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Bitterer Sieg! Bayern zwischen Trauer und Stolz



Er ist Weltmeister, je zweimal Europameister und Champions-League-Sieger, doch am späten Dienstagabend saß Xabi Alonso nur noch wie ein Häuflein Elend auf dem Rasen der Allianz Arena. Der Kopf gesenkt, die Hände vorm Gesicht. Ein paar Meter weiter lag David Alaba ausgestreckt auf dem Boden und vergrub sein Gesicht im Gras. Thomas Müller schritt über den Platz und schüttelte unablässig den Kopf. In der Kabine flossen dann die Tränen. „Es tut richtig weh“, sagte Müller und sprach allen Bayern aus dem Herzen.
Im Schnitt alle drei Minuten (33 Mal) hatten die Münchner aufs gegnerische Tor geschossen, selten zuvor hatte eine Mannschaft ein Champions-League-Halbfinale so dominiert. Doch das 2:1 (1:0) gegen Atlético Madrid war einer der bittersten Siege in der Klubgeschichte. Denn aufgrund des 0:1 im Hinspiel reichte er nicht zum Final-Einzug. Ein Tor fehlte. „Fußball ist manchmal extrem gemein“, meinte Müller.

'Ein großes Kompliment'

„Die Mannschaft hat ein Riesenspiel gemacht. Sie hat im Prinzip alles richtig gemacht und hätte es absolut verdient gehabt, nach Mailand zu fahren. Man kann ihr nur ein großes Kompliment machen. Trotzdem stehen wir mit leeren Händen da“, sagte Karl-Heinz Rummenigge und berichtete: „Die Spieler sind natürlich todtraurig, in der Kabine ist Totenstille.“
Höllisch laut und stimmungsvoll war es zuvor im Stadion zugegangen. „Die Atmosphäre war unglaublich, die Fans haben uns getrieben. Wir haben uns gegenseitig gepusht“, erzählte Philipp Lahm. „Wir haben ein Feuerwerk abgebrannt“, fand Müller, „wir hatten ein gutes Pass- und Positionsspiel, wir hatten Intensität, wir hatten Leidenschaft, wir hatten Wahnsinnsfans, wir hatten eine Wahnsinnsbank.“ Lahm meinte mit Blick auf Hin- und Rückspiel: „Wir haben das Halbfinale über 150 Minuten absolut dominiert, den Gegner eingeschnürt, uns Torchancen erarbeitet. Nur wir haben es versäumt, die Tore zu machen.“

'Tolle Champions-League-Saison'

Die Treffer von Alonso (31. Minute) und Robert Lewandowski (74.) waren am Ende zu wenig, da Antoine Griezmann (54.) seine einzige Chance im ganzen Spiel zum am Ende entscheidenden Auswärtstor für Atlético nutzte. „Keinen Vorwurf“ (Rummenigge) gab es für Müller, der einen Elfmeter zum zwischenzeitlichen 2:0 nicht nutzte (34.). Er selbst raufte sich selbst die Haare: „Ein Elfmeter, der nicht reingeht, ist kein guter Elfmeter.“ In der Schlussphase (84.) verschoss auch Gäste-Stürmer Fernando Torres einen (unberechtigten) Strafstoß.
Am Ende stand es 2:1 und für die Bayern war wieder im Halbfinale Endstation. Wie in den beiden Vorjahren. „Es ist hart, das zu akzeptieren nach unserer Leistung. Aber so ist Fußball. Manchmal ist die beste Mannschaft nicht im Finale“, sagte Alonso. „Traurig, aber gleichzeitig auch sehr stolz“ war Guardiola: „Wir haben absolut alles gemacht, eine tolle Champions-League-Saison gespielt.“ Doch das war nur ein schwacher Trost. „Heute Abend muss man erstmal die Wunden lecken“, meinte Rummenigge, „dann geht’s am Samstag gegen Ingolstadt weiter.“ Und Lahm erinnerte: „Wir können immer noch mit dem Double rausgehen aus der Saison.“


Quelle: fcbayern.de


Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)
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Stabilisation des vierten Beins



Als Andries Jonker im Sommer 2012 den FC Bayern verließ, sorgte eine Indiskretion für die Veröffentlichung einer E-Mail. In dieser bescheinigte der Holländer dem FC Bayern drei gesunde Beine, nämlich das sportliche, das finanzielle und das kommerzielle Bein. Aber das steife Bein, das für die Nachwuchsabteilung stehe, werde seit Jahren mitgeschleppt.


In einer Zeit, in der sich gerade ein 19-jähriger Österreicher namens David Alaba in die Stammelf gespielt hatte, fiel es leicht, die Aussage des Holländers beiseite zu wischen.
Ein Jahr zuvor übernahm Jonker die Amateure des FC Bayern, musste diese aber nun bereits wieder abgeben. Nicht aufgrund der schwachen Saison, die sein Team als Tabellenvierzehnter der Regionalliga Süd abschloss, sondern weil Mehmet Scholl bereits vor Antritt seiner Fußballtrainerlehrgänge im Jahr 2010 der Posten als Trainer der Bayern Amateure versprochen wurde. Jonker schlug das Angebot zur Übernahme der U19 aus, es wirkte für ihn wie eine Degradierung, die er nicht akzeptieren wollte. Die Stimmen, die daher Jonkers Einschätzung auf die Frustration über mangelnde Wertschätzung schoben, waren deutlich in der Überzahl. Zumal auch die U19 gerade erst wieder ins Finale um die deutsche Meisterschaft vorgedrungen war, welches sie mit 1:2 bei Schalke 04 verlor.

Verlust der Vorbildfunktion

Knapp vier Jahre später dürfte an Jonkers Aussage kaum noch jemand Zweifel anmelden. Während die Bayern Amateure den angepeilten Aufstieg in die dritte Liga deutlich verpassen werden, schied die A-Jugend zum dritten Mal in Folge bereits in der Gruppenphase aus der Youth League, dem Europapokal für die U19-Mannschaften der Champions-League-Teilnehmer, aus. Auch die Teilnahme an der Endrunde für die Deutsche Meisterschaft wurde erneut verpasst. Ebenfalls die dritte Saison in Folge. Zwar darf dabei das fast schon traditionelle Verletzungspech nicht außer Acht gelassen werden, das mehrere Schlüsselspieler wie Kapitän Alex Gschwend, Mittelfeldstratege Bernard Mwarome oder Stürmer Dominik Martinovic längerfristig zum Zuschauen verdonnerte. Die Tendenz ist allerdings nicht zu übersehen, dass die Konkurrenz insbesondere aus Hoffenheim deutlich konstanter an der Tabellenspitze mitspielt.


Daniel Haegler gegen Pavel Kotov im UEFA-Youth-League-Spiel gegen CSKA Moscow.
(Bild: Alexander Hassenstein / Getty Images)


Die Kraichgauer haben sich zum dritten Mal in Folge für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Im Westen ein ähnliches Bild. Hier ist der FC Schalke 04 nach vier Staffelmeisterschaften in Folge knapp hinter dem BVB auf Platz zwei. Und im Nordosten hieß in den letzten fünf Jahren viermal der Staffelsieger VfL Wolfsburg, bevor er in der vergangenen Saison vom potenten Nachwuchsprojekt in Leipzig entthront wurde.
Vorbei ist die Zeit der frühen 2000er, in der der FC Bayern nahezu jede Saison um die Meisterschaft mitspielte. 2001, 2002 und 2004 wurde das Finale gewonnen, 2006 und 2007 wurde man immerhin Vizemeister.
Von offizieller Seite wird zurecht darauf verwiesen, dass sich der Erfolg einer Jugendabteilung nicht in Titeln misst, sondern in den Spielern, die sich am Ende bei den Profis durchsetzen. Und mit Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Mats Hummels und Thomas Müller standen gleich vier Spieler in Deutschlands Endspielelf bei der Weltmeisterschaft in Brasilien, die über viele Jahre hinweg im Nachwuchsbereich des Rekordmeisters ausgebildet wurden. Zweifellos ein Beweis dafür, dass nach der Jahrtausendwende vieles im FCB Junior Team richtig lief. Und darauf darf man auch zurecht stolz sein.

Sportliche und infrastrukturelle Fehlentscheidungen


Ein Grund, sich darauf auszuruhen, ist das allerdings nicht. Der langjährige Nachwuchsleiter Werner Kern, der sich im Jahr 2012 in den Ruhestand verabschiedete, darf zweifellos auf eine sehr erfolgreiche Zeit unter seiner Leitung zurückblicken. Bereits in den letzten Jahren unter Kerns Leitung hatten Beobachter allerdings das Gefühl, dass man es sich im Junior Team des FC Bayern auf den vergangenen Erfolgen bequem machte.
Im Jahr 2007 führte die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Zertifizierung für die Nachwuchsleistungszentren ein, die durch die Firma “Double PASS GmbH” alle drei Jahre durchgeführt werden. Während kleinere Vereine wie der SC Freiburg oder der 1. FC Nürnberg mit der Maximalwertung von drei Sternen ausgezeichnet wurden, musste sich der FC Bayern zuerst mit einem, 2010/11 dann mit zwei Sternen zufriedengeben. Die Frankfurter Rundschau veröffentlichte in einem Artikel im Januar 2012 zwei interessante Zitate von Werner Kern:

Die Mitarbeiter von Double Pass kämen „mit Dingen daher, mit denen kein Mensch was anfangen kann.“ Es gehe viel zu sehr „um Spitzfindigkeiten: Wir haben einen Punktabzug bekommen, weil wir unsere Plätze mit den Platznummern nicht beschildert haben. Das muss man sich mal vorstellen.“
Kern ist sauer, dass die Bayern nur zwei Sterne zugeteilt bekommen haben. Er fragt: „Wo gibt es in Deutschland eine Bundesliga-Mannschaft, wo fünf Mann aus der eigenen Jugend kommen, und wenn sie den Hummels noch dazu nehmen, sind es sechs Nationalspieler? Was, bitte schön, haben wir denn da verkehrt gemacht?“

Werner Kern, Frankfurter Rundschau am 30.01.2012

Die beiden Aussagen versinnbildlichen das Problem. Vergangene Erfolge dienten als Rechtfertigung dafür, in der Aktualität die Zügel schleifen zu lassen. Was Kern aber nicht erkannte: Während der FC Bayern mit seinem Nachwuchsleistungszentrum stagnierte, holten die anderen Bundesligavereine auf und überholten schließlich zum Teil den FC Bayern. In München verstand man nicht, dass die Spitzenposition nur durch stetige Weiterentwicklung und der Fokussierung auch auf Details oder “Spitzfindigkeiten”, wie Kern sie abfällig nannte, gehalten werden konnte.


Trainingsgelände an der Säbener Straße.
(Bild: Alexander Hassenstein / Bongarts / Getty Images)


Als weiterer großer Fehler gilt der Abstieg der Bayern Amateure aus der 3. Liga im Jahr 2011. Während man die vorhergehenden beiden Spielzeiten noch mit den Plätzen Fünf und Acht abschloss, verabschiedete man sich in der dritten Spielzeit sang- und klanglos als Tabellenletzter. Ein Abstieg, der von vorne bis hinten vermeidbar war. Zuerst opferte man die komplette Vorbereitung der Amateure für Test- und Sponsorenspiele der Profis. Gerade mal ein einziges Testspiel war Gerlands Team vor dem ersten Spieltag vergönnt. Selbst am zweiten Spieltag mussten für den Telekom-Cup noch so viele Spieler abgestellt werden, dass nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Stürmer Sene Ersatztorwart Ferdinand Oswald ab der 30. Minute als Rechtsaußen auflief.
Natürlich spielten beim Abstieg viele Faktoren eine Rolle. Viel Pech im Torabschluss, die Verletzung von Stammspielern und schlussendlich auch der Verlust von Leistungsträgern wie Diego Contento und David Alaba an die Profis. Recht früh jedoch wurde die Saison komplett aufgegeben. Der damalige Sportdirektor Christian Nerlinger äußerte bereits Anfang März öffentlichkeitswirksam, dass ein Abstieg nicht so schlimm sei. Verkannt wurde vor allem auch, dass in einer Zeit, in der Jahr für Jahr Drittligavereine Insolvenz anmeldeten, auch der drittletzte oder der vorletzte Platz zum Klassenerhalt reichen könnten. So war es am Ende mit beiden Plätzen auch. Die Bayern Amateure stiegen schlussendlich als einziges Team ab, nachdem man am vorletzten Spieltag das Spiel gegen den Tabellennachbarn Werder Bremen leichtfertig im Glauben an den sicheren Abstieg abschenkte. Eine schlechte Entscheidung, wie sich drei Wochen später herausstellte. Die TuS Koblenz und RW Ahlen erhielten beide keine Lizenz für die 3. Liga und ein Sieg im direkten Duell gegen Werder Bremen hätte für den Klassenerhalt gereicht.

Personeller Wandel

Der gescheiterte Übergang von Werner Kern zu Hans-Jörg Butt fiel in eine Ära, in der zahlreiche andere deutsche Vereine in die Verbesserung ihrer Jugendarbeit investierten. Während der FC Bayern mit den Personalrochaden (Hoeneß zu Nerlinger zu Sammer, Kern/Butt zu Dremmler, Hermann Hummels zu Tarnat/Jung) auf den verantwortlichen Positionen kämpfte, holten andere Vereine auf bzw. zogen vorbei. Im Sommer 2008 bei der Vergrößerung des Vereinsgeländes ging die Jugendabteilung fast leer aus, lediglich ein neues Kleinspielfeld entstand im Südosten des Geländes. So müssen sich heute im Winter nahezu alle Nachwuchsmannschaften einen einzigen Kunstrasenplatz zum Training teilen. Im restlichen Jahr stehen auch nur zwei zusätzliche Rasenplätze zur Verfügung. Ein Engpass, der ganz und gar nicht “FC-Bayern-Like” ist. Selbst einige Zweit- und Drittligisten dürften in der Hinsicht besser aufgestellt sein.


Marc Kienle beim Youth-League-Spiel im Oktober 2013.
(Bild: Julian Finney / Getty Images)


Als Wolfgang Dremmler im Sommer 2012 dann recht kurzfristig für den zurückgetretenen Jörg Butt einsprang, war eine gewisse Einarbeitungszeit nötig. Unter anderem wurden erst einmal sämtliche Ausgaben gestrichen, so auch beispielsweise das “Junior Team Magazin”, in welchem die Abteilung über ihre Arbeit regelmäßig berichtete. Akribisch arbeitete das Team unter Dremmlers Führung anschließend an der Aufholjagd, unterstützt von Matthias Sammer und speziell dessen rechter Hand, Dr. Karsten Schumann. Das neue Trainingszentrum des Vereins an der Ingolstädter Straße, ursprünglich zur Förderung des Breitensports erworben, wurde mehrfach umgeplant und ist mittlerweile bekanntermaßen fast komplett auf die Nachwuchsarbeit im Fußball ausgerichtet. Außerdem konnte unter Dremmlers Führung endlich auch der Dreisternestatus des Nachwuchsleistungszentrums erreicht werden. Lediglich personell ist noch keine Stabilität eingekehrt. So gab es seit 2012 drei verschiedene Amateure-Trainer (Scholl, ten Hag, Vogel), drei verschiedene U19- (Kienle, Vogel, Seitz) und drei verschiedene U17-Trainer (Sorg, Herrlich, Walter). Zumindest bei Tim Walter zeichnet sich ab, hier genau den richtigen Mann auf der richtigen Position zu haben, während die Mannschaften von Vogel und Seitz jeweils eine außerordentlich enttäuschende Saison spielen.

Früher oder später sind jedoch zwangsläufig Veränderungen notwendig. Der 62-jährige Dremmler wird und will selbst den Stab abgeben, sobald der geeignete Kandidat gefunden wurde, der das FCB Junior Team in die Zukunft führt. Viele Namen wurden gehandelt. Während Julian Nagelsmann nun das Bundesligatrainergeschäft erreicht hat und eher Carlo Ancelotti als Wolfgang Dremmler beerben wird, wies KSC-Coach Markus Kauczinski Spekulationen um einen Wechsel zum FC Bayern von sich. Nicht undenkbar ist auch, dass Heiko Vogel mittelfristig das Tagesgeschäft als Amateure-Trainer abgeben könnte, um mehr konzeptionell und administrativ tätig zu sein. Und dann schwirrt da noch immer wieder der Name Norbert Elgert in der Luft. Die Schalker Nachwuchslegende, die zum Ende der Karriere noch einmal etwas Neues erleben möchte. Dementiert wurden diese Gerüchte um ihn bisher weder eindeutig noch halbherzig, gleichwohl gibt es aber auch keinerlei gesicherte Anhaltspunkte, die auf einen Kontakt zwischen Elgert und Bayern schließen lassen.

Infrastruktureller Meilenstein

Noch heißt es rund 15 Monate Geduld haben, bevor der größte Meilenstein in der Geschichte der Nachwuchsarbeit beim FC Bayern erreicht wird. Das neue Nachwuchsleistungszentrum an der Ingolstädter Straße wird dann im Sommer 2017 eröffnet. Als der FC Bayern München e.V. das ehemalige Kasernengelände im Norden Münchens im Jahr 2006 erwarb, war es eher dafür gedacht, dem Breitensport im Verein eine Heimat zu geben. Doch die Entwicklungen überschlugen sich. Während die Basketballer fest und wohl auch langfristig im Audi Dome beheimatet sind, wuchs die FC Bayern München AG rasant. Das spiegelt sich nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Mitarbeiterzahl wieder. So ist der im Jahr 2008 fertiggestellte Neubau des Servicecenters, der die Büroflächen in etwa verdoppelte, längst zu klein geworden. Als Folge daraus arbeiten bereits seit längerer Zeit die ersten Mitarbeiter in Containern, für Erweiterungsanbauten ist an der Säbener Straße kein Platz mehr.

