Was für ein Krimi!!! Der Jahn gewinnt eine unglaubliche Partie bei der SG Sonnenhof Großaspach mit 4:3 (1:2) und holt damit den zweiten Sieg in der neuen Saison! Beide Teams beendeten das Spiel aber nicht in voller Besetzung - Landeka und Palionis mussten je mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen.
[img:center][/img] Auswärtssieg! Die Jahnelf feiert den Sieg im irren Spiel in Großaspach. Foto: Gatzka
Im Vergleich zum Auftaktsieg gegen Hansa Rostock nahm Jahntrainer Heiko Herrlich keine Veränderung der Startelf vor. Die Jahnelf begann stark, machte von Beginn an Druck und wollte ein frühes Tor erzwingen. Andreas Geipl hatte gleich die erste gute Gelegenheit: Nach einem Eckball schoss er aus der zweiten Reihe, der Ball rauschte nur knapp am linken Pfosten vorbei (2.). Kurz darauf marschierte Alexander Nandzik erstmals über links und gab den Ball auf Marco Grüttner, doch dessen Schuss konnte abgeblockt werden (5.).
Sonnenhof Großaspach kam in der 7. Minute zur ersten kleinen Gelegenheit, als Röser von rechts erstmals Pentke prüfte. Doch der Schuss war keine Gefahr für den Jahnkeeper. Der SSV behielt das Heft in der Hand, erst nach einer Viertelstunde fand die SGS richtig ins Spiel, konnte sich ein wenig befreien und das Spiel ins Mittelfeld verlagern. Trotzdem blieben die Rothosen die aktivere Mannschaft.
Ein Aspacher Eckstoß brachte dann die verdiente Führung: Über Erik Thommy lief der Konter über die linke Seite, die Augsburger Leihgabe sah Grüttner, der vor dem Tor die Übersicht behielt und gekonnt zum 1:0 an Broll vorbei schob (24.). Ein Konter wie aus dem Lehrbuch! Viel Gelegenheit zum Jubeln gab es allerdings nicht. Gleich nach Wiederanpfiff holten die Hausherren einen Freistoß heraus, kurz vor dem Strafraum in zentraler Position. Landeka trat an und verwandelte direkt oben rechts - Ausgleich (25.).
Das 1:1 kam aus dem Nichts, genauso wie die Aspacher Führung wenige Minuten vor dem Seitenwechsel: Ein Einwurf von rechts fiel Jüllich vor die Füße, der nicht lange zappelte und den Ball zum 2:1 in die Maschen drosch (39.). Der Rückstand warf die Rothosen dann leicht aus dem Konzept, bis zum Pausenpfiff passierte aber nichts mehr.
[img:center][/img] Jann George und Marco Grüttner trafen heute für den SSV. Foto: Gatzka
Der SSV wollte sich nicht so leicht um die verdienten Punkte bringen lassen und ging nach Wiederanpfiff auf den Ausgleichstreffer. Und der sollte auch fallen: Kolja Pusch brachte einen Freistoß aus halblinker Position in den Strafraum, wo Marc Lais unbedrängt mit dem Kopf ran kam und den Ball zum 2:2 über die Linie bugsierte (51.).
Und nun wurde die Partie richtig verrückt! Es begann ein munteres Scheibenschießen: Zunächst schoss Röttger die Hausherren wieder in Führung, allerdings gab es einen verdächtigen Zweikampf mit Jahnkeeper Pentke. Doch die Pfeife blieb stumm, der Ball kullerte ins Tor zum 2:3 (61.). Durch die gelbrote Karte für Landeka, der Oliver Hein umsäbelte, hatte die Jahnelf Überzahl - und nutzte diese! Jann George (75.) und Erik Thommy (78.) drehten die Partie nach zwei schönen Angriffen zum 4:3.
Auch die Schlussphase hatte es in sich: Auch der Jahn musste noch einen Platzverweis hinnehmen, Markus Palionis stoppte einen Großaspacher Angriff regelwidrig und sah ebenso gelbrot (79.). Nun drängten beide Teams mit zehn gegen zehn auf das Tor, der Jahn wollte den Sack zumachen, Aspach den Ausgleich erzielen. Auf beiden Seiten gab es Chancen, doch am Ende behielt der Jahn die Überhand und bejubelte einen Auswärtssieg.
Ein verdienter Dreier in einem verrückten Spiel, wie auch Heiko Herrlich fand: "Ich bin glücklich, dass wir das Spiel heute gewonnen haben. Wir sind gut ins Spiel gekommen und zu Recht in Führung gegangen. Dann hat der eine oder andere wohl gedacht, es geht von alleine. Die zweite Halbzeit war turbulent, ich hatte aber immer das Gefühl, dass wir Tore machen können. Das Spiel haben wir am Ende verdient gewonnen, wir wollten es mehr und es war eine sehr gute kämpferische Leistung."
Heiko Herrlich ist vor einem guten halben Jahr gekommen, um die Abwehr zu stabilisieren – und dann das: Fußball-Spektakel im sparsamen Schwabenland. Der Jahn kommt nach zwei Rückständen gegen die SG Sonnenhof Großaspach zurück, dreht das Spiel und schockt 2200 Zuschauer in der Mechatronik-Arena mit einem 4:3 im Süd-Krimi.
Da werden Erinnerungen wach. Von einer Serie zu Beginn der Saison kann man lange zehren – im Extremfall bis zum Durchmarsch wie in der Aufstiegssaison 2011. So weit ist der SSV zwar noch lange nicht, aber 6 Punkte aus den ersten beiden Spielen waren so sicher nicht eingeplant. Insofern ist Jahn-Trainer Heiko Herrlich zunächst einfach nur „glücklich, einen Dreier mit nach Hause zu nehmen“.
Herrlich: „Wir wollten es einfach mehr“ „Die ersten 20 Minuten haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt, sind gut ins Spiel gekommen“, beschreibt Herrlich die Berg- und Talfahrt seiner Mannschaft. „Nach der verdienten Führung hat der eine oder andere das Gefühl gehabt, es geht von alleine – das Gegenteil war der Fall.“
Ein Freistoß nach einem unnötigen Foul, dann sogar das 2:1: „Ja, plötzlich sind wir im Rückstand und der Geschichte hinterher gelaufen.“ Die zweite Halbzeit sei dann sehr turbulent gewesen: „Wir haben zwei Tore schön herausgespielt und, denke ich, auch verdient gewonnen – wir wollten es einfach mehr.“
Zapel: „Darüber wird zu reden sein“ Etwas ratlos versucht SG-Trainer Oliver Zapel das Geschehen in Worte zu fassen: „Wir waren zu Beginn zu passiv, haben zugeschaut, wie der Gegner den Ball hat laufen lassen. Das hatten wir uns anders vorgenommen, wir wollten viel aggressiver sein.“ Dann habe sich sein Team an den eigenen Haaren aus dem Schlamassel gezogen, sei in Führung gegangen, habe eine Zeit lang das eigene Spiel durchgesetzt. „Das Tor direkt nach der Halbzeit nach einem Standard darf uns so einfach nicht passieren, da gab’s eine klare Zuordnung.“ Darüber werde zu reden sein.
„Dann macht der Timo Röttger das, wofür er bekannt ist, wofür wir ihn eingewechselt haben.“ Zu diesem Zeitpunkt habe Zapel überhaupt keinen Zweifel mehr gehabt, dass die drei Punkte hier im Stadion verblieben. „Mir der gelbroten Karte wendete sich das Blatt dann.“ Mitten in die Umorganisationsphase hinein habe der Gegner eiskalt zugeschlagen durch zwei fast identische Spielzüge – „und das hat uns leider Gottes dann um den Lohn unserer ganzen Arbeit gebracht.“ Obgleich Zapel kurz vor Schluss noch zwei riesige Torchancen für seine SG erkannt haben möchte. „Der Pascal Breier hatte freie Bahn zum Tor und hat sich dann aber für eine Hereingabe entschieden. Und der Kai Gehring mit seinem Kopfball aus Nahdistanz hätte eigentlich auch das Tor machen müssen.“ Insofern wäre ein 4:4 verdient gewesen.
Starker Auftakt der Oberpfälzer Im wirklichen Fußballeben aber hätten auch die Regensburger schon viel früher die Weichen auf Sieg stellen können. Schon in den ersten 5 Minuten holt der Gast zwei Ecken. Vor allem über Alex Nandzik und Erik Thommy strahlt der SSV Gefahr aus. Insofern ist verständlich, dass SG-Trainer Zapel früh unzufrieden aufs Geschehen blickt: Er schickt die Ersatzbank zum Warmmachen. Mit Recht, denn seine Startelf beobachtet mit Respekt den Konter aus dem Lehrbuch über Thommy, der vier G‘Aspacher aussteigen lässt und im richtigen Moment auf Grüttner passt, der die Mittelstürmerrolle perfekt ausfüllt und unhaltbar zum 0:1 einnetzt (25.).
Wie war das? Freistöße vermeiden, stand da ganz groß in Heiko Herrlichs Pflichtenheft. Im direkten Gegenzug schenkt die schläfrige Jahnabwehr den Schwaben einen Standard, vor denen der Trainer eindringlich warnte, und Josip Landeka nimmt das Präsent gerne an mit einem Schuss ins Kreuz 1:1 (27.) – die schläfrige Jahn-Mauer kam bei der Augusthitze auch nicht in die Gänge und bleibt am Boden kleben.
Zwei Standards, zwei Tore Der nächste Freistoß für Großaspach, die langen Kerls kommen nach vorne, verlängert, Chaos im Strafraum, Oli Hein klärt (30.). Guter Idee von Kapitän Markus Palionis, aber der Ball auf Jann George kommt etwas zu ungenau, er kann das Ding nicht verarbeiten (35.). Freistoß nach Foul an Grüttner: Der Pass geht ins Abseits.
Sebastian Schiek, Großaspachs rechter Außenverteidiger, wirft weit ein, der Abpraller fällt Nicolas Jüllich vor die Füße, der versenkt die Kugel zum 2:1 (39.). Um den nächsten Konter der Hausherren zu unterbinden, fällt Palionis Landeka an der Mittellinie und sieht Gelb. Die nächste Ecke für Großaspach, die jetzt am Drücker sind – nach starkem Beginn steht der Gast jetzt doch ein nwenig unter Schock, weil er es dem Gegner zu einfach macht, die Tore zu machen. Der Kleinste hat Oberwasser Zu Beginn der zweiten Hälfte ist Regensburg bemüht, die Kontrolle zurückzuerobern. Auch der Jahn kann Standards: Scharfe Freistoßflanke von Kolja Pusch auf Marc Lais, der kleinste da vorne schraubt sich hoch, sein Kopfball schlägt zum 2:2 ein (51.). Es ist wie gegen die Wand geredet: Wieder verursacht der SSV im direkten Gegenzug einen Freistoß für Landeka, der den Ball weit in den Strafraum drischt, aber Pentke ist zur Stelle.
Pusch bekommt das Leder zentral 16 Meter vorm Kasten, nur noch der Keeper ist vor ihm, der Ball wird abgefälscht, Ecke – kein Problem für Keeper Broll. Alexander Nandzik holt die nächste Ecke – Eric Thommy darf’s versuchen, im 16er fallen drei Regensburger folgenlos. Marvin Knoll entwickelt sich nach seiner Jugendenttäuschung in der U17, als ihn Heiko Herrlich vorm Turnier heimschickte, noch zum Liebling des Trainers: starke Rolle des Berliners als Antreiber von hinten raus. Kurioser Rempeltreffer Pusch setzt sich durch, legt ab auf Thommy, schnelle Körpertäuschung, er zieht ab, gelockt, Ecke für Pusch – Knoll ist noch mit drei Stoppeln am Ball, drüber. Was ist das, bitte? Ein verunglückter Pass von Schiek in den Himmel, Pentke springt ihm in die Wolken entgegen, Timo Röttger rempelt den Regensburger Schlussmann um, der Kopfball rollt ins Tor – keiner rechnet damit, dass das zählt, nicht mal die Großaspacher Zuschauer – tut’s aber. Es steht 3:2 (69.). Ist er wieder zurück, der Auswärtsfluch?
Freistoß für den Jahn, Pusch aus 25 Metern – er kann’s doch, Stichwort Rostock: einige Meter links am Pfosten vorbei (69.). Worauf wartet Heiko Herrlich? Großaspach bereits mit dem zweiten Wechsel, ah, jetzt kommt beim SSV die Leihgabe aus Leverkusen. Patrik Džalto ersetzt Lais, Regensburg ab sofort noch offensiver (70.). Doppelrot bringt die Wende Gelbrot für Landeka nach rüdem Einsteigen gegen Oli Hein – Regensburg bekommt 15 Minuten in Überzahl serviert. Puschs Freistoß holt der Keeper sicher runter (75.). Auch wenn Jann George nicht gerade der Mann für die einfachen Bälle ist, die komplizierten macht er –nach kongenialem Pass von Patrik Džalto streichelt er die Kugel an Broll vorbei zum 3:3 in die Maschen (78.).
Jetzt führen Geipl, Pusch und Thommy die Gastgeber vor – ein Spielzug über sechs Stationen, und Thommy schlenzt ins rechte untere Eck zum 3:4 (79.). Aber der Jahn will es spannend machen: Wieder der lange Ball der Großaspacher, Palionis mit dem langen Bein – kritischer Freistoß für die Großen Aspacher an der Strafraumgrenze und Palionis geht mit Gelbrot vom Platz. Schieks Ball bleibt in der Mauer hängen. Kopp kommt als letzter Innenverteidiger Sven Kopp muss jetzt als letzter gelernter Innenverteidiger ran, und Haris Hyseni soll nach Möglichkeit den Deckel drauf machen – Erik Thommy darf sich nach starkem Spiel erholen. Grüttner hat die Chance, alles klar zu machen, Kevin Broll pariert zweimal, weil auch Džalto den Abstauber nicht verwertet (89.). Normalerweise ist das ja die Zeit der Zeitspielwechsel – Großaspach aber bringt noch einen Stürmer für die Nachspielzeit.
Grüttner und George spielen den Konter, Grüttner versucht mit dem rechten Außenriss Jann anzupeilen, da geht ihm die Kraft aus. Auf der anderen Seite übersieht der Schiri Breiers Handspiel, der geht auf und davon, aber statt einzunetzen, legt er quer, die Kugel geht vorbei (91.). Fünf Minuten Nachzittern Nochmal der Freistoß für Großaspach, Pascal Sohn bringt die Kugel auf Jeremias Lorch, Kopfball zentral auf Pentke (92.). Hatten wir darüber schon mal geredet? Pentke verschenkt den Ball beim Ausschuss. Die Leichten macht er nicht, der Jann George: Er muss nur querlegen, stattdessen verschenkt er Ball und Chance. Besser macht es dann Hyseni, der den Ball an der Mittellinie behauptet, den Freistoß holt – und dann ist der Krimi zu Ende, der erste Auswärtssieg unter Dach und Fachwerk (95.).
