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Bundesliga
Mit aller Macht gegen das Abstiegsgespenst
Trainer, Mannschaft, Fans: Der VfB Stuttgart setzt gegen Mainz 05 auf das Zusammenspiel der Kräfte.
Es dröhnt laut unter der Haube des Sportwagens, als Kevin Großkreutz auf dem Weg ins Training den Gaskessel passiert. Kurz zuvor hat Jürgen Kramny die Pressekonferenz damit beendet, dass er seine Faust auf den Tisch hat krachen lassen. „Packen wir’s an“, rief er den Zuhörern noch zu, und auch die Fahrweise seines Rechtsverteidigers passt ins Bild vor dem Heimspiel des VfB an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Mainz 05. Es darf nur ein Motto geben: Vollgas für den Klassenverbleib – mit aller Macht gegen das Abstiegsgespenst. Das Problem: Zuletzt hatte der VfB genau damit so seine liebe Mühe. Doch nun, am vorletzten Spieltag und unter immensem Druck, soll alles anders werden. „Jetzt geht es darum, das Feuer zu entfachen“, sagt Kramny mit fester Stimme. Doch auch der Coach weiß: Von allein entzündet sich gar nichts. Es braucht entscheidende Dinge und Personen, die perfekt funktionieren. Eine Übersicht:
Der Trainer: Geht es darum, Entschlossenheit vorzuleben, kann man Jürgen Kramny keinen Vorwurf machen. Auch am Tag vor dem Heimspiel gegen Mainz 05 tritt er laut und bestimmt auf. Andererseits gilt auch: In den vergangenen Wochen hat der Coach kein Mittel gefunden, den neuerlichen Niedergang aufzuhalten. In der alles entscheidenden Phase braucht es nun aber auch die richtige Strategie des Trainers, der sich in den vergangenen Tagen vor allem als Psychologe betätigte. „Ich habe viele Einzelgespräche geführt und am Selbstvertrauen der Spieler gearbeitet“, sagt er, „wir müssen versuchen, mit Mut aufzutreten.“ Und nach Rückschlägen wie in Bremen nicht auseinanderbrechen: „Aufzugeben – das wäre kein guter Rat.“ Kramnys Erfahrung im jahrelangen Kampf gegen den Abstieg mit dem VfB II soll helfen, die Situation zu meistern, auch wenn er weiß: „Das jetzt ist eine ganz andere Nummer.“
Die Mentalität: In den vergangenen Wochen hatte man selten den Eindruck, das VfB-Team stemme sich mit aller Macht gegen den Abwärtstrend. „Nun können wir aber nichts mehr vor uns herschieben, jetzt stehen wir auf einem Abstiegsplatz“, sagt Kramny und hofft, dass der Ernst der Lage endlich vollends erkannt worden ist. In den Trainingseinheiten dieser Woche sei es „sehr aggressiv“ zugegangen. Ein weiteres gutes Zeichen in dieser Hinsicht ist die Rückkehr von Kevin Großkreutz. Der Weltmeister „hasst verlieren“, sagt Kramny, „er kann vieles in die Mannschaft transportieren“. Und Kramnys Anspruch mit Leben füllen: „Biss, Leidenschaft, Kampf – wir müssen da sein und den Sieg mehr wollen als der Gegner.“
Die Fans: Zu Beginn der Woche war die Stimmung kritisch, mittlerweile ist das Umfeld des Clubs wieder kämpferisch. „Die Stimmung wird da sein“, ist sich Kramny sicher und setzt auf eine Atmosphäre, in der „die Mannschaft gar nicht anders kann als zu gewinnen“. Der VfB hat schon 57 000 Karten verkauft und rechnet mit einem vollen Stadion. Die Fans organisieren sich unter dem Motto: „Ganz in Weiß gegen Mainz.“ Dass allein von den Rängen der Schub nicht kommen kann, ist Kramny aber auch klar: „Die Mannschaft muss das Gesicht zeigen, das die Zuschauer sehen wollen.“
Die Führungsspieler: Kevin Großkreutz hat bereits angekündigt, vorangehen zu wollen, Gleiches verlangt Jürgen Kramny von seinem Kapitän, wobei noch etwas unsicher ist, ob Christian Gentner einsatzfähig ist. Allzu sehr will der Trainer die Verantwortung aber gar nicht auf einige wenige fokussieren. „Jeder ist gefordert, jeder muss ein paar Prozent drauf packen“, sagt er und berichtet zufrieden von „Impulsen aus der Mannschaft“ im Zuge der Aufarbeitung des Debakels von Bremen. Weitere Impulse braucht es ab 15.30 Uhr auf dem Platz. Ganz nach Jürgen Kramnys Motto: „Packen wir’s an.“
Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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3. Liga Angespannte PersonalsituationDer VfB II hat vor dem letzten Heimspiel am Samstag von 13:30 Uhr an gegen den 1. FC Magdeburg viele angeschlagene Spieler, deren Einsatz sich erst kurzfristig entscheidet. Gerade einmal zwölf Feldspieler hatte VfB II Trainer Walter Thomae am Freitagvormittag beim Abschlusstraining vor dem letzten Heimspiel am Samstag (13:30 Uhr im GAZi-Stadion) zur Verfügung. Somit stellt sich die Anfangself gegen den 1. FC Magdeburg fast von alleine auf. Walter Thomae gibt sich trotzdem kämpferisch: „Wie in jedem Spiel wollen wir drei Punkte. Jetzt können sich die Spieler, die bislang hinten dran waren, zeigen.“ Dass dies gegen den 1. FC Magdeburg keine einfache Aufgabe wird, zeigt ein Blick auf die Tabelle. Der Aufsteiger ist eine der positiven Überraschungen dieser Drittligasaison und hat sich mittlerweile bis auf den fünften Tabellenplatz vorgearbeitet. Somit haben die Magdeburger noch zwei Möglichkeiten, um sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Entweder als Tabellenvierter der 3. Liga oder als Landespokalsieger, hier wartet im Finale Ligakonkurrent Hallescher FC. Und das mit einem Team, das sich vor allem aus Spielern zusammensetzt, die in der Vorsaison nach der Meisterschaft in der Regionalliga in den beiden Aufstiegsspielen die Offenbacher Kickers bezwangen. Wie in der Aufstiegssaison kann sich Trainer Jens Härtel, der im Sommer 2014 zum Traditionsclub kam, weiterhin auf seinen Torjäger Christian Beck verlassen. Waren es in der Regionalliga 18 Treffer, so hat der 28-Jährige in der laufenden Runde sogar noch ein Tor mehr erzielt. Auch auf die Fans ist Verlass und so weist der FCM mit 18.000 Zuschauern im Durchschnitt den zweitbesten Wert hinter Spitzenreiter Dynamo Dresden auf. Für das Gastspiel auf der Waldau haben sich 1.000 Fans der Blau-Weißen angekündigt, die ihr Team lautstark unterstützen werden. Quelle: vfb.de
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3. Liga 0:1 gegen Magdeburg Auch das elfte Heimspiel in Serie konnte der VfB II nicht gewinnen. Im letzten Saisonspiel im GAZi-Stadion unterlag die Mannschaft von Trainer Walter Thomae dem 1. FC Magdeburg mit 0:1. Unter dem Jubel der 1.100 mitgereisten Fans aus Magdeburg erzielte FCM-Kapitän Marius Sowislo mit einem Abstauber unmittelbar nach der Halbzeitpause das entscheidende Tor. Der VfB II war zwar bemüht, hatte in der Offensive aber nicht die nötige Durchschlagskraft. Mit Benedict dos Santos und Alexander Groiß kamen zwei U19-Spieler zu ihrem Debüt in der 3. Liga. Durch diese erneute Niederlage wird der VfB II die Saison als Tabellenletzter beenden. Zum Saisonabschluss geht es kommenden Samstag zum SV Wehen Wiesbaden. Die 1.100 mitgereisten Fans des 1. FC Magdeburg machten richtig Lärm im GAZi-Stadion, doch zu sehen bekamen sie im ersten Durchgang von beiden Teams nicht allzu viel in der Offensive. Für Magdeburg zielte Christian Beck nach einer scharfen Hereingabe von der linken Seite aus zehn Metern zu hoch (21. Minute). Kurze Zeit später musste Joel Sonora das Spielfeld verletzungsbedingt verlassen, für ihn kam Arianit Ferati in die Partie. Die beste Chance des VfB II hatte Prince Osei Owusu, der eine Hereingabe von Max Besuschkow vor dem Tor nur um Zentimeter (33.) verpasste. Für die zweiten 45 Minuten brachte Walter Thomae mit Benedict dos Santos einen U19-Akteur ins Spiel. Dieser war noch keine 60 Sekunden auf dem Platz, da jubelten die Magdeburger. Ein Freistoß aus 30 Metern landete am Pfosten, Marius Sowislo schaltete am schnellsten und drückte den Ball zum 0:1 über die Linie. Der VfB II wehrte sich und kam auch zu Torchancen. Ein Schuss von Max Besuschkow landete knapp neben dem Pfosten (49.) und den Abschluss von Prince Osei Owusu parierte FCM-Torhüter Jan Glinker (52.). Auf der Gegenseite streifte ein 25-Meter-Schuss von Niklas Brandt die Oberkante der Latte (55.) und nach einem schnellen Gegenangriff schoss Christian Beck über das Tor (63.). Der Torjäger der Gäste scheiterte fünf Minuten später am stark reagierenden Niklas Bolten im VfB Tor. Sein Gegenüber bewahrte die Blau-Weißen mit einer Parade bei einem Schuss von Max Besuschkow aus zehn Metern in halbrechter Position vor dem Ausgleich (80.). Somit blieb es bei der Heimniederlage des VfB II. Quelle: vfb.de
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Bundesliga Heimniederlage Die VfB Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 begann vielsprechend, endete aber umso bitterer. Die Mannschaft mit dem roten Brustring , angetreten in den neuen Heim-Trikots, ging früh in Führung und bewies viel Einsatz und Kampf. Den Ausgleich mussten Christian Gentner & Co. dann noch vor der Pause hinnehmen und gerieten früh nach dem Seitenwechsel in Rückstand. Letztlich fehlte dem VfB die Durchschlagskraft in der Offensive, um noch einmal zurück ins Spiel zu kommen. Die Mainzer sorgten dagegen mit einem Konter für die Entscheidung zum 3:1. Ausgangslage Der VfB war in diesem Heimspiel gefordert, für den Klassenverbleib zu punkten. Am vergangenen Spieltag waren die Jungs aus Cannstatt auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht. Die Elf von Jürgen Kramny wollte sich folglich in der Tabelle wieder nach oben arbeiten. Die Mainzer wollten dagegen Zähler aus der Mercedes-Benz Arena mitnehmen, um in der kommenden Saison sicher an einem internationalen Wettbewerb teilzunehmen. Als Tabellensiebter reisten sie nach Stuttgart. Personal Mitch Langerak debütierte im VfB Tor in einem Bundesliga-Spiel. Zudem kehrte der Kapitän Christian Gentner nach seiner Oberschenkelzerrung wieder in die Anfangself zurück. Darüber hinaus feierte Kevin Großkreutz (Muskelbündelriss im Oberschenkel) sein Comeback. In der Innenverteidigung liefen Timo Baumgartl und Toni Sunjic auf. Den gesperrten Emiliano Insua (fünfte gelbe Karte) ersetzte indes Philip Heise auf der linken Abwehrseite. Vier Änderungen in der Startformation nahm unterdessen der Mainzer Coach Martin Schmidt vor. Auch bei den Rheinhessen kehrte der Kapitän Julian Baumgartlinger (nach Gelbsperre) zurück. Zudem liefen Gaetan Bussmann, Christian Clemens und Yunus Malli von Beginn an auf. Dafür nahmen Daniel Brosinski, Pablo De Blasis, Suat Serdar und Jairo Sampeiro zunächst auf der Bank Platz. Spielverlauf 6. Minute: Der Lärmpegel in der Mercedes-Benz Arena steigt bereits in den Anfangsminuten noch einmal deutlich an. Die frenetischen Gesänge der VfB Fans werden durch lautstarken Jubel unterbrochen. Christian Gentner bringt die Elf mit dem roten Brustring in Führung. Der Kapitän grätscht in einen Flachschuss von Philip Heise und fälscht den Ball somit entscheidend an Loris Karius vorbei ins Mainzer Tor ab. 30. Minute: Die Jungs aus Cannstatt agieren mit viel Einsatz, werfen sich in die Zweikämpfe und unterstützen sich gegenseitig immer wieder sehr gut. Sie sind auch das offensiv etwas aktivere Team in einer sonst ausgeglichenen Partie. Den Angriffen der VfB Spieler fehlt aber die entscheidende Präzision, um den Vorsprung auszubauen. 36. Minute: Dann fällt es beinahe doch – das 2:0. Einen Abschluss von Lukas Rupp am langen Pfosten nach einer Flanke von Filip Kostic klärt der Mainzer Niko Bungert auf der Linie. 37. Minute: In der Abwehr vereiteln die Gäste die Chance des VfB und erzielen im Gegenzug mit ihrer ersten Gelegenheit des Spiels den Ausgleich. Yunus Malli trifft nach Vorlage von Karim Onisiwo zum 1:1. 45. Minute: Nach dem Tor der Gäste gerät das Team mit dem roten Brustring etwas unter Druck. Die Mainzer erspielen sich eine Mehrzahl an Eckbällen. Zum Glück rettet immer wieder Mitch Langerak mit guten Paraden oder auch der Pfosten für den VfB. So geht es mit dem ausgeglichenen Spielstand in die Pause. 49. Minute: Nach dem Seitenwechsel setzt Christian Gentner den ersten offensiven Akzent auf Seiten der Cannstatter Jungs. Er zieht aus knapp 20 Metern ab. Loris Karius fängt den Ball aber sicher ab. 53. Minute: Der VfB gerät ins Hintertreffen. Jhon Cordoba bringt den 1. FSV Mainz 05 per Kopf mit 2:1 in Führung. 68. Minute: Der Cannstatter Jungs wie im ersten Durchgang mit viel Einsatz, doch die Chancen auf den Ausgleich sind selten. Dagegen lauern die Gäste aus Mainz auf Konter und kommen durch Jhon Cordoba zu einer guten Gelegenheit, die Mitch Langerak zunichte macht. 70. Minute: Toni Sunjic sieht seine fünfte gelbe Karte und ist somit für das nächste Spiel beim VfL Wolfsburg gesperrt. 72. Minute: Mitch Langerak hält den VfB mit seiner Parade gegen Yunus Malli im Spiel. 77. Minute: Die Mainzer kontern sich zum 3:1. Karim Onisiwo trifft. 90. Minuten: In der Schlussphase rennt der VfB noch einmal an, ohne jedoch den Mainzer noch einmal etwas entgegensetzen zu können. Fazit Der VfB startete mit viel Elan und Energie ins Spiel. Folgerichtig ging die Mannschaft von Jürgen Kramny auch schnell in Führung. Die große Chance zum 2:0 wurde in letzter Sekunde vereitelt, stattdessen fiel der Ausgleich. Ein weiterer Genickschlag folgte durch den schnellen Rückstand in der zweiten Hälfte, von dem sich die Cannstatter Jungs nicht mehr erholten. Quelle: vfb.de