Auf dem neuen Gelände entsteht ein kleines Stadion, insgesamt 7 weitere Fußballfelder, eine Dreifachturnhalle, ein Vereinsheim und ein Akademiegebäude. Neben rund 80 Büroarbeitsplätzen entstehen 70 Zimmer für Nachwuchstalente. Auch wenn diese nach aktuellem Stand nicht alle genutzt werden sollen, bieten sie dem FC Bayern die nötige Flexibilität bei der Verpflichtung von Talenten. Bisher waren diese immer von der Verfügbarkeit eines Zimmers abhängig, im Falle von Pierre Emile Højbjerg musste die Familie vom damaligen sportlichen Leiter Michael Tarnat selbst als Gastfamilie herhalten. Auch wenn hinter vorgehaltener Hand bereits bedauert wird, dass der Platz immer noch nicht ausreicht, um alle Wünsche restlos zu erfüllen (Eine vollüberdachte Fußballhalle wie bei RB Salzburg hätte der ein oder andere gerne gesehen), bedeutet der Umzug einen Quantensprung.

Vorbei wird vor allem die Zeit sein, in der die Nachwuchsteams des FC Bayern ihre Heimspiele quer über die Stadt und das Umland verteilt ausgetragen haben. So durfte der interessierte Beobachter der Nachwuchsarbeit in den letzten Jahren ausführlich die Orte Aschheim, Heimstetten, Vaterstetten kennenlernen und beim DJK Fasangarten die Gastfreundschaft genießen. Bereits vor dieser Saison wurde ein Platz an der Säbener Straße extra umgebaut, um die U17 aus Aschheim und die U19 aus Heimstetten heim an die Säbener Straße zu holen, auch wenn der Weg von Kabine zum Spielfeld für regelmäßig deutlich zu lange Halbzeitpausen sorgt.

Sportliche Lehren der Saison

Dass die Amateure und die U19 eine enttäuschende Saison spielen, dürfte keinen Widerspruch finden. Beide Teams können froh sein, dass sie aufgrund einer ordentlichen Hinrunde den Abstiegskampf vermieden haben. Eine Schwäche, die sich durch alle Altersstufen beim FC Bayern zieht, ist die Verteidigung im direkten Duell Eins-gegen-Eins. Diese mahnte nicht nur Holger Seitz im Zuge des Ausscheidens aus der Youth League an, sondern ist auch die große Schwachstelle der offensiv so starken B-Jugend, die mit einer stabileren Defensive bereits Staffelmeister sein könnte.

Gerade für die Spielweise, die der FC Bayern vorgibt, ist die Schwäche im defensiven Zweikampf des Öfteren spielentscheidend. Trotzdem kehrt man ganz bewusst auch in den Spitzenspielen nicht von der Philosophie eines dominanten, ballbesitzorientierten Spielstils ab. Die U17 traf mit dem VfB Stuttgart auf einen Gegner im Kampf um die Meisterschaft, der spielerisch weit unterlegen war, aber es im direkten Duell hervorragend verstand, mit schnellem Umschaltspiel das Spiel mit 4:3 für sich zu entscheidend. Obwohl diese Schwächen bereits in der ersten Halbzeit offenbart wurden, verzichtete das Trainerteam auf eine Taktikänderung. Weil die Entwicklung der Spieler und das Lernen aus Fehlern wichtiger ist als das nackte Ergebnis. Am letzten Spieltag Anfang Juni kommt es erneut zum Aufeinandertreffen und damit auch zur Entscheidung um die Staffelmeisterschaft. Es wird sehr spannend zu sehen, wie sich die U17 von Trainer Tim Walter dann präsentieren wird, nachdem sie im Defensivverhalten zuletzt deutliche Fortschritte zeigte.

Zweifellos dürfte diese Saison somit dafür sorgen, dass in der Ausbildung der Spieler zu einem früheren Zeitpunkt der Fokus auf den defensiven direkten Zweikampf verstärkt wird.

Transferphilosophie

Angetrieben durch die Entwicklung der Konkurrenz speziell aus Hoffenheim und Leipzig wird auch der FC Bayern zunehmend aggressiver auf dem Spielermarkt im Nachwuchsfußball agieren müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Konkret sieht das Konzept vor, auf die besten Nachwuchsspieler aus dem bayrischen/süddeutschen Raum zu setzen und dazu in jedem Jahrgang die zwei oder drei besten Nachwuchsspieler Deutschlands zu verpflichten. Dass sich diese dann nicht immer für den FC Bayern entscheiden werden, ist zwar nicht zu verhindern. Unversucht will man es trotzdem nicht lassen.

Mit Oliver Batista-Meier aus Kaiserslautern scheint genau so ein Transfer für die kommende Saison bereits festzustehen. Geboren im Jahr 2001 könnte Batista-Meier noch U15 spielen, kommt aber bereits in der U17 bei Kaiserslautern zum Einsatz und zeigte am Wochenende eindrucksvoll gegen seinen künftigen Verein, was er drauf hat. Auf der regionalen Seite war die Verpflichtung von einigen Nachwuchsspielern des FC Augsburg zur neuen Saison bereits Thema in der Presse. Dazu sollen nicht weniger als 13 Spieler vom blauen Lokalrivalen kommen, bei denen es sich quer über mehrere Jahrgänge um die besten Spieler der jeweiligen Mannschaften handeln soll. Und auch bei den beiden fränkischen Vereinen könnte der ein oder andere Spieler den Weg nach München finden, aus gutem Grund.

Dass sich nämlich so viele bayrische Spieler für den FC Bayern entscheiden, liegt nicht primär am Geld oder an der Profimannschaft, sondern an einem ganz anderen Grund: Der FC Bayern wird in der kommenden Saison einer von nur zwei bayrischen Vereinen sein, der in allen wichtigen Jahrgängen von der U15 bis zur U19 in der höchsten Liga spielt. So ist der blaue Lokalrivale in der U15 zweitklassig, während Fürth und Nürnberg in der U15 sowie in der U17 vor dem Abstieg stehen. Lediglich der FC Augsburg wird dank bevorstehender Aufstiege der U16 und der U19 dieselbe Perspektive bieten können. Für ein Talent, das jedes Jahr auf dem höchsten Niveau gefordert werden will, ist das sicher ein nicht unerhebliches Argument.

Darüber hinaus werden natürlich auch international immer die Augen offen gehalten. Hier geistern mit Vincent Thill und Josip Brekalo zwei Namen bereits seit geraumer Zeit durch die Gegend. Solche Verpflichtungen sind aber keine Neuigkeit. So kam im letzten Jahr mit Thomas Isherwood ein junger Schwede zur A-Jugend. Auch bei den Trainern steht eine Veränderung bevor: Alexander Moj wechselt vom FC Augsburg in die Landeshauptstadt und wird die U14 von Harald Cerny übernehmen, dessen Vertrag nicht verlängert wird.

Ausblick

Die Entwicklung der Nachwuchsabteilung dürfte das spannendste Thema in den nächsten Jahren beim FC Bayern sein. Zumal dem Nachwuchsbereich in Deutschland auch eine kleine Revolution bevorsteht. Aktuell gibt es Planungen, die bisherige Struktur der einzelnen Jahrgänge zu verändern. Konkret soll dann statt der U19 die U18 die höchstmögliche Jugendmannschaft werden. Damit einher geht auch, dass die zweiten Mannschaften wieder mehr Bedeutung gewinnen. Die Spieler verlassen dadurch früher den Juniorenfußball, sind aber dann natürlich weniger bereit für den Profifußball als mit 19.

Das wird vor allem auch den Vereinen Probleme bereiten, die in den letzten Monaten und Jahren leichtsinnig ihre zweiten Teams aufgelöst haben. Der FC Bayern hat hier sehr vorausschauend agiert. Zwar ist man sich bewusst, dass der Stellenwert der Amateure in der Entwicklung von Talenten für den FC Bayern selbst derzeit recht gering erscheint. Aber es ist eben nur eine Momentaufnahme. Und wenn diese Bedeutung eines Tages wieder wächst, dann muss man nicht ganz unten in der Ligastruktur anfangen. Für Nachwuchsspieler ist die Existenz einer zweiten Mannschaft mittlerweile sowieso teilweise auch ein Transferargument. So nannte Gino Fechner von RB Leipzig in einer Sky Dokumentation die fehlende zweite Mannschaft als einen Hauptgrund, warum er den VfL Bochum verlassen hat. Es ist für viele Talente eine unbefriedigende Aussicht, mit 19 entweder gut genug für einen Profivertrag zu sein oder rauszufallen und dann Angst haben zu müssen, keinen neuen Verein mehr zu finden.

Zu den Details, an denen gearbeitet werden muss, zählt natürlich auch mittelfristig der Wiederaufstieg in die dritte Liga. Der wird sicher nicht leicht zu bewerkstelligen sein angesichts dessen, dass Unterhaching und Burghausen auch nächstes Jahr wieder den Aufstieg als Ziel anpeilen werden. Und planbar ist er schon gar nicht, wie Lukas Raeder zu unserem Leidwesen bewiesen hat. Wenn aber die Qualität der aus der U19 nachkommenden Spieler demnächst wieder langsam steigt und die passenden Transfers von externen Spielern gelingen, ist der Aufstieg eine Frage der Zeit. Hoffentlich keine Zeit, die allzu lange dauert. Damit das “Pferd FC Bayern” endlich mit vier starken Beinen galoppieren kann.


Quelle: miasanrot.de


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Bayern-Feier: Wer sich neben Pep beim Karaoke ins Zeug legte



München - Die Stars des FC Bayern haben ihre vierte Deutsche Meisterschaft am Samstagabend ganz chic bei Alfons Schuhbeck in den Südtiroler Stuben gefeiert. Nach dem Essen wurde kräftig gesungen.

Der FC Bayern hat sich selbst übertroffen – wieder einmal. Mit dem 2:1-Sieg in Ingolstadt fügten die Münchner ihren Geschichtsbüchern ein weiteres Kapitel hinzu: Die Deutsche Meisterschaft 2016 ist die vierte in Folge – das gab es in 116 Jahren FCB noch nie. Und in 53 Jahren Bundesliga-Historie auch nicht. Entsprechend stolz waren die Verantwortlichen auf ihr Team. „Ich habe vor der Saison gesagt, das ist der ehrlichste Titel. Wenn man einen Spieltag vor Schluss mit acht Punkten Vorsprung Deutscher Meister wird, kann man der Mannschaft und dem Trainer nur ein Riesenkompliment machen“, adelte Karl-Heinz Rummenigge Pep Guardiola, Philipp Lahm & Co. und sang ein Loblied auf seinen erfolgreichen Verein: „Es lebe der FC Bayern!“

Auf dem Rasen feierten die Roten ihre 26. Meisterschaft nur mit Wasser. Bier und Schampus gab es für die Stars erst in der Kabine – und später am Abend in den Südtiroler Stuben. Im Edel-Restaurant von Sternekoch Alfons Schuhbeck ließ der Rekordmeister die Korken knallen und stieß auf ein Stück Vereinsgeschichte an. Bei Salat, Nudeln, Rinderfilet und Eis genossen die Bayern ihren Titel, „der uns ein bisschen die Wunden von Dienstag schließen lässt“, meinte Rummenigge mit dem bitteren CL-Aus gegen Atlético Madrid noch im Hinterkopf. Der Vorstandsvorsitzende kam am Samstagabend um kurz vor neun mit Ehefrau Martina als einer der Ersten am Platzl an, kurz nach ihm erschien Matthias Sammer mit Frau Karin. Der Sportvorstand, der sich nach einer kleinen Durchblutungsstörung des Gehirns gerade eine Auszeit nimmt, wirkte gut gelaunt, sagte auf Nachfrage zu seiner Gesundheit: „Gut, alles gut.“

Während Rummenigge und Sammer ebenso wie die ersten Spieler noch weitgehend unbehelligt in die Südtiroler Stuben gehen konnten, wurde es für die später ankommenden Akteure schwieriger. Der Starauflauf am Platzl hatte sich schnell herumgesprochen, eine Stunde später standen rund 300 Fans vor dem Schuhbeck-Restaurant. Durch die kämpfte sich auch Uli Hoeneß – der hatte zuvor noch mit Bulle Roth auf dem Golfplatz gestanden und danach mit seiner Frau Susi den Sieg der FCB-Basketballer genossen.

Rund ein Dutzend Spieler feierte drinnen gemeinsam mit den Verantwortlichen und engen Mitgliedern des Teamstabs bis drei Uhr in der Früh, Bayern3-Frühaufdreher „Fleischi“ sorgte für die passende Stimmung. Später griffen die Stars sogar selbst zum Mikrofon, beim Karaoke singen legte sich auch Pep Guardiola mächtig ins Zeug. Für das musikalische Highlight des Abends sorgten aber doch Rafinha und Schuhbeck im Duett mit ihrer Interpretation von Louis Armstrongs „What a wonderful world“.


Quelle: tz.de


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Der Wechsel von Mats Hummels zum FC Bayern München ist offenbar perfekt!

Das schreibt die Bild am Dienstag. Der Nationalspieler kehrt Borussia Dortmund damit nach achteinhalb Jahren den Rücken.



Mehr dazu, wenn es etwas offizielles von Bayern gibt.


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Doppelschlag beim FC Bayern.

FC Bayern verpflichtet Mats Hummels




Der FC Bayern München, Weltmeister Mats Hummels (27) und Borussia Dortmund haben sich auf einen Transfer zur neuen Saison 2016/17 geeinigt. Der in München aufgewachsene und in der Jugend des FC Bayern ausgebildete Abwehrspieler wird nach einer üblichen medizinischen Untersuchung in München einen Fünf-Jahresvertrag bis zum 30. Juni 2021 beim deutschen Rekordmeister unterzeichnen.

„Wir freuen uns, dass sich Mats Hummels für den FC Bayern entschieden hat“, sagt Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG. „Mats ist einer der besten Innenverteidiger der Welt, mit ihm können wir die Qualität unserer Mannschaft nochmals steigern.“

Über die Ablösemodalitäten haben bei Klubs Stillschweigen vereinbart.

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FC Bayern verpflichtet Renato Sanches



Der FC Bayern München, der portugiesische Nationalspieler Renato Sanches (18) und Benfica Lissabon haben sich auf einen Transfer des Mittelfeldspielers zur neuen Saison 2016/17 geeinigt. Renato Sanches gilt als eines der größten Talente des europäischen Fußballs. Nach einer erfolgreichen medizinischen Untersuchung am gestrigen Montag (9.5.) in München hat der Spieler einen Fünf-Jahresvertrag bis zum 30.6.2021 beim FC Bayern München unterzeichnet.

„Renato Sanches wurde bereits über einen längeren Zeitraum vom FC Bayern beobachtet“, sagt Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, „wir sind glücklich, ihn trotz namhafter internationaler Konkurrenz für unseren Klub verpflichtet zu haben. Renato ist ein dynamischer, zweikampfstarker und technisch versierter Mittelfeldspieler, der unsere Mannschaft weiter verstärken wird.“

Bayerns stellvertretender Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen: „Die Ablösesumme für den Nationalspieler, der gestern Abend in seinem Land zum 'Senkrechtstarter des portugiesischen Fußballs' gewählt wurde, beträgt 35 Millionen Euro, zuzüglich möglicher Bonuszahlungen, die z.B. fällig werden könnten, falls der Spieler in die Weltelf berufen wird, oder FIFA-Weltfußballer werden würde.“



Quelle: fcbayern.de


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Scouting-Report: Renato Sanches



Renato Sanches trägt ab der neuen Saison das Trikot des FC Bayern München. Das 18 Jahre alte Talent wechselt für 35 Millionen Euro (exkl. Bonus-Zahlungen) an die Isar und bekommt einen Fünfjahres-Vertrag.

Bang! Während viele Bayern-Fans am Dienstag-Mittag auf eine Entscheidung im Fall Hummels warteten, gab der FC Bayern eine nüchterne Mitteilung heraus, dass er eines der heiß diskutierten europäischen Nachwuchstalente verpflichtet hat. Ohne Vorwarnung. Ohne ernstzunehmende Gerüchte im Vorfeld. Unter dem Radar. Es ist ein Zeugnis der professionellen Arbeit der Bayern im Bereich Scouting und Transferabwicklung, dass ein Wechsel dieser Größenordnung so „leise“ über die Bühne geht. Doch wer ist Renato Sanches und was ist von ihm zu erwarten? Unser Scouting-Report nähert sich den Stärken und Schwächen eines Senkrechtstarters:

Bisherige Karriere

Sanches kam bereits mit neun Jahren zu Benfica Lissabon und durchlief die für ihre technische Ausbildung geschätzte Jugendabteilung des Hauptstadt-Klubs. Sanches spielte ab der U15 in allen Juniorennationalmannschaften Portugals und scheiterte mit der U17 2014 erst im Halbfinale der EM gegen den späteren Titelgewinner England. Nach seinem 18. Geburtstag im August 2015 ging es dann sehr schnell. Profi-Vertrag bei Benfica im August, Pflichtspieldebüt für die erste Mannschaft im Oktober, Startelfdebüt in der Champions League im November, Nationalmannschaftsdebüt im März.
Im Sommer hat Sanches gute Chancen mit der portugiesischen Nationalmannschaft zur EM nach Frankreich zu reisen. Im Champions-League-Viertelfinale traf er auf den FC Bayern und spielte 180 Minuten durch. Wer glaubt der Spieler sei den Münchner Verantwortlichen um den technischen Direktor Michael Reschke erst da richtig aufgefallen, unterschätzt das inzwischen enorm professionalisierte und weitgefächerte Scouting-Netz der Münchner.