Das hatten sich die Großaspacher, die vergangene Saison lange um den Aufstieg mitspielten, sicher ganz anders vorgestellt – und das starke 0:0 bei Chemnitz, einen der Titelaspiranten, machte den Schwaben Mut, wieder gut im Rennen zu liegen. Trainer Zapel ärgerte sich deshalb auch weniger über die vier konkreten Fehler, die zu den Toren geführt hatten, sondern mehr darüber, nicht viel höher verteidigt zu haben. Kein besonderer Zugzwang Unter besonderem Zugzwang nach nur einem Punkt aus den ersten zwei Spielen sieht er Großaspach dennoch nicht: „Wir stehen bis zum letzten Spiel unter Zugzwang. Wir müssen in jedem Spiel unsere Pünktchen sammeln und alles reinhauen.“ Das hätten seine Kerls auch heute getan: „Es war kein Spieler auf dem Platz, der nicht bis an seine Grenzen gegangen ist.“
Umgekehrt ist Regensburgs Trainer weit davon entfernt, trotz tadelloser Bilanz nach nur zwei Spielen bereits die ersten Tassen aus dem Schrank zu nehmen. Schließlich muss der Aufsteiger bereits am Mittwoch, 19 Uhr, gegen den nächsten Geheimfavoriten ran: Noch aber ist der Hallersche FC (4./4 Punkte) 2 Punkte hinter dem aktuellen Tabellenzweiten Jahn Regensburg.
Die Regensburger zeigen derzeit eine beeindruckende Sieger-Mentalität – müssen nun aber lange auf ihren Kapitän verzichten.
[img:center][/img] Freude über den nächsten Sieg: Trainer Heiko Herrlich (links) klatscht sich mit Torschütze Marco Grüttner ab. Fotos: Eibner
Mit strahlenden Gesichtern liefen die Spieler des SSV Jahn Regensburg am Sonntag in ihre Fankurve. Von den nach Großaspach mitgereisten Anhängern wurden sie euphorisch empfangen. In einem „Wahnsinnsspiel“, wie viele hinterher sagten, hatte der Jahn zweimal einen Rückstand aufgeholt und am Ende mit 4:3 gewonnen. Die Regensburger zeigten dabei eine Sieger-Mentalität, die auch den Gegner beeindruckte.
Zwei Spiele, zwei Siege! Der Saisonstart des Aufsteigers in der 3. Liga ist makellos. Trainer Heiko Herrlich tritt zwar auf die Euphoriebremse und betont, dass zwei Partien „noch gar nichts“ bedeuten, über die Leistung in Großaspach habe er sich allerdings schon sehr gefreut. Hinterher sprach er der Mannschaft für ihre Einstellung „ein Kompliment“ aus – sie habe den Sieg „mehr gewollt“ als der Gegner.
Vor zwei Jahren, als der Jahn aus der 3. Liga abstieg, hörte man solche Sätze von den damaligen Trainern Alexander Schmidt und Christian Brand selten. Vielmehr traten beide nach den Spielen oft zerknirscht vor die Reporter. Gut gekämpft und gut mitgespielt, aber keine Punkte geholt – so lautete immer wieder das Fazit. Jahn-Geschäftsführer Christian Keller erinnerte sich sicher an diese Partien, als er vor dieser Saison befand: „In der 3. Liga gibt es oft sehr enge Spiele, in denen das Momentum über Sieg oder Niederlage entscheidet.“ Um hier das bessere Ende für sich zu haben, müsse die Mannschaft als Gemeinschaft funktionieren. „Wir glauben, dass ein gewachsenes Kollektiv, wie wir es jetzt bereits haben, dieses Momentum eher auf seine Seite ziehen kann als eine völlig neu zusammengestellte Truppe“, erläuterte er seine Beweggründe, den Kader nur vereinzelt zu verändern. Neue Leistungsbereitschaft
Keller ließ aber auch keinen Zweifel daran, was er von jedem Spieler individuell erwartet: Mit dem Erfolg des Aufstiegs im Rücken glaube er an „eine positive Leistungsentwicklung“.
Die ersten zwei Spiele bieten Indizien dafür, dass der eine oder andere tatsächlich einen Sprung gemacht hat. Andy Geipl kämpfte sich vor zwei Jahren mehr schlecht als recht durch die Vorrunde in der 3. Liga, nach der Winterpause fiel er verletzt aus. Nun ist er mit seinem entschlossen verwandelten Elfmeter im Rückspiel der Relegation zum Sinnbild des Aufstiegs geworden. Im ersten Saisonspiel gegen Hansa Rostock hämmerte er einen Elfmeter wieder derart selbstbewusst rein, als ob es nichts leichteres gebe.
Absolutes Selbstbewusstsein strahlt derzeit auch Kolja Pusch aus. Es ist nicht lange her, da tauchte der Jahn-Regisseur bei Spielen immer wieder ab. Nun fordert er jeden Ball und bewies insbesondere beim Saisonauftakt gegen Rostock auch Spritzigkeit und Einfallsreichtum. Das herrliche Freistoßtor zum 2:0 war das Sahnehäubchen auf seine gute Leistung.
Neuzugänge bereits voll integriert
Neben diesem Leistungssprung bewährter Stammkräfte profitiert das Team davon, dass zwei Neuzugänge bereits voll integriert sind. Erik Thommy deutete gegen Rostock seine spielerische Klasse an. In Großaspach glänzte er nun als Torschütze und Vorbereiter. Ebenfalls ein Tor gelang dem neuen Mittelstürmer Marco Grüttner.
Der redete nach der Partie allerdings weniger über seinen Treffer als über die Leistung der gesamten Truppe: „Nach dem Rückstand rennst du bei so einem Wetter dem Gegner hinterher und musst dich durchbeißen. Aber das haben wir bravourös gemacht und sind immer wieder zurückgekommen“, meinte Grüttner in einem Interview mit dem Jahn-Turmfunk und sprach von einer „Super-Mannschaftsleistung“.
Dass der Jahn trotz der Hitze kühlen Kopf bewies, honorierte nach der Partie auch der Trainer des Gegners. Regensburg habe bei seinen Chancen „eiskalt zugestochen“, meinte Großaspachs Coach Oliver Zapel.
Wenn die Regensburger sich diese Sieger-Mentalität langfristig bewahren können, dürfte das Saisonziel, der Klassenerhalt, auf jeden Fall erreicht werden. Nicht zuletzt, weil sich die Spieler gegenseitig helfen und unterstützen – auch verbal.
Außenband im Knie gerissen
Am Sonntag trübte die Feierstimmung einzig die Nachricht, dass sich Kapitän Markus Palionis am Knie verletzt hat. Am Montag folgte nach einer Untersuchung die Diagnose: Außenbandriss im rechten Knie. Palionis fällt damit voraussichtlich mehrere Monate aus.
Für den Jahn, dem zuletzt die Verteidiger reihenweise ausfielen, ist das eine weitere Hiobsbotschaft. Marco Grüttner gab sich jedoch kämpferisch und lobte Sven Kopp, der nach seiner Einwechslung ins Abwehrzentrum gerückt war. „Als Sven reingekommen ist, hat man gesehen: Er ist auch da, er hat sich zurückgemeldet. Wir fangen das als Mannschaft auf.“ Freilich wird das nichts daran ändern, dass Sportchef Christian Keller nun umso mehr einen neuen Verteidiger verpflichten wird. Bereits vergangene Woche hatte er angekündigt, dass der Klub auf dieser Position noch aktiv werden wird
Quelle: mittelbayerische.de
Zuletzt bearbeitet von laufwunder; 08/08/201617:59.
Zwei Spiele, zwei Siege - die Jahnelf legte in der dritten Liga einen Traumstart hin. "Aber es ist noch nichts erreicht!", warnt Jahncoach Heiko Herrlich, bisher wurden sechs von 45 Punkten für den Klassenerhalt eingefahren. Gegen den Halleschen FC muss daher am morgigen Mittwochabend erneut eine starke Leistung an den Tag gelegt werden, damit drei weitere Zähler gegen den Abstieg eingefahren werden können. Anpfiff in der Continental Arena ist um 19 Uhr.
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"Zurück in der Zukunft" ist der SSV Jahn Regensburg nach dem Wiederaufstieg, mit den zwei Erfolgen zum Auftakt ist die Jahnelf auch richtig in der 3. Liga angekommen. Nun kann sie den nächsten symbolischen Schritt gehen und mit drei weiteren Punkten für den Klassenerhalt genau den Verein schlagen, der den SSV vor 15 Monaten in die Regionalliga geschossen hat; nach dem 1:2 beim Halleschen FC damals stand der SSV als Absteiger fest.
Doch einfach wird es nicht, wie Jahntrainer Heiko Herrlich weiß: "Das wird ein komplett anderes Spiel, wir werden nicht mehr so viele Räume haben." Aus dem Lazarett gibt es zudem nur schlechte Nachrichten: Die bekannten Akteure fehlen weiterhin, Rückkehrer in den Kader gibt es keinen. Dafür fällt mir Jahnkapitän Markus Palionis ein weiterer Spieler aus - der letzte etatmäßige Innenverteidiger. Zum einen ist er wegen der gelb-roten Karte aus dem Großaspach-Spiel gesperrt, zum anderen verletzte er sich bei der Rettungsaktion, die zum Platzverweise führte, schwer am Knie und muss nun für längere Zeit ersetzt werden.
Keine leichte Aufgabe für Heiko Herrlich: "Das ist schon extrem! Markus fehlt uns nicht nur als Fußballer, er ist auch als Mensch enorm wichtig - er ist unser Kapitän!" Der Jahncoach ist zum Improvisieren gezwungen, wird gegen den Halleschen FC im Abwehrzentrum nun zwei Spieler aufbieten müssen, die keine gelernten Innenverteidiger sind. Neben Marvin Knoll, der schon gegen Rostock und Großaspach spielte, wird morgen Sven Kopp auflaufen. Der defensive Mittelfeldspieler kam schon bei der SG zu einem Kurzeinsatz in der Innenverteidigung. "Sven hat seine Sache sehr gut gemacht, hat hinten wirklich alles rausgehauen", lobt Herrlich.
Die Führungsaufgaben, die der Kapitän bisher ausführte, müssen nun auf mehreren Schultern verteilt werden. "Da muss jetzt das Team herhalten", fordert der Cheftrainer, "jeder ist gefordert, jeder ist gefragt. Die Spieler müssen die Mentalität an den Tag legen, alles für den Verein und die Mannschaft rauszuhauen." Nur so könne der HFC geschlagen und weitere Punkte für den Klassenerhalt eingefahren werden. Chancenlos sei sein Team nicht, wie Herrlich erklärt: "Halle wird so pressen, wie in Erfurt. Wir werden kein Risiko eingehen und ins offene Messer laufen, wollen aber unser Spiel durchziehen. Natürlich müssen wir den Pintol in den Griff bekommen, aber wir werden versuchen dieses Spiel zu gewinnen, ganz klar!"
Der Jahn hat auf die Verletztenmisere in der Innenverteidigung reagiert und Benedikt Saller für zwei Jahre verpflichtet. Der 23-jährige Abwehrspieler kommt vom FSV Mainz II, für den er in den vergangenen beiden Jahren 60 Spiele in der 3. Liga machte und fünf Tore erzielte. Darüber hinaus kam er 16 Mal für die erste Mannschaft in der Bundesliga zum Einsatz (zwei Tore). Aus Altersgründen wurde Sallers Vertrag bei der Mainzer U23 im Sommer nicht mehr verlängert.
Der gebürtige Münchner spielt hauptsächlich im defensiven Mittelfeld, kann aber auch im Abwehrzentrum eingesetzt werden. „Benedikt Saller ist im Mittelfeld sehr flexibel einsetzbar. Seine Verpflichtung eröffnet uns damit auch mit Blick auf unsere aktuelle Verletztenmisere in der Innenverteidigung weitere Optionen, um aus dem bestehenden Kader heraus zu reagieren“, so Jahn-Geschäftsführer Christian Keller zur Verpflichtung.
Saller, der die Trikot-Nummer 6 tragen wird, wird heute gegen Halle noch nicht im Kader stehen. „Für Regensburg sprechen neben der Nähe zu meiner Heimat vor allem sportliche Gründe. Ich habe die positive Entwicklung beim Jahn und auch die ersten beiden Partien in der 3. Liga verfolgt. Die Spielweise der Mannschaft passt sehr gut zu mir, davon konnten mich auch Christian Keller und Heiko Herrlich in unseren Gesprächen überzeugen“, freut sich der dreifache U-Nationalspieler.
Der Jahnsinn geht weiter! Auch das dritte Saisonspiel gewinnt der SSV Jahn, am Abend stand ein verdienter 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den Halleschen FC - neun von 45 Punkten auf dem Weg zum Klassenerhalt sich damit im Sack! Jann George machte im zweiten Durchgang mit seinem Tor für die Rothosen alles klar (53.), das 1:0 erzielte der Hallenser Brügmann per Eigentor (34.). Schöner Nebeneffekt: Der Jahn ist jetzt Tabellenführer.
[img:right][/img] Pure Freude! Die Rothosen besiegen den Halleschen FC und holen den dritten Sieg! Foto: Gatzka
Jahntrainer Heiko Herrlich musste auf den verletzten und gesperrten Kapitän Markus Palionis verzichten und so erstmals seine Startformation umbauen: Für Palionis lief Sven Kopp im Abwehrzentrum neben Marvin Knoll auf, ansonsten spielte wieder dieselbe Elf, die aus den ersten zwei Spielen sechs Punkte holte. Herrlich warnte vor der Partie bereits, dass sein Team gegen Halle nicht die Räume bekommen würde, wie noch gegen Hansa oder Großaspach, und er sollte Recht behalten.
Der HFC stand von Beginn an sehr kompakt und machte Druck, der SSV hatte seine Mühe - aber auch die erste Gelegenheit im Spiel: Kolja Pusch wurde bedient und konnte aus elf Metern den ersten Schuss abgeben, aber der war noch zu ungefährlich und HFC-Keeper Bredlow konnte klären (10.). Auch die Hallenser kamen bald darauf zu ihrer ersten Chance: Baumgärtel trat zu einem Freistoß aus gut 25 Metern Torentfernung an und setzte diesen nur Millimeter rechts am Tor vorbei - das war knapp (12.)!
Die Gäste dominierten die Anfangsphase zwar, der SSV hatte allerdings die besseren Gelegenheiten: Jann George startete einen schnellen Gegenstoß, der im letzten Moment aber abgewehrt werden konnte, den anschließend Eckstoß köpfte Grüttner drüber (13.). Dann bediente Erik Thommy seinen kongenialen Partner Kolja Pusch, der aus 20 Metern drauf hielt und knapp rechts vorbei schoss (20.). Auch Andreas Geipl durfte nach einem Eckball abziehen, verzog aber ebenfalls (28.).
In der 34. Minute marschierte dann George wieder auf rechts und spielte den Ball ins Zentrum, doch bevor Thommy an den Ball kam klärte HFC-Verteidiger Brügmann ins eigene Tor zum 1:0 für die Jahnelf! Beflügelt von der Führung übernahm jetzt der SSV die Kontrolle über die Partie: Nandzik mit dem Ball von links, Lais mit dem Kopfball - daneben (36.). Weiter: George fasste sich ein Herz, Bredlow konnte nur noch die Fäuste hoch reißen -an den Abpraller kam dann Grüttner nicht mehr ran (39.). Mit dem 1:0 ging es schließlich in die Pause, die sich der Sport- und Schwimmverein mittlerweile auch verdient hatte.
