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13. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - Hannover 96 2:1 (1:0)
2:1! Arbeitssieg gegen Hannover
von Marc Basten

Mit 2:1 (1:0) gewann Borussia Mönchengladbach am Samstag gegen Hannover 96. Traore hatte die Fohlenelf in der ersten Halbzeit in Front gebracht, nach dem Ausgleich durch Sobiech erzielte Raffael in der Schlussphase den Siegtreffer.

In seinem ersten Spiel als ›echter‹ Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach schickte André Schubert die erwartete Elf ins Rennen. Der gesperrte Granit Xhaka wurde durch Håvard Nordtveit ersetzt, für den am Rücken operierten Álvaro Dominguez verteidigte der wiedergenesene Tony Jantschke innen. Der zuletzt angeschlagene Julian Korb stand als Rechtsverteidiger wieder zur Verfügung, so dass der dort zuletzt eingesetzte Nordtveit als zweiter Sechser spielen konnte.

Darüber hinaus blieb Schubert seiner Grundformation der letzten Wochen treu.

Es entwickelte sich das vermutete Geduldsspiel im Borussia-Park, bei dem die Fohlenelf mit dem Halbzeitpfiff auf einen Ballbesitzanteil von 62 Prozent kam. Immerhin brachte die Feldüberlegenheit auch die Pausenführung mit sich, die Ibrahima Traoré in der 34. Minute markierte. Nach einem feinen Zuspiel von Dahoud hätte Traoré im Strafraum eigentlich direkt abziehen können, doch er verzögerte und schoss alsdann durch die Beine von Zieler zum 1:0 ein.

Traoré war ohnehin der auffälligste Spieler im ersten Durchgang, weil er mit seinen Sololäufen für viel Verwirrung bei den Gästen sorgte. So in der 13. Minute, als er bei einem Antritt drei Rote stehen ließ, Stindl spitzelte Traorés Vorlage an den Außenpfosten.

Nach einer knappen halben Stunde war Traoré erneut über rechts auf und davon, seinen Flachpass in die Mitte konnte niemand verwerten. Kurz darauf flankte ›Ibo‹ punktgenau auf den völlig blank stehenden Raffael, doch dessen Kopfball aus sieben Metern geriet zu einer Rückgabe, mit der Zieler kein Problem hatte (30.). Wenig später besorgte Traoré das 1:0.

Die Pausenführung der Fohlenelf war zweifellos verdient, selbst wenn Hannover durchaus einige Ansätze im Umschaltspiel zeigte und die Borussen ihrerseits im Defensivverbund nicht immer sattelfest wirkten. Schon in der vierten Minute tauchte Sobiech vor Sommer auf, tunnelte Borussias Keeper, doch Jantschke konnte den trudelnden Ball rechtzeitig vor der Torlinie klären. Und vier Minuten vor dem Pausenpfiff reagierte Sommer stark nach einer Abnahme von Karaman.

Nach dem Seitenwechsel erwischten die Gäste den besseren Start. Bech lief nach einem Konter alleine aufs Tor zu, traf aber nur den Außenpfosten (50.), drei Minuten rettete Sommer nach einem Kopfball von Sane nach einer Freistoßhereingabe.

Auf der anderen Seite taten sich die Borussen sehr schwer und fanden kaum den Weg nach vorne. Bis sich Oscar Wendt über links durchsetzte und Stindl im Strafraum bediente. Der Ex-Hannoveraner machte alles richtig, traf mit seinem Flachschuss jedoch erneut nur den Pfosten (63.).

Anstatt sich über die wahrscheinliche Vorentscheidung freuen zu dürfen, schluckten die Borussen unmittelbar darauf den Ausgleich. Sommer musste sich bei einem Kopfball mächtig strecken und lenkte das Leder über die Latte. Aus der daraus folgenden Ecke resultierte der Ausgleich, als die Gladbacher im Fünfmeterraum den Ball mehrfach nicht aus der Gefahrenzone bekamen und letztlich Sobiech aus dem Getümmel heraus zum 1:1 traf (65.).

Die Gäste hatten sich den Ausgleich durch ihre Leistung nach der Pause durchaus verdient. Nun entwickelte sich ein Spiel mit offenem Visier, in dem beide Teams ihre Chancen hatten. Bech tauchte wieder alleine vor Sommer auf, traf jedoch nur ans Außennetz (75.). Zwei Minuten später rettete Sommer gegen einen Sobiech-Kopfball aufs kurze Eck.