Stärken und Schwächen

Sanches ist ein Allrounder im zentralen Mittelfeld, dessen Stärken auf der 6, der 8 oder der 10 am besten zur Geltung kommen. Das erste was einem geradezu ins Auge springt, wenn man Sanches intensiv beobachtet, ist sein unheimlicher Motor. Der Portugiese ist lauffreudig, antrittschnell, dynamisch und jederzeit bereit etwas mit dem Ball anzustellen oder einem Gegner hinterher zu jagen.
Dabei spielt er seine hohe Geschwindigkeit und die für seine Körpergröße erstaunliche Robustheit aus. In letzterer erinnert er vor allem in der Balleroberung an Spieler wie Edgar Davids oder auch seinen neuen Teamkollegen Arturo Vidal – die Grätschen einmal ausgenommen. Seine energische Zweikampfführung sorgt dabei trotzdem manchmal für das ein oder andere Foul zu viel.
Mit dem Ball ist Sanches technisch sehr versiert und hat tolle Reaktionen und Ideen wenn er im Pressing unter Druck gesetzt wird. Sein Passspiel ist mutig, häufig vertikal, aber längst nicht konstant und ausgereift. Was mit Blick auf sein Alter und seine geringe Erfahrung auf allerhöchstem Niveau nicht überrascht. Auffällig sind seine klugen Bewegungen, wenn er im Zentrum unter Druck gesetzt wird. Er stellt sehr geschickt seinen Körper zwischen Ball und Gegner und dreht sich dann mit schnellen Bewegungen und Haken um den Gegenspieler herum. Er ist so extrem schwer im direkten Zweikampf vom Ball zu trennen. Auch in den Duellen gegen den FC Bayern war dies immer wieder zu erkennen. Seine Dribblingwerte sind für einen zentralen Mittelfeldspieler gut. Auch hier profitiert er von seinem Antritt.
Sanches hat einen harten Schuss, muss aber einen Weg finden in Strafraumnähe konstanter torgefährlich zu werden. Das gilt für seinen eigenen Abschluss aber gerade auch für die Torschussvorbereitung. Das Gesamtpaket aus Schnelligkeit, Robustheit, Präsenz, technischen Fähigkeiten und gutem Passspiel im Alter von 18 Jahren macht ihn zu einem so außergewöhnlichen Spieler.

Mögliche Rolle bei Bayern


Sanches wird eine der Planstellen im zentralen Mittelfeld besetzen. Mit dem sehr wahrscheinlichen Abgang von Sebastian Rode könnte hier schon bald eine frei werden. Hinzu kommt die sich verringernde Rolle von Xabi Alonso. Sanches kommt hier als gute Option neben Vidal, Alonso, Kimmich, Thiago und Martínez hinzu. Das wären sechs Spieler für wahrscheinlich drei zentrale Mittelfeldpositionen unter dem neuen Coach Ancelotti. Zu viel ist das bei dem enormen Pensum der Bayern sicher nicht. Zumal Martínez sicher weiter auch Minuten in der Innenverteidigung bekommen könnte. Unklar ist noch was mit Pierre Emile Højbjerg passiert. Auch hinter Götze, der auf der 9, auf dem Flügel oder in zentraler Rolle spielen kann, steht aktuell noch ein Fragezeichen.
Vieles wird davon abhängen wie schnell Sanches nachweisen kann, dass er seine beschriebenen Fähigkeiten konstant und auf hohem Niveau einsetzen kann. Erst dann wird sich zeigen ob er wie aktuell Coman schon in seiner ersten Saison ein Kandidat für die ganz großen Spiele sein kann. Die Qualität des Kaders insgesamt wird er definitiv verbessern. Ancelotti wird von Beginn an daran arbeiten müssen die unterschiedlichen Stärken und Schwächen der zentralen Mittelfeldspieler bestmöglich miteinander zu kombinieren.
Der FC Bayern unterstreicht mit dem Transfer von Renato Sanches seinen Anspruch der letzten 1 1/2 Jahre hochtalentierte Spieler frühzeitig an den Verein zu binden und dafür auch kräftig zu investieren. Dass es den Münchnern dabei gelungen ist einen international umworbenen Spieler wie Sanches zu verpflichten, spricht für die Anziehungskraft des Vereins und seiner verhandelnden Akteure, die sicher nicht deutlich mehr Geld auf den Tisch gelegt haben als die Konkurrenz aus England. Auch das ist eine der Botschaften hinter diesem Transfer.


Quelle: miasanrot.de


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Löw nominiert fünf Bayern ins EM-Aufgebot



Mit fünf Profis vom FC Bayern gehen Bundestrainer Joachim Löw und die deutsche Nationalmannschaft das Projekt Europameisterschaft 2016 an. Löw berief am Dienstag in Berlin Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Thomas Müller, Mario Götze und überraschend auch Youngster Joshua Kimmich in sein 27 Spieler starkes, vorläufiges Aufgebot für die Euro in Frankreich (10. Juni bis zum 10. Juli). Bis zum 31. Mai muss Löw der Europäischen Fußball-Union (UEFA) den definitiven Kader von 23 Spielern melden.

„Ich habe es heute Morgen von Co-Trainer Thomas Schneider erfahren. Klar, so eine Botschaft nimmt man immer positiv auf. Ich habe mich riesig gefreut“, sagte Debütant Kimmich bei FCB.tv. „Jetzt habe ich zehn Tage Zeit, mich da zu zeigen. Wenn man jetzt im vorläufigen Kader steht, dann versucht man auch alles, um dabei zu sein. Ich werde auf jeden Fall Vollgas geben und dann wird sich zeigen, was dann kommt.“
„Er ist sehr variabel, hat bei Bayern auf einem hohen Niveau gespielt und trainiert, auch in der Champions League sehr gut gespielt“, begründete Löw die Berufung Kimmichs, der noch kein A-Länderspiel vorzuweisen hat. „Joshua hat bei uns super Leistungen gezeigt. Er ist flexibel einsetzbar, kann im defensiven Mittelfeld, in der Innenverteidigung hinten rechts und sogar links spielen. Ich freue mich auf die Vorbereitung mit ihm. Er hat es sich einfach verdient“, meinte Neuer zur Nominierung des 21-Jährigen.
Die Vorbereitung des Weltmeisters auf die EM beginnt in der kommenden Woche mit einem Trainingslager in Ascona/Schweiz. Die deutsche Mannschaft trifft bei der EM in der Gruppenphase auf die Ukraine, Polen und Nordirland. Zuvor bestreitet sie noch zwei Testspiele gegen die Slowakei (29. Mai in Augsburg) und Ungarn (4. Juni in Gelsenkirchen).

Thiago in Spaniens Kader


Auch der spanische Nationaltrainer Vicente del Bosque gab am Dienstag sein vorläufiges Aufgebot für die EM-Endrunde bekannt. Unter den 25 nominierten Spielern ist mit Thiago lediglich ein Bayern-Profi im Kader des Titelverteidigers. Javi Martínez und Juan Bernat hingegen wurden nicht berücksichtigt, auch andere prominente Akteure wie Fernando Torres, Juan Mata und Diego Costa sind nicht dabei.


Quelle: fcbayern.de


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DFB-Pokal-Finale in Berlin
Fast 14 Millionen sehen Bayern-Triumph

Der deutsche Clasico im Endspiel um den DFB-Pokal war wieder ein Quoten-Hit: Die ARD verbuchte am Samstagabend beim 4:3-Erfolg von Bayern München im Elfmeterschießen gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund im Berliner Olympiastadion (0:0 n.V.) im Schnitt starke 13,79 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil betrug erstklassige 49,2 Prozent.



© getty
Quoten-Hit: Bayern gegen Dortmund sahen 13,79 Millionen Zuschauer in der ARD


Das Pokalendspiel im Berliner Olympiastadion wurde auch vom Bezahlsender Sky live ausgestrahlt. Beim Sportschau-Club im Anschluss an die zweieinhalbstündige Live-Übertragung des Finals sahen immerhin noch 2,58 Millionen (MA: 18,6 Prozent) zu.
Vor Jahresfrist hatte der Pokalsieg des VfL Wolfsburg gegen den BVB (3:1) nur 11,97 Millionen vor die Fernsehschirme gelockt. Die Endspiel-Quote 2016 lag allerdings unter dem Pokalfinalwert von vor zwei Jahren, als sich ebenfalls der FC Bayern und der BVB gegenübergestanden hatten. Damals sahen 14,27 Millionen Zuschauer den 2:0-Erfolg der Münchner nach Verlängerung (MA: 48 Prozent).
Die Quoten-Bestmarke in dieser Saison lag im DFB-Pokal bei 8,94 Millionen (MA: 28,7 Prozent) beim 2:0-Halbfinalsieg der Bayern gegen Werder Bremen.


Quelle: spox.com


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Mario Götze beim FC Bayern
"Freue mich auf neue Saison in München"


AFP - Mario Götze vom FC Bayern

Mario Götze wird auch in der kommenden Saison für den FC Bayern auflaufen. Der Weltmeister habe nicht vor zu wechseln, teilte er nun mit. Seine Ankündigung fällt mit dem Wechsel seines Beraters zusammen - offenbar gab es in den vergangenen Wochen eine Kehrtwende beim Weltmeister.


Sein Abschied schien bereits abgemacht zu sein, doch Mario Götze plant seine Zukunft weiter beim FC Bayern. "Ich freue mich auf die neue Saison in München und werde alles daran setzen, bei meinem ersten Training unter Carlo Ancelotti topfit anzutreten", sagte er der "Bild"-Zeitung.
Dabei soll ihm der neue Bayern-Trainer Carlo Ancelotti einen Wechsel nahegelegt haben. Auch Bundestrainer Joachim Löw sprach von neuen Kräften, die ein Transfer zur Folge haben könnte.

Götze geht neue Wege

Nach wochenlangem Schweigen zu seiner persönlichen Zukunft hat Götze jetzt eine Entscheidung getroffen. Eine Rolle dabei hat wohl eine entscheidende Veränderung in seinem Umfeld gespielt: Am Samstag trennte sich Götze von seinem langjährigen Berater Volker Struth. Er werde "das Management in die Hände meiner Familie geben", schrieb er auf seiner Facebook-Seite.
Laut "Kicker" ist ab sofort allerdings Prof. Dr. Peter Duvinage für Götze verantwortlich. Der Rechtswissenschaftler betreut auch Holger Badstuber und Mehmet Scholl. Der ehemalige Bayernspieler warnte Götze bereits davor, die Bayern zu verlassen.

Berater Struth vs. FC Bayern


Struth war immer wieder mit den Bayern aneinandergeraten, entsprechend schwierig soll sein Verhältnis zu Götzes Verein gewesen sein. Im vergangenen Jahr etwa kritisierte Struth die Münchner, Götze zu wenig zu unterstützen. Schon bei Götzes Wechsel 2013 hatte Struth der Zeitpunkt gar nicht gefallen, zu dem der FC Bayern den Deal bekanntgab, nämlich kurz vor Borussia Dortmunds Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Real Madrid.
Götzes Ex-Verein Borussia Dortmund und Jürgen Klopps FC Liverpool waren im Rennen um einen Wechsel des 23-Jährigen im Sommer. Erst wenige Stunden vor Götzes Statement hatte der "Kicker" berichtet, beim BVB befürworte mittlerweile eine Mehrheit Götzes Rückkehr.
Aufgrund einer hartnäckigen Muskelverletzung stand Götze in der abgelaufenen Saison in nur 21 von 53 Pflichtspielen auf dem Platz, 14 davon bestritt er von Anfang an. Das Finale des DFB-Pokals verpasste er wegen eines Rippenbruchs.


Quelle: focus.de


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Wie Guardiola den FC Bayern taktisch revolutionierte

Innovationen im Fußball sind selten. Insbesondere, wenn man die Definition eng zieht. Natürlich gibt es immer wieder Neuheiten. Taktische Abläufe werden neudefiniert, ebenso wie Aspekte in der Trainingsmethodik oder Fußballpsychologie. Doch strategische Innovationen auf dem Feld sind selten.



Kollege Marco Henseling sprach bei Spox im Sommer 2012 von der Postmoderne; 1986 tat dies in der ZEIT schon Klaus Bartels. 2010 schlug sogar mit Christoph Biermann in der TAZ einer der wichtigsten deutschen Fußballautoren unserer Zeit in die gleiche Kerbe. Grundsätzlich ist die Postmoderne lediglich eine Weltanschauung. In diesem Kontext verweist sie auf eine Nutzung alter Ideen in neuem Gewand im Fußball anstatt einer Innovationsmöglichkeit.
Doch was hat Guardiola damit zu tun? Wie erwähnt, kommen solche Innovationen nur selten. Arrigo Sacchis Raumverknappung – hierzulande von Helmut Groß und dessen Schülern propagiert – in den späten 80ern gilt vermutlich als die letzte Innovation. Doch Guardiola und dessen wichtigster Einfluss – Juanma Lillo – haben mit ihrer Verschmelzung aus Offensive und Defensive, aus der Nutzung eines organisierten Positionsspiels und ihrer spezifischen Nutzung des Ballbesitzes ebenfalls dafür gesorgt.

Seither hat sich der Weltfußball verändert. Sieht man sich heute Spiele von vor zehn Jahren an, wirkt der Unterschied zum aktuellen Stand dramatisch. Spiele von vor zehn Jahren sehen wiederum nur marginal anders aus als von vor dreißig. Das Spiel mit Ball ist strukturierter, das Tempo ist enorm – hier ist die Symbiose aus dem aggressiven Pressing von Guardiolas Barcelona schnell kopiert und von vielen Mannschaften angewandt worden. Besonders in Deutschland, wo sich Klopp nach eigenen Aussagen sehr an Sacchi orientierte, ist dies auffällig.
Was hat Pep aber noch in petto? Die große strategische Innovation fehlt. Viele erwünschten sich eine abermalige Evolution des Fußballs in dieser Komponente, als der Katalane zu Bayern wechselte. Passiert ist es nicht; was nicht weiter verwunderlich ist. Rein taktisch ist aber der künftige Ex-Bayerntrainer nach wie vor einer, wenn nicht der Beste seines Fachs. Dies stellte er in seinen drei Jahren in München eindrucksvoll unter Beweis.

Jahr 1: Die Suche nach der gemeinsamen Identität


Zu Guardiolas Amtsantritt herrschte ein selten gesehener Hype. Seine Pressekonferenz und das erste Training wurden auf eine hierzulande noch nicht dagewesene Art und Weise inszeniert. Gleichzeitig war es ein Anstoß für bisher ebenfalls selten gesehene Überlegungen taktischer Natur. Was würde Guardiola beim Triple-Sieger verändern? Sollte er überhaupt was verändern? Um diese Fragen beantworten zu können, entstand zumindest in der Blogosphäre eine Reflektion darüber, wofür Guardiola denn genau stehe und was ihn damit von Heynckes differenzierte. Die Mainstreammedien unterfütterten dies mit wichtigen Informationen zu Guardiolas Planungen. So wurde schon nach dem ersten Training richtig berichtet, dass der Startrainer Franck Ribéry gerne in der Mitte einsetzen würde.

Guardiola traf aber auf einige Hindernisse. So waren die Gegner in Deutschland mit der weltweit ihresgleichen suchenden Ausrichtung auf Pressing und Umschaltmomente rein strategisch ein unangenehmer Gegner. Zwar mangelte und mangelt es einigen Bundesligamannschaften an der hochklassigen Struktur mit Ball oder im klassischen Defensivspiel, wie es die spanischen Teams aufweisen, Pressing und Konter beherrscht man in der Breite jedoch mindestens genauso gut. Außerdem waren Spieler wie Ribéry nicht vollends von einzelnen Umstellungsideen überzeugt.

In der ersten Saison entstand ein gewisser Zwist. Wie sehr könne man denn vom Heynckes-Fußball abweichen? Die Grundprinzipien des Positionsspiels wurden zwar dank der Qualität Guardiolas auf dem Trainingsplatz schnell etabliert, doch es mangelte an schwer zu trainierenden Feinheiten. Das Freilaufverhalten von Robben und Ribéry variierte zwischen „unsauber im Positionsspiel“ und „zu statisch“. Mandzukic als vorderster Spitze öffnete weiterhin Räume wie in der Heynckes-Ära, war spielerisch jedoch zu schwach und seine raumöffnenden Bewegungen waren wegen Guardiolas System weniger wertvoll. Zentral gab es spielstarke Akteure, doch Kroos und noch viel stärker Schweinsteiger waren in ihrem Passrhythmus und Verhalten mit Ball am Fuß nicht so ideal wie Xavi und Iniesta beim FC Barcelona. Kroos fand sich zwar schnell zurecht, mit Schweinsteiger hatte Guardiola in dessen Zeit beim FC Bayern jedoch fast immer seine Mühen.


