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Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge und nur neun Punkten aus den letzten neun Spielen steckt die Jahnelf in einer kleinen Krise. Im letzten Heimspiel 2015 soll diese beendet werden - mit einem Sieg gegen die SpVgg Unterhaching. Es wird nicht einfach, die Hachinger sind auf dem aufsteigenden Ast, aber die Jahnelf wird alles tun, um sich vom heimischen Publikum mit einem Sieg in die Winterpause zu verabschieden. Anpfiff ist am Sonntag um 17 Uhr.



"Wir wollen nach den letzten Spielen den Zuschauern wieder ein gutes Spiel liefern, natürlich wäre ein Sieg zum Abschied schön", erklärt Chefcoach Christian Brand, der zugleich vor seinem letzten Heimspiel als Jahntrainer steht. Nachdem gegen die zweite Mannschaft des FC Ingolstadt 2004 der Heimnimbus gefallen war, soll eine neue Serie gestartet und ein weiteres Heranrücken der Unterhachinger in der Tabelle verhindert werden. Die Elf von Trainer Claus Schromm ist bereits auf fünf Punkte (bei einem Spiel weniger) an den SSV dran.

Das Lazarett der Jahnelf ist allerdings weiterhin gut besucht: Mit Sebastian Nachreiner (Kreuzbandriss), Thomas Paulus (Außenbandriss) und Ali Odabas (Schulterverletzung) fehlen gleich drei Innenverteidiger verletzt, mit Kapitän Markus Palionis noch ein weiterer gesperrt. Dazu kommen noch die angeschlagenen Marc Lais (Rückenprobleme) und Martin Tiefenbrunner sowie Oliver Hein und Andreas Geipl, die sich nach ihren Verletzungen noch im Aufbautraining befinden und keine Option für die letzten beiden Spiele sind. Wer die vakante Position neben Thomas Kurz in der Innenverteidigung auffüllen wird, konnte der Jahntrainer noch nicht sagen. Es gebe mehrere Optionen, so würden sich Marvin Knoll oder Sven Kopp anbieten, auch Jonas Sonnenberg aus der U23 trainiert seit dieser Woche bein den Profis mit und könnte gegen Haching spielen.

Für die Partie, die live und in voller Länge auf Sport1 übertragen wird, wird also wieder extrem schwer. Die SpVgg ist auf dem aufsteigenden Ast. Brand weiß: "Unterhaching ist in der Saison kontinuierlich gewachsen, das ist eine richtig gute Mannschaft." Aber: "Es natürlich auch ein paar Dinge, die sie nicht so gut können, das hat man auch bein ihrem 1:1 in Rain gesehen. Wenn wir unser Leistungsoptimum aufbieten, dann holen wir was!"

Pressekonferenz: https://www.youtube.com/watch?v=UTgUAKz542w



DER GEGNER:

Die Spielvereinigung Unterhaching e. V. aus der 23.000-Seelen-Gemeinde südlich von München wurde 1925 gegründet, als sich die Fußballer des TSV Hachinger Tal selbständig machten. Nach vielen Jahren in den untersten Amateurligen begann 1976 der steile Aufstieg der Oberbayern, von der B-Klasse ging es binnen 13 Jahren bis in die 2. Bundesliga. Die SpVgg biss sich dort, mit einigen Rückschlägen, fest und feierte 1999 sogar den ganz großen Coup: Den Aufstieg in die Bundesliga!

Dort gingen sie 2000 als Meistermacher in die Geschichte ein, als sie am letzten Spieltag Bayer Leverkusen schlugen und den FC Bayern zum 16. Titelgewinn verhalfen. Nach einem überragenden 10. Platz in der Debütsaison musste Haching im zweiten Jahr allerdings schon wieder runter. Ein Niedergang war die langfristige Folge, erst in die dritte, dann im vergangenen Jahr in die Regionalliga. Erstmals seit 34 (!) Jahren spielt die SpVgg Unterhaching nur noch viertklassig.

Quelle: ssv-jahn.de

Übrigens gibt es das Spiel Heute live auf Sport1 zu sehen.

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Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge ist der SSV Jahn wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Mit 2:1 (1:1) wurde im letzten Heimspiel des Jahres die SpVgg Unterhaching geschlagen. Den Führungstreffer von Kopp (29.) konnten die Gäste zunächst noch ausgleichen (39.), Jann George besorgte im zweiten Durchgang (69.) dann den 2:1-Siegtreffer.


Die Jahnelf kehrte gegen Haching nach drei Niederlagen in Folge wieder in die Erfolgsspur zurück. Foto: Gatzka

Jahntrainer Christian Brand musste im Vergleich zum Spiel gegen die zweite Mannschaft des FC Ingolstadt 2004 auf drei Spieler verzichten: Thomas Paulus (Außenbandverletzung), Markus Ziereis (Magen-Darm-Grippe) und Markus Palionis (Gelb-Rot-Sperre) waren zum Zuschauen verdammt, für sie standen Sven Kopp, Marcel Hofrath und Michael Faber in der Startelf. Das ergab eine neue taktische Grundordnung: Neben dem Spielführer Thomas Kurz spielte Marvin Knoll erneut in der Innenverteidigung, auf den Außen agierten Uwe Hesse und Marcel Hofrath. Im defensiven Mittelfeld spielten Fabian Trettenbach und Sven Kopp, das davor bildeten Michael Faber, Kolja Pusch und André Luge eine offensive Dreierreihe. Alleinige Sturmspitze war Jann George.

Doch der unmittelbare Beginn gehörte den Gästen, Einsiedler stand plötzlich mutterseelenallein vor Pentke, doch der Hachinger Stürmer konnte den Ball im rutschigen Strafraum nicht kontrollieren (1.). Nur zwei Minuten später war es erneut Einsiedler, der nach einer Hereingabe von links mit dem Kopf zur Stelle war, aber verzog (3.). Die Jahnelf fand dann besser in die Partie, kreierte auch bald die erste Torchance: Kolja Pusch trat einen Freistoß aus 18 Metern zentraler Position, André Luge fälschte zum 1:0 ab (16.). Aber das Schiedsrichtergespann gab den Treffer nicht, Luge stand im Abseits.

Unterhaching blieb gefährlich, vor allem über Markus Einsiedler. Erneut tankte sich der Mittelstürmer durch die Jahnabwehr, konnte im letzten Moment von Kopp gestört werden (24.). Aus der zweiten Reihe versuchten es Bauer (26.) und Piller (28.), beide allerdings ohne Zielwasser. Das hatte dann Sven Kopp: Über Hofrath kam der Ball von links in den Strafraum, George legte per Hacke auf den jungen Mittelfeldspieler zurück, der dann aus elf Metern völlig frei abziehen und die Jahnfürhung erzielen konnte (29.). Das 1:0 hatte aber nur zehn Minuten Bestand. Die Abwehr brachte den Ball nicht aus der Gefahrenzone, es gab einiges an Gestochere an der Torlinie, Piller drückte die Kugel schließlich zum 1:1 drüber (39.). Unterhaching blieb die etwas stärkere Mannschaft im ersten Durchgang, weshalb das Unentschieden zur Pause für die Rothosen durchaus akzeptabel war.

Der SSV kam besser aus den Kabinen, wirkte vor allem in der Offensive stärker. Trettenbach setzte nach Vorarbeit von Kopp seinen Schuss aus 16 Metern um Millimeter am Tor vorbei (54.), dann wurde George in einem Konter allein vor dem Haching-Keeper von den Beinen geholt - der fällige Elfmeterpfiff blieb aus (56.). Auch Marcel Hofrath konnte einen Angriff abschließen, sein Schuss war aber kein Problem für Marinovic. Nach einer Ecke zog Pusch ab, aber auf der Linie geklärt (68.). Das 2:1 fiel dann aber doch: Erneut ein Jahn-Eckball, Jann George zimmerte drauf, wieder führte der SSV (69.).

Nun zeigte sich auch die Spielvereinigung wieder vor dem Jahntor, ein Schuss von links parierte Philipp Pentke stark zur Ecke (77.). Mit dem Rückstand schalteten die Gäste wieder hoch. Nach einer weiteren Ecke köpfte Taffertshofer, erneut rettete Pentke stark um das Aluminium herum (80.). Doch der SSV ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und besiegte Unterhaching am Ende mit 2:1. Nach drei Niederlagen in Folge kehren die Rothosen damit wieder in die Erfolgsspur zurück.

SSV Jahn Regensburg: Pentke - Hesse, Kurz, Knoll, Hofrath - Kopp, Trettenbach - Faber (64. Jünger), Pusch (76. Schöpf), Luge (85. Sonnenberg) - George.

SpVgg Unterhaching: Marinovic - Bauer (89. Hinterseer), Winkler, Welzmüller, Dombrowka - Taffertshofer - Piller (74. Reisner), Sieghart (62. Wiesböck), Nicu, Steinherr - Einsiedler.

Tore: 1:0 Kopp (29.), 1:1 Piller (39.), 2:1 George (69.).

Gelbe Karten: Kopp, Pusch, Hofrath - Welzmüller, Sieghart.

Zuschauer: 4.236.

Quelle: ssv-jahn.de

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Die Regensburger besiegen Unterhaching. Nach dem Abpfiff geben die Jahn-Spieler ihre eigene Antwort auf die Brand-Entlassung.



Regensburg.Teil eins der Abschiedstournee von Trainer Christian Brand wurde zum vollen Erfolg: Obwohl dem SSV Jahn gegen die SpVgg Unterhaching am Sonntag eine halbe Mannschaft ausfiel, gewannen die Regensburger in einem mitreißenden Spiel mit 2:1 (1:1). Sven Kopp und Jann George trafen für die Gastgeber – und zogen nach dem Spiel genauso wie ihre Teamkollegen „Pro Brand“-T-Shirts über: ein deutliches Zeichen der Sympathie für ihren Trainer, der den Verein in der Winterpause verlassen wird.

Gleich die ersten Minuten hatten es in sich. Unterhachings Stürmer Markus Einsiedler nutzte die Lücken in der neu zusammengestellten Verteidigung der Regensburger und kam zu zwei großen Torchancen, die er allerdings nicht nutzen konnte. Der Jahn hatte dann nach einer Viertelstunde seinen ersten Auftritt im Strafraum der Gäste. Kolja Pusch zimmerte den Ball bei einem Freistoß ins Getümmel und Andre Luge lenkte ihn ins Tor der Hachinger. Im Stadion wurde bereits gejubelt, Schiedsrichter Robert Hartmann entschied nach Beratung mit seinem Mann an der Linie aber auf Abseits.

Palionis, Ziereis, Hein, Paulus, Nachreiner, Geipl, Lais - nicht weniger als sieben seiner Top-Leute fehlten dem Jahn gegen Unterhaching wegen Sperren oder Verletzungen. Brand musste das Team komplett umbauen. Michael Faber und Sven Kopp standen erstmals in der Startelf. Fast folgerichtig lief zu Beginn nicht alles rund. Erst gegen Mitte der ersten Hälfte fand der Jahn richtig ins Spiel, kam dann aber gleich zum Erfolg. Bei einem tollen Angriff legte Jann George das Leder für Sven Kopp auf und der verwandelte in Torjägermanier zum umjubelten 1:0 für die Gastgeber (29.).

Die Regensburger kämpften fortan wie die Löwen. Zwar lief bei Unterhaching der Ball etwas besser durch die Reihen, die Gastgeber machten dies jedoch durch viel Einsatz wett. Ihrem Trainer zwei Siege zum Abschied schenken, das war das große Ziel. Sechs Minuten vor der Halbzeit half aber all die Leidenschaft nichts mehr. Alexander Piller stocherte den Ball da zum 1:1 ins Tor der Regensburger.

Mit dem 1:1 ging es in die Pause. Im zweiten Durchgang ging es zunächst munter hin und her - und der Jahn war dem zweiten Tor näher als die Gäste. Der starke Fabian Trettenbach zielte nur wenige Zentimeter am Tor vorbei (55.) und Jann George kam im Strafraum der Hachinger zu Fall, Referee Hartmann entschied sich jedoch gegen einen Elfmeter. Nach einer guten Stunde hatten dann auch die Hachinger eine ganz dicke Gelegenheit, Einsiedler traf den Ball allerdings nicht. Besser machte es kurz danach Regensburgs George, der in der 69. Minute nach einem Eckball zum 2:1 abstaubte.

Danach kämpften die Regensburger weiter um jeden Zentimeter und hielten die Hachinger zumeist ein Stück von ihrem Tor weg. Als Hartmann dann das Spiel abpfiff, rissen die Jahn-Spieler die Arme hoch: geschafft! Endlich hatten sie nach drei Niederlagen am Stück wieder gewonnen und damit auch die Tabellenführung verteidigt.

Quelle: mittelbayerische.de

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Hans Rothammer spricht im MZ-Interview über die Trainer-Entlassung, die T-Shirt-Aktion des Teams und Sprechchöre der Fans.

Herr Rothammer, wer hat denn nun entschieden, dass Trainer Christian Brand in der Winterpause den SSV Jahn Regensburg verlassen muss?

Formal ist unser Sportchef Christian Keller dafür zuständig und hat die Maßnahme auch vollzogen. Tatsächlich basiert die Entscheidung aber auf einer einhelligen Meinung, die sich in den Gremien des SSV Jahn gebildet hat. Dazu haben wir nach der Niederlage gegen Ingolstadt eine Sitzung einberufen, an der alle teilgenommen haben. Die zwei, die nicht in Regensburg vor Ort sein konnten, wurden telefonisch zugeschaltet.

Was wurde Christian Brand denn konkret vorgeworfen?


Im Detail will ich da nicht drüber sprechen, das bleibt natürlich intern. Die Sache lässt sich auch nicht an einem Punkt festmachen. Wir waren schlichtweg der Meinung, dass auf die sportliche Entwicklung der vergangenen Wochen reagiert werden musste. Es wurden zuletzt im Schnitt einfach zu wenig Punkte geholt. Wir haben das große Ziel Meisterschaft und waren nicht mehr davon überzeugt, dass wir dieses mit Christian Brand als Trainer erreichen werden.

In anderen Vereinen entscheidet der Sportchef eigenverantwortlich über den Trainer. Warum nicht beim Jahn?

Weil ich es für absolut richtig erachte, dass über die Besetzung von entscheidenden Positionen in einem größeren Kreis entschieden wird. Das ist jetzt übrigens auch keine Entmachtung von Christian Keller. Seit ich beim Jahn in meinem Amt bin, haben wir über Schlüsselpositionen immer gemeinsam entschieden.

Reden dann nicht zu viele Personen mit?

Nein, weil die Personen in den Gremien des SSV Jahn als Erste die Verantwortung gegenüber den Fans, den Investoren und wegen des Stadions auch gegenüber dem Steuerzahler tragen. Wir wollen den Jahn schnellstmöglich in den Profifußball zurückbringen. Hierfür sind wir verpflichtet, verantwortlich zu handeln und Entscheidungen ohne Ansehen einzelner Personen oder alleine aufgrund von Sympathien zu treffen.

Wie hat der Trainer die Entscheidung aufgenommen?

Er war natürlich nicht begeistert, das ist klar. Am Sonntag habe ich ihm aber ausdrücklich zum Sieg gratuliert und ihm mitgeteilt, dass ich es sehr gut fand, wie professionell und auch loyal dem Verein gegenüber er öffentlich mit der Angelegenheit umgegangen ist.

Dass der Trainer entlassen wird, aber noch zwei Spiele machen kann, ist eine Lösung, die für Aufsehen gesorgt hat. Kam der Anstoß zu diesem Konstrukt auch aus den Gremien?

Nein, diese Regelung wurde federführend zwischen Christian Keller und mir abgesprochen.

Dass das teilweise belächelt wurde, ist Ihnen...

...völlig egal. Wenn wir eine Entscheidung für richtig halten, dann stehen wir auch dazu. Umso schöner, dass es anscheinend aufgegangen ist. Die Spieler haben am Sonntag diese letzten fünf, zehn Prozent Einsatz drauf gepackt, mit denen wir überhaupt in die Lage gekommen sind, am Ende diesen auch glücklichen Sieg gegen Unterhaching zu holen.

Vergangene Woche gab es vom Jahn zu den getroffenen Entscheidungen Informationen, die letztlich nur zu noch mehr Spekulationen führten. Wie fanden Sie das?

In der Tat war die mediale Darstellung des Jahn in der vergangenen Woche stark verbesserungswürdig. Oft ist weniger besser.

Für Aufsehen hat auch gesorgt, dass die Sendung des Turmfunks zum Spiel gegen Ingolstadt aus dem Internet genommen wurde, weil darin Spieler hart kritisiert worden waren.

Das ist ohne mein Wissen passiert und war natürlich ein Fehler. Selbstverständlich dürfen die Menschen im Umfeld des Jahn ihre Meinung sagen.

Hatten Sie Angst, dass nun wieder sofort vom Chaos-Klub die Rede ist?


Nein, aber ich sage schon, dass es sehr wichtig ist, dass wir das Vertrauen, welches wir uns in den letzten Monaten und Jahren aufgebaut haben, nicht leichtfertig verspielen. Das sollte allen bewusst sein.

