Vor der wohlverdienten Pause wartet also eine letzte schwere Aufgabe. Die Zielsetzung ist jedenfalls auch für Heiko Herrlich klar: "Wir wollen unseren Fans ein tolles Spiel bieten und das Jahr mit einem Sieg beenden." Ein würdiges Ende für 2016 - wer hätte dagegen etwas einzuwenden?
Endspurt! Der SSV Jahn steht vor seinem letzten Spiel vor der Winterpause, wenn am morgigen Samstagnachmittag der SC Preußen Münster zu Gast ist. Noch einmal muss die Jahnelf volle Konzentration geben und alles abrufen - die Westfalen sind stark. Anpfiff in der Continental Arena ist um 14 Uhr.
Der 3:0-Sieg in Chemnitz hat gut getan. Nach nur vier Punkten aus sieben Spielen zuvor, sieht die Bilanz des SSV Jahn Regensburg nun viel freundlicher aus: "Wir haben sechs Punkte aus den vergangenen vier Spielen", zeigt Jahntrainer Herrlich auf, "die Freude und die Erleichterung sind natürlich da." Vor allem die gute Leistung seiner Mannschaft freute den Coach - doch es ist immernoch nichts erreicht. Vor der Winterpause ist der SC Preußen Münster noch zu Gast in Regensburg. "Das wäre die perfekte Gelegenheit für einen runden Abschluss eines guten Jahres - noch einmal mit viel Kampf, Leidenschaft und Teamfähigkeit das Publikum begeistern", findet er.
Gegen den SCP kann Heiko Herrlich wieder auf Andreas Geipl bauen. Der Mittelfeldmotor hat seine Sperre abgesessen und steht dem SSV wieder zur Verfügung - ob er allerdings gleich wieder in die Startformation rücken wird, konnte der Jahntrainer noch nicht sagen. "Andreas Geipl hat 2016 die konstanteste Leistung von allen gebracht, hat immer alles für Team und Verein gegeben, ist eine Identifikationsfigur und absoluter Stammspieler", findet er. Doch auch Benedikt Saller und Marc Lais machten ihre Sache in Chemnitz gut; Herrlich hat also die Qual der Wahl auf der Doppelsechs. Zudem ist das Lazarett auf vier Spieler geschrumpft: Außer Marcel Hofrath, Patrick Dzalto, Markus Palionis und Michael Faber ist jeder fit.
Mit den Westfalen kommt ein Team an die Donau, das hinter der Jahnelf in der Tabelle steht und vor allem zu Saisonbeginn mächtig Probleme hatte. Doch für Heiko Herrlich sind die Adlerträger ein starker Gegner: "Ich hätte Münster vor der Saison viel höher in der Tabelle erwartet. Aber zuletzt hatten sie eine Serie, sind eine sehr spielstarke Mannschaft, die nur 20 Gegentore kassiert hat", erklärt der Coach. Er weiß: Laufkundschaft sind die Preußen nicht. "Wir sind, auch wenn wir vor ihnen in der Tabelle stehen, nicht der Favorit. Wir sollten in der engen Liga sowieso nicht auf die Tabelle schauen. Punkte gegen Münster wären ein Erfolg!"
Trotzdem möchte der SSV natürlich gewinnen. "Es wird - um eine alte Vokabel wieder hervorzuholen - erneut die Scheißhausfliegentaktik gefragt sein, um die Münsteranern nicht zu ihrem Spiel kommen zu lassen", verrät Herrlich. Ein Sieg zum Jahresabschluss, eine gute Leistung, um den Zuschauern vor Weihnachten noch einmal etwas zu bieten. "Wir wollen die drei Punkte hier behalten. Und ich glaube, das ist nicht unmöglich", so der Trainer.
Der SSV Jahn Regensburg hat sich mit 3:1 (1:0) gegen Preußen Münster in die Winterpause verabschiedet. Nach einer starker Leistung im ersten Durchgang gingen die Rothosen durch George (26.). mit 1:0 in Führung, nach dem Seitenwechsel glichen die Westfalen per Elfmeter aus (48.). Ein Doppelpack von Marco Grüttner (77., 82.) sicherte dem SSV dann im zweiten Durchgang den verdienten Sieg.
Siegerfaust! Marco Grüttner trifft zweifach und gewinnt mit der Jahnelf gegen Münster. Foto: Gatzka
Im Vergleich zum 3:0 in Chemnitz konnte der SSV Jahn wieder auf Andreas Geipl bauen, der seine Gelb-Sperre abgesessen hatte. Er rückte neben Marc Lais auf die Doppelsechs, Benedikt Saller nahm dafür auf der Bank Platz. Die Jahnelf war von Beginn an druckvoll und nahm das Heft in die Hand, sie setzte Münster immer wieder unter Druck - die so Fehler produzierten. Nach einem viel zu kurzen Rückpass konnte SCP-Torhüter Schulze Niehues den Ball gerade noch vor dem herannahenden Grüttner wegschießen, ansonsten wäre der Jahnstürmer einschussbereit gewesen (6.).
Zehn Minuten später erneut ein Ballgewinn der Rothosen: Mai ging zu sorglos mit dem Spielgerät um, sodass sich Grüttner den Ball schnappen konnte und Thommy in Szene setzen wollte. Doch die SCP-Defensive machte ihren Fehler wieder wett, fing die Flanke ab (16.). Münster selbst konnte lediglich durch Konter gefährlich werden, Philipp Pentke im Jahntor musste allerdings nicht wirklich eingreifen. Der Jahn war die bessere Mannschaft, aktiver, wacher in den Zweikämpfen - dann gingen die Rothosen auch verdientermaßen in Führung: Erik Thommy wollte von rechts die Flanke schlagen, die zunächst aber von einem Münsteraner abgeblockt wurde. Von da kam der Ball zu Oliver Hein, der an der Grundlinie die flache Hereingabe bringen konnte - in der Mitte stand Jann George goldrichtig und drückte das Leder über die Linie (26.).
Der SSV blieb druckvoll: George nahm den Ball von Thommy stark mit der Hacke mit, bediente Pusch - doch bevor er frei zum Schuss kam, konnte Mai zur Ecke grätschen (30.). Die Gäste waren dann wenig später wieder einmal mit einem Fehler zur Stelle, als Schulze Niehues eine Hein-Flanke nicht festhalten konnte. Grüttner und Pusch setzten nach, Thommy schoss aufs leere Tor, doch Braun konnte mit der Brust abwehren - den zweiten und dritten Abpraller konnte dann Grüttner nicht an Mai vorbei bringen, der jeweils auf der Linie klärte (32.). Kurz darauf scheiterte Geipl an Schulze Niehues (35.). Was für Chancen! Der Jahn war hier ganz nah dran am zweiten Treffer, eine ganz starke Phase. Zur Pause hieß es aber erstmal noch 1:0.
Gleich nach Wiederanpfiff wurde das Spiel wieder auf null gestellt, nach einer starken ersten Halbzeit stand es schnell nur noch 1:1. Oliver Hein schubste Jordanoc im eigenen Strafraum - Elfmeter. Rizzi verwandelte souverän (48.). Nun entwickelte sich eine ausgeglichenere Partie, Münster zeigte nach vorne jetzt ein wenig mehr, obgleich der Sport- und Schwimmverein die bessere Mannschaft blieb und auf die erneute Führung drückte. Nur Abschlüsse gab es zunächst keine mehr.
Erst nach einer guten Viertelstunde gab es wieder Torraumszenen. Warschewski war auf links durch, scheiterte mit seinem Schuss aber an Pentke (69.). Der Jahntorhüter hielt diesen ersten Torschuss der Gäste aus dem Spiel heraus. Dann schaltete sich der SSV auch nochmal ein: Hein brachte die Flanke, Grüttner kam mit dem Kopf ran, aber Schulze Niehues konnte zur Ecke parieren (75.).
Nur zwei Minuten später stellte der Jahn aber endgültig den alten Abstand wieder her. Philipp Pentke schlug den Ball nach vorne, keiner kam ran - außer Marco Grüttner. Der Stürmer lupfte ihn aus 15 Metern über den Torhüter ins Eck zum 2:1 (77.). Siebter Treffer für Grüttner, erster Assist für Pentke! Und Grüttner kam fünf Minuten später noch zu seinem achten Saisontor: Alexander Nandzik ließ Tritz auf link stehen, gab die punktegenaue Flanke in den Strafraum, wo Grüttner aus sechs Metern den Ball unter die Latte donnerte (82.). 3:1, und so verdient!
Dieses 3:1 schaukelte die Jahnelf dann souverän in die Winterpause. Trainer Heiko Herrlich war dementsprechend zufrieden: "Ich habe eine sehr gute Leistung meiner Mannschaft gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir uns ein Chancenplus erspielt, gefühlt mit 3:0 geführt. Und genau darin bestand die Gefahr, Münster ist dann auch zurückgekommen. Am Ende hatte ich das Gefühl, dass die Mannschaft das unbedingt gewinnen will und weiter versucht hat, nach vorne zu spielen. Folgerichtig haben wir dann die Tore gemacht und verdient gewonnen."
Mit dem obligatorischen Laktattest stiegen die Jahn Profis gestern in die Wintervorbereitung ein. Auf dem Trainingsplatz und in fünf Testspielen sollen sich die Mannen von Trainer Heiko Herrlich in den kommenden Tagen und Wochen den Feinschliff für den Rückrundenstart am 28. Januar holen.
Auch hinter den Kulissen der Jahnelf hat sich im wohlverdienten Weihnachtsurlaub einiges getan. Andi Geipl nutzte die freie Zeit um zu heiraten und Uwe Hesse wurde kurz vorm Trainingsstart Vater einer Tochter. Auch von dieser Stelle noch einmal alles Gute für beide Spieler und ihre Familien.
Dennoch wartete der Kaulbachweg gestern nicht mit den dazu passenden, wohlig warmen Frühlingsgefühlen auf. Philipp Pentke nahm die frostig kalten Temperaturen rund um den Trainingsauftakt jedenfalls mit einem Augenzwinkern: „Wer braun werden will, der kann ja auch ins Solarium gehen.“ Nicht nur er kam gut gelaunt aus der dreiwöchigen Pause, auch seine Kollegen zeigten sich hochmotiviert – auch wenn der Laktattest traditionell nicht zu den Lieblingsdisziplinen von Fußball-Profis gehört.
Ganz bewusst hatte Heiko Herrlich seinen Schützlingen drei Wochen „Urlaub“ gegeben: „Das haben wir bereits im Sommer so besprechen. Wegen der Relegation hatten wir damals ja nur zweieinhalb Wochen Pause.“ Einen Nachteil erwartet der Jahn Trainer deshalb ohnehin nicht. Alle Spieler hatten vor Weihnachten Trainingspläne mit auf den Weg bekommen, die sie vor dem Trainingsstart zu absolvieren hatten. „Und heute kann man die Pulsuhren ja auch auslesen und feststellen, ob auch jeder sein Programm absolviert hat“, fügte Heiko Herrlich mit einem kleinen Grinsen an. Die konditionellen Grundlagen sind also gelegt. Den letzten Beweis dafür traten die Jahn Profis gestern auf der Laufbahn am Kaulbachweg an. Im Mannschaftstraining kann der Fokus damit sofort wieder verstärkt auf Spielformen und den taktischen Feinschliff gelegt werden.
Athletiktrainer Andi Gehlen vorweg, die Jahn Profis hinterher. Das gewohnte bild beim Laktattest
Dabei kann Heiko Herrlich auch auf wiedergenesene Spieler setzen. Marcel Hofrath und Michael Faber nehmen das Training nach überstandenen Muskelverletzungen wieder auf, Robin Urban stand schon vor der Winterpause wieder auf dem Platz. Patrik Džalto wird dem Jahn dagegen nach seiner Knie-OP noch länger fehlen. Erfreuliche Nachrichten gab es von Markus Palionis, der den Laktattest mitmachte. Bis zum Comeback des Kapitäns werden aber noch einige Wochen vergehen. Kolja Pusch pausiert aktuell mit Sprunggelenksproblem und Marvin Knoll und Haris Hyseni mussten kurzfristig ebenfalls passen. Beide leiden unter einem grippalen Infekt, werden aber voraussichtlich am Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können.
Damit verpassen sie auch das erste Testspiel der Wintervorbereitung, das am morgigen Mittwoch auf dem Kunstrasenplatz am Kaulbachweg stattfindet. Dann wird der 1. FC Nürnberg II – Tabellensechster der Regionalliga Bayern – zu Gast sein. Anstoß ist um 15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Am Nachmittag empfing der SSV Jahn Dynamo Budweis zum zweiten Testspiel der Wintervorbereitung. Am Ende stand nach Toren von Hyseni (34.), Ziereis (37.), Schöpf (67.) und Luge (69.) ein 4:2-Sieg gegen den Tschechischen Zweitligisten. Ein ausführlicher Testbericht folgt.
