Auch diese Woche nehmen die Preußen ihre Woche „englisch“. Allerdings sollen die kommenden beiden Spiele weitaus weniger „blutig“ verlaufen als die letzte englische Woche. Denn da war es nur ein magerer Punkt aus drei Spielen der für den SC Preußen Münster raussprang. Nun soll es besser verlaufen. Mit dem 3:1-Heimsieg gegen den Chemnitzer FC (Es war bereits der fünfte 3:1-Sieg der Adlerträger in dieser Saison) wurde ein solider Grundstein gelegt, auf den nun weiter gebaut werden soll.
Das Hinspiel – wieder mal ein 3:1
In der Hinrunde trafen beide Mannschaften bei herrlichem Wetter aufeinander. Morgen wird es dagegen bitterkalt. Also Schal, Handschuhe und Mütze eingepackt und unsere Jungs unterstützen! Auch das Hinspiel hatte die gleiche Torfolge wie der Sieg gegen Chemnitz. Nachdem man zunächst aus dem Nichts hinten lag, folgte dem Ausgleich auch ein Doppelschlag zum 3:1. Ex-Preuße Marco Königs, einer der Topstürmer dieser Drittligasaison, brachte die Fortunen frühzeitig mit 1:0 im Preußenstadion in Führung. Danach wirkte es so, als würde die Offensive Marc Heitmeier, seines Zeichens Abwehrchef des SCP, zu harmlos erscheinen. Also schnappte er sich in der eigenen Hälfte das Spielgerät und ließ in feinster Messi-Manier Kölner stehen wie Fahnenstangen und schweißte es unter die Unterkante der Latte, von wo der Ball unter großem Jubel ins Netz prallte.
Ein später Doppelschlag durch Björn Kopplin und Rogier Krohne rundete den damaligen 3:1 Sieg ab. In der vergangenen Saison rettete der SCP unter dem damaligen Trainer Ralf Loose gerade noch ein Unentschieden. Nach der Führung durch frühen Führung Dahmani erzielte Rocky Krohne in Unterzahl (Dominik Schmidt war (mal wieder) vom Platz geflogen) den Punkt. Damals wie morgen – ein Flutlichtspiel.
Brandgefährliches Sturmduo – holprige Abwehr
Marco Königs trifft diese Saison quasi wie er will. In 27 Einsätzen knipste der ehemalige Preuße bereits 13 mal, also fast in jedem zweiten Spiel. Nicht minder gefährlich agiert sein Nebenmann Julius Biada. Der 23-jährige erzielte zwar nur neun Tor für die Kölner Südstädter, legte aber zudem zehn Treffer auf und harmoniert mit Königs im Angriff scheinbar perfekt. Schwerstarbeit für die Defensive der Adlerträger, die am Samstag trotz des Sieges alles andere als sattelfest wirkte. Ein weiterer Ex-Preuße in Reihen der Fortuna hat sich auf das Verhindern von Toren spezialisiert. André Poggenborg spielte noch mit dem jetzigen SCP-Sportvorstand zusammen im Adlerdress. Nun spielt er gegen die Preußen. Und auch bei der Fortuna ist die Defensive die Achillesferse des Teams. Denn während man im Angriff hinter Großaspach und Dresden die drittbeste Offensive der gesamten Liga stellt, bedeuten 48 Gegentore den letzten Platz in dieser Kategorie.
Fortuna mit Heimstärke und interessanter Taktik
Doch beunruhigen muss diese Abwehrschwäche in Köln niemanden wirklich. Denn die Fortuna ist neben Großaspach so etwas wie die positive Überraschung dieser Saison. Hatte man vor der Saison am Rhein mit Abstiegskampf gerechnet, bedeutet Platz zehn in der Gesamttabelle das positive Mittelmaß, neun Punkte Vorsprung sind ein solides Polster auf einen Abstiegsplatz. Schlüssel dafür ist die Heimstärke der Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat. Acht der zehn Saisonsiege konnte man im Südstadion einfahren. Auf Kölner Seite hofft man morgen natürlich auf Nummer neun doch auch die Domstädter aus Westfalen haben einiges dagegen zu setzen. Denn nach dem 0:3 in Würzburg hat man insbesondere auf fremden Plätzen noch einiges wieder gut zu machen…
Wechsel in der SCP-Startelf deuten sich an
Mit Abdenour Amachaibou und Adriano Grimaldi brachte Horst Steffen am vergangenen Samstag frischen Wind und dies machte sich mit drei Toren in der zweiten Hälfte bezahlt. Gut möglich, dass sich beide am Dienstag wieder in der Startelf finden. Weichen müssten dann Marcel Reichwein und Rocky Krohne, die gegen Chemnitz blass blieben. Auch Mehmet Kara erwischte gegen robuste Sachsen nicht seinen besten Tag. Insofern könnte auch Elie Laprevotte wieder in die Partie rotieren. Gesetzt sein dürften Amaury Bischoff, der gegen Chemnitz dem Spiel Struktur verlieh und sich, wenn auch erst im Nachschuss, per Elfmeter in die Torschützenliste eintragen durfte, und Chris Philipps, der das Tor von Grimaldi traumhaft vorbereitete.
Horst Steffen kann derzeit nämlich auf alle Akteure zurückgreifen. Nur Simon Scherder und Jesse Weißenfels absolvierten am Montagmorgen ein separates Training mit leichten Ballübungen. Benny Schwarz, der Samstag noch geschont wurde, ist wieder voll dabei und auch Felix Müller, mit Grippe zuletzt außen vor, dürfte einem Einsatz wieder auf die positive Art entgegen „fiebern“.
Fortuna vor den Augen , Osna (nicht) im Hinterkopf
Der SCP steht vor einer Schlüsselwoche. Punktet man in Köln, gewinnt Dresden an der Bremer Brücke gegen die lila-weißen Niedersachsen wird das Derby zum wichtigsten Spiel der bisherigen Spielzeit. Doch der fatalste Fehler wäre, sich nicht nur auf das Spiel am Dienstagabend unter Flutlicht zu konzentrieren. Und so betonten auch die gefragten Spieler, man fokussiere sich ausschließlich auf Köln und könne sich selber ein erstes Endspiel erarbeiten. Genau das ist die richtige Einstellung. Vor dem Würzburg Spiel wurde auch viel gerechnet und das Ergebnis ist bekannt. Insofern gilt seit Samstag nur Köln. Morgen Abend wird man eine Tendenz erkennen, wo der Weg hingeht. Trainer Horst Steffen sprach vor dem Chemnitz Spiel noch davon, man müsse eine Serie hinlegen, um noch mal aktiv oben angreifen zu können. Schritt eins wurde am Samstag bereits getan. Die weiteren Schritte der Treppe nach oben können gerne am flogen. Am besten schon am Dienstag in Köln.
Steffen blickt positiv auf Preußen-Gastspiel bei Fortuna Köln
Gute Stimmung beim SC Preußen nach dem 3:1 über Chemnitz – das soll auch nach dem Liga-Gastspiel bei Fortuna Köln am Dienstag so bleiben. Trainer Horst Steffen registriert erfreut, dass seine Spieler ihm mehr und mehr folgen.
Eine Englische Woche lädt oft geradezu ein zu Rechenspielen, ihre Bedeutung wird gerne überhöht. Speziell, wenn Teil eins erfolgreich abgelaufen ist. Dabei gibt es für drei Partien binnen acht Tagen, wie sie aktuell für den SC Preußen anstehen, genauso maximal neun Zähler wie für drei Begegnungen im Samstag-Samstag-Rhythmus.