Christian Brands Vertrag war angeblich monatlich kündbar. Ist es wirklich so, dass der Verein ihn ohne Abfindung entlassen kann?

Dem Jahn entsteht kein finanzieller Schaden, das kann ich bestätigen.

Hat Christian Keller ebenfalls einen kurzfristig kündbaren Vertrag?

Zu Vertragsinhalten will ich mich öffentlich nicht äußern, was hoffentlich jeder versteht.

Der Trainer ist bald weg, nun wird der Druck auf den Sportchef noch weiter steigen, oder?

Christian Keller leistet eine überragend gute Arbeit, mit der wir sehr zufrieden sind. Diese Personalie war bei uns auch nie ein Thema. Den Druck, Erfolg haben zu müssen, den empfinden wir alle – und ich hoffe auch die Mannschaft. Dem müssen sich alle stellen, so ist das Geschäft.

Wie fanden Sie die Aktion der Mannschaft, nach dem Spiel am Sonntag „Pro Brand“-T-Shirts überzuziehen?

Ich hätte mir gewünscht, dass die Spieler ihr Engagement für Christian Brand in den Spielen in Schalding-Heining, Memmingen, Aschaffenburg oder Rain am Lech auf dem Platz gezeigt hätten. Nun hoffe ich, dass der Einsatz vom Sonntag keine Eintagsfliege war – insbesondere, dass er auch an diesem Freitag in Schweinfurt und später mit einem anderen Trainer zu sehen sein wird. Die letzten zehn Prozent der Leistung machen den Erfolg aus, das hat bei den angesprochenen Spielen gefehlt. Wären sie da gewesen, gäbe es keine Trainerdiskussion.

Die T-Shirt-Aktion wird also keine Kehrtwende in der Trainerfrage einleiten?

Nein, das ist ausgeschlossen. Die Spieler sollten sich vielmehr mal überlegen, von wem sie Monat für Monat ihr Geld bekommen und wer die Verantwortung für den Gesamtverein trägt. Bei der Beurteilung, was für das Gesamtkonstrukt richtig und notwendig ist, spielt die Meinung der Spieler eine, aber nicht die alleinige Rolle. In keinem Unternehmen bestimmen Mitarbeiter ihren Abteilungsleiter oder Chef.

Hat es wegen der Aktion Abmahnungen gegeben?

Nein, ich weiß jedenfalls von nichts. Ich gehe aber auch zwingend davon aus, dass diese Geschichte ab sofort beendet ist und sich ab sofort jeder im Verein wieder mit dem beschäftigt, für das er bezahlt wird. Bei den Spielern besteht das darin, Leistung auf dem Platz zu bringen und nicht darin, T-Shirts drucken zu lassen und diese anzuziehen.

Und was passiert, wenn die Spieler sich weiter öffentlich kritisch äußern?

Darüber denke ich gar nicht nach, denn die Aktion vom Sonntag muss zwingend der Abschluss der öffentlichen Äußerungen zu diesem Thema gewesen sein. Mein Verständnis dafür ist erschöpft.

Einigen Anhängern in der Fan-Kurve hat die Aktion auch nicht gefallen. Sie antworteten mit „Brand muss raus“-Rufen.

Ja, das war nicht gut. Es wird eine Aufgabe der kommenden Wochen sein, Mannschaft und Fans wieder näher zueinander zu bringen.

Waren die „Brand muss raus“-Rufe, die es ja schon in den zwei Spielen davor gab, auch bei der Entscheidung, den Trainer zu entlassen, ein Faktor?

Die Fans sind unsere Kunden und ihre Haltung fließt selbstverständlich in unsere Meinungsbildung ein.

Wie geht es jetzt weiter?

Kommende Woche haben wir Aufsichtsratssitzung. Da wird uns Christian Keller ein Anforderungsprofil vorschlagen, über das wir dann beraten. Auf der Basis des beschlossenen Profils soll er dann eine Vorauswahl treffen und am Ende wird aus einem kleinen Kreis der letzten Kandidaten gemeinsam der neue Trainer ausgewählt. Wie bereits angekündigt, wird der spätestens Anfang Januar zu Beginn der Vorbereitung da sein.

Quelle: mittelbayerische.de

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Drei Punkte gibt es 2015 noch zu vergeben. Der SSV Jahn hat sich in Eiseskälte auf den Jahresabschluss vorbereitet und ist nach dem 2:1-Erfolg über die SpVgg Unterhaching heiß auf die Partie in Schweinfurt. Anstoß im Willy-Sachs-Stadion ist am Freitag um 19 Uhr.

Handschuhe, Mütze, Schal: Uwe Hesse war bestens vorbereitet auf das Training am Mittwochvormittag. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt muss man auch gerüstet sein. Getreu nach dem Motto: "Es gibt kein schlechtes Wetter. Nur schlechte Kleidung." Der Winter ist angekommen in Ostbayern, schon am Sonntag gegen die SpVgg Unterhaching mussten sich die Jahnspieler mit der Kälte und schwierigen Platzverhältnissen anfreunden. Aber: "Das ist um diese Jahreszeit normal und daran müssen wir uns gewöhnen", sagte Fabian Trettenbach nach dem Training.

Zum Jahresabschluss ist der SSV Jahn am Freitag zu Gast beim 1. FC Schweinfurt 05. Weil sich viele Spieler mit Blessuren oder größeren Verletzungen herumschlagen, war die Einheit am Mittwochvormittag die erste in dieser Woche. "Im Vordergrund stand natürlich erstmal die Regeneration", erklärte Trettenbach. Um sich bei eisigen Temperaturen nicht gleich eine Zerrung zu holen, waren zu Beginn der Einheit alle Körperteile gefordert: Die Jahnelf spielte Handball, Tore durften allerdings nur mit dem Kopf erzielt werden. Es folgte eine Passübung und ein Stellungsspiel. Dabei sollten die SSV-Profis ihre Laufwege einstudieren und mögliche Passwege zustellen. Genauigkeit, Kommunikation, Lauffreude - Attribute, auf die es auch in Schweinfurt wieder ankommen wird.

Mit dabei war auch wieder Jonas Sonnenberg. Der Abwehrspieler feierte gegen Unterhaching sein Debut bei den Jahnprofis. Er wird auch bei den Schnüdeln wieder im Kader sein, Markus Palionis ebenfalls. Der Kapitän ist nach seiner Sperre wieder spielberechtigt. Ansonsten ist die Ausfallliste immer noch lang. Thomas Paulus, Marc Lais und Oliver Hein fehlen allesamt verletzt (das Trio schaute beim Training zu), Ali Odabas und Sebastian Nachreiner fallen ebenfalls noch länger aus. Torjäger Markus Ziereis ist weiterhin krank und wird am Freitag definitiv nicht dabei sein, Kevin Hoffmann absolvierte nach muskulären Problemen nur eine Laufeinheit. Andreas Geipl machte am Mittwochvormittag die meisten Einheiten mit, wurde es aber zweikampfintensiver - so wie beim Abschlussspiel - drehte er mit Torwarttrainer Kristian Barbuscak einige Runden um den Platz.

Der SSV-Kader ist also weiterhin dezimiert, nichtsdestotrotz wollen die Rothosen unbedingt mit der Tabellenführung in die Winterpause gehen. Das Hinspiel gewann der Jahn 5:0, gewarnt ist er dennoch. Schweinfurt bog zuletzt einen 1:4-Rückstand gegen Ingolstadt in ein 4:4, zuvor gab es ein 1:1 gegen Aschaffenburg und einen 1:0-Sieg gegen Nürnbergs Zweite. Der Tabellenvorletzte befindet sich also im Aufwind.

Quelle: ssv-jahn.de

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Der SSV Jahn hat sein letztes Spiel im Kalenderjahr beim 1. FC Schweinfurt mit 1:2 (0:2) verloren. Dabei gingen die Hausherren im ersten Durchgang mit zwei Treffern in Führung, Kolja Pusch konnte im zweiten per Foulelfmeter anschließen (59.). Die Jahnelf rannte an, versuchte den ausgleich zu erzielen, konnte gegen stark verteidigende Schweinfurter aber nicht mehr entscheidend vors Tor kommen.

Der SSV konnte in Schweinfurt wieder auf Kapitän Markus Palionis zurückgreifen, der seine Sperre abgesessen hatte und sich neben Sven Kopp im defensiven Mittelfeld einreihte. Für ihn rückte Michael Faber auf die Bank. Ansonsten spielte dieselbe Elf, die vor einer Woche die SpVgg Unterhaching mit 2:1 bezwang. Beide Teams versuchten sich zunächst auf dem leicht schneebedecktem Grün zurechtzufinden, wobei das der Jahnelf besser gelang. Durch Jäckel hatten allerdings die Hausherren die erste Gelegenheit der Partie, der FCS-Stürmer zog vom Strafraumeck einfach mal ab, verzog aber (4.). Nach gutem Angriff über Palionis, Hesse und Trettenbach konnte Kolja Pusch die erste Jahnchance für sich verzeichnen, aber auch hier wurde das Ziel noch verfehlt (11.).

Die Partie nahm langsam Fahrt auf, die Rothosen blieben die leicht überlegene Mannschaft. Doch die Schweinfurter gingen in Führung. Nach dem bekannten Schema Ecke, Kopfball, Tor war Janz völlig frei vor Jahnkeeper Pentke zur Stelle, 1:0 für die „Schnüdel“ (25.). Beflügelt von der Führung sammelten die zunächst nervösen Hausherren Mut. Erneut war es Jäckel, der einen Konter in der 27. Minute abschließen konnte, doch Philipp Pentke war auf seinem Posten. Auch Bechmann hatte für seinen FCS eine Chance, diesmal per Freistoß, aber er scheiterte ebenfalls am sicheren Rückhalt des Jahn (40.).

Die Schlussphase gehörte dann eindeutig den Schwarz-Rot-Grünen. Jäckel schloss einen weiteren Konter nicht zielgenau ab, Pentke rettete kurz darauf vor dem heraneilenden Kleinherz (42.). Auch einen Schuss von Krautschneider konnte die Nummer 1 entschärfen (43.). Mit dem Pausenpfiff gelang den Hausherren dann der sich andeutende zweite Treffer. Die Abwehr der Rothosen brachte den Ball partout nicht aus der Gefahrenzone, Jäckel konnte aus elf Metern frei abziehen (45.) – das 2:0 für die „Schnüdel“.

Jahntrainer Brand reagierte in der Pause, brachte Jonas Sonnenberg (Innenvertidigung) und Michael Faber (Rechtsaußen) für Sven Kopp und André Luge. Zudem gab es eine klare Systemumstellung: Hesse ging auf die rechte Verteidigerposition, Palionis spielte nun neben Sonnenberg. Trettenbach, Kurz und Knoll wurden vorgezogen. Es dauerte ein wenig, bis der SSV das Tempo aufnehmen konnte – doch wenn er anzog, wurde es gefährlich: Thomas Kurz gab auf Marcel Hofrath, der klar von Janz von den Beinen geholt wurde. Elfmeter für den Jahn! Kolja Pusch trat an und verwandelte sicher – nur noch 1:2 (59.). In der Folge drückte das Team von Cheftrainer Christian Brand auf den Ausgleich, doch der FCS verteidigte gut, es gelang nicht Torchancen zu kreieren. Am Ende fehlten die Mittel. Trotz gut einer halben Stunde Anrennen schaffte es die Jahnelf nicht, den Ausgleich zu erzielen. Der SSV unterliegt beim 1. FC Schweinfurt mit 1:2.

1. FC Schweinfurt 05: Schneider – Messingschlager, Janz, Bechmann, Lunz – Kleinherz (70. Wenninger), Fery, Krämer Krautschneider – Jäckel (59. Diroll), Kraus (89. Müller).

SSV Jahn Regensburg: Pentke – Trettenbach, Kurz, Knoll, Hofrath – Kopp (46. Sonnenberg), Palionis – Pusch – Hesse, George (73. Raithel), Luge (46. Faber).

Tore: 1:0 Janz (25.), 2:0 Jäckel (45.), 2:1 Pusch (59., Foulelfmeter).

Gelbe Karten: Kraus, Janz, Krämer – Kopp, Kurz.

Zuschauer: 1.114.

Quelle: ssv-jahn.de

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Sportchef Christian Keller zieht im MZ-Interview nach einem halben Jahr Regionalliga Bilanz – und die fällt kritisch aus.


Volle Ränge: Christian Keller (Bildmitte) verfolgt ein Heimspiel des SSV Jahn Regensburg in der neuen Continental-Arena. Fotos: Nickl

Herr Keller, wie ist derzeit die Stimmung beim SSV Jahn Regensburg?

Fußball ist immer eine Momentaufnahme. Deswegen ist die Stimmung nicht so gut, weil unsere letzten Spiele einfach zu schlecht waren.

Für etwas Verwirrung hat zuletzt gesorgt, dass die Spieler mit T-Shirts für Ex-Trainer Christian Brand protestiert hatten. Ist das nun ausgeräumt?

Eigentlich möchte ich zu dem Thema nicht mehr viel sagen, darüber ist genug geredet worden. Nur eines: Ich kenne unsere Spieler so gut, dass ich weiß, dass sie mit der Aktion niemanden provozieren wollten. Weder die Fans, noch Personen aus dem Umfeld. Es war als Dankeschön an den Trainer gemeint und nicht als Protest gegen irgendwen.

Welche sportliche Bilanz ziehen Sie nach einem halben Jahr Regionalliga?

Wir haben zehn Punkte zu wenig. Die Tabellenspitze ist zu diesem Zeitpunkt der Saison so eng beieinander wie wohl noch nie. Und wir sind da mittendrin, weil wir einige desaströse Auswärtsauftritte hingelegt haben. Da gibt es auch nichts schön zu reden.

Öffentlich haben Sie die Mannschaft bislang nicht kritisiert.

Das heißt ja nicht, dass ich es intern nicht getan habe. Sie können davon ausgehen, dass ich hinter verschlossenen Türen sehr klar angesprochen habe, was mir nicht gefallen hat. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Spieler ganz genau wissen, was von ihnen erwartet wird.

Auf dem Platz war das nicht immer zu sehen. Warum?

Diese Diskrepanz zwischen zuhause und auswärts ist schwer zu erklären. Da hast du dich manchmal gefragt: Sind das jetzt die gleichen Spieler? Man darf ja auch einmal stolpern, aber nicht sechsmal hintereinander. Das darf uns nicht passieren, das ist dann nicht mehr tolerierbar.

Lesen Sie auch: Brand schließt das Kapitel Jahn!

Aber an was lag es? An der Einstellung, an der Vorbereitung?

An der Spielvorbereitung des Trainers sicher nicht, die war vor Heimspielen ja dieselbe. Es lief oft so ab: Wir spielen ganz netten Fußball und du denkst: Na ja, irgendwann machen wir ein Tor. Dann machen wir aber einen Fehler, der Gegner macht ein Tor, kriegt Oberwasser und kämpft uns nieder. Wir haben es da nicht geschafft, dagegenzuhalten. Da sind dann Grundtugenden gefordert: laufen, Zweikampfhärte und taktische Disziplin. Erst wenn das passt, kommt unsere spielerische Überlegenheit zum Tragen.

Haben sich die Spieler also zu sehr aufs Fußballspielen verlassen?

Die Grundtugenden tun ab und zu weh. Da kriegst du auch mal was ab, aber das gehört eben dazu. Nur mit Hacke-Spitze-eins-zwei-drei geht es nicht, das muss ab sofort allen klar sein.

Zuletzt ist der Jahn auf den zweiten Platz abgerutscht und steht die gesamte Winterpause ausgerechnet hinter dem Erzrivalen Burghausen. Nicht schön, oder?

Mir gefällt es nie, wenn wir in der Regionalliga nicht ganz vorne sind, ganz egal hinter welcher Mannschaft. Wenn das aber ausgerechnet Burghausen ist, ist das natürlich gerade für unsere Fans doppelt bitter.

Welche positiven Dinge nehmen Sie mit ins neue Jahr?

Die Spieler haben in einigen Partien sicher in herausragender Weise gezeigt, zu was sie imstande sind. Ich denke da etwa an die zweite Halbzeit gegen Bayern II. Wir haben eine tolle Mannschaft, müssen aber konstanter werden. Wenn ich den Anspruch habe, Profifußballer zu sein, dann muss ich liefern – und das nicht nur alle zwei Wochen.

Zuletzt gab es die Kritik, dass zu wenig Spieler aus der Region im Kader stehen. Dass man gerade Ergänzungsspieler locker in Ostbayern finden würde.

Die Kritik weise ich zurück, weil sie faktisch falsch ist. Uns haben zwar vor der Saison ein paar Spieler aus der Region verlassen, wir haben aber ganz bewusst wieder welche aus der Umgebung geholt. Mit Trettenbach, Ziereis, Nachreiner, Hein, Paulus haben wir im Stamm alleine fünf aus dem direkten Einzugsgebiet des Jahn. Und dahinter kommen noch einige mehr: Jünger, Hoffmann, Kopp, Faber, Tiefenbrunner. Ich will mal einen Verein auf vergleichbarem Level sehen, der eine solche Quote hat. Es stimmt absolut, dass sich die Fans mit Spielern aus der Region sehr gut identifizieren können – und deshalb schauen wir bei der Kaderzusammenstellung auch auf eine gewisse regionale Quote.