Der Jahn schlug Dynamo Budweis am Kaulbachweg mit 4:2 (Foto: Janne)
Am Wochenende hatte Trainer Heiko Herrlich improvisiert und nach der kurzfristigen Absage der SpVgg Greuther Fürth ein kaderinternes Testspiel anberaumt. Gegen Dynamo Budweis nahm er nun "nur" 14 Feldspieler in den Kader. Viele Spieler konnten somit an die volle Spieldistanz von 90 Minuten herangeführt werden. Zudem nahm Herrlich eine Systemänderung vor und ließ sein Team im 4-4-2 auflaufen. Im Sturm begannen Markus Ziereis und Haris Hyseni.
Zunächst war aber vor allem die Hintermannschaft gefordert, denn die Gäste aus Tschechien machten ordentlich Druck. Als dem Jahn ein Fehler im Aufbauspiel unterlief war Matejka zur Stelle - 0:1 (7.). Und es wurde aus Jahn Sicht nicht viel besser, denn die Gäste behielten zunächst die Oberhand. Etwa Mitte der ersten Halbzeit drehte sich der Spies dann aber allmählich. Gleich zweimal wurde der SSV über die rechte Seite gefährlich. Zunächst verpassten Freund und Feind eine gefährliche Urban-Flanke, dann fand sich Ziereis mutterseelenallein am Fünfmeterraum wieder. Sein Kopfball geriet aber zu zentral und war so leichte Beute für Budweis-Keeper Stanek.
Es brauchte eine Einzelaktion von Haris Hyseni, um die Führung der Tschechen zu egalisieren. Der Angreifer setzte sich gut gegen mehrere Verteidiger durch und zog aus circa 16 Metern halbrechter Position beherzt ins kurze Eck ab - 1:1 (34.). Wenig später gelang dem Jahn sogar die dann nicht mehr ganz unverdiente Führung. Uwe Hesse setzte zu einem beherzten Sprint aus der eigenen Hälfte an und zog 20 Meter vor dem Tor entschlossen ab. Sein geblockter Schuss landete vor den Füßen von Markus Ziereis, der sich um die eigene Achse drehte und Stanek mit seinem Linksschuss aufs lange Eck überwandt (37.). Dieser Spielstand blieb bis zum Pausentee bestehen.
Während Budweis munter wechselte brachte Herrlich nur Faber für Hofrath und der Jahn machte sofort da weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte - mit viel Tempo. Trotzdem erzielten die Gäste zunächst den Ausgleich. Adrian Cermak war es, der Bastian Lerch im Jahn Tor mit seinem Sonntagsschuss ins rechte obere Toreck überwandt (53.).
Die Rothosen ließen sich jedoch nicht beirren, gingen weiter Offensiv zu Werke und beschworen mit teilweise sehenswerten Kombinationen immer wieder Gefahr herauf. So auch in der 62. Spielminute als Haris Hyseni im Strafraum Richtung Grundlinie zog und dabei die Übersicht behielt. Im Rückraum fand er den nachgerückten Daniel Schöpf, der den eingewechselten Gästekeeper Hajdusek mit einem platzierten Rechtsschuss überwand (67.). Wie schon im ersten Durchgang legte der SSV direkt den zweiten Treffer nach. Nach Schöpfs Balleroberung fand Ziereis den startenden Luge mit einem blitzsauberen Pass an der Fünfmeterraumkante. Luge wiederum behielt die Nerven und schoss zum 4:2 ein (69.).
Im weiteren Spielverlauf hätte der Jahn durchaus noch höher gewinnen können, was Heiko Herrlich neben dem einfachen Fehler vor dem 0:1 bemängelte: "Wir haben noch einiges liegen gelassen. Da wünsche ich mir mehr Kaltschnäuzigkeit." Natürlich sah der Jahn Trainer aber auch viel Positives. "Mit Leistung und Ergebnis bin ich zufrieden. Die Jungs machen auf jeden Fall einen guten Eindruck."
Joachim Wolbergs, Oberbürgermeister der Stadt Regensburg und Aufsichtsratsvorsitzender des SSV Jahn Regensburg ist am Mittwoch verhaftet worden. Ihm wird von der Staatsanwaltschaft Bestechlichkeit vorgeworfen – auch im Zusammenhang mit dem SSV Jahn.
Vorwurf: Bestechlichkeit
Auch der Immobilienunternehmer Volker Tretzel, langjähriger Jahn-Sponsor, kam in Untersuchungshaft. "Dem Oberbürgermeister wird Bestechlichkeit, dem mitbeschuldigten Bauunternehmer Bestechung […] vorgeworfen. Konkret geht es um das ehemalige Areal der Nibelungenkaserne“, heißt es in der "Mittelbayerischen Zeitung" (MZ). Die Vorgeschichte: Im Juni 2016 kam der Vorwurf der Vorteilsnahme und –gewährung auf. Wolbergs habe seit 2013 aus der Immobilienbranche enorme Spendensummen (insgesamt über 500.000 Euro) entgegengenommen. Die Staatsanwaltschaft hatte den Anfangsverdacht, dass Wolbergs durch diese Spenden "dazu veranlasst werden sollte, seinen Einfluss bei anstehenden Entscheidungen der Stadt über verschiedene Bauvorhabe im Sinne der Spender auszuüben“, wie die Staatsanwaltschaft unter anderem in "Der Welt" zitiert wurde. Angeblich habe Wolbergs die angeklagten Bauunternehmen, darunter das "Bauteam Tretzel" (BTT) von Volker Tretzel, bei der Vergabe von lukrativen Aufträgen (wie der ehemaligen Nibelungenkaserne in Regensburg) also bevorzugt. Andere Unternehmen, die bessere Angebote abgegeben haben sollen, gingen leer aus.
Tretzel bewahrte den Jahn vor der Insolvenz
Tretzel ist ein großer, langjähriger Sponsor des SSV Jahn Regensburg und rettete den Verein vor zwölf Jahren vor der drohenden Insolvenz. Gegen Ende der Saison 2004/05 fehlten dem Jahn nach Medienberichten über eine halbe Million Euro, zudem soll der DFB einen Liquiditätsnachweis von etwas unter einer Million Euro gefordert haben – die Ostbayern standen damals, ein Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga, vor dem Aus. Doch in letzter Minute sprang Tretzel ein und ist seitdem ein großer Gönner des Vereins, ohne ihn würde der Jahn nicht mehr im Profifußball spielen. Der Bauunternehmer steckte jahrelang als Sponsor und Kreditgeber enorme Summen in den Jahn und sorgte dafür, dass immer mal wieder neue Gelder zur Verstärkung der Mannschaft da waren. Insgesamt soll er nach Zeitungsberichten in den vergangenen zehn Jahren zwölf Millionen Euro gezahlt haben – aber alles im Gegenzug zur Bevorzugung durch die Stadtspitze, wie der Vorwurf jetzt lautet.
Joachim Wolbergs, Oberbürgermeister der Stadt Regensburg und Aufsichtsratsvorsitzender des SSV Jahn Regensburg ist am Mittwoch verhaftet worden. Ihm wird von der Staatsanwaltschaft Bestechlichkeit vorgeworfen – auch im Zusammenhang mit dem SSV Jahn.
Vorwurf: Bestechlichkeit
Auch der Immobilienunternehmer Volker Tretzel, langjähriger Jahn-Sponsor, kam in Untersuchungshaft. "Dem Oberbürgermeister wird Bestechlichkeit, dem mitbeschuldigten Bauunternehmer Bestechung […] vorgeworfen. Konkret geht es um das ehemalige Areal der Nibelungenkaserne“, heißt es in der "Mittelbayerischen Zeitung" (MZ). Die Vorgeschichte: Im Juni 2016 kam der Vorwurf der Vorteilsnahme und –gewährung auf. Wolbergs habe seit 2013 aus der Immobilienbranche enorme Spendensummen (insgesamt über 500.000 Euro) entgegengenommen. Die Staatsanwaltschaft hatte den Anfangsverdacht, dass Wolbergs durch diese Spenden "dazu veranlasst werden sollte, seinen Einfluss bei anstehenden Entscheidungen der Stadt über verschiedene Bauvorhabe im Sinne der Spender auszuüben“, wie die Staatsanwaltschaft unter anderem in "Der Welt" zitiert wurde. Angeblich habe Wolbergs die angeklagten Bauunternehmen, darunter das "Bauteam Tretzel" (BTT) von Volker Tretzel, bei der Vergabe von lukrativen Aufträgen (wie der ehemaligen Nibelungenkaserne in Regensburg) also bevorzugt. Andere Unternehmen, die bessere Angebote abgegeben haben sollen, gingen leer aus.
Tretzel bewahrte den Jahn vor der Insolvenz
Tretzel ist ein großer, langjähriger Sponsor des SSV Jahn Regensburg und rettete den Verein vor zwölf Jahren vor der drohenden Insolvenz. Gegen Ende der Saison 2004/05 fehlten dem Jahn nach Medienberichten über eine halbe Million Euro, zudem soll der DFB einen Liquiditätsnachweis von etwas unter einer Million Euro gefordert haben – die Ostbayern standen damals, ein Jahr nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga, vor dem Aus. Doch in letzter Minute sprang Tretzel ein und ist seitdem ein großer Gönner des Vereins, ohne ihn würde der Jahn nicht mehr im Profifußball spielen. Der Bauunternehmer steckte jahrelang als Sponsor und Kreditgeber enorme Summen in den Jahn und sorgte dafür, dass immer mal wieder neue Gelder zur Verstärkung der Mannschaft da waren. Insgesamt soll er nach Zeitungsberichten in den vergangenen zehn Jahren zwölf Millionen Euro gezahlt haben – aber alles im Gegenzug zur Bevorzugung durch die Stadtspitze, wie der Vorwurf jetzt lautet.
Verdunklungsgefahr?
Die Staatsanwaltschaft sieht zwischen der Vergabe des Areals Nibelungenkaserne und der Jahn-Rettung einen Zusammenhang. In der MZ wird sie so zitiert: "Sechs Tage nachdem der Regensburger Stadtrat über die Vergabe des Nibelungenkasernenareals zugunsten des Beschuldigten Unternehmers entschieden hatte, beschloss die Gesellschafterversammlung des SSV Jahn Regensburg GmbH & Co. KG eine Kapitalerhöhung, die der beschuldigte Unternehmer im Dezember 2014 mit 1,2 Millionen Euro und im Mai 2015 mit weiteren 500 000 EUR verwirklichte habe. Diese Zuwendungen soll der beschuldigte Unternehmer als vereinbarte Gegenleistung für den Zuschlag beim Kasernenareal geleistet haben.“ Joachim Wolbergs wies stets alle Vorwürfe von sich und beteuerte seine Unschuld. Am Mittwochvormittag sind Wolbergs, Tretzel und ein weiterer Beschuldigter nun verhaftet worden. Es bestehe Verdunklungsgefahr, wie die MZ schreibt.
SSV Jahn ist autark
Bereits im Juni kündigte das BTT in einer Pressemitteilung an, jegliche Zahlungen – auch an den Jahn – sofort zu stoppen. Nach Angaben des Regensburger Wochenblatts hätte Tretzel dem Jahn in dieser Saison erneut 500.000 Euro in Aussicht gestellt. Im Gegensatz zur Vergangenheit, wo der Verein von diesem Sponsor nahezu abhängig war, wirft ihn das aber nicht um. Wie Hans Rothammer, Präsident des SSV Jahn Regensburg e. V. und Aufsichtsrat der GmbH & Co. KGaA dem Wochenblatt schon im Dezember mitteilte, sei der Verein mittlerweile autark und nicht von Tretzel abhängig.
500 000 Euro bereits genehmigte und freigegebene Mittel flossen nicht - doch der Jahn glich es aus.
Nach dem Neujahrsempfang ist vor dem Neujahrsempfang: Am Freitag war Hans Rothammer zu Gast bei der Stadt im Historischen Reichssaal des Alten Rathauses, am morgigen Donnerstag lädt der Vorstandsvorsitzende des SSV Jahn selbst in den Businessbereich der Continental Arena. Schon vorab kann man davon ausgehen, dass er beim Thema Finanzen eine bemerkenswerte Botschaft präsentieren wird.
Es geht um 500 000 Euro bereits genehmigter und freigegebener Mittel des langjährigen Gönners Volker Tretzel, der im Zug der Parteispendenaffäre sämtliche Spenden- und Sponsoringaktivitäten eingestellt hat. Vor nicht allzu langer Zeit noch hätte dem Jahn das plötzliche Fehlen einer halben Million den Garaus gemacht, doch jetzt kann Rothammer sagen: “Das Schließen dieser Lücke war und ist eine große Herausforderung für uns, die wir aber erfolgreich bewältigen konnten und auch weiter bewältigen werden.”