Thiago, Guardiolas Wunschspieler.
(Bild: Gonzalo Arroyo Moreno / Getty Images)


Guardiolas Wunschverpflichtung Thiago Alcantara laborierte wie Götze immer wieder an Verletzungen. Gemeinsame Spektakel wie gegen den BVB im ersten Aufeinandertreffen in der Bundesliga blieben leider nur eine Seltenheit. Während der Saison fand Guardiola jedoch Lösungen für die Probleme. Einerseits von Spiel zu Spiel gegnerspezifische Anpassungen, die meist ins Schwarze trafen und für den frühesten Meister in der Geschichte der Bundesliga sorgten, andererseits grundlegende Veränderungen im System. Besonders drei Maßnahmen kristallisierten sich heraus:

- Lahm als Sechser
- In die Mitte rückende Außenverteidiger
- Veränderte Flügelstürmerrollen

Lahm auf die Sechs zu stellen, galt für Guardiola selbst als wichtigster Schachzug in der Saison. Der Kapitän der deutschen Weltmeisterelf überzeugt durch seine enorme Spielintelligenz, sein strategisches Geschick und seine Pressingresistenz. Er brachte mit und ohne Ballbesitz entscheidende Stärken in das Gesamtkonstrukt der Münchner.
Die einrückenden Außenverteidiger wurden vorwiegend genutzt, wenn nicht Lahm in der Mitte agierte. Hiermit schaffte Guardiola, Lahm und Alaba zentral zu nutzen, wodurch die Achter höher agieren und die Flügelstürmer Breite geben konnten. Kroos auf der Sechs war dann die häufigste Ergänzung der Spielfeldmitte.

Damit ging wie erwähnt eine Veränderung der Flügelstürmerrollen einher. Das Spiel der Bayern wurde in den Passrhythmen flügelorientierter, immer wieder suchte man nun Durchbrüche über breite Dribblings, Flanken, Schnittstellenpässe durch die Halbräume und schnelle Kombinationen mit den höheren Achtern. Bayern scheiterte letztlich gegen Real Madrid im Rückspiel des CL-Halbfinales an jenen Problemen, die zu Anfang der Saison sichtbar waren: Mangelnde Balance in der Absicherung, Probleme in der Spielfeldmitte, Unsauberkeit im letzten Drittel.

Diese Anpassung war ein Fingerzeig auf die zukünftige Entwicklung der Bayern

Jahr 2: Detailarbeit im System


2014/15 war jene Identität, welche die Bayern in den nächsten zwei Jahren führen sollten, schon früh erkennbar. Bereits die Transfers zeigten dies. Bernat als neuer Außenverteidiger, Xabi Alonso auf der Sechs, Rode als Alternative im Mittelfeld und Lewandowski ganz vorne waren Indizien für eine neue bzw. klarere Ausrichtung.

Lewandowski war keine „falsche Neun“, kein Stürmertyp wie z.B. Karim Benzema, sondern ähnlich zu Mandzukic, doch mit massiv besserem Spiel mit Ball am Fuß. Er sollte die Verbindung geben aus der Möglichkeit weiterhin lange Bälle zu spielen, Flanken in die Mitte bringen zu können oder für die Flügelstürmer als Ablagestation zu fungieren. Alonso war grundsätzlich ein Ersatz für den abgewanderten Kroos, doch der Spanier bringt einige wichtige Unterschiede zum deutschen Nationalspieler. Alonso kann eher als alleinige Sechs spielen und spielt enorm fokussierte lange Diagonalbälle. Für das neue System eine optimale Ergänzung in dieser Hinsicht. Rode brachte mehr Dynamik, physische Präsenz und Vertikalität ins Mittelfeldzentrum, Bernat wiederum eine Alternative zu Alaba.

Alaba war nämlich ein wichtiger Aspekt in diesem zweiten Jahr. Verstärkt experimentierte Guardiola nach dem DFB-Pokalfinale gegen den BVB, wo die Dreierkette zum ersten Mal in einem Pflichtspiel genutzt wurde, mit drei Verteidigern in der ersten Linie. Immer wieder gab es 2014/15 3-4-3/3-4-2-1-Systeme. Wichtig schien für Guardiola hierbei herauszufinden, wie genau man die Flügel nutzen sollte.
Einige Spiele hatten bspw. einen Flügelstürmer (Robben) und einen Außenverteidiger (Bernat) auf den Seiten. In anderen Partien nutzte man zwei Außenverteidiger seitlich oder kehrte zum 4-3-3 zurück, welches aber häufiger wie ein 4-4-2 interpretiert wurde. Gegen den Ball spielte Müller öfters tiefer, besetzte in Ballbesitz jedoch mit Lewandowski die vorderen zentralen Räume. Ein paar Mal gab es sogar ein 4-3-1-2/4-1-3-2 zu sehen – also eine Mittelfeldraute –, in der Robben, Ribéry und Götze gemeinsam vor Alonso und hinter zwei Stürmern agierten (Hertha, Hoffenheim).

Diese Phase sorgte für einige tolle Partien. Neben dem Kantersieg gegen die Roma mit Robben als Flügelverteidiger fiel immer wieder auch die Nutzung Alabas ins Auge, der als Halbverteidiger nach vorne marschierte und eine Schlüsselrolle in diesem System einnahm. Alonso als Sechser vor drei Verteidigern funktionierte ebenfalls besser, die Kombination mit ihm und Schweinsteiger als zwei Sechser klappte allerdings weiterhin nicht. Der versuchte erhöhte Fokus auf die Flügelstürmer wurde jedoch zum zweischneidigen Schwert: Ribéry und Robben fielen immer wieder aus, in der heißen Phase der Saison im Frühjahr fehlten öfters beide Akteure.
Zwar konnte man es durch die herausragende Qualität gegen den Ball, die individuelle Klasse und andere Gimmicks – inkl. ein paar verstärkt konterorientierten Spielen und Flankenfokus auf Müller und Lewandowski – kompensieren, für die nächste Saison musste jedoch eine Änderung her. Guardiola entschied sich für eine personelle anstatt einer systemischen.

Jahr 3: Ein fast gelungener Abschluss


Dreierkette und Co. wurden gelegentlich wieder genutzt, spätestens im Frühling gab es aber vorrangig das 4-1-4-1/4-3-3 und gewisse Abwandlungen davon zu sehen. Dies war möglich, weil im Sommer mit Coman und Costa zwei neue Flügelstürmer geholt haben. Die Flügelstürmerpositionen waren nun mehrfach besetzt.

Costa und Coman boten grundsätzlich 1-zu-1-Ersatz für Ribéry und Robben, können beide jedoch auch auf der gegenüberliegenden Seite agieren und vermehrt für Flanken zur Grundlinie durchbrechen. Damit wurde die Verbindung zweier Grundkonzepte – dem Fokus auf die Mittelstürmer und dem Fokus auf die Flügelstürmer in der Ausrichtung – geschaffen. Fielen Ribéry und Robben aus, konnte man das System beibehalten und auf Dribblings der Außen in Richtung Mitte setzen, man konnte es verändern oder auch asymmetrisch auslegen, wenn nur einer aus Robben/Ribéry fit war. Bei Bedarf können auch Götze und Müller im Kader über den Flügel kommen, dieser Bedarf war allerdings kaum noch gegeben.

Eine weitere Verpflichtung entpuppte sich ebenfalls als wichtiger Aspekt in diesem variablen 4-1-4-1 mit asymmetrischer Mittelfeldbesetzung. Vidal als weitere Option in der Mitte verdrängte sogar Guardiolas Lieblingsspieler. Thiago pendelte zwischen Stammelf und Bank; sogar dann, wenn er einsatzbereit ist. Anfangs hatte der chilenische Neueinkauf von Juventus Turin allerdings seine Probleme. Im Aufbauspiel brachte er keine neue Komponente ein, im Angriffsspiel war er der Effektivität der Kombinationen abträglich. Erst, als Guardiola Vidal verstärkt als vorstoßenden Akteur mit dementsprechender Absicherung nutzte, wurden dessen spezielle Stärken (Torgefahr, Vertikalität im Spiel ohne Ball, Besetzung der Strafraumrückräume, Gegenpressing) ins System eingebunden.

Für den ganz großen Wurf – ein erneutes Triple – sollte es nicht reichen. Guardiola und seine Spieler scheinen das „Projekt“ dennoch für erfolgreich zu halten, wenn man deren jüngste Aussagen so deuten möchte. Dabei haben sie nicht Unrecht. Im Fußball ist enorm viel Zufall im Spiel. Mal hat man Pech, mal die Anderen Glück.


Guardiola beim Spiel gegen Atletico Madrid.
(Bild: JOHN MACDOUGALL / AFP / Getty Images)


Abschlussdiskussion: “Mia san Mia” erfüllt

Natürlich darf Guardiola vor Kritik nicht geschützt werden. Die Trainingssteuerung wirkte in Anbetracht der vielen Verletzten nicht immer optimal, auch wenn dies natürlich nicht isoliert Guardiola alleine zugeschrieben werden kann. Die Einbindung Götzes hätte anders ablaufen können, ebenso wie der Umgang mit Medien und einzelne Ausrichtungen in bestimmten Spielen, wo taktisch nicht durchgehend richtig aufgestellt wurde.

Die Frage ist jedoch, ob es jemand anders besser gemacht hätte. Konstant richtig aufstellen vermag kaum ein Trainer. Das ist schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit. Guardiola ist im Gegensatz zu vielen anderen allerdings mutig genug, auch erfolgreiche Aufstellungen zu verändern, um die Erfolgswahrscheinlichkeit in speziellen Partien zu erhöhen. Das macht ihn angreifbar, obwohl eigentlich nicht der Fehler, sondern der mangelnde Mut Fehler zu begehen, das größere Kritikfeld sein sollte.

Guardiola kann man eher als eine Art Projektmanager sehen. Seine Ziele waren eine neue – seine – Spielweise bei den Bayern zu etablieren und sie gleichzeitig salon-, äh, deutschlandfähig zu machen. Das gelang durchaus. Das „Mia san Mia“ wurde nicht ad acta gelegt, sondern erweitert. Die Dominanz zeigte sich in jedem Spiel, Meistertitel wurden den Bayern schon zu Saisonbeginn bescheinigt und trotz der schwierigen Aufgabe, diese hohen Erwartungen inmitten eines wiedererstarkten BVB und der Doppelbelastung zu erfüllen, schaffte man es mit beispielloser Souveränität.

Den Projektmanager Guardiola könnte man wie folgt definieren: Konzeptphase (vor Amtsantritt), Definitionsphase (Jahr 1), Entwurf- und Entwicklungsphase (Ende Jahr 1 bis Anfang Jahr 3), Betriebs- und Wartungsphase (Jahr 3), Stilllegungsphase (letzten Monate von Jahr 3). Statistische Werte wie Expected Goals, die weniger von Einzelergebnissen abhängig sind als der Spielstand, sprechen übrigens davon, dass Guardiolas Mannschaft sich diesbezüglich auch vor dem Triplesiegerteam 2013 oder der großen Barcelonamannschaft Guardiolas nicht verstecken muss.

Natürlich wird wegen einzelner Fehler und einem mangelnden CL-Titel ein Fleck auf der weißen Weste verbleiben. Doch Guardiola hat es geschafft, dass die Diskussion über Fußball auf ein neues Niveau gehoben wird. Zwar wehren sich manche Mainstreammedien und Stammtischexperten dagegen, die Blogosphäre und einige Journalisten sind allerdings weitgehend mitgegangen. Und es zeigt sich auch in Gesprächen mit Trainern im Profibereich (sh. das Doppelinterview mit Tuchel auf DFB.de) und im Amateur- oder Jugendbereich, wie sehr Guardiola als Vorbild dient. Jogi Löws Nationalmannschaft orientierte sich ebenso an einige Ideen wie junge oder weniger bekannte Trainer aus unteren Niveaus, ob ein Horst Steffen (früher Stuttgarter Kickers, jetzt Preußen Münster) oder Sandro Schwarz (Mainz II). Was Rangnicks und Klopps Fußball Ende der 2000er an Entwicklung lostrat, könnte sich in den nächsten Jahren dank Guardiola vollziehen – oder so möchte man wünschen.


Quelle: miasanrot.de


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"Wo ist der Charakter geblieben?"

Der FC Bayern und die Jugendarbeit - ein schwieriges Thema. Im Interview erklärt Wolfgang Dremmler, Leiter des Nachwuchsleistungszentrum, welche Probleme die Jugendarbeit hat, worauf der wahre Fokus liegt und warum er den Käse von fehlender Durchlässigkeit zu den Profis nicht mehr hören kann. Außerdem spricht er über das neue NLZ, Uli Hoeneß' frischen Wind und Kritik der Konkurrenz.



© imago
Wolfgang Dremmler ist seit August 2012 Leiter des NLZ des FC Bayern München


SPOX: Herr Dremmler, Sie sind mit dem FC Bayern vier Mal Meister, drei Mal Pokalsieger, und mit der Nationalmannschaft 1982 Vize-Weltmeister geworden. Wie ist Ihre Karriere als Spieler einst ins Rollen gekommen?

Wolfgang Dremmler: Das waren ja keine Karrieren früher... Wir haben auf der Straße gespielt, dann in einem Verein und wenn du Glück hattest, hat dich irgendjemand gesehen. So bin ich von Union Salzgitter 1973 zu Eintracht Braunschweig gewechselt, die gerade aus der Bundesliga abgestiegen waren. Unter Trainer Otto Knefler haben wir den sofortigen Wiederaufstieg geschafft und über Paul Breitner bin ich zu Bayern München gekommen.

SPOX: Eine fußballerische Ausbildung wie heutzutage in Nachwuchsleistungszentren gab es noch nicht. Was hätte der Spieler Dremmler durch dieses System besser gekonnt?

Dremmler: Gute Frage. Lassen Sie es mich so formulieren: Ich glaube nicht, dass die Ausbildung in der heutigen Zeit dafür da ist, um etwas besser zu machen als in den 60er, 70er Jahren. Die Kunst der heutigen Ausbildung ist es, einen Spieler im Tagesablauf besser zu managen, weil der Tag bei den Jungs so vollgepackt ist, dass sie kaum Zeit für einen Freund oder eine Freundin haben. Trotzdem gehen einige abends runter auf den Platz und üben Freistoßsituationen. Das ist schon grenzwertig.

SPOX: Dafür ist die Betreuung heute umfänglicher, die Bedingungen sind besser und die technische Ausbildung ist auch auf einem anderen Niveau.

Dremmler: Ohne Zweifel. Wobei mich das Wort Ausbildung im Fußball stört. Der liebe Gott küsst dich auf die Stirn und dann bist du ein Fußballer. Der eine ist physisch gut, der andere technisch, der dritte ist ein Stratege, der vierte ist ein Kämpfer. Alle können gut mit dem Ball umgehen, sonst würden sie gar nicht in einem NLZ spielen. Was wir heute viel besser machen ist, dass wir jede Trainingseinheiten nutzen, um die Feinheiten des Talents weiter zu justieren.

SPOX: Wenn es ein Spieler zum Profi schafft, wie viel Prozent macht dabei Talent aus?

Dremmler: Man kann es nicht benennen, aber das Talent ist die Basis und der wichtigste Baustein. Nehmen wir das Beispiel Thomas Müller. Wenn Sie mich damals gefragt hätten: Wird dieser Junge mal Weltmeister? Dann hätte ich gesagt: Er kann sicherlich Profifußball spielen.

SPOX: Mittlerweile hat er es zum Champions-League-Sieger und Weltmeister geschafft. Beim Titelgewinn in Brasilien standen fünf Spieler in der Startelf, die aus der Jugend des FC Bayern stammen. Trotzdem müssen Sie immer wieder mit dem Vorwurf leben, dass die Jugendarbeit nicht gut sei. Wie gehen Sie damit um?

Dremmler: Diesen Käse kann ich nicht mehr hören. Ich habe 2012 als Abteilungsleiter die Nachfolge von Jörg Butt übernommen...

SPOX: ...zu einem Zeitpunkt, als beim FC Bayern Unruhe im Nachwuchsbereich herrschte. Andries Jonker hatte seine berühmte Abschiedsmail geschrieben und die Jugendarbeit als "steifes Bein" des Klubs bezeichnet. Uli Hoeneß sagte: "Wir werden Gas geben wie nie zuvor in diesem Verein."

Dremmler: Wir haben damals bei der Zertifizierung auch nur einen Stern bekommen. Das haben wir relativ schnell korrigiert. Wir sind auch mit den Trainern, der sportlichen Leitung und den Betreuern zusammengesessen und haben gefragt: Was fehlt euch? Was ist nicht gut? Weil, wenn der FC Bayern München nicht die Möglichkeit hat, ein Drei-Sterne-Ausbildungssystem auf die Beine zu stellen, dann stimmt die Welt nicht mehr. Aber wir haben nicht gesagt: Ihr bringt zu wenige Spieler raus.

SPOX: Sondern?

Dremmler: Wie können wir die wenige Zeit, die wir haben, besser nutzen. Unser Ansatz ist folgender: Wir wollen die Spieler auf ihrem Weg vernünftig begleiten. Sie sollen in die Schule gehen, eine Ausbildung machen und am Ende des Tages hoffentlich einen Profivertrag unterschreiben. 1995 haben Heiner Schuhmann, Björn Anderson und ich das Junior Team aufgebaut. Dabei haben wir festgelegt: Die Persönlichkeit ist das Allerwichtigste eine Fußballers. Die zweite Säule muss die Schule sein, weil die dritte, Fußball, birgt die geringste Wahrscheinlichkeit auf Erfolg. Deshalb ist der Fußball die kleinste Säule.

SPOX: Es geht Ihnen eher darum, klar denkende Menschen auszubilden als gute Sportler?

Dremmler: Das ist der Schwerpunkt unserer Arbeit. Nur die wenigsten schaffen es nach oben, deshalb suchen wir nach Alternativen. Klar, die Jungs sollen Fußball spielen nach der Schule, das soll ihr erster Gedanke sein. Aber wir wollen den Zeitpunkt nicht verpassen, dass sie ein Studium oder eine Ausbildung nebenher machen können. Da müssen wir drei, vier Möglichkeiten haben, auch mal einen Bürokaufmann auszubilden.