Vor dem Gastspiel der Münsteraner am Dienstag bei Fortuna Köln (19 Uhr) versucht Coach Horst Steffen nicht nur deshalb, die Dinge am Boden zu halten. In seiner kurzen Amtszeit gab es schließlich schon einmal diese Trilogie – mit dem ernüchternden Resultat von einem Punkt aus den Duellen mit Halle, Würzburg und Bremen. „Natürlich fantasieren alle gerne, vor allem nach Siegen. Aber dafür bin ich nicht zuständig“, sagt der 46-Jährige. Durch das 3:1 über Chemnitz am Samstag hat sein Team die Ausbeute der ersten Englischen Woche immerhin schon übertroffen und gleichzeitig die Hoffnung genährt, irgendwie wieder in den Aufstiegskampf eingreifen zu können. Doch auch den Erfolg über die Sachsen relativiert Steffen. „Sieht der Schiedsrichter vor dem 1:1 kein Handspiel, kann es auch laufen wie beim 0:1 gegen Halle, auch wenn da auch nicht alles schlecht war.“
Müller und Schwarz fit An dieser Haltung wird Horst Steffen wohl nichts mehr ändern. Zur Aufstellung gibt der Preußen-Coach nur die nötigsten Hinweise. Fest steht, dass er die volle Kapelle zur Verfügung hat. Felix Müller (Grippe) und Benjamin Schwarz (Knieprobleme), die zuletzt pausierten, trainieren wieder. Änderungen sind aber wohl eher in der vorderen Reihe zu erwarten, wo sich Adriano Grimaldi und speziell Abdenour Amachaibou nach ihrer Einwechslung gegen Chemnitz empfahlen. Bangen müssen also die etablierten Stürmer Marcel Reichwein und Rogier Krohne. Entgegen der ursprünglichen Planung fährt das Team erst am Dienstag um 11 Uhr ins Rheinland und absolviert zuvor noch eine Einheit in Münster. In Köln geht es nach dem Mittagessen in ein Tageshotel, wo das Trainer-Team dann noch eine Videoanalyse abhält. Der SCP hat den Abstand auf Rang drei bei sechs Zählern gehalten und weiß natürlich, dass der dort positionierte VfL Osnabrück am Mittwoch Spitzenreiter Dynamo Dresden empfängt, ehe er am Sonntag zum Derby an die Hammer Straße kommt. Doch um dann womöglich schon gleichzuziehen oder zumindest näher heranzurücken, ist ein Sieg am Rhein zunächst mal Pflicht. Und das wird so oder so eine heikle Nummer. „Bei Fortuna weiß man im Moment nie, was kommt“, sagt der Trainer mit Blick auf die jüngsten Resultate. Auf der einen Seiten stehen in diesem Jahr Kantersiege zu Hause gegen Rostock und Wiesbaden (5:1/4:1), auf der anderen die 2:3-Heimpleite gegen Kiel oder das 0:4 in Dresden am Samstag. Nur so viel weiß Steffen: „Die großen Kerle langen schon zu. Insgesamt hat sich Köln nach schwierigem Saisonstart deutlich gefestigt.“
Diesen Beweis möchten die Preußen natürlich auch erbringen, der Coach denkt weiter ausschließlich positiv. „Die Mannschaft verbessert sich. Peu à peu. Die Spieler merken, dass unsere Idee sie weiterbringt. Und es ist gut, wenn das Gefühl aufkommt, dass der Trainer Recht hat.“
Mehr Präsenz im Sechzehner Zumindest seine Wechsel gegen den CFC fruchteten zuletzt. Dass etwa Rogier Krohne schon zur Pause raus musste, war durchaus als allgemeines Signal zu verstehen. „Es ging auch um das Empfinden: Da ändert sich was. Die Neuen haben dann ja tatsächlich eine deutliche Belebung gebracht.“ Was sich Steffen jedoch noch mehr wünscht, ist eine höhere Präsenz, „wenn Flanken in den Sechzehner segeln“.
Derzeit hält der Coach fast alle Spieler, auch die, die wenig Einsatzzeit erhalten, trotz des großen Kaders bei Laune. „Ich will allen Vertrauen vermitteln, werde aber auch keinen trösten oder mich über Gebühr rechtfertigen. Wer das braucht, ist nicht erwachsen.“ Wie so oft – alles eine Frage des Erfolges.
Souza mit purem Willen zum 9. Heimsieg Fortuna Köln gewinnt 2:1 gegen Münster
Vom Anpfiff weg entwickelte sich im Südstadion eine rassige Partie mit einer Reihe an Abschlusssituationen. Die Fortuna erspielte sich dabei ein Chancenplus und ging verdient durch Biada in Front. Münster schaffte etwas überraschend den Ausgleich, ehe Souza in der Schlussphase mit purem Willen den Siegtreffer für die Fortuna markierte.
Münster kam mit viel Schwung in die Partie: Von Beginn an setzten die Preußen die Fortuna im Südstadion unter Druck. So tauchte Amachaibou direkt nach dem Anstoß vor Poggenborg auf (1.). Die Koschinat-Elf brauchte ein paar Minuten, um sich zu sortieren, setzte aber mit einem Abschluss von Dahmani die erste Duftmarke (5.). In der Folge fand die Fortuna ihren Rhythmus und erhöhte die Schlagzahl in Richtung Münster-Tor. So verbuchte die Koschinat-Elf eine Reihe an Abschlussituationen wie Kopbälle von Uaferro und Biada (11./12.). Zudem erzwangen die Kölner eine Reihe an Ecken, sodass immer wieder Bälle in Richtung Münsteraner Strafraum segelten. Zwar schafften es die Preußen über ihr kombinationssicheres Zentrum Kara und Bischoff für Entlastung zu sorgen. Der Kölner Führungstreffer fiel aber nicht unverdient: Dahmani legte an der Strafraumkante auf Biada quer, der den Ball an Lomb vorbei ins Netz schob (19.). Anschließend eröffnete die Fortuna einen Sturm an Abschlüssen, auch wenn Dahmani (22./25.), Königs (22.) und Uaferro nach der inzwischen fünften Ecke (23.) ohne Erfolg blieben. Zudem scheiterte Königs nach einer kurzen Verschnaufpause an Lomb (33.). Anschließend beruhigte sich die Partie, auch wenn Münster immer wieder versuchte die Fortuna in Umschaltmomenten zu erwischen. Ein Freistoß von Bischoff war jedoch die einzig nennenswerte Torannäherung der Preußen (40.). So ging es mit einer 1:0-Führung der Fortuna in die Kabine.
Der zweite Abschnitt im Südstadion begann anschließend wie der Erste - mit Abschlusssituationen: Nach Vorarbeit Biada zielte Dahmani über den Preußen-Kasten (48.). Quasi im Gegenzug scheiterte Hoffmann aus spitzem Winkel an Poggenborg (50.). Die Fortuna schaffte es aber immer wieder sich schnell und direkt in Richtung Münster-Tor vorzuarbeiten: Biada zimmerte dabei eine Kombination mit Dahmani über das Gehäuse (58.). Kurz darauf zischte ein Freistoß des 23-Jährigen am Pfosten vorbei (63.). Die Fortuna war dem zweiten Treffer näher, nutzte ihre Chancen aber nicht. Schließlich machte Münster in einer Phase des Belauerns etwas aus dem Nichts den Ausgleich, als Grimaldi eine Flanke von Tritz einnickte (72.). Münster hatte nun Oberwasser: So verpasste Grimaldi knapp seinen Doppelpack (79.). Schließlich zielte Bischoff bei einem Freistoß von der Strafraumkante drüber (82.). Der Fortuna sollte jedoch der Lucky Punch in der Partie gelingen: Glockner schickte mit einem Diagonalball Souza auf die Reise, der das Leder mit purer Entschlosssenheit aus spitzem Winkel in die Maschen drosch (85.). Es war zugleich der Siegtreffer für die Fortuna.
Weiter geht es für die Fortuna am kommenden Samstag um 14 Uhr mit dem Auftritt bei der SG Sonnenhof Großaspach. Preußen Münster empfängt einen Tag später zum Derby den VfL Osnabrück.
FortunaTV - Die Interviews zum Heimsieg gegen Preußen Münster
Die Adlerträger starteten etwas besser in die Partie, aber nach wenigen Minuten übernahm die Fortuna mehr und mehr die Kontrolle und ließ den SCP kaum noch Luft zum atmen. In der 19. Minute sorgte Julius Biada im Zusammenspiel mit Hamdi Dahmani für den verdienten Führungstreffer zum 1:0. Auch im zweiten Durchgang war die Koschinat-Elf die spielbestimmende Mannschaft. Wie aus dem Nichts waren es jedoch die Münsteraner, die in der 72. Minute durch Grimaldi den Ausgleich erzielten. Doch die Fortuna hat einen Edeljoker. Cauly Oliveira Souza ließ die Fortuna-Fans mit seinem Siegestor in der 85. Minute am Ende jubeln. Am Samstag geht es für die Kölner direkt weiter. Um 14 Uhr ist die Fortuna bei der SG Sonnenhof Großaspach zu Gast. Hier gibt es die Stimmen zum Heimsieg gegen Preußen Münster.
Fortuna Köln 2:1! Biada und Souza schießen die Preußen ab
Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Lasse Koslowski ließen die Fans auf den Rängen bunte Luftballons in den regnerischen Himmel fliegen und feierten ihre Mannschaft.
Fortuna Köln besiegte in einer intensiven Partie Preußen Münster mit 2:1 und dokumentierte eindrucksvoll, dass sie die Flutlichtkönige der Dritten Liga sind.
„Hut ab vor der Leistung der Jungs. Nach dem Ausgleich hatte ich leise Befürchtungen, dass wir sogar noch verlieren könnten“, gab Trainer Uwe Koschinat zu. „Wie die Mannschaft aber zurückgekommen ist, verdient höchsten Respekt.“
Umjubelter Held war Cauly Oliveira Souza. Der Brasilianer lief nach tollem Pass von Andreas Glockner alleine auf den Preußen-Kasten zu und hämmerte den Ball aus spitzem Winkel ins Tor (86 .).