Die Borussen ihrerseits verpassten durch Stindl (68./Kopfball) und Raffael (79./Kopfball) den erneuten Führungstreffer. Auch Dahoud konnte Zieler nicht überwinden - der Nationalkeeper lenkte den Schuss über die Latte. Nach der folgenden Ecke bekamen die Borussen den zweiten Ball, Christensen passte von rechts in die Mitte auf Raffael, der die Kugel aus kurzer Distanz in die Maschen drosch (84.).

Das war die späte Entscheidung in einem intensiven Spiel. Borussia feiert einen etwas glücklichen, aber nicht unverdienten Arbeitssieg.

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Korb, Christensen, Jantschke (78. Drmić), Wendt - Dahoud (90. M. Schulz), Nordtveit - Traoré (88. Elvedi), Johnson - Stindl, Raffael

weiter im Kader: Sippel (ETW), Brouwers, Hazard, Hrgota

Hannover 96: Zieler - Gülselam, Marcelo, Schulz, Albornoz (90. Felipe) - sorg, Sane, Schmiedebach (85. Benschop) - Bech (76. Saint-Maximin), Karaman - Sobiech

Tore: 1:0 Traoré (34.), 1:1 Sobiech (65.), 2:1 Raffael (84.)

Gelbe Karten: Wendt - Sorg

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)

Zuschauer: 52.214

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Aufatmen nach dem knappen Sieg gegen Hannover
»Nicht alles Gold, was glänzt«
von Marc Basten, Jan van Leeuwen und Niklas Kirchhofer

Es war ein hartes Stück Arbeit gegen Hannover 96. Nach dem letztlich verdienten, aber nicht wirklich überzeugenden 2:1-Heimsieg ordneten die Protagonisten die Geschehnisse realistisch ein.

Ibrahima Traoré war ein gefragter Mann an diesem Samstag. Nicht nur, weil er in der ersten Halbzeit quasi alleine dafür verantwortlich war, dass Borussia Torgefahr erzeugte und schließlich selbst den Führungstreffer markierte. Es gab ja da auch noch die Geschichte mit seiner Familie, die er aus Paris zu sich geholt hat. In diesen Tagen natürlich ein Aufhänger in der Berichterstattung.

Als Traoré in der Mixed-Zone im Borussia-Park zu den wartenden Journalisten lief, deutete er mit einer schnellen Körpertäuschung einen Richtungswechsel zur Kabine an - und blieb dann doch mit breitem Grinsen stehen. »Fußball war heute geil, da konnte man an was anderes denken und richtig Spaß haben«, strahlte er. »Ich habe ein volles Haus, das gefällt mir und ich muss mir keine Sorgen machen«, sagte ›Ibo‹. Zwölf Familienmitglieder waren im Stadion und jubelten ihm zu.

Doch es ist nicht nur die familiäre Unterstützung, die Traoré beflügelt. Seit Wochen ist er in bestechender Form. »Ich finde mich immer gut«, meinte er lachend. »Wenn man jedes Wochenende spielt, ist es auch einfacher«. André Schubert schenkt ihm nicht nur Vertrauen, er gibt ihm auch mehr Freiheiten. »Ich muss nicht mehr nur die Linie lang und dann dribbeln. Jetzt kann ich auch nach innen kommen und mehr mitspeilen, weil ich sehr oft im Zentrum bin. Diese Änderung hat mir gut getan«.

Gegen Hannover markierte er mit einem ›frechen‹ Tunnel gegen Zieler den Führungstreffer. Vorausgegangen war ein feiner Pass von Mo Dahoud, den Traoré »meinen kleinen Bruder« nennt. »Ich habe unter der Woche viel mit Mo geredet«, sagte Traoré. Auf den jungen Kollegen prasselt im Moment einiges ein. »Wenn so viel auf ihn zukommt, dann muss man ihn ein bisschen schützen. Das versuche ich zu machen«.

Dahoud bedankte sich für die ›brüderliche Fürsorge‹ mit dem Assist zum 1:0 gegen überraschend starke Hannoveraner. Die Gäste spielten phasenweise gefällig mit und kamen zu mehreren hochkarätigen Torchancen. »Wir haben heute ausnahmsweise mal ein bisschen mehr zugelassen«, formulierte es Yann Sommer sehr diplomatisch. »Sie haben gut auf Konter gelauert und wir haben zum Teil nicht gut zugestellt«.