SPOX: Der Gedanke über den Fußball hinaus zeichnet Sie schon immer aus. Sie sind unter anderem Botschafter und Kuratoriumsmitglied für die Sepp-Herberger-Stiftung des DFB in der JVA Stadelheim und nehmen die Spieler aus der Jugendabteilung auch mal mit ins Gefängnis. Was wollen Sie damit erreichen?

Dremmler: Wir wollen unseren Spielern zeigen, dass es noch eine andere Welt gibt, in der du dir nicht einfach neue Schuhe oder neue Klamotten holst, wenn du sie brauchst und am Spieltag mit einem riesengroßen Bus irgendwo hinfährst. Die Jungs haben alle ein Paket zu tragen, aber es gibt noch andere Menschen, denen es schlechter geht. Unsere Jungs kommen manchmal so auf den Trainingsplatz. (Steht auf und schlurft mit hängenden Schultern durch sein Büro.) Da gehe ich zum Fenster und sage: 'Hey, meine Herren, keine Lust auf Fußball? Dann könnt ihr gleich wieder umdrehen und nach Hause gehen.'

SPOX: Wie fällt die Reaktion der Jugendlichen aus, wenn Sie die Situation in einem Gefängnis hautnah erleben?

Dremmler: Sie verstehen es nicht. Aber das Erstaunlichste waren die Reaktionen einiger Eltern. Deren Erlaubnis brauchen wir, um diesen Besuch machen zu dürfen. Es waren tatsächlich Eltern dabei, die gesagt haben: 'Nein, Herr Dremmler, mit diesem Abschaum der Gesellschaft haben wir nichts zu tun, mein Sohn geht da nicht mit.' Da habe ich mir gedacht: Hoppla, großartig, super, gute Information.

SPOX: Funktioniert dieser Ansatz, junge Menschen auf das echte Leben vorzubereiten, und die Spieler haben am Ende ihrer Zeit hier im Junior Team kapiert, dass die große Fußballwelt auch eine Scheinwelt ist?

Dremmler: Lassen Sie mich das mit einem Beispiel beantworten: Wenn ich mit einem Spieler und seinen Eltern hier sitze und ihnen sagen muss, dass es in der nächsten Saison aus verschiedenen Gründen nicht weitergeht, dann sind nicht die Spieler das Problem.

SPOX: Wie meinen Sie das?

Dremmler: Die Jungs sind Männer geworden, sie sind klar im Kopf, stehen auf, geben dir die Hand und sagen: 'Okay, Herr Dremmler, vielen Dank für alles.' In dem Moment kriegst du ein schlechtes Gewissen. Die Mama geht aber an dir vorbei und lässt eine Bemerkung los. Das ist auch verständlich, weil wir alle Menschen sind und keiner gesteht sich gerne eine Niederlage ein. Aber es darf keine Niederlage sein in dem Moment für den Jungen. Das ist das Problem, dass es im Vorfeld falsch erkannt wird. Es ist nicht schlimm, wenn es irgendwo nicht weitergeht, nur die wenigsten schaffen es nach oben. Aber die Eltern wollen das nicht einsehen.

SPOX: Holger Badstuber meinte zuletzt, die junge Generation sei zu bequem und haue sich nicht voll rein. Diese Kritik wirkt in diesem Zusammenhang überraschend, da er selbst dieses System beim FC Bayern durchlaufen hat.

Dremmler: Ich kann nicht genau beurteilen, wie Holger das gemeint hat. Aber es gibt eine Frage, die wir uns immer wieder stellen: Wo ist der Charakter geblieben? Wo ist das Endgültige, etwas wirklich schaffen zu wollen? Um das zu veranschaulichen, muss ich nochmal kurz in meine Spielerzeit zurückgehen.

SPOX: Bitte.

Dremmler: Paul Breitner war ein echter Leader. Wenn du einen schlechten Pass gespielt hast, hat er nicht den Daumen hoch genommen, sondern dich zusammengeschissen, dass es jeder der 70.000 Zuschauer im Stadion hören konnte. Bei einem so polarisierenden Menschen wie Paul Breitner hast du gewusst, dass Schicht im Schacht war. Das fehlt mir manchmal. Vielleicht haben wir gerade nicht so viele Leader und die Spieler sind ein Stück weit zu gleich. Vielleicht hat Holger das gemeint. Die Jungs trainieren die ganze Woche, nehmen das ganze Paket auf sich, dann stehen sie am Wochenende auf dem Platz, haben das richtige Trikot an und sagen auf einmal: 'Heute ist's aber schwer, heute geht's komischerweise nicht.' Diese Mentalität, alles zu tun, zu kämpfen, fehlt uns ein Stück weit in unseren Mannschaften. Dieser Kritik müssen wir uns stellen und wir müssen schauen, dass wir das wieder hinbekommen.

SPOX: Wie fördert man Mentalität?

Dremmler: Da ist der Trainerstab gefragt, auch mal die Hand um die Schulter legen und danach wieder einen zwischen die Hörner zu hauen. Und man muss hoffen, die richtige Mischung in der Mannschaft zu haben. Wenn einer diese Führungsqualität in der Mannschaft hat, muss man ihn unterstützen.

SPOX: Oder von einem anderen Verein holen.

Dremmler: Aber zu hundert Prozent. Warum auch nicht? Das ist legitim. Dafür sind unsere Scouts ausgebildet.

SPOX: Also macht Ihnen die Kritik an diesem Verhalten aus Augsburg oder Fürth nichts aus?

Dremmler: Wir haben auch schon zu Augsburg einen Spieler abgegeben, aber darüber redet keiner. Das ist der Gang der Dinge. Sich zu beklagen, ist nicht angemessen.

SPOX: Fußball ist demnach auch im Jugendbereich nichts anderes als ein Markt?

Dremmler: Was soll es denn sonst sein? Wenn Bayern München heute einen Spieler braucht, schaut es in die Jugend und gibt es diesen Spielern nicht, geht es raus und holt sich diesen Spieler. So wie es alle anderen Klubs in Deutschland und Europa auch machen. Es gibt keinen Unterschied. Wir fischen alle im gleichen Gewässer. Man nimmt sich die Bausteine, die man braucht.

SPOX: Sie und Karl-Heinz Rummenigge haben gesagt, der FC Bayern wolle aggressiver am Markt auftreten. Was muss man sich konkret darunter vorstellen?

Dremmler: Das Wort aggressiv mag ich eigentlich nicht, aber es geht in dem Fall nicht um eine Person, sondern um den Markt. Der FC Bayern ist ein Branchenführer und da haben wir das Recht und die Pflicht, den Markt zu analysieren und nach Spielern zu suchen, die uns weiterbringen und den Sprung in den Lizenzspielerbereich schaffen können. Diese Talente müssen wir rechtzeitig zu Bayern holen, um ihnen den letzten Schliff zu geben, die Ideologie des Klubs zu erklären und zu zeigen, was hinter dem großen Begriff Mia san Mia steckt. Der Anstoß dazu kam von Uli Hoeneß.

SPOX: Trotzdem hat es sich der FC Bayern auf die Fahne geschrieben, den bayerischen Raum wieder stärker in den Fokus zu rücken. Wie passt das zusammen?

Dremmler: Den bayerischen Raum hatten wir schon immer im Blick. Wir haben aktuell einen Fahrservice mit neun Bussen, der 70 Spieler transportiert. Wir wollen aber weiterhin vorsichtig bleiben und keine Spieler mit zehn, elf oder zwölf Jahren holen. Die angesprochene Aggressivität am Markt bezieht sich auf Spieler für das Jugendhaus ab der U15. Mit dem neuen Nachwuchsleistungszentrum haben wir ein großes Pfund gegen die anderen Klubs dieser Welt in der Hand.

SPOX: In welchen Bereichen erwarten Sie Fortschritte durch das NLZ?

Dremmler: Mit einem Wort: Infrastruktur. Wir werden endlich Platz haben und müssen nicht mehr mit allen unseren Mannschaften auf zweieinhalb Plätzen trainieren. Das haben wir jetzt 20 Jahre lang gemacht und das reicht auch. Das NLZ ist der Ritterschlag für den FC Bayern. Ich bin nicht jeden Tag, aber relativ oft auf der Baustelle. Zu sehen, wie das Projekt vorankommt und wie es umgesetzt wird, ist großartig. Ich freue mich wahnsinnig darauf. Damit stellt der Klub in Europa endlich auch für die Jugend das dar, was wir bisher nur durch Spieler wie Lahm, Schweinsteiger oder Müller geschafft haben.

SPOX: Steigt mit dem NLZ auch der Druck auf Ihre Abteilung, mehr Spieler für die erste Mannschaft zu entwickeln?

Dremmler: Uli Hoeneß hat mir mal gesagt: 'Wolfgang, wenn ihr mehr Spieler im Jugendhaus habt, müsst ihr auch mehr Spieler für die Profi-Mannschaft liefern.' Aber so einfach ist das nicht. Wir stocken zwar von 15 auf 35 Spieler auf, aber das heißt nicht, dass wir auch doppelt so viele Spieler rausbringen.

SPOX: Karl-Heinz Rummenigge meinte, Hoeneß habe während seiner Tätigkeit als Freigänger "frischen Wind" in die Jugendabteilug gebracht. Wie sah dieser aus?

Dremmler: Wenn wir über neue Talente reden, was muss man da in die Hand nehmen?

SPOX: Geld.

Dremmler: Dankeschön. In diesem Bereich war Uli Hoeneß ein großer Faktor, er ist wertvoll ohne Ende. Wir haben schon immer viele Namen diskutiert, von Levin Öztunali bis Lennart Grill, aber die Transferentschädigungen waren mächtig, so dass wir davon Abstand genommen haben. Das ist jetzt anders. Uli Hoeneß hat gesagt: Wenn ihr von einem Spieler überzeugt seid, holt ihn. Außerdem hat er dafür gesorgt, dass unsere U19 und U17 wieder an der Säbener Straße spielen können und nicht in Heimstetten oder Aschheim. Am Trainingsgelände wurde sogar ein Flutlichtmast versetzt. Das ist die Schubkraft eines Uli Hoeneß. Mit diesem Mut und diesem Einfluss hat er seit 1979 seinen Fingerprint beim FC Bayern gesetzt. Dementsprechend können wir uns bei Uli Hoeneß und dem ganzen Vorstand bedanken. Sonst hat es keinen frischen Wind gegeben, der war auch gar nicht notwendig.


Quelle: spox.com


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Geschichte als dritte Halbzeit – eine Replik auf Markwart Herzog
24. Mai 2016

Der Religionsphilosoph Markwart Herzog hat rechtzeitig zum Pokalfinale den FC Bayern zur Aufarbeitung seiner Geschichte im Nationalsozialismus gemahnt.


Zu den entsprechenden Artikeln „Münchner Protokolle“, Spiegel Nr. 21/2016, sowie „FC Bayern sollte NS-Geschichte aufarbeiten“, SZ vom 21.5.2016, hier nun eine Entgegnung von Dirk Kämper, Autor des Buches „Kurt Landauer. Der Mann, der den FC Bayern erfand“, erschienen im Orell Füssli Verlag, Zürich 2014.
von Dirk Kämper – Mit großem Erstaunen habe ich die Erkenntnisse von Markwart Herzog in Spiegel und Süddeutscher Zeitung zur Kenntnis genommen. Mit Erstaunen deshalb, weil ich dort Dinge lese, die meinen eigenen Recherchen zu Kurt Landauer, dem mehrmaligen FC-Bayern-Präsidenten, in ganz wesentlichen Punkten widersprechen.

„Schattenpräsident“ Kurt Landauer

Nun ist Kurt Landauer nicht genau das, womit sich Herr Herzog zu beschäftigen scheint. Denn der Jude Kurt Landauer gab ja schon 1933 sein Amt auf, und kam damit knapp dem ersten Ariererlass der Nazis zuvor, dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom April 1933. Was zeigt, dass schon lange vor 1935 Ariergesetze eine wesentliche Rolle spielten, und nicht erst ab 1935, wie man vermuten könnte, wenn man Herrn Herzogs Ausführungen folgt. Kurt Landauer wäre jedenfalls ab diesem Moment „aus dem Spiel“ beim FC Bayern gewesen, folgte man Herrn Herzog.
War er aber nicht. Faktisch war er im Vereinsleben weiterhin präsent, übte weiterhin – vor allem über seinen engen Freund Siegfried Herrmann – seinen Einfluss aus. Heimlich. Natürlich. Weil es gar nicht anders ging. Allein diese durch mehrere Quellen im Archiv des FC Bayern belegte Tatsache dürfte es gar nicht geben, hätte Herr Herzog mit seiner These recht. Die da lautet, der FC Bayern hätte sich dem Druck der Nazis, gegen Juden im Verein konsequent vorzugehen, nicht nur genauso schnell gebeugt wie alle anderen Vereine auch, sondern die damaligen Bayern hätten sich letztendlich sogar noch weitaus vorauseilender gezeigt in ihrem Gehorsam gegenüber den Nazis als andere Vereine jener Zeit.

Problematische Quellenkritik

Wie aber verträgt sich das mit der Geschichte Kurt Landauers? Im Grunde gar nicht. Es sei denn, man ignoriert sowohl die spezifischen Gegebenheiten des FC Bayern – und da speziell seine Geschichte vor 1933 – als auch ganz grundsätzlich die besonderen Kontexte im Nationalsozialismus. Und genau darin liegt das Problem der Aussagen des Herrn Herzog.
Herr Herzog kennt und interpretiert die öffentlichen Quellen. Also im Wesentlichen Vereinssatzung und Klubnachrichten. Darin wird der Öffentlichkeit – aber ganz eigentlich den Machthabern – der durchschlagende Erfolg der neuen Bayern-Präsidenten im Sinne des Nationalsozialismus dokumentiert. Diese Quellen sind gezielte Vereinspropaganda, nach dem Motto: „Wir Bayern sind ganz vorne mit dabei im Sinne der Ziele des nationalsozialistischen Gedankens.“ Das ist in einem totalitären Staat überlebenswichtig. Für die Präsidenten. Und den Verein. Aber für kaum einen anderen Verein war es wichtiger als für den FC Bayern München.
Die Bayern waren vor 1933 als „Judenklub“ verschrien. Natürlich lag das unter anderem in der Tatsache begründet, dass der FC Bayern immer auch jüdische Mitglieder in seinen Reihen hatte. Noch nicht einmal überdurchschnittlich viele, aber eben oft in führender Position, siehe Kurt Landauer. Landauer legte sich schon früh mit den deutschnationalen Kräften des DFB an. Dort saßen Nationalsozialisten im Geiste schon lange vor 1933.

Siegfried Herrmann und die Satzung

Andere führende Vereinsmitglieder, wie Siegfried Herrmann, quasi Landauers Alter Ego, schufen sich in der Weimarer Zeit auf fatale Weise sogar weitaus schlimmere Feinde: Er war es, der in seiner Eigenschaft als führender Sicherheitsbeamter der Stadt München in der Weimarer Zeit Adolf Hitler Redeverbot in der Stadt erteilte. Mit einer Formulierung, die von anderen Städten in der Folge reichsweit übernommen wurde. Was er sofort nach Machtübernahme durch die Nazis mit Degradierung und späteren Strafversetzung bezahlte. Denn so etwas haben die Nazis nie vergessen. Auch nicht, dass Siegfried Herrmann immer der zweite Mann beim FC Bayern war. Und der erste Nachfolger Kurt Landauers unter den Nazis.
Die Konsequenzen waren absehbar: Der FC Bayern stand, ganz im Gegensatz zum TSV 1860, im Jahr 1933 auf der komplett falschen Seite. Er stand unter besonderer, äußerst kritischer Beobachtung durch die Nazis. Seine Vergangenheit war existenzgefährdend. Auch dafür gibt es zahlreiche Belege. In dieser Situation ging es beim FC Bayern niemandem darum, in irgendeiner Form Widerstand zu leisten. Allen war mit der Machtergreifung völlig klar: Wenn wir nicht nach den neuen Regeln spielen, gehen wir unter. Als Allererste. Folgerichtig stand das Überleben des Klubs im Vordergrund. Das war allen Beteiligten klar; zuvorderst Kurt Landauer, der von sich aus ging, bevor der Klub wegen ihm Ärger bekommen konnte.
Siegfried Herrmann setzte diese Politik fort: Immer da, wo nötig, brachte er den FC Bayern sofort aus der Schusslinie. Das betraf sowohl die Unterzeichnung der sogenannten „Stuttgarter Erklärung“ schon im April 1933, mit der die Vereine ihre Bereitschaft signalisierten, jüdische Mitglieder auszuschließen, als auch die Aufnahme des Arierparagrafen in die Vereinssatzung. Die im Übrigen nicht früher als andere bei anderen Vereinen geschah, wie Herzog behauptet, sondern später.
Und dass den Vereinen dessen schriftliche Fixierung durch kein Gesetz oder Verordnung vorgeschrieben wurde, wie Herzog betont, ist auch keine Neuigkeit. Es war schlicht ein „sine qua non“ und wurde durchweg entweder in vorauseilendem Gehorsam oder aus Opportunismus vollzogen. Es ist in diesem Sinne aber gerade bei den Bayern mehr als andernorts als klares Zeichen zu verstehen: „Seht her. Wir sind nicht mehr das Problem!“ Kein anderer Verein, wollte er überleben, hatte diese Außendarstellung so bitter nötig wie der FC Bayern.