Dürfte eine Mannschaft, die rein mit Spielern aus der Region besetzt wäre, auch öfter verlieren?

Das glaube ich nicht. Die Fußball-Romantik hört meistens dann auf, wenn nicht gewonnen wird. Das ist und bleibt ein Ergebnissport. Siege mit eigenen Jungs sind nochmal schöner, Niederlagen aber auch mit eigenen Jungs genauso schlimm. Wir beobachten die herausragenden Spieler von den Klubs der Umgebung genau. Manchmal wird mir der Sprung zur Regionalliga aber unterschätzt. Keiner, auch die ganz guten, würde dort auf Anhieb einschlagen, da bin ich mir sicher.

Lesen Sie auch: Jahn-Boss liest Spielern die Leviten!

Bei einer Sitzung der Gremien wurde das Anforderungsprofil für den neuen Trainer verabschiedet. Wie sieht das aus?

Im Detail will ich da nicht drüber sprechen.

Zuletzt wurde über Gino Lettieri spekuliert. Auch über Timo Rost.

Ich kommentiere keine Namen.

Aber stimmt es, dass es dieses Mal eher ein erfahrener Coach sein soll?

Es ist sicher so, dass das nicht hinderlich ist, wenn einer schon 2. oder 3. Liga gearbeitet hat und das Geschäft kennt. Ob das dann mit unseren Rahmenbedingungen zusammen passt, ist eine andere Frage.

Also mit dem Gehalt, das der Jahn zahlen kann?

Genau.

Aber es heißt, dass der Jahn durch erfreulich hohe Sponsoren- und Zuschauereinnahmen seinen Etat aufstocken konnte.

Da wurde viel erzählt. Richtig ist, dass wir in der Tat etwas mehr eingenommen haben als geplant. Falsch ist, dass wir alle Mehreinnahmen in Mannschaft und Trainer stecken können. Wir müssen leider immer auch noch Altlasten abtragen.

Aber es ist noch etwas Spielraum da?

Ja, etwas Spielraum haben wir. Wir wollen auch die Mannschaft verstärken. Am besten im Sturm auf der offensiven Außenbahn und in der Innenverteidigung.

Werden Sie auch Spieler abgeben?

Möglich ist alles.

Ist es so, dass auch Sie in Bedrängnis geraten, wenn der neue Trainer nicht auf Anhieb Erfolg hat?

Grundsätzlich ist es so, dass wir uns alle wünschen, dass wir auf dieser entscheidenden Position ab sofort mehr Kontinuität haben...

...und wenn nicht. Wird es dann nicht vor allem Ihnen angelastet werden?

Das müssen Sie eigentlich andere fragen. Aber ich stehe als Geschäftsführer hier vorne dran, da kann ich mich am Ende auch der Verantwortung nicht entziehen.

Quelle: mittelbayerische.de

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Regionalliga-Tabellenführer Jahn Regensburg entlässt seinen Trainer Christian Brand - und gibt ihm noch zwei Spiele auf der Bank. Die Spieler solidarisieren sich "pro Brand", die Fans schreien: "Brand muss weg". Über den versteckten und den offenen Kampf innerhalb eines Traditionsvereins.

pf innerhalb eines Traditionsvereins.

Wie erklärt ein Tabellenführer, warum er seinen Trainer feuert? "Wir haben uns nicht mehr wohlgefühlt. Wir waren der Meinung, es muss reagiert werden", sagt Hans Rothammer, Präsident des SSV Jahn Regensburg. Zwei Punkte Vorsprung hat der Verein in der Tabelle der Regionalliga Bayern auf die Verfolger. Aber: Er hat auch nur neun Punkte aus neun Spielen geholt, vor dem Rauswurf dreimal in Folge verloren.


Und wie erklärt ein Manager, warum er seinen Trainer entlässt, ihn aber noch zwei Spieltage weiterbeschäftigt? "Die Mannschaft steht ausnahmslos hinter Christian Brand. Wir haben die kurzfristige Erfolgswahrscheinlichkeit mit ihm höher eingeschätzt als mit einem Interimscoach", sagt Christian Keller, Geschäftsführer der ausgegliederten Profiabteilung in Regensburg.

"Der Jahn", wie die Menschen in der Oberpfalz ihren Herzensklub nennen, ist kein ganz normaler Verein. Deswegen passt diese Geschichte mit der Zwei-Stufen-Entlassung von Trainer Brand sehr gut zu diesem Klub, der vor gut drei Jahren noch in Liga zwei kickte, inzwischen aber zwei Abstiege verkraften musste.

Sie haben hier vor Jahren knapp eine Insolvenz abgewendet und nun ein Stadion gebaut, das mit seinen gut 15.000 Plätzen so gar nicht nach Regionalliga aussieht. Und für viele hier passt der Klub eben auch gar nicht in die vierte Liga. Der Etat ist derselbe wie in Liga drei, die Sponsoreneinnahmen sind so hoch wie nie, und natürlich wächst die Erwartung mit den Gegebenheiten. Regensburg ist die viertgrößte Stadt in Bayern, hinter München, Nürnberg und Augsburg. Dort spielen Bundesligisten, mit denen wollen sie sich messen.

Keller spricht von Tränen bei Brands Entlassung

Auch deshalb kann hier ein Trainer entlassen werden, der als Tabellenführer das Ziel Wiederaufstieg durchaus vor Augen hat. Am vergangenen Wochenende besiegte der SSV mit Trainer Brand, wenige Tage nach dessen Entlassung, den Konkurrenten aus Unterhaching 2:1. Die Spieler liefen danach in weißen T-Shirts auch Richtung Fanblock. Auf die T-Shirts hatten sie in schwarzen Blockbuchstaben eine Botschaft drucken lassen: "Pro Brand". Die Fans riefen: "Brand muss weg".

Diese Szene war die konzentrierte Zurschaustellung eines Kampfes, der in Regensburg schon seit Monaten tobt, in Geschäftszimmern, Kabinen und auf Tribünen. Auf der einen Seite die Mannschaft und ihr Trainer, der selbst laut Präsident Rothammer "die Spieler besser macht". Auf der anderen die Vereinsführung um Rothammer und die Fans, die Brand vorwerfen, kein Spielsystem etabliert zu haben und im Umgang mit Anhängern zu ignorant aufgetreten zu sein. Mourinho könne sich seine spezielle Art auch nur erlauben, weil er erfolgreich gewesen sei, heißt es in Fankreisen.

Dazwischen steht der Geschäftsführer der ausgegliederten Profiabteilung, Christian Keller, der von seinen Tränen spricht, wenn er von der Entlassung Brands erzählt. Er trägt die Entscheidung mit. Aber er hätte sie wohl selbst nicht so getroffen. "Natürlich hätte man auch warten können bis zur Winterpause", sagt er.

Genau an dieser Stelle entzündet sich der Konflikt, in dem nun Stimmen aus dem Verein Brand als "Bauernopfer" bezeichnen. Im Klub ist von einer eilig einberufenen Sitzung im neuen Stadion die Rede, direkt nach der Niederlage gegen Ingolstadt II am 15. November. Draußen ging die Sonne unter, und drinnen forderten aufgebrachte Vertreter des Vereins das sofortige Ende der Ära Brand, mit der die ehrenamtlichen Vertreter im Verein einen zunehmendem Machtverlust verbinden und die sie sich schon nach dem Abstieg aus Liga drei im Sommer gewünscht hatten.

"Wir wollen, dass er als Tabellenführer den Verein verlässt"

Damals hatte Keller dem Drängen der Vereinsvertreter widerstanden. Nun sahen sie erneut ihre Chance und drohten teilweise mit finanziellen Folgen für den Verein. Die beiden Vertreter der ausgegliederten Profiabteilung sollen im Laufe der emotionalen Sitzung aufgebracht den Raum verlassen haben, auch Keller. Wenig später erhielt er von den Vereinsgremien den Auftrag, Brand zu entlassen. Keller konnte sich diesmal, so ist zu hören, nicht widersetzen, ohne selbst auf die Kündigungsliste zu wandern.

Im Sommer dieses Jahres hatten Unbekannte auf einer großen Werbetafel in der Innenstadt nach einem neuen Jahn-Geschäftsführer gesucht, um wörtlich: aus dem "Keller raus" zu kommen. Die Initiatoren kommen nach Informationen von SPIEGEL ONLINE aus Vereinskreisen, was verdeutlicht, wie tief die Gräben sein müssen, die sich durch den Verein ziehen.

Das erschwert auch die Suche nach einem Nachfolger für Brand, der zuvor die U21 des FC Luzern trainiert hatte und seit einem Jahr beim Jahn arbeitet. Im Verein träumen sie von einem großen Namen, ob das zum angedachten Weg der sportlichen Leitung passt, muss sich erst zeigen. In jedem Fall gerät im Konflikt zwischen Professionalisierung und traditionellem Anspruchsdenken Kellers Arbeit kurz vor der Winterpause wieder in den Fokus.

Doch zunächst wird sich Trainer Brand am Freitagabend (19 Uhr) in Schweinfurt von seinem Team verabschieden. "Es ist ein Riesenschock", sagt Kapitän Markus Palionis. "Wir wollen, dass er als Tabellenführer den Verein verlässt."

Der entlassene Trainer, der noch immer arbeitet, versucht indes, seinen Arbeitsplatz sauber zu hinterlassen, auch wenn er nicht alles versteht: "Diese Welt ist doch einfach im Moment extrem verrückt."

Quelle: spiegel-online.de Autor: Berthold Schindler

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Der Jahn möchte in der Winterpause nicht nur bis zu drei neue Spieler verpflichten, Jahn-Manager Keller legte auch ein Papier vor, das soetwas wie eine Stellenbeschreibung für den neuen Trainer beinhaltete. Viel Neues steht wohl nicht drin.

Selten hat ein verlorenes Spiel beim SSV Jahn die Mütchen so gekühlt wie das letzte Spiel unter der Ägide von Christian Brand: Hätte der Jahn beim letzten Spiel vor der Winterpause einen Sieg eingefahren, dann hätte man all jene bestätigt, die über die Entlassung von Trainer Brand mehr als unglücklich waren. An erster Stelle steht dabei die Mannschaft, die mit ihren „Pro Brand“-T-Shirts so manchen Jahn-Verantwortlichen verärgerte.


Dramatisch waren wohl die Szenen, als Brand und seine Schützlinge am Tag nach der Niederlage gegen Ingolstadt in der Kantine saßen und der Coach sinngemäß sagte: „Ihr habt meine Kündigung besiegelt“. Da sollen Tränen geflossen sein bei den Jahn-Spielern.
Ausgerechnet Christian Keller gab vergangene Woche im Regensburger Presseclub auch zu Protokoll, dass er Tränen in den Augen hatte, als er sich von Brand trennen musste. Irgendwie wurde man den Eindruck nicht los, dass Keller den Aufsichtsräten die Verantwortung für die Abberufung Brands gab.


Umso spannender war also der Montagabend, als es zu einer Sitzung des Aufsichtsrates kam. In der Tat, das Wochenblatt hatte mehrfach darüber berichtet, dass sich eine Mehrheit der Aufsichtsräte gegen Brand entschieden hatte. Doch am Montagabend, das sagen Teilnehmer der Sitzung, habe Keller klar gemacht, dass er hinter der Rauswurf-Entscheidung steht.


Keller hat dann das getan, was er am Besten kann: Er hat ein Papier vorgestellt. Dem Vernehmen nach hat das Papier zwei Seiten, „allerdings eng bedruckt“, wie ein Sitzungsteilnehmer dem Wochenblatt verrät.


„Das ist halt ein Papier, mehr aber auch nicht“


Darin habe der Jahn-Manager eine Stellenbeschreibung zusammengeschrieben – also alles das, was ein neuer Trainer können muss. „Zum Beispiel, dass er menschliche Fähigkeiten haben muss“, das sei ein Punkt auf der Trainer-Agenda gewesen. Nun, fragt man sich da – hatte nicht gerade Brand diese Eigenschaft? Das Fazit über das Papier ist dann auch im Aufsichtsrats-Gremium wohl: „Das ist halt ein Papier, entscheidend ist am Ende, wer sich bewirbt – der Beste wird dann genommen.“ Allerdings, da ist man sich beim Jahn sicher, ist der Posten des Jahn-Trainers im Prinzip verlockend: Immerhin kann man in einer halben Saison Meriten verdienen – und wenn es nicht klappt, dann ist die erste Hälfte der Saison schuld an dem Debakel. Den Aufstieg hat so mancher beim Jahn für diese Saison ohnehin abgeschrieben – jetzt geht es darum, Platz Nummer eins zurückzuerobern und nicht auf zwei oder drei zu dümpeln.


Im Aufsichtsrat herrscht jedenfalls, wie auch offenbar unter einer Mehrheit der Fans, die Ansicht, dass die Trainerentlassung unausweichlich war. „Lässt man die ersten zehn Spiele weg aus der Betrachtung und nimmt die letzten zehn, dann wären wir auf einem vorletzten Tabellenplatz – und das kann doch nicht sein!“, sagt einer, der mit dem Jahn schon viel Freude und Leid erlebte. Dem neuen Trainer will man mit neuen Spielern einen guten Start ermöglichen: Zwei bis drei Neue sollen eingekauft werden, auf jeden Fall einen Stürmer, aber auch einen Abwehrspieler. Das Mittelfeld könnte zudem gestärkt werden. So will man dann an die ersten zehn Spiele anknüpfen – und die letzten zehn vergessen.

Quelle: wochenblatt.de

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Der SSV Jahn ist nach einer Woche Verschnaufspause wieder im Training. Vor Weihnachten legen die Rothosen noch mehrere Einheiten ein, um zusätzlich Kraft und Ausdauer aufzubauen. In dieser Woche steht deshalb noch vier Mal Training an.

"Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs." Athletiktrainer Björn Bornholdt zählt langsam nach oben, die Jahn-Profis schnellen bei jeder Zahl in die Höhe. Der Ball hatte am Mittwochvormittag Pause, für den SSV stand Fitness auf dem Programm. "Wir machen neben einer Laufeinheit heute hauptsächlich Sprünge, um die Kraft in den Beinen zu stärken", erklärte Bornholdt vorab. Für die 20 Spieler hieß das: Erst einige Runden um den Platz am Kaulbachweg - der Jahn wird künftig wieder öfter am Trainingsgelände und nicht mehr im alten Jahnstadion zu sehen sein - dann Aufstellung am Geländer vor der Tribüne. Tief in die Hocke mit geradem Rücken, dann mit Schwung nach oben und davon viele Sätze mit vielen Wiederholungen. Anstrengend, aber gerade für Spieler, die aus einer Verletzungspause kommen, sehr wichtig.

Von denen gibt es beim Jahn ja einige. Marc Lais, Oliver Hein und Andreas Geipl zum Beispiel, die die Einheit am Vormittag alle durchzogen. Bei Markus Ziereis reichte die Kraft nach seinem hartnäckigen Infekt nur für einige lockere Runden auf der Tartanbahn, die Langzeitverletzten Ali Odabas, Sebastian Nachreiner und Thomas Paulus mussten komplett aussetzen.

Neben Sprüngen im Stand machten die Jahn-Profis noch weitere Sätze. Immer zwei Tribünenstufen auf einmal waren angesagt, zunächst beidbeinig, dann nur mit einem Bein. Dass der Boden bei schlechtem Wetter mit Wind und Regen durchaus rutschig sein konnte, mussten die SSV-Spieler ebenfalls erfahren - zusätzliche Vorsicht war geboten. Zum Abschluss forderte Co-Trainer Harry Gfreiter nochmal ordentliches Tempo bei einer Laufeinheit, ehe es für den Jahn in die Kabine ging. "Am Nachmittag werden wir dann noch etwas mit dem Ball machen. Ein einfaches Trainingsspiel wahrscheinlich, auch, um den Kopf freizubekommen", sagte Gfreiter, der vergangenen Donnerstag seinen 42. Geburtstag feierte. Auch in der kommenden Woche ist der SSV noch gefordert, ehe es am 19. Dezember dann in eine Trainingspause geht. Zu Beginn des neuen Jahres erhält jeder Spieler einen individuellen Plan, am 11. Januar beginnt die Vorbereitung auf die Frühjahrsrunde in der Regionalliga Bayern.

Quelle: ssv-jahn.de

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Sportchef Christian Keller spricht derzeit mit mehreren Kandidaten. Dais könnte gute Chancen auf die Brand-Nachfolge haben.

„Nein, da kommentiere ich immer noch nichts“, sagt Christian Keller mit einem Lachen. Seit Anfang Dezember wird er immer wieder aufs Neue von Reportern mit Namen von Trainern konfrontiert, die angeblich kurz vor einer Vertragsunterschrift beim SSV Jahn Regensburg stehen. Doch soweit scheint es noch lange nicht. Der Sportchef erklärt, dass er weiterhin Gespräche mit mehreren Kandidaten führt und dass sich am grundsätzlichen Zeitplan wohl nichts ändern wird. Frühestens Ende Dezember, spätestens Anfang Januar wird der neue Mann vorgestellt.