Zudem litten die Gladbacher unter Größennachteilen. »Hannover ist mit ihrer unglaublich langen Mannschaft bei Standardsituationen immer gefährlich gewesen«, sagte Max Eberl. Infolge eines ruhenden Balles fiel dann der in dieser Phase durchaus verdiente Ausgleich.

»Wir hatten genug Möglichkeiten frühzeitig das zweite Tor zu machen. Dann wäre es vorbei gewesen«, so Eberl weiter. »Das haben wir nicht geschafft und so Hannover im Spiel gehalten«.

»Nach dem 1:1 war das Spiel in beide Richtungen offen. Wir waren am Ende die glücklichere Mannschaft und haben das Ding für uns entschieden«, sagte Lars Stindl, für den es eine ganz besondere Partie war. »Es war natürlich ein komisches Gefühl, da ich mit den Jungs von Hannover durch viele Situationen gegangen bin. Aber wenn das Spiel losgeht, dann legt man den Fokus auf seine Mannschaft«.

Stindl traf zwar ›nur‹ zweimal den Pfosten, kam so aber darum herum, dem alten Klub weh zu tun und konnte dennoch den Platz als zufriedener Sieger verlassen.

Weil er und seine Kollegen in der Schlussphase nochmals alles herausholten und den Siegtreffer erzwangen. »André hat aus meiner Sicht sehr intelligent gewechselt«, lobte Max Eberl seinen Trainer. »Er hat was versucht und so haben wir den Sieg am Ende eben auch geschafft«.

Raffael, der zuvor eher ein bescheidenes Spiel abgeliefert hatte, avancierte mit seinem Treffer zum Matchwinner. Und irgendwie stand der Brasilianer damit sinnbildlich für die Einordnung des Spiels, die Max Eberl treffend vornahm: »Es war nicht immer alles Gold, was geglänzt hat. Aber am langen Ende hast du gewonnen und das zählt in der Bundesliga«.

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Fakten zum Spiel gegen Sevilla

Alle wichtigen Fakten und wissenswerten Informationen rund um das UEFA Champions League-Spiel am Mittwochabend (20.45 Uhr) gegen den FC Sevilla.

Zuschauer: Für das Spiel gegen den FC Sevilla hat Borussia bislang rund 45.000 Karten verkauft. Resttickets gibt es noch für den West Oberrang. Bis zwei Stunden vor Spielbeginnen können die Tickets im Onlineshop erworben und per Print-at-Home bequem zu Hause ausgedruckt werden. Zwei Stunden vor Anpfiff öffnen auch die Tageskassen im BORUSSIA-PARK. Tickets gibt es zudem noch für die Business Lounge: Die Karten kosten 325 Euro (zuzüglich Umsatzsteuer) - buchbar nur per Mail an: vip-tickets( at )borussia.de (bitte Kontaktdaten angeben). Der BORUSSIA-PARK hat bei internationalen Spielen ein Fassungsvermögen von 46.217 Zuschauern. Die Nordkurve ist für das Spiel komplett mit Sitzplätzen ausgestattet. Borussia ist es leider nicht möglich, Personengruppen, die bei Bundesligaspielen zusammenstehen, auch bei internationalen Spielen zusammenhängend zu platzieren, und hofft auf eine Selbstregulierung. Ein Hinweis für die Zuschauer in der Nordkurve: Bitte die Fluchtwege im Treppenbereich freihalten.

Bilanz: Sevilla setzte sich in der vergangenen Saison im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League gegen den VfL durch (1:0 und 3:2). Vor 30 Jahren konnte die Fohlenelf zum bislang letzten Mal ein Heimspiel gegen einen spanischen Klub gewinnen. Am 27. November 1985 gab es in Düsseldorf in der dritten Runde des UEFA-Pokals ein 5:1 gegen Real Madrid. Borussia schied jedoch aufgrund der Auswärtstorregel nach einer 0:4-Niederlage in Madrid aus. Im bislang letzten Heimspiel gegen einen spanischen Gegner vor der bereits erwähnten Heimpartie gegen Sevilla erreichte Borussia in der Europa League-Gruppenphase der vergangenen Saison ein 1:1 gegen den FC Villarreal. Insgesamt lautet Borussias Heimbilanz gegen spanische Teams: zwei Siege, zwei Remis, zwei Niederlagen. Sevilla will nach dem Sieg in Mönchengladbach im Februar und dem 2:0-Erfolg in Freiburg in der Gruppenphase der UEFA Europa League 2014/15 den dritten Auswärtssieg in Folge auf deutschem Boden einfahren. Die Bilanz der Spanier in acht Auswärtsspielen in Deutschland: fünf Siege, ein Remis, zwei Niederlagen.