„Ich habe einfach draufgehalten. Zum Glück war das Ding drin“, meinte der Matchwinner.
Zuvor hatte Julius Biada seinen Torlauf mit seinem elften Saisontreffer bestätigt. Die Gastgeber versäumten es aber danach trotz einer Vielzahl von Chancen das 2:0 zu machen und wurden durch das 1:1 von Grimaldi bestraft. Doch Cauly rettete den Fortuna-Abend.
Die Kölner besiegen Münster bei Wind und Regen durch ein spätes Joker-Tor verdient mit 2:1
Die Fortuna feiert weiter Fußball-Feste unter Flutlicht. Auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich ließ sich die Mannschaft von Uwe Koschinat nicht beirren und sicherte sich am Dienstagabend vor 1.960 Zuschauern im Südstadion einen verdienten 2:1-Erfolg gegen Preußen Münster. Es war nass, kalt und windig, aber die Art und Weise wie die offensiv agierenden Kölner die Punkte 37 bis 39 einfuhren und sich wieder auf Rang acht in der 3. Liga verbesserten, erwärmte die Herzen der heimischen Anhänger. Es begann indes mit einer Unachtsamkeit. Schon in der ersten Minute musste Andre Poggenborg am kurzen Pfosten einen Schuss des Ex-Fortunen Abdenour Amachaibou abwehren. Nach sechs Minuten war Hamdi Dahmani zu eigensinnig, anstatt auf den frei stehenden Julius Baida quer zu legen, scheiterte er an Münsters Keeper Niklas Lomb. Nach 20 Minuten machten die beiden es dann besser. Diesmal bediente Dahmani seinen Mitspieler und Fortunas Shootingstar traf überlegt flach in die rechte Ecke zum 1:0. Eine folgenschwere gelbe Karte kassierte Marco Königs sieben Minuten danach, als er einen Tick zu spät kam und Lomb mit dem Fuß am Kopf traf. Der Torjäger ist nun in Großaspach gesperrt.
Königs hatte dann noch das 2:0 auf dem Fuß, aber sein Schuss ins kurze Eck war zu harmlos und schwach (34.). Insgesamt trat die Fortuna aber mit der Dreierkette Uaferro, Flottmann, Hörnig sehr souverän auf, Münster hatte wenige Abschlüsse. Andreas Glockner spielte trotz Rückkehrer Kristoffer Andersen im zentralen Mittelfeld und überzeugte nicht nur seinen Trainer. „Für mich war Andreas Glockner heute der überragende Mann. Was er noch tief in der 80. Minute an Sprints auf den Platz gebracht hat, wie präsent er war, und wie gut er im Übergangsspiel den Ball immer wieder in die Spitze gespielt hat, das hatte wirklich Qualität. Er wurde lange Zeit sehr kritisch gesehen, aber er hat sich nie eingegraben, sondern er war immer fokussiert“, lobte ihn Koschinat.
Erneut Dahmani verpasste die Vorentscheidung. Mutterseelenallein schoss der Mittelfeldspieler vom Elfmeterpunkt aus weit über das gegnerische Tor (48.). Es kam, wie es oft in solchen Fällen kommt. Münster traf zum 1:1, nachdem die Kölner schon längst das 2:0 hätten erzielen müssen. Eine Flanke von Stephane Tritz köpfte Joker Adriano Grimaldi zum Ausgleich ins Netz (73.). Die Preußen hatten nun auch eine Viertelstunde Oberwasser, bis Cauly Oliveira Souza seinen großen Auftritt hatte. Glockner schickte ihn gekonnt auf die Reise. Der eingewechselte Brasilianer griff über rechts an, hatte aber einen spitzen Winkel zum Tor, er verzögerte geschickt und knallte die Kugel aus fünf Metern mit Karacho unter das Gebälk zum vielumjubelten Siegtreffer (86.). „Der Cauly hat in der Situation eine gehörige Portion Egoismus an den Tag gelegt. Ein Querpass auf Johannes Rahn wäre mit Sicherheit eine sinnvollere Variante gewesen. Aber der Junge hat so viel Qualität im Fuß, dass er das Ding dann reingehauen hat. Und dann sollte man ihn im Nachhinein auch nicht kritisieren, sondern loben“, konstatierte Koschinat. Stimmen zum Spiel: Andreas Glockner (Fortuna) „Wir haben das umgesetzt, was wir wollten. Wir haben das Spiel zu einem physischen gemacht. Wir sind mittlerweile als Mannschaft gewachsen. Die Abläufe sind aus dem Training drin. Im Endeffekt spielt es keine Rolle, wer mit wem spielt. Kris und ich verstehen uns auch neben dem Platz sehr gut. Es hat Spaß gemacht mit ihm zu spielen, er ist ein super Fußballer. Dass ich den Siegtreffer vorbereitet habe, ist umso schöner. Ich denke, wir haben am Ende auch verdient gewonnen.“ Cauly Oliveira Souza (Fortuna) „Der Winkel war spitz. Ich habe einfach drauf gezogen und mein Bestes versucht. Zum Glück ist der Ball rein gegangen. Nach der klaren Niederlage in Dresden war der Sieg wichtig. Die Flutlichtspiele sind immer eine extra Portion Motivation für uns. Irgendwie klappt es auch immer wieder sehr gut.“ Daniel Flottmann (Kapitän Fortuna) „Der Sieg war unter dem Strich verdient. Aber spätestens nach der vergebenen Chance von Hamdi zu Beginn der zweiten Halbzeit dachte ich, nicht, dass sich das noch rächt. Ich bin froh, dass ich mal nicht Recht hatte. Da haben wir heute mal die Regel gebrochen. Das tut uns auch richtig gut, weil wir sehr viel investiert haben. In Dresden waren wir auch schon mutig, da ist es aber leider nach hinten losgegangen. Heute haben wir uns dafür belohnt. So kann es gerne weiter gehen.“ Horst Steffen (Trainer Münster) „Beide Mannschaften haben immer wieder versucht, sich Torchancen zu erarbeiten. Und beide waren eher offensiv denkend. Wir waren gerade in der ersten Halbzeit in einigen Situationen nicht schnell genug da. Die Mannschaft wollte nach dem Ausgleich noch ein bisschen mehr und wir haben uns dann einen Fehler zu viel geleistet im Spielaufbau. Aufgrund der größeren Torchancen hatte die Fortuna das auch verdient. Aber, so wie das Spiel lief, kann es auch mal in die andere Richtung gehen. Die Fortuna hat vorne enorme Qualität, und das war auch permanent zu spüren. Bei uns fehlte vorne wie hinten die Entschlossenheit, um den Gegner ernsthaft in Gefahr zu bringen.“ Uwe Koschinat (Trainer Fortuna) „Mit nur einem Punkt oder einer Niederlage hätte ich heute schwer leben können. Weil es mir für meine Mannschaft leidgetan hätte, die in dieser zweiten englischen Woche wahnsinnig viel investiert hat. Wir haben den Mut gehabt, wieder sehr offen zu spielen. Wir hatten heute auch eine sehr hohe Präsenz bei eigenen Standardsituationen. Anfang der zweiten Halbzeit hätten wir das Spiel zu machen können. Nach dem 1:1 hatte ich große Angst, dass wir nicht mehr die Reserven haben, um nochmal zurückzuschlagen. In Summe haben wir verdient gewonnen. Wenn ich mir die Leistung meiner Mannschaft in den letzten Wochen anschaue, dann tragen wir zur Attraktivität eines Spiels eine ganze Menge bei. Das Spiel hat heute trotz der kalten Witterung auch von außen beim Zuschauen viel Spaß gemacht.“
Halbfinale im Bitburger-Pokal ausgelost Fortuna Klön reist zum FC Hennef
Die Halbfinalpaarungen des Bitburger-Pokals stehen fest: Die Fortuna reist zum FC Hennef 05. Das hat die heutige Auslosung bei Köln.TV ergeben. Der genaue Spieltermin steht noch nicht fest.
Es ist das zweite Heimspiel für den FC Hennef 05 in dieser Pokalsaison. Der Regionalliga-Absteiger hat in der 1. Runde Mittelrheinligist Spvg. Wesseling-Urfeld zuhause mit 2:0 geschlagen. In den folgenden Runden setzte man sich auswärts mit 4:0 beim Bezirksligisten FC Spich und zuletzt beim Mittelrheinligisten TV Herkenrath 09 mit 2:1 durch. Der genaue Spieltermin für das Pokalhalbfinale der Fortuna steht noch nicht fest. Im zweiten Halbfinale empfängt Viktoria Köln Mittelrheinligist Borussia Freialdenhoven.