Erfolgreiche Akquise
So ist aus diesem an sich unerfreulichen Vorfall der beste Beweis dafür geworden, dass das Begriffspaar “Finanzen” und “solide” beim Jahn zum ersten Mal seit Menschengedenken zusammenpasst. Möglich wurde dies einerseits durch Erfolge bei der Sponsorenakquise unter der Leitung von Marketingchef Philipp Hausner und Geschäftsführer Christian Keller; der Ertrag ist hier mehr als doppelt so hoch wie zu Zweitligazeiten vor vier Jahren. Auf der anderen Seite erzielen auch Sparmaßnahmen wie die Nichtöffnung ganzer Blöcke und eines Stadioneingangs bei zuschauerschwachen Spielen oder der Verzicht auf ein Wintertrainingslager im sonnigen Süden eine ungeahnte Wirkung.
Trotz der guten Entwicklung will Rothammer aber nicht den Eindruck entstehen lassen, dass der SSV im Geld schwimme - weil dies einfach nicht zutreffe. Die Gewinnung weiterer Sponsoren ist daher weiter ein großes Thema. Und selbst die halbe Million von Tretzel, der sein Engagement beim SSV immer als Dienst an seiner Heimatstadt Regensburg gesehen habe, hat man noch nicht endgültig abgeschrieben. Laut Rothammer bestehe der Kontakt zum Mäzen nach wie vor und sei auf persönlicher Ebene auch gut.
Kein Teil der Affäre
Fast noch mehr wert als dieses Geld wäre für den Jahn aber, weiterhin kein substanzieller Teil der Spendenaffäre zu werden. “So lange ich dabei bin, wurde in Aufsichtsratssitzungen nie über Stadtpolitik gesprochen”, sagt Rothammer hierzu.
Aus sportlicher Sicht kann man sich derweil ausmalen, wie das Vorhandensein von zusätzlichen 500 000 Euro den Kader verstärken und eventuell die Zielsetzung hätte verändern können. So bleibt es dabei, dass das bestehende Team den aussichtsreichen Weg in Richtung Klassenerhalt weiter erfolgreich beschreiten muss.
Quelle: www.mittelbayerische.de (Artikel erschien vor Verhaftung der Beschuldigten im Spendenskandal)
Am Nachmittag stand für den SSV Jahn das letzte Testspiel der Wintervorbereitung auf dem Programm. In Ismaning setzten sich die Rothosen auf Kunstrasen mit 3:2 gegen den österreichischen Erstligisten Wacker Innsbruck durch. Die Tore für die Jahnelf erzielten Markus Ziereis (5.), Kevin Hoffmann (51.) und Daniel Schöpf (62.). Auch zwei Gegentreffer in der Schlussviertelstunde (75. & 89.) konnten den Sieg der Regensburger nicht mehr verhindern.
Daniel Schöpf erzielte das zwischenzeitliche 3:0 für den SSV Jahn (Foto: FC Wacker Innsbruck)
Dem SSV Jahn gelang in seinem letzten Testspiel vor dem Auftakt in die Rückrunde gegen den F.C. Hansa Rostock am kommenden Samstag ein Traumstart. Bereits in der fünften Spielminute überwand Markus Ziereis nach Vorarbeit von Michael Faber FCW-Keeper Grünwald zur frühen Führung für die Rothosen. Zwei weitere Torchancen gingen in der ersten Hälfte auf das Konto des Jahn Stürmers, der ebenso wie Robin Urban auf 2:0 erhöhen hätte können. Der österreichische Erstligist aus Innsbruck kam zwar auch einmal gefährlich vor den Kasten von Philipp Pentke, zum Ausgleich reichte es aber auch hier nicht – der Ball strich am Pfosten vorbei.
Die Regensburger kamen gut aus der Kabine und brauchten wieder nur wenige Minuten, um zu treffen. Der in der Halbzeit für Kolja Pusch eingewechselte Kevin Hoffmann markierte mit einem Schuss aus der zweiten Reihe das 2:0 für den Jahn gegen eine von Trainer Karl Daxbacher komplett neu formierte Innsbrucker Elf (51.). Auch das nächste Tor ließ nicht lange auf sich warten, Daniel Schöpf köpfte nach einer starken Hesse-Hereingabe das 3:0 für Regensburg (62.). Durch Riemann (75.) und Eler (89.) der FCW zwar noch einmal heran, zum Ausgleich reichte es aber schlussendlich nicht mehr.
Das Spiel beim FC Hansa wird von der Korruptionsaffäre überschattet. Der Coach setzt auf einen „Jetzt erst recht“-Effekt.
Jahn-Trainer Heiko Herrlich Foto: Gatzka
Am Samstag startet der SSV Jahn in die Rückrunde der 3. Liga. Das Spiel des Regensburger Fußball-Klubs beim FC Hansa Rostock wird von der Korruptionsaffäre, in die der Verein verwickelt ist, überschattet. Trainer Heiko Herrlich hofft aber darauf, dass die Mannschaft nicht belastet in die Partie geht. Er setzt vielmehr auf einen „Jetzt erst recht“-Effekt. Gerade in dieser besonderen Situation könne die Mannschaft Herrlich zufolge punkten, wenn „die Leute sagen: die hauen sich rein, spielen leidenschaftlich und am Besten auch noch erfolgreich“.
Vergangene Woche wurde mit Immobilienunternehmer Volker Tretzel der seit Jahren wichtigste Geldgeber des SSV Jahn und mit Oberbürgermeister Joachim Wolbergs der Aufsichtsratsvorsitzende des Vereins verhaftet. Die dritte verhaftete Person, ein ehemaliger Mitarbeiter Tretzels, war mehrere Jahre im Aufsichtsrat des SSV Jahn aktiv. Vorstandsvorsitzender Hans Rothammer sprach kurz danach beim Neujahrsempfang des Klubs von „schweren Zeiten, durch die wir hindurchkommen müssen“.
Herrlich räumte am Donnerstag offen ein, dass ihn „das Thema richtig nervt“. Schließlich könne die Mannschaft nichts dafür. Er habe den Spielern gesagt, dass sie sich aufs Sportliche konzentrieren sollen: „Ich und die Spieler können auch nicht bewerten oder beurteilen, was da im Hintergrund passiert.“
Herrlich erinnerte daran, dass aus negativen Situationen auch besonders gute Leistungen resultieren können. Er nannte die italienische Fußball-Nationalmannschaft als Beispiel. Diese fuhr 2006 nach einem „absoluten Skandal“ in der heimischen Liga, in der Spiele verkauft und verschoben wurden, zur Weltmeisterschaft nach Deutschland. „Die italienischen Spieler haben sich aber zusammengerissen und sich gesagt, wir wollen für sportlichen Erfolg stehen Dann haben sie den Weltmeistertitel geholt.“ Auf eine ähnliche Haltung, mit einer negativen Situation umzugehen, hofft Herrlich nun auch bei seiner Mannschaft.
Die Winterpause ist vorbei, morgen rollt der Ball in der 3. Liga endlich wieder. Den Auftakt bestreitet der SSV Jahn auswärts beim F.C. Hansa Rostock – jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit, da das Sportgericht des Deutsch Fußball-Bundes ein Geisterspiel verhängt hatte. Die Regensburger Fanszene hat sich statt der Fahrt nach Rostock gezwungenermaßen nun ein Alternativprogramm einfallen lassen und organisiert ein Public Viewing im Business Bereich der Continental Arena.
Volle Ränge wie beim Hinspiel wird es morgen in Rostock leider nicht geben... (Foto: Gatzka)
Es ist Samstag, die große Uhr auf der Video-Wall zeigt genau 14 Uhr, die Einlaufmusik ertönt und die Mannschaften betreten den Rasen. Spätestens jetzt erwacht auch das Stadion zum Leben, die Fans peitschen ihre Mannschaft nach vorne. Leider wird es morgen dazu nicht kommen, da die Partie zwischen dem SSV Jahn und dem F.C. Hansa Rostock vor leeren Zuschauerrängen stattfinden muss.. „Es ist nicht nur für Rostock ein Nachteil unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu spielen, sondern auch für uns“, stellte Heiko Herrlich auf der obligatorischen Spieltagspressekonferenz fest: „Unsere Fans dürfen das Stadion ja auch nicht betreten.“ Deshalb hat sich die aktive Regensburger Fanszene ein Alternativprogramm für den Besuch des Ostseestadions überlegt. Im Ostbayern Business Club der Continental Arena können bis zu 550 Personen die Partie mitverfolgen. Weitere Informationen zum Public Viewing im heimischen Stadion findet Ihr hier.
Die personelle Situation der Jahnelf hat sich über die Winterpause weiter entspannt. Neben den Langzeitverletzten Markus Palionis und Patrik Džalto fehlt nur noch Marcel Hofrath, der sich im Vorbereitungsspiel gegen Dynamo Budweis einen Muskelfaserriss zugezogen hat. Ansonsten kann Heiko Herrlich aber aus dem Vollen schöpfen, im Mannschaftstraining befinden sich momentan 22 Feldspieler und drei Torhüter – der Trainer hat die Qual der Wahl. Nachdem er diese getroffen hatte ging es am Freitag für seine Schützlinge mit dem Flugzeug nach Hamburg und von dort aus mit dem Mannschaftsbus weiter nach Rostock, wo am Nachmittag das Abschlusstraining stattfinden wird.
Morgen um 14 Uhr wird dann der Pfiff von Schiedsrichter Patrick Schult nach sechs Wochen die Winterpause beenden. Heiko Herrlich prophezeit ein schweres Spiel: „Wir müssen das körperlich stark betonte Spiel des F.C. Hansa annehmen und dagegenhalten. Ich denke, dass es einen ähnlichen Abnutzungskampf geben wird wie am 1. Spieltag in der Continental Arena.“ Ob sich die Einschätzung des Jahn Trainers bestätigt könnt Ihr also in der Continental Arena mitverfolgen. Alternativ könnt Ihr auf die Jahn Medien, bestehend aus Liveticker und Turmfunk zurückgreifen und das Geschehen im Ostseestadion verfolgen. Zudem überträgt der NDR das Spiel und in voller Länge.
Am Nachmittag eroberte der SSV Jahn im Geisterspiel beim F.C. Hansa Rostock einen Punkt. Trotz bester Chancen im zweiten Durchgang wollte den Jungs von Heiko Herrlich, die eine mehr als ordentliche Leistung zeigten, kein Treffer gelingen.
0:0 - für den Jahn wäre in Rostock auch mehr drin gewesen (Foto: Gatzka)
Der Start in die Rückrunde war für den SSV in einem Wort seltsam. Der DFB hatte für die Partie ein Geisterspiel verhängt, also wurde aus dem Auswärtsspiel, das eines der stimmungsvollsten der Saison hätte werden können, ein gespenstisches Erlebnis. Heiko Herrlich bedauerte diesen Umstand bereits vor dem Spiel: „Es ist auch für uns ein Nachteil, denn wir sind bislang immer gut zurechtgekommen, wenn wir auswärts vor vollem Haus gespielt haben. Und unsere Fans fehlen uns natürlich auch.“
Bei seiner Aufstellung vertraute der Jahn Trainer im Wesentlichen auf die Mannschaft, die vor der Winterpause den Chemnitzer FC und Preußen Münster geschlagen hatte. Im Vergleich zum letzten Spiel 2016 rückte lediglich Benedikt Saller für Kolja Pusch (war erst gegen Ende der Vorbereitung ins Training eingestiegen und sammelt deshalb in der U21 Spielpraxis) ins Team.
Im ersten Durchgang entwickelte sich eine intensive Partie (vier gelbe Karten), der aber die ganz großen Toraumszenen weitesgehend fehlten. Die beste Gelegenheit hatte Marcel Ziemer (26.) nachdem Quiring steil in Richtung Jahn Tor geschickt worden war und Pentke ihn in höchster Not abgrätschte. Doch Ziemer verfehlte das verwaiste Tor aus circa 40 Metern deutlich. Ansonsten wogte die Partie hin und her, so dass es folgerichtig mit 0:0 in die Pause ging.
Nach dem Pausentee erwischte der Jahn den deutlich besseren Start. Innerhalb weniger Minuten hatten die Rothosen gleich mehrere Möglichkeiten. Gerade Marco Grüttner war ein Aktivposten. Zunächst eroberte er den Ball im Gegenpressing auf der linken Außenbahn, sein Zuspiel erreichte Jann George im Zentrum aber nicht ganz (47.). Kurz darauf legte Lais Per Hacke auf Grüttner ab, der verzog aber aus gut elf Metern deutlich, auch weil der Ball versprang (48.). Die dickste Chance hatte Grüttner dann aber wiederum nach Zuspiel von Saller, der ihn in der 52. Spielminute relativ frei vor Schuhen bediente. Der Hansa-Keeper parierte aber per Fußabwehr.