[img:center][/img] Jann George war gegen Halle nicht zu bremsen! Foto: Gatzka
Nach Wiederanpfiff starteten die Gäste dann zunächst wütende Angriffe in Richtung Jahntor, Rösler konnte auch völlig frei vor Pentke abziehen, schoss aber über das Tor (46.). Dann war es aber auch schon vorbei mit den Offensivbemühungen der Sachsen-Anhaltiner, ab jetzt spielte sich der Jahn in einen Rausch: Thommy wurde von Pusch bedient und leitete den Ball auf George weiter, der im Strafraum Kleineheismann links stehen ließ und überlegt abschloss (53.). Ein ganz starkes 2:0! Weiter die Jahnelf mit einem Eckball von rechts, Grüttner kam mit dem Kopf ran, aber auf der Linie gerettet (57.).
Der SSV spielte nun ganz stark, versteckte sich nicht, sondern drang auf den dritten Treffer. Halle versuchte durch Konter zum Anschluss zu kommen, aber das Innenverteidiger-Duo Knoll und Kopp räumte alle Zweifel beiseite - hier sollte nichts anbrennen! Marc Lais hatte, vom eingewechselten Hyseni bedient, dann noch die große Gelegenheit zum 3:0, traf den Ball aber nicht und schoss aus wenigen Metern drüber (90.+1). Und dann war Schluss! Mit 2:0 gewann die Jahnelf verdient gegen den Halleschen FC, holt drei Siege zum Saisonauftakt und hat die ersten neun Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt auf dem Konto. Und als Schmankerl steht der SSV Jahn Regensburg nach diesem dritten Spieltag an der Tabellenspitze der 3. Liga.
Der Traumstart in der 3. Liga ist perfekt, aber die Jahnelf hat keine Zeit, sich auszuruhen: Am morgigen Samstag geht die Englische Woche bereits wieder weiter, der SSV geht auf Punktejagd bei Zweitligaabsteiger FSV Frankfurt. Anpfiff im Frankfurter Volksbank Stadion ist um 14 Uhr.
[img:center][/img] Oliver Hein und der SSV spielen das erste Mal seit 2013 wieder gegen den FSV Frankfurt. Foto: Nickl
Drei Spiele, drei Siege - Spitzenreiter. So weit, so schön, aber mit neun Punkten hat noch kein Team die Klasse gehalten. SSV-Coach Heiko Herrlich hält die daher Spannung hoch, es gibt keinen Grund sich auszuruhen. Er weiß, worum es geht: Um drei weitere Punkte für den Klassenerhalt bei einem starken Gegner. "Die Leistung in unseren ersten Spielen war gut", führt Herrlich aus, "aber in Frankfurt geht es erneut um drei Punkte. Wir lassen die Spannung jetzt nicht abfallen, sondern fahren konzentriert nach Frankfurt."
Vor dem Spiel bei den Hessen hatte der Jahntrainer allerdings eine Hiobsbotschaft zu vermelden: Erik Thommy brach sich beim 2:0 gegen Halle das Handgelenk und fällt gegen Frankfurt aus. Wer für den Flügelstürmer auflaufen wird, wollte Herrlich noch nicht verraten, er sieht aber einige Alternativen: "Ich habe schon einen Favoriten, aber wir werden sehen, wer dann am besten passt. Michael Faber könnte das spielen, oder auch André Luge, Uwe Hesse und Marcel Hofrath."
Mit Thomas Paulus kehrte zumindest der erste Innenverteidiger ins Mannschaftstraining zurück und wird auch im Kader stehen. "Aber mehr als fünf oder zehn Minuten wird er noch nicht spielen", so Herrlich. Erstmals im Kader wird auch Neuzugang Benedikt Saller stehen, doch auch hier wird es noch nicht für mehr als einen Kurzeinsatz reichen, wie der Chefcoach erklärt: "Benedikt war lange ohne Training, er hat noch nicht die Form, die unsere Spieler haben, die die ganze Vorbereitung mitgemacht haben."
Der FSV ist relativ schlecht in die Saison gestartet, holte nur einen Punkt aus den ersten drei Spielen. Dennoch warnt Heiko Herrlich vor den Hessen: "Der FSV Frankfurt war vor der Saison einer meiner Aufstiegsfavoriten - und ist es auch jetzt noch. Der Kader hat eine große individuelle Klasse, sie werden, auch wenn sie jetzt erst einen Punkt haben, am Ende weit oben landen." Von der Tabelle lässt sich der Jahntrainer am dritten Spieltag sowieso nicht blenden, auch was sein Team betrifft: "Der größte Fehler wäre es, jetzt auf die Tabelle zu schauen." Drei Punkte sind das Ziel, drei Punkte für den Klassenerhalt, die der liebend gern einfahren würde und für die die Jahnelf morgen wieder alles geben wird.
Der SSV Jahn Regensburg konnte auch am 4. Spieltag beim FSV Frankfurt punkten. Die Partie in Hessen endete 1:1 (0:0) unentschieden. Nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit brachte Stark den Zweitligaabsteiger zunächst in Führung (46.), nur zwei Minuten später glich der SSV durch Andreas Geipl aus.
[img:center][/img] Uwe Hesse ersetzte heute den verletzten Erik Thommy. Foto: Regensburg1889.de
Heiko Herrlich musste in Frankfurt im Vergleich zum Spiel gegen Halle auf den verletzten Erik Thommy verzichten, für ihn spielte Uwe Hesse mit Kolja Pusch und Jann George im offensiven Mittelfeld. Ansonsten bot der Jahntrainer dieselbe Elf, die schon den HFC in die Schranken wies. Allerdings erwischten die Hausherren den besseren Start, bereits nach wenigen Sekunden kam die erste Flanke von rechts, Schleusener köpfte an den Pfosten (2.).
Der FSV war zu Beginn die aktivere Mannschaft und drückte auf das Jahntor – man merkte, dass der bisherige Saisonverlauf nicht unbedingt den Vorstellungen der Hessen entsprach. So hatte Frankfurt auch früh gute Gelegenheiten: Schorch kam nach einer Ecke mit dem Kopf an den Ball, setzte ihn aber über das Tor (8.). Erst nach gut 15 Minuten fand der SSV langsam ins Spiel, obgleich der Zweitligaabsteiger hinten gut stand und wenig Räume bot. Ein Schuss von Marco Grüttner, der links neben vorbei ging, war eine erste Torannäherung der Jahnelf (20.).
Die Bornheimer blieben offensiv gefährlich, vor allem über die rechte Seite: Schachten brach durch und gab aus sieben Metern einen Schuss ab, den Pentke nur noch wegfausten konnte (32.). Anschließend verflachte die Partie zunehmend, bis zur Halbzeitpause passierte nicht mehr viel. Mit einem torlosen Unentschieden ging es in die Kabinen, die Hausherren waren die leicht bessere Mannschaft mit den klareren Chancen, bekleckerten sich aber ansonsten auch nicht mit Ruhm. Der Zwischenstand ging somit in Ordnung.
Nach dem Seitenwechsel erwischte Frankfurt wieder den besseren Start, Stark zog aus 15 Metern ab – und setzte den Ball genau in den Winkel! Traumtor für den FSV gleich nach Wiederanpfiff, das 1:0 für den Absteiger (46.). Doch die Antwort der Rothosen folgte auf dem Fuß: Ein SSV-Angriff konnte zunächst abgewehrt werden, dann drosch Andreas Geipl, von Hein bedient, aus 20 Meterm drauf und markierte den Ausgleich (48.).
Der zweite Durchgang war spielerisch klar besser als der erste, beide Mannschaften zogen jetzt auf. Der FSV kam in Person von Stark in eine gute Schussposition im Jahn-Sechzehner, aber Sven Kopp konnte sich in den Schuss werfen (54.). Dann marschierte Uwe Hesse, brachte die Flanke auf Marco Grütter, der frei vor dem Tor mit dem Kopf zur Stelle war – Latte! Fast das 2:1 für den Jahn (58.). Vier Minuten später gab Jann George von links den Ball rein, wieder kam Grüttner mit dem Kopf dran. Diesmal flog der Ball wenige Zentimeter über dem Tor drüber.
Auch die Hessen hatten jetzt den Vorwärtsgang drin, Chihi kam aus wenigen Metern zum Abschluss, aber Pentke war auf seinem Posten (60.). Auch die Schlussphase hatte es nochmal in sich. Zunächst ging der FSV in der 85. Minute wieder in Führung: Nach einem Freistoß aus 40 Metern konnte die Jahnabwehr den Ball nicht raus bringen, Schachten kam an den Ball und drosch ihn zum vielumjubelten 2:1 in die Maschen. Doch Schiri Alt gab den Treffer wegen einer Abseitsstellung von X nicht, weiter 1:1. Glück für die Jahnelf. Doch Frankfurt drang weiter auf das Siegtor, der eingewechselte Bahn stand plötzlich ganz frei vor Philipp Pentke – schoss aber drüber (90. +1).
Kurz darauf musste Andreas Geipl mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem er seine zweite gelbe Karte sah. Und mit dem Schlusspfiff gab es dann nochmal die ganz große Chance für die Rothosen: Der SSV bekam einen Freistoß an der linken Strafraumkante zugesprochen. Marcel Hofrath trat an, allerdings konnte Frankfurt klären (90. +5). Dann war Schluss, der Jahn holt ein 1:1-Unentschieden bei Zweitligaabsteiger FSV Frankfurt. Ein weiterer, wichtiger Zähler für den Klassenerhalt!
Das fand auch Jahntrainer Heiko Herrlich nach der Partie „Ich bin total glücklich, dass wir hier einen Punkt mitgenommen haben. Ich denke nach wie vor, dass Frankfurt zu den Aufstiegsfavoriten zählt. In der ersten Halbzeit haben wir uns schwer getan, hatten zwei mal Glück, als Philipp Pentke zur Stelle war, aber in der zweiten Halbzeit war es ein gutes Fußballspiel mit einem offenem Schlagabtausch. Insgesamt geht das Unentschieden absolut in Ordnung."
Das fand auch sein Gegenüber, FSV-Coach Roland Vrabec: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, in der ersten Halbzeit ist es allerdings dann etwas abgeflacht. In der zweiten Halbzeit ging es hin und her mit Möglichkeiten auf beiden Seiten, es wurde ein sehr attraktives Fußballspiel. Wir sind am Ende trotzdem froh, dass wir etwas geholt haben, weil Regensburg momentan gut drauf ist und das Team der Liga derzeit ist. Darauf können wir aufbauen.“
Mit jetzt zehn Punkten steht der Jahn weiter an der Tabellenspitze der 3. Liga, hat nun acht Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge. In der Liga geht es erst am 27. August weiter, die nächste Aufgabe ist das DFB-Pokalspiel am kommenden Wochenende (21.08.) gegen die Berliner Hertha.
Was für ein Start in die Saison 2016/17! Die ersten beiden Drittliga-Heimspiele hat die Elf von Trainer Heiko Herrlich ohne Gegentor siegreich absolviert – und jetzt steht mit dem Bundesligisten und Beinahe-Teilnehmer der Euro League Hertha BSC Berlin in der ersten DFB-Pokal-Runde, die in der Continental Arena stattfinden wird, ein weiterer Höhepunkt der jungen Spielzeit vor der Tür.
[img:center][/img] In der Saison 2012/13 hatte die Jahnelf gegen Hertha BSC zweimal das Nachsehen (Foto: Gatzka)
Hertha BSC - ein mehr als würdiger Premieren-Gast für den DFB-Pokal im „Jahnstadion 2.0“. Für die Gäste aus der Bundeshauptstadt wird der Unterschied zum alten Jahnstadion besonders spürbar sein, denn erst vor gut drei Jahren machte der Topverein aus der Metropole Bekanntschaft mit den historischen Umkleidekabinen an der Prüfeninger Straße. Seinerzeit traf man sich erstmals zu Pflichtspielen in der 2. Bundesliga und der „Kulturschock“ war für die Gäste wohl eher beflügelnd, gewann man doch klar gegen den späteren Absteiger aus Regensburg. Auf Seiten des SSV Jahn ist nur noch Oli Hein mit von der Partie, Marvin Knoll stand damals noch auf der anderen Seite, setzte bei der höchsten Saisonniederlage des SSV sogar den Schlusspunkt zum 1:5 – für die Gäste aus Berlin. „Mann des Tages“ am 3. Februar 2013 vor 10.212 Zuschauern war Ronny Heberson Furtado de Aurajo, kurz „Ronny“ genannt, der zwei Tore und zwei Assists zum Sieg der Mannschaft von Jos Luhukay beitrug.
Es ist übrigens bereits das zweite Mal, dass Hertha BSC zu einem Pokalspiel in Regensburg gastiert. Bereits am 30. August 1998 waren die Herthaner nämlich, ebenfalls in der 1. Runde des DFB-Pokals, in der Domstadt zu Gast. Damals – vier Jahre vor deren Eintritt in den SSV Jahn – landete die SG Post/Süd einen 0:2-Achtungserfolg gegen Kiraly, Rekdal, Sverrisson, Thom & Co.. Bekannteste Spieler auf Regensburger Seite waren damals übrigens Dieter Eckstein und der mehrfache Jahn-Aufstiegsspieler Dr. Bernd Meyer, der heute unter anderem mit Dr. Andreas Harlass-Neuking, dem Mannschaftsarzt des SSV Jahn, eine Praxis betreibt und diesen in der Vergangenheit auch schon auf der Jahn-Bank vertreten hat.
Wie nun das dritte Gastspiel – dieses Mal an einem neuen Spielort – der Hertha in Regensburg ausgeht, wird sich am 21. August in der Continental Arena entscheiden. Übrigens ziemlich genau drei Jahre nach dem letzten Pokalspiel in Regensburg. Seinerzeit entschied Zweitligist Union Berlin die Partie nur knapp und überdies ziemlich glücklich mit 2:1 für sich.
Der DFB-Pokal war für den SSV Jahn in der Vergangenheit oft eine große Bühne. Am Sonntag gastiert nun Hertha in Regensburg.
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Peter Neururer hatte Mühe, die Contenance zu wahren. Der Schnurrbart bebte. Als ihm jemand eine Tasse Kaffee reichen wollte, flüchtete sich „Peter der Große“ in Sarkasmus: „Den hab’ ich schon auf dem Kopf.“ In der Tat sah der Kulttrainer einem begossenen Pudel sehr ähnlich – an jenem 30. August 2003, an dem sein VfL Bochum in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals beim Zweitliga-Aufsteiger SSV Jahn Regensburg mit 1:2 (0:1) auf der Strecke geblieben war.
„Das kann nicht unser Anspruch sein!“, knurrte Neururer im vollen und für solch prominente Anlässe viel zu kleinen Presseraum des alten Jahnstadions an der Prüfeninger Straße. In der Tat spielten die Westfalen damals in der Fußball-Bundesliga eine Rolle, wie sie heute der FSV Mainz 05 oder Hertha BSC Berlin bekleiden. Sie waren ein Anwärter aufs internationale Geschäft, Neunter in der Abschlusstabelle der Saison 2002/03 und im Jahr darauf, also in jener Spielzeit, in der die ambitionierten Bochumer im Pokal außerplanmäßig bereits in Regensburg kleben blieben, sogar Fünfter.