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Bundesliga Die Stimmen zum SpielDie Statements der beiden Trainer zur Partie des VfB gegen den 1. FSV Mainz 05 Jürgen Kramny: „Für uns ist das eine brutale Geschichte. Wir sind gut ins Spiel reingekommen und auch in Führung gegangen, dann ist Mainz besser ins Spiel gekommen. Der Ausgleich hat Wirkung gezeigt. Wir hatten dann noch ein bisschen Glück vor der Halbzeit. Das 1:2 hat uns dann sehr getroffen. Mit dem dritten Tor war es dann erledigt. Das ist sehr, sehr bitter. Es ist noch nicht vorbei. Wir werden bis zum letzten Tropfen alles geben.“ Martin Schmidt: „Wir sind in das Spiel rein und schnell in Rückstand geraten. Doch wir haben dann schnell gezeigt, dass wir auch wach sind. Allmählich hat sich das Spiel ausgeglichen, ich habe gesehen, wir drehen so langsam unsere Werte. Das 1:1 hat uns gutgetan. Wir wussten, dass der Gegner in diesem Spiel dann irgendwann mehr tun muss. Wir haben geduldig auf die Konter gewartet. Das 2:1 war dann der Dosenöffner. Unser Kampfgeist ist auch wieder zurückgekommen. Wir stehen jetzt auf einem Platz, der uns guttut, den wir jetzt auch verteidigen wollen.“ Quelle: vfb.de
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Bundesliga 1:3 gegen Mainz – Abstieg rückt näherEine erschreckend schwache Vorstellung im letzten Heimspiel der Saison bringt den VfB Stuttgart einen Schritt näher an die zweite Liga. Der VfB Stuttgart kommt dem ersten Abstieg seit 41 Jahren immer näher. Nach einer im zweiten Durchgang erschreckend schwachen Leistung verlor der Tabellenvorletzte der Fußball-Bundesliga am Samstag mit 1:3 (1:1) gegen den FSV Mainz 05. Kapitän Christian Gentner (6. Minute) hatte die Schwaben vor 60 000 Zuschauern zwar früh in Führung gebracht. Yunus Malli (37.), Jhon Cordoba (53.) und Youngster Karim Onisiwo (77.) drehten die Partie aber zugunsten des FSV und sicherten dem Club damit die Teilnahme am Europapokal. Die Mannschaft von Trainer Jürgen Kramny hat nach der zehnten Heimpleite in dieser Saison, was einen Vereinsnegativrekord bedeutet, dagegen kaum noch Chancen auf den Klassenverbleib. Die Stuttgarter müssen am kommenden Samstag in Wolfsburg gewinnen und auf eine Niederlage von Werder Bremen oder eine hohe Niederlage von Eintracht Frankfurt hoffen, um noch den Relegationsrang erreichen zu können. Dabei hatte bei strahlendem Sonnenschein zunächst vieles gut ausgesehen für Kramnys Mannschaft. Angetrieben von einer außergewöhnlichen Stimmung im Stadion startete der VfB furios in die Partie. Fast alle Zuschauer im VfB-Fanblock waren in weiß gekleidet und feuerten ihr Team schon vor dem Anpfiff lautstark an. Und die bedingungslose Unterstützung zahlte sich schnell aus. Mainz kommt nach anfänglicher Schwäche stark ins Spiel Nach einem Flachschuss von Linksverteidiger Philip Heise grätschte Gentner kurz vorm Mainzer Torhüter Loris Karius noch in den Ball und gab ihm so die entscheidende Wende, was für große Erleichterung in der Arena sorgte. Verunsichert vom frühen Rückstand und der beeindruckenden Kulisse fanden die Mainzer in den ersten 35 Minuten überhaupt nicht statt. Umso erstaunlicher präsentierte sich die von Kramny umformierte Viererkette. Mit Torhüter Mitch Langerak im Rücken, der wie Heise im VfB-Dress sein Startelf-Debüt in der Bundesliga feierte, ließ die schwächste Defensive der Liga zunächst nichts zu - was sich schlagartig ändern sollte. Gleich ihre erste Gelegenheit nutzten die Gäste zum Ausgleich. Nach einem starken Solo von Flügelspieler Karim Onisiwo, der den nach langer Verletzungspause noch nicht fitten Großkreutz problemlos umdribbelte, musste Malli im Zentrum nur noch einschieben. Das Tor sorgte für einen radikalen Bruch im Spiel des geschockten VfB. Nach gleich zwei starken Paraden von Langerak (39., 45.) und einem Pfostentreffer des starken Onisiwo (45.+1) hatten die Gastgeber großes Glück, dass es mit einem Unentschieden in die Pause ging. Nach dem Seitenwechsel nahm das Debakel für den VfB dann weiter seinen Lauf. Erneut über Großkreutz’ rechte Seite tankte sich Fabian Frei zur Grundlinie durch und flankte den Ball auf Cordoba, der gegen die Laufrichtung von Langerak die Führung köpfte. Das Tor kam dem endgültigen K.o. für Kramnys Team gleich, das in der Folge noch unsicherer und verängstigter agierte. Mit dem dritten Mainzer Tor durch Onisiwo (77.) war die Stimmung dann endgültig auf dem Tiefpunkt angelangt. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Bundesliga Die Mannschaft stellt sichDie bittere Niederlage des VfB Stuttgart gegen Mainz hat zu großem Frust unter den Fans geführt. Einige stürmten nach dem Spiel den Platz in der Mercedes-Benz-Arena. Enttäuschte Fans stürmen den Platz in der Mercedes-Benz-Arena „An uns wird es nicht liegen“, hatten die Fans des VfB Stuttgart bedingungslose Unterstützung im Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 angekündigt. Und tatsächlich: Trotz der teils erbärmlichen Vorstellungen der Roten in den vergangenen Wochen war die Stimmung lange Zeiot großartig. Doch dann, spätestens nach dem 1:3, wendete sich das Blatt. Und zwar komplett. Statt Unterstützung gab es – in dieser Reihenfolge – Stille, Pfiffe, Enttäuschung und am Ende auch noch brisante Szenen. Kurz nach dem Abpfiff bahnten sich zahlreiche VfB-Anhänger den Weg aus der Cannstatter Kurve in den Innenraum und stürmten auf dem Rasen Richtung der an der Mittellinie stehenden Mannschaft. Als Erste reagierten Christian Gentner und Kevin Großkreutz. Die beiden Profis gingen den wütenden Fans entgegen, versuchten zu beruhigen, doch die Masse auf dem Rasen wurde immer größer. Als sich die Spieler nach und nach zurückzogen, folgten ihnen auch rund 200 Fans in Richtung Spielertunnel. „Wir haben die Schnauze voll“, skandierten sie. Auch „Vorstand raus“ und „Außer Kevin könnt ihr alle geh’n“. Eine Hommage an Kevin Großkreutz, der angekündigt hatte, dem Verein auch bei einem Abstieg treu bleiben zu wollen. Die Mannschaft kam wenig später noch einmal zurück, an eine einigermaßen ruhige Diskussion war aber nicht zu denken. Gentner hatte das Stadionmikrofon für eine Durchsage bereits in der Hand, stand auf der Bande, kam aber nicht zu Wort und zog sich nach einigen Minuten wieder zurück. Die Fans forderten den Vorstand um Präsident Bernd Wahler, inzwischen hatte sich zudem eine Art Rasentourismus entwickelt: Zahlreiche Zuschauer liefen auf den Platz und schossen Erinnerungsfotos was geradezu grotesk anmutet, da der VfB so gut wie abgestiegen ist. Da immerhin alles größtenteils friedlich verlief, blieb die Polizei im Hintergrund, auch der Sicherheitsdienst versuchte, jede Eskalation zu vermeiden. Nach und nach leerte sich der Innenraum dann, gegen 18.45 Uhr hatten die Anhänger das Spielfeld wieder verlassen. Rund zweieinhalb Stunden nach dem Abpfiff haben sich rund 50 Fans am Zaun vor der Arena versammelt und diskutieren mit Sportchef Dutt und der Mannschaft. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Bundesliga Am TiefpunktTheoretisch kann der VfB Stuttgart auch nach dem 1:3 gegen Mainz noch die Klasse halten – gefühlt aber sind die Stuttgarter am Samstag abgestiegen. Die gespenstischen Szenen nach dem Abpfiff machen alles noch schlimmer. Der Verein ist am Tiefpunkt angelangt. Stuttgarter Fans haben nach dem Abpfiff den Innenraum geentert und ihrem Unmut freien Lauf gelassen. Kurz die Fakten: der VfB hat sein Heimspiel gegen Mainz mit 1:3 verloren. Er rangiert vor dem letzten Spieltag auf dem 17. Tabellenplatz und hat noch immer die theoretische Chance, zumindest die Relegationsspiele erreichen. Bremen müsste nächsten Samstag sein Heimspiel gegen Frankfurt verlieren, der VfB müsste gleichzeitig in Wolfsburg gewinnen. Doch wer mag daran glauben? Nicht einmal die kühnsten Optimisten. Gefühlt sind die Stuttgarter bereits am Samstag abgestiegen, zum ersten Mal seit 41 Jahren. Das kann niemanden überraschen, der die Entwicklung des VfB in den vergangenen Jahren verfolgt und die jüngsten Auftritte der Mannschaft gesehen hat. So überfordert und konfus die Vereinsführung über eine sehr lange Zeit hinweg agiert hat – genau so spielte seit Wochen auch die verunsicherte Mannschaft. Dem 2:6 in Bremen folgte gegen Mainz ein weiterer völlig blutleerer Auftritt, mit dem 1:3 war der VfB bestens bedient. Was die Sache noch viel bitterer macht, sind die Szenen, die sich nach dem Abpfiff auf dem Rasen abgespielt haben. Die Fans, die ungehindert den Rasen stürmten und ihrem Frust freien Lauf ließen, der Mob, der sich grölend vor dem Kabineneingang aufbaute – es waren Bilder, die man in Stuttgart noch nie gesehen hat und die man in keinem Fußballstadion der Welt sehen will. Bei aller nachvollziehbaren Wut und Enttäuschung – die Grenze ist weit überschritten, wenn Fußballfans glauben, auf diese Weise ihre Muskeln spielen lassen zu können. Es ist traurig, dass es beim VfB so weit kommen musste. Auch diese Bilder machen deutlich, dass dieser schwarze Samstag für den Traditionsverein von 1893 einen tiefen Einschnitt bedeutet. Auf der sportlichen Seite natürlich, mit dem Abstieg, der nicht mehr zu verhindern sein wird. Aber auch in der Führung, die den Club nun endgültig an den Abgrund manövriert hat. Ein Weiter-so wird es diesmal nicht geben. Der VfB ist in jeder Beziehung am absoluten Tiefpunkt angekommen und dürfte lange brauchen, um sich davon zu erholen. Es ist ein einziges Trauerspiel. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Bundesliga VfB-Präsident Bernd Wahler will nicht aufgebenAuch den VfB-Präsidenten Bernd Wahler hat das 1:3 gegen Mainz und die Reaktionen der Fans tief getroffen. Nun klammert er sich an den letzten Strohhalm. VfB-Präsident Bernd Wahler will Zuversicht verbreiten Zweieinhalb Stunden nach dem Schlusspfiff hat Bernd Wahler seine Fassung wieder einigermaßen gefunden. Während draußen am Stadionzaun wütende Fans noch immer auf die Spieler und den Manager Robin Dutt einreden, steht der VfB-Präsident im Kabinengang und versucht, an diesem düsteren Tag ein klein wenig Zuversicht zu verbreiten. „Wir haben noch eine ganz kleine Chance auf den Klassenerhalt – die wollen wir nutzen“, sagt Wahler. Der Fußball schreibe schließlich „die verrücktesten Geschichten“, es gebe daher „noch ein kleines Stück Hoffnung“. Aufgeben ist keine Option – doch hat auch den VfB-Präsidenten das 1:3 gegen Mainz und die anschließenden Reaktionen der Fans tief getroffen. „Es war ein bitterer Tage für den VfB“, sagt Wahler. „Bewegend“ fand er die Szenen nach dem Spiel, als hunderte von Fans den Platz stürmten. Von einer „bedrohlichen Situation“ spricht der Präsident anschließend und weiß, dass das Thema Sicherheit auch in den nächsten Tagen auf der Tagesordnung bleibt. „Wir haben bereits besprochen, wie wir die Sicherheit der Spieler gewährleisten können. Bislang hat das Sicherheitskonzept gegriffen – ich hoffe, dass es so bleibt“. Wie es beim VfB und auch mit ihm selbst im Falle des Abstiegs weitergeht, das will Wahler vorerst nicht beantworten. Erst nach dem letzten Saisonspiel in Wolfsburg wolle man „die Situation analysieren und die richtigen Entscheidungen treffen“. Personelle Konsequenzen werde es vorerst nicht geben, auch nicht auf der Trainerbank. „Ich gehe davon aus, dass Jürgen Kramny auch am Samstag auf der Bank sitzen wird.