Im weiteren Spielverlauf wurde auch Hansa wieder aktiver, hatte unter anderem durch Ziemer in der 56. Minute nach scharfem Zuspiel von Väyrynen eine Gelegenheit, doch Pentke war auf dem Posten. Alles in allem bestimmte der Jahn im zweiten Durchgang aber die Partie, konnte sich jedoch nicht belohnen. Exemplarisch dafür die 73. und 74. Spielminute. Zunächst der SSV mit mehreren Flankenversuchen von rechts und links, dann bediente Thommy Saller per Fallrückzieher, Sallers Schuss wurde aber zum Eckball abgewehrt. Diesen wiederum verlängerte „Wastl“ Nachreiner auf Jann George, der mit seinem Kopfball allerdings nur die Latte traf. Gleichzeitig auch die letzte ganz dicke Chance des Jahn im Spiel.
Alles in allem ein absolut gelungener Start ins Jahr 2017, aber auch ein Spiel in dem mehr drin war. Gerade auf der Leistung in der zweiten Halbzeit lässt sich für die kommenden Wochen aufbauen. Am Samstag wartet gegen die SG Sonnenhof Großaspach das erste Heimspiel im Jahr 2017.
Für die Partie gegen Großaspach fehlt den Regensburgern ein Eckpfeiler in der Abwehr. Dafür kann Pusch wieder angreifen.
Oli Hein (vorne) hat sich am Arm verletzt und kann am Samstag gegen die SG Sonnenhof Großaspach nicht mitspielen.Foto: Nickl
Es ist das erste Heimspiel des SSV Jahn, seit die Regensburger Korruptionsaffäre für Schlagzeilen sorgt. Am Samstag um 14 Uhr tritt der Fußball-Drittligist gegen die SG Sonnenhof Großaspach an. Trainer Heiko Herrlich hofft – wie bereits vor einer Woche beim Rückrundenstart in Rostock, dass die Mannschaft unbelastet auftritt: „Wir müssen uns aufs Sportliche konzentrieren, das ist schon immer mein Credo.“
Im Rahmen der Ermittlungen wegen Korruption wurde unter anderem mit Immobilienunternehmer Volker Tretzel der seit Jahren wichtigste Geldgeber des SSV Jahn verhaftet. Dies ist ein schwerer Schlag für den Klub. Herrlich hatte aber bereits zuletzt betont, dass er auf einen „Jetzt erst Recht“-Effekt setzt. Beim Unentschieden in Rostock vor einer Woche zeigte sein Team eine sehr gute Leistung. Nun wollen die Regensburger auch gegen Großaspach auftrumpfen. Bei Sturz am Ellbogen verletzt
Oliver Hein wird da allerdings nicht dabei sein. Er fiel im Training auf den Arm und verletzte sich am Ellbogen. Wie schwer das Gelenk lädiert ist, wird noch geklärt. „Zumindest ist nichts gebrochen, das haben erste Untersuchungen ergeben“, erzählte Herrlich. Im Idealfall könne Hein kommende Woche wieder auf den Platz zurückkehren. Am Samstag wird ihn Benedikt Saller ersetzen. Das gab Herrlich bereits bekannt. Saller spielte zuletzt im Mittelfeld, wurde aber auch schon als Außenverteidiger eingesetzt. Seine Leistung gegen Rostock hat dem Trainer gefallen: „Er hat einige gefährliche Angriffe eingeleitet.“
Einen Bericht über den Jahn-Gegner aus Großaspach lesen Sie hier
In Rostock hatten die Regensburger ein Geisterspiel erlebt. Wegen einer Strafe, die der DFB gegen den FC Hansa wegen Ausschreitungen seiner Fans verhängte, waren für die Partie keine Zuschauer zugelassen. In Regensburg dürfen am Samstag zum Glück wieder welche rein. Ohnehin sei es das erste Heimspiel im neuen Jahr, „da freuen wir uns natürlich drauf“, sagt Herrlich. Allgemein setzt der Trainer öffentlich derzeit nur kurzfristige Ziele. Großaspach sei in der Tabelle einen Punkt voraus, mit einem Sieg könne der Jahn vorbeiziehen, sagt der Coach. Dafür braucht es aber wohl eine Top-Leistung. Von der Spielanlage des Gegners ist Herrlich begeistert. „Da gibt es einen klaren Plan.“ Die SG arbeite etwa oft mit Flanken oder lang geschlagenen Bällen in die Spitze und habe damit immer wieder Erfolg. Platz wird bespielbar sein
Die Partie wird trotz des turbulenten Winterwetters der vergangenen Woche auf jeden Fall stattfinden. Der Platz werde bespielbar sein, das habe ihm Geschäftsführer Christian Keller versichert, erzählte Herrlich. Seit Tagen läuft die Rasenheizung in der Continental-Arena, damit Schnee und Eis wegschmelzen. Das Glatteis, das am Dienstag in Regensburg sogar den Busverkehr lahmlegte, hatte auch für den Jahn Auswirkungen. Herrlich verzichtete auf ein Training im Freien und setzte stattdessen eine Einheit in der Halle an. Zu dieser habe er es trotz der schwer zu befahrenen Straßen pünktlich geschafft, berichtet er: „Mein Auto hat zum Glück Allradantrieb, da hatte ich kein Problem, die Auffahrt zum Trainingsgelände hochzukommen.“
Außer der Umstellung in der Abwehrkette sind keine größeren Änderungen in der Startelf im Vergleich zu den vergangenen Partien zu erwarten. Da Saller für Hein nach hinten geht, ist zumindest die Position im zentralen Mittelfeld neu zu vergeben. Da ist Kolja Pusch ein heißer Kandidat. Er hatte vor der Partie in Rostock Trainingsrückstand und stand deswegen nicht im Kader. Nun kann er wieder voll angreifen. Er habe Pusch als Option für die Startelf im Kopf, sagte Herrlich. Ganz vorne wird es keine Veränderung geben, da ist Marco Grüttner Herrlich zufolge weiter gesetzt. Der Mittelstürmer ist dabei auch ein Adressat der Forderung des Trainers, „aus den Chancen etwas Zählbares machen“. In Rostock habe das Team zu viele gute Möglichkeiten nicht genutzt. Das soll am Samstag gegen Großaspach besser werden.
Der SSV Jahn trennt sich am Nachmittag im ersten Heimspiel 2017 mit 1:1 von der SG Sonnenhof Großaspach. Die Tore erzielen Leist (19.) und Luge (45.+3).
Zweites Spiel, zweites Unentschieden. Immerhin, beim Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach waren auch wieder Zuschauer im Stadion. Gegen den F.C. Hansa Rostock war aufgrund von Vergehen der Hansa-Fans ein Geisterspiel verhängt worden. Die Jahnfans wurden dabei ohne ihr Zutun gleich mitbestraft und durften den SSV bei der ersten Partie 2017 nicht unterstützen. Beim Heimspiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach machten die Anhänger auf der Hans Jakob Tribüne ihrem Ärger über diese Maßnahme Luft.
Seine Aufstellung aus der Vorwoche musste Heiko Herrlich gezwungenermaßen auf zwei Positionen verändern. Oli Hein war am Donnerstag im Training so unglücklich gefallen, dass er sich am Ellenbogen verletzte. Bei Benedikt Saller, der eigentlich für ihn auf die Rechtsverteidigerposition rücken sollte entschloss sich das Trainerteam kein Risiko einzugehen. Saller laborierte über die ganze Woche an muskulären Problemen. Für die beiden rückten Robin Urban (rechts hinten) und André Luge (zentral offensiv) ins Team.
Die 3.783 Zuschauer in der Continental Arena sahen von Beginn an ein sehr intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld. Den besseren Start erwischten dabei die Gäste, die nach 19 Minuten die Führung durch Leist erzielten. Vorangegangen war ein schnell ausgeführter Freistoß, mit dem die SG den SSV auf der rechten Seite überrumpelte. Im Zentrum fand sich der Torschütze dann relativ unbedrängt wieder. 1:0 - ein erster Dämpfer für die Jahnelf.
Auf Seiten des Jahn hatte zunächst André Luge die größte Chance. Er war von Erik Thommy mustergültig eingesetzt worden, versetzte einen Großaspacher Verteidiger, schlenzte den Ball dann aber mit dem schwachen Linken am Tor vorbei. Vor der Pause wurde es dann noch richtig turbulent. Zunächst hatte Großaspach die Doppelchance aufs 2:0. Eine scharfe Flanke erreichte Marvin Knoll vor den Gäste-Stürmern, bugsierte sie aber per Kopf in Richtung eigenes Gehäuse - Philipp Pentke war aber zur Stelle. Der darauffolgende Eckball wiederum landete vor Jüllichs Füßen. Dieser knallte die Kugel aus 16 Metern an den Querbalken. Glück gehabt, doch es kam noch besser. Im Gegenzug machte nämlich der Großaspacher Keeper Broll ein Geschenk, das der SSV nicht abschlagen konnte. Er hatte versucht einen Eckball zu verhindern, sein Klärungsversuch landete aber direkt vor den Füßen von André Luge, der nur noch einschießen musste (45. + 3). Mit dem Pausenpfiff konnte der Jahn somit ausgleichen.
Im zweiten Durchgang zeichnete sich ein ähnliches Bild, doch nun war der Jahn definitiv leicht überlegen. Immer wieder erspielten sich die Rothosen Freistöße in gefährlichen Bereichen, Kapital konnten sie aus diesen aber nicht schlagen. Besonders knapp wurde es dann nach gut 70 Minuten, als Luge und Thommy auf rechts schön kombinierten und Letzterer den Ball scharf in die Mitte spielen. Doch sowohl Marco Grüttner als auch Jann George verfehlten das Spielgerät im Fünfmeterraum. Heiko Herrlich wechselte in der Schlussphase mit Kolja Pusch, Haris Hyseni und Uwe Hesse noch drei Offensivkräfte ein, der Siegtreffer wollte aber leider nicht mehr fallen.
Am Ende ein Spiel, bei dem für den Jahn mehr drin gewesen wäre, letztlich aber auch ein Ergebnis, das leistungsgerecht ist: "Wir haben in der zweiten Halbzeit mehr fürs Spiel gemacht und jedem im Stadion gezeigt, dass wir unbedingt gewinnen wollten. Gegen einen sehr gut eingestellten Gegner haben wir es aber nicht geschafft so viele klare Chancen zu erspielen wie noch in Rostock. Deshalb geht das Ergebnis in Ordning.", bilanzierte auch Heiko Herrlich.
Heute Abend wird der 22. Spieltag der 3. Liga eröffnet, morgen greift dann auch der SSV Jahn mit ins Geschehen ein. Die Herrlich-Elf gastiert ab 14 Uhr beim Tabellenvierten, dem Halleschen FC. Gegen die zu Hause noch ungeschlagenen Hallenser soll laut Heiko Herrlich mindestens ein Punkt her: „Wir wollen die 30-Punkte-Marke knacken.“
Marco Grüttner & Co. erwartet morgen ein schweres Spiel gegen den Halleschen FC (Foto: regensburg1889.de)
Personell muss Heiko Herrlich im Vergleich zum 1:1 gegen die SG Sonnenhof Großaspach einen Wechsel vornehmen: Jann George ist nach seiner fünften gelben Karte in der laufenden Saison gesperrt und muss ersetzt werden. Mit André Luge hat der Jahn Trainer auch schon eine passende Lösung parat: „André hat gegen Großaspach sehr gut gespielt und auch ein Tor erzielt. Zudem haut er sich im Training voll rein.“ Luge wechselt also morgen von der Zehn auf die rechte Außenbahn, seine eigentliche Stammposition. Wie Herrlich die dadurch frei werdende Lücke im Zentrum schließen will, ließ er sich noch nicht entlocken: „Es gibt mehrere Möglichkeiten, wir könnten eventuell morgen mit zwei Stürmern beginnen. Es spricht aber auch einiges für die Rückkehr von Kolja Pusch in die Startelf.“ Mindestens genauso viel spricht für die Aufstellung von Oliver Hein. Der Rechtsverteidiger war gegen Großaspach noch ausgefallen, konnte diese Woche aber wieder normal mittrainieren. Definitiv fehlen werden neben Markus Palionis, Patrik Džalto und Marcel Hofrath auch Benedikt Saller und Thomas Paulus, die beide an einem Muskelfaserriss laborieren und ein paar Wochen pausieren müssen. Egal welches Personal schlussendlich auf dem Platz steht – einfach wird das Auswärtsspiel im Erdgas Sportpark definitiv nicht. Der Hallesche FC belegt in der Heimtabelle der 3. Liga den ersten Platz und weißt eine starke Bilanz auf: Sieben Siege, vier Unentschieden und keine Niederlage. Der Schlüssel zum Erfolg liegt bei den Hallensern laut Heiko Herrlich in der Defensive. Mit 15 Gegentoren hat der HFC nur halb so viele Bälle aus dem eigenen Netz fischen müssen wie der SSV Jahn. Trotzdem gibt Herrlich sich kämpferisch: „Wir wollen das Maximum herausholen.“ Am 3. Spieltag hat die Jahnelf ja schon bewiesen, dass sie den HFC schlagen kann: „Rückblickend war das Hinspiel gegen Halle eine der besten Leistungen, die wir in dieser Saison gebracht haben.“ Einer ähnlich guten Leistung bedarf es wohl auch morgen, um einen oder sogar drei Punkte aus Sachsen-Anhalt zu entführen.