Was Neururer am meisten wurmte: Reihum war von einem „verdienten Erfolg“ des SSV Jahn die Rede. Andras Tölcseres und Markus Knackmuß trafen für das Team von Coach Ingo Peter, Vahid Hashemian gelang nur noch der Anschlusstreffer. Der SSV Jahn schrieb in dieser Saison 2003/04, die in der 2. Liga unter dem Peter-Nachfolger Günter Brandl mit dem unglücklichen Abstieg endete, das wohl bemerkenswerteste Kapitel seiner Pokalgeschichte in den vergangenen 15 Jahren.
Noch Restkarten erhältlich
Am Sonntag (18.30 Uhr) schreiben die Regensburger in der Continental-Arena diese Geschichte im Duell mit Hertha BSC fort. Knapp 11 000 Tickets für die Erstrunden-Partie sind bereits weg, nach Vereinsangaben sind jedoch noch Karten erhältlich.
Ein Sieg des Drittligisten gegen die Hauptstädter wäre eine faustdicke Pokalüberraschung und womöglich die Basis für einen Vorstoß ins Achtelfinale – wie 2003/04. Das Velberter Stadion „Zur Sonnenblume“ war in der 2. Runde Schauplatz des mühsamen 2:1-Erfolgs nach Verlängerung beim dortigen Oberligisten SSVg, bevor am 2. Dezember 2003 der Zweitliga-Rivale MSV Duisburg zu einem denkwürdigen Ringen beim SSV Jahn aufkreuzte. Nach einem 3:3 in der regulären Spielzeit, in der die Regensburger trotz Überzahl einen 3:1-Vorsprung verdaddelten, und einer torlosen Verlängerung waren Knackmuß und Kapitän Mario Stieglmair die Pechvögel beim 2:4 im Elfmeterschießen.
Lesen Sie hier: Ex-Jahn-Spieler Jan Kerler spricht über seine Pokalerinnerungen.
Nervenstarker Weinzierl
Einer bewies indes Nervenstärke: Markus Weinzierl, der den SSV Jahn als Coach in der Saison 2011/12 in die 2. Liga führen sollte und über den FC Augsburg nun beim ruhmreichen FC Schalke 04 gelandet ist, verwandelte.
Ansonsten war in diesem Jahrtausend für den SSV Jahn durchgängig in der ersten Hauptrunde Endstation – sofern er für diese überhaupt qualifiziert war. Das absolute Highlight datiert vom 20. August 2012. Das Los elektrisierte das Heer der Fans in der Region: Der FC Bayern München war zu Gast in Regensburg. Das Resultat lautete letztlich standesgemäß 0:4 (0:1), der Jahn, abermals frischgebackener Zweitliga-Aufsteiger, war der Übermacht des Rekordmeisters nicht gewachsen, auch wenn er in der ersten Hälfte hartnäckig Widerstand leistete.
Jupp Heynckes blitzt ab
„Nach dem 1:0 haben wir die Partie sehr souverän zu Ende gespielt“, bilanzierte Bayern-Coach Jupp Heynckes. Nette Randnotiz: Die gestrengen Jahn-Ordner hatten Heynckes zunächst den Zutritt zum Presseraum verwehrt, weil sie ihn nicht erkannten. „Am Ende haben die Konzentration und Kraft gefehlt“, gab der damalige Jahn-Trainer Oscar Corrochano zu.
Schon Wochen vor der Partie, die Jahn-Sportchef Franz Gerber zum „Spiel des Jahrhunderts“ ausgerufen hatte, hatten die Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle die weiße Fahne gehisst. Nichts ging mehr. Ausverkauft!
Nach einer Stunde war der Pokal-Hit so gut wie entschieden. Der quirlige Xherdan Shaqiri glänzte als Vorbereiter und Vollstrecker, Mario Mandzukic steuerte zwei Treffer bei, Claudio Pizarro setzte kurz vor dem Abpfiff mit dem 4:0 den Schlusspunkt. Franck Ribéry & Co. brauchten zwar Anlaufzeit, ließen die Regensburger aber offensiv kaum zur Entfaltung kommen.
Natürlich verblassen vor diesem Glanzlicht andere Pokalduelle, auch wenn die Gegner oft sehr namhaft waren. Am 26. August 2001 gab sich der SSV Jahn der Startruppe von Bayer Leverkusen mit 0:3 geschlagen, 10 500 Fans schauten zu. Noch mal 200 mehr waren Augenzeugen, als am 21. August 2004 mit Werder Bremen der amtierende deutsche Meister und Pokalsieger an der Prüfeninger Straße aufkreuzte. Als Jahn-Coach an der Seitenlinie stand mit Mario Basler ein Ex-Bremer. Erst als Werders Coach Thomas Schaaf Europameister Angelos Charisteas für den enttäuschenden Miroslav Klose brachte, war der Weg zum 2:0-Sieg geebnet. Torschützen waren Johan Micoud und Ivan Klasnic.
Weit chancenloser waren die Regensburger am 29. Juli 2011 vor 10 388 Zuschauern beim 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach. Martin Stranzl, Marco Reus und Igor de Camargo trafen – bei einem Gegentor von Jahn-Stürmer Tobias Schweinsteiger.
Nicht zum ersten Mal zu Gast
Die übrigen Jahn-Erstrunden-Duelle im Telegrammstil: am 31. August 2002 gegen LR Ahlen 1:2, am 20. August 2004 (2. Mannschaft) gegen die SpVgg Unterhaching 1:3, am 20. August 2005 gegen Alemannia Aachen 1:3 nach Verlängerung, am 13. August 2010 gegen Arminia Bielefeld 6:7 im Elfmeterschießen und am 5. August 2013 gegen Union Berlin 1:2.
Hertha ist übrigens nicht zum ersten Mal im Pokal zu Gast in Regensburg. Am 30. August 1998 traf der damalige Bayernligist SG Post/Süd, dessen Fußballabteilung 2002 mit dem Jahn fusionierte, im alten Jahnstadion in der ersten Hauptrunde auf die von Jürgen Röber trainierten Berliner. Eyjólfur Sverrisson und Rene Tretschok sorgten vor 4500 Zuschauern für einen standesgemäßen 2:0-Sieg des Bundesligisten.
Mit von der Partie war Jan Kerler, der heute Partner der DFB-Physiotherapeuten Klaus Eder und Christian Müller in der Praxis an der Regensburger Königstraße ist und aktuell die deutsche Olympia-Auswahl in Brasilien betreut.
Was für ein Pokalfight! Der SSV Jahn bot Erstligist Hertha BSC 120 Minuten die Stirn, ging durch Alexander Nandzik mit 1:0 in Führung (51.). Acht Minuten vor dem Ende glichen die Berliner aus, in der Verlängerung fielen keine Tore - in der "Lotterie" Elfmeterschießen hatten die Rothosen dann das Nachsehen.
Sven Kopp räumte alles ab - es nutzte nichts, der Jahn unterlag am Ende im Elfmeterschießen. Foto: Gatzka
Gegen Hertha BSC konnte Heiko Herrlich wieder auf Erik Thommy bauen, der Flügelstürmer konnte nach seinem Handgelenksbruch mit einer Carbonschiene spielen und rückte für Uwe Hesse in die Starformation. Ansonsten vertraute der Jahntrainer der gewohnten Elf, die sich vor dem Favoriten nicht versteckte.
Zwar kamen die Hauptstädter zu der ersten Strafraumszene des Spiels, als Darida nach einer Ecke den Ball auf die Hans Jakob Tribüne drosch (6.), aber auch der SSV spielte frech nach vorne. Zwei Pusch-Freistöße aus dem Mittelfeld waren zwar kein Problem für BSC-Keeper Jarstein (7.,8.), der Jahn machte seine Sache gegen druckvolle Berliner aber gut.
Zunächst spielte sich das Geschehen zwar zwischen den Sechzehnern ab, nach gut 20 Minuten nahm die Partie dann allerdings Fahrt auf und entwickelte sich zu einem echten Pokalfight. Die Rothosen mit den 12.526 Fans im Rücken merkten, dass hier etwas gehen könnte und bot der Hertha die Stirn: Erik Thommy setzte sich auf rechts durch und bediente Jann George, der in den Fünfmeterraum auf Grüttner passte, allerdings konnte ein Berliner Verteidiger in letzter Sekunde vor dem Jahnstürmer an den Ball kommen (23.). Erste gute Gelegenheit!
Der SSV hatte jetzt Lunte gerochen: Nach einem Zuckerpass von Pusch war Marco Grüttner durchgebrochen und stand mutterseelenallein vor Jarstein, aber der Torhüter der Hertha war einen Tick schneller (26.). Dann war es Kolja Pusch, der aus zentraler Position abziehen konnte, diesmal stand ein Berliner im Weg (29.). Der Favorit hatte zwar mehr Spielanteile, der Jahn aber die besseren Szenen. Nachdem das Spiel hitziger wurde und die Gäste merkten, dass der Sport- und Scheimmverein hier ein gehöriges Wörtchen um die zweite Runde mitreden wollte, zogen sie an: Plattenhardt wollte einen Freistoß aus 20 Metern zentraler Position exakt unter die Latte schieben, doch Jahnkeeper Pentke war auf seinem Posten und lenkte den Ball über die Latte (32.). Starke Parade der Nummer eins!
Hertha blieb gefährlich, nun kam Vedad Ibisevic in aussichtsreicher Position mit dem Kopf an den Ball, setzte ihn aber dann klar neben das Tor (37.). Kurz vor der Pause war es dann wieder Philipp Pentke, der seinem Team die Null festhielt, als er nach einem Konter den Schuss von Stocker abwehrte (43.).
Nach dem Seitenwechsel waren es wieder die Rothosen, die aktiver in das Spiel gingen - und sich sogleich erstklassige Chancen erspielten: Plötzlich stand Sven Kopp völlig frei vor dem Tor der Hertha und zwang Jarstein zu einer Glanzparade (51.). Der darauffolgende Eckball fand zunächst keinen Jahn-Abnehmer, doch aus dem Hintergrund zog Nandzik ab - und traf zur 1:0-Führung! Einmal kurz abgefälscht landete der Ball im Netz der Herthaner (51.).
Berlin hatte nun Wut im Bauch und rannte an, ein Freistoß im Mittelfeld konnte Grüttner zur Ecke klären (54.). Zwei Minuten später war es Marvin Knoll, der gleich zweimal in höchster Not rettete, erst gegen Vedad Ibisevic, dann gegen den Nachschuss. Peter Pekarik hatte zwei weitere gute Gelegenheiten, verfehlte sein Ziel mit dem Kopf aber stets (63., 66.). Die Jahnelf wurde nun stark in die eigene Hälfte gedrängt, wartete aber auf Konterchancen. So startete Kolja Pusch in der 59. Minute und gab auf Erik Thommy, der kurz vor dem Strafraum allerdings gestoppt werden konnte. Nach einem Ballgewinn von Sven Kopp lief ein weiterer Konter über Jann George und Kolja Pusch. Die Nummer 20 ließ im Strafraum zwei Berliner stehen und zog ab, der Ball rauschte aber über dem Tor drüber (75.).
Die starke Hertha stemmte sich gegen das Aus, die Jahnelf kämpfte um die Führung zu verteidigen - und wenn die Gäste mal durchkamen, hielt Pentke die Null - wie gegen Weiser in der 79. Minute. Aber das verdiente 1:1 sollte schließlich fallen: Nach einer Ecke sprang Weiser am höchsten und nickte ein (82.). Jetzt wollten die Berliner mehr, Kalou kam frei zum Abschluss, aber wieder parierte Pentke (87.), der wie seine Vorderleute eine bärenstarke Partie ablieferte. Der SSV zwang Hertha am Ende in die Verlängerung.
Die Jungs von Cheftrainer Heiko Herrlich waren nun sehr weit gekommen und wollten die zweite Runde erreichen, was sie dem BSC auch in der Verlängerung gleich aufzeigten: Marc Lais zog aus 20 Metern ab, der Ball landete knapp nur neben dem Tor (93.). Doch die Kräfte bei beiden Mannschaften schwanden von Minute zu Minute - wer sollte hier den längeren Atem haben? Der Bundesligist hatte zumindest mehr Power für die Offensive, obgleich die Jahnelf hinten wirklich alles klärte - und als Kalou war, scheiterte er an Pentke, der den Ball zur Ecke parierte (107.). Auch der SSV war noch zu einem guten Angriff in der Lage, den Marcel Hofrath aufs Tor brachte - aber Jarstein hielt (115.). In der wirklich allerletzten Minute konnte Thommy nochmal einen Freistoß aus 17 Metern treten, der auch daneben ging (120.) - das Elfmeterschießen musste es also richten.
Dass man bei dieser Form der Siegerermittlung auch gleich eine Münze werfen könnte, ist bekannt. Am Ende trafen alle Schützen außer Marcel Hofrath - und der Jahn unterlag Hertha BSC mit 4:6. Unglaublich bitter so kurz vor der Überraschung auszuscheiden, aber Respekt vor der Leistung der Jahnelf gegen den Bundesligisten ! "Insgesamt geht der Sieg für Hertha in Ordnung", fand Jahncoach Heiko Herrlich, "manchmal ist man aber trotzdem Gewinner, auch wenn man nicht der Sieger ist. Wir haben einen tollen Kampf hingelegt, mir hat imponiert, wie die Mannschaft immer wieder versucht hat hinten raus zu kommen."
Der Jahn muss die erste Niederlage der Saison hinnehmen. Gegen den VfR Aalen spielte der SSV lange gut mit, konnte seine Chancen aber nicht nutzen. Am Ende setzen sich die Gäste mit 0:2 durch.
Der Jahn konnte sich gegen den VfR Aalen nicht durchsetzen - am Ende steht es 0:2. (Foto: Janne)
Nach den bitteren Niederlagen im DFB- und Toto-Pokal wollte der SSV Jahn die Englische Woche unbedingt mit einem Erfolgserlebnis abschließen. Gegen den VfR Aalen musste Heiko Herrlich auf seinen Mittelfeldmotor Andreas Geipl verzichten, der gelb-rot gesperrt zuschauen musste. Für ihn rückte Kolja Pusch neben Marc Lais auf die Doppelsechs. Patrik Džalto übernahm die Position im offensiven Mittelfeld.
Bereits in der Anfangsphase entwickelte sich trotz Temperaturen jenseits der 30 Grad ein munteres Spiel mit Torchancen auf beiden Seiten. So kam Erik Thommy nach wenigen Minuten im Strafraum zum Schuss, traf den Ball jedoch nicht voll und konnte Daniel Bernhardt im Kasten der Aalener somit nicht vor ernsthafte Probleme stellen. Die erste wirklich gefährliche Aktion gehörte den Gästen: Alexandros Kartalis drang mit hohem Tempo in den Strafraum ein, sein Schuss ging aber knapp am rechten Pfosten vorbei (5.). In der Folge ging es auf und ab. Erst schoss Oliver Hein aus spitzem Winkel nur knapp am linken Pfosten vorbei (20.), bevor der VfR Aalen nur eine Minute später das Führungstor erzielen konnte. Matthias Morys war es, der an der Strafraumgrenze seinen Gegenspieler abschütteln konnte und den Ball eiskalt im rechten unteren Toreck unterbrachte (21.).