“ So ganz sicher scheint sich der Präsident dann also doch nicht zu sein. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Bundesliga Unsere Analyse zum Spiel gegen Mainz 05Der VfB Stuttgart ist gegen Mainz 05 erst in Führung, verliert dann deutlich. Unsere Serie „VfB-Fünferkette“ analysiert das Spiel in Kürze. Die VfB-Fünferkette analysiert das aktuelle Spiel des Clubs mit dem Brustring in Kürze. Spielidee: Mehr Überraschung war im Prinzip kaum möglich. Jürgen Kramny veränderte seine Mannschaft im Gegensatz zum 2:6 in Bremen radikal. Mitch Langerak, Philipp Heise, Timo Baumgartl, Toni Sunjic, Kevin Großkreutz und der zuletzt angeschlagene Christian Gentner stellte der Coach in die Startelf. Auf einen echten Stürmer verzichtete er zunächst, Daniel Schwaab übernahm wieder die Rolle des Abräumers vor der Abwehr. Zunächst wurde Kramny für seinen Mut belohnt, der VfB ging in Führung, doch je länger die Partie dauerte, desto mehr übernahmen die Gäste das Kommando. Und je höher das Tempo, das die Mainzer anschlugen, desto größer die Schwierigkeiten des VfB. Am Ende kamen die Stuttgarter den Gästen in fast allen Mannschaftsteilen schlicht und ergreifend nicht mehr hinterher. Lediglich Mitch Langerak hielt sein Team durch klasse Paraden lange im Spiel. Spielentscheidend: In der Viertelstunde vor der Halbzeit kippte die Partie komplett. Der VfB verlor die Kontrolle, die Mainzer wurden zweikampfstärker, zielstrebiger und temporeicher. Nach dem 1:1 hatten die Roten Glück, mit diesem Ergebnis auch in die Pause zu kommen. Danach schien der Glaube an den Sieg verflogen. Nach dem 1:2 schien ein Aufbäumen nicht im Ansatz möglich. Spielentscheider: Karim Onisiwo – schon mal gehört? Ganz egal. Denn spätestens nach dem Mainzer Gastspiel in Stuttgart ist der Offensivspieler des FSV hierzulande bestens bekannt. Vor allem bei Kevin Großkreutz. Der Mainzer beschäftigte den VfB-Rückkehrer pausenlos und band zusammen mit Stürmer Jhon Cordoba immer wieder gleich mehrere Abwehrspieler. Das 1:1 bereitete Onisiwo vor, das 2:1 erzielte Cordoba, beim dritten Treffer des FSV legte Cordoba für Onisiwo auf. Wortspiel: „Die Saison hat nicht 33 Spieltage, sondern 34“, sagte Mitch Langerak nach der Partie mit einer gehörigen Portion Trotz in der Stimme. „Solange es eine Chance gibt, müssen wir alles versuchen“, ergänzte der Torhüter des VfB. Am letzten Spieltag muss der VfB in Wolfsburg antreten und versuchen, die Minimalchance auf die Relegation zu nutzen. Der Ex-Dortmunder erinnerte noch an die Saison 2012/13, als sich die TSG Hoffenheim durch eine Überraschung am letzten Spieltag beim BVB (2:1) in die Entscheidungsspiele rettete. Spielplan: Die Konkurrenz spielte am vorletzten Spieltag nahezu komplett gegen den VfB. Die Roten (33 Punkte/-23 Tordifferenz) müssen am letzten Spieltag beim VfL Wolfsburg antreten und dort gewinnen, wollen sie noch eine Chance auf die Relegation haben. Zudem muss Werder Bremen (35/-16) gegen Eintracht Frankfurt (36/-17) verlieren. Spielen die beiden Teams im direkten Duell unentschieden oder gewinnt Werder knapp, würde dem VfB selbst bei einem eigenen Sieg wohl sein schlechtes Torverhältnis zum Verhängnis. Daher ist klar: Der VfB braucht im Saisonfinale ein Fußballwunder. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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A-Junioren-Bundesliga Erfolgreicher Saisonabschluss Am letzten Spieltag der A-Junioren Bundesliga Staffel Süd/Südwest waren die VfB U19 Junioren beim FC Bayern München zu Gast. Durch einen knappen 1:0-Erfolg, gelang den Jungs mit dem roten Brustring zum Saisonende noch der Sprung auf den dritten Tabellenplatz. Die VfB Junioren bemühten sich von Beginn an und kamen durch Fabian Gmeiner zur ersten Gelegenheit der Partie. In der anfangs halben Stunde, neutralisierten sich beide Teams im Mittelfeld. Die größte Chance im ersten Spielabschnitt konnten die Münchner nicht nutzen. Der Ball prallte noch vom Außenpfosten. In einer, von beiden Mannschaften, fair geführten Partie stand es nach 45 Minuten 0:0. Nie aufgegeben Die Cannstatter Jungs starteten gut in den zweiten Spielabschnitt. Durch Dijon Ramaj, Berkay Özcan und Serkan Uygun hatten die VfB Junioren direkt nach der Pause gleich mehrere Möglichkeiten. Mittlerweile hatten die Stuttgarter Nachwuchsspieler die Partie fest im Griff, hatten aber bei einem Pfostenschuss von Gmeiner Pech. Kurz vor dem Schlusspfiff wurden sie aber dennoch belohnt. Nach schönem Zuspiel von Harun Velic, sorgte Serkan Uygun für den umjubelten 1:0-Siegtreffer. In der Tabelle kletterten die VfB Junioren damit noch auf den dritten Platz. Die Qualifikation für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft verpasste das Team von Trainer Sebastian Gunkel damit aber. Die Mannschaft sowie das gesamte Trainer- und Betreuerteam bedankt sich bei seinen Fans für die tolle Unterstützung während der Saison. Sebastian Gunkel über das Spiel: „Das war ein gutes Spiel von beiden Mannschaften. Obwohl beide Teams etwas dezimiert waren, war das Niveau trotzdem hoch. Viel hat sich im Mittelfeld abgespielt, da beide Mannschaften Probleme hatten sich vorne durchzusetzen. Insofern gab es nicht ganz so viele Chancen. Wir hatten am Ende mehrere Möglichkeiten und konnten durch Serkan Uygun eine davon verwerten. Wir haben uns über den Sieg zum Saisonende und den dritten Tabellenplatz richtig gefreut.“ Über die Saison: „Ich glaube wir haben eine ganz gute Saison gespielt. Es gibt eben zwei Teams in der Liga, die sehr konstant und dominant gespielt haben. Da konnten wir nicht mithalten. Insofern ist der dritte Platz der nächstbeste den wir erreichen konnten und das haben wir geschafft. Was uns ärgert, ist natürlich das Ausscheiden im WFV-Pokal, weshalb wir leider nächstes Jahr nicht im DFB-Pokal vertreten sind. Ansonsten bin ich aber mit der Entwicklung der Spieler und der Mannschaft zufrieden.“ Quelle: vfb.de
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VfB Stuttgart vor dem Abstieg Wie Fans den Rasen stürmenNach der Niederlage gegen den FSV Mainz haben die Stuttgarter Fans ihrem Frust freien Lauf gelassen Kevin Großkreutz hatte Tränen in den Augen, Jürgen Kramny sprach von einer „brutalen Geschichte“, und die Fans des VfB Stuttgart forderten den Rauswurf des Vorstands. Nach dem 1:3 gegen den FSV Mainz 05 ist der schwäbische Fußball-Bundesligist im Chaos versunken und dem ersten Abstieg seit 41 Jahren so nah wie nie zuvor. „Das ist alles sehr, sehr bitter“, sagte Trainer Kramny mit brüchiger Stimme. Und Weltmeister Großkreutz äußerte bei Sky Verständnis für den Platzsturm einiger Hundert Fans und schob die Verantwortung für den Niedergang aufs Team: „Es liegt an jedem Einzelnen von uns.“ Ordner und Sicherheitspersonal waren nach der zehnten Heimniederlage des Tabellenvorletzten in dieser Saison völlig überfordert. Immer mehr Zuschauer strömten auf den Rasen und verharrten über eine Stunde vor dem Spielertunnel. Christian Gentner stellt sich den Fans Während das komplette Team zunächst im Kabinengang verschwunden war, stellten sich Kapitän Christian Gentner und seine Teamkollegen nach einigen Minuten zumindest kurz den giftigen Fans und versuchten sich im Dialog. Die rund Hundert mit neongelben Westen gekleideten Sicherheitskräfte schauten dem chaotischen Treiben zu und griffen nicht ein. „Ich bin sprachlos. Wir sind verantwortlich dafür“, sagte Großkreutz, der nach rund eineinhalb Monaten Verletzungspause sein Comeback gefeiert hatte. „Die Leute sind enttäuscht“, befand Kramny, der trotz der nahezu aussichtslosen Situation ergänzte: „Es ist noch nichts vorbei. Wir werden bis zum letzten Tropfen alles geben.“ Bei zwei Punkten Rückstand müssen die Stuttgarter am kommenden Samstag in Wolfsburg gewinnen und auf eine Niederlage von Werder Bremen oder eine hohe Niederlage von Eintracht Frankfurt hoffen, um noch den Relegationsrang erreichen zu können. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Bundesliga Dutt denkt nicht an RücktrittNach dem 1:3 gegen Mainz appelliert Robin Dutt an die Ehre und den Anstand der Spieler. Wenn das Wunder ausbleibt und der VfB absteigt, dann hat der Manager einen festen Plan, wie es weitergeht. Der Manager Robin Dutt will auch in der zweiten Liga auf der VfB-Bank sitzen. Am Tag danach herrscht die Ruhe nach dem Sturm. Es gibt keine pöbelnden Fans mehr und keine wütenden Sprechchöre – nur ein Handvoll Leute steht auf dem Trainingsgelände des VfB, auf dem die Mannschaft am Sonntagvormittag ausläuft. 1:3 hat sie am Vortag gegen Mainz verloren und steht nun endgültig vor dem Abstieg in die zweite Liga. Ein Sieg am letzten Spieltag in Wolfsburg wäre zum Erreichen der Relegationsspiele nötig, gleichzeitig müsste Frankfurt in Bremen gewinnen. „Die theoretische Chance ist noch da“, sagt der Manager Robin Dutt am Rande des Trainings, „aber darum alleine geht es nicht“. Sondern: „Wir müssen Anstand, Ehre und Siegeswillen zeigen. Nach den Geschehnissen von Samstag ist es ganz wichtig, dass wir diesen Schritt als Einheit gehen.“ Die Szenen nach dem Spiel gegen Mainz, als viele Fans den Platz stürmten und später am Stadionzaun einige Spieler wüst beleidigten, „haben uns alle sehr berührt“, sagt Dutt, „das geht nicht spurlos an einem vorbei.“ Die Wut und Enttäuschung sei unheimlich groß gewesen – „da muss man dann auch akzeptieren, dass manche übers Ziel hinausschießen“. Da es noch eine Restchance auf den Klassenverbleib gibt, will der Manager nicht jetzt schon über die Konsequenzen sprechen. Doch lässt Dutt deutlich durchblicken, dass ein Rücktritt für ihn im Falle des Abstiegs kein Thema ist. „Wir haben uns letztes Jahr für einen Weg entschieden, der auch den Worst Case eines Abstiegs vorgesehen hat. Wenn es nun so kommt, dann werden wir sehr gut vorbereitet sein“. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Bundesliga So schafft es der VfB noch in die RelegationDer Klassenerhalt steht beim VfB Stuttgart mehr als auf der Kippe – letzte Rettung wäre das Erreichen der Relegation. Wir zeigen, welche Möglichkeiten es noch gibt. Kevin Großkreutz nach der Niederlage gegen Mainz Nach sechs Minuten schöpften die VfB-Fans am Samstag noch ein wenig Hoffnung: Die Roten gingen durch einen Treffer von Christian Gentner in Führung – der letzte Strohhalm so schien es, zum Greifen nah. Doch im Spielverlauf folgte prompt die Ernüchterung. Zu schwach die Leistung der VfB-Profis, die Mainzer drehten auf und drehten das Spiel. 3:1 hieß es am Ende für den 1. FSV Mainz 05. Die VfB-Fans machten ihrem Ärger Luft, stürmten das Spielfeld. Aussichtslos, so scheint es – der Klassenverbleib für den VfB steht mehr als auf der Kippe. Aus eigener Kraft kann er sich nicht mehr retten. Dafür müsste er am kommenden Samstag gegen Wolfsburg mit 7:0 gewinnen (während Bremen und Frankfurt Unentschieden spielen müssten) – also quasi unmöglich. Doch wie wahrscheinlich sind die weiteren zwei Konstellationen, mit denen der VfB Stuttgart noch auf den Relegationsplatz klettern könnte? Rechenspiele gegen den Abstieg Fest steht: Der VfB muss am kommenden Samstag auswärts gegen Wolfsburg (Tabellenplatz acht) gewinnen. Ein Blick in die Statistik zeigt: unmöglich ist das nicht. Von 33 Auswärtsspielen hat der VfB in Wolfsburg neun Spiele gewonnen und elf verloren – drei gingen unentschieden aus. Doch damit allein ist es nicht getan. Um sich auf Platz 16 zu retten, müsste zusätzlich Werder Bremen sein Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt verlieren. Das wiederum ist schon unwahrscheinlicher – hat Bremen doch insgesamt 27 Heimsiege gegen Frankfurt zu verbuchen – bei 14 Niederlagen. Dem VfB würde in diesem Falle ein knapper Sieg gegen Wolfsburg reichen, um nach Punkten an Werder Bremen vorbeizuziehen. Doch auch wenn Bremen gewinnt, gibt es noch eine minimale Chance – und zwar dann, wenn Frankfurt haushoch in Bremen unterliegt. Um nach Toren an Frankfurt vorbeizuziehen, benötigen die Roten aber mindestens sechs Stück. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Bundesliga Die Taktikanalyse des VfB-Spiels in MainzTaktik-Blogger Jonas Bischofberger analysiert das Spiel des VfB Stuttgart gegen Mainz. Haben Kramnys riskante Wechsel Wirkung gezeigt? Jonas Bischofberger analysiert auf seinem Blog www.vfbtaktisch.blogspot.de regelmäßig die Spiele des VfB Stuttgart in der Fußball-Bundesliga. Für unsere Zeitung wirft er einen genauen Blick auf die Partie des VfB gegen Mainz. Für das vorletzte Spiel der Saison tauschte Jürgen Kramny erneut mehrere Spieler aus und wählte diesmal eine etwas unkonventionelle Rollenverteilung. Als einziger Mittelstürmer begann Daniel Didavi, der diese Position mit viel Bewegung auf die Flügel füllte. Wenn man so will spielte er keine „falsche Neun“ sondern eine „ausweichende Neun“, so ähnlich wie man es von Timo Werner kennt. Darüber hinaus kehrte Christian Gentner in die Mannschaft zurück und sortierte sich mal neben, mal versetzt vor dem defensiveren Sechser Daniel Schwaab ein. Die Anfangsphase stand im Zeichen der Stuttgarter: Aus ihrer 4-4-2-Grundordnung schoben sie weit nach vorne und setzten den Mainzer Spielaufbau frühzeitig unter Druck. Diese reagierten darauf zu hektisch und mussten die Spielkontrolle fürs Erste an den VfB abtreten. Dieser versuchte wiederum seine flexible Offensivreihe auf beiden Seiten zusammenzubringen und Kombinationen Richtung Tor einzuleiten. Die Gäste verteidigten solche Überladungen aber gut, indem die beiden Sechser gemeinsam weit auf die Seiten nachschoben. Das Mainzer Mittelfeld schaffte es so die starken Ansätze des VfB ein paar Mal entscheidend zu dämpfen, aber die Entstehung des 1:0 durch Gentner konnten sie dennoch nicht verhindern. Schlechte Organisation im Aufbauspiel Mit der Zeit zog sich der VfB jedoch immer weiter zurück und überließ dem Gegner den Ball. Maxim und Didavi konzentrierten sich als Doppelspitze darauf die Passwege zu Julian Baumgartlinger zu schließen, während die umliegenden Mitspieler versuchten eng an ihren Gegenspielern zu bleiben. Wenn die Außenverteidiger der Gäste aufrückten wurden daher Kostic und Rupp zurückgedrängt, sodass die Bereiche neben Maxim und Didavi frei wurden. In dieser Konstellation hatten Mainz’ Innenverteidiger genug Raum, um das Spiel ungestört über die Seite zu eröffnen. Allerdings machten sie daraus zu wenig. Ihr übertriebener Fokus auf die Flügel verhinderte, dass sie Unkompaktheiten in Stuttgarts Zentrum ausnutzen konnten. Erst mit fortschreitendem Spielverlauf fanden die Nullfünfer Zielspieler Cordoba zwischen den Linien und kamen mit Verlagerungen auf Onisiwo besser nach vorne. Der VfB wiederum tat zu wenig für das Spiel. Das eigene Aufbauspiel war nicht gut organisiert und krankte ein weiteres Mal an der Abstimmung im Mittelfeld. Schwaab hielt als tiefster Sechser relativ statisch das Zentrum oder fiel etwas zurück. Gleichzeitig blieben die Innenverteidiger aber ebenfalls sehr zentral, anstatt in die Flügelbereiche aufzufächern. Gentner stand entweder Schwaab auf den Füßen oder rückte frühzeitig auf und ließ die Verbindungen abbrechen. Dem VfB fehlte somit die Breite im Aufbauspiel und für die Mainzer war es ein Leichtes den Gegner unter Druck zu setzen. Das war auch deshalb problematisch, weil die Offensive längere Ballbesitzphasen gebraucht hätte, um sich zu formieren. Für Didavi musste schließlich jemand ins Sturmzentrum aufrücken. Diese Aufgabe fiel hauptsächlich Gentner und Rupp zu, allerdings hatten beide lange Wege von ihrer jeweiligen Position bis in die letzte Linie. Im ersten Moment fehlten dann schon mal die Läufe in die Tiefe, um Angriffe schnell abzuschließen. Maxim verantwortungsbewusst – aber es fehlte Unterstützung Nach der Pause wurde das Spiel unkontrollierter, wobei Mainz im Pressing ein wenig nachlässig und passiver wurde. Schritt für Schritt nahm Kramny dann seine beiden Sechser aus dem Spiel. Mit der Einwechslung von Werner für Gentner wurde die Doppelsechs aufgelöst und Didavi ging neben Maxim ins offensive Mittelfeldzentrum. Später musste auch Schwaab einem weiteren Stürmer - Borys Tashchy - weichen. In der Folge formierte sich der VfB in einem unklaren 4-1-3-2-Gebilde mit Maxim als einzigem Sechser, wobei Rupp als nomineller Rechtsaußen weit einrückte und quasi einen weiteren Zehner hinter den Spitzen spielte. Allerdings waren die Mechanismen in dieser Anordnung improvisiert und kaum strukturiert. So gab es niemanden, der für Rupp den rechten Flügel besetzte. Zudem spielten Werner und Tashchy sehr eng aneinander und nahmen sich damit gegenseitig den Raum weg. So kam es, dass das defensive Risiko den offensiven Nutzen weit überstieg. Zwar spielte Maxim seine Rolle als tiefer Sechser intelligent und verantwortungsbewusst, aber die großen Konterräume, die jetzt offen waren, konnte er allein natürlich nicht schließen. Mainz kam nun immer wieder ins Umschalten und durfte den Ball ungestört hinter die wackelige VfB-Abwehr verteilen. Einzig Langerak war es zu verdanken, dass die Aufgabe von Absicherung und Struktur im Mittelfeld mit nur einem Gegentor quittiert wurde. Fazit Mit dem Publikum im Rücken zeigte der VfB zunächst eine leicht verbesserter Intensität, fiel aber schnell in die alten Muster zurück. Den defensiven Abläufen fehlte es an Sauberkeit und gegenseitiger Unterstützung, im Umschalten waren die Stuttgarter lethargisch und zurückhaltend. Das positivste Merkmal waren wohl die Überladungen und das Kombinationsspiel im letzten Drittel, aber die erneut mangelhafte Organisation des Aufbauspiels zog Maxim & Co. lange Zeit den Boden unter den Füßen weg. Zuletzt gingen Kramnys riskante Wechsel nicht auf und entschieden das Spiel früher als nötig zugunsten der Mainzer. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Bundesliga Der Aufsteiger LangerakDer Torhüter Mitch Langerak verhindert ein Debakel gegen Mainz und glaubt noch an eine letzte Chance am 34. Spieltag. Mitchell Langerak hat gegen Mainz alles gegeben.Mitchell Langerak hofft noch auf das große Wunder. Da kommt ja Leonardo DiCaprio. Der Mann, der wie der berühmte amerikanische Schauspieler aussieht, läuft auf die Reporter zu, die nach dem 1:3-Debakel gegen den FSV Mainz in den Katakomben der Mercedes-Benz-Arena auf Reaktionen der Protagonisten zum Untergang der Titanic warten. Allerdings ist die Titanic in diesem Fall kein Schiff, das sinkt, sondern ein Fußballverein, der abÂgewirtschaftet hat: der VfB Stuttgart. Und bei dem Mann, der wie Leonardo DiCaprio aussieht, handelt es sich um Mitchell Langerak (27). „Ich kann nicht fassen, was heute passiert ist“, sagt er. Der Torhüter hat alles gegeben, um dafür zu sorgen, dass dieser Worst Case jetzt nicht eintritt. So vereitelte Langerak unzählige Großchancen der Mainzer, die immer wieder alleine auf ihn zustürmen konnten. Schon nach den ersten 45 Minuten machte der Keeper seinem Unmut über das dilettantische Abwehrverhalten seiner Vorderleute Luft, indem er den Ball mit dem Halbzeitpfiff wütend ins Seitenaus beförderte. Dazu ruderte Langerak wild mit den Armen, was wohl ein Weckruf für seine Kollegen sein sollte – aber auch das verfehlte seine Wirkung. Der VfB taumelte weiter der Pleite entgegen. Langeraks souveräner Auftritt Bezeichnenderweise ist Langerak Âhinterher der einzige Profi, der sich den Fragen der Reporter stellt. Auch bei diesem Auftritt wirkt er souverän, ohne die Dinge zu beschönigen. Es sei der blanke Wahnsinn gewesen, „wie viele Möglichkeiten der Mainzer wir zugelassen haben“, sagt Langerak, der sich zwar höflich bedankt, als er für seine Leistung gelobt wird, aber auch hinzufügt, „dass mein Beitrag heute überhaupt nichts zählt und nichts wert ist“. Es war sein erster Bundesligaeinsatz für den VfB, nachdem er im vergangenen Sommer für 3,5 Millionen Euro von Borussia Dortmund verpflichtet worden war – doch angesichts seiner vielen Glanzparaden und der unübersehbaren Schwächen der bisherigen Nummer eins Przemyslaw Tyton (29) in den vergangenen Wochen erscheint es rätselhaft, warum Langerak so lange auf der Bank schmoren musste. Natürlich sei der Druck vor der Partie für ihn deshalb „brutal groß“ gewesen, sagt der gebürtige Australier. Dass er diese Belastung gemeistert hat, spricht zwar für ihn – was ihn jetzt aber nicht tröstet. „Natürlich bin ich nicht zufrieden“, sagt Mitchell Langerak. Er berichtet von den Minuten nach dem Abpfiff, als Fans den Platz stürmten. Das sei schon ein komisches Gefühl gewesen, sagt er, „aber wir können den Zorn der Leute verstehen“. Sie hätten das Recht, „uns ins Gesicht zu sagen, dass das, was wir heute und auch schon in letzter Zeit abgeliefert haben, einfach nicht geht“. Drastisch drückt sich Langerak aus, wenn er ergänzt, „dass wir Scheiße gebaut haben“. Schluss, aus. Eine Stunde seien die Spieler nach der Schmach in der Kabine gesessen, schweigend, ohne ein Wort zu reden. „Wir sind im Kopf alle leer“, sagt Langerak. Er also auch – und trotzdem bemüht er sich, verbal Kampfgeist zu zeigen. Schließlich hat er als indirekt Beteiligter selbst schon ein Fußballwunder miterlebt, das auch nun nötig wäre, um dem VfB noch den Klassenverbleib zu bescheren. Es war am 18. Mai 2013, als er im Saisonfinale mit Dortmund gegen die bereits so gut wie abgestiegenen Hoffenheimer antrat. Die Elf aus dem Kraichgau gewann sensationell mit 2:1 und rettete sich danach über die Relegation. „Wir müssen dort alles raushauen“ Daran denkt Langerak auch jetzt in dieser bitteren Stunde. Den Hoffenheimern habe man damals angemerkt, „dass sie total von sich überzeugt sind“, sagt er – und Âdarauf setzt er am nächsten Samstag in Wolfsburg auch beim VfB. „Wir müssen dort alles raushauen, was wir Âhaben“, sagt Langerak. Eine Saison bestehe nicht nur aus 33, sondern aus 34 Spieltagen. „Wir werden alles probieren. Heute glaubt vielleicht noch keiner daran und morgen auch nicht, aber dann am Dienstag oder Mittwoch.“ Die Hoffnung stirbt zuletzt, auf was soll er auch sonst bauen? „Wir brauchen keine Motivation – es gibt noch ein Spiel“, sagt Langerak, „womöglich können wir am Samstag eine neue Geschichte schreiben.“ Wenn der VfB in Wolfsburg gewinnt und Bremen gegen Frankfurt verliert, wäre die Relegation erreicht. „Wunder gibt es immer wieder“, sagt Langerak – und geht. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Charakterfrage Ein Porsche zur falschen ZeitDer VfB Stuttgart steckt im Abstiegsstrudel – und Martin Harnik bekommt einen neuen Luxussportwagen. Das verstehen nicht alle Fans des Vereins. Nun tobt ein veritabler Shitstorm. Martin Harnik bei der Schlüsselübergabe für das neue Auto. Das ist ganz schlechtes Timing. Während der VfB Stuttgart im Abstiegsstrudel steckt, hat sich Martin Harnik offensichtlich was ganz Besonderes gegönnt: einen sündhaft teuren Sportwagen der Edelmarke Porsche, in der Farbe lila, ausgestattet mit einem ziemlich monströsen Heckflügel. Die Übergabe des Luxusgefährts wird mit einigen aussagekräftigen Fotos auf der Facebook-Seite „Fokus VfB“ vermeldet. Nicht geklärt ist allerdings, wann die Fotos geschossen wurden. Noch vor wenigen Spieltagen schien der Klassenerhalt des Clubs gesichert, behauptet wird allerdings, dass die Aufnahmen nur wenige Tage alt seien. Das allerdings ist den Fans egal. Auf der Facebook-Seite von „Fokus VfB“ füllt sich in der für das Internet gewohnt rasenden Geschwindigkeit die Kommentarspalte – und das nicht gerade mit netten Bemerkungen. Man könnte von einem veritablen Shitstorm sprechen. Arroganz und Ignoranz Der Zeitpunkt der Mitteilung geht den Fans gehörig auf die Nerven. „Du solltest lieber alles für deinen VfB geben, als dich und deinen neuen Porsche zu feiern“, kritisiert ein Internet-Nutzer. Und: „Zumindest kann er jetzt auf der Straße den Turbo anwerfen.