Der lautstarken Unterstützung der Jahnfans können sich die Rothosen auch in Halle sicher sein. Alle daheimgebliebenen Anhänger des SSV können die Partie wie gewohnt im Liveticker und im Turmfunk verfolgen. Das passende Bild dazu liefert der Mitteldeutsche Rundfunk – entweder im Free-TV als Konferenzschaltung mit den Duellen Paderborn gegen Magdeburg und Frankfurt gegen den CFC oder im unkommentierten Livestream als Einzelspiel. Die technisch Begabten unter Euch können mit etwas Geschick den Turmfunk-Kommentar unter den Stream legen und so den Jahnsinn ins eigene Wohnzimmer holen.
Beim stärksten Heimteam der Liga erkämpfte sich der SSV Jahn ein verdientes 1:1 (0:1)-Unentschieden. Marco Grüttner traf im zweiten Durchgang für die Jahnelf (82.), nachdem Pintol den HFC kurz vor dem Pausenpfiff in Führung brachte (45.).
Marc Lais im Zweikampf - der Mittelfeldspieler blieb Sieger gegen Gjasula. Foto: Gatzka
Der SSV Jahn musste beim heimstärksten Team der Liga auf Topscorer Jann George verzichten, der Flügelstürmer sah gegen Aspach die fünfte gelbe Karte und fehlte gesperrt. Für ihn kehrte Kolja Pusch in die Startformation zurück. Außerdem rückte Oliver Hein nach überstandener Ellbogenverletzung wieder ins Team, Robin Urban nahm dafür auf der Bank platz. Das Ziel in Sachsen-Anhalt war klar: Die Jahnelf wollte die 30-Punkte-Marke knacken und damit zwei Drittel des Klassenerhalts einfahren. Dafür waren ein oder gar drei Punkte in Halle nötig.
Dementsprechend motiviert ging der SSV in die Partie, bot dem HFC von Beginn an Paroli. Und konnte auch die erste Torchance für sich verbuchen: Nach Zuspiel von Alexander Nandzik zog Erik Thommy aus gut 20 Metern ab, setzte den Ball aber knapp über das Tor von HFC-Schlussmann Bredlow (6.). Eine erste Annäherung! Auch im weiteren Verlauf dieser Anfangsphase war die Jahnelf die aktivere Mannschaft, kam durch Marc Lais (13.) und Marco Grüttner (16.) zu weiteren guten Gelegenheiten, die den Kasten allerdings verfehlten.
Nach gut 20 Minuten fingen auch die Hausherren an mitzumischen, die in Person von Ajani einen ersten Warnschuss abgaben (18.). Und dann hätte es beinahe geklingelt: Hein verschätzte sich bei einem Rückpass auf Philipp Pentke, der Ball kullerte in Richtung des leeren Tores. Doch der Jahntorhüter sprintete zurück und kratze ihn wenige Millisekunden vor dem herannahenden HFC-Spieler Fennell von der Linie (23.). Ganz stark von Pentke, Glück für den SSV!
In der Folge wurde der Hallesche FC immer stärker, näherte sich dem Jahntor immer weiter an. Pintol war nach HFC-Ecke mit dem Kopf zur Stelle, wieder war Philipp Pentke auf seinem Posten und faustete den Ball raus (43.). Mit dem Halbzeitpfiff gelang den Sachsen-Anhaltinern dann aber trotzdem der Führungstreffer: Ajani setzte sich gegen Nandzik durch, tunnelte Marvin Knoll und legte so für Pintol auf. Der Toptorjäger der Hallenser hatte völlig frei keine Mühe, sich eine Ecke auszusuchen (45.).
Jahntrainer Herrlich brachte mit dem Seitenwechsel gleich zwei frische Kräfte: Haris Hyeni und Uwe Hesse kamen ins Spiel, Kolja Pusch und André Luge blieben draußen. Und die neuen brachten auch neuen Schwung ins Team: Wie zu Beginn der ersten Halbzeit war die Jahnelf die aktivere Mannschaft, Hyseni kam bald zu einer ersten Gelegenheit, schoss den von Grüttner erarbeiteten Ball aber knapp am rechten Pfosten vorbei (50.).
Weiter Jahn Regensburg: Uwe Hesse bediente Marco Grüttner, dessen Kopfball aber auch noch daneben ging (52.). Dann war Thommy mit einem wuchtigen Freistoß aus gut 30 Metern zur Stelle, den Bredlow aber stark rausfausten konnte - der hätte genau gepasst (63.). Heiko Herrlich ging nun mehr Risiko, wollte in Halle unbedingt punkten und brachte Stürmer Markus Ziereis für Verteidiger Sebastian Nachreiner. Doch die defensive Dreierkette wurde sofort geprüft: Nach einem Konter stand Ajani völlig frei im Strafraum und konnte abschließen, schoss aber drüber (73.).
Insgesamt sollte sich der Mut zum Risiko aber auszahlen: Alexander Nanzik marschierte auf links, ließ sich auch von Brügmann nicht an der Flanke hindern, die butterweich genau auf den Kopf von Marco Grüttner ging - der Stürmer konnte sich die Ecke aussuchen und markierte mit seinem neunten Saisontor den hochverdienten Ausgleich für den SSV (82.). Nach dem Toptorjäger des HFC war auch der Toptorjäger des Jahn zur Stelle. Wenig später war dann Schluss, die Herrlich-Elf trennte sich leistungsgerecht mit 1:1 vom Halleschen FC und entführte einen Punkt vom heimstärksten Team der Liga.
Der Trainer war stolz auf sein Team: "Die Freude darüber, dass wir hier einen Punkt mitgenommen haben, überwiegt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben aber Mitte der Halbzeit das Spiel aus der Hand gegeben, das Gegentor wäre zu verteidigen gewesen. Die Wechsel in der Pause haben noch einmal mächtig Schwung in die Mannschaft gebracht. In der zweiten Halbzeit haben wir phasenweise dominiert und wenig zugelassen. Die Art und Weise, wie die Mannschaft versucht hat, den Ausgleich zu machen, darauf kann man stolz sein. Den Punkt hat sie sich verdient!"
Jahntrainer Heiko Herrlich änderte seine Startformation im Vergleich zum 1:1 in Halle auf zwei Positionen: Für André Luge rückte Uwe Hesse ins rechte Mittelfeld, für Kolja Pusch spielte Haris Hyseni. Damit agierte die Jahnelf gegen Frankfurt wieder mit zwei Stürmern, die Aufstellung entsprach also exakt der zweiten Halbzeit vom Spiel in Sachsen-Anhalt.
Der Sport- und Schwimmverein begann druckvoll gegen den FSV Frankfurt und wurde auch früh gefährlich: Marco Grüttner bediente Erik Thommy im Sechzehner der Hessen, der allerdings von den Beinen geholt wurde. Die Hans Jakob Tribüne forderte vehement Elfmeter, doch die Pfiefe blieb stumm (8.). Vor allem über die linke Seite startete der Jahn einige aussichtsreiche Angriffe - den ersten richtigen Abschluss hatten aber die Gäste: Ochs konnte von rechts eine Flanke in den Fünfer bringen, wo Kader höher sprang als Oliver Hein und per Kopf das 0:1 erzielte (14.). Erste Chance, erstes Tor FSV; bitterer Beginn!
Die Jahnelf war auf die passende Antwort aus, Hyseni nahm sich ein Herz und zog aus 20 Metern ab, dieser erste Torschuss ging jedoch noch klar vorbei (16.). Das Spiel wurde jetzt aber munterer. Ballverlust Jahn und Konter Frankfurt: Corbin Ong marschierte, doch Hein konnte ihn rechtzeitig vom Ball trennen (17.). Und die Chancen wurden besser: Es gab Freistoß für die Rothosen an der rechten Eckfahne, den Erik Thommy in den Strafraum brachte, aber vom FSV zunächst geklärt werden konnte. Dann hämmerte Hesse den Nachschuss aufs Tor - und der ging nur um Millimeter am linken Pfosten vorbei! Die beste Chance auf den Ausgleich (20.).
In der Folge tat sich der SSV Jahn aber schwerer, die Gäste standen mit der Führung im Rücken stabil, konnten ihrerseits Nadelstiche nach vorne setzen. Ein Schuss von Salem ging aber klar über das Jahngehäuse (27.). Vor der Pause gab es aber dann doch noch den Ausgleich: Im Strafraum des FSV wurde Hein klar von den Beinen geholt, diesmal gab es den Strafstoß! Andreas Geipl trat an und verwandelte zum 1:1 (42.). Und es wäre fast noch besser gekommen: Geipl steckte auf Grüttner durch, der von rechts mit einem wuchtigen Schuss zur Stelle war, doch Pirson im Frankfurter Tor parierte zur Ecke (45.). Dann ging es in die Kabinen.
Kapitän Oliver Hein holte den Elfmeter zum 1:1 raus. Foto: Gatzka
Ohne Wechsel ging es diesmal weiter, und die Elf von Trainer Heiko Herrlich drückte auf den zweiten Treffer, erspielte sich erstklassige Chancen: Thommy schlug eine Flanke von links, Hyseni brachte sie mit dem Kopf auf den Kasten der Gäse - doch der Pfosten stand im Weg (56.). Dann konnte sich ein Frankfurter gerade noch in den Schuss von Hyseni werfen, nachdem dieser mustergültig von Hesse und Grüttner bedient wurde (58.). Das 2:1 lag jetzt in der Luft, die Gäste schwammen - und dann zappelte der Ball wirklich im Netz! Allerdings hatte der Assistent schon die Fahne gehoben, Abseits von Schütze Hyseni (63.)...
Die starke Phase der Jahnelf wurde trotzdem belohnt: Der eingewechselte Jann George konnte rechts die Hereingabe geben, in der Mitte stand Grüttner einschussbereit - am Ende drückte Schorch den Ball ins eigene Netz zum 300. Drittligator des SSV Jahn Regensburg! Sei's drum, Spiel gedreht, das hochverdiente 2:1 für den Jahn (68.). Die Herlich-Elf spielte sich jetzt in einen Rausch: Geipl zog aus der zweiten Reihe ab, verfehlte das Tor mit seinem wuchtigen Schuss nur knapp (70.), dann schoss Lais vom rechten Strafraumeck, Keeper Pirson parierte zur Ecke (71.). Weiter der SSV, Hyseni mit dem Schuss aus 16 Metern - vorbei (74.).
Die Rothosen wollten den Sack zu machen und drückten weiter auf den dritten Treffer. Hyseni konnte einen Kopfball nicht gezielter platzieren, sodass Pirson zur Stelle war (84.). Dennoch reichte es zum verdienten ersten Sieg im Jahr 2017, der Jahn springt auf Position neun in der Tabelle - mit wieder acht Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Jahncoach Heiko Herrlich freute sich vor allem über die Leistung im zweiten Durchgang: "Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, aber nicht mit der Leistung bis zur Halbzeit. WIr haben es nicht geschafft Druck auszuüben und waren sehr defensiv. Uns ist das Spiel völlig entglitten. Erst in der Endphase der ersten Hälfte war es besser. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft ein anderes Gesicht gezeigt, man kann ihr hier nur vorwerfen, nicht früher den Sack zugemacht zu haben. Dann hätten wir nicht bis zum Schluss zittern und kämpfen müssen." Sein Gegenüber, FSV-Trainer Roland Vrabec sah einen verdienten Jahnsieg: "Gar keine Frage, der Sieg gegen den Jahn geht absolut in Ordnung!"
Augsburgs Geschäftsführer Stefan Reuter spricht Klartext: Ab dem Sommer wird der verliehene Dribbler wieder beim FC spielen.