Doch der Jahn ließ sich von diesem Rückschlag nicht aus dem Konzept bringen, riss im weiteren Verlauf der ersten Hälfte die Spielkontrolle an sich und erspielte sich mehrere gute Chancen. In der 25. Minute hatte Erik Thommy das 1:1 auf dem Fuß. Er setzte seine Direktabnahme nach schöner Hein-Flanke jedoch knapp neben das Tor. Etwas später landete eine Flanke von Marco Grüttner auch noch auf der Latte des Aalener Tores (34.). Der Jahn war nun die klar spielbestimmende Mannschaft, konnte sich für die Überlegenheit aber nicht belohnen. Kurz vor der Halbzeit musste Kolja Pusch verletzungsbedingt den Rasen verlassen und wurde durch Benedikt Saller ersetzt (41.). Es blieb beim 0:1 und die Mannschaften gingen in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb der SSV Jahn zunächst die dominante Mannschaft. Die erste Gelegenheit des zweiten Durchgangs hatte Erik Thommy, der einen Freistoß aus etwa 25 Metern nur Knapp über das Tor schoss (47.). Fünf Minuten später war es erneut Tommy, der die große Ausgleichschance hatte. Nach einem gewonnenen Laufduell konnte der junge Flügelstürmer den Ball über den herauseilenden Aalener Schlussmann hinweg spitzeln, scheiterte mit seinem Abschluss aber am Außenpfosten (52.). Die Gelegenheiten waren vorhanden, doch noch hielt das Abwehrbollwerk der tiefstehenden Gäste. Um für neuen Schwung in der Offensive zu sorgen, brachte Heiko Herrlich eine halbe Stunde vor Schluss mit Markus Ziereis einen zweiten Stürmer (62.).
In der Schlussphase warf der Jahn alles nach vorne und drückte auf den Ausgleich. Die Gäste konnten nur noch durch einige wenige Konter für Entlastung sorgen. Nach einem dieser Gegenstöße zwang Mika Ojala den kaum geprüften Philipp Pentke zu einer guten Parade (71.). Auf der anderen Seite wollte der Ball einfach nicht ins Tor: In der 74. Minute scheiterte Marc Lais wie zuvor Erik Thommy am Pfosten. Zu allem Überfluss sah Oliver Hein wenig später auch noch die rote Karte (75.). Mit zehn Mann rannte der Jahn in der Schlussviertelstunde weiter an, blieb jedoch glücklos. In der 84. Spielminute machten die Gäste aus Aalen dann den Sack zu: Der eingewechselte Sebastian Vasialiadis kam aus 18 Metern unbedrängt zum Abschluss und ließ Philipp Pentke keine Chance.
Dann war Schluss. Der Jahn verliert ein ausgeglichenes Spiel unglücklich mit 0:2 und geht mit 10 Punkten als Tabellendritter in die Länderspielpause. Die nächste Ligapartie bestreitet der Jahn am 10. September bei den Sportfreunden Lotte.
Am Mittwoch schließt sich das Transferfenster. Der Drittligist wird aber nicht mehr zuschlagen, wie Christian Keller erklärt.
Lange hat Jahn-Geschäftsführer Christian Keller zu seiner Vertragslaufzeit geschwiegen. Nun verriet er, dass sein Kontrakt bis 2018 läuft. Foto: js
Beim SSV Jahn Regensburg gibt es nun Planungssicherheit – leider! Schließlich wird es aus dem BFV-Pokal nach dem Ausscheiden in der vergangenen Woche keine zusätzlichen Einnahmen mehr geben. „Bei attraktiven Losen hätten wir da noch einiges verdienen können“, sagt Geschäftsführer und Sportchef Christian Keller und zuckt danach mit den Achseln: „Aber das ist jetzt vorbei.“ Keller muss nun mit dem Geld auskommen, das da ist. Das ist aber auch ohne BFV-Pokal zum Glück gar nicht so wenig.
Vor zwei Jahren, als der SSV Jahn Regensburg als Tabellenletzter aus der 3. Liga abstieg, war er auch finanziell ein Kellerkind. Mit den 1,6 Millionen Euro, die der Klub zu Saisonbeginn für den Betrieb der Profimannschaft angesetzt hatte, stand er im Ligavergleich ganz unten. Insbesondere aufgrund der Anziehungskraft des im vergangenen Sommer eröffneten neuen Stadions hat sich die Finanzsituation des Traditionsvereins deutlich verbessert. Etat knapp unter drei Millionen Euro
Einen exakten Betrag will Keller zwar – wie schon vor der Saison – nicht nennen, er lässt sich aber zumindest entlocken, dass der Jahn weit mehr als vor zwei Jahren zur Verfügung habe: „Wir sind aber immer noch ein gutes Stück vom Ligadurchschnitt entfernt.“ Der liegt nach Angaben des Deutschen Fußball-Bunds bei 3,3 Millionen Euro. Nach MZ-Informationen soll der Etat des SSV Jahn eine gute halbe Million darunter, bei etwa 2,7 Millionen Euro liegen. Auch beim Gesamtetat des Vereins für alle Bereiche liegt der Jahn mit 6,5 Millionen Euro unterhalb des Ligaschnitts von 8,9 Millionen.
Der Mannschaftsetat ist Keller zufolge bei der Zusammenstellung des Kaders ausgeschöpft worden. Momentan sieht er ohnehin keinen akuten Handlungsbedarf, weitere Transfers zu tätigen. Die Spieler seien von ihm gemeinsam mit Cheftrainer Heiko Herrlich ausgesucht worden – und beide seien mit der aktuellen Personaldecke zufrieden. „Wir vertrauen unserem Kader“, sagt Keller.
Einzig, dass gleich drei Innenverteidiger langfristig ausfallen, bereitete ihnen zuletzt Kopfzerbrechen. Mit der Verpflichtung von Benedikt Saller reagierte der Verein aber bereits darauf. Weitere eilige Einkäufe bis zum Ende des Transferfensters am Mittwoch plant Keller nicht. Er berichtet, dass etwa Sebastian Nachreiner erfreuliche Fortschritte in der Reha macht und möglicherweise Ende September wieder angreifen kann. Robin Urban ist ohnehin bereits ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Coach Heiko Herrlich hat fürs Abwehrzentrum also schon jetzt wieder zumindest eine Alternative mehr. Keller bleibt alleine an Klubspitze
Endgültig scheint auch die Entscheidung des Vereins, nach dem Abschied von Finanz-Geschäftsführer Johannes Baumeister keinen Nachfolger einzustellen. „Ich gehe davon aus, dass es für diese Saison so bleibt, wie es jetzt ist“, sagt Keller. Das bedeutet, dass er als einziger Geschäftsführer für alle Abteilungen verantwortlich sein wird. Dass der Verein irgendwann wieder auf eine Doppelspitze umstellt, will er nicht ausschließen. „Wenn wir weiter wachsen, was wir alle hoffen, kann dies wieder ein Thema werden.“
Nach langem Schweigen lüftete Keller im MZ-Gespräch nun auch das Geheimnis um seine Vertragslaufzeit. Zuletzt wollte er dazu stets keine genaue Daten nennen, nun verriet er, dass sein Geschäftsführer-Kontrakt beim Jahn bis Sommer 2018 gültig ist. Derzeit sieht es auch danach aus, dass Keller alles daran setzen wird, zumindest bis dahin mit Trainer Heiko Herrlich zusammenzuarbeiten.
Der ist seit acht Monaten in Regensburg im Amt. Seine bisherige Arbeit bewertet Keller als „natürlich sehr gut“. Herrlich habe es dem Geschäftsführer zufolge nicht zuletzt geschafft, der Mannschaft „mehr Siegermentalität, mehr Teamgeist und mehr Haltung zu vermitteln“. Er sei für die Spieler „alleine in seiner Haltung zu dem Spiel ein sehr, sehr großes Vorbild“. Keller verschweigt aber auch nicht, dass Herrlichs Arbeitsweise gerade zu Beginn nicht bei allen Spielern auf Gegenliebe gestoßen sei: „Der Trainer lebt vor und fordert, dass man jede Übung, jede Trainingsminute voll nutzen soll, um sich zu verbessern. Der eine oder andere, der sich zuvor etwas in der Komfortzone eingerichtet hatte, hatte damit seine Probleme.“
Die Vorbereitungen auf das Punktspiel gegen die Sportfreunde Lotte laufen bereits auf Hochtouren. Bei der heutigen Trainingseinheit lag das Hauptaugenmerk auf Torabschluss und Passspiel. Zudem durfte sich Heiko Herrlich über die Rückkehr von Kolja Pusch freuen.
Nach einer intensiven vergangenen Woche mit vielen - und vor allem kräftezehrenden - Einheiten durften sich die Jahn Profis über das Wochenende ausruhen und hatten zwei Tage frei. Am Montag hieß es dann aber schon wieder mit vollem Elan und höchster Konzentration auf dem Trainingsplatz alles abzurufen. Neben Positionsspiel standen Technik- und Ausdauertraining auf der Agenda. Tags darauf wurde die Intensität nochmals gesteigert, schweißtreibende Sprints brachten die Mannen von Heiko Herrlich an ihre Grenzen. Deshalb wurde die Belastung in der heutigen Vormittagseinheit auch wieder etwas zurückgefahren, um eine Balance zwischen extremer körperlicher Beanspruchung und Regeneration herzustellen.
Fast alle Spieler hatten sich im Sportpark am Kaulbachweg eingefunden, neben den Langzeitverletzten Sebastian Nachreiner, Ali Odabas und Markus Palionis fehlte lediglich Daniel Schöpf mit Problemen an der Achillessehne. Ganz zur Freude der anwesenden Trainingskiebitze nahm Kolja Pusch nach eineinhalbwöchiger Pause – er hatte sich beim Heimspiel gegen den VfR Aalen einen leichten Muskelfaserriss zugezogen – wieder am Mannschaftstraining teil: „Es ist ein gutes Gefühl wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen“ Ob er gegen Lotte schon wieder zum Aufgebot gehört, ist indes noch nicht sicher.
Nach dem obligatorischen Aufwärmprogramm ging es an die erste Übung. Aufgeteilt in zwei große Gruppen mussten die Jahn Kicker ihre Passgenauigkeit unter Beweis stellen, in einer Endlosschleife hieß es den Ball zielsicher zum Mitspieler zu befördern. Selbstverständlich durfte auch das Toreschießen in der heutigen Einheit nicht fehlen. Dazu wurde die Passübung kurzerhand modifiziert, statt abzuspielen folgte nach einer bestimmten Anzahl an Ballkontakten ein Abschluss. Um das ganze etwas spannender zu machen und seine Jungs anzuspornen, ließ Heiko Herrlich beide Trainingsgruppen gegeneinander antreten. „Das gibt es doch nicht“, ärgerte sich Andi Geipl nach einer Parade von Philipp Pentke. Sogleich schallte ein lautes „Nachschuss!“ über den Platz. Robin Urban ließ es sich nicht zweimal sagen und versenkte diesen unter dem Jubel seiner Mitspieler im Kasten. Zum Sieg reichte das trotzdem nicht, die „Konkurrenz“ auf der anderen Seite des Platzes hatte nach Ablauf der Zeit mehr Treffer auf dem Konto. Heute könnte ihm das noch relativ egal sein, da es erst am Samstag wieder um 3 Punkte geht. Geärgert hat er sich trotzdem.
„Wir haben die Länderspielpause genutzt, um uns einerseits zu regenerieren. Andererseits haben wir im athletischen Bereich nochmal nachgearbeitet. Meine Spieler haben alle gut mitgezogen, ich bin zufrieden“, blickte Herrlich auf die vergangenen zehn Tage zurück. Auch am Defensivverbund wurde gearbeitet, der durch die Sperre von Oliver Hein neu formiert werden muss: „Wir haben mehrere Möglichkeiten, grundsätzlich ist aber noch offen wer für Oli in die Viererkette rückt.“ Die endgültige Antwort darauf werden wir wohl erst am Samstag erfahren, wenn die Jahnelf ins FRIMO Stadion einläuft.
Nach dem ersten Wochenende ohne Pflichtspiel geht es für den SSV Jahn am morgigen Samstag in der Liga weiter, am sechsten Spieltag ist er bei den Sportfreunden Lotte zu Gast - ein Aufsteiger, der im Flow ist. Dennoch möchte die Jahnelf natürlich nicht mit leeren Händen heimkehren. Anpfiff im Frimo Stadion ist um 14 Uhr.
Voller Fokus auf Lotte - der Jahn unn Jann George wollen Punkte aus NRW entführen. Foto: Gatzka
Auch wenn die Woche vor der Länderspielpause ergebnistechnisch nicht für die Jahnelf lief, ist sie weiter voll im Soll. "Keiner hat erwartet, dass wir am sechsten Spieltag schon den Klassenerhalt eingetütet haben", erklärt SSV-Coach Heiko Herrlich. Mit zehn Punkten aus fünf Partien steht der Jahn weiter ausgezeichnet da und möchte in Lotte, angefeuert von den mitgereisten Fans, auch wieder ein vernünftiges Ergebnis erzielen. Diejenigen, die die lange Reise nach Nordrhein-Westfalen nicht mit antreten können, können die Partie im WDR ansehen, der übertragt. Natürlich sind aber auch wie Turmfunk und Liveticker vor Ort. Außerdem hält auch Radio Charivari, Medienpartner des SSV Jahn, seine Zuhörer mit regelmäßigen Updates auf dem Laufenden.
Personell gilt es neben den bekannten Ausfällen die Sperre von Oliver Hein zu kompensieren. "Da gibt es verschiedene Optionen", führt Herrlich aus. So könnten Marc Lais, Uwe Hesse oder Benedikt Saller in der rechten Außenverteidigung auflaufen. Wer am Ende jedoch spielen wird, wollte der Jahntrainer noch nicht verraten. Ob er Kolja Pusch wieder von Beginn an bringen kann, muss sich auch noch zeigen. Der Mittelfeldspieler zog sich gegen Aalen einen Muskelfaserriss zu, stieg am Mittwoch allerdings schon wieder ins Training ein und hatte keine Beschwerden.
Mit den Sportfreunden erwartet die Jahnelf ein ebenfalls stark gestarteter Aufsteiger. Acht Punkte und Platz sechs in der Liga sowie eine Pokal-Sensation gegen Werder Bremen machten den Traumstart für die Elf aus dem Tecklenburger Land perfekt. "Sie sind ein Aufsteiger wie wir und sind derzeit im Flow", weiß Heiko Herrlich, "das Heimspiel im Pokal gegen Bremen war eine Überraschung - aber eine absolut klare Sache!" Mit dem VfL steht dem SSV also ein starker Gegner gegenüber: "Das wird ein ganz anderes Spiel, als wir bisher hatten. Sie werden versuchen uns unter Druck zu setzen, das wird eine ganz schwere Aufgabe."
Doch das stört den Jahntrainer wenig. "Trotz allem wollen wir da natürlich was mitnehmen", gibt er klar die Richtung vor. Auch die drei Pleiten gegen Hertha, Aiglsbach und Aalen bereiten Herrlich vor dem Spiel in Lotte keine Sorgen: "Es war nicht alles schlecht. Auch bei Siegen zeige ich der Mannschaft immer auf, wie die Dinge hätten laufen können. Aber genauso zeige ich bei Niederlagen auf, wo wir hätten gewinnen können." Er ist sich sicher, dass die Mannschaft um Punkte mitreden wird: "Wir haben alles aufgearbeitet und machen weiter, wie bisher."