Der Umgang mit dem Arierparagraf: extern vs. intern, Satzung vs. Satzungswirklichkeit

Der „Knüller“, wie Herr Herzog seine „Entdeckung“ der Arierparagrafen beim FC Bayern postuliert, stellt also eine seit Jahren publizierte, allseits bekannte historische Plattitüde dar. Plattitüde auch deswegen, weil dieser Punkt nur eine nach außen gespiegelte Oberfläche repräsentiert, in der sich der FC Bayern bei nicht allzu genauer Betrachtung in der Tat kaum von andern Vereinen unterscheiden würde.
Und nur auf diese Oberflächenreflektion blickt Markwart Herzog. Aber die ist in diesem Zusammenhang in keiner Weise entscheidend. Angesichts der Situation in einem totalitären Staat ist allein entscheidend, wie vereinsintern damit umgegangen wurde. Wie die Umsetzung tatsächlich vollzogen wurde.
Im Archiv des FC Bayern existiert genau zu dieser Frage, also dem vereinsinternen Umgang mit dem Arierparagrafen, ein durch vielfältige, im Archiv einsehbare Quellen belegtes Dossier. Es zeigt – zusammengefasst –, wie eine bestimmte, weiterhin einflussreiche Gruppe (auch „Ältestenrat“ genannt) rund um Siegfried Herrmann mit allen Kräften und bis zu einem bestimmten Punkt sogar mit Erfolg bemüht war, den Arierparagrafen innerhalb des Vereins so weit als irgend möglich auszuhebeln. Bis er schließlich wegen „Erfolglosigkeit“ ganz gestrichen wurde.
Das ist eine Tatsache, die sich Herr Herzog im Spiegel im Übrigen – bei seiner Herangehensweise allerdings nachvollziehbar – nicht wirklich erklären kann. Im Archiv des FC Bayern kann man es jedoch nachlesen: Die praktische Umsetzung endete in einem Verwaltungsdesaster und wurde schließlich klammheimlich aufgegeben. Dennoch wurde den offiziellen Stellen „Vollzug“ gemeldet. Das ist das, was Herr Herzog sieht. Aber faktisch hatte der Verein keine Ahnung, ob nun wirklich alle Mitglieder „Arier“ waren. Man war daran „gescheitert“, es herauszufinden.

Kein Hort des Widerstands, aber auch keine Totalkonformität

Um an dieser Stelle nun keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen: Niemand hat je behauptet, der FC Bayern sei zu irgendeiner Zeit ein Hort des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus gewesen. Schon zu Landauers Zeiten, lange vor 1933, gab es Nationalsozialisten im Verein. Und spätestens ab Ende 1938, als Kurt Landauer mit vielen anderen Vereinsmitgliedern ins KZ nach Dachau verschleppt wurde, war die Gleichschaltung vollzogen.
Aber bis dahin lässt sich eben belegen, dass der FC Bayern bis weit über 1935 hinaus bemüht war, seine verdienten Vereinsmitglieder genau davor zu schützen – also das genaue Gegenteil dessen tat, was Herr Herzog nun behauptet. Und gerade Siegfried Herrmann, auf den sich Herr Herzog dabei als „Vollstrecker“ eingeschossen hat, half tatkräftig, diesen Schutz herzustellen. Sein Vorgehen mag paradox erscheinen, nur wusste Siegfried Herrmann eben, wie man es machen musste: Nach außen, wenn nötig mehr als gehorsam. Aber intern wurde versucht, von seiner und Landauers Tradition so viel wie möglich zu retten.

Richard Amesmeier und das Gesundheitszeugnis

Ein zweiter Punkt auf meiner Liste, die sich problemlos erweitern ließe, ist der Arzt Richard Amesmeier, der 1935 Präsident des FC Bayern wurde. Weil der Arzt Amesmeier Mitglied von NSDAP und SA war, wird er von Herzog auch sogleich als Beispiel eines „Wunschkandidaten der Machthaber“ angeführt. Auch hier sieht Herzog leider wieder nur Oberfläche – wenn Geschichte so einfach wäre, hätten wir sicher alle weniger Mühen.
Aber gerade dieser Richard Amesmeier zeigt, wie der FC Bayern mit seinen verfolgten Mitgliedern hinter der offiziellen Fassade umging. Im Staatsarchiv des Kanton Genf findet sich eine Quelle, in der Kurt Landauer berichtet, dass ihm der SA-Mann Amesmeier noch im April 1939 (!) das zur Flucht in die Schweiz benötigte und damit überlebensnotwenige Gesundheitszeugnis ausgestellt hatte. Und das, obwohl deutschen Ärzten, die sich mit jüdischen Patienten „abgaben“, drastische Sanktionen drohten. Ist es also Zufall, dass es ganz kurz danach zu einem Bruch zwischen Amesmeier und der SA kam? Der Grund dafür lässt sich nicht mehr genau belegen, aber manchmal ist es eben sinnvoll, Geschichten bis zu ihrem Ende zu erzählen.

Was bleibt von der geschichtlichen „Sensation“?

Es gibt eine Geschichte über Conny Heidkamp, dem Bayern-Kapitän der Meistermannschaft von 1932. Als aufgrund des Krieges die Lebensmittel knapp wurden, drohten die Bayern-Spieler schon mal auf dem Platz umzufallen. Also hat Conny Heidkamp, so berichtet seine Frau, unter der Hand Lebensmittel besorgt. Das war natürlich streng verboten, und wäre es aufgeflogen, hätte Heidkamp mit schwersten Strafen rechnen müssen. Daher packte er die Sache in einen Korb. Darüber ein paar Wollknäuel. Und ganz oben drauf die Hakenkreuzfahne. Wäre er erwischt worden, hätte er erklärt, unter der Hakenkreuzfahne sei Wolle. Um Socken für die Front zu stricken. Auch Markwart Herzog hat in den Bayernkorb geschaut. Aber viel weiter als bis zur Hakenkreuzfahne ist er leider nicht gekommen.
Was bleibt also von Herrn Herzogs Geschichte? Vor allem die Frage, warum sich große deutsche Meinungsmedien ausgerechnet am Tag des DFB-Pokalfinales mit Beteiligung des FC Bayern auf eine im Kern mehr als fragwürdige Story stürzen. Die sie offensichtlich weder überprüft noch ausreichend hinterfragt haben. Es geht gegen die Bayern? Das scheint als inhaltliches Kriterium in mancher Redaktion völlig ausreichend zu sein.
Dass man den FC Bayern von heute nicht mag, ist legitim. Das gehört dazu. Es geht schließlich immer noch um Fußball. Aber wenn man als Ausdruck dieser Ablehnung historische Fakten auf den Kopf stellt, ist das mehr als nur ärgerlich. Den Bayern mangelnde Aufarbeitung ihrer Geschichte vorzuwerfen, ist zudem geradezu absurd. Sie waren nicht die Ersten beim Thema Aufarbeitung, das steht außer Frage, das waren ganz sicher vor allem in München die Löwen-Fans mit ihrem Verein. Aber seit einigen Jahren schon ist gerade der FC Bayern diesbezüglich ganz vorne mit dabei. Doch um solche Feinheiten geht es dem Herrn Herzog gar nicht. Ihm passt offenbar schlicht und einfach das Ergebnis dieser Aufarbeitung nicht.
Und um mit Kurt Landauer zu schließen: Geradezu irrwitzig wird es bei der Vorstellung, dass ausgerechnet er – von den Nazis seiner Familie, seines Vermögens und seiner Freiheit beraubt – 1947 als Präsident an die Spitze eines Vereines zurückkehrt, um gemeinsam mit Siegfried Herrmann den Neuanfang zu packen. Denn sowohl einem Siegfried Herrmann als auch einem FC Bayern, wie Herzog sie gerne darstellen möchte, hätte der bayerische Jude Landauer sofort den Rücken gekehrt.


Hinweis: Dietrich Schulze-Marmeling hat zum gleichen Thema ebenfalls einen Beitrag veröffentlicht, nachzulesen bei den Kollegen von „Zeitspiel. Magazin für Fußball-Zeitgeschichte“ unter https://www.zeitspiel-magazin.de/stellung...er-ns-zeit.html https://www.zeitspiel-magazin.de/stellung...er-ns-zeit.html .


Quelle: werkstatt-blog.de


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Bayerns Joshua Kimmich: "Kaum jemand hat auf mich gezählt"


Joshua Kimmich absolvierte in seiner ersten Saison beim FC Bayern 36 Pflichtspiele
Getty Images


Joshua Kimmich erklärt im Goal-Interview seinen rasanten Aufstieg. Zudem spricht der Youngster über Pep Guardiolas Vertrauen, Philipp Lahms Erbe und die EM in Frankreich.


Es ist kaum mehr als zwei Jahre her, da kämpfte Joshua Kimmich mit RB Leipzig in der 3. Liga um den Aufstieg. Heute ist er Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger und Nationalspieler. Kimmich verblüffte. Mit bemerkenswert routinierten Auftritten und ungeahnten Qualitäten etablierte sich der 21-Jährige beim FC Bayern München. Goal traf Kimmich nach seiner ersten Saison beim Rekordmeister zum Interview.

Joshua, wenn Ihnen jemand vor einem Jahr einen derartigen Aufstieg prophezeit hätte, Sie hätten denjenigen wohl kaum ernst nehmen können.

Joshua Kimmich: Auf keinen Fall. Ich hätte ihn zwar nicht für geisteskrank erklärt, ich glaube aber auch nicht, dass meine Entwicklung so absehbar war. Viele waren - positiv ausgedrückt - überrascht, als ich zu Bayern gewechselt bin. Kaum jemand hat auf mich gezählt, kaum jemand hätte gedacht, dass die Saison für mich so verlaufen würde. Im Nachhinein ist es jetzt natürlich einfach zu sagen, dass ich mit dem Wechsel alles richtig gemacht habe.

War es nie eine Alternative, zu einem anderen Klub zu wechseln?

Kimmich: Als ich vom Interesse der Bayern gehört habe, gab es für mich keine Alternative. Ich will immer an mein Maximum gehen und habe die Chance gesehen, mich auf dem höchstmöglichen Level mit den Besten zu messen. Das wollte ich unbedingt ausprobieren. Es wäre ja auch nichts passiert, wenn ich ein Jahr hier gewesen wäre und nicht so viel gespielt hätte. Dann hätten sich bestimmt immer noch andere Optionen ergeben. Für mich war aber gleich klar, dass ich es hier schaffen und mich durchsetzen möchte. Das ist immer noch so. Nur weil ich ein paarmal gespielt habe, habe ich es nicht geschafft. Mein Weg ist hoffentlich noch nicht zu Ende.

Sie haben den Sprung zum FC Bayern über den VfB Stuttgart und RB Leipzig geschafft. Waren diese Schritte Teil Ihres persönlichen Karriereplans?

Kimmich: In der Jugend habe ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht, wie mein Weg verlaufen könnte. Ich habe nicht direkt den Sprung zu den Profis geschafft, sondern bin nach dem ersten Jahr A-Jugend nach Leipzig gewechselt, habe dort in der 3. Liga Erfahrungen gesammelt. Das war ein guter Schritt, weil ich mich dort an den Erwachsenenfußball gewöhnen konnte. Wir sind direkt aufgestiegen, und danach habe ich dann den nächsten Sprung gewagt. Bei mir ging es eben Schritt für Schritt, während es andere Spieler direkt aus der A-Jugend zu den Profis schaffen. Jeder geht seinen individuellen Weg. Deshalb kann man als Jugendspieler auch keinen Karriereplan aufstellen. Wenn mir jemand gesagt hätte, wie es bei mir sein würde, hätte ich damit auch nicht gerechnet.

Als Sie in München ankamen, war es Ihr erklärtes Ziel, sich langsam dem Niveau Ihrer Mitspieler anzunähern. Das ging schnell.

Kimmich: Das stimmt schon. In der Hinrunde habe ich auch schon ein paar Spiele gemacht, aber nicht so viele wie in der Rückrunde. Natürlich habe ich von Verletzungen profitiert, so ist das als junger Spieler. Man wartet auf seine Chance - dann muss man sie nutzen. Am Anfang war es mein Ziel, mich zurechtzufinden und mir etwas von den Jungs abzuschauen. Das kann man hier jeden Tag. So war es vor einem Jahr, und so ist es jetzt immer noch. Mein Ziel war es, mich zu akklimatisieren, mich anzupassen und zu versuchen, das Niveau zu erreichen - und da ist noch Luft nach oben.

Wussten Sie eigentlich schon vor Ihrer Zeit beim FC Bayern, dass Sie auch Innenverteidiger-Qualitäten haben?

Kimmich: Als ich beim VfB Stuttgart in die U13 gekommen bin, habe ich ein halbes Jahr in der Innenverteidigung ausgeholfen. Danach habe ich dort in der Jugend nie wieder gespielt. Auch weil ich von den Gleichaltrigen körperlich eingeholt wurde. Ich war nie der Größte. Glücklicherweise kommt es im Fußball aber nicht auf die Körpergröße an. Mittlerweile fühle ich mich auch in der Innenverteidigung wohl - obwohl die Sechs weiterhin meine Lieblingsposition ist.

Trotz Ihrer vermeintlichen physischen Nachteile haben Sie ordentliche bis sehr gute Leistungen im Abwehrzentrum gebracht. Wie war das möglich?

Kimmich: Ich könnte nicht in jedem Verein als Innenverteidiger spielen. Hier kommt mir zugute, dass wir viel Ballbesitz haben, dass vor allem die spielerischen Elemente gefragt sind. Ich muss nicht so oft in Kopfballduelle oder Eins-gegen-eins-Situationen gehen, sondern habe den Ball meistens am Fuß. Eine saubere Spieleröffnung ist wichtig, das alles hat es für mich einfacher gemacht.


Debütierte beim 1:3 gegen die Slowakei am Sonntag für die deutsche A-Nationalmannschaft: Joshua Kimmich

Sie wirken nach Außen cool und abgeklärt. Sieht es bei Ihnen im Inneren genauso aus?

Kimmich: Erst einmal freut es mich, wenn das so rüberkommt. (lacht) Ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll: Ich versuche einfach so zu spielen, wie ich bin, und stets die Ruhe zu bewahren. Bei mir waren sicherlich auch schlechte Spiele dabei, trotzdem musst du immer das Selbstbewusstsein und den Glauben an dich selbst haben. Du musst wissen, was du kannst und darfst dich nicht verstecken.

Was ging Ihnen denn durch den Kopf, als Sie vor dem Viertelfinale der Champions League kurz vor dem Anpfiff im Spielertunnel standen?

Kimmich: Das Gute ist ja, dass ich viele erfahrene Spieler um mich herum habe, die mir helfen, egal ob ich etwas gut oder schlecht mache. Wenn man dann im Tunnel steht, einläuft, auf die Ränge guckt in einem ausverkauften Haus und die Champions-League-Hymne hört, ist das ein überragendes Gefühl. Dann hast du einfach nur Bock, Fußball zu spielen.

War Ihnen schon immer klar, dass Sie es einmal auf dieses Niveau schaffen können?

Kimmich: Ich habe mir nie den Druck gemacht, es schaffen oder irgendwann einmal Champions League spielen zu müssen. Natürlich träumt man davon, deswegen spielt man doch Fußball. Weil es Spaß macht, aber eben vor allem, weil man etwas erreichen will: Spiele und und Titel gewinnen.

Sie haben schon angesprochen, dass Sie auch vom Verletzungspech profitiert haben. Wie viel Glück braucht man als junger Spieler, um sich etablieren zu können?

Kimmich: Natürlich hatten wir viele Ausfälle in der Innenverteidigung. Wenn jemand aber Ihnen oder einem anderen Fußballexperten gesagt hätte, dass beim FC Bayern vier Innenverteidiger ausfallen, dann wäre niemand auf die Idee gekommen, dass das ausgerechnet für mich eine riesige Chance sein würde. Selbst ich habe ja nicht damit gerechnet. Du brauchst das Quäntchen Glück, um deine Chance zu bekommen, diesen Moment, in dem du reinrutschst und dich beweisen kannst, das ist schon richtig. Ich wusste aber, dass ich meinen bekommen würde, wenn ich fit und gesund bleibe, sonst hätte der Verein mich nicht geholt. Sobald du die Chance dann bekommst, ist es kein Glück mehr. Du musst diese Gelegenheit nutzen und mit Leistung überzeugen. Es liegt an dir selbst: Entweder du bist da oder nicht. Du weißt nie, wie viele Chancen du bekommst.

Wie sehr hat Ihnen Pep Guardiola in Ihrem ersten Jahr Bundesliga geholfen?

Kimmich: Extrem. Erst einmal habe ich ihm zu verdanken, dass ich überhaupt hier bin. Dazu kommt, dass er mir die ganzen Einsatzzeiten gegeben hat. Schon in der Hinrunde, als noch nicht so viele Spieler verletzt waren, habe ich ein paar Partien gemacht. Er hat mir immer wieder die Chance gegeben, mich zu zeigen. Er hat mir in der Innenverteidigung vertraut - nicht nur in der Bundesliga gegen Gegner aus der unteren Tabellenhälfte, sondern auch in der Champions League im Achtel- und Viertelfinale. Genauso im Bundesliga-Spiel in Dortmund, als es um sehr viel ging. Wenn du dieses Vertrauen spürst, kannst du ganz anders aufspielen.

Welchen Anteil hatte Guardiola denn an Ihrem Wechsel?