Dynamisch unterwegs, alles im Blick und der Ball ganz eng am Fuß – so kennen die Jahn-Fans Erik Thommy. Foto: Nickl
Noch drei Monate können die Fans des SSV Jahn Regensburg Erik Thommy zujubeln. Dann wird der Flügelflitzer das Trikot der Oberpfälzer ausziehen – und so schnell nicht mehr überstreifen. Für eine Saison war der 22-Jährige vom FC Augsburg ausgeliehen worden und begeistert bislang das Regensburg Publikum. Eine Verlängerung oder gar einen Transfer wird es aber nicht geben, wie Stefan Reuter erklärt. Auf Anfrage unseres Medienhauses, wann über die Zukunft von Thommy entschieden wird, antwortet der Geschäftsführer des FC Augsburg mit der Feststellung, dass dies bereits entschieden ist: „Erik Thommy wird nach der Saison wieder zum FC Augsburg zurückkehren.“
Es ist eine gute Kombination für einen Fußballer, wenn er schnell ist und zudem gut mit dem Ball umgehen kann. Bei Thommy ist das der Fall. Der 1,74 Meter große Flügelstürmer mit den markant nach hinten frisierten Haaren kam im vergangenen Sommer zum SSV Jahn. Schnell war klar, dass er der neue Schlüsselspieler der Regensburger ist, der mit seinen Dribblings Löcher in die gegnerische Abwehr reißen soll. Fans bestaunen die Dribblings
Dies ist ihm oft genug gelungen. Wenn er ohne Angst auf zwei oder drei Gegenspieler zurennt und sich mit einer Finte einen Weg durch diese bahnt, geht ein Raunen durchs Regensburger Fußball-Stadion. Die Fans des SSV Jahn lieben Thommy, der zwar der Star des Teams ist, neben dem Platz aber sehr ruhig und zurückhaltend auftritt.
Beim FC Augsburg wurde das Reuter zufolge alles genau registriert. Der Klub verfolge die Leistungen seiner ausgeliehenen Spieler „durch Mitarbeiter oder Scouts vor Ort oder auch mittels Videos von den Spielen“. Reuter ist voll des Lobes über Thommy: „Erik hat eine tolle Entwicklung genommen.“ Dass die Verantwortlichen in Augsburg mit Thommys bisheriger Vorstellung in Regensburg sehr zufrieden sind, dürfte ihm auch persönlich mitgeteilt worden sein. Reuter zufolge „ist es unser Ziel, mit allen Spielern, die wir an andere Vereine verliehen haben, regelmäßig in Kontakt zu sein“.
Intensiven Kontakt dürfte es dabei insbesondere mit den Spielern geben, die der FC auf lange Sicht in seinen Bundesliga-Kader einbinden will. Dies scheint bei Thommy der Plan zu sein. Reuter sagt jedenfalls, dass er es dem Dribbelkünstler auf jeden Fall zutraut, sich in der höchsten deutschen Spielklasse durchzusetzen. Ob Thommy sich dafür in bestimmten Bereichen noch verbessern müsse, lässt Reuter offen: „Das besprechen wir intern mit ihm.“
Thommy selbst geht mit den Nachrichten um seine Zukunft gelassen um. Stand der Dinge sei, dass er in Augsburg bis 2018 Vertrag hat und bis zum Sommer nach Regensburg ausgeliehen ist. „Im Fußball kann man aber nie vorhersagen, was genau passiert. Alles was im Sommer ist, stelle ich jetzt aber ganz hinten an. Momentan liegt mein Fokus ganz allein auf der aktuellen Saison“, sagt er. „Musste mich reinarbeiten“
Als einen wichtigen Grund für seine tollen Leistungen beim Jahn nennt Thommy den Umstand, dass er sich in der Mannschaft sehr wohl fühle. Er habe dabei auch nicht das Gefühl, dass der Druck ganz allein auf ihm liegt und in jedem Spiel Wunderdinge von ihm erwartet werden: „Wir haben elf Spieler auf dem Platz und da hat jeder seine Aufgabe.“ Er habe vor der Saison nicht einmal vorausgesetzt, dass er eine Stammplatzgarantie hat: „Wie jeder andere musste ich mich reinarbeiten.“ Umso mehr freut es ihn selbst, dass es nun so gut läuft.
„Für einen jungen Spieler ist es das Wichtigste, Spielpraxis zu sammeln“, sagt er. Sich nach Regensburg ausleihen zu lassen, sei deswegen die richtige Entscheidung gewesen. Für den gebürtigen Ulmer lief es in den Jahren zuvor schließlich nicht immer nach Plan. Für ein Jahr war er vom FC Augsburg bereits an den 1. FC Kaiserslautern in die 2. Liga ausgeliehen worden, schaffte dort aber nicht den Durchbruch und kehrte ins Regionalliga-Team der Augsburger zurück. Nun scheint er aber körperlich robuster geworden zu sein und ist drauf und dran, sich im Profifußball einen guten Namen zu machen. Auf jeden Fall wird er bereits zu den besten Spielern der gesamten 3. Liga gezählt.
Jahn-Geschäftsführer Christian Keller will die Hoffnung auf einen Verbleib Thommys noch nicht ganz aufgeben: „Grundsätzlich sind die Gegebenheiten klar. Wir werden jetzt aber einfach bis Sommer abwarten. Wenn sich dann eine Chance ergeben würde, Erik Thommy doch in Regensburg zu halten, würden wir alles uns Mögliche dafür tun.“
Die Leistungen des Angreifers lobt Keller ausdrücklich. Thommy sei ein „absoluter Leistungsträger unseres Teams, den wir nicht missen möchten“. Auch Keller traut es Thommy grundsätzlich zu, sich in höheren Spielklassen, vielleicht sogar in der Bundesliga, durchzusetzen: „Er ist ein junger Spieler und hat sehr gute Anlagen sowie die erforderliche professionelle Einstellung, so dass er das irgendwann schaffen könnte.“
Im Vergleich zum ersten Sieg 2017 im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt änderte Heiko Herrlich seine Aufstellung auf zwei Positionen. Zum einen musste er Oli Hein verletzungsbedingt durch Robin Urban ersetzen, zum anderen rückte Jann George für Uwe Hesse ins Team. In der Offensive setzte der Jahn Trainer also erneut auf eine Doppelspitze aus Grüttner und Hyseni.
Im ersten Durchgang entwickelte sich von Beginn an ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Mannschaften ließen sich nur wenig Raum zum Atmen und gestatteten so wenige Chance. Die beste in der Anfangsphase hatten die Gastgeber als Morys nach fünf Minuten auf links durchbrach, Wegkamp seine Hereingabe in Hüfthöhe aber nicht erreichen konnte. Auf Seiten des Jahn verzeichnete dagegen Erik Thommy die erste Torannäherung, als er nach einer guten halben Stunde von links nach innen zog, sein Schlenzer den Kasten am langen Eck aber um ein paar Zentimeter verfehlte. Den einzigen Treffer im ersten Durchgang erzielten dann aber doch die Hausherren. Nach einem Eckball von rechts kam Müller aus gut 11 Metern quasi unbedrängt zum Kopfball und Pentke konnte den Ball nicht mehr entscheidend abwehren (42. Spielminute). Eine bittere Pille, denn vor der Halbzeit hatte der Jahn eigentlich mehr vom Spiel und hätte sich mindestens ein Unentschieden verdient gehabt.
Heiko Herrlich wechselte in der Halbzeit, brachte Uwe Hesse für den angeschlagenen Robin Urban und gab damit auch die Richtung für den zweiten Durchgang vor. Die erste Möglichkeit ergab sich dann nach einer guten Stunde: Uwe Hesse flankte aus dem rechten Halbfeld, aber Marco Grüttner kam im Sechzehner in aussichtsreicher Position nicht ganz an den Ball. Die nächste nennenswerte Gelegenheit hatte dann wieder der VfR Aalen - und gleich eine echte Schrecksekunde! Nach einem Freistoß kam scheinbar Preißinger am kurzen Pfosten an den Ball und versenkte im linken Eck. Schiri Lossius entschied sofort auf Abseits - eine Fehlentscheindung. Glück gehabt also!
Und es kam noch besser für den Jahn. Statt mit 2:0 in Rückstand zu gehen schlug der SSV wenige Minuten später zum 1:1 zu. Auf der rechten Seite war es der eingewechselte Uwe Hesse, der abermals flankte und in der Mitte den aufgerückten Marc Lais fand. Der bewies abermals seine Kopfballstärke und versenkte ins rechte Eck (72.). Spätestens jetzt hatte die Jahnelf Lunte gerochen, sie machte weiter Druck. Andi Geipl setzte am gegnerischen Strafraum gut nach und wurde zu Fall gebracht - eine sehr gute Postion. Marvin Knoll schnappte sich die Kugel ("Ich hab gesagt: 'Lass das mal den Papa machen!'") und zirkelte den Ball unnachahmlich über die Mauer ins rechte Toreck - Riesenjubel auf Seiten des Jahn (78.).
Nun hieß es den Sieg über die Zeit zu bringen und die Rothosen stemmten sich mit allem, was sie hatten gegen den Ausgleichstreffer und waren damit letztlich auch erfolgreich. Ein erneuter Sieg der Mentalität, denn zum zweiten Mal in Folge gelang dem Jahn nach einem Rückstand noch ein Sieg. Seit sieben Partien ist der SSV nun in der 3. Liga ungeschlagen - eine starke Serie. Heiko Herrlich analysierte das Spiel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel aber gewohnt nüchtern: "Man muss ehrlich sagen, dass wir heute auch ein wenig das Glück auf unserer Seite hatten. Der Sieg war nicht unverdient, aber wenn wir mit 2:0 in Rückstand gehen, ist der Sack vermutlich zu." Sein Kollege Peter Vollmann sah das ähnlich, fügte aber an: "Der Jahn war heute über 90 Minuten die bessere Mannschaft, deshalb geht der Sieg auch in Ordnung. Glückwunsch an meinen Kollegen."
Marv Lais glich per Kopf zum 1:1 aus (Foto Janne)
Nun geht es am kommenden Wochenende zuhause gegen die Sportfreunde Lotte weiter (Tickets). Kein Jahnfan hätte sicher etwas dagegen, wenn die Serie dann weiter ausgebaut wird. Notfalls auch mit dem nötigen Quäntchen Glück.
Es läuft beim Jahn! Nach dem zweiten Sieg in Folge konnte der Sport- und Schwimmverein einen gewaltigen Sprung in der Tabelle machen - Platz drei! Doch der könnte auch schnell wieder weg sein, wenn die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich im nächsten Heimspiel nicht alles abruft: Am morgigen Samstag sind die Sportfreunde Lotte zu Gast an der Donau. Anpfiff in der Continental Arena ist um 14 Uhr.
Die Jahnelf:
Sieben Spiele ungeschlagen, Sprung auf den Relegationsplatz, enorme Mentalität - die Form der Jahnelf stimmt! Auch Heiko Herrlich freut sich über die Leistungen seiner Mannschaft. Doch der Jahntrainer weiß auch, warum man jetzt nicht die Bodenhaftung verlieren sollte: "Die sieben Spiele tun uns gut! Das ist eine tolle Serie, auch wenn für mich auch wichtig war, dass die Leistung stimmt. Aber in Aalen hatten wir auch Glück, vor allem Standardsituationen sind unsere Achillesferse. Wie eng alles beisammen ist, kann man an der Tabelle erkennen - die Tabelle ist nur eine Momentaufnahme. WIr rücken nicht von unserem Ziel ab.". Trotzdem glaubt er, dass sein Team etwas reißen kann: "Das wird ein Topspiel, eine ähnliche Herausforderung wie gegen Spitzenreiter Duisburg. Um einen oder alle drei Punkte da zu lassen, muss alles zusammenpassen."
Der Gegner:
Der VfL Sportfreunde Lotte aus der beschaulichen 14.000-Einwohner-Gemeinde (und damit so groß wie Lappersdorf) ist so etwas wie die Überraschungsmannschaft der 3. Liga. Wie der SSV Jahn in diesem Sommer aufgestiegen bewiesen sie vom Fleck weg, dass sie kein Außenseiter sein werden - nur an zwei Spieltagen standen sie überhaupt auf einem zweistelligen Tabellenplatz und wollen sogar ein Wörtchen um Platz zwei oder drei mitreden. Vor allem im DFB-Pokal sorgt die Mannschaft aus dem Tecklenburger Land für ordentlich Furore: Sie steht im Viertelfinale gegen Borussia Dortmund - zuvor wurden die Erstligisten Werder Bremen und Bayer Leverkusen sowie der TSV 1860 München aus dem Wettbewerb geworfen. Und das auch verdient, wie Herrlich anmerkt: "Das ist mit der höchste Standard, der in der 3. Liga zu sehen ist. Die Siege im Pokal waren kein Zufall, sie waren da die bessere Mannschaft. Sie spielen eine überragende Saison und gehen morgen als Favorit ins Spiel."