“ Ein anderer VfB-Fan fragt sich, wer in diesem Fall die PR zu verantworten habe? Und er ergänzt: „In was für einem Paralleluniversum lebt der eigentlich? Arroganz und Ignoranz.“ Bitter stößt den Fans auf, dass die Spieler des Clubs ihrer Ansicht nach immer mehr zu Fußballlegionären mutieren und sich um das Schicksal der Vereine nicht mehr kümmern würden. „Der verpisst sich und wir spielen in Liga 2“, ätzt ein enttäuschter Fan. Eine extravagante Farbe Ziel des Spotts war auch die extravagante Farbe. Ein Internetnutzer fragt sich konsterniert, wie man ein so schönes Auto auf diese Weise verhunzen könne. „Da leidet einer an Geschmacks Dysbalance“, heißt es in dem Kommentar. Ein anderer enttäuschter Fan schreibt süffisant, nun wisse man zumindest, dass Martin Harnik zum FC Erzgebirge Aue wechseln werde. Und er verweist auf die Vereinsfarbe Lila des ostdeutschen Vereins. Dieser Transfer wäre allerdings fatal – könnte Harnik in diesem Fall dort womöglich in der kommenden Saison auf seinen Ex-Kollegen von VfB Stuttgart treffen. Der Grund: der FC Erzgebirge Aue befindet sich im Moment im Freudentaumel, hat er doch nach einer furiosen Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Interview mit Robin Dutt „Das geht an keinem spurlos vorüber“Die Reaktionen der Fans nach dem 1:3 gegen Mainz haben Robin Dutt sehr mitgenommen. Doch eine Aufgabe ist für den VfB-Manager keine Option – auch nicht in der zweiten Liga. Robin Dutt im Interview nach der Niederlage gegen Mainz Müde und angeschlagen sieht am Tag danach auch Robin Dutt aus. Der Abstieg ist nach dem 1:3 gegen Mainz fast besiegelt, die Fans schäumen vor Wut – dem VfB-Manager stehen schwere Zeiten bevor. Doch die Pläne für die zweite Liga hat er bereits in der Schublade, ein Rücktritt ist für Dutt kein Thema. Herr Dutt, wie schwer sind die Geschehnisse vom Samstag zu verdauen? Sie hängen total nach und haben uns alle sehr berührt. So etwas geht an keinem von uns spurlos vorüber. Sie hatten Tränen in den Augen. Wegen des bevorstehenden Abstiegs oder wegen der ÂReaktionen der Fans? Das lag an meiner gesamten Gefühlslage. Was gibt Ihnen noch Hoffnung, dass in Wolfsburg das Wunder geschieht? Die theoretische Chance ist mit einem Sieg in Wolfsburg und einem gleichzeitigen Frankfurter Erfolg in Bremen noch da. Aber es geht jetzt nicht nur um diese theoretische Chance. Sondern auch um Dinge wie Ehre, Anstand und Siegeswillen, die wir an den Tag legen müssen. Warum hat all das in den vergangenen ÂWochen gefehlt? Es klingt immer so einfach zu sagen, jetzt kämpft halt wenigstens. So einfach ist es aber nicht. Du merkst, dass auch andere Dinge eine Rolle spielen, nicht zuletzt der Kopf. Man kann das daher nicht pauschal bewerten. Wir haben mit unterschiedlichen Menschen zu tun, die unterschiedliche Erfahrungen haben. Jetzt müssen wir noch einmal versuchen, sie zu erreichen. Wie können Sie jetzt noch Impulse setzen? Für uns ist nach den Geschehnissen rund um das Mainz-Spiel ganz wichtig, dass wir den letzten Schritt als Einheit, als Team mit dem Trainer Jürgen Kramny gehen. Wir müssen das als Gruppe bewältigen. Was hat Sie am Samstag mehr erschreckt: das Spiel oder das, was danach passiert ist? Wir haben auf dem Spielfeld gesehen, wie die Beine und Köpfe der Spieler nach dem Ausgleich, spätestens aber nach dem Gegentor zum 1:2 immer schwerer wurden. Es war sehr bitter, diese Verkrampfung zu erleben. Nach dem Schlusspfiff ist es so Âgewesen, dass die Wut und Enttäuschung der Fans unheimlich groß waren. Da muss man auch verstehen, dass manche übers Ziel hinausgeschossen sind. Hatten Sie Angst? Ich will jetzt nicht hinstehen und die Dinge, die passiert sind, überhöhen. Wir akzeptieren das so und werden nicht ansatzweise auf irgendjemanden mit dem Finger zeigen. Es ist keiner zu Schaden gekommen. Aber es ist auch klar, dass das uns alle emotional sehr getroffen hat. Da macht es keinen Unterschied, ob man 51 ist wie ich oder 21. Wir müssen das als Team verarbeiten. Viele sehen in Ihnen einen der Hauptverantwortlichen für den drohenden Abstieg in die zweite Liga. Wie wird es mit Ihnen nach Âdieser Saison weitergehen? Es ist klar, dass man Kritik an Personen festmacht. Aber wir haben uns beim VfB dafür entschieden, in den nächsten Jahren einen bestimmten Weg zu gehen. Dieser Weg hat von Beginn an auch das Worst-Case-Szenario eines Abstiegs vorgesehen. Darauf werden wir, wenn dieser Fall eintritt, sehr gut vorbereitet sein. Aber jetzt ist noch nicht der Zeitpunkt, um über diese Planungen zu sprechen. Bei aller Emotionalität und Enttäuschung besteht noch eine Restchance, die wir seriös angehen wollen. Spüren Sie vom Verein und dem Aufsichtsrat noch die volle Rückendeckung? So haben wir es vereinbart. Wir sind vergangenes Jahr mitten in einen jahrelangen Prozess eingestiegen. Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass unsere Maßnahmen schneller greifen und dazu führen, die Wende schneller hinzukriegen. Woran liegt es, dass es nicht geklappt hat? Es gibt viele Dinge, die man ins Feld führen kann. Wir werden diese Dinge nach der ÂSaison deutlich benennen müssen, so wie es immer unsere Art war. Benennen heißt, auf sich selbst zu zeigen, aber auch über das Personal zu sprechen. Wir arbeiten aber mindestens noch eine Woche zusammen. Wir sollten uns daher erst auf das Spiel in Wolfsburg konzentrieren, bevor wir die große Aufarbeitung machen. Martin Harnik war gegen Wolfsburg nicht einmal mehr im Kader. Kann man daraus schließen, dass seine Zeit bereits vorbei ist? Die Situation für den Verein ist zu schwierig, als dass ich jetzt über einzelne Personalien sprechen will. Dafür sind im Moment zu viele Emotionen im Spiel, das würde keinem der Spieler gerecht. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Bundesliga Der Untergang eines Liga-TankersWie konnte es so weit kommen, dass der VfB Stuttgart im Abstiegskampf fast nicht mehr zu retten ist und nun vor den Scherben einer Saison steht? Eine Analyse. Die pure Verzweiflung: Der VfB-Kapitän Christian Gentner kann es nicht fassen. Es war einmal ein stolzer Club. Ãœber mehr als drei Jahrzehnte hinweg holte er immer wieder einen Titel. Er gehörte zu den StammÂgästen in den europäischen Wettbewerben und beschäftigte Spieler von internationalem Format. Sein Wort hatte Gewicht im Fußballgeschäft. Dieser Club ist der VfB Stuttgart. Heute liegt er am Boden. Nur ein Wunder in Form eines Sieges am Samstag in Wolfsburg bei einer gleichzeitigen Bremer Niederlage gegen Frankfurt kann den Abstieg aus der Bundesliga noch verhindern. Eine Analyse. Der Trainer Knapp drei Stunden nach dem bittersten Moment seiner Trainerkarriere ist Jürgen Kramny zu seinem Auto getrottet. Einen Rollkoffer hat er hinter sich hergezogen, und auf dem Parkplatz des Clubgeländes warteten noch ein paar VfB-Fans auf ihn. Ein Foto wollten sie haben. Kramny nahm eine Frau für das Bild in den Arm – und Âdabei hätte er wohl selbst Trost gebraucht. Denn was sich zuvor beim 1:3 gegen Mainz im Stuttgarter Stadion abgespielt hatte, sprengte im Vorfeld seine Vorstellungskraft: Der VfB, sein Verein, ist mit ihm an der Spitze so gut wie Âabgestiegen. Kramny muss für dieses sportliche Desaster jetzt nicht nur die Verantwortung übernehmen, sondern er musste den erneuten Zusammenbruch aller Systeme in der Mannschaft auch noch erklären. Tapfer ist er das angegangen, aber seine Stimme war brüchig, und die Augen waren wässrig, als er sagte: „Das ist eine brutale Geschichte. Aber es ist noch nicht vorbei. Wir werden bis zum letzten Tropfen alles geben.“ Schon seit seiner Amtsübernahme im November hat Kramny alles gegeben, in der Endphase der Saison jedoch nichts mehr bewirkt. Denn der Spannungsabfall nach einer Siegesserie zum Rückrundenstart war eklatant – und der Trainer hat kein Mittel gefunden, die Spieler noch einmal in den Abstiegskampfmodus zu bringen. Seit dem 0:1 in Augsburg am 30. Spieltag hat er die Mannschaft nicht mehr erreicht. Das muss man Kramny ankreiden, und das wird er sich auch selbst ankreiden. Er hat die Abwärtsentwicklung nicht stoppen können, letztlich steckte der VfB sogar in der Angstspirale. Mit dem Mut der Verzweiflung hat der Coach gegen Mainz noch einmal versucht, diese zu durchbrechen. Gegenüber dem 2:6 in Bremen tauschte er nicht nur den Torwart aus, sondern die komplette Viererabwehrkette. Es hat nichts mehr gebracht. Und wie bei seinen Vorgängern hat sich bei Kramny gezeigt, dass dieses Team seine Trainer an die Grenzen des Machbaren führt. Labbadia, Schneider, Stevens, Veh, Zorniger – der VfB hat es in den Wirren des Abstiegskampfes mit vielen Typen probiert, Konstanz brachte keiner. Was die Frage aufwirft, mit welchem Chefcoach die Stuttgarter ihre Zukunft angehen wollen. Dass die Antwort Kramny heißt, ist so unwahrscheinlich wie der Verbleib in der Bundesliga. Der Manager Auch Robin Dutt war zum Heulen zumute. Jedenfalls hat sich der Manager verdächtig oft mit dem Jackenärmel über die Augen gewischt, als der VfB vor den Scherben einer Saison stand. Dabei sollte es eine Bundesligarunde werden, die den Verein langsam wieder nach oben bringt. So hat es Dutt vor einem Jahr nach der Rettung angekündigt. Er hat auch einiges an Strukturen und Abläufen verändert sowie Personal ausgetauscht, ein schneller Erfolg hat sich jedoch nicht eingestellt. Damit hatte der Sportchef auch nicht gerechnet, er hat immer wieder zur Geduld gemahnt. Das Verheerende ist nun aber: keine von Dutts Maßnahmen hat sich sichtbar auf dem Platz oder in der Tabelle niedergeschlagen. Im Sog der miesen Resultate wurde alles mit nach unten gerissen. Und Dutts Transferpolitik ist eineinhalb Jahre nach seinem Amtsantritt vor allem unter dem Aspekt zu bewerten, dass Nationalspieler wie Przemyslaw Tyton, Toni Sunjic oder Artem Kravets im Abstiegsfall keine Hilfe waren. Vielmehr wirkte vieles auf dem Rasen gegen Mainz total hilflos – was das Ergebnis eines jahrelangen Missmanagements ist. Dutt sollte das ändern, doch jetzt ist der 51-Jährige das Gesicht des wahrscheinlichen Abstiegs. Dennoch: der Sportvorstand will beim VfB weitermachen. Der Verein Formal ist alles geregelt. Der VfB hat bei der Deutschen Fußball-Liga die Lizenz für die zweite Liga beantragt – und sie ohne Auflagen erhalten. „Das ist bei aller Dramatik ein wichtiger Fakt“, sagt der Finanzvorstand Stefan Heim. Dass die Stuttgarter den Gürtel aber deutlich enger schnallen müssten, ist klar. So würde der Personaletat für die Profis wohl von jetzt 40 Millionen Euro im Jahr auf etwa 25 bis 30 Millionen schrumpfen. Bei den weiterlaufenden Spielerverträgen verhält es sich so, dass sie auch nach einem Abstieg Gültigkeit hätten. Zu reduzierten Bezügen, was in der Regel zu einer Abwanderungswelle unter den Profis führt. Doch Transfereinnahmen kann der VfB grundsätzlich gut gebrauchen. Im Falle eines Abstiegs aber besonders, da es in der zweiten Liga viel weniger Fernsehgeld gibt. Die Stuttgarter erhielten in dieser Saison knapp 30 Millionen Euro, in der zweiten Liga wäre es wohl die Hälfte dieser Summe. Zudem würden die Sponsoren dem Club zwar die Treue halten, aber eben weniger zahlen. Und der VfB müsste mit einem geringeren Zuschauerschnitt kalkulieren: mit 30 000 statt bisher 50 000 Besuchern pro Spiel. Auch das reißt ein finanzielles Loch. Dennoch plant der VfB eines nicht: Vereinsmitarbeiter zu entlassen. Die Vereinsführung Es ist 19.55 Uhr. Zweieinhalb Stunden nach dem Spiel gegen den FSV Mainz tritt Bernd Wahler (57) vor die Presse und sagt: „Das ist ein ganz, ganz schwieriger Tag“ – aber ein ganz, ganz