Der Sieger des Bitburger-Pokals ist automatisch für die 1. Runde im DFB-Pokal qualifiziert. Zuletzt hatte die Fortuna in der Saison 2013/14 am DFB-Pokal teilgenommen. Damals mussten sich die Kölner in der ersten Runde Bundesligist Mainz 05 nur knapp mit 1:2 geschlagen geben.
Akustische Webcam Laberthier labert hier über die Fortuna und ihr Fanradio
Beim 1. FC Köln am Geißbockheim schaut Bruno Laberthier an jedem freien Tag, den der Herrgott Training sein lässt, vorbei und sieht nach dem Rechten. Die Fortuna aus der Südstadt hat er seit ewigen Zeiten als kölscher Unterhund ins Herz geschlossen. Und dass schöner Fuppes auch auf der anderen Rheinseite gespielt wird, weiß er ebenfalls. Außerdem schreibt er Romane: „Alle Böcke beißen …“ ist der erste (Un)Sittenroman über den 1. FC Köln, nun folgte mit "Alle Heiner freu'n sich ..." ein Fußball-Krimi über Darmstadt 98. Bruno Laberthiers Kolumnen erscheinen offline und online, also in der RHEINFUSSBALL Printausgabe und bei rheinfussball.de. Dass es endlich auch bei der Fortuna ein Fanradio gibt, war (a) höchste Zeit. Außerdem war es (b) nach einigen Anlaufschwierigkeiten das Aufschließen zu den Vereinen im SNO (Sehr Nahen Osten), die so etwas schon länger richtig gut machen. Und (c) war es bei beim zweiten Einsatz im Heimspiel gegen Preußen Münster gestern ein absoluter Hinhörer.
Die kölsche Sabine Töpperwien und der südstädtische Manni Breuckmann gaben – und geben hoffentlich weiterhin mit demselben Know-How und Engagement – ihr Bestes. Als da wäre: Herzblut gekoppelt mit Ahnung vom Spiel und der Gabe, das Spielgeschehen „auf Ballhöhe“ ins Mikro zu plappern. Auch gesagt werden muss, dass die Technik in der ersten Halbzeit gegen Münster eine Hürde darstellte, die es den zahlreichen Fortunafans in Bulawayo (Simbabwe), Córdoba (Argentinien und Spanien) oder Sapporo (nur Japan) nicht immer einfach macht, sich auf die Tonspur der Radioreporter durchzuhören.
Denn vor lauter Stadionatmosphäre aus dem Hintergrund fiel es schon ein bisschen schwer, sich auf das Heraustexten des Spielgeschehens einzuhören: übrigens ein Phänomen, das schon Nick Hornby zur Verzweiflung brachte, der für Radiofußball nur wenig übrighatte, weil ihm das lauthalsige Anspannen und Abseufzen der Stadionbesucher im Moment des sich abspielenden Geschehens immer schneller zu Ohren kamen als die Wortwerdung der Spielszenen durch die Heraustexter des Geschehens in den Äther. Das lag beim Fanradio der Fortuna wie gesagt vor allem an der Technik. Man hatte vor dem Notebook-Lautsprecher das Gefühl, besonders weithörig zu sein, analog zur Weitsichtigkeit bei denen, die zwar Lesebrillen brauchen, aber genau mitkriegen, was sich zwei Kilometer entfernt tut. In der zweiten Hälfte gegen die Westfalen wurde diese weitwinkelige akustische Webcam dann deutlich besser. Die Fortuna schließt damit auf in die Liga der digital verdrahteten Vereine, die in Echtzeit übertragen, was Sache ist – zumindest akustisch.
Und genau das kann es bringen, egal ob in Asien, Afrika oder Lateinamerika: „Wir rasten aus, wir rasten aus!“ (20.44 Uhr, 53 Sekunden beim Siegtreffer der Fortuna durch Oliveira Souza) „Ich bin gerade ein bisschen gefläscht, das war ein so geiles Tor von Cauly“ (20.48 Uhr und 5 Sekunden) „Drei Minuten kriegen wir hier angezeigt“ (20.49 Uhr, 14 Sekunden) „Ich hab’s vorher prophezeit, ich hab 2:1 getippt!“ (20.52 Uhr, zwei Sekunden) „Wir feiern wo auch immer, feiert Ihr auch!“ (20.53 Uhr, 20 Sekunden)
EXPRESS-Kommentar Kölns geilsten Fußball? Gibt's im Süden, nicht in Müngersdorf!
Nur ein Sieg in sieben Spielen, zuletzt ein trostloses 1:1 in Ingolstadt sowie Pleiten gegen Berlin und Gladbach. Die Rückrundenbilanz des 1. FC Köln ist ernüchternd, auch weil die Spiele der letzten Wochen nicht wirklich ansehnlich waren.
Zweifellos: Die FC-Ausbeute ist insgesamt absolut vorzeigbar. 30 Punkte, der Klassenerhalt so gut wie eingetütet, die notorische Unruhe im Verein ist Vergangenheit. In Hannover, Hoffenheim und Frankfurt träumt man von solchen Momentaufnahmen.
Tore satt im Kölner Süden
Dennoch haben viele Fußballfans Sehnsucht nach etwas Spektakel – und in Müngersdorf wird das, abgesehen von tollen Geburtstags-Choreos, momentan nicht geboten. Daher unser Tipp: Schauen Sie mal sieben Kilometer weiter südöstlich in Zollstock vorbei!
Im Südstadion bietet der SC Fortuna Köln Fußball, wie man ihn sich wünscht: Schnell, intensiv, aggressiv, stets tor- und fast immer erfolgreich. Sieben der letzten acht Heimspiele gewann die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat. Torverhältnis dabei: 24:10! Vor eigenem Publikum gab’s in dieser Saison noch kein einziges 0:0.
In Großaspach darf geträumt werden Fortuna Köln zu Gast im Fautenhau
Sie sind eine der größten Überraschungen in dieser Saison. Im letzten Jahr als Aufsteiger aus der Regionalliga noch um den Klassenerhalt gespielt, findet sich die SG Sonnenhof Großaspach aktuell in der Spitzengruppe der Liga wieder. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga wäre der größte Erfolg der bisherigen Vereinsgeschichte.
Dieser liegt momentan mehr als im Bereich des Möglichen. Nur zwei Punkte beträgt der Rückstand auf den dritten Platz, der zur Aufstiegsrelegation berechtigt. Zwischen den großen Namen wie Dresden, Aue und Osnabrück hat es sich die SG Sonnenhof Großaspach oben in der Tabelle gemütlich gemacht. Zwar startete die Mannschaft von Trainer Rüdiger Rehm eher verhalten in die Spielzeit, doch neun Spiele ohne Niederlage katapultierten die SGS Mitte der Hinrunde zwischenzeitlich sogar auf einen direkten Aufstiegsplatz. Am ausgerufenen Saisonziel Klassenerhalt zweifelt in Großaspach mittlerweile niemand mehr. Die magische 40-Punkte-Marke ist bereits geknackt, die Mannschaft kann befreit aufspielen. Dabei könnte die SGS für andere Konkurrenten um den Aufstieg durchaus noch zum Stolperstein werden. Denn niemand erwartet den Sprung in die 2. Liga. Vielmehr schielen andere Vereine auf einen Einbruch der Rehm-Elf.
Als Einheit auftreten
Hinter Spitzenreiter Dynamo Dresden stellt Großaspach den zweitbesten Angriff der Liga. Mittelstürmer Pascal Breier, der im Sommer von den Stuttgarter Amateuren kam, sticht dabei mit elf Treffern besonders hervor. Mit Michele Rizzi hat Trainer Rüdiger Rehm zudem einen der torgefährlichsten Mittelfeldspieler in seinem Team. Schon neun Tore stehen auf dem Konto des 27-Jährigen. Der Kader der SGS strotzt nicht unbedingt vor Erfahrung, dafür funktioniert das Team als Einheit mit Spielern wie Shqiprim Binakaj, Michele Rizzi oder Daniel Hägele, die bereits seit mehreren Jahren im Verein sind. Besonders für diese Akteure wäre der Aufstieg in die 2. Liga mit dem Verein, dem sie schon so lange treu sind, ein Riesenerlebnis.
Das gallische Dorf kann befreit aufspielen
Im Konzert von Traditionsvereinen wie Erzgebirge Aue, VfL Osnabrück und Preußen Münster kommt die SG Sonnenhof Großaspach als kleine Schulband daher. Die Elf von Trainer Rüdiger Rehm hat in dieser Saison jedoch mehrfach bewiesen, wie lernfähig und entwicklungswillig sie ist. Nach dem kleinen Durchhänger von drei Niederlagen in Folge meldete sich Großaspach zuletzt mit einem 2:0-Sieg beim Chemnitzer FC zurück. Während die Sachsen zu Saisonbeginn als einer der Top Aufstiegskandidaten gehandelt wurden und nun um den Klassenerhalt kämpfen, ist die Ausgangslage in Großaspach komplett umgekehrt. Die Rehm-Elf kann befreit aufspielen. Während die Fans in Aue oder Osnabrück langsam die Erwartungshaltung für einen Aufstieg entwickeln, kann Rüdiger Rehm mit seinem Team in Ruhe arbeiten. Keiner erwartet den Aufstieg der Sonnenhof-Elf. Doch warum sollte der Großaspach am Ende der Saison nicht doch einfach klangheimlich gelingen?