Kimmich: Trainer haben immer einen sehr großen Anteil an Neuverpflichtungen. Natürlich ist es der ganze Verein, der einen beeindruckt. Beim FC Bayern weiß man, dass man jedes Jahr die Chance hat, um Titel mitzuspielen. Gleichzeitig ist die Gefahr bei Bayern groß, irgendwann in seiner Entwicklung zu stagnieren, wenn man seine Einsatzzeiten nicht bekommt. Der Trainer und dessen Planungen spielen also eine wichtige Rolle. Wenn er einem das Gefühl gibt, dass er einem vertraut und auf einen setzt, ist das sehr wichtig. Und das war bei Guardiola der Fall.

Zunächst mussten Sie sich im Training empfehlen. Wahrscheinlich wollten Sie nichts falsch machen, sich aber auch nicht verstecken. Wie schwierig ist der Spagat?

Kimmich: Am Anfang ist das nicht ganz so einfach. Wenn man zu einem neuen Verein kommt, muss man sich an die Leute gewöhnen und schauen, mit wem man es zu tun hat. Es wäre aber der völlig falsche Ansatz, Angst vor Fehlern zu haben. Du musst so frei wie möglich aufspielen und den anderen Jungs zeigen, was Du drauf hast. Auch wenn mal etwas schief geht, gilt es, nicht den Kopf hängen zu lassen, sondern weiter Gas zu geben.


Joshua Kimmich (l.) und Bayern-Reporter Niklas König

Philipp Lahm wird seine Karriere beim FC Bayern in zwei Jahren beenden. Er hat eine erfolgreiche Ära als Führungsspieler geprägt und oft mit herausragenden Leistungen als Rechtsverteidiger überzeugt. Sie haben nun auch einige Male auf den Flügeln verteidigt. Können Sie sich vorstellen, in die Lahm-Rolle hineinzuwachsen?


Kimmich: So lange ich auf dem Platz stehe, kann ich mir jede Position vorstellen. Als Außenverteidiger habe ich auch schon zweimal in den U-Nationalmannschaft gespielt, bei Bayern habe ich es in der Hinrunde im DFB-Pokal gegen Darmstadt und in der Bundesliga gegen Ingolstadt gespielt, zuletzt dann wieder gegen Hertha. Klar kann ich mir diese Position also vorstellen.

Können Sie mit dem Vergleich mit Lahm etwas anfangen?

Kimmich: Ich würde mich nicht mit Philipp Lahm vergleichen, der schon alles in seinem Leben gewonnen hat. Er hat eine Wahnsinns-Karriere hingelegt, war so gut wie nie verletzt. Um dahin zu kommen, fehlt noch Einiges.

Ist er ein Vorbild?


Kimmich: In gewisser Art und Weise ist er auf jeden Fall ein Vorbild. Seine Konstanz ist beeindruckend. Wenn Philipp Lahm rechts hinten oder im Mittelfeld spielt, weiß man, dass er eine Top-Leistung abrufen wird. Er fällt nie von seinem Niveau ab, hat eine unheimliche Spielintelligenz wie nur wenige andere. Dazu ein super Passspiel, immer mit dem Auge für die Mitspieler. Da kann ich mir sicher sehr, sehr viel abschauen.

Lahm hat in der Nationalmannschaft aufgehört, Sie stehen im vorläufigen Kader. Ihr Ziel ist jetzt die EM?

Kimmich: Es war ganz klar immer ein Wunsch, irgendwann einmal in der Nationalmannschaft zu spielen. Ob ich in Frankreich dabei sein werde, weiß ich nicht. Aber selbstverständlich werde ich nicht nein sagen zur EM. (lacht) Ansonsten haben wir haben ja auch noch Olympia, auch da wäre ich gerne dabei.

Im Sommer beginnt mit Carlo Ancelotti ein neues Kapitel beim FC Bayern. Zunächst reisen Sie gemeinsam in die USA. Freuen Sie sich darauf?

Kimmich: Im vergangenen Jahr waren wir in China, das war schon verrückt im positiven Sinne - das ist eine Lebenserfahrung, die man mitnimmt. So etwas erlebt man übrigens auch nicht bei jedem Klub. In den USA war ich noch nie, daher fände ich es durchaus spannend, das mal mitzuerleben. Die Olympia-Vorbereitung ist allerdings genau in diesem Zeitraum angesetzt, daher weiß ich nicht, was passieren wird. So oder so: Es wird ein spannender Sommer.

Was erwarten Sie von Ancelotti?


Kimmich: Jeder weiß, dass er ein Weltklasse-Trainer ist, der schon seine Titel gesammelt hat und das hoffentlich auch mit uns weiterhin tun wird. Wie man hört, soll er menschlich ein überragender Typ sein. Es ist sicherlich nichts Schlechtes, schon in jungen Jahren einen weiteren Weltklasse-Trainer zu erleben.

Unter Guardiola haben Sie eine große Rolle gespielt, jetzt müssen Sie sich wieder neu beweisen. Trauern Sie Guardiola nicht auch hinterher, so wie es für Sie in den vergangenen Monaten gelaufen ist?

Kimmich: Klar hätte ich es auch gerne gehabt, wenn Pep noch länger geblieben wäre. Er hat auf mich gesetzt. Im Fußball ist es aber normal, dass Trainer und Spieler wechseln. Es gibt immer wieder ein neues Umfeld, man muss sich immer wieder neu beweisen. Man muss weiter seine Leistung bringen, lernt gleichzeitig wieder neue Ansätze kennen. Für uns Spieler ist es gut, wieder etwas Neues zu erleben und zu hören. Das wird sich in der Entwicklung jedes Einzelnen positiv auswirken.


Quelle: goal.com


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Vier Neuzugänge für die Amateure



An ruhige Tage ist bei den Amateuren des FC Bayern derzeit nicht zu denken. Nach dem Saisonende in der Regionalliga Bayern ging es gleich in die finale Phase der Kaderplanung für die kommende Spielzeit. Das Team von Trainer Heiko Vogel, das am 13. Juni die Vorbereitung aufnehmen wird, steht vor einem personellen Umbruch. Neben sechs Spielern aus der letztjährigen U19 stoßen auch vier externe Neuzugänge zur Mannschaft.

Um die Abgänge von Phillipp Steinhart, Patrick Weihrauch, Matthias Strohmaier und Angelos Oikonomou zu kompensieren und die Mannschaft zu verstärken, suchten die Verantwortlichen gezielt nach jungen, talentierten Spielern. Tim Häußler, Ilias Becker, Erdal Öztürk und Leon Fesser wechseln zur neuen Saison in das Regionalligateam des Rekordmeisters. fcbayern.de stellt die Neuzugänge der Amateure vor:

Tim Häußler (Vertrag bis 2019)

Der 18-Jährige (Jahrgang 1997) wechselt von Energie Cottbus nach München. Sechs Jahre spielte er in der Jugend der Lausitzer. In der abgelaufenen Spielzeit absolvierte der Linksverteidiger 18 Spiele in der A-Junioren Bundesliga. Dabei erzielte Häußler einen Treffer und bereitete sechs weitere Tore vor. Darüber hinaus kam der Linksfuß zu einem Drittligaeinsatz (2:2 gegen Würzburger Kickers) und spielte dreimal für die Reserve der Cottbuser in der Oberliga.

Ilias Becker (Vertrag bis 2019)

Der Offensivspieler kommt von den U19-Junioren der Frankfurter Eintracht an die Säbener Straße. Nach den Stationen SV 07 Heddernheim und FSV Frankfurt spielte der 18-Jährige (Jahrgang 1997) zwei Jahre für die Eintracht. 16 Mal stand er in der vergangenen Saison in der A-Junioren Bundesliga auf dem Feld, schoss sieben Tore und legte zweimal auf. Unter anderem traf Becker beim 3:3-Unentschieden in der Hinrunde gegen die U19 des FC Bayern.

Erdal Öztürk (Vertrag bis 2018)

Der gebürtige Berliner wird das zentrale Mittelfeld der Amateure verstärken. Öztürk wechselt von der zweiten Mannschaft der TSG 1899 Hoffenheim zum FCB. Vor zwei Jahren feierte der ehemalige deutsche U19-Nationalspieler (drei Einsätze) mit der TSG die A-Junioren-Meisterschaft, im letzten Jahr scheiterte er mit Hoffenheim erst im Finale. In der abgelaufenen Spielzeit kam der 20-Jährige (Jahrgang 1996) auf zwölf Einsätze für die TSG-Reserve in der Regionalliga.

Leon Fesser (Vertrag bis 2018)

Der 21-Jährige (Jahrgang 1994) kommt ebenfalls von der TSG 1899 Hoffenheim nach München. Für die zweite Mannschaft der Kraichgauer absolvierte der Innenverteidiger in der letzten Saison 29 Spiele und kommt insgesamt auf 51 Spiele in der Regionalliga Südwest. Bevor Fesser 2012 zur TSG wechselte spielte er für Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach.

Sechs U19-Spieler

Von den A-Junioren rücken Bastian Grahovac und Michael Strein zu den Amateuren auf. Auch Alexander Gschwend, Bernard Mwarome, Marcel Leib und Valentin Micheli stehen in der neuen Saison im Kader der Regionalligamannschaft. Alle vier fallen allerdings jeweils mit einem Kreuzbandriss noch einige Zeit aus.


Quelle: fcbayern.de


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Ancelotti: "Wir sind fertig"

Mit Mats Hummels und Renato Sanches hat der FC Bayern München bereits zwei Hochkaräter für die neue Saison verpflichtet. Für Carlo Ancelotti sind die Transferplanungen, zumindest was Einkäufe angeht, damit abgeschlossen.



© getty
Carlo Ancelotti erklärt das Thema Transfers für beendet


In einem BBC-Interview, das bereits vor dem Champions-League-Finale geführt wurde, erklärte er die Sommer-Aktivitäten für beendet. Auf eine explizite Nachfrage sagte er: "Nein. Wir sind fertig."

Ist damit das letze Wort gesprochen? Offenbar nicht, denn Karl-Heinz Rummenigge sagte im kicker: "Der Transfermarkt öffnet am 1. Juni und geht bis zum 31. August. Also kann ich mir heute noch kein endgültiges Bild machen." Bei etwaigen Abgängen sind weitere Transfers also nicht komplett ausgeschlossen.

Bei seinen Zielen mit dem FC Bayern gab sich Ancelotti gegenüber BBC zurückhaltend: "Mein Ziel ist es, etwas mit Bayern München zu gewinnen." Allerdings habe er "eine besondere Beziehung zur Champions League", deshalb würde er sie "gerne noch einmal gewinnen".


Quelle: spox.com


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FCB hilft Hochwasser-Geschädigten in Niederbayern



Der FC Bayern München wird für die von der Flutkatastrophe schwer in Not geratenen Menschen in Niederbayern 100.000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung stellen. Nach Rücksprache mit dem Bayerischen Innenministerium hat der FC Bayern entschieden, dass der Landrat des betroffenen Landkreises Rottal-Inn, Michael Fahmüller, über die Verwendung der Mittel entscheiden kann.

Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, sagt: „Das fürchterliche Hochwasser in Niederbayern hat Existenzen vernichtet und einen dramatischen Schaden angerichtet. Der FC Bayern möchte durch die Spende seine Solidarität mit den vom Unglück betroffenen Menschen in Niederbayern ausdrücken und ihnen in ihrer Not helfen.“

Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann erklärt: „Ein vorbildliches Engagement des FC Bayern. 100.000 Euro für die am schlimmsten von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Bürgerinnen und Bürger sind eine wichtige Hilfe. Schon in der Flüchtlingskrise hat sich der FC Bayern als Partner des Innenministeriums mit großzügiger Unterstützung hervorgetan und gesellschaftliche Verantwortung übernommen. Erneut zeigt dieser große europäische Verein seine Verbundenheit mit der Region und ihren Menschen."


Quelle: fcbayern.de


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Stellungnahme zur Berichterstattung über Mario Götze



Der FC Bayern München hat von verschiedenen Medien die Unterlassung einer unwahren Behauptung verlangt. Sie hatten geschrieben, der FC Bayern habe Mario Götze „gedroht“, ihn nicht für die Champions League zu nominieren, wenn er beim Verein bliebe.

Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG, erklärt dazu: „Das ist frei erfunden. Es bleibt dabei, dass wir uns gegen jede falsche oder gar böswillige Veröffentlichung konsequent mit allen zur Verfügung stehenden juristischen Mitteln wehren.“


Quelle: fcbayern.de


Ich finde es ja inzwischen sehr bedenklich, dass sich der FC Bayern so derart oft per Anwälte gegen diese Art Berichterstattung wehren muss.


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Lewandowski für 90 Minuten ein Gegner



Ein bisschen komisch ist es schon, wenn Teamkollegen plötzlich zu Gegnern werden. Es kommt zwar durchaus vor, dass Jérôme Boateng im Training beim FC Bayern einen Zweikampf gegen Robert Lewandowski führt - allerdings nicht um jeden Preis. Am Donnerstagabend (21 Uhr) wird die Freundschaft zumindest für 90 Minuten ruhen. Es geht um wichtige Punkte im Kampf um den Einzug ins EM-Achtelfinale. Auf der einen Seite Lewandowskis Polen. Auf der anderen Seite Deutschland mit Boateng, Manuel Neuer, Thomas Müller, Mario Götze und Joshua Kimmich.
„Wir wollen beide für unser Land das Beste geben“, meinte Boateng, „insgesamt aber läuft es immer fair ab.“ Das betonte auch Lewandowski, als FCB.tv ihn im EM-Quartier der Polen an der Atlantikküste besuchte (HIER geht’s zum ganzen Interview). „Während der Saison trainierst du jeden Tag mit ihnen, jetzt musst du gegen sie spielen. Aber für 90 Minuten ist das schon okay. Ich hoffe, dass am Ende der Gruppenphase beide Mannschaften weiterkommen und wir uns dann im Finale wiedertreffen.“

Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, das Turnier hat gerade erst begonnen. Sowohl die Polen als auch die Deutschen haben ihr erstes Spiel gewonnen und können daher entspannt auf das direkte Duell in Paris blicken. Der Sieger hat das Achtelfinal-Ticket quasi sicher, der Verlierer hätte ebenfalls noch beste Chancen. „Wir wissen, dass Deutschland großer Favorit ist - nicht nur in unserer Gruppe, sondern für die ganze EM. Aber mit etwas Glück können wir was machen. Wir haben ja schon gesehen, dass Deutschland gegen Polen Probleme bekommen kann“, weiß Lewandowski.

Kein Kontakt vor dem Spiel

In der EM-Qualifikation nämlich verließ das DFB-Team in Warschau als Verlierer den Platz. Das soll sich nicht wiederholen. „Es ist wichtig, dass wir auch im zweiten Spiel einen Sieg holen“, so Boateng, „sie sind ein guter Gegner, aber wenn wir unser Spiel durchziehen, bin ich positiv gestimmt.“ Der Abwehrchef betonte, dass man sich nicht nur auf „Top-Stürmer“ Lewandowski konzentrieren dürfe. „Sie haben auch viele andere gute offensive Leute.“ Wie den ehemaligen Augsburger Arkadiusz Milik, der im ersten Gruppenspiel gegen Nordirland den Unterschied machte.
Groß Kontakt gibt es vor dem Showdown zwischen Lewandowski und seinen bayerischen Teamkollegen nicht. „Wir haben nur in München gesprochen. Ich bin auf meine Mannschaft konzentriert“, verriet der polnische Superstar, der auf ein „interessantes Spiel“ hofft. „Es wäre gut, wenn wir punkten würden. Ob einen oder drei Punkte - beides wäre für uns super.“ Boateng und Co. werden etwas dagegen haben.


Quelle: fcbayern.de


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Gerland bleibt Co-Trainer beim FCB

Anders als sein Vorgänger Pep Guardiola, bringt Carlo Ancelotti beim FC Bayern keinen eigenen Assistenztrainer mit. Einziger Co-Trainer des Italieners wird Hermann Gerland sein. Dennoch bringt Ancelotti Personal mit an die Säbener Straße.


Bereits eine Woche vor dem offiziellen Auftakt am 11. Juli wird Ancelotti seine Zelte in der bayrischen Landeshauptstadt aufschlagen. Dabei ist der Ablauf der Vorbereitung schon längst geplant, Ende Mai hatte er sich diesbezüglich in Mailand mit Gerland getroffen.
"Er ist ganz ruhig und cool", beschreibt ihn Gerland im kicker. Er gehe davon aus, dass er unter Ancelotti Co-Trainer bleibe. Allerdings will der 57-Jährige drei Fitnesstrainer mitbringen. Einer davon, Giovanni Mauri, begleitet Ancelotti schon seit den 90ern und war bereits in Parma, Mailand, Paris und Madrid an Ancelottis Seite.

Außerdem soll Ancelottis Sohn Davide zum Fitnessteam gehören, sein Schwiegersohn Mino Fulco soll die Ernährungsberatung übernehmen, weil Mona Nemmer den Verein in Richtung Liverpool verlässt. Für den Gesamtbereich Fitness ist Dr. Holger Broich zuständig, der "sehr gute Gespräche" und dabei einen "sehr guten Eindruck" von Ancelotti hatte.
Ancelotti hat beim FC Bayern einen Vertrag bis 2019 unterschrieben. Zuvor war er unter anderen für den AC Milan und Real Madrid tätig und gewann dort jeweils die Champions League.


Quelle: spox.com


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Ancelotti-Debüt beim FC Bayern live im TV


Carlo Ancelotti übernimmt beim FC Bayern das Erbe von Pep Guardiola.
© dpa


München - Sehr viele Augen werden am 16. Juli auf das Städtchen Lippstadt gerichtet sein: Carlo Ancelotti gibt dort sein Debüt als Trainer des FC Bayern. Gut, dass das Fernsehen das Testspiel überträgt.