schwieriger Tag mit relativ langem Vorlauf. Am 2. September 2013 hat Wahler sein Amt beim VfB angetreten. Seine Bilanz fällt ernüchternd aus: zuerst Platz 15, dann Platz 14 – und jetzt voraussichtlich der zweite Bundesligaabstieg nach 1975 mit unvorhersehbaren Begleiterscheinungen. Am 17. Juli findet die nächste Mitgliederversammlung statt. Da will Wahler über die Ausgliederung abstimmen lassen, aber die Atmosphäre ist so, dass die Chancen auf die erforderliche Mehrheit sehr gering sind. Und dann? Schon jetzt steht fest, dass der aus Martin Schäfer, Wilfried Porth und Hartmut Jenner bestehende Aufsichtsrat bald nach dem Saisonfinale vom Vorstand wissen will, wie er sich insgesamt die Entwicklung und speziell einige Personalien auf dem Spielersektor erklärt. Die Gesamtverantwortung dafür trägt Wahler – was auch für den erstmaligen Abstieg der zweiten Mannschaft aus der dritten Liga gilt. Ein Doppelabstieg wäre dann einmalig in der deutschen Fußballgeschichte. Aus Sponsorenkreisen verlautet bereits, dass die Weichen beim VfB deshalb ganz schnell grundsätzlich anders gestellt werden müssen, um wieder eine vernünftige Basis und eine entsprechende Perspektive zu besitzen. Vorausgesetzt, es gibt keine Rücktritte, kann aber nur der Aufsichtsrat einen solchen Erneuerungsprozess einleiten. Das Gremium kontrolliert den Vorstand und den Präsidenten. Wahler ist der Chef, aber als solcher tritt er selten bis nie in ÂErscheinung. Vielmehr ist er ein umgänglicher Mann, der nirgendwo anecken will. Er arbeitet gerne von seinem Homeoffice aus, ist eher unregelmäßig bei weiten Auswärtsreisen mit dabei und pflegt keinen engen Draht zur Mannschaft, die ihn nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Dafür legt er großen Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter gut fühlen – eine Wohlfühloase, die auch den Spielern nicht verborgen bleibt und die wie in jedem Unternehmen von oben auf die unteren Ebenen abfärbt. „Jetzt geht es darum, die richtigen Entscheidungen für den VfB zu treffen“, sagt Wahler. Die Mannschaft Sie ist letztlich wiederum das Produkt der Vereinsführung und des Managements. Stichwort Wohlfühloase. Dieser offensichtliche Hang zur Bequemlichkeit und die daraus resultierende fehlende Siegermentalität sind aber nur die eine Seite, die der VfB immer in den Vordergrund stellt. Da heißt es unterschwellig, dass es die Spieler eigentlich viel besser könnten – wenn sie nur wollten. Ist es jedoch andererseits nicht so, dass sie zwar schon wollen wie auch am Samstag, aber dass die Qualität eben nicht für mehr reicht als für den seit einiger Zeit zum Standardprogramm gehörenden Kampf gegen den Abstieg? Fußball entscheidet sich auf jeden Fall nicht nur im Kopf, sondern auch dadurch, wie die Spieler eines Teams handwerklich mit dem Ball umgehen können. Frage: welcher VfB-Verteidiger hätte bei einer anderen Bundesligamannschaft einen Stammplatz sicher – Florian Klein, Toni Sunjic, Federico Barba, Georg Niedermeier, Daniel Schwaab, Timo Baumgartl, Philip Heise, ja selbst Kevin Großkreutz? Antwort: In der Saisonrangliste des Fachblattes „Kicker“ liegen all diese Spieler mit ihrer Note weit unter dem Bundesligadurchschnitt. „Der Frust ist bei allen riesengroß“, sagt Bernd Wahler am Ende dann noch. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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VfB Stuttgart in der Krise Welche Fragen sich wegen des möglichen Abstiegs stellenSollte der VfB Stuttgart tatsächlich absteigen, stellen sich viele Fragen: Gelten die Verträge der Spieler auch für die zweite Liga? Was kostet ein Abstieg den Verein? Wir haben die Antworten. VfB (Gentner/links) gegen Braunschweig (Baffo): Neuauflage in der kommenden Saison? Noch ist der Abstieg des VfB Stuttgart nicht vollzogen. Doch spätestens seit vergangenem Samstag und dem 1:3 gegen Mainz 05 bestimmt die zweite Liga die Gedanken von Verantwortlichen und Fans. Kein Wunder: Es stellen sich zahlreiche Fragen. Haben die Verträge der Spieler auch für die zweite Liga Gültigkeit? Die meisten Verträge gelten in der zweiten Liga – auch bei Mitchell Langerak, Kevin Großkreutz, Emiliano Insua, Timo Baumgartl, Christian Gentner, Serey Dié, Lukas Rupp und Alexandru Maxim, die der VfB halten will. Auch der Vertrag von Filip Kostic würde im Falle des Abstiegs weiterlaufen – allerdings könnte er gemäß seiner Ausstiegsklausel dann für eine geringere Ablöse wechseln. Der VfB würde nicht mehr mindestens 20 Millionen kassieren, sondern weniger – aber immer noch im zweistelligen Millionenbereich. Wie könnte das Gesicht der Mannschaft nach einem Abstieg aussehen? Neben Kostic würde dann vermutlich auch Timo Werner den VfB verlassen. Außerdem steht Daniel Didavis Wechsel nach Wolfsburg fest. Auf die Dienste von Torhüter Przemyslaw Tyton und Verteidiger Florian Klein legen die Stuttgarter keinen besonderen Wert mehr. Mit Toni Sunjic, Federico Barba und Artem Kravets wird überhaupt nicht mehr geplant. Zudem enden die Verträge von Martin Harnik, Georg Niedermeier und Daniel Schwaab. Verpflichten müsste der VfB zwei Innenverteidiger und zwei Stürmer. Als erster Neuzugang steht Jean Zimmer fest. Der Rechtsverteidiger wurde für eine Ablöse von zwei Millionen Euro vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern verpflichtet. Welche finanziellen Einschnitte drohen dem Verein bei einem Abstieg? Der Personaletat für die Spieler würde sich von aktuell 40 Millionen Euro im Jahr auf 25 bis 30 Millionen Euro reduzieren. Auch die Fernseheinnahmen würden drastisch sinken. Für die laufende Saison kassiert der VfB knapp 30 Millionen Euro, eine Liga drunter wäre es die Hälfte. Auch im Zuschauerbereich müsste der VfB mit deutlichen Einbußen rechnen. Statt mit bislang 50 000 Besuchern pro Spiel würden die Stuttgarter mit 30 000 kalkulieren. Halten die Sponsoren dem VfB die Treue? Ja, die Sponsorenverträge laufen weiter. Aber sie sind so gestaltet, dass weniger Geld in die Kasse fließt. Aus Sponsorenkreisen ist jedoch auch zu hören, dass sie eine grundsätzliche Erneuerung des Vereins fordern. Was passiert in Sachen Ausgliederung? Nach all der Vorarbeit ist es nach wie vor der Plan der Vereinsführung, die Ausgliederung der Profifußballer aus dem Gesamtverein am 17. Juli in der Mitgliederversammlung zur Wahl zu stellen. Um die Umwandlung in eine AG zu realisieren, ist eine Dreiviertelmehrheit nötig. Müssen die VfB-Mitarbeiter um ihre Jobs fürchten? Nein, der VfB plant im Fall der Fälle keine Entlassungen auf der Geschäftsstelle. Sparen müsste man aber auch in diesem Bereich. Die Lizenz für die zweite Liga haben die Stuttgarter ohne Auflagen erhalten. „Das ist bei aller Dramatik ein wichtiger Fakt“, sagt der Finanzchef Stefan Heim. Wann beginnt die zweite Liga? Die neue Saison in der zweiten Liga beginnt bereits am 5. August – und damit drei Wochen vor dem Start der ersten Liga am 26. August. Wann werden die Spiele in der zweiten Liga angepfiffen? Drei Spiele werden freitags um 18.30 Uhr angepfiffen. Es folgen zwei Begegnungen am Samstag um 13 Uhr und drei Spiele am Sonntag um 13.30 Uhr. Den Abschluss macht eine Partie am Montagabend um 20.15 Uhr. Wo wird die zweite Liga übertragen? Der Pay-TV-Sender Sky überträgt alle Spiele . Die Partie am Montagabend zeigt auch Sport 1 live, das zudem freitags (von 22.15 Uhr an) und sonntags (von 19 Uhr an) Zusammenfassungen anbietet. Samstags sind Aufzeichnungen in der ARD-„Sportschau“ (von 18.30 Uhr an) zu sehen. Was sind die längsten Auswärtsfahrten in Liga zwei? Die längsten Reisen wären zu den Spielen bei Union Berlin und beim FC St. Pauli nach Hamburg fällig. Auf welche Gegner würde der VfB in Liga zwei treffen? Auch nach einem Abstieg würde es Duelle gegen Traditionsvereine wie den Karlsruher SC, 1860 München und den 1. FC Kaiserslautern geben. Zudem stünden baden-württembergische Derbys gegen Heidenheim und Sandhausen auf dem Programm. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Bundesliga Eine Mannschaft scheitert an sich selbstJürgen Kramny hat noch einmal alles versucht im letzten Heimspiel der Saison. Doch er ist nicht der erste Trainer, der an dieser VfB-Mannschaft gescheitert ist. Konnte die eigenen Erwartungen gegen Mainz nicht erfüllen: VfB-Profi Kevin Großkreutz Die Schritte waren fest und zügig, die Entschlossenheit war groß, der Mut sowieso – und wie man Christian Gentner und Kevin Großkreutz so sah, wie sie auf die wütenden Fans zugingen, die gerade auf den Rasen der Mercedes-Benz-Arena stürmten, musste man sich fast schon fragen: Warum nur ist diese Mannschaft nicht immer so? Immer im Glauben, das Richtige zu tun. Immer mit größtmöglicher Entschlossenheit, immer mutig. Doch das, was die Herren in Weiß und Rot in den bitteren Minuten zuvor abgeliefert hatten, entsprach so gar nicht diesen Vorstellungen. Ganz im Gegenteil. „Für uns“, ordnete Jürgen Kramny am Abend das Geschehene ein, „ist das eine brutale Geschichte.“ Weil dieses wohl entscheidende Heimspiel im Kampf gegen den Abstieg so vieles offenbarte, was seit Monaten, wenn nicht Jahren, das sportliche Problem dieses Clubs ist. Dabei waren doch wieder einmal ordentliche Voraussetzungen geschaffen worden. Das Stadion voll, die Unterstützung da, der Spielbeginn ganz nach dem Geschmack des VfB: 1:0 gegen den FSV Mainz 05, den Vorteil auf der eigenen Seite. Doch dann fing der Gegner an dagegenzuhalten – und der VfB fing an, die Kontrolle zu verlieren. 1:1, 1:2 – rein gar nichts mehr war aufzuhalten, eigene Chancen gab es nicht mehr, „mit dem dritten Tor war es erledigt“, klagte Kramny. Siegesserie, aber kein nachhaltiger Erfolg Der Trainer machte einen bemitleidenswerten Eindruck nach der Pleite: brüchige Stimme, feuchte Augen, traurig im Ton. Aber das war ja auch kein Wunder. Als „100 Prozent VfB“ hatte ihn Robin Dutt, der Sportvorstand, kürzlich noch bezeichnet. Nun wird der 44-Jährige wohl als der zweite Trainer der Roten in die Geschichte eingehen, der eine VfB-Mannschaft in die zweite Liga führt. Bittere Krönung dieser leidigen Geschichte: Die zweite Mannschaft des Clubs, für die der Coach bis November letzten Jahres verantwortlich war, ist bereits aus der dritten Liga abgestiegen. Das Urteil über den Trainer Kramny könnte also schnell gefällt werden – wären da nicht zwei gegenteilige Aspekte. Zum einen gab es die Phase nach Kramnys Amtsantritt bei der Bundesligatruppe. Gegenüber einer vom Vorgänger genervten Truppe fand er schnell die richtigen Worte, drehte an den richtigen Schrauben und legte mit dem Team eine Siegesserie hin, die beinahe jegliche Abstiegssorgen in weite Ferne verbannte. Und genau da kommt Punkt zwei ins Spiel: diese Mannschaft, an der sich schon vor Kramny zahlreiche Trainer abgearbeitet haben, ohne dass sich nachhaltiger Erfolg eingestellt hätte. In dieser Saison stoppte die Erfolgsserie just in dem Moment, in dem das Team dachte, durchatmen zu können. Dieser Spannungsabfall konnte bis zum gefühlten Abstieg am Samstag nie wieder rückgängig gemacht werden, dazu kamen andere Faktoren wie die Verletzungen wichtiger Spieler (Dié, Ginczek), lange offene Zukunftsfragen (Didavi, Kostic), die ungünstigen Ergebnisse der Konkurrenz. Und Kramny wird sich ankreiden, dass er den Trend seiner Mannschaft nicht mehr hat umkehren können. Auch nicht mit dem Mut der Verzweiflung, den er am Samstag an den Tag legte. Kramny: „Es ist noch nicht vorbei“ Er wagte den Torwartwechsel, er bot Timo Baumgartl und Toni Sunjic in der Innenverteidigung auf, er nominierte den bis dahin für nicht gut genug befundenen Philipp Heise, er verzichtete auf einen echten Stürmer. Kurz schien all das gutzugehen, dann aber lähmte die Gegenwehr der Mainzer wieder einmal das Stuttgarter Ensemble. Dass Spieler mit Führungsanspruch wie Martin Harnik und Florian Klein es nicht einmal in den Kader geschafft hatten, spricht auch nicht für den bedingungslosen Willen aller Akteure, sich gegen den Abstieg zu stemmen. Nicht noch einmal, möchte man sagen. Einige Spieler, so schien es zuletzt, waren den Existenzkampf leid, konnten oder wollten die Situation nicht noch einmal annehmen. Doch ohne sie, ohne die verletzten Stützen, sowie ohne eine Verstärkung des Kaders im Winter (nur Großkreutz war eine echte Hilfe) fehlten dem Team am Ende Substanz und Mentalität, um wenigstens vor sicher nicht besser besetzten Mannschaften wie Darmstadt 98, dem FC Ingolstadt oder dem 1. FC Köln zu stehen. Die immer wieder hoch gelobten VfB-Profis funktionierten in den vergangenen Jahren viel zu selten als Mannschaft, die personelle Neuausrichtung kam zu langsam voran, die spielerische Basis vom spektakulären Saisonende 2014/15 hatte Ex-Coach Alexander Zorniger mit seiner kompletten spielerischen Neuorientierung gleich zum Rundenstart zerstört. Was nun bleibt? Die Hoffnung. Im definitiven Abstiegsfall auf eine schnelle Rückkehr ins Oberhaus, davor auf einen würdigen Saisonabschluss – und auch noch ein bisschen auf ein Wunder am letzten Spieltag in Wolfsburg und zwei neue Chancen in den Relegationsspielen. „Es ist noch nicht vorbei“, sagte Jürgen Kramny, „wir werden bis zum letzten Tropfen alles geben.