Am Nachmittag unterliegt der SSV Jahn den Sportfreunden aus Lotte mit 3:2. Kurz vor der Halbzeitpause war die Jahnelf mit 2:0 in Führung gegangen, doch die Hausherren konnten noch vor dem Seitenwechsel auf 2:1 verkürzen. Nach dem Ausgleich markierten sie dann in der Nachspielzeit sogar noch das 3:2.
[img:center][/img] Marc Lais hatte früh zwei Gelegenheiten. Foto: Gatzka
Der Sport- und Schwimmverein konnte in Lotte wieder auf Kolja Pusch bauen, der Spielmacher hat sich rechtzeitig von seinem Muskelfaserriss aus dem Aalen-Spiel erholen können und lief von Beginn an auf. Für den gesperrten Oliver Hein warf Trainer Heiko Herrlich Benedikt Saller ins Rennen, der damit sein Startelf-Debüt für den Jahn feierte.
Die Jahnelf fand gut in die allererste Partie gegen die Sportfreunde Lotte, hatte gleich gute Gelegenheiten: Zunächst war das Zuspiel von Erik Thommy noch etwas zu lang, SFL-Keeper Fernandez konnte vor dem herannahenden Marc Lais eingreifen (7.). Nur wenige Sekunden später fand Thommy Lais dann aber, der erstmals abschloss - diesmal konnte Fernandez zur Ecke abwehren (8.). Einen abgefälschten Freistoß von Pusch konnte der Lotter Torhüter dann halten (11.). Dem SSV gehörte die Anfangsphase, die guten Gelegenheiten machte der Heimkeeper jedoch zunichte.
Die Hausherren kamen nach gut 20 Minuten in die Partie und konnten den ersten gefährlichen Torschuss abgeben. Nach einem geklärten Eckball kam Steinhart an der Strafraumgrenze zum Schuss, verfehlte aber das Tor von Ersatz-Kapitän Philipp Pentke (21.). Im Laufe der ersten Halbzeit verlagerte sich die Partie ins Mittelfeld, Strafraumszenen wurden seltener, obgleich die Jahnelf spielerisch besser war. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit hatte Lotte wieder eine starke Szene: Dej schoss einen Freistoß aus dem Mittelfeld direkt aufs Tor, Pentke konnte den pfundigen Ball gerade noch zur Ecke klären (39.). Die brachten die Hausherren direkt rein, ein Lotter kam völlig frei zum Kopfball - aber auch hier parierte Pentke erstklassig (40.).
Dann wurde es furios: Erst setzte sich Nandzik auf links gegen zwei Lotter durch und brachten den Ball herein, dann bugsierte ihn Rahn ins eigene Tor (41.). Mit dem 1:0 im Rücken marschierte Thommy auf der linken Seite und bediente den freien Jann George, der aus dreizehn Metern eiskalt blieb und auf 2:0 erhöhte (42.). Der Doppelschlag, nur 75 Sekunden nach dem Führungstreffer! Doch noch war nicht Schluss: Wieder Lotte mit einem Eckstoß, diesmal kam Freiberger sträflich frei zum Kopfball und überwand Pentke schließlich (44.) - der Anschlusstreffer zum Pausenpfiff. Eine verdiente Führung für den SSV, aber gleichzeitig auch ein Spielstand, der bereits eine spannende zweite Halbzeit garantierte.
[img:center][/img] Erik Thommy und Kolja Pusch wirbelten in der Offensive. Foto: Gatzka
Da es aus Lotter Sicht nur noch 1:2 stand, gaben die Westfalen früh Gas: Pires-Rodrigues prüfte unmittelbar nach dem Seitenwechsel Philipp Pentke, der aber wie gewohnt auf seinem Posten war (46.). Der SSV machte seinerseits Druck. Grüttner (47.), Pusch (49.), Lais (50.) und Thommy (54.) hatten gute Möglichkeiten den alten Abstand wieder herzustellen, doch entweder fehlte das Zielwasser oder ein Lotter Bein konnte klären.
Das sollte sich rächen: Nachdem Pentke einen Angriff stoppen konnte, kam Pires-Rodrigues am Elfmeterpunkt frei zum Nachschuss - und traf den SSV mitten ins Herz. Der 2:2-Ausgleich (55.). Doch lange zeigte sich die Jahnelf nicht beeindruckt, suchte sofort wieder den Weg nach vorne. Die nächste große Gelegenheit hatte Grüttner per Fallrückzieher (60.), doch Fernandez war zur Stelle, lenkte den Ball übers Tor.
Die Zuschauer kamen bei der Partie definitiv auf ihre Kosten, denn auch im weiteren Verlauf wogte sie hin und her - es ergaben sich immer wieder gefährliche Situationen auf beiden Seiten. Ein kleiner Aufreger dann in der 71. Spielminute, als der Jahn wieder einmal über die linke Seite gefährlich wurde und Fernandez einen freien Ball bedrängt von Pusch nicht sichern konnte. Letzterer nutzte dies und schoss zum vermeintlichen 3:2 ein. Doch Schiedsrichter Müller verweigerte die Anerkennung, hatte ein Foul von Pusch gesehen - eine vertretbare Entscheidung.
Doch nicht nur der Jahn hatte große Gelegenheiten, auch Lotte kam zu besten Einschussmöglichkeiten. Eine vereitelte Philipp Pentke in der 80. Spielminute gegen Rosinger, der frei vor ihm auftauchte. Bei einer weiteren wäre der Schlussmann geschlagen gewesen, denn nach einem Standard tauchte Rahn frei vorm Jahn-Tor auf und köpfte ein, doch das Schiedsrichtergespann entschied auf Abseits. Das Unentschieden wäre zu diesem Zeitpunkt ein verdientes Ergebnis gewesen, doch beide Teams gingen auf Sieg, mit dem besseren Ende für Lotte, denn in der Nachspielzeit war es der eingewechselte Lindner der von rechts in den Strafraum kam, sich durchsetzte und Pentke mit seinem strammen Schuss keine Chance ließ - 3:2 (90.+3). Eine weitere Reaktion gelang dem SSV nicht mehr und somit stand am Ende eine vermeidbare Niederlage auf die denkbar bitterste Art und Weise.
Vor der Partie des SSV Jahn Regensburg gegen Fortuna Köln sprach unser Stadionmagazin "Jahnzeit" mit dem Gästetrainer Uwe Koschinat über das bevorstehende Spiel. Wie er den Jahn am Samstag schlagen will erfahrt Ihr im folgenden Interview:
Seit fünf Jahren Cheftrainer der Fortuna - Uwe Koschinat (Foto: S.C. Fortuna Köln)
Jahnzeit: Hallo Herr Koschinat! Sie sind nun schon seit fünf Jahren der Chefanweiser bei Fortuna Köln – eine ungewöhnlich lange Zeit im schnelllebigen Fußballgeschäft. Warum passt die Mischung Koschinat und Fortuna aus Ihrer Sicht so gut?
Koschinat: Aus meiner Sicht passt die Mischung hier sehr gut. Mir wurde von Anfang an sehr viel Vertrauen entgegen gebracht. Das hat sich sehr schnell erhärtet, da von Anfang an gute Leistungen gebracht wurden: Im zweiten Jahr in der Regionalliga sind wir aus dem Stehgreif eine Spitzenmannschaft geworden, haben den Sportfreunden Lotte einen harten Kampf um den Relegationsplatz geliefert und zudem noch den Pokal geholt. Im Folgejahr sind wir spektakulär gegen die Amateure von Bayern München aufgestiegen. All das sorgt in meinen Augen für ein wechselseitiges Vertrauen. Darüber hinaus mag ich die Konstellation in der Kölner Südstadt: Wir haben sehr kurze Entscheidungswege und die Beziehung mit dem Geschäftsführer und Ansprechpartner Michael Schwetje ist jetzt über die Jahre eine lange und vertrauensvolle. Die Fortuna ist hier in Köln die Nummer zwei und steht daher im Vergleich zu anderen Drittligisten nicht im direkten Fokus der Medien. Das ist zwar manchmal schade, weil sich da nicht so die ganz große Euphorie entwickelt. Es hat aber den Vorteil, dass in schlechten Phasen nicht alles gleich kritisiert und in Frage gestellt wird. Das gilt besonders für die Trainerposition, aber auch für die Zusammenarbeit mit der Mannschaft. Mit vielen der Spieler arbeite ich seit 3-4 Jahren. In dieser Zeit wächst man zusammen und so kann man in schwierigen Zeiten aufeinander bauen.
Ähnlich wie der SSV Jahn ist auch Ihr Team gut in diese Saison gestartet. Was kann man von der Fortuna in diesem Jahr erwarten?
Ich glaube wie für 2/3 der Vereine in dieser Liga steht für uns der Klassenerhalt über Allem. Diese 3. Liga ist so eng und ausgeglichen, dass es immer wieder zu Überraschungen kommen kann – nach oben aber auch nach unten. Im letzten Jahr haben wohl die Wenigsten Magdeburg und Großaspach eine solche Saison zugetraut. Auf der anderen Seite hatten die Wenigsten wohl Cottbus und die Stuttgarter Kickers als Absteiger auf dem Zettel. Insofern gilt unsere Zielsetzung neben dem Klassenerhalt auch in einer schrittweisen Weiterentwicklung, sodass ich das Ziel ausgegeben habe, die Klasse mit 50+ Punkten zu halten.
Mit Königs und Biada haben den Verein zwei wichtige Offensivkräfte im Sommer verlassen. Wie schwierig ist es, diese Spieler zu ersetzen?
Ja sehr schwer, das haben wir in der letzten Transferphase gemerkt. Wir hatten viele kreative Ideen im Kopf, konnte diese jedoch nicht so umsetzten, wie ich mir das vorgestellt habe. Das Anspruchsdenken war insofern groß, weil ich weiß, dass die beiden absolute Schlüsselspieler in der letzten Saison waren und man aktuell sieht, dass sie ihre Leistungen auch in der 2. Liga abliefern können. Wenn man auf die Tabelle schaut, kann man sagen, dass es uns bisher gut gelungen ist, andere Optionen zu finden. Wir stehen deutlich kompakter und haben bereits dreimal zu Null gespielt. Dies ist die Basis und nach vorne sind wir über die zweite Reihe und Standardsituationen deutlich torgefährlicher geworden. Mit Maik Kegel und Selcuk Alibaz haben wir Qualitätsspieler hinzubekommen, die uns neue Möglichkeiten geben. Wir arbeiten daran, diese umzusetzen.
Mit 69 Gegentreffern stellte die Fortuna in der abgelaufenen Saison die schwächste Abwehr der Liga dar. Wie wollen Sie dieses Problem in den Griff bekommen?
Wir haben nicht überreagiert und extreme personelle Wechsel durchgeführt, weil wir wissen, dass dieselbe Abwehrformation im Jahr zuvor 14 mal zu Null gespielt hat. Das Grundvertrauen war daher gegeben. Unser Fokus lag darauf die Spieler in einen starken körperlichen Zustand zu bringen und darüberhinaus individuelle Fehler abzustellen. Die intensive Vorbereitung mit vielen Testspielen auf Wettkampfniveau und die Erfolgserlebnisse in den ersten beiden Spielen, die wir zu Null gewinnen konnten, geben den Spielern dann eine gewisse Sicherheit. Zwar gab es auch zwei Rückschläge und man sieht wieder ein Auf und Ab. Insgesamt sehe ich in der Defensive aber bislang schon eine deutliche Steigerung.
Die Fortuna war 2015 der letzte Gegner des SSV im altehrwürdigen Jahnstadion. Sind Sie gespannt auf die neue Heimat des Jahn, die Continental Arena?
Ich hab nur phantastisches über das neue Stadion gehört. Die Zuschauerzahlen sind enorm nach oben gegangen und ich glaube, dadurch sieht man wie stark die Verbindung zwischen der Stadt und dem Verein ist. Ich bin sehr gespannt, wie die Atmosphäre sein wird, aber ich denke durch die moderne und sehr enge Arena, wartet auf uns ein weiteres Highlightspiel. Hoffentlich mit einem anderen Ausgang als im letzten Spiel im alten Jahnstadion.
Wie muss die Fortuna spielen, damit in Regensburg ein Sieg herausspringt?
Der Drittligafußball ist ein sehr enges und schnelllebiges Geschäft. Man sieht durch den starken Saisonbeginn von Jahn Regensburg und der Euphorie im Umfeld, was alles möglich sein kann. Hinzu kommt, dass man es sich in Regensburg zutraut, mit vielen starken Individualisten die Dinge fußballerisch zu lösen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sehr man von einem Aufstieg getragen werden kann und wie sehr dieses Ereignis das Team zusammenschweißt. Wir müssen mit unserer männlichen Art des Fußballs dagegen gehen und unsere Tugenden auf den Platz bringen. Am Ende haben wir genug Erfahrung, um mit so einer Kulisse umzugehen und diese Spiele zu genießen, anstatt davor zusammenzuzucken.
Punktgewinn! In Lotte verlor der SSV Jahn noch last minute, heute Köln gelang der Jahnelf gegen Fortuna Köln in der Nachspielzeit der wichtiger Treffer zum Ausgleich: Haris Hyseni sorgte mit seinem Kopfball in der 93. Minute für den verdienten 2:2-Endstand. Zuvor egalisierte Lais (52.) die Kölner Führung aus der ersten Hälfte, im zweiten Durchgang gingen die Gäste per Foulelfmeter erneut in Führung.
Hier bleibt Alexander Nandzik Sieger, insgesamt trennte sich der Jahn von Fortuna Köln leistungsgerecht mit 2:2. Foto: Janne
Sonne und heiße Temperaturen noch vor einer Woche in Lotte, kalter Wind und Dauerregen nun beim Heimspiel gegen Fortuna Köln. Die Bedingungen am 7. Spieltag waren andere, die Aufstellung aber dieselbe: Jahntrainer Heiko Herrlich bot gegen die Südstädter die elf Akteure auf, die beim 2:3 im Tecklenburger Land auf dem Platz standen und eigentlich eine gute Leistung zeigten - was fehlte, war die Mentalität, die Partie für sich zu entscheiden.
Das sollte gegen Köln auf jeden Fall besser werden, dementsprechend offensiv begann die Herrlich-Elf. Andreas Geipl eroberte den Ball, spielte den guten Doppelpass mit Kolja Pusch und konnte sich aus wenigen Metern Torentfernung erstmals in Szene setzen, doch der Versuch den Kölner Keeper zu tunneln scheiterte (2.). Auch Pusch prüfte Boss früh mit einem Freistoß aus gut 25 Metern, doch der Torhüter war auf seinem Posten (3.). Dem Jahn gehörte bei schwierigen Bedingungen die Anfangsphase, war die aktivere Mannschaft. Die Gäste kamen erst durch einen Fehlpass von Pusch erstmals gefährlich vor das Jahntor, doch Marvin Knoll konnte den Schuss von Souza zur Ecke klären (7.).
Selbst aktiv wurde Fortuna erst nach gut 25 Minuten. Der erste richtige Abschluss von Dahmani war noch kein Problem für Philipp Pentke, der Jahnkeeper konnte den Schuss aus zwölf Metern von rechts problemlos parieren (24.). Aber die Situationen wurden konkreter: Nach einer Flanke von rechts konnte Brasnic köpfen, diesmal musste Pentke schon mehr Können vorweisen und rettete zur Ecke (28.). Mittlerweile waren die Gäste auch drin in Spiel, nach etwa einer halben Stunde hatte sich eine ausgeglichene Partie entwickelt. Auch die Südstädter wurden jetzt offensiver: Souza machte sich auf links auf den Weg, blieb trotz Abwehrbemühungen in Ballbesitz und konnte Dahmani auflegen, der aus 20 Metern trocken zum 0:1 verwandelte (32.).