Keine überstürzte Entscheidung

Vor fast genau einem Monat hat der SSV Jahn bekannt gegeben, dass er sich in der Winterpause von Trainer Christian Brand trennen wird. Keller sagte schon damals, dass der Verein bei der Suche nach einem Nachfolger nichts überstürzen werde. Die lange Winterpause der Regionalliga kommt dem Verein dabei zugute. Die zwei Wochen, die im Dezember trainiert wird, leitet Assistenzcoach Harry Gfreiter die Übungseinheiten. Wenn der neue Chefcoach Anfang Januar seine Arbeit aufnimmt, hat er immer noch fast zwei Monate Zeit, um die Mannschaft kennenzulernen und für das Ziel Meisterschaft auf Kurs zu bringen. Wer der neue Coach am Ende sein wird, darüber wird derweil weiter kräftig spekuliert.

Steffen wohl kein Thema mehr

Heiß gehandelt wurde noch vor wenigen Tagen Horst Steffen. Nach MZ-Informationen ist der ehemalige Trainer der Stuttgarter Kickers allerdings nicht mehr im Kreis der Kandidaten. Ebenso erledigt haben sich die Spekulationen um Timo Rost, den Trainer des Ligakonkurrenten FC Amberg. Der unterschrieb just in der Zeit, als ihm Angebote vom Jahn und von anderen Vereinen nachgesagt wurden, einen neuen Vertrag beim FC bis 2018.

Ohnehin hätte Rost nicht ganz zu dem Profil gepasst, mit dem der Jahn nach einem neuen Trainer sucht. Verantwortliche des Vereins ließen bereits mehrfach durchblicken, dass es dieses Mal ein erfahrener Coach sein soll. Der 37-jährige Rost befindet sich in Amberg dagegen noch auf seiner ersten Trainerstation.

Weitaus besser würde da die Biografie von Gino Lettieri passen. Der wurde von Anfang an heiß gehandelt, nicht nur weil er als ehemaliger Trainer der SpVgg SV Weiden in der Oberpfalz gut bekannt ist, sondern vor allem, weil er zuletzt mit dem MSV Duisburg in die 2. Liga aufgestiegen ist. Lettieri wäre also einer, der weiß, wie man an der Tabellenspitze besteht.

Mittlerweile kursiert aber noch der Name eines anderen Trainers: Gerd Dais. Der 52-Jährige stammt wie Keller aus Baden-Württemberg. Für den SSV Jahn interessant machen dürfte ihn nicht zuletzt, dass sich der SV Sandhausen 2008 unter seiner Leitung für die neugegründete 3. Liga qualifizierte. 2012 stieg er mit dem SV als Meister dann sogar in die 2. Liga auf.

Lesen Sie auch: Coach Timo Rost verlängert in Amberg!

Co- und Torwartrainer bleiben

Dass der neue Mann, egal wer es wird, einen kompletten Mitarbeiterstab oder zumindest einen Assistenten mitbringt, ist unwahrscheinlich. „Wir haben ein bestehendes Trainerteam, das auch bleibt, wenn sich nicht jemand davon selbst verändern will“, sagt Keller. Neben Gfreiter kann somit etwa auch Torwartrainer Kristian Barbuscak fest davon ausgehen, weiter beim Jahn tätig zu sein. Derweil deutet auch vieles darauf hin, dass der neue Trainer einen kurzfristigen Vertrag, möglicherweise nur bis zum Saisonende erhalten wird. Keller will sich auch hier öffentlich noch nicht festlegen, räumt allerdings ein, dass „es im Fußball bei Trainern immer schwierig ist, gleich einen Vertrag über fünf Jahre zu machen. Umso schöner wäre es aber, wenn es am Ende fünf Jahre werden“.

Quelle: mittelbayerische.de

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Ein Jahr nach dem Start des Projektes "Jahn Resozialisierung" war wieder eine Jahn-Delegation in der Justizvollzugstanstalt in Straubing zu Gast. Neben Co-Trainer Harry Gfreiter sprach auch Jahn Profi Thomas Paulus mit den Häftlingen.


Harry Gfreiter und Thomas Paulus sprachen bei der zweiten Ausgabe von "Jahn Resozialisierung" mit acht Häftlingen der JVA Straubing (Foto: Rossmann)

Wir kommen wieder!" Dieses Versprechen hatte Harry Gfreiter am Ende der ersten Ausgabe von Jahn Resozialisierung in der JVA Straubing gegeben. Und er hielt Wort, denn genau wie Thomas Paulus traf der Co-Trainer des SSV Jahn am Dienstag vor einer Woche auf acht Gefangene, um sich mit diesen auszutauschen. Dabei stellte Gfreiter auch an sich selbst Veränderungen zum Vorjahr fest: "Von meiner Seite war es schon etwas entspannter als im Vorjahr, ich war nicht mehr ganz so verkrampft!" Und dies war ihm, genau wie seinen Gegenübern, auch deutlich anzumerken. Ohne langes Aufwärmen stiegen Profis und Gefangene in die Diskussion ein: "Der Fußball ist eine Ablenkung im Halftalltag, ein Ventil. Die Stunden, in denen wir hier in der Halle oder draußen am Platz sind, sind die besten in der Woche.", erzählte ein Häftling über die Bedeutung des runden Leders in seinem Leben.

Sie alle würden "draußen" gerne weiterspielen. Der Sport könne vielleicht dabei helfen, dass sie nicht direkt wieder auf die schiefe Bahn geraten, berichtet Frank Kagerbauer, Sozialarbeiter in der JVA Straubing. Ein Allheilmittel sei er jedoch nicht, denn nach der Entlassung sei vor allem Disziplin gefragt: "Fußball ist ein hartes Geschäft. Man muss sich genau wie in allen Lebensbereichen vieles erarbeiten. Durch die Gespräche mit den Jahn Profis wird das auch unseren Gefangen vor Augen geführt. Ich hoffe, dass sie davon etwas mitnehmen können."


Nach einer 60-minütigen Diskussionsrunde stand natürlich auch noch ein Fußballtraining, inklusive Abschlussspiel, auf dem Programm (Foto: Rossmann)

Thomas Paulus berichtete von seiner Zeit als Nachwuchsspieler. Auch für ihn habe es in jungen Jahren viele Verlockungen gegeben: "Diskos, Alkohol, Frauen, das alles kommt in einem gewissen Alter auf einen zu. Es hätte für mich oft genug die Möglichkeit gegeben falsch abzubiegen, aber ich hatte den Traum Profifußballer zu werden und den unbedingten Willen dieses Ziel zu erreichen." Eben jener Wille habe ihm letztendlich dabei geholfen allen Versuchungen zu widerstehen.

Widerstehen musste der verletzte Innenverteidiger (Außenbandriss im Knie) dann leider auch dem Drang selbst mitzuspielen, als Harry Gfreiter beim Training mit den Häftlingen den Ball ins Spiel brachte. Der Co-Trainer des SSV Jahn brachte die Männer mächtig ins Schwitzen, doch Klagen gab es trotz des intensiven Trainingsprogramms von keinem. Am Ende stand natürlich auch bei diesem Mal ein Abschlussspiel, bei dem Gfreiter, genau wie Frank Kagerbauer, mitkickte.

4:4 hieß es bei Schlusspfiff in einem unterhaltsamen Spiel. Verlierer gab es an diesem Tag aber ohnehin nicht. Harry Gfreiter war froh, dass er auch bei der zweiten Ausgabe von Jahn Resozialisierung mit von der Partie war: "Es ist einfach toll zu sehen, wie viel Spaß wir den Häftlingen in diesen zwei, drei Stunden bereiten können. Das war wieder eine super Sache heute." Und auch Frank Kagerbauer ist überzeugt davon, dass dieser Tag in der JVA Straubing nicht vergessen wird: "Bei einigen ist sicher schon die Vorfreude auf den nächsten Besuch des SSV da. Wir hoffen aber natürlich, dass der ein oder andere so gute Fortschritte macht, dass beim nächsten Mal schon eine andere Besetzung hier sein wird."

Quelle: ssv-jahn.de

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Ab Januar wird Heiko Herrlich (44) die Profimannschaft des SSV Jahn Regensburg trainieren. Er unterschreibt einen Vertrag bis Saisonende, der sich im Falle eines Aufstieges in die 3. Liga automatisch um eine weitere Spielzeit verlängern würde.


Sie einigten sich am Wochenende über die künftige Zusammenarbeit: Christian Keller und der neue Cheftrainer des SSV Jahn, Heiko Herrlich

Der SSV Jahn Regensburg hat einen neuen Cheftrainer. Am Wochenende fiel die Entscheidung: „Heiko Herrlich hat im Auswahlprozess aus Sicht aller Verantwortlichen eine absolut überzeugende Leistung abgeliefert. Wir sind daher froh, dass wir ihn für den Jahn gewinnen konnten. Unter seiner Verantwortung soll unsere Mannschaft wieder ihr volles Potenzial ausschöpfen und in der restlichen Saison an die Grenzen ihres Leistungsvermögens gehen. Dafür wird es neben viel harter Arbeit auf dem Platz auch die volle Unterstützung aller Beteiligten im Innen- und Außenverhältnis benötigen. Packen wir es also gemeinsam an.“, so Christian Keller, Geschäftsführer Profifußball beim SSV Jahn nach der Vertragsunterschrift.

Mit Heiko Herrlich übernimmt ein bekanntes Gesicht im deutschen Fußball den Cheftrainerposten beim SSV Jahn. Als Profi war der gebürtige Mannheimer für Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund aktiv. Er bringt es auf 258 Einsätze und 74 Tore in der Bundesliga. Seine erfolgreichste Zeit erlebte Herrlich beim BVB, mit dem er zwei deutsche Meistertitel (1996 und 2002), die Champions League (1997) sowie den Weltpokal (ebenfalls 1997) gewann. Zuvor hatte er in Mönchengladbach bereits den Sieg im DFB-Pokal errungen (1995). Herrlich lief außerdem fünfmal für die deutsche Nationalmannschaft auf und erzielte dabei ein Länderspieltor. Im Herbst 2000 wurde beim Mittelstürmer ein bösartiger Hirntumor festgestellt. Er besiegte den Krebs und kehrte anschließend sogar wieder auf den Platz zurück.

Im Anschluss an seine aktive Karriere sammelte Heiko Herrlich bereits reichlich Erfahrung als Trainer. Er arbeitete einige Jahre im Nachwuchsbereich von Borussia Dortmund (U19) und beim FC Bayern München (U17). Zudem war er über zwei Jahre lang erfolgreich als Trainer der U17- und später der U19-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes tätig und feierte in diesem Zusammenhang unter anderem einen 3. Platz bei der U17-Weltmeisterschaft. Als Trainer des VfL Bochum war Herrlich in den vergangenen Jahren auch bereits in der 1. Bundesliga unterwegs. Zudem coachte er die SpVgg Unterhaching in der dritten Liga. Auf seinen Stationen bewies er, dass er Spieler auf verschiedenen Niveaus entwickeln kann. Er half die späteren Bundesliga-Profis Marcel Schmelzer und Christopher Nöthe zu formen, Sascha Bigalke schaffte unter ihm den Sprung von der SpVgg Unterhaching in die 2. Bundesliga (1. FC Köln). In den Juniorennationalmannschaften des DFB hatte er heutige A-Nationalspieler wie Toni Kroos, André Schürrle und Sebastian Rudy unter seinen Fittichen.

Heiko Herrlichs Vertrag beim SSV Jahn gilt zunächst bis Saisonende, verlängert sich aber im Aufstiegsfall um ein Jahr. Der 44-jährige steht vor einer reizvollen Aufgabe: „Ich finde hier eine gute Ausgangssituation vor, denn wir können in dieser Saison noch alles erreichen. Es gilt nun alle Kräfte im Verein zu bündeln, damit wir am Ende erfolgreich sind. Ich freue mich bereits auf den 11. Januar und den Trainingsstart mit der Mannschaft.“

Zuvor wird Heiko Herrlich am kommenden Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt.

Quelle: ssv-jahn.de

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Der SSV Jahn ist überzeugt, mit Heiko Herrlich den richtigen Mann für das Unternehmen Aufstieg gefunden zu haben.

Das Fußballgeschäft sei bisweilen ein „monkey business“, also frei übersetzt ein Affenzirkus, hatte Christian Keller Mitte November gestöhnt. Wenige Minuten, nachdem der SSV Jahn Regensburg per Pressemitteilung in Umlauf gebracht hatte, dass er sich zur Winterpause von seinem Trainer Christian Brand trennen wird, lagen dem Sportchef des Regionalligisten bereits die ersten Bewerbungen von aktuell beschäftigungslosen Fußballlehrern vor. Weit mehr als 50 sollen letztlich eingetrudelt sein.

„Absolut überzeugend“

Gut einen Monat nahm sich der Traditionsverein Zeit für die Suche nach einem Brand-Nachfolger. Am Sonntagabend um 19.17 Uhr meldete der SSV Jahn nun Vollzug. Mit Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich als Coach soll die Rückkehr in die dritte Liga gelingen. Der 44-Jährige unterzeichnete einen bis zum Saisonende gültigen Kontrakt, der sich im Aufstiegsfall um ein Jahr verlängert. Im Rahmen einer Pressekonferenz in der Continental Arena wird Herrlich an diesem Dienstagnachmittag offiziell vorgestellt. Trainingsstart ist am 11. Januar.

An Vorschusslorbeeren fehlt es nicht: „Absolut überzeugend“ sei Herrlich im Auswahlprozess aufgetreten, lobt Christian Keller, der für die Restsaison des Tabellenzweiten diese Losung ausgibt: „Packen wir es gemeinsam an!“ „Wir sind der Überzeugung, mit Heiko Herrlich den richtigen Mann gefunden zu haben“, sagt auch Vorstandschef Hans Rothammer.

Mit dem gebürtigen Mannheimer an der Seitenlinie beschreitet der Jahn einen Mittelweg. Herrlich ist nicht der mit allen Wassern gewaschene Trainer-Routinier, den viele im Jahn-Umfeld auf der Rechnung hatten. Er ist aber auch nicht der relativ unerfahrene Neuling im Geschäft – ein Manko, das seinem Vorgänger Brand oft zum Vorwurf gemacht worden war.

„Es gibt für mich vier Leistungsfaktoren: Technik, Taktik, Athletik und Persönlichkeit. Eine erfolgreiche Mannschaft besteht für mich aus elf Dienern – da will jeder dem anderen helfen“, mit diesen Worten beschrieb Heiko Herrlich vor gut einem Jahr im Gespräch mit dem Magazin „11Freunde“ sein Konzept. Für die Gefühle von Fußballprofis vor wichtigen Spielen fand er in diesem Interview durchaus martialische Worte, sprach von „Schlacht“, „Krieg“, „Angstschweiß“ und „nackter Angst“.

Herrlich hat selbst einen wichtigen Kampf gewonnen: den Kampf gegen den Krebs. Im Herbst 2000 war beim damaligen Dortmunder ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert worden. Er unterzog sich einer Strahlentherapie und schilderte später „11Freunde“ die Torturen, die er in dieser Zeit durchzustehen hatte: „Mein Kopf fühlte sich an, als hätte man mir mit einem Hammer auf den Schädel geschlagen. Wie eine ständige Gehirnerschütterung. Ich nahm sieben Kilo ab. Ich konnte nichts mehr schmecken, nichts mehr riechen. Mir fielen die Haare aus. Jeden Tag ging wieder ein Stück Lebensqualität flöten. Ich fiel in eine schwere Depression. Ich wurde zum Hypochonder. Hatte ich irgendwo ein Zwicken, dachte ich: Mein Gott, jetzt hast du auch noch Leberkrebs! Ich war voll der Psycho. So ging das ein halbes Jahr lang. Die schlimmste Zeit meines Lebens.“ Kraft gaben Herrlich nicht nur in dieser schweren Phase die Familie und sein Glaube: „Ich dachte: Okay, lieber Gott, jetzt kommt ein harter Weg. Keine Ahnung, was du mit mir vorhast, aber ich glaube daran, dass du bei mir bist.“ Als er nach überstandener Krebserkrankung auf den Fußballplatz zurückkehrte, war entsprechend oft von einem „Wunder“ die Rede.

Reizvoll, aber auch heikel

Herrlich findet in Regensburg eine reizvolle, aber auch heikle Aufgabe vor. Er muss der Mannschaft, die mit neun Siegen in zehn Spielen fulminant in die Spielzeit gestartet war, aber dann in ein tiefes Leistungsloch stürzte, neues Leben einhauchen. Und er muss gemeinsam mit dem Team die Fans wieder für den Verein gewinnen. Während die Spieler mit „Pro-Brand“-Shirts ihre Unterstützung für den geschassten Coach demonstrierten, hatte der Anhang seit einiger Zeit mehrheitlich dessen Ablösung erfordert. „Ich erwarte von Herrlich auf jeden Fall mehr als von Brand. Er bringt mehr Erfahrung mit. Wie er mit dieser Jahn-Mannschaft zurechtkommt, wird sich noch zeigen. Aber es muss einfach eine neue Bindung zwischen dem Trainer, der Mannschaft und den Fans entstehen“, kommentierte Franz Preuß vom Jahn-Fanclub „Power vom Tower“ die Trainerentscheidung.