“ Vermutlich wird es wieder nicht genug sein. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Pressestimmen zum VfB Stuttgart Der VfB als „Schießbude der Liga“„Morsch und mürbe“, „Stuttgart in Dutt und Asche“, „Schießbude der Liga“: Der VfB kommt nach der Niederlage gegen Mainz in der Presse nicht gut weg. Wir haben einige Pressestimmen zur trostlosen Lage beim Noch-Bundesligisten zusammengestellt. Bei den Fans des VfB herrscht Endzeitstimmung. Die 26. Meisterschaft des FC Bayern, das wundersame Comeback von Eintracht Frankfurt, André Schuberts Zukunft als Gladbach-Coach – die großen Schlagzeilen dominieren nach dem 33. Bundesliga-Spieltag andere. Doch auch der am Boden liegende VfB Stuttgart kommt nach der 1:3-Niederlage gegen den FSV Mainz und dem gleichbedeutenden Fast-Abstieg in der nationalen Presselandschaft nicht zu kurz. „Morsch und mürbe“, „Stuttgart in Dutt und Asche“, „Schießbude der Liga“: wir haben einige Pressestimmen zusammengestellt. Süddeutsche Zeitung: „Stuttgart 41“ „Stuttgart 41“ titelt die Süddeutsche Zeitung und spielt damit auf die Jahre in der Bundesliga seit dem bislang einzigen Abstieg des VfB in der Saison 1974/75 an. „Eine historische Dimension“, findet das Münchner Blatt und meint eine Erklärung in dem seit Jahren währenden Existenzkampf gefunden zu haben: „Viele Spieler wirken inzwischen morsch und mürbe, sie haben sich aufgezehrt und aufgebraucht in den jahrelangen Anstrengungen gegen den Abstieg. Irgendwann ist der Geist müde von den vielen, immer neuen Parolen. In der vorigen Saison ist der VfB noch lustvoll aus dem Keller gestürmt, aber in dieser Saison reicht die mentale Energie offenbar nicht mehr für ganze Spiele.“ Ein weiterer Grund: „Vielleicht kann man von einem Team, das eine Saison weitgehend ohne Trainer spielt, auch keinen Klassenerhalt verlangen. Dem deutlich zu radikalen Alexander Zorniger folgte der bemühte, aber wenig variantenreiche Kramny, eine Konstellation, die natürlich Fragen an den Sportchef Robin Dutt aufwirft.“ FAZ: „Weiter mit Kramny durch die Agonie“ „Weiter mit Kramny durch die Agonie“, zieht die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) den Niedergang am Trainer auf. „Der ,Retter’ Kramny droht nun mit dem Tabellen-Siebzehnten unterzugehen - oder muss man sagen: Er darf mit dem Team untergehen?“ In Wolfsburg wird er schließlich noch einmal auf der Bank sitzen. Schlecht kommt auch der Vorstand um Präsident Bernd Wahler weg: „So unpassend die feierliche Präsentation des neuen Trikots für die kommende Saison vor dem existenziell wichtigen Spiel war, so unangemessen schwadronierte Bernd Wahler nachher über Sicherheitsbedenken in den kommenden Tagen.“ Fazit der FAZ: „In der sportlichen Krise bietet die Clubführung ein schwaches Bild ganz ohne strategischen Weitblick.“ Kicker: „Stuttgart liegt in Dutt und Asche“ „Stuttgart liegt in Dutt und Asche“, schreibt der „Kicker“ und ist sich sicher: „Dutt und Wahler vor dem Aus“. Ein Jahr nach der aufsehenerregenden Pressekonferenz des Sportchefs und dessen Abrechnung mit seinem Vorgänger Fredi Bobic sei alles noch viel schlimmer geworden. „Dutt steht vor den Scherben seines Wirkens. Seine harte Kritik von damals fällt ihm heute schmerzhaft auf die Füße. Bei allem Respekt vor den gutgemeinten Umstrukturierungsmaßnahmen im operativen Geschäft – sportlich ist die Saison so oder so ein Desaster.“ Dass auch noch die zweite Mannschaft aus der dritten Liga absteigen wird, setze dem Sportchef „die Dornenkrone auf“. Frankfurter Rundschau: „Schießbude der Liga“ Auch die „Frankfurter Rundschau“ hat den Tabellen-17. bereits aufgegeben: „Nach der Nicht-Leistung erscheint es unvorstellbar, dass die Schießbude der Liga am nächsten Samstag in Wolfsburg noch in der Lage sein sollte zu gewinnen“. „Stuttgart, neun Jahre danach“, lautet die Überschrift zu dem Artikel, der sich mit dem Niedergang seit der Meisterschaft 2007 befasst. Die Kollegen von der FR können es kaum glauben: „ Es ist viel zu Bruch gegangen an diesem sonnigen Nachmittag in Stuttgart, dort, wo vor neun Jahren ein Autokorso mit Meisterspielern nur im Schritttempo vorankam. Abwärts ging es in diesem Frühjahr viel, viel schneller.“ Sport 1: Mangelnde Sportkompetenz der Führungsriege Die Redaktion von „Sport 1“ holt zum Rundumschlag aus und zählt die fehlende Kontinuität auf der Trainerbank, Probleme im Nachwuchsbereich und mangelnde Sportkompetenz in den Führungsgremien als Gründe für den Absturz auf. „Wahler, Dutt und Kramny können das nötige Erstligaformat kaum nachweisen. Sollte der VfB am kommenden Wochenende absteigen, wird wohl keiner der drei in Zukunft am Wasen beschäftigt sein.“ Bild: „Stuttgart-Untergang“ Die „Bild“-Zeitung schreibt vom „Stuttgart-Untergang“ und erzählt genüsslich, wie sich Robin Dutt von den Fans erniedrigen ließ. „Ein Fan bläst dem Sportchef genüsslich Zigarettenrauch ins Gesicht. Dutt wird angeblafft: ,Was soll ich mit dir diskutieren?!“ Immerhin hält das Boulevardblatt die kleine Hoffnung auf den Klassenverbleib noch am Leben und glaubt in diesem Fall sogar an die Weiterbeschäftigung des Trainers: „Nur die Rettung kann Kramny noch retten.“ Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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VfB vor dem Abstieg Ein Neuanfang wird zum KraftaktVor neun Jahren feierten 250 000 Menschen in und um Stuttgart den Meistertitel mit der Mannschaft in Weiß und Rot. Jetzt ist der Absturz in die Zweitklassigkeit nur noch durch ein Wunder zu vermeiden. Was um Himmels willen ist passiert? Für den VfB Stuttgart wird es immer enger. Erst neulich lebte sie noch einmal auf, die wunderbare Zeit, als sich Fußball-Deutschland vor dem VfB Stuttgart verneigte. „Es ist der Tag, den ich nie vergessen werde“, sagte Timo Hildebrand mit brüchiger Stimme und feuchten Augen, als er das Ende seiner Laufbahn als Berufsfußballer verkündete. Es war am 19. Mai 2007, als der Torhüter die silberne Schale des deutschen Meisters in den wolkenlosen Himmel über dem Stuttgarter Schlossplatz stemmte. Selbst die Sonne schien vor Vergnügen zu strahlen und wärmte die Herzen von 250 000 Glückseligen, die eine Mannschaft umjubelten, die für die Zukunft Großes versprach. Wenn es aber stimmt, dass in jeder Hochkultur bereits der Keim ihres Untergangs steckt, dann lieferte der VfB Stuttgart schon in diesen Tagen erste Signale eines Niedergangs, dessen Tempo sich über die Jahre unmerklich erhöhte. Das Problem war nur, dass es niemand richtig wahrhaben wollte. Ein oft irrationales Geschäft Armin Veh, der Meistertrainer, tönte kurz nach dem Titel-Coup mit breiter Brust, dass er sich von nun an nichts mehr zu beweisen habe. Was beim FC Bayern vermutlich ein Entlassungsgrund gewesen wäre, quittierten die VfB-Bosse demütig mit einem Schulterzucken und einem verständnisvollen Lächeln. Aus tief empfundener Dankbarkeit und mit dem Ziel, in Zukunft noch filigraner aufzutreten, finanzierten sie dem Coach sogar noch seinen Wunschspieler, den der Rest der Liga längst unter dem Dossier mit den Sportinvaliden abgelegt hatte: Dauerpatient Yildiray Bastürk kostete den VfB Stuttgart viel Reputation unter Fachleuten. Und zehn Millionen Euro. „Hätten wir ihn nicht geholt, wäre das Tischtuch zwischen Veh und uns zerschnitten gewesen“, verriet Manager Horst Heldt Jahre später und lieferte unfreiwillig Einblick in die Prämissen eines oft irrationalen Geschäfts, auf dessen tabellarische Ausschläge der VfB Stuttgart, getrieben von den Wünschen der anspruchsvollen Kundschaft, zunehmend aktionistisch reagierte. Ãœberwacht zudem von einem Aufsichtsrat unter Führung von Dieter Hundt, der mit seinen wirtschaftlichen Schwergewichten zwar stets die Bilanz im strengen Blick behielt, der inneren Vereinsstruktur und den Erfordernissen des im Wandel begriffenen Geschäfts aber gefährlich wenig Wert beimaß. Wohl nicht ohne Grund erlaubte sich der damalige Chef der Uhinger Allgaier-Werke und Arbeitgeberpräsident eine ziemlich exklusive Sichtweise auf den Job des Sportmanagers: „Das kann bei mir auch der Pförtner.“ Erst Heldt, dann Bobic und jetzt Dutt Bis heute liefern jene Jahre die Symbolik für eine Entwicklung, die den Verein über einige Höhen und Tiefen hinweg ins Siechtum stürzte. Die hervorstechendsten Symptome: Trainerwechsel nach Muster des Ratzeburger Achterschlags, das Kommen und Gehen im Präsidentenamt und was mutmaßlich am schwersten wiegt: die damit einhergehende Hilflosigkeit bei der Suche nach qualifiziertem Personal in der sportlichen Leitung. Hintereinander versuchten sich Horst Heldt, Fredi Bobic und jetzt Robin Dutt als Sportvorstände – flankiert von Problemlagen, die sich von Mal zu Mal verschärften. Dass man es trotzdem noch zu etwas bringen kann, könnte in den nächsten Tagen Fredi Bobic beweisen. Der beim VfB in Ungnade Gefallene ist heißer Favorit für die Nachfolge des ausscheidenden Vorstandschefs Heribert Bruchhagen. Ausgerechnet beim Mitkonkurrenten im Kampf gegen den Abstieg: Eintracht Frankfurt. Keiner von ihnen erreichte je die Höhen der kurzen Zeit unter Manager Rolf Rüssmann, der – in höchster Not verpflichtet – mit Fortüne, fußballerischem Instinkt, sportlicher Erfahrung und fachlichem Können den VfB um die Jahrtausendwende aus seiner ersten tiefen Krise führte, schließlich aber an einer Wand aus Eitelkeit und Ignoranz zerschellte, als er sich im Transferstreit um Fernando Meira mit Achim Egner, dem einflussreichen Vertreter des Hauptsponsors Debitel, anlegte. Müßig alle aufzuzählen, die in den Jahren zwischen Himmel und Hölle die Verantwortung dafür tragen, dass der Verein vor den dunkelsten Tagen seiner Geschichte steht. So oder so schlägt nun die Stunde des Aufsichtsrats aus Daimler-Personalvorstand Wilfried Porth, Kärcher-Chef Hartmut Jenner und Würth-Vertriebsboss Martin Schäfer. Sie werden in den kommenden Tagen und Wochen den Daumen heben oder senken – und womöglich darüber entscheiden, ob der Verein für Bewegungsspiele 1893 im Chaos versinkt. Heute schon stecken nach Informationen unserer Zeitung Aufsichtsratschef Schäfer und der VfB-Präsident die Köpfe zusammen. Es könnte eng werden für Bernd Wahler Es könnte jedenfalls eng werden für Bernd Wahler, dem seine Kritiker vorwerfen, dass er es am Samstag nach Spielschluss offenbar vorzog, sich in der Präsidenten-Loge über den Mob zu empören, anstatt sich an der Seite von Kapitän Christian Gentner und Sportvorstand Robin Dutt der Menschenmenge zu stellen. Die Scheu des Vereinschefs vor öffentlichen Aufritten und internen Konflikten sorgt im Kontrollgremium schon seit Längerem immer wieder für Diskussionen. Mehr aber auch nicht. Denn brauchbare Alternativen sind derzeit nicht in Sicht. Wolfgang Kuhn, sportlich fachkundiger Vorstandschef der Südwestbank, gilt