GEMEINSAM ZUM ERSTEN HEIMERFOLG 2016 (pm) Die SG Sonnenhof Großaspach trifft am kommenden Samstag auf den SC Fortuna Köln. Anpfiff in der heimischen mechatronik Arena ist um 14 Uhr.
Nichts für schwache Nerven war die Partie am vergangenen Dienstag beim Chemnitzer FC. Flutlicht, Temperaturen um den Gefrierpunkt, tiefer Boden, Kampf um jeden Zentimeter, zwei verschossene Foulelfmeter und Torchancen auf beiden Seiten. Die Partie hatte vieles von dem, was die 3. Liga ausmacht und die SG durfte am Ende drei Punkte mit nach Aspach nehmen. Für Rüdiger Rehm war die mannschaftliche Geschlossenheit entscheidend für den Erfolg. „Das macht ein Team aus. Jeder hat seinen Fehler oder den seines Mitspielers ausgebügelt und schlussendlich hierdurch für den Sieg gesorgt“, sagte der Cheftrainer direkt nach Ende der Partie.
Der in der Mannschaft und im Verein gelebte Teamgedanke wird auch am kommenden Samstag einer der entscheidenden Faktoren für weitere Punkte sein. Zu Gast ist dann der SC Fortuna Köln und somit eine Mannschaft, die nur fünf Punkte hinter den Aspachern liegt und unter Woche ebenfalls einen weiteren Erfolg feiern durfte. Gegen den SC Preußen Münster bestimmten die Domstädter das Geschehen auf dem Platz und siegten verdient mit 2:1. „Die Fortuna gehört zu den Mannschaften der Stunde und belegt nicht umsonst den zweiten Platz in der Rückrundentabelle. Wir sind durch das Hinspiel in Köln gewarnt und wissen deshalb, was auf uns zukommt. Gleichzeitig freuen wir uns sehr auf die Partie und gehen diese wie immer optimistisch an. Wir möchten die zuletzt starke Offensive der Fortuna stoppen, die durch die entsprechende Spielweise entstehenden Lücken in der Defensive der Kölner konsequent nutzen und uns Chancen erarbeiten. Ich erwarte hierbei die gleiche Bereitschaft wie unter der Woche in Chemnitz. Zudem benötigen wir für einen Erfolg auch die Unterstützung unseres Publikums“, sagt Rüdiger Rehm.
Verzichten muss der Cheftrainer beim Heimspiel auf Tobias Schröck. Der defensive Mittelfeldspieler musste am Dienstag verletzt ausgewechselt werden. Die Diagnose: Muskelfaserriss im Oberschenkel, zusätzlich könnte Stand heute auch die Sehne betroffen sein, weshalb noch nicht feststeht, wie lange der 23-Jährige ausfallen wird. Ebenfalls steht Kevin Broll nicht zur Verfügung. Der Keeper zog sich bei der Trainingseinheit in Chemnitz einen Bänderanriss im Sprunggelenk zu. Robin Binder und Pascal Sohm befinden sich weiterhin im Aufbautraining. Dagegen hat Pascal Breier seine Zerrung auskuriert und konnte bereits in Chemnitz in den letzten Minuten eingewechselt werden.
Sport im Westen | 05.03.2016 | Verfügbar bis 05.03.2016 | WDR Fortuna Köln ist zu Gast bei der ambitionierten SG Sonnenhof Großaspach. Der WDR zeigt die Partie im Stream ab 14 Uhr.
Am Samstag ist Fortuna Köln bei der SG Sonnenhof Großaspach antreten. Der Klassenerhalt ist der Südstadt-Elf schon fast nicht mehr zu nehmen. Köln - Noch will sich Uwe Koschinat nicht auf ein neues Saisonziel festlegen. "Erst wenn die 45 Punkte erreicht sind", sagt der Trainer des SC Fortuna Köln. "Und natürlich nach Absprache mit der Vereinsführung." So lange steht laut Koschinat einzig der Klassenerhalt im Fokus. "Aber natürlich sind wir auf einem guten Weg", so der Coach - eine Untertreibung.
Nach dem überzeugenden 2:1 (1:0)-Erfolg am Dienstag gegen Preußen Münster beträgt das Polster auf den Tabellenkeller der Dritten Liga luxuriöse zehn Punkte, nach oben ist es deutlich knapper.
Keine Träumereien von Koschinat
Doch von solchen Träumereien möchte Koschinat nach wie vor nichts wissen, obwohl das Leistungsvermögen seiner Mannschaft sie durchaus zulassen könnten. Vor den fußballerischen Qualitäten von Julius Biada und Marco Königs warnt mittlerweile jeder gegnerische Trainer.
In ihrem Windschatten drängen sich aber auch Hamdi Dahmani, Lars Bender und Cauly Oliveira Souza immer stärker auf. Der Brasilianer Souza, der mit seinem Treffer gegen Münster kurz vor Schluss zum umjubelten Matchwinner avancierte, hätte sich mit dieser Szene allerdings auch zum Egoisten des Abends degradieren können.
Der 20-Jährige hatte sich in der 85. Minute nach einem langen Ball von Andreas Glockner in Richtung Preußen-Tor aufgemacht, drang allerdings in spitzem Winkel in den Strafraum ein. "Normalerweise muss man den Ball dann querlegen", erklärte Koschinat. Oliveira Souza tat das nicht - er hämmerte den Ball humorlos unter die Latte. "Da hat Cauly eine gehörige Portion Egoismus an den Tag gelegt. Aber er hat nun mal so viel Qualität im Fuß", so Fortunas Trainer.
Kein Vorbeikommen an Königs und Biada
Ein Querpass hätte womöglich dem eingewechselten Johannes Rahn ein Tor und somit den Weg aus der Krise ermöglicht. Kölns Top-Torjäger a.D. traf zuletzt am 28. August, Rahn stand in dieser Saison nur siebenmal in der Startelf. An Königs und Biada kommt er momentan einfach nicht vorbei.
In der Partie am Samstag bei der SG Sonnenhof Großaspach (14 Uhr) könnte Rahns Knoten aber dennoch platzen. Denn dort sind voraussichtlich wieder die Dienste des 30-Jährigen in der Startelf gefragt, da Königs gelbgesperrt fehlt. "Jo bringt natürlich extrem viel Geschwindigkeit und Kopfballstärke ins Spiel", lobte Koschinat. "Außerdem hat er sich im Training nie hängen lassen."
Fortunas Trainer sucht allerdings auch schon nach alternativen Einsatzgebieten für Rahn. Denn der Stürmer steht noch über das Saisonende hinaus beim Südstadt-Klub unter Vertrag. "Deshalb hat er in Dresden auch im zentralen Mittelfeld gespielt. Ich fand es auch gut, wie Jo in einigen Szenen sein Stürmer-Gen mit eingebracht hat", befand Koschinat zufrieden.
Für die Begegnung in Großaspach plant der Coach Rahn allerdings wohl wieder in vorderster Reihe ein. Die Vorgabe ist eindeutig: "Ich habe große, große Hoffnung, dass wir dort die 40 Punkte-Marke knacken", sagt Koschinat.
Fortuna Köln zählt zu den Positivüberraschungen der 3. Liga. Der Plan, auf junge, hungrige und entwicklungsfähige Spieler zu setzen, geht auf.
Cimo Röcker ist zwar erst 22 Jahre jung, erlebt hat der Blondschopf mit dem smarten Lächeln aber schon so einiges, wovon er seinen neuen Teamkollegen erzählen kann. Die Geschichte vom 10. Juli 2011 etwa, als er mit der deutschen U17-Nationalmannschaft vor über 94.000 Zuschauern im Aztekenstadion von Mexico City auflief. Das Spiel um Platz drei (3:4 gegen Brasilien) war für die deutsche Elf das Highlight der Weltmeisterschaft, bei der Röcker ebenso als Stammkraft agierte, wie wenige Wochen zuvor bei der U17-EM, als die Deutschen erst im Finale von den Niederlanden gestoppt werden konnten.
Als „hochdekorierter Juniorennationalspieler“, wie Fortuna-Trainer Uwe Koschinat seinen Neuzugang beschreibt, stand Röcker auch bei Werder Bremen schnell im Fokus. Ihm gehöre die Zukunft, hatte Werders damaliger Coach Thomas Schaaf über den Linksverteidiger gesagt, der seit der U14 an der Weser kickte und früh mit einem Profivertrag ausgestattet wurde.