Der Kader:
Die Position rechts in der Viererabwehrkette muss erneut neu besetzt werden. Nachdem Oliver Hein wegen einer Knievereltzung ausfiel, verletzte sich in Aalen auch dessen Vertreter Robin Urban. Der Defensivmann zog sich einen Außenbandanriss zu und musste zur Pause raus. Wer gegen die Westfalen als Rechtsverteidiger auflaufen wird, wollte Herrlich nicht verraten, nannte mit Uwe Hesse aber eine mögliche Alternative: "Uwe hat seine Sache gut gemacht, hat auch das Ausgleichstor vorbereitet und für Gefahr gesorgt. Aber es gibt auch zwei, drei andere Möglichkeiten.". Auch Markus Palionis, Patrick Dzalto, Benedikt Saller und Thomas Paulus befinden sich noch im Lazarett. Neu auf der Ausfallliste ist dazu Daniel Schöpf (Muskelfaserriss).
Das Hinspiel:
Beim allerersten Vergleich zwischen dem Jahn und den Lotteranern waren die Rothosen von Beginn an das bessere Team. Durch einen Doppelschlag kurz vor der Halbzeitpause (Eigentor Rahn nach Vorarbeit Nandzik, 41. und George, 42.) sah es so aus, als würde das eine klare Geschichte werden - doch noch vor dem Seitenwechsel gelang den Westfalen nach einem Eckball und einem Fehler in der Zuordnung der Anschluss (44.), kurz nach der Pause sogar der Ausgleich (55.). Die restliche zweite Halbzeit war offen mit Chancen auf beiden Seiten - in der Nachspielzeit gelang Lotte dann der Lucky Punch (90.+3). "Das war sehr bitter für uns", erinnert sich der Trainer.
Zahlenspiele:
Die Jahnelf ist seit 7 Spielen ungeschlagen - nur der MSV Duisburg ist länger unbesiegt (12). Lotte hat die letzten 3 Auswärtsspiele mit insgesamt 8:0 Toren gewonnen. Mit 37 Toren hat der SSV weiter die beste Offensive der Liga. Die Lotteraner haben in der Rückrunde erst zwei Treffer hinnehmen müssen (Liga-Bestwert). Der Jahn und die SFL sind echte Spätzünder: 12 Jahntreffer fielen nach der 75. Minute, bei Lotte sind es sogar 13 - kein Team hat mehr späte Tore.
Heiko Herrlich musste im Heimspiel gegen die Sportfreunde Lotte auf Robin Urban verzichten. Der Außenverteidiger, der erst den verletzten Oliver Hein ersetzt hatte, zog sich beim 2:1 in Aalen einen Außenbandanriss zu und musste wieder passen, für ihn spielte Sven Kopp. Außerdem stellte der Jahntrainer wieder das System auf einen Stürmer um: André Luge spielte im zentralen Mittelfeld, Haris Hyseni setzte sich dafür zunächst auf die Bank.
Der SSV Jahn begann druckvoll gegen ausgeruhte Westfalen, strahlte von Beginn an viel Gefahr aus. Nach fünf Minuten gab es auch schon die erste Chance: Kopp bekam den Ball im Strafraum von Marc Lais serviert und gab weiter auf Marco Grüttner. Der Jahnstürmer schloss ab, aber Fernandez im SFL-Kasten lenkte den Ball mit dem Fuß gerade noch zur Ecke ab (6.). Die Anfangsphase ging klar an die Jahnelf, ohne dabei die ganz klaren Möglichkeiten zu haben. Die hatten dann urplötzlich die Gäste: Nach Ballverlust in der Vorwärtsbewegung und einer Lücke in der Abwehr stand Freiberger plötzlich völlig frei vor Jahnkeeper Philipp Pentke. Der Lotteraner spielte noch einmal zum besser positionierten Lindner, der dann von Kopp bedrängt neben das freie Tor schoss (21.). Glück für den Jahn, der bis dahin die bessere Mannschaft war.
Doch wenig später gab es dann die erste hundertprozentige Chance für die Rothosen: Luge gab den Ball von rechts, wo Erik Thommy am langen Pfosten einschussbereit stand - doch Fernandez parierte stark. Aus dem Hintergrund rauschte Andreas Geipl zum Nachschuss an, doch auch der konnte von der Linie gekratzt werden (26.). Schade! Das war die ganz große Möglichkeit für den SSV. Luge (39.) und Geipl (45. + 1) gaben vor dem Seitenwechsel je noch einen wuchtigen Schuss aus der zweiten Reihe ab, doch der VfL-Schlussmann hatte die Bälle im Nachfassen. So ging es torlos in die Kabinen - viel Aufwand, noch wenig Ertrag für die Elf von Trainer Heiko Herrlich.
Die zweite Halbzeit begann weniger offensiv, als die erste. Erst nach gut zehn Minuten war die Jahnelf wieder im gegnerischen Strafraum zu finden: Nach einer Ecke konnte Lotte zunächst klären, Nachreiner brachte den zweiten Ball noch einmal in die Box auf Lais - doch der Mittelfeldspieler wurde von Fernandez klar regelwidrig von den Beinen geholt, Schiedsrichter Schwermer zeigte zurecht auf den Punkt. Andreas Geipl trat an und verwandelte links unten zur verdienten Führung (58.).
Im Anschluss schalteten der Jahn einen Gang runter. Die Gäste versuchten zum Ausgleich zu kommen, fanden in der stabilen Defensive allerdings keine Lücke. Die Jahnelf spielte den Sieg ganz souverän über die Bühne - und erzielte kurz vor Schluss sogar noch das 2:0: André Luge wollte in einem Konter Erik Thommy bedienen, doch VfL-Kapitän Rahn lenkte den Ball ins eigene Netz (89.). Der Deckel auf dem dritten Sieg in Folge!
Die Regensburger zeigen gegen Lotte, dass sie das Zeug zur Spitzenmannschaft haben – und eine Einheit geworden sind.
Komm her! Marco Grüttner (hinten) feiert mit Andre Luge das 2:0.
Hier eine Umarmung, da ein Abklatschen – die Spieler des SSV Jahn schalten den Team-Modus auch nach dem Abpfiff nicht ab. In den Katakomben der Continental-Arena herrscht zwar ein hektisches Gewusel, doch irgendein Mannschaftskollege, mit dem man auf Tuchfühlung gehen kann, findet sich immer. „Wir sind eine gute Einheit und jeder freut sich für den anderen“, beschreibt Verteidiger Marvin Knoll die Stimmung. Wobei es natürlich einfacher ist, zusammenzuhalten, wenn es auf dem Platz so gut läuft wie derzeit. Mit einer bärenstarken Leistung zwangen die Regensburger am Samstag die Sportfreunde Lotte mit 2:0 (0:0) in die Knie. Seit acht Spielen ist der Jahn nun ungeschlagen und in der Tabelle ganz vorn dabei. Mittelfeldmotor Andy Geipl fasst das alles prägnant zusammen: „Die aktuelle Situation ist richtig geil.“
Zwei Nullen standen im Spiel gegen Lotte zur Halbzeit auf der Anzeigetafel. Klingt nach einem langweiligen Spiel – war es aber nicht. Die Regensburger Fans verabschiedeten ihr Team vielmehr mit großem Applaus in die Pause. Die Mannschaft hatte zuvor begeisternden Fußball gezeigt. Von der ersten Minute gingen die Regensburger bissig, konzentriert und mit einem unheimlichen Willen zu Werke. Die Lotteraner schienen sichtlich beeindruckt, mit welcher Macht die Gastgeber auf ein Tor drängten. Das wollte trotz etlicher bester Chancen zunächst aber einfach nicht fallen. „Wir hätten in der ersten Halbzeit schon führen müssen, da müssen wir uns in der Chancenverwertung verbessern“, sagte Flügelflitzer Erik Thommy später – fügte dann aber völlig zu Recht an: „Im Großen und Ganzen war es eine Super-Leistung.“
Jahn-Trainer Heiko Herrlich hatte seine Startelf zuvor erneut umbauen müssen. Hinten rechts fiel zuletzt ein Spieler nach dem anderen aus. Zunächst Oliver Hein, dann dessen Vertreter Robin Urban. Benedikt Saller, der auch schon auf dieser Position gespielt hat, fehlt ohnehin seit längerem. Herrlich zauberte nun Sven Kopp aus dem Hut – und der machte seine Sache überaus gut. Kopp verletzt sich an der Schulter
Da war es umso trauriger, dass Kopp kurz vor dem Abpfiff mit einer Schulterverletzung vom Platz musste. Eine genaue Diagnose steht noch aus, Herrlich befürchtet aber, dass die Saison für den Verteidiger möglicherweise bereits vorzeitig beendet ist und zeigte sich darüber sehr betroffen. Dass Kopps Verletzung ein dicker Wermutstropfen an diesem ansonsten so schönen Fußballtag sei, meinte auch Jahn-Geschäftsführer Christian Keller. Für die Leistung der Mannschaft gab es von ihm derweil ein dickes Lob: „Die erste Halbzeit war nahezu makellos.“ Auch Vereinschef Hans Rothammer freute sich über den glänzenden Auftritt der Spieler. Der Jahn wurde in den vergangenen Monaten von den Auswirkungen der Regensburger Korruptionsaffäre gebeutelt, da sei es jetzt umso schöner, meinte Rothammer, „wenn man sportlich keine Sorgen hat“.
Dass am Ende gegen Lotte nicht nur die Leistung, sondern auch das Ergebnis stimmte, dafür sorgten in vorderster Front die beiden zentralen Mittelfeldspieler des Jahn: Marc Lais und Andy Geipl. Nach einer abgeblockten Flanke von Sebastian Nachreiner segelte der Ball nach einer knappen Stunde Spielzeit in einer seltsamen Flugkurve in den Strafraum der Gäste hinein. Lais erkannte die Gelegenheit, spurtete hinterher und wurde, da er einen Tick schneller am Ball war, von Lottes Torwart gelegt. Beim fälligen Elfmeter trat Geipl an und verwandelte traumhaft sicher. Herrlich lobte ihn später als einen „Spieler, der schon immer Verantwortung übernommen hat und das lebt, was wir spielen wollen“.
Als der Ball zum 1:0 im Netz lag, brach in der Continental-Arena ein wahrer Jubel-Orkan aus. Der Höhenflug des Jahn schlug sich dieses Mal auch in der Zuschauerzahl nieder. Mehr als 6500 Menschen waren gekommen, um sich davon zu überzeugen, ob der Jahn derzeit wirklich so gut ist, wie es der Blick auf die Tabelle vermuten lässt. Bei der Partie gegen Lotte erhielten sie eine klare Antwort auf diese Frage: Ja! Die Fans dürfen träumen
Nach dem Abpfiff war das Studium auf die Tabelle für die, die es mit dem Jahn halten, sogar noch schöner. Da Magdeburg verlor, haben die Regensburger nach Punkten zum zweiten Platz aufgeschlossen. Dass einige Fans nun davon träumen, dass der Jahn bis zum Saisonende im Aufstiegsrennen dabei ist, lässt sich nicht mehr vermeiden. „Die Fans dürfen auch träumen“, meinte Geipl, „wir bleiben aber am Boden und schauen von Spiel zu Spiel. Das ist ein alter Spruch, aber es ist wirklich so.“ Im Moment laufe es einfach, sagte der wieder einmal überragende Mittelfeld-Organisator: „Und wir genießen das jetzt einfach.“ Auch neben dem Platz verbessert
Eine Mannschaft, eine Familie, eine Einheit. Die Spieler wollen den Teamgedanken leben. „Wir haben uns auf und neben dem Platz verbessert“, erzählte Geipl. Zuletzt seien die Spieler gemeinsam zum Wrestling in die Donau-Arena gegangen: „Solche Sachen schweißen zusammen. Das macht uns gerade aus.“ Ein Indiz dafür, dass das Team wirklich zusammenhält, waren am Samstag die Szenen nach dem 2:0. Andre Luge wollte bei einem Konter kurz vor Ende der Partie auf Erik Thommy passen. Lottes Matthias Rahn grätschte dazwischen und lenkte den Ball ins eigene Tor. Beim Jahn sprangen die Spieler von der Ersatzbank auf, rannten auf den Platz und feierten mit Luge. Der scheint ohnehin ein Sinnbild für den Höhenflug der Regensburger zu sein. Vor einiger Zeit schien der 26-Jährige beim Publikum bereits durchgefallen: Nur Laufen alleine reicht nicht, es muss dabei auch was rauskommen, hieß es. Mittlerweile findet Luge immer besser die Balance. Immer noch schmeißt er sich aufgedreht ins Getümmel und zieht einen kraftraubenden Spurt nach dem anderen an. Derzeit hat er aber auch ein gutes Gespür dafür, wann weniger mal mehr ist und auch ein simpler Drei-Meter-Pass zum Nebenmann reicht.