dem einen oder anderen als Wunschkandidat. Er ließ dem Vernehmen nach aber durchblicken, dass er seine Bank (noch) nicht mit der beim VfB tauschen will. In zwei, drei Jahren vielleicht. Auch Wolfgang Dietrich, Unternehmer, Finanzinvestor und ehemaliger Sprecher von Stuttgart 21, sieht sich außer Stande. Oder doch Franz Reiner? Bliebe noch Franz Reiner, Vorstandschef des VfB-Trikotsponsors Mercedes-Bank. Aber warum sollte er, noch jung an Jahren, einen top dotierten Job an den Nagel hängen, um sich auf einen Schleudersitz zu begeben, der im schlimmsten Fall keine Abfindung verspricht, sondern die Verbalinjurien der VfB-Kundschaft? Darüber weiß Robin Dutt seit Samstagabend bestens Bescheid. Der VfB-Sportvorstand war mittendrin statt nur dabei, als einige wenige Holzköpfe den Rasen stürmten und den guten Ruf des Stuttgarter Publikums ruinierten. Obwohl die Bilanz seiner sportlichen Großtaten in dieser Saison eher dürftig ausfällt, muss wohl noch viel passieren, ehe sich der Aufsichtsrat den Skalp des Sportvorstands an den Gürtel heftet. Denn so verständlich Schäfer und Konsorten der Wunsch nach einem Neuanfang erscheinen mag, so schwer werden sie sich tun, eine personelle Alternative zu präsentieren, die weiß-rote Kritikaster zufriedenstellt. Dutt überzeugt das Trio im Aufsichtsrat zwar unverändert mit seinen Konzepten, weniger aber mit den Taten, die den Worten folgen. Vor allem sein Umgang mit den sich vor der Saison abzeichnenden Abwehrproblemen könnte ihm zum Verhängnis werden. Muss er gehen, so melden bereits die Propheten der Liga, könnte der frühere Bundesliga-Profi Sebastian Kehl (Borussia Dortmund, SC Freiburg) an seine Stelle treten. Außerdem im Gespräch: die Ex-VfB-Größen Maurizio Gaudino, Gerhard Poschner, Thomas Hitzlsperger, Guido Buchwald und Jens Lehmann. Karl Allgöwer, seit Januar sportlicher Berater des Vorstands, zeigt offenbar wenig Ehrgeiz, sein Engagement auszuweiten. Für Kramny müsste ein Wunder geschehen Dazu wird es auch bei Jürgen Kramny kaum mehr kommen. Um seinen Trainerjob zu retten, müsste am Samstag wohl noch das Wunder von Wolfsburg geschehen. Der Abstieg wäre gleichbedeutend mit dem Ende seines Engagements. Offenbar gab es nach der ersten Enttäuschung am Samstagabend sogar Ãœberlegungen, schon am letzten Spieltag in der VW-Stadt einen neuen Coach die letzte Patrone verschießen zu lassen. Inzwischen gelten Markus Gisdol, Krassimir Balakov und Tayfun Korkut aber als mögliche Impulsgeber für den Neuanfang in Liga zwei. Gedankenspiele soll es überdies mit dem im vergangenen Sommer vom VfB zu 1899 Hoffenheim abgewanderten Junioren-Erfolgscoach Domenico Tedesco geben. Noch bleibt ein Funke Hoffnung auf eine wundersame Rettung. Sollte sie aber nicht gelingen, ist Aktionismus der schlechteste Ratgeber – wie die Erfahrungen aus der VfB-Vergangenheit lehren. „Für diesen Fall muss es uns gelingen, den Abstieg auch als Chance zu begreifen“, heißt es seit Samstagabend in der VfB-Führungsetage. Ein historischer Kraftakt wäre vonnöten, die Ausgliederung der Profiabteilung in eine Aktiengesellschaft notwendiger denn je. Schon deshalb wäre es töricht, wenn sich die Verantwortlichen jetzt auf der Suche nach den Schuldigen zerfleischen oder Bauernopfer bringen. Negativbeispiele aus der Liga gibt es genug. Die Münchner Löwen zum Beispiel oder den 1. FC Kaiserslautern. Wer Probleme lösen will, muss Widerstände überwinden. Sonst bleibt der 19. Mai 2007 für sehr lange Zeit nicht mehr als eine schöne Erinnerung. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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Nach der Niederlage des VfB Stuttgart Standgericht am StadionzaunVersager, Heuchler, Waschlappen: Nach der 1:3-Niederlage des VfB gegen Mainz veranstalteten die Fans ein Standgericht am Stadionzaun und beschimpften Spieler und Vereinsführung. Nur einer bekam einen Freispruch. Eine Reportage aus einem Hexenkessel namens Stadion. Die VfB-Fans bauen sich nach dem Spiel gegen Mainz vor dem Kabineneingang auf. Drüben am Cannstatter Wasen versinkt die Sonne sanft hinterm Riesenrad, hoch droben zwitschern die Vögel in den alten Bäumen entlang der Mercedesstraße. Allmählich neigt er sich seinem Ende entgegen, dieser prachtvolle, leuchtend helle Mai-Samstag, der für den VfB Stuttgart düsterer nicht sein könnte. 19.21 Uhr ist es, als vor dem Stadion das Standgericht beginnt. Die Angeklagten stehen in Reih und Glied auf der einen Seite des Zaunes und tragen rote Trainingsanzüge. Direkt aus der Kabine sind sie gekommen, die Spieler des VfB, manche haben Tränen in den Augen. Jetzt blicken sie in von Wut und Alkohol gerötete, zum Teil hasserfüllte Gesichter auf der anderen Seite des Zaunes. Dort stehen die Fans, die nun Ankläger und gleichzeitig Richter sind – und ihre Urteile im Schnellverfahren fällen. Die Fans beschimpfen die Spieler heftig – nur einer bekommt einen Freispruch Daniel Didavi, VfB-Spieler seit dem Alter von zwölf Jahren, kommt als Erster dran: „Verpiss dich, du Heuchler, du bist der größte Verräter aller Zeiten.“ Der Verteidiger Daniel Schwaab ist der Nächste: „Deine Zeit ist vorbei, du Versager, du hast hier nichts mehr zu suchen.“ Dann ist Robin Dutt an der Reihe, der Manager: „Du bist ein Waschlappen, eine Lachnummer, hau ab, wenn du nur einen Funken Ehre im Leib hast.“ Ein Pauschalurteil ergeht über den Rest der Mannschaft, 19-Jährige sind darunter und Familienväter: „Ihr seid eine Schande für den Verein, ihr habt es nicht verdient, das VfB-Trikot zu tragen.“ Einen Freispruch bekommt nur Kevin Großkreutz: „Du darfst bleiben“, hört der Mann, der erst im Januar zum VfB gekommen ist und ganz am Rand steht. Seine kurze Hose gibt den Blick auf sein Tattoo auf der Wade frei: die Skyline von Dortmund. Verstörend ist es, auf diese Weise wieder einmal zu erleben, dass der Fußball für viele Fans zum mit Abstand wichtigsten Inhalt ihres Leben geworden ist und dass sie daraus den Anspruch ableiten, nicht nur zahlende Kundschaft zu sein, sondern maßgebliche Bestimmer. Und irritierend ist es, dass man bei diesem unwürdigen Kotau plötzlich Mitgefühl mit Profifußballern empfindet, die in einem Jahr mehr verdienen als viele ihrer Fans im gesamten Berufsleben. Fast eine Stunde dauert dieses erschütternde Schauspiel am Stadionzaun, das ein weiteres Mal beweist, dass die Dinge beim VfB, aber auch im gesamten Fußball völlig aus den Fugen geraten sind. Das Sicherheitspersonal lässt die enttäuschten Fans ungehindert auf das Spielfeld Das wird in Stuttgart auch schon knapp drei Stunden vorher deutlich, als das Heimspiel gegen Mainz mit 1:3 verloren und der lange angekündigte Abstieg, der erste seit 41 Jahren, nahezu besiegelt ist. Ein Wunder ist nötig, um doch noch den Klassenverbleib zu schaffen: ein VfB-Sieg am nächsten Samstag in Wolfsburg und ein gleichzeitiger Erfolg von Eintracht Frankfurt bei Werder Bremen. Doch an dieses Wunder mag niemand mehr glauben, nicht die völlig verunsicherte Mannschaft und ihre ratlose Führung. Und schon gar nicht die vor Wut schäumenden Fans. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff entern sie zu Hunderten das Spielfeld, erst von der Cannstatter Kurve aus, dann auch von den anderen Tribünen – ungehindert vom Sicherheitspersonal. Die Verantwortlichen, das erfährt man später, haben dieses Szenario, eigentlich ein völliges No-Go in der Bundesliga, im Vorfeld des Spiels ins Kalkül gezogen und sich dafür entschieden, im Sinne einer Deeskalationsstrategie nicht dagegen vorzugehen. Ein Ventil sollten die enttäuschten Anhänger bekommen und ihrem Frust mit dieser totalen Grenzüberschreitung freien Lauf lassen dürfen. So weit hat es also kommen müssen mit dem Traditionsverein von 1893. Bilder wie diese hat es in Stuttgart noch nie gegeben. Fans prügeln gegenseitig auf sich ein Ein paar Vermummte sind darunter, hie und da prügeln und treten Fans gegenseitig auf sich ein – ansonsten aber bleibt die Lage den Umständen entsprechend ruhig. So gesehen geht der Plan auf. Es gibt keine Jagdszenen, wie man sie schon in Frankfurt erlebt hat oder in Köln. Stattdessen bauen sich die Fans vor dem Spielertunnel auf, sie halten Fäuste und Kinder in die Höhe und skandieren jene Parolen, die beim VfB seit Jahren zum Standardprogramm gehören: „Vorstand raus!“, „Wir haben die Schnauze voll!“, „Wir wollen euch kämpfen sehen!“. Die Stuttgarter Spieler, kurz vorher von den Sicherheitsleuten in ihren gelben Polohemden aus der Menschenmenge heraus in die Kabine geleitet, kommen noch einmal zurück, um damit zur Beruhigung der aufgebrachten Volksseele beizutragen. Auge in Auge stehen sie nun vor ihren Fans, der Kapitän Christian Gentner steigt auf einen Stuhl, um sich Gehör zu verschaffen – vergeblich. Irgendwann geht die Mannschaft wieder, ehe später am Stadionzaun ein weiterer Akt der Erniedrigung folgt. Von einem „bitteren Tag für Stuttgart“ spricht Vereinschef Bernd Wahler Der Präsident Bernd Wahler steht zu diesem Zeitpunkt im Kabinengang und ringt um Fassung. Er ist die ganze Zeit über in den Katakomben geblieben, was vermutlich nicht die schlechteste Idee war. Gemeinsam mit dem Sportvorstand Dutt ist er es, der den bevorstehenden Abstieg verantworten muss. Ein Häufchen Elend ist aus jenem Mann geworden, der nach seiner Wahl im Juli 2013 mit einem Freudensprung die VfB-Bühne betreten und den Fans eine rosige Zukunft in Aussicht gestellt hat. Nun gilt er beim Anhang als Versager, als Vollpfeife, als Totengräber. Das Fußballgeschäft kann grausam sein, auch wenn man nicht selbst gegen den Ball tritt. Um eine feste Stimme bemüht sich Wahler, als er in einen Strauß von Mikrofonen spricht. Von einem „bitteren Tag für den VfB Stuttgart“ berichtet der Vereinschef, von „einer bedrohlichen Situation“ auf dem Spielfeld, die er „bewegend“ fand. Doch hat Wahler auch eine Erfolgsmeldung zu verkünden: „Unser Sicherheitskonzept hat gegriffen.“ Dieses Thema wird ihn auch in den nächsten Tagen beschäftigen, vermutlich noch mehr als das letzte Spiel in Wolfsburg. Man sei bereits dabei, „intensiv zu besprechen, wie man die Sicherheit der Spieler gewährleisten kann“. Traurig aber wahr: Es gehört im Angesicht des Abstiegs zu den größten Sorgen des VfB, dass die eigenen Fans noch weiter aus der Rolle fallen, als sie es bereits getan haben. Das Wetter im krassen Widerspruch zur allgemeinen Stimmungslage Immerhin können irgendwann die VfB-Spieler an diesem schwarzen Samstag ohne weitere Zwischenfälle das Stadion verlassen und den Nachhauseweg antreten. Und störungsfrei erreichen sie am nächsten Morgen das Vereinsgelände, zum Auslaufen nach dem Mainz-Spiel, zur ersten Einstimmung auf den letzten Auftritt in Wolfsburg. Eine Woche müssen sie noch überstehen, dann hat das Trauerspiel ein Ende. Wieder ist es ein prächtiger, ein leuchtend heller Tag an der Mercedesstraße, der in krassem Widerspruch zur allgemeinen Stimmungslage steht. Diesmal sind die wütenden Fans zu Hause geblieben, neben den vielen Krisenreportern haben sich nur ein paar Sonntagsausflügler auf den Trainingsplatz verirrt. Robin Dutt ist auch da, der Manager sieht mitgenommen aus – kein Wunder, neben Bernd Wahler ist er das zweite Gesicht des Absturzes. An ein Wunder am letzten Spieltag glaubt auch Dutt nicht mehr und appelliert an „die Ehre und den Stolz“ der Spieler, die diese Saison „mit Anstand“ zu Ende bringen sollen. Auch über die Geschehnisse vom Vortag spricht er, über die Reaktionen der Fans – „so etwas geht an keinem von uns spurlos vorbei“. Doch müsse man Verständnis haben, auch wenn „mancher über das Ziel hinausgeschossen ist“. Es sei ja keiner zu Schaden gekommen, sagt Dutt. Man werde daher „nicht ansatzweise auf irgendeinen mit dem Finger zeigen“. Es ist der letzte Akt der Demütigung. Der VfB steigt in die zweite Liga ab, die eigenen Fans gehen auf die Barrikaden – und keiner darf sich beschweren. Quelle: Stuttgarter Nachrichten
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