Den Durchbruch schaffte Röcker, oft durch Verletzungen zurückgeworfen, aber weder in Bremen noch in Hannover, wo er 14 Mal für die zweite Mannschaft spielte. „Cimo“, sagt Koschinat, „ist ein sehr spannender Spieler und ein geerdeter Junge. Man spürt, dass es ihm guttut, sich bei uns dauerhaft in einer ersten Mannschaft behaupten zu können, statt sich über die Reservemannschaft empfehlen zu müssen.“ In puncto Fitness hat der Linksfuß allerdings noch eine Menge aufzuholen, weil er zuletzt ein halbes Jahr vereinslos war und alleine trainierte. „Wir haben die totale Bereitschaft, Cimo aufzubauen. Ich hoffe, dass er im April auf ein Topniveau kommt“, so der Fortuna-Coach.
Cimo Röcker ist eine Verpflichtung mit Perspektive, auch weil er mittelfristig Tobias Fink ersetzen könnte. Der 32-Jährige liebäugelt mit einem Ende seiner Karriere nach der Saison. Dagegen steht Röcker, wie auch der vom 1. FC Nürnberg II gekommene Christopher Theisen (22) , womöglich erst am Anfang einer vielversprechenden Entwicklung und passt damit perfekt in Fortunas „Beuteschema“.
Modell „Darmstadt light“ Auf der Suche nach potenziellen Leistungsträgern sind die Südstädter, allein schon aus finanziellen Gründen, darauf angewiesen, ganz genau hinzuschauen. Potenziale erkennen, gezielt fördern und bestmöglich einsetzen – so lautet das Credo. Uwe Koschinat beschreibt es so: „Um in der 3. Liga auf einem richtig guten Niveau spielen zu können, müssen wir Spieler in persönlich schwierigen Phasen abholen, sie aufbauen und zu ihrer alten Stärke führen. Wir sind eine Art ‚Darmstadt light‘.“
Die „Lilien“ schlagen sich nach ihrem Durchmarsch von der dritten in die erste Liga auch im Oberhaus hervorragend und setzen dabei vornehmlich auf Spieler, denen bei anderen Vereinen der Durchbruch verwehrt blieb. „Wenn auch Fortuna als ein Verein wahrgenommen wird, in dem sich Spieler nach einer schweren Phase mit harter Arbeit in Ruhe entwickeln können, dann ist das sehr positiv. Das macht uns gerade für junge Spieler interessant“, erklärt Koschinat. Beispiele dafür, dass es dem Übungsleiter und seinem Trainerteam gelingt, Spieler nachhaltig zu entwickeln, gibt es im aktuellen Kader gleich mehrere.
Julius Biada etwa, der sich in Darmstadt nicht durchsetzen konnte. Nach einem halben Jahr Anlaufzeit zählt der 23-Jährige mittlerweile zu den Leistungsträgern im Team. Eine ähnliche Entwicklung nahm auch Cauly Oliveira Souza, dem ebenfalls die Zeit und Geduld entgegengebracht wurde, sein Potenzial auszuschöpfen. Ganz ohne Anlaufzeit funktionierte dagegen Torjäger Marco Königs, der nach einer unbefriedigenden Station in Wiesbaden und einer Leihe in der Südstadt eine neue sportliche Heimat mit Wohlfühlfaktor fand.
„Klar ist, einen Marco Königs in aktueller Form würde Fortuna nie wieder kriegen“, weiß Koschinat. Der Fußballlehrer hat Gefallen an der Arbeit mit Spielern gefunden, die die Fortuna als echte Chance begreifen: „Mir macht es wahnsinnig Spaß, solche Spieler aus der kleinen Talsohle herauszuholen und auf ihr Topniveau zu hieven. Es sind diese hungrigen Jungs, die wir für unsere Art, Fußball zu spielen, brauchen.“
Schritt für Schritt entwickeln Dass Leistungen wie jene von Königs und Biada zwangsläufig Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen wecken, gehört zum Geschäft. „Es ist ein großer Reiz, daran zu arbeiten, dass Fortuna Köln langfristig nicht Zwischenschritt, sondern finaler Schritt für viele Spieler wird“, sagt Koschinat. Vorerst gilt aber weiterhin: gute Entscheidungen treffen, Klasse selber entwickeln und so die Klasse halten.
Um den Klassenerhalt perfekt zu machen, fehlen den Südstädter, laut Trainer Uwe Koschinat, lediglich noch sechs Punkte: „Wir haben alles selbst in der Hand und können unser Schicksal bestimmen.“ Mit einem Auswärtssieg in Großaspach (Samstag, 14 Uhr) würde der Klassenerhalt erneut ein beachtliches Stück näher rücken. Allerdings warnt der Fortuna-Coach vor den gut organisierten Hausherren: „Ich würde sie im Aufstiegsrennen noch nicht abschreiben.“
FortunaTV Der Vorbericht zum Auswärtsspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach
Nach dem überzeugenden Sieg im Flutlichtspiel gegen Preußen Münster, reist die Fortuna morgen zur SG Sonnenhof Großaspach. Gegen eine der größten Überraschungsmannschaften der Liga will die Koschinat-Elf den aktuellen Trend fortsetzen und auch mal wieder aus einem fremden Stadion drei Punkte mit nach Hause nehmen. Damit würde das Saisonziel Klassenerhalt für die Fortuna wieder ein weiteres Stück näher rücken. Mehr zum Spiel gibt es im Vorbericht bei FortunaTV.
FortunaTV - Die Interviews Fortuna Köln zum Auswärtsspiel in Großaspach
Es war ein turbulenter Beginn in der Mechatronik-Arena. Bereits in der dritten Spielminute gingen die Gastgeber durch Timo Röttger in Führung. Die Fortuna ließ sich nicht beirren und hatte nur 60 Sekunden später die perfekte Antwort parat. Nach einem Freistoß von Hamdi Dahmani köpfte Florian Hörnig den Ball zum Ausgleich ins Netz. Es entwickelte sich bis zum Ende eine spannende und umkämpfte Partie. Tore fielen allerdings keine mehr. Die Koschinat-Elf entführte also einen Punkt aus Großaspach und rückte dem Saisonziel Klassenerhalt wieder einen Schritt näher. Hier gibt es die Stimmen zum Spiel.
Hörnig egalisiert frühen Rückstand direkt im Gegenzug - Fortuna Köln mit gerechtem 1:1 in Großaspach
Das Duell der beiden Drittliga-Aufsteiger von 2014 brauchte dabei keine Anlaufzeit. Die frühe Führung von Röttger egalisierte Fortune Hörnig direkt im Gegenzug. Anschließend entwickelte sich speziell im ersten Abschnitt ein kurzweiliges Spiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten. Am Ende stand jedoch ein gerechtes Remis im Fautenhau zu Buche.
Vor 900 Zuschauern begann die Partie in Großaspach dabei mit einem wahren Feuerwerk: Nach drei Minuten spielten die Gastgeber über die rechte Seite Rühle frei. Seine überlegte Rückgabe schob Röttger zur frühen Aspacher Führung ein (3.). Die hatte jedoch nicht allzu lange Bestand: Nach einem Dahmani-Freistoß köpfte Hörnig den schnellen Kölner Ausgleich (4.). Die Partie hatte somit direkt Feuer und die Fortuna zeigte sich dabei spielbestimmend. Nach einer Bender-Hereingabe zielte erneut Hörnig knapp vorbei (6.). Zudem zimmerte Souza nach einem Einwurf den Ball aus aussichtsreicher Position über den Kasten (16.). Großaspach blieb besonders bei Gegenstößen gefährlich. Nach Ballgewinnen schaltete die SG mit mehreren Spielern blitzschnell um. So tauchte Rizzi aus spitzem Winkel vor Poggenborg auf (11.). Es entwickelte sich besonders im Zentrum ein intensiver Kampf um den Ball, bei dem meist mehrere Spieler involviert waren. Speziell nach Ballgewinn der Gastgeber ging es schnell in Richtung Kölner Tor. Mitte der ersten Halbzeit beruhigte sich die Partie in Puncto Torchancen ein wenig. Schließlich sorgte die Fortuna wieder für Alarm, die sich über Kombinationen gefällig durchs Zentrum nach vorne arbeitete. Nach Biada-Ablage zielte Fink über das Tor (29.). Kurz darauf bekam Dahmani am Ende eines Konters nicht mehr genügend Druck auf den Ball (30.). Es war ein sehr kurzweiliges Spiel im Fautenhau, weil Großaspach ebenso stets aus dem Nichts Torgefahr entwickeln konnte: Nach einer feinen Kombination über den auffälligen Dittgen köpfte Rühle den Ball an die Latte (34.). Die Fortuna schnupperte über einen geblockten Schuss von Souza und einen Kopfball von Hörnig an der Führung (39./40.). Mit dem 1:1 ging es jedoch in die Kabine.