Rothammer stellt dem neuen Coach derweil personelle Verstärkungen in der Winterpause in Aussicht. Um rund 200 000 Euro sei der Etat bereits erhöht worden. „Die Mittel, die wir brauchen, um die Mannschaft zu verstärken, sind da. Und Christian Keller arbeitet heftig daran – natürlich in Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer“, unterstreicht der Vorstandschef.

Nach einer eindrucksvollen Spielerkarriere als einer der besten deutschen Stürmer in der Zeit um die Jahrtausendwende hat Heiko Herrlich auf verschiedenen Trainerstationen Erfahrungen gesammelt – vornehmlich im Nachwuchsbereich. Zuletzt war er Coach der U17 des FC Bayern und belegte mit den Münchnern in der Saison 2014/15 den fünften Platz in der Junioren-Bundesliga Süd/Südwest. Bereits vor dem Saisonende war in Münchner Medien spekuliert worden, Herrlich werde bald seinen Hut nehmen. Er sei „nicht sonderlich glücklich“ mit der Aufgabe bei der U17, schrieb die „tz“. Hinzu kam wohl, dass Sportvorstand Matthias Sammer und Ex-Präsident Uli Hoeneß, der als Freigänger in der Jugendabteilung arbeitet, mit der Nachwuchsarbeit beim Rekordmeister unzufrieden waren und vor der neuen Spielzeit diverse personelle Veränderungen vornahmen.

Aki Schmidt: „Alles Gute!“

Aus Dortmund meldet sich derweil Alfred „Aki“ Schmidt zu Wort. Der Ex-Nationalspieler und langjährige Fan-Beauftragte der Borussia, der Herrlich noch aus seiner BVB-Zeit kennt, wünscht „dem Jungen alles Gute beim Jahn“ und hofft „dass er in meine Fußstapfen tritt“. Dagegen hätte Herrlich sicherlich nichts einzuwenden. Die Jahn-Fans hatten Aki Schmidt einst zu ihrem „Jahrhundertrainer“ gewählt.

Quelle: mittelbayerische.de

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Heiko Herrlich ist der neue Trainer des SSV Jahn Regensburg. (Foto: Fabian Roßmann)

Am Dienstag präsentierte sich der neue Jahn-Trainer Heiko Herrlich erstmals der Öffentlichkeit. In der Rückrunde will er das große Ziel Aufstieg realisieren.

Es ist sicherlich keine einfache, aber eine äußerst reizvolle Aufgabe, die Heiko Herrlich (44) am Dienstagnachmittag auch offiziell angetreten ist. Der Ex-Profi wird neuer Trainer von Regionalligist SSV Jahn Regensburg und soll den Club zurück in die Dritte Liga führen. Es erfülle ihn "mit Stolz, den Jahn trainieren zu dürfen". Er kenne auch die Erwartungshaltung und wisse, was ihn in Regensburg erwarte.

Um das Ziel, den Jahn in den Profifußball zurückzuführen, zu erreichen, wolle er mit der Mannschaft Schritt für Schritt zu gehen. Erst einmal müsse deshalb die Abwärtsspirale beendet werden, die am Ende der Rückrunde dazu führte, dass der Jahn die Tabellenführung an Wacker Burghausen abgab. Dazu will Herrlich viele Einzelgespräche mit den Spielern führen, um zu ergründen, warum man nach dem starken Saisonstart derart nachgelassen hat.

"Die Mannschaft muss die Haltung zum Spiel ändern", sagte Herrlich ganz klar. So glaubt er, dass die Spieler manch Auswärtsspiel zu sehr auf die leichte Schulter genommen hätten. Das Hauptaugenmerk liege zunächst darauf, die Defensive zu stabilisieren. Denn 27 Gegentreffer, die der Jahn bislang kassiert hat, seien für eine Spitzenmannschaft eindeutig zu viel. Dazu führte Herrlich auch eine alte Fußballer-Weisheit an: "Vorne gewinnst du Spiele, hinten gewinnst du Meisterschaften." Und letzteres soll am Ende dieser Saison ja auch in Regensburg passieren.

Verstärkung, wenn sich Möglichkeit ergibt

Dieses Ziel soll, nach aktuellem Stand, mit dem bestehenden Kader realisiert werden. So sagte Herrlich, dass man nur dann den Kader noch einmal verstärken werde, wenn sich auf dem Markt eine Möglichkeit ergebe. Christian Keller fügte an: "Wir wollen uns verbreitern, wenn sich die Möglichkeit ergibt."

Haltung. Fokus. Gemeinschaft. Diese drei Dinge sollen den SSV Jahn Regensburg auszeichnen, wenn es nach Sportchef Christian Keller geht. Die Haltung, immer wieder aufzustehen, wenn man hingefallen ist und nie zu vergessen, woher man gekommen ist. Der Fokus muss auf das Wesentliche gelegt werden, man darf nicht nachlassen. Und nur als Gemeinschaft kann man Erfolg haben und die gesteckten Ziele erreichen.

"Wichtig, dass der Trainer als Persönlichkeit zum Club passt"

Weil Heiko Herrlich für all diese Eigenschaften stehe, sei er der richtige Trainer für den SSV Jahn. "Es ist wichtig, dass der Trainer als Persönlichkeit zum Club passt und die gleiche Mentalität vertritt. Es ist wichtig, dass er die gleiche Art von Fußball spielen lassen will, wie wir es im gesamten Verein wollen. Und es ist wichtig, dass er sich in das bestehende Team einfügt", fasste Keller die Gründe zusammen, warum man den 44-Jährigen Ex-Profi als neuen Coach geholt hat. Den Kontakt zwischen Herrlich und dem Jahn stellte Ex-BVB-Manager Michael Meier her, der als Herrlichs Berater fungiert.

Die Entscheidung für den gebürtigen Mannheimer wurde aber nicht nur von Keller getroffen. So erklärte der Vorstandsvorsitzende Hans Rothammer auf der Pressekonferenz: "Das ist eine Entscheidung, die in den Gremien mitgetragen wird. Wir mussten nicht lange überlegen und sind überzeugt, dass er der richtige Mann ist. Ich habe ein gutes Gefühl und bin überzeugt, dass Heiko Herrlich sehr gut zu uns passt."

Quelle: idowa.de

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Bescherung beim SSV Jahn: Sportchef Christian Keller und Präsident Hans Rothammer stellen zwei Tage vor Heilig Abend den drittprominentesten Trainer der Vereinsgeschichte vor: Nationalstürmer Heiko Herrlich will anders als Selbstdarsteller Mario Basler und Nationalcoach Franciszek Smuda durch akribische Kärrnerarbeit überzeugen.
Eines steht schon mal fest. Rhetorisch kann es der Mannheimer allemal mit seinem Vorgänger aufnehmen. „Das Wichtigste ist“, greift der 44-Jährige ins jugendliterarische Fach, „kennen Sie das Buch Momo? Dann kennen Sie sicher Beppo, den Straßenkehrer.“ Momo habe sich gefragt, wie der das schaffe die Straße bis zum Ende zu kehren – das sei doch total langweilig. „Und er sagt, wenn ich bis zum Schluss gucken würde, dann könnte ich nicht jeden Tag arbeiten.“

Ergo folgert der fünffache Nationalspieler: „Ich möchte Schritt für Schritt für Schritt arbeiten, ich werde versuchen, die Spieler da abzuholen, wo sie stehen, sie davon zu überzeugen, dass das Erfolg bringen kann.“ Und wenn sie das umsetzen könnten, wenn sie Schritt für Schritt „unsere Spiele annehmen“ müsse man sich nicht darum kümmern, wer Mitkonkurrent sei. „Ich glaube, das ist bekannt, da muss man nur die Tabelle anschauen.“
Abwehr gewinnt Meisterschaften
Zunächst möchte der Bundesliga-Torschützenkönig von 1995 nicht etwa in Sturm und Drang investieren, sondern die Defensive stabilisieren. „Mit 27 Gegentoren wird man nicht Meister“, stellt der Championsleague- und Weltpokalsieger von 1997 trocken fest. Denn: „Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften.“ Fußball, das habe er nicht nur bei seinen letzten Trainerstationen bei der U17 des FC Bayern, bei Unterhaching oder Bochum, sondern auch als Beobachter des internationalen Fußballs bei Sky gelernt, sei im Vergleich zu früher fast eine andere Sportart: „Er gleicht sich an, wie im Handball – es wird gemeinsam verteidigt und es wird gemeinsam gestürmt.“

Und wenn der 1,86-Meter-Mann „eine große Qualität“ gehabt habe, „dann war‘s die, dass ich gegen den Ball unheimlich viel gearbeitet habe und viele Balleroberungen hatte“. Und da sieht Herrlich den Wurm im Jahn-Apfel: „Das sind nach meinen Video-Erkenntnissen auch die wesentlichen Punkte, dass bei Ballverlust alle mitarbeiten und nicht nur 5, 6 Mann und 4 Mann zurückgehen und zuschauen, wie die anderen hinten verteidigen.“ Dazu komme der gesamte Katalog des modernen Fußballlehrers: „Gegenpressing, Ordnung, Abstände, Zweikampfführung, Doppeln, Vorwärtsverteidigen, Rückwärtsverteidigen – das werden die Themen sein, die wir in der Vorbereitung angehen und dann hoffe ich, dass die Mannschaft das schnell annimmt.“
Die Haltung zum Spiel
Gesucht und gefunden haben sich zwei auch in puncto Weltanschauung: der Mann, der einen Gehirntumor überwunden hat, und der Sportprofessor aus Heidelberg. „Das, was Christian vorher gesagt hat: Die Haltung zum Spiel, da seh‘ ich ein Hauptproblem.“ Viele Einzelgespräche würden nötig sein, um das richtig zu justieren: „Ich denke, dass die Spieler vielleicht zu den Spielen fahren und sich denken, jetzt mache ich ein schönes Tor oder jetzt mache ich einen schönen Pass, eine schöne Dribblingbewegung und spiele einen aus – aber wenige, so wie ich die Spiele gesehen habe, fahren zum Spiel und sind bereit, für den Nebenmann erst einmal die Räume zuzulaufen, den Ball zu erobern.“

In Schweinfurt, wo der Kurpfälzer bemerkenswerter Weise bereits vor Ort Erfahrungen sammelte, habe er kaum feststellen können: „Wer spielt da gegen den Abstieg und wer um den Aufstieg?“ Als also diese Defezite zumindest in der Kommunikation nach außen noch keine Rolle spielten, saß da bereits ein potenzieller Nachfolger auf der Tribüne, von Fußballmanager und Herrlich-Mentor Michael Meier auf die baldige Vakanz aufmerksam gemacht, und analysierte gnadenlos das angeknackste System Brand.
Neue Euphorie
Und auch Christian Keller, der sich über die ersten zarten Erfolge des geschassten Vorgängers freuen darf, hat sich trotz öffentlich demonstrierter Schwermut ob der rasch empfundenen Seelenverwandschaft bemerkenswert schnell zu neuer Euphorie aufgeschwungen. Warum es gerade Heiko Herrlich geworden sei? „Fokus, Haltung und Gemeinschaft, das sind, glaube ich, alles Dinge, für die Heiko Herrlich steht – in seiner Vergangenheit, als Trainer auch, aber auch als Spieler und Person.“ Und deshalb die Entscheidung für Heiko Herrlich: „Und wir waren froh, als er dann gesagt hat, er will das machen, weil das ist das Wichtigste.“

Bemerkenswert freilich auch, dass der Inhaber der DFB-Trainerlizenz, der seine zweite Karriere als A-Jugend-Trainer bei Borussia Dortmund und als U-17-Auswahltrainer beim DFB begann, bei seinen Beobachtungen keinen Kaderoptimierungsbedarf konstatierte: „Ich bin in die Gespräche reingegangen, dass wir mit dem Kader in die Rückrunde gehen und so möchte ich arbeiten.“ Klar, gegen eine Verbreiterung sei nichts einzuwenden, sollten die Spieler nicht bald gesund werden.
Verbreitern und verbessern
Christian Keller aber bemühte sich doch, hier keine rhetoroische Lücke zwischen ihm und seinem neuen Hoffnungsträger aufkommen zu lassen: „Das war ja auch in der Aussage drin, dass wir uns verbreitern wollen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.“ Die Positionen, wo, seien auch beschrieben worden: „Vorne, in der Mitte und hinten“, muss der Sportchef lachen, „also in allen Mannschaftsteilen gilt es, uns zu zu verbreitern und zu verbessern.“

Bei der SpVgg Unterhaching, aber auch beim VfL Bochum hat man dem Mann, der sich als guten Indianer bezeichnet – „ich war nie ein Häuptling“ – einen rauen Ton nachgesagt. Was der Feingeist mitnichten dementiert: „Der Ton bleibt rau, wenn die Leistungsziele nicht erreicht werden können“, sagt er wie selbstverständlich. „Christoph Daum hat einmal gesagt, ich bin als Trainer jeden Tag dafür da, die Spieler aus der Komfortzone rauszuholen.“
Gegen das Modell „erfahrener harter Hund“
Er sei selbst lange genug Spieler gewesen, um zu wissen, „dass man‘s gerne lieber bequem hat“. Vielleicht auch ein Grund dafür, dass sich Keller, der sich mit dem Kandidaten bereits beschnupperte, bevor er ihn zum Assessment-Center in die Gremien brachte, mit seiner Position auch jene überzeugte, die eher auf ein Modell „Werner Lorant – erfahrener harter Hund“ setzen wollten.

Hart aber fair könnte man den neuen herrlichen Stil an der Seitenlinie bewerten: „Das Trainerteam kann den Ball für die Spieler nicht ins Tor schießen, aber wir werden alles tun, um die Tür zu öffnen.“ Gelernt habe er von allen Trainern, aber besonders beeindruckt habe ihn Otmar Hitzfeld – „letzendlich auch die erfolgreichste Zeit bei Dortmund“. Dessen wichtigste Eigenschaft: „Dass er dem Spieler immer das Gefühl gegeben hat, du bist wichtig – Respekt.“
Hitzfelds immer gleiches Gesicht
Was er ihm hoch angerechnet habe: „Sein Gesicht war immer gleich, ob Sieg oder Niederlage, er war immer respektvoll gegenüber den Spielern, den Journalisten, er ist nie abgehoben.“ Selbst als Dortmund die Championsleague gewonnen habe, „musst du bei Siegesfeiern schon eher gucken, dass du ihn von ganz hinten nach vorne holst, damit ihn auch jemand sieht.“ Und im Misserfolg habe er sich nie verdrückt oder versucht, die Schuld auf andere zu schieben.

Das also sind die Rollenvorbilder, die Werkzeuge und taktischen Vorgaben, mit denen der neue Trainer die Mannschaft zurück in die Spur bringen möchte – mit einem Vertrag bis zum Saisonende, der sich im Falle des Aufstiegs (Meister plus Relegation) automatisch verlängert: „Ich bin mir der hohen Erwartungshaltung bewusst“, sagt er nüchtern. „Wenn wir diese Arbeit positiv gestalten, haben wir eine große Chance, bis zum Schluss um den Aufstieg zu spielen.“ Ziel sei, und das müsse auch für jeden hier so sein: „Wenn man so ein Stadion hat, so ein Schmuckkästchen, dass man in die Dritte Liga will, und dafür werden wir alles tun.“
Humor Marke Herrlich
Ganz Indianer nicht etwa mit einem mitbegrachten Expertenteam, sondern mit dem bestehenden Trainerstamm. Humor Marke Herrlich: „Und ich hab‘ nochmal alles durchgeschaut – beim DFB gibt es nirgends etwas, wo drinsteht, dass es nicht mehr zu schaffen ist, in dieser Saison in die Dritte Liga aufzusteigen.“ Eine Haltung, die auch Vorstandsboss Rothammer befriedigt: „Wir waren uns alle einig, ohne dass wir groß darüber nachdenken mussten, nach dem Vorstellungsgespräch und der Präsentation, dass Heiko Herrlich der richtige Mann für uns ist.“

Eine Entscheidung also, die quer durch alle Gremien mitgetragen worden sei. „Im Guten – im Bösen wird‘s wahrscheinlich nicht mehr gebe, hoffe ich“, lacht Rothammer skeptische Gedanken im Ansatz weg. Nur Christian Keller, der Querdenker im Jahn-Tross, will noch nicht ganz auf der Euphoriewelle abheben: „Die Weihnachtszeit ist ja auch die besinnliche Zeit.“ Da solle man mal über zwei Dinge nachdenken: „Zum einen, wir wollen aufsteigen, das ist ganz klar, das war von Anfang an das Ziel.“
„Dann probieren wir‘s nächstes Mal wieder“
Aber es sei noch keiner Meister geworden, nur weil er dauernd gesagt habe, er möchte es werden. Vor dem Ergebnisziel müssten ein paar Leistungsziele realisiert werden. „Und dann pfeift der Scheidsrichter das Spiel an, und dann spielt der Zufall immer noch eine große Rolle – und du musst einfach das Momentum auf deine Seite zwingen.“

Man ahnt es: Dafür werde man alles tun. „Wenn es aber nicht reicht, dann sage ich auch jedem hier drinnen, dann wird in der Saison 16/17 auch wieder Fußball gespielt beim Jahn, auch in diesem Stadion.“ Und jetzt kommt‘s: „Und wenn‘s nicht reicht, dann probieren wir‘s nächstes Mal wieder und wenn‘s dann nicht reicht, probieren wir‘s nochmal.“ Weil das auch eine Haltung sei. „Und Haltung war mein erster Punkt.“

Quelle: onetz.de Jürgen Herda

Zuletzt bearbeitet von laufwunder; 26/12/2015 11:11.
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Vergeblich wurde auf den Klassenerhalt gehofft. Nun ist beim Regensburger Klub vieles neu: Stadion, Liga und Trainer.