Seine Arbeit in München wird er schon früher aufnehmen und auch seine offizielle Vorstellung wird er dann bereits hinter sich gebracht haben: Am 16. Juli gibt Carlo Ancelotti sein Debüt als Trainer des FC Bayern.
Erster Gegner des italienischen Starcoaches und seiner neuen Mannschaft wird der SV Lippstadt 08 sein. Anpfiff gegen den westfälischen Oberligisten im Stadion "Am Bruchbaum" wird um 17 Uhr sein. Mit 8.500 Zuschauern wird das Stadion bis auf den letzten Platz besetzt sein. Bereits eine Viertelstunde vor Anpfiff, also um 16.45 Uhr startet die Übertragung aus Lippstadt: Sport1 zeigt die Partie live.
Das Spiel ist ein Geschenk des FC Bayern an Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge zum 60. Geburtstag. Auf Wunsch von Karl-Heinz Rummenigge gehen 50 Prozent des Reinerlöses an die Flüchtlingshilfe der Stadt Lippstadt und 50 Prozent an den SV Lippstadt 08 selbst. Lippstadt ist der Heimatverein Rummenigges, der 1974 aus Westfalen an die Säbener Straße wechselte. Dort feierte er erst als Spieler und später in verantwortlicher Position große Erfolge, ehe als Krönung 2013 das Triple folgte.

Während der Vorbereitung nimmt der FC Bayern auch an einem hochkarätig besetzten Turnier in den USA teil, dem International Champions Cup. Auch die Partien in den USA überträgt Sport 1 live. Los geht es mit dem Spiel gegen den AC Mailand am 28. Juli in Chicago, ab 3.30 Uhr gibt es die Begegnung live im Fernsehen.
Zwei Tage später tritt der deutsche Rekordmeister in Charlotte gegen Inter Mailand an, ab 23 Uhr geht der Sportkanal live auf Sendung. In der Nacht vom 3. auf den 4. August wartet in New York dann der aktuelle Champions-League-Gewinner Real Madrid, ab 1.30 Uhr können Fans vor dem Fernseher mitfiebern.

Quelle: tz.de


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Vorschau: Der Bundesliga-Spielplan des FC Bayern 2016/17



Am 26.8.2016 startet der FC Bayern in seine 53. Bundesliga-Saison. Die DFL veröffentlichte am Mittwoch den offiziellen Spielplan, der wiedermal sehr ausgewogen ist. Gegen Dortmund und Schalke muss der Rekordmeister in der Hinrunde zunächst auswärts ran. Dafür sind Gladbach und Leverkusen aber bereits vor dem Jahreswechsel in der Allianz Arena zu Gast.

Die Pflichtspiel-Saison beginnt erneut mit dem DFL-Supercup. Am 14. August müssen die Münchner in Dortmund antreten. Für Ancelotti wird es der erste Auftritt mit dem FC Bayern in einem Pflichtspiel und auch für Neuzugang Mats Hummels ist es ein ganz besonderes Debüt. Vom 19. bis zum 22. August findet die erste Runde im DFB-Pokal statt. Für die Münchner geht es in diesem Zeitraum – das genaue Datum wurde vom DFB noch nicht terminiert – nach Jena. Am Freitag in der darauffolgenden Woche beginnt die Bundesliga-Saison mit dem Duell zwischen Bayern München und Werder Bremen. In der Allianz Arena wird am 26. August um 20:30 Uhr Anstoß sein. Für die Elf von Carlo Ancelotti beginnt dann die Mission Titelverteidigung. Es ist wieder ein historisches Ziel, das sich der FC Bayern gesteckt hat, doch natürlich geht man als vierfacher Serien-Meister als Favorit in diese Spielzeit.

Mit dem Auftakt gegen Werder Bremen erwartet den Favoriten jedenfalls gleich ein Duell mit Tradition. In der letzten Saison trafen die beiden zum 100. Mal aufeinander, als 4. Paarung in die Bundesliga-Geschichte. Werder avancierte in den letzten Jahren allerdings zu einem Lieblingsgegner der Bayern. 13 Pflichtspiele in Folge konnten sie nicht gegen den 26-fachen Meister aus München gewinnen. Historisch gesehen hat die Begegnung aber ein anderes Ausmaß. Über viele Jahre war Werder ein Angstgegner. Gegen kein anderes Team haben die Bayern häufiger in der Bundesliga verloren als gegen Bremen (26 Mal). Die Rollenverteilung ist für den Auftakt in der Allianz Arena dennoch klar.

Glückliche Champions-League-Wochen


Schon nach dem Beginn der Bundesliga-Saison kommt die erste Länderspielpause, ehe am 2. Spieltag gegen Schalke ein schweres Auswärtsspiel wartet. Es folgt die erste englische Woche mit dem 1. Spieltag in der Champions League sowie einem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am 3. Spieltag der Bundesliga. Allerdings haben die Bayern das Glück, dass sie nach allen sechs Champions-League-Spielen in der Liga zu Hause ran dürfen. Nach Ingolstadt absolvieren sie nach Auftritten in der Königsklasse Heimspiele gegen Köln (30.9.-2.10.), Mönchengladbach (21.-23.10.), Hoffenheim (4.-6.11.), Leverkusen (22.-23.11.) und Wolfsburg (9.-11.12.). Zwar sind diese Aufgaben anspruchsvoll, aber der Heimvorteil könnte am Ende wichtig sein. Kontrahent Dortmund spielt fünf der sechs Bundesliga-Spiele nach Champions-League-Spielen auswärts, hat dafür aber das auf dem Papier einfachere Programm.

Komplizierte und wichtige Wochen erwarten den Rekordmeister von Ende Oktober bis rein in den Dezember. Am 8. Spieltag geht es nach dem dritten Spiel in der Königsklasse gegen Gladbach. Anschließend warten die zweite Runde im Pokal (25.-26.10.), das Auswärtsspiel in Augsburg, der vierte Spieltag in der Champions League, Hoffenheim im Heimspiel und eine Länderspielpause, auf die direkt die Top-Duelle in Dortmund und gegen Leverkusen in der Bundesliga folgen. Zwischen diesen beiden Spielen gibt es außerdem noch den 5. Spieltag im Europapokal zu spielen. In dieser Phase könnte bereits eine kleine Vorentscheidung dahingehend fallen, wer den Bayern in dieser Saison Paroli bieten kann.

Trotz der anstrengenden internationalen Turniere wird das Programm hart für die Nationalspieler. Ancelotti wird wohl viel rotieren müssen, um seine Ziele schlussendlich erreichen zu können. Im Oktober und November müssen Spieler, die auch bei Länderspielen regelmäßig nominiert werden, bis zu 15 Pflichtspiele absolvieren. Der neue Trainer des Rekordmeisters wird also seinen ganzen Kader benötigen. Aufgrund der oben geschilderten Wichtigkeit der Duelle muss er jedoch eine gewisse Balance finden.

Ausblick auf die heiße Phase

Am 11. beziehungsweise 12. April 2017 beginnen die Champions-League-Viertelfinals. In den letzten Jahren war der FC Bayern dort immer Stammgast und auch in dieser Saison ist es das Ziel weit zu kommen. Zwischen dem Hinspiel und dem Rückspiel (18.-19.4.) haben die Münchner jedoch eine schwere Auswärtsaufgabe in Leverkusen zu lösen. Es folgen ein Heimspiel gegen Mainz (21.-23.4.) und das Halbfinale im DFB-Pokal (25.-26.4.). Anschließend muss Bayern nach Wolfsburg (28.-30.4.), um dann ein mögliches Champions-League-Halbfinale am 2. oder 3. Mai zu spielen. Sollte man dieses erreichen, entscheidet sich am 9. und 10. Mai ob und wenn gegen wen die Bayern im Finale am 3. Juni 2017 in Cardiff spielen müssen. Das DFB-Pokalfinale findet eine Woche zuvor – dem 27. Mai 2017 – in Berlin statt.

Blick auf die Konkurrenz


Die Bundesliga ist das Kerngeschäft der Bayern und ob es Außenstehende glauben, oder nicht, es ist der wichtigste Titel für den Verein. Die Serie aufrecht zu erhalten und die Meisterschaft zum fünften Mal in Folge zu gewinnen wäre eine erneut herausragende Leistung. Der Spielplan stellt dabei einige Fallen. Speziell Hauptkonkurrent Dortmund hat nach den Viertel- und Halbfinals in Champions League und Pokal vermeintlich einfachere Gegner in der Liga. Gladbach ist dabei der einzige größere Gegner. Sollte der BVB im internationalen Wettbewerb früher ausscheiden als die Bayern, könnte es sogar noch komplizierter für sie werden.

Während der amtierende Meister sich auf einen neuen Trainer einstellen muss, sind die Dortmunder in einem erneuten Umbruch. Wie konkurrenzfähig sie sind, wird sich erst noch zeigen. Mit Gündogan und Hummels haben den Verein schon zwei Schlüsselspieler verlassen. Auch Mkhitaryan soll vor dem Absprung stehen. Allerdings hat man auch vielversprechende Talente verpflichtet, wie beispielsweise Dembélé oder Emre Mor. Thomas Tuchel hat schon bei Mainz mehrfach unter Beweis gestellt, dass er mit Abgängen umgehen kann. Auch letztes Jahr, als er die Spielweise der Dortmunder komplett umkrempelte, rechnete niemand mit einer derartig starken Saison. Dortmund sollte man aus Münchner-Sicht deshalb sicher nicht abschreiben. Irgendwann wird auch der FC Bayern in der Bundesliga mal wieder Federn lassen und Dortmund wäre in einer guten Position das zu nutzen, wenn es in der kommenden Saison passiert.

Nach diesen beiden Mannschaften folgt der übliche erweiterte Kreis der Favoriten. Leverkusen zeigte nach dem Ausscheiden im internationalen Wettbewerb, dass sie richtig guten Fußball spielen können. Das alljährliche Problem ist die Konstanz. Sollte es Roger Schmidt gelingen diese aufzubauen und den Kader fit zu halten, zählt auch Leverkusen zu den Mitfavoriten. Komplettiert wird der erweiterte Kreis von Gladbach, Schalke und Wolfsburg, die zwar eine extrem schwache Saison hinter sich haben, aber dadurch keine Belastung im internationalen Wettbewerb haben. Interessant wird zudem, wie weit RB Leipzig schon ist. Der heiß diskutierte Neuling muss sich erstmal in der Bundesliga zurecht finden, hat aber die Mittel, um gute Spieler zu verpflichten. Dank Ralf Rangnick steckt ein sportliches Konzept dahinter und es könnte sein, dass man sie früher in der oberen Tabellenregion sieht, als viele es sich wünschen würden.

Der Spielplan gibt jedenfalls interessante Konstellationen her. Wer sich den kompletten Spielplan inklusive aller Rahmentermine anschauen will, dem sei der Überblick von bundesliga.de empfohlen.


Quelle: miasanrot.de


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Alle Bundesliga- und CL-Spiele mehrfach überbucht



Am 29.06.2016 wurde durch die DFL der Spielplan für die kommende Saison vorgestellt. Die Nachfrage zu den Heim- und Auswärtsspielen ist wieder enorm. Im Vergleich zum selben Zeitpunkt der Vorsaison wurde die Anzahl an eingegangen Bestellungen nochmals übertroffen. Auch diese Saison wird wieder jedes Spiel in der Allianz Arena ausverkauft sein.

Gleiches gilt für das Auswärtsspielkontingent. Auch dafür gingen weitaus mehr Bestellungen ein, als Tickets zur Verfügung stehen.

Neben den 34 Bundesligaspielen des FC Bayern sind auch die drei Heimspiele des Rekordmeisters in der Champions-League-Gruppenphase bereits vor der Auslosung am 25. August 2016 überbucht.


Quelle: fcbayern.de


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Khedira: Darum kann sich Bayern über Ancelotti freuen!


Sami Khedira und Carlo Ancelotti (r.) während ihrer gemeinsamen Zeit bei Real Madrid
Foto: Witters


Am 11. Juli übernimmt Carlo Ancelotti offiziell das Traineramt von Pep Guardiola beim FC Bayern, schon eine Woche zuvor kam der Italiener an die Säbener Straße. Der Ketten-Kaugummi-Kauer und Gelegenheitsraucher löst den Disziplinfanatiker Guardiola ab. Zwischen beiden soll es demnächst ein Telefonat geben. „Ich denke, dass wir noch vor Saisonstart miteinander sprechen werden“, verriet Ancelotti in SPORT BILD: „Zu Pep habe ich schon lange eine sehr gute Beziehung.“

Auch zu Nationalspieler Sami Khedira hat der 57-Jährige ein gutes Verhältnis. In SPORT BILD spricht Khedira über den Italiener. „Die Tür zu seinem Büro war immer auf, er hat sich immer Zeit genommen“, sagt der Weltmeister, der unter Ancelotti von 2013 bis 2015 bei Real Madrid spielte: „Er schreit eigentlich nie. Ich habe es selten erlebt, dass 25 Spieler quasi nie sauer auf ihren Trainer sind. Ancelotti hat die Mannschaftsführung perfektioniert.“

Khedira weiter: „Dass Weltstars wie Sergio Ramos und Cristiano Ronaldo den Trainer gegen den Willen des Vereins halten wollten, ist schon etwas Außergewöhnliches. Zusammengefasst: Taktisch und fachlich ist er super, am herausragendsten sind aber seine menschlichen Fähigkeiten. Ancelotti wird Bayern gut tun und macht sie vielleicht noch gefährlicher.

“Carlo Ancelotti und Pep Guardiola: Der große Vergleich der ungleichen Bayern-Trainer – in der aktuellen Printausgabe der SPORT BILD (ab Mittwoch im Handel)


Quelle: sportbild.bild.de


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Markus Hörwick verlässt den FC Bayern München



Markus Hörwick (59), Direktor Medien und Kommunikation des FC Bayern München, verlässt den deutschen Rekordmeister. Nach 35 intensiven Jahren, in denen er das öffentliche Bild des Klubs mitgeprägt hat, bat er nun darum, ihn von seiner Tätigkeit zu entbinden.

„Ich werde demnächst 60 Jahre; ein Zeitpunkt, um den herum man sich viele grundsätzliche Gedanken macht“, sagt Markus Hörwick und schmunzelt: „Ich bin neugierig, was das Leben abseits von täglichen Pressekonferenzen, Champions League und Mannschaftsaufstellungen noch zu bieten hat - auch an Wochenenden...“ Und weiter: „Ich danke dem FC Bayern für eine unglaubliche Zeit, die ich miterleben durfte: am Ende war ich bei 19 Deutschen Meisterschaften und insgesamt 46 Titelgewinnen hautnah mit dabei.“

Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge: „Markus Hörwick hat immer mit Leidenschaft und Loyalität für den FC Bayern gearbeitet, er hat immer alles für den Verein gegeben. Im Namen des Vorstandes danke ich ihm ausdrücklich für 35 Jahre hervorragende Arbeit für den FC Bayern München.“

Nach dem Abschied von Markus Hörwick wird der Vorstand des FC Bayern den Medienbereich des Rekordmeisters umstrukturieren, davon wurde auch der Aufsichtsrat in Kenntnis gesetzt. Ab sofort werden die bisherigen Direktionen „Medien und Kommunikation“, „Neue Medien, Medienrechte und IT“, sowie die Abteilung „Public Affairs“ zusammengefasst zur neu geschaffenen Direktion „Medien, Digital und Kommunikation“. Direktor dieser neu geschaffenen Direktion wird Stefan Mennerich, dem im Zuge dessen auch Prokura verliehen wird. Durch diese Neuausrichtung soll die Medienarbeit des FC Bayern weiter gebündelt und somit noch fokussierter ausgerichtet werden.


Quelle: fcbayern.de


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FC-Bayern-Star droht Ausfall beim Bundesliga-Start


Getty Images - Jerome Boateng wird beim EM-Spiel gegen Frankreich vom Feld geführt

Schlechte Nachrichten für den FC Bayern und Verteidiger Jerome Boateng. Nach der Heimkehr von der EM ist der Abwehrspieler nach seiner Verletzung aus dem Halbfinale untersucht worden - nun droht erneut eine längere Pause.

Bayern München muss zum Auftakt der Fußball-Bundesliga am 26. August möglicherweise auf Jerome Boateng verzichten. Dem Abwehrspieler droht allem Anschein nach eine mehrwöchige Pause.
"Ich denke schon, dass es knapp wird mit dem Saisonstart, ich kann es nicht versprechen", sagte Boateng am Freitagnachmittag zu Medienvertretern.
Boateng am rechten Oberschenkel verletzt
Boateng war im EM-Halbfinale am Donnerstag in Marseille gegen Frankreich (0:2) in der 61. Minute ausgewechselt worden, offensichtlich mit einer Verletzung am rechten Oberschenkel.


Getty Images - Jerome Boateng hat sich verletzt

Nach der Rückkehr aus Frankreich war er in der Praxis von DFB-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt untersucht worden.

Verletzung ohne Gegnereinwirkung

Die Verletzung hatte Boateng ohne Einwirkung eines Gegenspielers bei einem Passversuch erlitten. Er saß nach der Auswechslung tief enttäuscht auf der Bank der deutschen Mannschaft.


Quelle: focus.de


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Denn die Spannung einer Wette ergibt sich aus der Überzeugung, es besser zu wissen und diese mittels eines Geldeinsatzes auf die Probe zu stellen.
Wetten Sie nicht, um Geld zu gewinnen oder um aus einem langweiligen Leben zu entkommen. Spielen Sie nur mit Einsätzen, welche Sie sich leisten können.
Wetten Sie nicht über ihre Verhältnisse.

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