Der zweite Abschnitt begann mit einem Fortuna-Konter über Biada, der am Ende von Großaspach im letzten Moment noch geklärt werden konnte (51.). Auf mehr und mehr seifigem Geläuf spielten beide Teams nun zunehmend kontrollierter. Die Fortuna versprühte mit einem Konter über Souza (60.) und einem Freistoß von Biada (65.) zwar etwas mehr Torgefahr. Insgesamt lauerten beide Teams aber nun auf den vielleicht vorentscheidenden Schlag. Rühle tastete sich aus der Distanz für Großaspach heran (72.). Zudem prüfte Rizzi nach einer Ecke die Anwesenheit mit einer Volleyabnahme (77.). Die Fortuna versprühte nach einem Einwurf die größte Torgefahr, als Fink und Biada mit Schussversuchen aus kurzer Distanz nicht durchkamen (81.). Das Spiel war in der entscheidene Phase und Großaspach bot sich dabei nach einem Konter die große Chance zum Sieg. Der eingewechselte Renneke zielte am Ende aber knapp am Tor vorbei (87.). Für die Fortuna hatte Biada den Sieg auf dem Fuß, zielte bei einem Konter aber zu hoch. Am Ende sammelte die Fortuna einen verdienten Punkt bei Sonnenhof Großaspach.
Am kommenden Samstag empfängt die Fortuna die U23 des VfB Stuttgart im Südstadion. Anpfiff ist um 14 Uhr. Die SG Sonnenhof Großaspach muss zeitgleich beim VfL Osnabrück antreten.
Fortuna Köln knackt die 40-Punkte-Marke Turbulenter Start beim leistungsgerechten 1:1 der Kölner in Großaspach
Das erste Etappenziel ist frühzeitig erreicht. Dank eines leistungsgerechten 1:1-Unentschiedens am Samstag vor 900 Zuschauern in der Mechatronik-Arena hat die Fortuna nach 29 Spieltagen bereits die 40-Punkte-Marke in der 3. Liga geknackt. Beide Tore fielen bereits in den ersten Minuten. Die Führung der SG Sonnenhof Großaspach durch Timo Röttger (3.) konterten die Kölner im Gegenzug mit dem Ausgleich durch Florian Hörnig (4.). Insbesondere in der ersten Halbzeit versäumte es die Mannschaft von Trainer Uwe Koschinat sich den aufgrund der größeren Anzahl an klaren Chancen durchaus möglichen Sieg heraus zu schießen. Uwe Koschinat änderte das gegen Münster siegreiche Team auf zwei Positionen. Für Michael Kessel und den gelbgesperrten Marco Königs rückten Cauly Oliveira Souza und Tobias Fink in die Anfangsformation. Der vermeintliche Königs-Ersatz Johannes Rahn blieb ein wenig überraschend zunächst auf der Bank. Dass die Fortuna in dieser Saison für Spektakel sorgt, stellten die Gäste sogleich unter Beweis. Nach einem schnellen Angriff über links schirmte Tobias Rühle in der Mitte den Ball geschickt vor Florian Hörnig ab, der Großaspacher Angreifer legte die Kugel zurück auf Höhe des Elfmeterpunktes und von dort vollstreckte Timo Röttger mühelos zum frühen 1:0 (3.). Da war die Kölner Abwehr unsortiert. Der Ex-Viktorianer hatte bereits im Hinspiel im Südstadion in der 94. Minute das Tor zum 2:2-Endstand erzielt. Doch die Fortuna schlug postwendend zurück. Einen Freistoß von halblinks durch Hamdi Dahmani köpfte Hörnig in die lange Ecke zum 1:1 (4.). Es war der zweite Saisontreffer des Innenverteidigers.
Aufgrund der schwierigen Platzverhältnisse unterliefen beiden Teams immer wieder Abspielfehler, die den Spielfluss ein wenig störten. Dennoch war vor allem bei der Fortuna der Wille nach vorne zu spielen erkennbar. Und dies führte letztlich auch zu sehr guten Einschussmöglichkeiten, die aber teilweise fahrlässig vergeben wurden. Nach einer Flanke von Lars Bender über rechts, legte Julius Biada den Ball zurück auf den an der Strafraumgrenze lauernden Fink, dessen Schuss flog aber ein gutes Stück über die Latte (29.). Drei Minuten später zögerte Dahmani zu lange, so dass ein Abwehrspieler klären konnte. Die SG Sonnenhof hatte deutlich weniger gute Chancen, wäre aber dennoch beinahe wieder in Führung gegangen, denn nach einer Flanke von rechts durch Vecchione köpfte Rühle im Duell mit Hörnig den Ball genau an die Querlatte. Da wäre Andre Poggenborg machtlos gewesen (34.). Sechs Minuten vor dem Pausenpfiff gab es wieder eine Gelegenheit auf der anderen Seite. Zunächst versprang Oliveira Souza der Ball, dann trickste der Brasilianer seinen Gegenspieler im Strafraum aus, der Schuss des sechsmaligen Saisontorschützen wurde aber in letzter Sekunde abgeblockt. Mit leichten Vorteilen für die Kölner verabschiedeten sich beide Teams in die Halbzeit, die turbulent begonnen hatte.
Auch im zweiten Spielabschnitt zeigte die Fortuna bei stärker werdendem Regen immer wieder gute Ansätze. Aber der entscheidende Punch gelang nicht. Dahmani, Biada oder Oliveira Souza schalteten des Öfteren blitzartig um, nur der finale Pass kam nicht an. Nach einer Stunde tauschte Uwe Koschinat Oliveira Souza gegen Michael Kessel aus. Vor den beiden Toren passierte nun deutlich weniger als in den ersten 45 Minuten. Einen Freistoß von Biada in die kurze Ecke hielt Großaspachs Keeper Gäng mühelos fest (66.). Ein Fernschuss von Rühle rauschte auf der anderen Seite nur knapp am Pfosten vorbei (72.). Viel mehr gab es nicht zu verzeichnen. Nach 74 Minuten kam dann auch noch Rahn für Dahmani in die Partie.
Stimmen zum Spiel, Florian Hörnig (Fortuna) Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Wir sollten mit einem 1:1 beim Tabellenvierten zufrieden sein. Der direkte Ausgleich war sehr wichtig. Das zeigt auch ein bisschen die Entwicklung der Mannschaft. Am Anfang der Saison wären wir noch ins offene Messer gelaufen nach dem Rückstand. Man sieht, dass wir gefestigt sind und auch direkt antworten können. Wir wollen eine bessere Runde spielen als im letzten Jahr. Mit den 40 Punkten sind wir auf einem guten Weg. Wir können optimistisch in die letzten neun Spiele gucken. Uwe Koschinat (Trainer Fortuna) Ich bin mit dem Punkt absolut zufrieden. Bei den Bodenverhältnissen und der zweiten englischen Woche hintereinander ließen die Kräfte am Ende nach. Das war ein sehr umkämpftes Spiel, bei dem meine Mannschaft keinen Zentimeter Boden preisgegeben hat. Man hat uns angemerkt, dass wir bis in die 92. Minute hinein noch auf Sieg gespielt haben. Die vordergründige Zielsetzung war aber endlich die vier vorne zu haben, was den Punktestand angeht. Das ist nach 29 Spieltagen aller Ehren wert. Am Ende war es ein gerechtes Remis.
Schwaben mit Rückwind ins Saisonfinale – Der SC Fortuna Köln empfängt den VfB Stuttgart II
In der letzten Saison noch mit einem guten Mittelfeldplatz, hat es die Zweitvertretung des VfB Stuttgart in diesem Jahr deutlich schwerer. Mit bislang 27 Punkten hält die Mannschaft von Trainer Walter Thomae aktuell die rote Laterne. Die englische Woche hauchte dem VfB aber wieder neues Leben ein.
Aus den Duellen gegen Halle, Bremen II und den Chemnitzer FC holte die U23 des VfB fünf von neun Punkten. Nur Rostock sammelte im Tabellenkeller mehr Punkte in der englischen Woche. Speziell durch den 1:0-Sieg im Amateurduell beim SV Werder Bremen II hielt Stuttgart den Kontakt zu den Nicht-Abstiegsplätzen. Somit stellt die englische Woche ein echtes Lebenszeichen der Thomae-Elf dar, die von den zwölf vorangegangenen Spielen lediglich eines gewinnen konnte. Vieles sprach für einen vorzeitigen Abschied der Stuttgarter Amateure aus Liga 3, doch die Thomae-Elf scheint zum Schlussspurt anzusetzen. Nur ein einziges Mal waren sie in der laufenden Spielzeit drei Partien in Folge ungeschlagen. Damals begann die Serie mit dem 3:0-Hinspielerfolg gegen die Fortuna.