13 Spiele hat der Jahn in dieser Saison nun noch vor sich. 45 Punkte und der damit verbundene sichere Klassenerhalt lautet das offizielle Saisonziel. Dafür fehlen noch sechs Zähler. Die wollen sich die Regensburger so schnell wie möglich schnappen. Wenn das geschafft ist, sei immer noch genug Zeit, über etwas anderes nachzudenken, lautet der Tenor. Und nicht vom Aufstieg zu sprechen, heißt ja nicht, dass der Jahn in den nächsten Spielen die Punkte freiwillig abgeben will, wie Stürmer Marco Grüttner sagt: „Natürlich wäre es schön, lange vorne dabei zu sein. Das ist doch logisch, das will jeder Fußballer.
Acht Spiele ungeschlagen! Das ist ein neuer Rekord für die Jahnelf in der 3. Liga. Aber soll es natürlich nicht bleiben: Am morgigen Samstag ist der SSV Jahn Regensburg bei Fortuna Köln zu Gast und will ein neuntes Spiel anfügen - am besten sogar den vierten Sieg in Folge holen. Anpfiff im Südstadion ist um 14 Uhr.
Die Jahnelf:
Keine Frage: Die Jahnelf ist gut drauf! "Ich unterscheide ja immer zwischen Leistung und Ergebnis - zuletzt stimmte aber beides", freute sich SSV-Coach Heiko Herrlich (die ganze Pressekonferenz seht ihr hier). Mit 39 Punkten steht seine Mannschaft weiter auf Rang drei, ungeachtet der Nachholpartie der Lotteraner Sportfreunde. Doch noch sind die 45 nicht erreicht, weswegen es für den erfahrenen Trainer auch keinen Grund gibt, irgendetwas am Ziel Klassenerhalt zu ändern: "Ich sehe das sachlich: Bis Platz zwölf ist es nur ein minimaler Abstand. Jeder kann jeden schlagen, das hat mittlerweile jeder gesehen. Unser Ziel bleiben die 45 Punkte!"
Der Gegner:
Der SC Fortuna Köln, seines Zeichens ehemaliger Bundesligist, steckt in einer kleinen Ergebniskrise. Das Jahr 2017 wurde mit einem Heimsieg über Magdeburg eigentlich gut begonnen, doch seit fünf Spielen warten die Rheinländer nun schon auf den zweiten Sieg im neuen Jahr. Zuletzt gab es sogar drei Niederlagen in Folge für die Koschinat-Elf! Dennoch erwartet Jahntrainer Herrlich einen starken Gegner: "Das ist eine super Mannschaft, das haben wir schon im Hinspiel gesehen. Sie haben gerade eine Durststrecke, aber sie haben zuhause gegen Magdeburg gewonnen - sie werden keine Angst vor Regensburg haben!" Mit Hamdi Dahmani verfügt Köln zudem über einen brandgefährlichen Offensivmann, der schon neun Tore erzielt hat. Dennoch wollen die Rothosen Punkte aus Nordrhein-Westfalen entführen: "Wir fahren mit breiter Brust nach Köln, das haben wir uns erarbeitet", gibt Heiko Herrlich an.
Der Kader:
Keine erfreulichen Nachrichten hatte Heiko Herrlich was das Lazarett betrifft. Was beim Heimspiel gegen Lotte befürchtet wurde, ist nun traurige Gewissheit: Sven Kopp wird längere Zeit ausfallen. Der Defensivallrounder zog sich eine schwere Schulterverletzung zu - zum dritten Mal in Folge muss der Jahntrainer also die Viererabwehrkette umbauen. Wie er das in der Rheinmetropole machen möchte, wollte er noch nicht verraten, gab aber mehrere Optionen an: "Dreierkette, Marcel Hofrath, Uwe Hesse... Wir haben einige Möglichkeiten. Auch mit Ali Odabas im Zentrum und Sebastian Nachreiner auf rechts. Ich habe was im Hinterkopf, möchte aber noch nicht zu viel verraten." Kolja Pusch zog fällt für die Partie bei der Fortuna mit muskulären Problemen ebenso aus. Auch neu im Lazarett ist Keeper Bastian Lerch, der sich im Training einen Muskelfaserriss zuzog. Für ihn wird U21-Mann Alexander Weidinger erstmals im Team stehen. Auch Stammtorhüter Philipp Pentke war in der Woche zur Pause gezwungen, wie Markus Ziereis und Erik Thommy war er krank. Doch für alle drei sollte ein Einsatz in Köln kein Problem sein, gab Herrlich an. Positives gibt es von Markus Palionis und Benedikt Saller zu berichten, die zum Teil schon wieder im Mannschaftstraining stehen. Beide sind für Köln aber noch keine Option, genauso wie die Langzeitverletzten Oliver Hein, Patrik Dzalto, Robin Urban, Daniel Schöpf und Thomas Paulus. "Es wird eine Herausforderung für uns, das zu kompensieren, aber ich bin guter Dinge, dass wir einen oder drei Punkte mitnehmen können", zeigte sich der Jahntrainer kämpferisch.
Das Hinspiel:
Die Regenschlacht in der Continental Arena endete im September mit einem 2:2-Unentschieden. Der bereits angesprochene Dahmani brachte die Fortuna nach einer guten halben Stunde in Führung, Marc Lais konnte kurz nach dem Seitenwechsel ausgleichen. Doch die Freude währte nicht lange: Per Foulelfmeter (Lais legte Ex-Jahnler Alibaz) trafen wieder die Gäste. Bei schwierigen Witterungsbedingungen sah alles nach einem Kölner Auswärtssieg aus, doch der eingewechselte Haris Hyseni markierte in der Nachspielzeit per Kopf den vielumjubelten 2:2-Endstand.
Zahlenspiele:
Der Jahn ist mittlerweile seit 8 Spielen ungeschlagen! Rekord für den SSV in der 3. Liga (seit 2008). Zuletzt holte die Jahnelf 3 Siege in Folge, ein 4. Erfolg wäre neuer Saisonrekord der Mannschaft. Andreas Geipl ist mit mittlerweile 4 Elfmeter-Toren bester Strafstoßschütze der Liga, traf 4-mal bei 5 Versuchen. Fortuna Köln traf nur 1-mal bei ebenso vielen Anläufen. Die Hausherren sind seit 5 Spielen ohne Sieg, fielen in der Tabelle von Platz 5 auf 12. Die Drittligabilanz der beiden Kontrahenten ist ausgeglichen: 1 Sieg, 1 Unentschieden, 1 Niederlage - bei 6:3 Toren. Beim bisher einzigen Auftritt der Rothosen in Köln im November 2014 gab es aber 0 Tore und 0 Punkte.
Unglaublich bitter! Der SSV Jahn hat am Nachmittag bei Fortuna Köln ein 2:2 (1:0)-Unentschieden geholt. Marco Grüttner glänzte als zweifacher Torschütze (44., 76.), es sah lange nach einem klaren Auswärtssieg aus. Doch die Zwei-Tore-Führung hielt nur bis zur 95. Minute...
Im Kölner Südstadion musste Heiko Herrlich zum dritten Mal in Folge die Position rechts in der Viererabwehrkette neu besetzen: Nach den Verletzungen von Oliver Hein, Robin Urban und schließlich Sven Kopp spielte diesmal Marcel Hofrath von Beginn an. Ansonsten bot der Jahntrainer dieselbe Elf auf, die vor einer Woche den Sportfreunden Lotte ihre Grenzen aufzeigte.
Und der SSV Jahn kam gut in die Partie, kam durch Marco Grüttner zur ersten guten Möglichkeit: Nach einer Ecke von Erik Thommy konnte der Jahnstürmer den Ball per Fallrückzieher aufs Tor bringen und verpasste das Fortuna-Gehäuse nur knapp (11.). Nur eine Zeigerumdrehung später war es Marc Lais, der gefährlich vor dem Kasten der Hausherren auftauchte und aus elf Metern per Kopf zur Stelle war - doch der Kölner Schlussmann konnte den Ball gerade noch über die Latte lenken. Aber auch die Fortuna fand schnell in das Spiel, tauchte vor allem in Person von Oliveira Souza nicht selten vor Philipp Pentke im Jahntor auf. Richtig gefährlich wurde es aber erst in der 23. Minute, als Dahmani das Tor mit einem Schuss aus der zweiten Reihe nur knapp verfehlte.
Anschließend verflachte die Partie ein wenig, 20 Minuten lang passierte in den Strafräumen relativ wenig. Erst kurz vor dem Pausenpfiff kam wieder Pfeffer ins Spiel - und wie! Erst dribbelte sich Thommy an der Fortuna-Defensive fest, dann bediente er Andreas Geipl. Der Mittelfeldmotor zog aus 20 Metern ab, den Nachschuss platzierte dann Grüttner aus kurzer Distanz an Boss vorbei im Tor (44.). Doch fast im Gegenzug der direkte Ausgleich: Nach einem Eckball rettete der Regensburger Defensivverbund gemeinschaftlich - und den anschließenden Konter hätte beinahe noch Jann George versenkt, doch Boss war diesmal schneller (45.+2). So ging es mit der knappen, aber durchaus verdienten Führung in die Kabinen.
Fortuna Köln hatte nach dem Seitenwechsel die ersten Gelegenheiten: Selcuk Alibaz versuchte es zunächst aus der Distanz, doch der Schuss war kein Problem für Pentke (53.). Dann lag der Ball nach einer Ecke frei vor dem Tor, doch zum Glück für die Jahnelf schaltete der SCF nicht schnell genug, sodass die Verteidigung klären konnte (60.). Aber auch die Rothosen wurden wieder gefährlich: Marcel Hofrath verfehlte das Kölner Tor zunächst nach einem gut geschossenen Freistoß (61.), dann mit einer verunglückten Flanke (63.) - der Ball senkte sich gefährlich, landete aber nur auf dem Gehäuse von Boss. Wenig später war es wieder Erik Thommy, der Boss prüfte (72.).
Der SSV Jahn hatte die Kölner mittlerweile gut im Griff und setzte nach vorne immer wieder Nadelstiche: Hofrath bediente den eingewechselten Haris Hyseni mit einer starken Flanke, der Stürmer brachte aber noch nicht genug Power hinter den Ball (75.). Doch dann fiel das fällige 2:0: Marco Grüttner ließ einen Kölner mit der Hacke aussteigen und zog dann aus elf Metern ab - keine Chance für Boss! Schönes Tor vom Jahnstürmer, sein elfter Saisontreffer (76.).
Die Rheinländer hatten sich aber noch nicht aufgegeben und erhöhten die Schlagzahl: Theisen scheiterte völlig frei vor Philipp Pentke, der Jahntorhüter parierte erstklassig (83.). Der Beginn einer völlig verrückten Schlussphase. Denn dann wurde es richtig bitter: Markus Ziereis wurde für Grüttner eingewechselt, verletzte sich aber schon nach drei Minuten und seiner ersten Ballberührung in einem Luftzweikampf. Bevor er ausgewechselt wurde, wurde er minutenlang behandelt. Ziereis hatte sich den Ellenbogen des linken Armes ausgekugelt und wurde sofort für weitere Untersuchungen in ein Kölner Krankenhaus gebracht, wo auch Mannschaftsarzt Dr. Andreas Harlass-Neuking nach ihm sah. Dort renkte man Ziereis den Ellenbogen wieder ein und stellte fest, dass zumindest kein Bruch vorliegt. Am Montag wird eine Kernspintuntersuchung zeigen, ob Bänder in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Nach der Unterbrechung war der SSV vollkommen von der Rolle. Es war zunächst wieder Pentke, der vor Rahn klärte und der Kölner Schlussoffensive einen Dämpfer verpasste - doch der Anschluss sollte trotzdem fallen: Uaferro war ach einer Ecke zur Stelle (90.+6). Nun wollten die Hausherren auch das 2:2, aber Pentke rettete wieder stark vor Dahmani (90.+9)! Der Ausgleich fiel dann trotzdem noch, Pazurek überwand den starken Torhüter in der zehnten Minute der Nachspielzeit, nach einem weiteren Eckstoß...
Ein Unentschieden, dass dem Spielverlauf nicht entspricht. Ein völlig verdienter Sieg wurde spät hergegeben, die Verletzungspause von Markus Ziereis brachte die Rothosen aus ihrem Konzept. Dennoch war die Leistung wieder gut, seit neun Spielen ist der SSV nun ungeschlagen! Zum Klassenerhalt fehlen nur noch fünf Punkte.
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