Christian Brand wurde zur Winterpause entlassen. Foto: Eibner

Wir steigen nicht ab! Immer und immer wieder, fast trotzig klammerten sich die Fußballer beim SSV Jahn Regensburg an die Hoffnung, dass am Ende doch noch alles gut werden würde. Nur wurde es das nicht. In der Winterpause, als der Oberpfälzer Traditionsverein bereits abgeschlagen am Tabellenende der 3. Liga stand, wurde noch einmal alles probiert: Der Jahn tauschte die halbe Mannschaft aus, ein neuer Trainer war kurz zuvor ohnehin bereits geholt worden. Doch auch mit frischem Personal war die nahezu unfassbare Talfahrt nicht aufzuhalten. Bereits drei Spieltage vor Saisonende standen die Regensburger als Absteiger in die Regionalliga fest – und das ausgerechnet in dem Jahr, in dem das neue Stadion eröffnet wurde.

Nach vorne schauen

Was macht man, wenn der Tiefpunkt erreicht ist? Ganz einfach: nach vorne schauen. Jahn-Sportchef Christian Keller, der für seine Mannschaftsplanung für die letztlich desaströs verlaufende Drittligasaison viel Kritik einstecken musste, schlug einen neuen Weg ein. Statt wieder vor allem auf unbekannte Talente zu setzen, wurden für den Neuanfang in der Regionalliga etliche erfahrene Spieler geholt – und zudem das Gros der Stammmannschaft gehalten. Dies zahlte sich aus. Während sich die anderen Teams erst noch finden mussten, spielte der Jahn zu Beginn der Saison wie aus einem Guss. Die Zuschauer zeigten sich deswegen auch schnell versöhnt und pilgerten in Massen in die neue Continental-Arena. Ein Besucherrekord jagte den nächsten. Zwei Freundschaftsspiele des FC Bayern München machten die dauerhafte Festtagsstimmung perfekt. Und an der Tabellenspitze der Regionalliga zog der Jahn bald völlig einsam seine Kreise – was sollte da noch passieren? Nun: Es sollte noch einiges passieren.

Wann der SSV Jahn genau seine Linie verlor, darüber scheiden sich immer noch die Geister. Trainer Christian Brand beschwerte sich zum Jahresende, dass das Umfeld schon unruhig geworden sei, als es das erste Unentschieden der Saison gab – obwohl der Jahn da immer noch mit großem Vorsprung Tabellenführer der Regionalliga war. Dass die Skepsis des Umfelds nicht ganz unberechtigt war, zeigte sich im Spätherbst, in dem die Regensburger sonderbarer Weise zuhause immer noch souverän aufspielten, auswärts jedoch von einer Pleite in die nächste schlidderten. Der Vorsprung schmolz dahin. Am letzten Spieltag des Jahres rutschte der Jahn auf den zweiten Tabellenplatz ab. Der Sündenbock für den Leistungseinbruch war schnell gefunden: der Trainer.

Noch immer keine Konstanz

Brand musste zur Winterpause gehen. Damit verabschiedete sich bereits der sechste Trainer, der seit dem Zweitligaufstieg 2012 beim Jahn das Zepter schwingen durfte. Ein klares Indiz dafür, wie weit der Klub noch von der immer wieder beschworenen Konstanz auf Schlüsselpositionen entfernt ist. Ein neuer Hoffnungsträger ist allerdings bereits gefunden. Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen wurde Ex-Nationalspieler Heiko Herrlich als neuer Coach vorgestellt. Der hat einen klaren Auftrag: Meister werden und aufsteigen. Wenn er dies nicht schafft, dürfte für Herrlich bereits zum Saisonende wieder Schluss sein. Diesem Druck stellt er sich nach eigener Aussage aber gern: „Ich weiß, was von mir erwartet wird und nehme das an.“

Quelle: mittelbayerische.de

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Der SSV Jahn Regensburg verstärkt sich für die Rückrunde mit Innenverteidiger Robin Urban vom Halleschen FC. Der 21-jährige Leihspieler füllt damit die Lücke, die im Defensivverbund des Jahn aufgrund einiger verletzter Leistungsträger entstanden war.


Robin Urban verstärkt ab sofort die Jahn-Defensive. (Foto: Frank Wagner)

Mit Robin Urban verpflichtet der SSV Jahn in der Vorbereitung auf die verbleibenden Spiele in der Saison 2015/16 einen ersten Neuzugang. Urban kommt per Leihgeschäft vom Drittligisten Hallescher FC. Er misst 1,89 Meter und kann nicht nur auf seiner Stammposition als Innenverteidiger sondern auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Die Verpflichtung ist auch als Reaktion auf die schwerwiegenden Verletzungen von Sebastian Nachreiner, Thomas Paulus und Ali Odabas zu verstehen, wie der Geschäftsführer Profifußball des SSV Jahn, Christian Keller, erklärt: „Bedingt durch die vielen verletzungsbedingten Ausfälle mussten wir uns in der Innenverteidigung verstärken. Ich freue mich, dass dies nun frühzeitig vor Trainingsauftakt mit der Ausleihe von Robin Urban gelungen ist. Dies umso mehr, weil wir Robin ursprünglich bereits im Sommer für den Jahn gewinnen wollten. Nunmehr ist es an Robin, sein Potential beim Jahn einzubringen und zu zeigen, dass er Drittligaformat hat.“

Robin Urban sammelte in der Jugend zunächst beim Wuppertaler SV und später bei Fortuna Düsseldorf in der B- und A-Junioren Bundesliga West Erfahrung auf dem höchstmöglichen Niveau. Anschließend wurde er in die U23 der Fortunen übernommen (insgesamt 60 Einsätze), die er in der vergangenen Regionalliga-Saison zeitweise auch als Kapitän aufs Feld führte. Am Ende der Spielzeit lief er sogar einmal für die erste Mannschaft in der zweiten Liga auf. Im Sommer wechselte Urban dann zum Halleschen FC in die 3. Liga. Nachdem er in Sachsen-Anhalt in der Hinrunde der laufenden Saison aber lediglich auf einen Einsatz kam, möchte er nun beim SSV Jahn Spielpraxis sammeln: „Ich habe mich nach sehr guten Gesprächen mit den Verantwortlichen des Jahn dazu entschieden nach Regensburg zu wechseln, weil ich glaube, dass wir mit dem tollen Umfeld des SSV in der Rückrunde viel erreichen können und weil ich denke, dass ich mich hier persönlich bestmöglich weiterentwickeln kann. Ich möchte meine Fähigkeiten unter Beweis stellen und konstant gute Leistungen abrufen. Ich freue mich riesig auf die Zeit beim Jahn.“

Robin Urban steht noch bis 30.06.2017 beim Halleschen FC unter Vertrag. Das Leihgeschäft mit dem SSV Jahn beginnt mit dem 01.01.2016 und endet am 30.06.2016. Über die genauen Leihmodalitäten haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.

Quelle: ssv-jahn.de

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Am kommenden Montag (11.01.) startet der SSV Jahn mit seinem neuen Cheftrainer Heiko Herrlich in die Wintervorbereitung auf die verbleibenden Spiele in der Saison 2015/16. Wir liefern vorab die wichtigsten Termine.


Fabian Trettenbach, Sven Kopp und Co. werden auch in der Vorbereitung auf die verbleibenden Spiele in der Regionalliga Bayern einige Läufe absolvieren müssen.

Am Montag ist es endlich so weit: Der Ball rollt wieder beim SSV Jahn. Denn dann startet das Team von Heiko Herrlich in die Wintervorbereitung. Los geht es mit einem Laktattest (11.00 - 16.30 Uhr), es folgen viele weitere schweißtreibende Einheiten und zahlreiche Testspiele - mindestens sieben sind derzeit geplant. Dabei geht es ganz bewusst vorwiegend gegen die Topteams aus den anderen Regionalligen. Vom 06.-12.02. reist der SSV Jahn zudem für das Wintertrainingslager ins slowenische Čatež ob Savi.

Die wichtigsten Termine der Vorbereitung haben wir nachfolgend zusammengefasst:

11.01. 11 Uhr Trainingsauftakt
16.01. 13.30 Uhr Testspiel beim FC Carl Zeiss Jena
23.01. 14 Uhr Testspiel beim SV Waldhof Mannheim
27.01. 14 Uhr Testspiel beim FSV Zwickau
30.01. 14 Uhr Testspiel bei Wacker Innsbruck
06.02. - 12.02. Trainingslager in Čatež ob Savi (SLO)
10.02. 15 Uhr Testspiel gegen NK Celje
16.02. 14 Uhr Testspiel gegen Kickers Offenbach(Spielort offen)
20.02. 14 Uhr Testspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim II
27.02. 14 Uhr Rückrundenauftakt gegen den FC Augsburg II

Quelle: ssv-jahn.de

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Der SSV Jahn Regensburg sichert sich kurz vor seinem Trainingsauftakt die Dienste des Mittelstürmers Haris Hyseni (23), der ablösefrei von der U23 von Eintracht Braunschweig kommt und einen Vertrag bis 30.06.2016 (mit Option auf Verlängerung) unterschreibt.


Ein Stoßstürmer für den Jahn: Haris Hyseni war zuletzt für die U23 von Eintracht Braunschweig aktiv

Der 23-jährige Haris Hyseni wird ab sofort für den SSV Jahn auflaufen. Damit legt der SSV wie angekündigt auf der Position im Sturmzentrum nach. Der 1,92 Meter große Hyseni kommt mit der Empfehlung von 41 Torbeteiligungen in 78 Regionalligaspielen und verkörpert einen Spielertypen, der dem Jahn bislang noch in seinem Kader fehlte: „Mit Haris Hyseni komplettieren wir unsere Sturmreihe um einen wuchtigen, körperlich robusten Stoßstürmer. Wir haben seinen Werdegang in den vergangenen 1,5 Jahren intensiv verfolgt und freuen uns, ihn nun im Jahn Trikot zu sehen.“, so der Geschäftsführer Profifußball, Christian Keller, am Rande der Vertragsunterschrift.

Haris Hyseni startete seine Karriere im Seniorenbereich in der Schleswig-Holstein-Liga, in der er für den NTSV Strand 08 und den VfR Neumünster zwischen 2010 und 2012 in 52 Spielen 23 Tore und acht Vorlagen verbuchte. Nachdem er in der Saison 2012/13 in der Regionalliga Nord für den VfR Neumünster und den VfB Lübeck am Ball war, zog es ihn zur darauffolgenden Spielzeit zum SV Eichede. Für den Absteiger brachte es Hyseni auf 14 Tore und fünf Vorlagen, was ihm einen Vertrag bei Eintracht Braunschweig einbrachte. Für die U23 der Niedersachsen schoss der Mittelstürmer in den vergangenen beiden Spielzeiten in 40 Einsätzen 14 Tore. Er bereitete acht weitere Treffer vor. Im April 2015 verzeichnete der Deutsch-Kosovare zudem einen Einsatz in der 2. Bundesliga. Seine Qualitäten als Stoßstürmer möchte Haris Hyseni nun auch beim SSV Jahn Regensburg unter Beweis stellen: „Ich bin froh in Regensburg zu sein. Ich will der Mannschaft dabei helfen, die Ziele in dieser Saison zu erreichen und freue mich bereits darauf das erste Mal für den Jahn in diesem wunderschönen Stadion aufzulaufen.“

Der Vertrag von Haris Hyseni beim SSV Jahn Regensburg läuft bis zum 30.06.2016 und enthält im Aufstiegsfall die Option auf Verlängerung. Der 23-jährige wird die Rückennummer 34 tragen.

Quelle: ssv-jahn.de

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Am heutigen Montag starteten die Jahn Profis in die Wintervorbereitung. Los ging es mit dem obligatorischen Laktattest. In den kommenden Tagen und Wochen wartet ein volles Programm.

"Gut so, Jungs!" Gleich für die erste Gruppe hatte Heiko Herrlich heute beim Laktattest lobende Worte. Nur kurz nachdem der neue Cheftrainer erstmals zur Mannschaft gesprochen hatte, quälten sich seine Schützlinge auf der Laufbahn im Sportpark am Kaulbachweg. Vorweg die Mannen um Oli Hein und Fabi Trettenbach, die die Messlatte gleich mächtig hoch legten. Mit bis zu 20 km/h drehten sie ihre Runden. Zwischen den Intervallen, bei denen das Tempo stetig gesteigert wurde, ging es zur Blutentnahme ins Trockene. Mittels der Proben kann nun der Fitnessstand aller 25 Spieler ermittelt und das Training optimal zugeschnitten werden.

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An die Grenzen ihrer Belastbarkeit ging es für die Jahn Profis beim heutigen Laktattest.

Auch für die freie Zeit hatten die Spieler einen individuellen Trainingsplan an die Hand bekommen, den sie zwischen den Jahren abzuarbeiten hatten. Den heutigen Eindrücken zufolge waren alle fleißig. Mag der Laktattest auch zu den unbeliebteren Einheiten gehören - diese Qual muss sein.

Bei nasskalter Witterung brachte die Jahnelf heute den Laktattest hinter sich. Mit dabei auch die beiden Neuzugänge Robin Urban und Haris Hyseni. "Wir haben die Chance ergriffen uns punktuell zu verstärken. Man muss den Jungs nun natürlich die Zeit geben, sich hier einzuleben. Wir werden ihnen dabei helfen, dass sie sich möglichst schnell integrieren.", äußerte sich Heiko Herrlich zu den Verpflichtungen.

Außerdem konnte Ali Odabas heute nach seiner Schulter-Operation mitlaufen. Er wird in den kommenden Tagen auch Teile des Mannschaftstrainings, beispielsweise Passformen, absolvieren. Unklar ist noch, wann er wieder voll einsteigen kann. Passen musste neben den Langzeitverletzten Sebastian Nachreiner und Thomas Paulus auch Marc Lais, der sich grippekrank abmeldete. Er wird auch in den kommenden Tagen pausieren müssen.

Bis zum ersten Testspiel am Wochenende beim FC Carl Zeiss Jena sind noch sieben Trainingseinheiten angesetzt (alle Termine findet ihr hier). Bis zum Heimspiel gegen den FC Augsburg am 27.2. (Tickets / Rückrundendauerkarte) möchte Heiko Herrlich der Mannschaft seine Vorstellungen einimpfen

Quelle: ssv-jahn.de

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Der SSV Jahn Regensburg sichert sich mit Alexander Nandzik (23) den dritten Winterneuzugang. Der 23-jährige Flügelspieler kommt per Ausleihe vom Chemnitzer FC und wird bis zum Saisonende für die Rothosen auflaufen.


Die Tinte ist trocken! Alexander Nandzik (23) kommt bis Saisonende aus Chemnitz und freut sich schon auf die Aufgaben mit dem SSV Jahn.

Der SSV Jahn verpflichtet Linksfuß Alexander Nanzig auf Leihbasis und präsentiert damit die angekündigte Verstärkung für die Flügel: „Alexander Nandzik kann auf der linken Außenbahn auf allen Positionen spielen. Mit ihm gewinnen wir damit wichtige Variationsmöglichkeiten für unseren Defensiv- als auch für den Offensivverbund hinzu. Mit dieser Variabilität und seinen fußballerischen Qualitäten passt er gut in unsere Mannschaft.“, begründet der Geschäftsführer Profifußball, Christian Keller, die Verpflichtung des Neuzugangs.