Der SSV wollte nun den Ausgleich erzielen, was den konterstarken Kölnern Räume gab: Nach einem Jahn-Eckstoß trat Souza an und lief alleine auf das Jahntor zu, doch gemeinsam konnten Benedikt Saller und Philipp Pentke klären (38.). Vor der Pause passierte sonst nichts mehr, sodass es mit dem knappen Rückstand in die Kabinen ging.
[img:center][/img] Der Jahn und Andreas Geipl hatten nicht nur mit Fortuna, sondern auch mit dem Regen zu kämpfen. Foto: Janne
Der Jahn kam motiviert in die zweite Hälfte, erspielte sich früh zwei Eckbälle: Den ersten köpfte Saller daneben (47.), den zweiten konnte Boss rausfausten (49.). Aber die Rothosen gingen auf Angriff, um den Rückstand möglichst bald egalisieren zu können. Sie setzten sich in der Kölner Hälfte fest - und der dritte Eckstoß sollte zum Erfolg führen: Thommy brachte die Pusch-Ecke aufs Tor, Boss konnte zunächst noch parieren. Der Ball aber landete genau vor den Füßen von Marc Lais, genauer gesagt vor seinem Kopf: Aus zwei Metern hatte der Mittelfeldspieler keine Probleme ins leere Tor zu köpfen (52.). 1:1!
Doch die Freude über den Ausgleich währte nur kurz: Der eingewechselte Selcuk Alibaz, allen Jahnfans noch ein Begriff, fiel im Strafraum nach einem Trikotzupfer von Lais, Schiedsrichter Willenborg entschied auf Strafstoß. Brasnic ließ sich nicht zweimal bitten und brachte Köln wieder in Führung (59.). Der Sport- und Schwimmverein schüttelte sich kurz und dann ging es wieder nach vorne: Marco Grüttner bediente George mustergültig, der auf links völlig frei vor dem Gästekeeper abziehen konnte - schoss Boss aber genau an (66.). Kurz darauf war es Grüttner, der die Möglichkeit zum erneuten Ausgleich hatte, eine Flanke von rechts konnte er aber freistehend nicht schnell genug kontrollieren (70.).
Fortuna machte nach vorne nicht mehr viel, blieb aber ebenfalls gefährlich: Brasnic wurde mal wieder im Strafraum angespielt, Pentke parierte glänzend und hielt den Jahn im Spiel (78.). Weiter der SSV: Saller fing einen Konter ab und startete einen eigenen, gab weiter auf Pusch, der Hofrath bediente. Der wollte Hyseni in Szene setzen, der Ball war aber ein wenig zu lang (87.). Sollte es die dritte Pleite in Serie geben? Nein: Anders als in Lotte sollte sich das Jahn-Team in der Nachspielzeit belohnen: Eine Ecke von rechts fand zunächst keinen Abnehmer, von links kam von Grüttner der zweite Ball auf Nandzik, der nochmal passgenau in den Strafraum flankte: Haris Hyseni bugsierte das Leder mit dem Kopf schlussendlich doch noch über die Linie zum hochverdienten 2:2 (90.+3). Das Spiel wurde nicht mehr angepfiffen, mit der allerletzten Aktion sichert sich der SSV Jahn einen wichtigen Zähler gegen Fortuna Köln.
Die Trainer waren zufrieden mit dem Ergebnis: "Das Unentschieden gibt zwar nur einen Punkt, fühlt sich aber trotzdem wie ein Sieg an. Wir haben unter der Woche Mentalität eingefordert, und die hat die Mannschaft heute absolut bewiesen. Das spricht für die Moral und das soll uns jetzt beflügeln. Insgesamt ist das ein gerechtes Unentschieden", fand Heiko Herrlich. Sein Gegenüber, Fortuna-Coach Uwe Koschinat, war ähnlicher Meinung: "Das ist ein gewonnener Punkt für uns! Ich bin mit dem 2:2 vollkommen zufrieden, auch wenn der späte Ausgleich natürlich unglücklich war. Aber den hatte sich Jahn Regensburg verdient."
Für den SSV, der sich in der Tabelle auf Rang sieben vorschiebt und nun wieder sechs Punkte Vorsprung auf Position 18. Am kommenden Dienstag geht es schon weiter: Um 18.30 Uhr ist die Jahnelf bei Mitaufsteiger FSV Zwickau zu Gast.
[img:center][/img] Jubellauf! Haris Hyseni erzielte gegen Fortuna Köln in letzter Minute doch noch den Ausgleich. (Foto: Sascha Janne)
Der SSV Jahn schafft nach zweimaligem Rückstand jeweils den Ausgleich gegen Fortuna Köln. Damit hat die Mannschaft die passende Antwort geliefert auf die Kritik von Trainer Heiko Herrlich, der ein "kleines Mentalitätsproblem" bei seiner Mannschaft gesehen hatte.
Heiko Herrlich hat während der vergangenen Woche die Frage nach der Mentalität seiner Mannschaft aufgeworfen. Die 2:3-Niederlage in Lotte nach 2:0-Führung und einem Gegentor in der Nachspielzeit ärgerte den Trainer des SSV Jahn Regensburg. Deshalb sprach er vor der Heimpartie gegen Fortuna Köln von einem "kleinen Mentalitätsproblem". Wenn er damit seine Mannschaft ansticheln wollte, dann ist Herrlich das auf jeden Fall gelungen. Denn gegen die Fortuna zeigten die Jahn-Kicker eine gute Mentalität, kamen zweimal nach Rückstand zurück und erkämpften sich am Ende beim 2:2 einen Punkt.
"Ich hatte Mentalität eingefordert und meine Mannschaft hat sie heute bewiesen", freute sich Herrlich nach der Partie, dass seine Worte gefruchtet hatten. "Wir haben bis zum Schluss gefightet." Hamdi Dahmani (32.) und Marc Brasnic per Foulelfmeter (59.) brachten die Gäste jeweils in Führung. Marc Lais (52.) und Haris Hyseni (93.) jeweils per Kopf fanden die passende Antwort.
"Das Spiel hat gezeigt, dass wir eine gute Mentalität in der Mannschaft haben", sagte Marc Lais. "Lotte war eine Lehre für uns. Wir haben bereits bewiesen, dass wir es besser können. Jetzt liegt es an uns allen, konsequent weiterzumachen." Das Unentschieden fühle sich an wie ein Sieg, sagte Lais und machte auch deutlich, welche Bedeutung der Punkt hat: "Für den Kopf ist das ganz wichtig. Wenn wir nach Lotte wieder trotz guter Leistung verloren hätten, das wäre nicht gut gewesen." Hysenis Kopfball beschert dem Jahn einen Punkt
Wie eng Freud und Leid im Sport oft beieinande liegen, wurde am Samstag gerade bei Marc Lais deutlich. Erst erzielte er den Ausgleich und nur sieben Minuten später verursachte der Mittelfeldspieler einen Strafstoß, indem er am Trikot des Ex-Regensburgers Selcuk Alibaz zog. Dieser nutzte das leichte Zupfen, um zu Boden zu gehen. "Den kann man pfeifen", gestand Lais. "Aber es ist natürlich ärgerlich, einfach eine dumme Situation."
Umso glücklicher war Lais, dass in der Nachspielzeit Haris Hyseni seinen Fehler wieder gutmachte und doch noch den erneuten Ausgleich erzielte. Dabei profitierten die Regensburger auch vom schweren Boden aufgrund des Dauerregens. Denn der Kopfball von Marcel Hofrath wäre wohl ins Aus gegangen. So kullerte er aber an der Torauslinie entlang, über Marco Grüttner kam der Ball zu Alexander Nandzik und dessen Flanke köpfte Hyseni ins Tor.
Für Hyseni, der in dieser Saison in der Liga bislang nur zu Kurzeinsätzen kam und in den vergangenen beiden Partien gar nicht ran durfte, war dieser Treffer eine große Befreiung. "Man wartet auf einen solchen Moment. Das fühlt sich einfach sehr sehr gut an", sagte er nach der Partie. Er wolle sich immer beweisen und "alles für die Mannschaft geben, wenn ich auf dem Platz stehe."
Schon am Mittwoch steht für den Jahn die nächste Partie an. Dann reist die Herrlich-Elf zum Auswärtsspiel nach Zwickau. "Da erwartet uns ein kampfstarker Gegner. Aber wir wollen unbedingt etwas mitnehmen", gibt Marc Lais als Ziel aus. Der Mitaufsteiger steht aktuell mit fünf Punkten auf dem 17. Tabellenplatz. "Aber davon lassen wir uns nicht beeinflussen, wir müssen alles abrufen, was in uns steckt", sagt Lais. Und Haris Hyseni verspricht: "Wir werden alles geben, um Punkte aus Zwickau mitzunehmen."
Keine Zeit zum Ausruhen! Nur drei Tage nach dem 2:2 gegen Fortuna Köln ist der SSV Jahn wieder in einer Englischen Woche gefordert: Am morgigen Dienstagabend ist die Elf von Trainer Heiko Herrlich beim FSV Zwickau zu Gast, der dringend Punkte gegen den Abstieg braucht - ein echter Gradmesser für die Jahnelf. Anpfiff im Stadion Zwickau ist um 18.30 Uhr.
Gegen Zwickau wird die Jahnelf wieder gefordert sein und muss als Team bestehen. Foto: Janne
Nach dem Last-Minute-Punkt gegen Köln war die Freude bei der Jahnelf groß: "Das Unentschieden fühlt sich wie ein Sieg an", beschrieb Heiko Herrlich nach der Partie ,"das wird uns beflügeln." Doch es gab keine große Zeit zum Feiern - morgen steht der 8. Spieltag auf dem Programm, der volle Konzentration fordern wird. Jahn Regensburg ist beim FSV Zwickau zu Gast und möchte drei Punkte für den Klassenerhalt einfachren. Personell ist der Jahntrainer dabei wieder zum Umbauen gezwungen, da sich Mittelfeldspieler Marc Lais gegen Köln eine Hüftprellung zuzog und in Westsachsen ausfällt. Dafür kehrt Oliver Hein nach seiner abgesessener Rotsperre wieder ins Team zurück.
Mit dem FSV begrüßt ein Mitaufsteiger die Rothosen, der zuletzt aber weniger erfolgreich war. "Die letzten Spiele waren nicht mehr so gut, sie haben aus fünf Spielen nur einen Punkt geholt - sie stehen mächtig unter Druck", weiß Heiko Herrlich. Das Spiel wird also wieder eine Frage der Mentalität werden: "Sie sind bekannt für ihre Robustheit, sie werden vor heimischer Kulisse ein Zeichen setzen wollen - Zwickau wird unsere Mentalität fordern, ob wir bereit sind, dagegenzuhalten", so der Jahncoach.
Die Zwickauer stehen schon leicht mit dem Rücken zur Wand und werden mit allen Mitteln Punkte erzwingen wollen. Dass das Jahn-Team aber in der Lage ist, die Prüfung Zwickau zu bestehen, daran besteht kein Zweifel. Alles ist möglich, wie Herrlich weiß: "Die Liga ist sehr homogen. Für den Klassenerhalt müssen wir einfach Punkte holen ohne Ende. Das wird ein Gradmesser für uns, eine ganz große Herausforderung - ich bin gespannt!"
Das war nix! Der SSV Jahn konnte in Zwickau nicht überzeugen und unterlag klar und deutlich mit 0:4 (0:1). Nachdem die Hausherren im ersten Durchgang nach einem Konter in Führung gingen, setzten sie in der zweiten Hälfte schnell zwei Nadelstiche - alle drei Tore erzielte Marcel Bär. Das 4:0 kurz vor Abpfiff beendete alle Regensburger Offensivbemühungen.
SSV-Coach Heiko Herrlich konnte in Zwickau wieder auf Oliver Hein bauen, der Rechtsverteidiger hatte seine Rotsperre abgesessen und kehrte in die Startformation zurück. Benedikt Saller rückte dafür ins defensive Mittelfeld – Marc Lais zog sich gegen Köln eine Hüftprellung zu und fehlte dort. Außerdem gab es noch einen Wechsel im Sturmzentrum: Haris Hyseni, Schütze des wichtigen 2:2 gegen Fortuna, spielte für Marco Grüttner, der auf der Bank Platz nahm.
Beide Mannschaften legten von Beginn an den Vorwärtsgang ein, obgleich die Hausherren leichte Feldvorteile besaßen. Den ersten richtigen Abschluss hatte aber die Jahnelf, als Andreas Geipl aus der Distanz abzog – jedoch kein Problem für FSV-Keeper Brinkies. Auch Haris Hyseni hatte, von Erik Thommy bedient, eine gute Gelegenheit, sein Schuss aus halblinker Position ging aber knapp vorbei (29.).
Das Spiel plätscherte mittlerweile vor sich hin, erst gegen Ende der Halbzeit zogen die Teams etwas auf. Als Marvin Knoll nach einem Zweikampf an der Mittellinie verletzt liegen blieb, fehlte beim Zwickauer Angriff ein wichtiger Mann in der Defensive, so konnte Bär abschließen, aber Philipp Pentke war auf dem Posten (31.). Der SSV war auch offensiv präsent: Jann George und Oliver Hein setzten sich rechts mit einer starken Kombination durch, bedienten Thommy. Der traf aber zentral stehend den Ball nicht richtig und konnte Brinkies nicht überwinden. Viel Zeit dieser guten Gelegenheit nachzutrauern hatte die Jahnelf nicht, der FSV startete sofort den Konter, den Bär auch überlegt zum 1:0 für die Westsachsen im Tor unterbrachte (36.). Die Führung für Zwickau. Und Bär hatte kurz darauf eine zweite Gelegenheit, aber diesmal konnten Knoll und Pentke gemeinsam retten (40.).
Der SSV musste sich einmal kurz schütteln, um sich von dem 0:1 zu erholen, kam durch Thommy vor dem Seitenwechsel auch noch zu einer Chance, aber erneut war der Schuss zu schwach, nachdem sich die Nummer 25 auf links freispielen konnte (45.). So ging es mit dem Rückstand in die Kabinen.
Der zweite Durchgang hatte kaum angefangen, da klingelte es erneut: Bär setzte sich auf links durch, marschierte in den Strafraum, verlud Oliver Hein und zog ab – keine Chance für Pentke, 2:0 für Zwickau (48.). Der FSV hatte nun deutlich Oberwasser, erneut war Bär am Ball, wollte seinen Kollegen bedienen, aber diesmal war Philipp Pentke schneller (50.).
Der Jahn wurde jetzt aktiver, doch dann traf Bär zum dritten Mal: Alexander Nandzik verschätzte sich mit seinem Pass und spielte Bär genau in die Füße, der so alleine auf Pentke zulief und dem Jahntorhüter erneut keine Chance ließ (55.). 3:0, äußerst bitter! Nun warf die Herrlich-Elf alles nach vorne. Saller zog aus 17 Metern ab, knapp drüber (58.). Der SSV versuchte mit allen Mitteln hier nochmal ran zu kommen. Doch die Hausherren standen gut, es gab kaum ein Durchkommen. Immer wieder gab es den Durchbruch in den gegnerischen Strafraum, aber immer konnte ein Zwickauer klären. Im letzten Drittel war der Jahn zu einfallslos.