Hoffnungsträger mit Bundesliga-Erfahrung
Dabei dürfte es für eines der letzten Gründungsmitglieder der 3. Liga bis zum Saisonende um den Ligaverbleib gehen: Zu keinem Zeitpunkt der Saison stand der VfB Stuttgart II besser in der Tabelle als Platz 15. 26 von 29 Spieltagen beendete man vielmehr auf einem Abstiegsplatz. Hoffnungsträger auf die vielleicht entscheidende Serie zum Saisonfinale hin sind dabei Akteure mit Bundesliga-Erfahrung: Ex-Nationalspieler Cacau, der von 2003 bis 2014 für die Profis des VfB auf Torejagd ging, wechselte im Winter zurück nach Stuttgart. Nach seinem Abschied im Sommer 2014 spielte der Stürmer eine Saison bei Cerezo Osaka in Japan. Dort wurde er allerdings nicht wirklich glücklich. Nun soll "Helmut", wie Cacau zu Nationalmannschaftszeiten liebevoll genannt wurde, die Amateure seiner alten Liebe vor dem Abstieg bewahren. Cacau ist aber nicht der einzige Spieler im Kader der Stuttgarter Amateure, der bereits in der Bundesliga-Mannschaft der Schwaben eingesetzt wurde. Sowohl die Mittelfeldspieler Arianit Ferati (3), Mart Ristl (2) als auch Marvin Wanitzek (1) kommen schon auf Bundesliga-Einsätze. Nachwuchsstürmer Borys Tashchy tauchte zuletzt regelmäßig im Profikader von Jürgen Kramny auf, soll nun aber in der U23 helfen. Mit sechs Treffern ist der 22-Jährige Ukrainer bester Torschütze der Drittligamannschaft. Vier Tore erzielte Tashchy dabei vom Elfmeterpunkt.
Wochen der Wahrheit
Offensiv weiß der VfB dabei aber speziell mit Variabilität zu überzeugen: Die 32 Saisontore verteilen sich auf 13 verschiedene Schütze. Der große Knackpunkt ist die Defensive: Mit 48 Gegentoren hat die Thomae-Elf die zweitmeisten Treffer kassiert. Nur die Fortuna musste mehr Tore hinnehmen. Trotzdem kann Stuttgart im engen Abstiegskampf noch ein Wörtchen mitreden. Das Restprogramm macht es möglich: Mit den Stuttgarter Kickers, Aalen, Rostock und Cottbus warten noch vier direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Nachdem Kramny die Profis in der Bundesliga in ruhigeres Fahrwasser geführt hat, dürfte U23-Trainer Walter Thomae die Rückendeckung des Bundesligisten Gewiss sein. Dabei könnte das Duell gegen die Fortuna für Stuttgart ein gutes Omen sein. Bislang konnte die U23 des VfB alle Drittliga-Duelle mit den Südstädtern gewinnen. Nehmen die Schwaben ihren Schwung aus der englischen Woche in die kommenden Spiele mit, könnte es ein heißes Saisonfinale geben: Am letzten Spieltag gastiert Stuttgart beim ebenfalls abstiegsbedrohten SV Wehen Wiesbaden.
FortunaTV - Der Vorbericht zum Heimspiel Fortuna Köln gegen den VfB Stuttgart II
Die heimstarke Fortuna ist bereit für das nächste Punktspiel im Südstadion. Die Koschinat-Elf empfängt am Samstag die U23 des VfB Stuttgart. Ein Kölner steht gegen den Tabellenletzten momentan besonders im Fokus. Julius Biada hat bisher in jedem Heimspiel der Rückrunde mindestens einen Treffer erzielt, gegen die Stuttgarter Amateure soll das nächste folgen. Mit seinem Tor zum 1:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden hat er es sogar in die Vorauswahl zum Tor des Monats geschafft. Mehr zum Spiel gibt es im Vorbericht bei FortunaTV.
Fortuna will den Fluch brechen Die Kölner holten noch keinen Punkt gegen den Tabellenletzten aus Stuttgart
Null Punkte und 1:7-Tore lautet die Bilanz der Fortuna aus den bisherigen drei Drittliga-Partien gegen den VfB Stuttgart II. Eine wahrlich desaströse Bilanz, die die Kölner am Samstag (14 Uhr) im Südstadion aufpolieren wollen. „Der Gegner hat eine Bombenstatistik gegen uns“, weiß natürlich auch Uwe Koschinat, der aber den einen oder anderen Grund für sich ins Feld führen kann, dass es diesmal anders herumlaufen könnte.
Fast genau vor einem Jahr am 4. April verloren die Südstädter zu Hause mit 0:1 „gegen eine halbe Profimannschaft“, so der Trainer. Insbesondere die Abwehrformation war damals bemerkenswert. Neben dem jungen Steffen Lang (jetzt Arminia Bielefeld) und Torhüter Odisseas Vlachodimos (Panathinaikos Athen) liefen mit Konstantin Rausch (Darmstadt 98), Karim Haggui (Fortuna Düsseldorf) und vor allem Nationalspieler Antonio Rüdiger (AS Rom) gestandene Recken in der Nachwuchself der Schwaben auf. Mittlerweile ist ja auch der damalige Trainer Jürgen Kramny befördert worden. Kein halbes Jahr ist es zudem her, dass die Fortuna beim 0:3 in Stuttgart auseinander genommen wurde.
Doch seitdem hat sich die Koschinat-Elf enorm entwickelt. Und gerade zu Hause werden den Gegnern regelmäßig die Tornetze zerschossen, im Schnitt dreimal. Sieben Siege und 24:10-Tore aus den letzten acht Heimspielen stehen zu Buche. (3:1 Mainz II, 2:1 Bremen II, 3:1 Osnabrück, 3:1 Stuttgarter Kickers, 5:1 Rostock, 2:3 Kiel, 4:1 Wehen-Wiesbaden, 2:1 Münster). „Die Stuttgarter sehen das Spiel wohl intern als die letzte Chance auf den Klassenerhalt. Es wird darauf ankommen, ob wir die gewohnte Schärfe in unserem Spiel nach Erreichen der 40-Punkte-Marke beibehalten können“, unterstreicht Koschinat, der optimistisch gestimmt ist, dass die Mannschaft den „Fluch gegen die Teams aus Baden-Württemberg“ mit einem Sieg gegen den VfB endgültig brechen kann, nachdem es jüngst einen Heimsieg gegen die Kickers und einen Auswärtspunkt in Großaspach gab.
Dass zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison bereits 40 Punkte erreicht wurden, hat für den Trainer im Übrigen einen weiteren positiven Nebeneffekt. „Wir müssen nichts mehr auf die lange Bank schieben. Es können konkrete Gespräche bezüglich Transfers und Vertragsverlängerungen geführt werden. Es fragt sich ja keiner der Jungs jetzt noch besorgt, Oh Gott, holen wir noch fünf Punkte aus den letzten neun Spielen…?“ Dennoch möchte Koschinat keine neuen Ziele für den Rest der Saison ausgeben. „Mit 40 Punkten steigst du theoretisch ab, erst will ich mal die 45 Punkte holen, bevor ich den nächsten Schritt machen kann.“
Ganz so sorgenfrei wie der derzeitige Tabellenstand ist die personelle Situation vor dem VfB-Spiel nicht. Florian Hörnig fällt wegen einer Grippe definitiv aus. „Das macht keinen Sinn. Wir müssen da nichts zwanghaft durchpressen. Ich habe genügend fitte Alternativen mit Daniel Flottmann, Cedric Mimbala oder Yannik Schneider. Wenngleich ich sagen muss, dass Flo zum Beispiel gegen Münster, oder in Cottbus und Magdeburg brutal stabil gespielt hat.“
Überzeugen konnte den Trainer zuletzt auch der wieder erstarkte Tobias Fink. „Tobi hat sich kontinuierlich gesteigert. Er hat wieder das Gefühl, wann er zu Boden gehen kann und er hat wieder die Ruhe in den Zweikämpfen. Er hat das totale Selbstvertrauen für diese Position zurück“, sagt Koschinat über seinen Linksverteidiger. Fragezeichen stehen hinter den Einsätzen von Julius Biada und Cauly Oliveira Souza. „Bei Julius sieht es nicht so doll aus. Er hatte gestern trotz eines Schmerzmittels beim Training kein gutes Gefühl mit der lädierten Schulter. Cauly hatte leichte muskuläre Probleme. Das kann ich noch nicht genau abschätzen.“ Definitiv zurückkehren ins Team wird Torjäger Marco Königs nach abgelaufener Gelbsperre. „Ihn finde ich als Typen einfach geil, wie er für die Mannschaft arbeitet und auch noch dabei torgefährlich ist“, lobt Koschinat seinen Angreifer.
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