Alexander Nandzik wurde in der Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln ausgebildet und lief für die Domstädter in der B- und A-Junioren Bundesliga West auf. 2011 heuerte er bei der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf an, wo er zum Stammspieler in der Regionalliga West reifte. Zwei Jahre später schaffte Nandzik den Sprung zum SV Wehen Wiesbaden. Nach zwei Jahren und 30 Drittligaeinsätzen zog es ihn zu Beginn dieser Saison zum Chemnitzer FC. In der laufenden Saison bringt er es auf immerhin 15 Pflichtspiele für die Sachsen. Dabei gelangen ihm zwei Vorlagen sowie ein Tor. Nachdem ihm sein Stammverein in der Rückrunde jedoch keine Einsatzzeiten mehr garantieren konnte, kam der Kontakt nach Regensburg zustande. Nun freut sich der Rheinländer, dass die Ausleihe zum SSV Jahn sehr zügig vollzogen werden konnte: „Ich hatte sehr gute Gespräche mit Herrn Keller und Herrn Herrlich und gehe mit vollem Elan in das halbe Jahr beim Jahn. Wir sind ein richtig gutes Team, das in den verbleibenden Spielen alles aus sich herausholen will. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass wir eine gute Restsaison spielen.“

Alexander Nandziks Vertrag in Chemnitz läuft noch bis zum 30.06.2017. Beim SSV Jahn erhält der Neuzugang das Trikot mit der Rückennummer 37.


Quelle: ssv-jahn.de

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Eine Geschichte, die der Fußball schrieb: Vor acht Jahren stand Marvin Knoll im erweiterten Kader der U17-Nationalmannschaft. Trainer Heiko Herrlich strich den Berliner. Beim Jahn treffen beide erneut aufeinander.

Herr Herrlich, was war der bisher größte Moment in Ihrem fußballerischen Leben – die erste Meisterschaft mit Dortmund 95, der Champions-League-Sieg gegen Juventus Turin 97, der Weltpokalgewinn mit Ihrem 2:0 gegen Cruzeiro Belo Horizonte – spielen diese Momente noch eine Rolle in Ihrem gegenwärtigen Leben als Trainer?

Herrlich: Natürlich spielt das noch eine Rolle. Man kann nicht plötzlich aufhören, Fußball zu denken. Meine komplette Laufbahn hindurch habe ich mich weiter entwickelt: Ich bin nicht als Profi geboren – als Kind bin ich ein anderer Mensch als mit 10 oder 15. Ehrgeiz hat jedes Kind. Die Frage ist, wie ausgeprägt ist der? Keiner wird es ganz weit nach oben schaffen, wenn er nicht eine sehr hohe Frustrationstoleranz hat. Beispiel Marvin Knoll: Der war im erweiterten Kader für die U17-WM – er wurde von mir gestrichen. Das ist eine harte Geschichte, er hatte ein halbes Jahr zu kämpfen. Auch ich kenne solche schwierige Situationen. Trainer Osiek hat mich aus der U15 wieder weggeschickt, für mich ging damals die Welt unter. Dann durfte ich mit nach Belgien, aber dort wurden von 16 Spielern – alle außer Stefan Klos und mir – eingesetzt. Das tut weh. Dann ist die Frage, stecke ich auf, oder sage ich, jetzt erst recht? Marvin war noch ein Kind, der hat das weggesteckt, sonst hätte er nicht so eine Karriere hingelegt. Ich bin dann unter Berti Vogts dazugekommen und bin doch noch Profi geworden.

Wie groß ist der Abstand von einem, der Dritte Liga spielte, und einem, der‘s ganz nach oben schafft?

Herrlich: Der Abstand ist nicht so groß, es sind die Details, Disziplin, Konzentrationsfähigkeit, Pünktlichkeit. Nicht umsonst gibt es immer wieder Überraschungen im DFB-Pokal. Ich bin als Weltpokalsieger gegen Trier, als Championsleague-Gewinner gegen Wattenscheid ausgeschieden. Aber die Frage ist, wie oft in welcher Nachhaltigkeit können die Underdogs so eine Leistung abrufen – Woche für Woche? Niederklassige Mannschaften verlieren nach so einer Ausnahmeleistung dann oft viermal hintereinander. Das ist auch eine Frage der Mobilisationsschwelle. Mir ging es da ähnlich wie Oli Kahn, ich musste mich in einen Kriegszustand versetzen, bevor ich aufs Feld ging, um meine ganze Leistung abrufen zu können.

Wie setzt man diese Kräfte beim Sportler frei?

Herrlich: Ein Breitensportler, wenn der einmal um den Block läuft, schafft vielleicht 70 Prozent seines Leistungsvermögens, ein Hochleistungssportler 90 bis 95 Prozent. Wenn ich den beiden aber vorgaukeln kann, dass es um ihr Leben geht, dass sie sterben müssten, wenn sie nicht eine bestimmte Zeit schaffen, dann kommen beide an 100 Prozent ihres Leistungsvermögens. In Todesangst kannst du gewaltige Kräfte entwickeln. Beim Fußball braucht niemand Angst um sein Leben haben, aber Kahn und ich, wir konnten uns vor den Spielen in einen Kriegszustand bringen, um unser ganzes Potenzial zu mobilisieren. Danach sind wir wieder liebe Menschen. Das müssen die Spieler kapieren.

Kann es sein, dass die gegenwärtige Generation nicht mehr so hungrig ist, um alles zu geben?

Herrlich: Diese Diskussion erlebe ich, seit ich denken kann. Es heißt auch immer, Leute aus ärmeren Verhältnissen seien hungriger. Aber dann kommt einer wie der Oli Bierhof aus einer wohlhabenden Bildungsbürgerfamilie und schafft es genauso. Es ist einfach menschlich, wir haben es gerne einfach. Ich kann die Spieler kurzfristig packen, aber wenn das bei ihnen nicht von innen kommt, wenn die große intrinsische Motivation fehlt, dann hält das nicht an.

Man hat sie oder hat sie nicht – oder kann man das lernen?

Herrlich: Das ist ein Entwicklungsprozess, ich muss lernen, wie ich diese Dinge für mich umsetzen kann.

Was machen denn die jungen Spieler für ein Gesicht, wenn Sie Ihnen von intrinsischer Motivation erzählen?

Herrlich: Letzendlich ist nicht entscheidend, was ich weiß, oder dass beim Trainerkongress einige Kollegen sagen, „das ist ein geiler Trainer, der hat ein Fachwissen“. Entscheidend ist, dass ein 17-, 25- oder auch 30-Jähriger, der so `ne kleine Öffnung da oben hat und sich wahrscheinlich mit anderen Dingen beschäftigt, kapiert, was ich von ihm will. Wenn er‘s nicht begreift, bin ich ein schlechter Lehrer.

Sie haben bei Ihrer ersten PK einige Dinge, vor allem die Abwehrarbeit der gesamten Mannschaft, kritisiert. Was machen Sie genau, um diese Fehler abzustellen?

Herrlich: Wir arbeiten Schritt für Schritt. Ich kann da jetzt meinen Fundus nicht nach außen geben. Erst am Ende des Prozesses steht das Ergebnisziel. Dieser Weg beinhaltet viel Frustrationspotenzial. Augsburg kommt als Tabellenletzter zum ersten Heimspiel der Rückrunde, die haben nichts zu verlieren. Christian Wörns wird die heiß machen ohne Ende, die werden die Bälle auf die Tribüne dreschen, alles geben, um ihr Tor sauber zu halten. Vielleicht spielst du da nur unentscheiden, vielleicht verlierst du sogar. Dann hast du dein Ergebnisziel nicht geschafft. Was jetzt, knickst du ein? Deshalb muss erst das Vorsatzziel da stehen, dann das Fähigkeitsziel und erst ganz am Ende hast du eine große Chance, das Ergebnsiziel zu ereichen. Das ist, wie wenn du an Silvester den Vorsatz fasst, mit dem Rauchen aufzuhören, und eine halbe Stunde nach Mitternacht rauchst du wieder eine und sagst, naja, fange ich morgen damit an.

Neujahrsvorsätze sind Klassiker des Verschiebens auf morgen – warum ist das so?

Herrlich: So kommst du nie an das Ergebnisziel – in diesem Fall: Ich will gesünder werden. Das Ergebnisziel erreichst du nur dann, wenn du immer motiviert bist, gründlich zu arbeiten, immer was extra machst, dich nicht runterziehen lässt. Wenn du deinen Vorsatz durchziehst und nach jedem Training noch ein paar Extra-Sprints machst, Freistöße oder deinen schwachen Fuß trainierst. Mit diesem Fleiß kannst du zunächst dein Fähigkeitsziel erreichen. Wenn du deine Haltung veränderst, steigt somit auch automatisch die Wahrscheinlichkeit, dass du die Ergebnisse erreichst, die du dir vornimmst. Wir haben als einziger in der Spitzengruppe 27 Gegentore bekommen. Wenn das so bleibt, wirst du nicht da bleiben.

Welche Haltung müssen die Spieler denn Ihrer Meinung nach auf dem Platz einnehmen, um Erfolg zu haben?

Herrlich: Die Hälfte des Spiels ist gegen den Ball. Nach meinem Videostudium habe ich gesehen, dass einige den Eindruck vermitteln, als seien die anderen dafür zuständig. Die Räume, die ich da gesehen habe, waren gewaltig. Oft hat die Kompaktheit gefehlt, der ganze Themenbereich: Vorwärtsverteidigen, Doppeln, Rückwärtsverteidigen, Anlaufen, Überzahl schaffen. Das wird unser Hauptschwerpunkt. Auch bei Standardsituationen haben wir acht Gegentore bekommen. Da spielt auch viel Psychologie eine Rolle, man muss Verantwortung übernehmen, die Herausforderung annehmen. Das muss sich verändern.

Welchen Eindruck haben Sie unter diesen Prämissen von der Mannschaft?

Herrlich: Die erste Trainingswoche ist um, es ist ein unheimlich großer Wille vorhanden, diese Dinge umzusetzen. Ich bin optimisisch, dass wir bis zum Saisonstart eine Mannschaft sehen, von denen die Zuschauer sagen, damit können wir uns identifizieren. Der Funke muss von der Mannschaft auf die Zuschauer überspringen. Wir wollen die Leute begeistern, nicht nur beim Spiel mit dem Ball, sondern auch gegen ihn.

Im ersten Testspiel gegen Jena gab es eine 0:2 Niederlage – Ergebnis Nebensache?

Herrlich: Mit dem Ergebnis können wir natürlich nicht zufrieden sein, 0:2 verloren, kein Tor geschossen. Ich habe die ganze Woche schon geplant, dass wir zwei Mannschaften spielen lassen werden. Wir haben in der Halbzeit komplett getauscht. In der ersten Halbzeit sind wir durch zwei individuelle Fehler 0:2 in Rückstand geraten, haben auch noch ein paar andere Torchancen zugelassen. Das war sicher zu wenig. Ich weiß aber jetzt, wo ich ansetzen muss.

Nämlich?

Herrlich: Wenn der Gegner in Ballbesitz ist, und wir in einer Ordnung stehen, dann weichen wir zurück und verteidigen nicht mutig vorwärts. Die Zweite Halbzeit war dann wesentlich besser. Wir haben eigentlich nichts mehr zugelassen und haben uns darüberhinaus vier, fünf sehr gute Tormöglichkeiten erspielt, die wir leider nicht nutzen konnten. Insgesamt bin ich zufrieden. Die Einstellung bei den Spielern hat gestimmt.

Wie stark hat Sie die Überwindung Ihres Gehirntumors verändert – man verliert zunächst das Gefühl der Selbstverständlichkeit und gewinnt anschließend an Selbstbewusstsein, weil man auch solche Situationen durchsteht? Hat Sie Momo deswegen berührt, weil die grauen Männer auch Ihre Zeit zu rauben drohten?

Herrlich: Die Unbekümmertheit ist verschwunden. Ich bin ein gläubiger Mensch, hatte auch damals noch großes Vertrauen, obwohl ich nicht verstehen konnte, warum mir das passiert. Ich dachte, es muss einen Sinn haben, auch wenn ich ihn nicht verstehen kann. Ich empfand Dankbarkeit für das, was ich erleben durfte. Ich habe mir gewünscht und gebetet, weiter leben zu dürfen, habe aber auch akzeptiert, dass es zu Ende sein kann. Eine Krebsdiagnose ist auch eine Chance, sich von Leuten zu verabschieden. Es ist besser, ein halbes Jahr Menschen glücklich zu machen, als 50 Jahre lang grantig zu sein. Letztendlich hatte ich Gottvertrauen. So etwas verändert die Sichtweise, die Werte, man empfindet eine andere Dankbarkeit, Sorgen werden ganz klein. Wir leben in einem privilegierten Land, in dem selbst ein Arbeitsloser eine Wohnung bekommen kann. Viele materielle Sorgen rücken in den Hintergrund.

Relativiert man in so einer Situation nicht den ganzen Trubel um den Fußball?

Herrlich: Der Fußball blieb trotzdem meine Leidenschaft. Ich halte es da mit Bill Shankly vom FC Liverpool. Der sagte augenzwinkernd: „Es gibt Leute, die denken, Fußball sei eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann Ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist.“ Der war Sozialist, für ihn war das Kollektiv entscheidend, eine hohe Teamfähigkeit. Erfolg hat man nur als Truppe. Ich war auch nie Häuptling, immer nur guter Indianer. Und ich bin dankbar, dass ich mit Leuten wie Sammer, Reuter, Kohler und Riedle spielen durfte, weswegen ich mich Championsleague-Sieger nennen darf.

Wie sieht Ihre Idee von Fußball aus?

Herrlich: Ich halte es beim Fußball mit Klopp: Mich treibt nicht die Angst vorm Verlieren, sondern die Lust am Gewinnen. Aber dazu gehört die Verteidigung des eigenen Hauses. Und um das optimal umzusetzen, müssen wir uns mental in einen Kriegszustand versetzen. Das ist wie bei den Gladiatorenkämpfen oder im Film „Der Soldat Ryan“ vor der Landung in der Normandie – du musst sieben Mal pinkeln, weil du so nervös bist, dann geht die Landungklappe auf und du musst schlau verteidigen. Aber, auch wenn ich hier von Kriegszustand spreche, möchte ich eines betonen: Zum Glück muss beim Fußball am Ende keiner sterben, weil das nur ein schönes Spiel ist.

Den Kriegszustand kann man aber auch übertreiben, wie bei den vielen Gelben und Roten Karten in den letzten Spielen ...

Herrlich: Dumme Fouls verursachen unnötige Standardsituationen. Statistisch fallen 27 Prozent aller Tore in den Top-Ligen durch Standards, immerhin ein Drittel aller Tore. Ein guter Grund, sie zu vermeiden. Man hat vor 30 Jahren umgestellt von Mann- auf Raumdeckung. Wenn ich dann aber im Raum verteidige und zum Schluss trotzdem am oder im eigenen Strafraum einen umsäble, hätte ich gleich Mann gegen Mann verteidigen können. Wir müssen versuchen, durch Überzahlsituationen den Ball zu erobern, nicht Foul zu spielen. Natürlich gibt es Momente, in denen es nicht anders geht, aber die Weltmeister Cannavaro oder Nesta haben in der ganzen WM 2006 keine gelbe Karte bekommen. Die sind nie ins 1:1, haben die Situationen immer in Überzahl gelöst. Pep hat bei seinen ersten Trainigseinheiten getobt, weil Boateng so ungestüm draufging – „Mammamia, Jérôme, wart‘, steh‘, nicht gleich draufgehen!“ Er hat aus ihm einen Weltklasse-Innenverteidiger gemacht. Über Barcelona haben alle immer gesagt, booh, das sind super Techniker, aber dass die kaum Foul spielen und kaum Gegentore bekommen, hatte keiner auf dem Schirm. Foul ist immer ein schlechtes Zweikampfverhalten.

Wie ist Ihre Wahrnehmung: Beeindruckt junge Spieler eine Vita als Nationalspieler – können Sie sie dadurch leichter von Ihrem Weg überzeugen?

Herrlich: Du kannst denen zwei Wochen was erzählen. Danach will die heutige Generation wissen, was bringt er uns bei?

Was ist der Unterschied zwischen Jugend- und Seniorenmannschaften – kann man als Trainer mit dem gleichen Stil pubertierende Jungs und erwachsene Männer erziehen?

Herrlich: Im Seniorenbereich hast du in der Spitze ein Drittel Pressearbeit, im Jugendbereich bist du nur Trainer, beides ist eine Herausforderung. Ob der Spieler nun 16, 18 oder 25 ist, entscheidend ist die Öffnung in seinem Kopf – du musst den Zugang finden, eine Beziehung aufbauen. Wissenschaftler sagen, nur 7 Prozent einer erfolgreichen Trainer-Spieler-Beziehung betreffen fachliche Aspekte, 93 Prozent passiert auf der Beziehungsebene. Wenn ich also keine Beziehung zu meinem Spieler aufbaue, kann ich ihm auch mein Fachwissen nicht vermitteln.

Dann kann auch ein Basketballtrainer einen Fußball-Bundesligisten trainieren?

Herrlich: Nicht umsonst hat der DFB einen Hockeytrainer engagiert. Volke Finke hat vor Fußball auch Tischtennis und Handball trainiert, der Sportdirektor des HSV, Bernhard Peters, war Weltmeister mit der Hockeymannschaft. Ich würde mir allerdings nicht zutrauen, eine Basketballmannschaft zu coachen – ich schaue gerne zu, das ist ein sehr taktisches Spiel, aber ich habe keine Ahnung. Vor kurzem habe ich mit Stefan Reuter gesprochen – wir sind uns einig, der Fußball ist im Vergleich zu unseren Zeiten so schnell geworden, das ist eine andere Sportart. Das Spiel gleicht sich immer mehr dem Handball an – zehn verteidigen, zehn greifen an. Wenn man die alten Spiele von der WM 1990 anschaut, das ist Wahnsinn, welche Räume da sind.