Was folgte war das 4:0 und der Deckel auf das Spiel: Nietfeld nutzte erneut eine Unsicherheit in der Jahndefensive eiskalt aus (83.). Die letzten Minuten musste der SSV dann in Unterzahl agieren, Andreas Geipl ging verletzt runter, das Auswechselkontingent war allerdings schon erschöpft. Am Ende blieb eine bittere 0:4-Klatsche beim Mitaufsteiger. Eine Niederlage, die sicher ein Tor zu hoch ausfiel, aber dennoch verdient war. Die Jahnelf konnte nicht ihr Leistungspotential abrufen.
FSV Zwickau: Brinkies – P. Göbel, Gebers, Sorge, Paul – Lange – Bär (60. Schröter), Schlicht, Frick (72. Nietfeld), C. Göbel – König. (83. Zimmermann).
Ich glaube es ist an der Zeit um den bisherigen Saisonverlauf mal aus Fan-Sicht zu kommentieren....Jeder der Lust dazu hat soll das lesen und sich in den Gefühlen wiederfinden.
Wir starten also in diese 3. Liga Saison, enldich zurück im Profifußball, mit fast neuem Stadion und viel Euphorie. Erstaes Spiel also gegen Hansa, ja gegen das Hansa Rostock dass in den 90ern Bundesliga spielte aber Heute auch in den Niederungen der 3. Liga angekommen ist. Ich mach mich fertig für den Stadionbesuch, was erwartet man am ersten Spieltag als Aufsteiger? Hoffentlich einen Punkt gegen Hansa.... Es kommt anders als man erhofft hat, man gewinnt 2:0. Ok damit hat man nicht unbedingt gerechnet aber man nimmt den 3er gerne mit. Das Auswärtsspiel in Aspach wir aus der Fremde verfolgt. Am Ende steht ein 3:4 Auswärtssieg. Ok das kann ja mal passieren als Aufsteiger 2 Spiele gewinnen... 3. Spieltag Halle kommt nach Regensburg und ich bin wieder im Stadion. Was wünscht man sich als Aufsteiger und Fan? Hauptsache nen Punkt mitnehmen gegen einen "Geheimfavoriten". Das Spiel läuft wie gemalt...wir gewinnen 2:0 und stehen am 3. Spieltag an der Tabellenspitze. Gehts jetzt hoch in die 2. Liga?? Und dann mit ein bisschen Glück der Durchmarsch in Liga 1? Guten Morgen bitte wachen Sie auf, es it der 3. Spieltag und nichts ist erreicht.
Ok Wir fahren nach Frankfurt zum Absteiger, die sind bestimmt stark. Aber wieder nicht verloren...Ist die Saison vielleicht doch mehr drin? Wir machen es wie Würzburg oder Darmstadt...ich bin mir sicher.
Nach Frankfur, kommt die ALte Dame nach Regensburg und Sie verändert so einiges. Niederlage gegen den Bundesligisten im Elmeterschießen....Niederlage im Landespokal, Niederlage gegen Aalen, Unentschieden gegen Köln, Niederlage gegen Zwickau.
Ja plötzlich ist man als Fan in der Realität angekommen. Aber es ist wohl auch gut so, Fußball is unberechenbar und nicht planbar. Er schreibt seine eigenen Geschichten....
Zuletzt bearbeitet von laufwunder; 23/09/201600:40.
Der SSV Jahn Regensburg konnte gegen die heutigen Gäste aus Paderborn den dritten Heimsieg der laufenden Saison einfahren. Die Treffer für die Rothosen erzielten Marco Grüttner (23.) und Jann George mit einem Doppelpack (34. + 45.).
Marco Grüttner und Kolja Pusch bejubeln gemeinsam das 1:0 für den SSV Jahn (Foto: Janne)
"Wir müssen uns erinnern: Wir sind Diener für den Verein! Was vorne auf dem Trikot steht ist wichtiger, als was hinten drauf steht" – diese Mentalität forderte Trainer Heiko Herrlich vor dem Heimspiel gegen den SC Paderborn von seinen Schützlingen ein. Die Mannschaft müsse zusammenhalten, nur so könne man in der 3. Liga bestehen. Im Vergleich zur 0:4-Klatsche beim FSV Zwickau veränderte der Coach seine Startformation auf vier Positionen. Marc Lais rückte nach überstandener Hüftprellung für Benedikt Saller in die erste Elf, Haris Hyseni musste seinem Sturmkollegen Marco Grüttner weichen. Zudem konnten Alexander Nandzik und Marvin Knoll nicht eingesetzt werden, da sie die englische Woche nicht ohne Blessuren überstanden hatten. Erfreulich: Der ebenfalls nach der Partie am Dienstag angeschlagene Mittelfeldspieler Andreas Geipl stand von Beginn an auf dem Feld. Gästetrainer René Müller hingegen vertraute der gleichen Mannschaft, die unter der Woche gegen den Chemnitzer FC einen 4:2-Heimsieg errungen und somit das Paderborner Punktekonto auf 12 Zähler hochgeschraubt hatte.
Nach zwei siegreichen Spielen in Folge hatten die Gäste das Momentum eindeutig auf ihrer Seite, zumal beim SSV Jahn nur ein Punkt aus vier Spielen zu Buche stand. Die erste Torannäherung verbuchten dann auch die Paderborner, Philipp Pentke konnte eine abgefälschte Flanke von Zlatko Dedic in den Fünfmeterraum aber ohne Probleme aufnehmen (7.). Der erste Ball der Regensburger auf den SCP-Kasten war da schon gefährlicher: Robin Urban veredelte eine schöne Kombination mit einem gefühlvollen Steilpass auf Erik Thommy, der ohne groß zu fackeln einnetzte. Leider hatte Linienrichter Philipp Lehmann zuvor eine Abseitsstellung erkannt – der Treffer zählte nicht (12.)! Den Sport- und Schwimmverein kümmerte das wenig, die Jahn Profis spielten weiter mutig nach vorne. Nur eine Zeigerumdrehung später konnte ein Paderborner Abwehrspieler einen strammen Schuss von Jann George gerade noch blocken (13.). Der Abpraller landete bei Marcel Hofrath, welcher den Ball auf den zum Fallrückzieher ansetzenden Thommy brachte. Erneut konnte ein Verteidiger gerade noch abwehren. Der Jahn wollte den Führungstreffer erzwingen, wieder wurde das Leder in Person von Andi Geipl sofort zurückerobert. Seine Hereingabe nagelte Jann George anschließend an den Außenpfosten (13.).
Zusammenhalt! Das forderte Heiko Herrlich vor der Partie von seinen Jungs (Foto: Janne)
Die Hausherren nahmen das Heft des Handelns immer mehr in die Hand, drängten Phasenweise alle Paderborner in die eigene Hälfte zurück. In der 23. Minute wurden die Bemühungen der Jahnelf dann belohnt: Erik Thommy flankte auf Höhe der rechten Eckfahne butterweich auf den in der Mitte mitgelaufenen Marco Grüttner, der höher sprang als sein Gegenspieler Tim Sebastian und per Kopf zum 1:0 vollendete (23.). Der Müller-Elf gefiel der Rückstand natürlich gar nicht, nach einer knappen halben Stunde Spielzeit machten auch sie sich mal wieder auf in Richtung Tor des Gegners. Das gelang den Paderbornern sogar besser als es der Jahnabwehr lieb gewesen wäre. Plötzlich lief Sven Michel völlig frei auf Philipp Pentke zu, der mit einer glänzenden Fußabwehr auf Höhe des Elfmeterpunkts gerade noch schlimmeres verhindern konnte (26.). Im direkten Gegenzug prüfte Kolja Pusch nach Zuspiel von Oli Hein den Gästekeeper aus ungefähr 20 Metern. Lukas Kruse, der mit dem SCP bereits in der Bundesliga aktiv war, konnte das Leder nur prallen lassen – ein Raunen ging durch die Continental Arena (27.).
Der Jahn wollte mehr, der Jahn bekam mehr: Wieder wurde über den rechten Flügel ein Regensburger Angriff initiiert, wieder resultierte daraus ein Tor für den SSV. Erik Thommy spielte den Ball mustergültig weiter auf Kollege George. Dieser nahm die Kugel ebenso gut mit, vorbei an Christian Strohdiek und aus nicht ganz zehn Metern hinein ins Glück – 2:0 (34.)! Für den Regensburger mit der Nummer 9 auf dem Rücken war dies der vierte Saisontreffer und auch fünfte sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff eroberte Jann George den Ball auf Höhe des Sechzehnmeterraums, drehte sich um seinen verdutzen Gegenspieler und schob flach ins lange Eck ein (45.).
Trotz des 0:3-Rückstandes hatten sich die Paderborner anscheinend zu Beginn der zweiten Hälfte noch nicht aufgegeben, die eingewechselten Markus Piossek und Pascal Itter konnten zumindest ein kleines offensives Lebenszeichen senden (47.). Das sollte es aber zunächst auch schon gewesen sein mit den Offensivbemühungen der Gäste. Es dauerte zehn Minuten ehe Kolja Pusch mit einem Distanzschuss wieder etwas Torgefahr heraufbeschwören konnte – leider ohne Ertrag (57.). Für den SCP gelang das Christian Bickel schon besser, der aus halbrechter Position ein Pfund losließ. Regensburgs Pentke tauchte aber gekonnt ab und parierte für den SSV (59.). Es ging weiter munter auf und ab, die nächste gute Szene war vor der Nordtribüne zu beobachten. Jann George ging ins Laufduell mit den beiden Paderborner Innenverteidigern, verzögerte kurz und hatte anschließend freie Bahn zum 4:0. Leider fehlten dann doch ein paar Zentimeter, George knallte den Ball mit voller Wucht knapp über den Querbalken (63.).
Die Partie plätscherte in der Folgezeit vor sich hin. In der 77. Minute wurde dann Doppeltorschütze Jann George unter dem großen Applaus der anwesenden Zuschauer – es waren insgesamt 4.582 – ausgewechselt. Den Offensivdrang der Jahnelf stoppt das jedoch nicht, Andi Geipl sah sich bei seinem Ausflug in den gegnerischen Strafraum jedoch allein der kompletten Viererkette des SCP gegenüber (79.). Das Spiel endete mit einem Freistoß-Hammer von Kolja Pusch ans Gebälk des Paderborner Tors (90.). Direkt nach diese Aktion hatte Schiedsrichter Marco Fritz genug gesehen und pfiff die Partie unter dem Jubel der Regensburger Fans ab. Der SSV Jahn klettert somit in der Tabelle mit 14 Punkten aus neun Spielen auf den 7. Rang.
Zweiter Sieg in Folge! Nach dem 3:0 in Paderborn bestand der Jahn auch die Prüfung in Osnabrück, holte einen verdienten 2:1 (1:0)-Auswärtssieg. Marc Lais brachte die Rothosen im ersten Durchgang in Führung (26.), nach dem Ausgleich im zweiten Durchgang sorgte Jann George für den Siegtreffer (75.).
Kolja Pusch herzt den Torschützen zum 1:0. Marc Lais brachte den Jahn im ersten Durchgang verdient in Führung. Foto: Gatzka
In Osnabrück konnte der SSV Jahn wieder auf Marvin Knoll zurückgreifen. Die Nummer 10 ersetzte Robin Urban in der Innenverteidigung, der sich gegen Paderborn einen Außenbandanriss zuzog. Ansonsten spielte die Elf, die schon gegen den SC Paderborn auftrumpfte.
Und auch beim VfL Osnabrück begann die Jahnelf stark, fand gut in die Partie und störte die Lila-Weißen früh. Die logische Konsequenz waren erste, frühe Torchancen: Kolja Pusch bekam den Ball frei zugesteckt und konnte erstmals abziehen, noch war das aber kein Problem für VfL-Keeper Gersbeck (3.). Fünf Minuten später war es Thommy, der Gersbeck prüfte, als der Ball von rechts an Freund und Feind vorbei dem Außenstürmer in den Füßen landete, doch auch hier blieb der Torhüter der Niedersachsen Sieger (8.).
Auch in der Folgezeit blieb der SSV die mutigere Mannschaft, hatte weiter den Vorwärtsgang drin: Oliver Hein schlug die Flanke von rechts in den Strafraum, die zunächst geklärt werden konnte. Doch Marc Lais hatte aufgepasst und bugsierte den Abpraller mit einem Dropkick in die Maschen (26.). Das verdiente 1:0 für die Rothosen! Weiter Jahn Regensburg: Thommy marschierte auf links, zog aus 25 Metern einfach mal ab - Gersbeck konnte den Ball gerade noch über die Latte lenken (35).
Die Hausherren kamen erst kurz vor Schluss zur ersten gefährlichen Situation: Eine Flanke von rechts konnte Philipp Pentke im Jahntor nur abklatschen, der VfL brachte den Nachschuss rein, doch Sven Kopp konnte klären (41.). So ging es mit der verdienten Führung für die Herrlich-Elf in die Kabinen.
[img:center][/img] Marco Grüttner bleibt Zweikampfsieger - und der SSV entführt drei Puntke aus Osnabrück! Foto: Gatzka
Der zweite Durchgang begann etwas verhaltener, dennoch hatten die Rothosen die ersten Möglichkeiten herausspielen: Kolja Pusch flankte von links erstklassig auf Marco Grüttner, der den Ball freistehend aber nicht kontrollieren konnte (49.). Kurz darauf scheiterte Erik Thommy mit einem Freistoß aus 25 Metern, legte den Ball knapp links vorbei (53.). Der VfL Osnabrück wurde nun etwas stärker: Wriedt konnte sich gegen zwei Jahnspieler durchsetzen und ins Zentrum spielen, wo der eingewechselte Reimerink aus elf Metern trocken abschloss - 1:1 (62.).
Das hatte sich angedeutet, wirklich verdient war der Ausgleich bis dato allerdings nicht. Aber der SSV schlug zurück! Nachdem die Lila-Weißen Stück für Stück den Druck erhöhten, startete Thommy den Konter, gab ab auf Hofrath. Der flankte ins Zentrum, wo Benedikt Saller freistehend an den Ball kam, ihn aber nicht im Tor unterbringen konnte. Dann setzte Lais aus 16 Metern zum Nachschuss an, aber diesmal konnte ein Osnabrücker Abwehrspieler auf der Linie klären. Doch im dritten Versuch stand Jann George goldrichtig und stocherte den Ball an den beiden auf der Linie liegenden Niedersachsen vorbei zur erneuten Führung (75.). Ein Tor des Willens!
Osnabrück warf jetzt alles nach vorne, drängte auf den wiederholten Ausgleich. In der Nachspielzeit konnte Menga nach einer Ecke auch noch gefährlich abschließen - aber knapp vorbei (90.+3)! Die Jahnelf hielt, wie von Trainer Heiko Herrlich gefordert, dagegen und brachte den verdienten Auswärtssieg souverän nach Hause! Der erste Sieg gegen Osnabrück seit fünf Jahren, die erste Heimniederlage für den VfL und vor allem: Drei Punkte für den SSV Jahn gegen den Abstieg, der sich in einer engen Liga sogar auf Rang vier vorschiebt.
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