Hätten Matthäus & Co. in Top-Verfassung heute noch eine Chance?

Herrlich: Ich glaube, dass sich die Top-Spieler dem heutigen Training angepasst hätten. Zu meiner Zeit gab es keine Athletiktrainer. Wenn man heute Spieler wie Messi anschaut, die haben einen Stiernacken, das sind Gladiatoren, weil man heute erkannt hat, dass es Vorteile im Zweikampf bringt, wenn man den Oberkörper trainiert. Man hat festgestellt, dass es Sinn macht, ganz gezielt bestimmte Muskelgruppen zu trainieren. Nur ein Beispiel: Irgendwann hat man sich gefragt warum selbst kräftige Gewichtheber beim Sprint auf den ersten zehn Metern schneller sind als Sprinter. Das kommt vom Umsetzen beim Gewichtheben, wodurch sie eine extrem gut ausgebildete Oberschenkelmuskulatur entwickeln. Mittlerweile trainieren auch Fußballer mit Langhanteln. Andreas Gehlen ist unser Athtletiktrainer. Wir haben das auch bei Unterhaching gemacht, bei der U17 der Bayern – nur mit leichten Gewichten, um nichts kaputt zu machen. Aber das ist nur ein Mosaikstein von hunderten, anderen Baustellen.

Was waren bei Ihren bisherigen Trainerstationen die Gründe, dass es nicht längerfristig klappte?

Herrlich: Ich bin ein treuer Mensch, war lange Zeit bei Borussia Dortmund, beim DFB drei Jahre, es passt eigentlich nicht zu mir, nur kurzfristig irgendwo einzuspringen. Die U17-DFB-Auswahl wurde nach langer Durststrecke mit mir als Trainer EM-Dritter. Hrubesch holte als U21-Trainer die Europameisterschaft. Aber trotzdem gab es nach außen immer diese Trennung in zwei Gruppen, die Jugend und die A-Nationalmannschaft. Ich sollte U21-Trainer werden, das hat nicht geklappt.

Sie wollten aus dem Jugendbereich raus?

Herrlich: Ja, aber mit Kaiserlautern wurde es zunächst auch nichts, weil ich vom DFB keine Freigabe bekam. Dann kam das Angebot aus Bochum. Matthias Sammer sagte, „warte, da kommt noch Besseres“, aber ich wollte einfach zu Bochum. Ich hatte die Mannschaft übernommen, als sie abgeschlagen auf dem vorletzten Platz stand. Erst passierte gar nichts, nach sechs Spielen haben wir angefangen zu klettern, bis wir nach dem 0:0 gegen Nürnberg acht Punkte Vorspung auf einen Abstiegsplatz hatten. Alle sagten, super, geschafft, aber ich habe gewarnt. Dann haben sich Spieler verletzt, beide 6er sind mir weggebrochen, das konnte ich nicht kompensieren. Drei Spieltage vor Schluss standen wir auf dem Relegationsplatz und ich wurde entlassen. Das letzte Spiel gegen Hannover 96 hätte man gewinnen müssen, um den Klassenerhalt zu schaffen, verlor aber mit 0:4.

Dann stiegen Sie zwei Ligen tiefer wieder ein ...

Herrlich: Es folgte erst einmal ein Jahr Pause, dann überredete mich Mane Schwabl zu Unterhaching zu kommen. Eigentlich wollte ich wieder in die Jugendarbeit, aber nachdem Generali ausgestiegen war, war das eine ältere A-Jugendmannschaft. Und wir gewannen damit im DFB-Pokal gegen Freiburg, auf bayerischer Ebene auch gegen Regenburg. Aber schließlich habe ich wegen meiner Familie aufgehört, das haben viele damals nicht verstanden. Matthias Sammer wollte mich zum DFB zurückholen, aber dann kam er zu den Bayern und sagte, er hätte mich gerne dabei. Ich übernahm die U17, es war eine tolle Erfahrung, dass ich dort zwei Jahre arbeiten konnte. Ich war ja immer etwas medienfaul, weil ich mir sagte, ich bin ein guter Spieler, ein guter Trainer, ich brauche die Medien nicht. Ich habe Lanz dreimal abgesagt, dann bin ich doch mal hin, wurde Experte bei Sky, sah, wie professionell die arbeiten. Und Regensburg hatte ich schon immer beobachtet – das war eine tolle Geschichte, als der Jahn mit Weinzierl in die Zweite Liga aufstieg, obwohl er zu den Abstiegskandidaten gezählt wurde.

Wenn Sie sich das aussuchen könnten: Würden Sie lieber wie in Bremen üblich ein Jahrzehnt einen Verein entwickeln oder lieber alle zwei Jahre die nächst bessere Station anpeilen?

Herrlich: Ich bin im Zweifel für langfristige Geschichten. Das ist eine tolle Aufgabe, mittelfristig hochzukommen. Unterhaching konnte ja seine Spieler immer nicht bezahlen. Wir hatten Talente wie Patrick Ziegler. Ich habe gesagt, das ist ein Bundesliga-Spieler. Wir wollten verlängern, aber sein Berater sagte, „jetzt warten wir erst mal ab“, dann ging er ablösefrei zu Paderborn. Jetzt ist er bei Kaiserslautern und Unterhaching hat kein Geld an ihm verdient.

Kann man sich, wenn man ganz oben war, Championsleague, Nationalmannschaft, wirklich mit Regensburg voll identifizieren?

Herrlich: Warum denn nicht, das ist doch ein toller Verein?! Für mich war es immer ein Privileg, im Fußball arbeiten zu dürfen. Ich war lange genug Spieler, ich kenne die Aufmerksamkeit. Ich kann nicht ausschließen, dass ich noch einmal auf einem höheren Niveau arbeiten möchte oder dass sich Regensburg dahin entwickelt. Aber die Gefühle nach einem Sieg oder einer Niederlage sind immer die gleichen, ob in der U17, in Dortmund, Bochum oder Regensburg. Ich hatte vorher gesagt, dass sich meine Werte während meiner Krankheit veränderten. Eine hohe Jobzufrieddenheit ist mehr wert als Geld. Das ist eine faire Geschichte für den Verein und mich. Wir schauen ein halbes Jahr, dann sehen wir weiter. Aber ich gehe immer eine Beziehung ein, als wäre es für immer. Für mich wäre es ein Traum, wie Guy Roux beim AJ Auxerre langfristig gestalten zu können. Man braucht starke Leute drum herum.

Wie gefällt Ihnen Regensburg?

Herrlich: Meine Mutter schwärmt schon immer von Regensburg. Ich selbst bin in der Nähe von Freiburg im Schwarzwald aufgewachsen – Regensburg vereint das Schönste aus Heidelberg und Freiburg.

Sie sind aber in Mannheim geboren – auch ein Sohn Mannheims?
Herrlich: Ja und Xavier Naidoo ist einer meiner deutschen Lieblingsmusiker – auch ein gläubiger Christ. Aber persönlich kenne ich die Söhne Mannheims leider nicht.

Was lesen Sie denn außer Momo gerne?

Herrlich: Ach, am liebsten die letzte Seite in der SZ mit den persönlichen Interviews. Frank Schätzing ist dort dreimal von einer Journalistin gefragt worden, „was ist Ihre Erfolgsformel?“ Zweimal sagte er, es gibt keine, die Interviewerin ließ nicht locker, sagte, Sie haben uns doch praktisch schon beschrieben, was den Erfolg ausmacht. Dann sagte er: „Also gut, ganz nach oben zu zielen, mit dem Risiko, bei 90 Prozent auf die Fresse zu fallen, mit all den Leuten um einen rum, die sich freuen: ‚Schau mal, wieder einer, der es versucht und nicht gepackt hat‘. Aber wer nur auf die Mitte zielt, wird es nie ganz nach oben schaffen.“ Es ist wichtig, dass man sich von anderen Menschen beeinflussen lässt. Als Trainer ist für mich klar, dass ich die Generation Toni Kroos, die ich ja selbst trainiert habe, am Ende ihrer Karriere fragen muss, wie sie den Fußball sieht. Ich muss denen zuhören, damit ich mich weiterentwickle und nicht auf meiner Idee von Fußball stehenbleibe.

Wie entwickeln Sie sich außerhalb des Fußballplatzes weiter?

Herrlich: Vor drei Jahren habe ich den Motorradführerschein gemacht, obwohl ich mir das als alter Mountainbiker nie vorstellen konnte. Mein 68-jähriger Vater, ein pensionierter Sonderpädagoge, hat gestöhnt, „was tust du mir an?“ Ich hab ihm gesagt, „jetzt bist du Rentner, mach doch auch den Führerschein, dann können wir endlich was zusammen machen“. Und er hat das wirklich gemacht, ich glaub‘, er war der Älteste, der das geschafft hat. Wir haben uns zwei Harleys besorgt und sind drei Wochen, Vater und Sohn, nach Sizilien gefahren und waren auch auf dem Ätna. Später bin ich bei einer geführten Tour auf der Route 66 durch die USA – unsere Gruppe war ein Spiegelbild der Gesellschaft, das sind Erlebnisse, die bleiben.

Wäre mal eine Teambuliding-Maßnahme für die Mannschaft …

Herrlich: Nein, ich denke dann wandern wir doch lieber gemeinsam einen Berg hinauf.

Quelle: onetz.de

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Der SSV Jahn bereitet sich weiter auf den Rückrundenstart vor. Nach dem Auswärtsspiel in Jena, das die Mannschaft von Heiko Herrlich 0:2 verlor, sind die Rothosen morgen zu Gast beim SV Waldhof Mannheim. Alle Infos rund um die Partie findet Ihr in unserem Vorbericht:

Ins Stadion am Alsenweg oder auch Seppl-Herberger-Stadion geht es für den SSV Jahn am morgigen Samstag. Die Schützlinge von Heiko Herrlich treffen um 14 Uhr auf den SV Waldhof Mannheim 07. Nach der 0:2-Pleite im ersten Test gegen Carl Zeiss Jena gaben die Rothosen in dieser Woche im Training Gas. "Ich weiß jetzt, wo ich ansetzen muss und ich weiß, woran wir arbeiten müssen", hatte Herrlich, der in Mannheim geboren wurde, nach dem ersten Testspiel erklärt. Auf den ein oder anderen seiner Schützlinge wird er gegen den SVW aber verzichten müssen. Marvin Knoll, Marcel Hofrath, Kevin Hoffmann, Andreas Jünger und Jonas Sonnenberg konnten während der Woche nur vereinzelt oder überhaupt nicht trainieren. Ihr Einsatz ist fraglich oder nicht möglich.

Die letzte Partie gegen den SV Waldhof liegt schon ein paar Jahre zurück - in der 2. Bundesliga Süd verlor der Jahn 1977 mit 0:2. Momentan stehen die Nordbadener in der Regionalliga Südwest auf Platz zwei. In 19 Spielen sammelten sie 43 Punkte und kassierten nur zehn Gegentore - Ligabestwert. Die Jahn-Offensive um Markus Ziereis, Haris Hyseni & Co. bekommt es also mit einer stabilen Abwehr zu tun. Das ein oder andere Wiedersehen wird es in Mannheim ebenfalls geben: Patrick Haag lief von 2012 bis 2014 für den Jahn auf und streift sich nun wieder das Waldhof-Blau über. Mit Hanno Balitsch hat der SVW seit dieser Saison außerdem einen Ex-Nationalspieler in seinen Reihen. Der Eintritt zum Spiel kostet fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Sollte sich der Spielort wegen der Witterung doch noch ändern, erfahrt Ihr es rechtzeitig bei uns!

Quelle: ssv-jahn.de

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Auch das zweite Testspiel ging für den SSV in der Wintervorbereitung verloren. Mit 1:2 (1:1) unterlag die Jahnelf bei Waldhof Mannheim. Kolja Pusch brachte seine Rothosen zwar zunächst in Führung (16.), die Hausherren konnten die Partie aber durch Burgio (21.) und Förster (72.) drehen.


Fabian Trettenbach bereitete in Mannheim die Jahnführung vor.

Jahntrainer Heiko Herrlich ließ auf dem Kunstrasenplatz am Alsenweg wie schon in Jena jeden Akteur ran und bot in beiden Hälften unterschiedliche Mannschaften auf. Den Anfang machten in einem 4-2-3-1 Torhüter Philipp Pentke, davor von rechts nach links Fabian Trettenbach, Markus Palionis sowie die Neuzugänge Robin Urban und Alexander Nadzik. Auf der Deppel-6 agierten zunächst Oliver Hein und Thomas Kurz, die offensive Dreierreihe bildeten Michael Faber, Kolja Pusch und André Luge. Alleinige Sturmspitze war der dritte Wintertransfer, Haris Hyseni.

Die Partie war von Beginn an recht ausgeglichen, beide Mannschaften versuchten das Spiel flach zu halten. Die Hausherren durften schließlich die erste gute Gelegenheit für sich verbuchen: Nach einem Eckstoß konnte der Ball zunächst geklärt werden, wurde aber aus der zweiten Reihe zurück gen Jahngehäuse geschossen. Pentke konnte parieren, den Nachschuss setzte Mannheims di Gregorio freistehend aus fünf Metern über das Tor (13.). Den ersten Treffer machte dann die Jahnelf: Kapitän Palionis schlug den langen Ball auf Trettenbach, der zog in den 07er-Strafraum und legte auf den Elfmeterpunkt ab, von wo aus Pusch die Führung erzielen konnte (16.).

Die Antwort des Tabellenzweiten der Regionalliga Südwest folgte auf dem Fuß: Zwar verhinderte die SSV-Defensive noch den Steilpass in den 16er, der Ball wurde aber von Burgio abgefangen. Der zog von der Strafraumkante aus ab und versenkte stramm und platziert halbhoch ins linke Eck (21.). Kurz vor der Pause war es noch einmal Kolja Pusch, der für Gefahr sorgen konnte, doch sein Freistoß aus 20 Metern Torentfernung landete in der Mauer. So ging es mit 1:1 in die Kabinen, ein bis dahin gerechtes Remis in einem intensiven und gutem Testspiel beider Mannschaften.

Zur zweiten Halbzeit wechselten beide Teams munter durch, bis auf Urban tauschte Herrlich die komplette Mannschaft. David Pokorny hütete nun das Tor, Andreas Jünger, Sven Kopp und Fabian Raithel bildeten zusammen mit Urban die Viererabwehrkette. Marc Lais und Andreas Geipl spielten im defensiven, Uwe Hesse, Daniel Schöpf und Jann George im offensiven Mittelfeld. Neue Sturmspitze war Markus Ziereis.

Wieder waren es die Mannheimer, die die erste Torchance zu verzeichnen hatten. Zunächst hielt Pokorny einen Schuss aus spitzem Winkel (54.), dann konnte Sabah einen Eckball gefährlich aufs Jahntor bringen - Geipl rettete am Pfosten, dann hatte ihn Pokorny sicher (57.). Aber auch die Rothosen blieben gefährlich: George zog nach innen und zog ab, SVW-Keeper Scholz musste sein ganzes Können aufzeigen und parierte zur Ecke (66.). Doch den Hausherren gelang es, die Partie zu drehen: Der ehemalige Bundesligist konterte über links, der Ball kam zu Förster, der nicht lange fackelte und direkt abzog. Vom Innenpfosten rollte die Kugel zum 2:1 ins Tor (72.).

Der Rückstand hinderte den SSV nicht, weiter mutig nach vorne zu spielen: Lais schickte Ziereis, der den Ball am herauseilenden Keeper vorbei schob - aber auch das Tor knapp verfehlte (78.). Am Ende blieb es beim 1:2. "Das Ergebnis ist natürlich ärgerlich," erklärte Heiko Herrlich nach der Partie, "wir sind verdient in Führung gegangen und hatten auch die Kontrolle über die Partie. Das 1:1 haben wir selbstverschuldet, aber das war defensiv eigentlich ganz gut heute. Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir zwei, drei Möglichkeiten, die wir nicht nutzen konnten. Das 2:1 war dann ebenfalls wieder ein Geschenk von uns."

Bereits am kommenden Mittwoch steht der nächste Härtetest auf dem Programm. Um 14 Uhr ist die Jahnelf beim Nordost-Tabellenzweiten FSV Zwickau zu Gast.

SSV Jahn 1. Halbzeit: Pentke – Trettenbach, Palionis, Urban, Nandzik – Hein, Kurz – Luge, Pusch, Faber – Hyseni.

SSV Jahn 2. Halbzeit: Pokorny - Jünger, Kopp, Urban, Raithel - Lais, Geipl - Hesse, Schöpf, George - Ziereis.

Tore: 0:1 Pusch (16.), 1:1 Burgio (21.), 2:1 Förster (72.).

Zuschauer: 353.

Quelle: ssv-jahn.de

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