Statistik: Borussia wartet nach den beiden Unentschieden gegen Juventus Turin weiter auf den ersten Sieg in der Königsklasse. Sevilla kann nur mit einem Sieg im BORUSSIA-PARK seine Chancen auf das Achtelfinale wahren und hätte zugleich die Teilnahme an der UEFA Europa League sicher, die die Andalusier in den vergangenen beiden Jahren gewonnen haben. In der Gruppe D der UEFA Champions League hat Sevilla die letzten drei Spiele allesamt verloren. Vergangene Saison verloren die Spanier nur eines von sieben Auswärtsspielen in der UEFA Europa League. In der Champions League warten die Spanier nach den Niederlagen bei Juventus und Manchester City hingegen noch auf die ersten Auswärtspunkte. Zuletzt verloren sie im UEFA-Pokal 2004/05 drei Auswärtsspiele in Folge auf europäischer Ebene.

Schiedsrichter: Die Partie wird geleitet von Damir Skomina aus Slowenien. Der 39-Jährige pfeift seit 2003 internationale Spiele und kam bereits bei mehreren Turnieren zum Einsatz. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking pfiff der Immobilienmakler ebenso wie bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine, wo er unter anderem das Viertelfinale zwischen Deutschland und Griechenland (4:2) leitete. Skomina wurde von der UEFA in die Kategorie Eliteschiedsrichter eingestuft und gehört damit nach Ansicht des Kontinentalverbandes zu den besten Referees Europas. Eine Begegnung von Borussia oder Sevilla leitete Skomina bislang noch nicht. Seine Schiedsrichter-Assistenten am Mittwochabend sind Jure Praprotnik und Robert Vukan, als Torrichter fungieren Slavko Vincic und Mitja Zganec. Vierter Offizieller ist Manuel Vidali.

Wetter: Die Temperaturen liegen am Mittwochabend bei maximal vier Grad. Dazu erwarten die Meteorologen leichte Regenschauer.

Übertragung: Das Spiel wird vom ZDF übertragen. Moderator Oliver Welke und Experte Oliver Kahn melden sich ab 20.25 Uhr aus dem BORUSSIA-PARK. Kommentator ist Béla Réthy. Das Spiel wird zudem vom Pay-TV-Sender Sky übertragen. Kommentatoren sind Wolff Fuss (Einzelspiel) und Kai Dittmann (Konferenz). Hier könnt ihr ein Sky-Abo abschließen. Nach Mitternacht kann die Partie Re-Live auf Fohlen.TV verfolgt werden. Dann gibt es dort auch die Höhepunkte der Partie zu sehen.

Liveticker: Über unseren Twitter-Kanal „@borussiaLIVE“ halten wir euch über das Geschehen im BORUSSIA-PARK auf dem Laufenden. Mit dem Hashtag #BMGvSEV könnt ihr zudem live mitdiskutieren. Die Aktivitäten auf dem Kanal kann man auch ohne Twitter-Account auf unserer Homepage verfolgen. Auch über unsere Seiten auf Facebook und Google+ werdet ihr während des Spiels über die wichtigsten Ereignisse informiert.

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"Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen"

Trainer André Schubert und Rechtsverteidiger Julian Korb stellten sich in der heutigen Pressekonferenz vor dem UEFA Champions League-Spiel am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen den FC Sevilla den Fragen der Medienvertreter. Wir haben ihre wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Trainer André Schubert über…

…das bevorstehende „Endspiel“: Wir werden versuchen, alles in die Waagschale zu werfen, um das Spiel für uns zu entscheiden. Und das müssen wir auch, um uns vor dem abschließenden Spiel in Manchester eine gute Ausgangsposition im Kampf um Platz drei zu schaffen. Wir freuen uns auf das Spiel und werden grundsätzlich probieren, nach vorne zu spielen, ohne dabei die Defensive zu vernachlässigen. Das ist ein schmaler Grat, aber wir werden alles reinhauen, was wir haben.

…die personelle Lage: Personell hat sich im Vergleich zum Spiel gegen Hannover nichts verändert. Mit Ausnahme der fünf Langzeitverletzten stehen uns alle Spieler zur Verfügung, so dass es der gleiche Kader wie am vergangenen Samstag sein wird.

…den FC Sevilla: Ihr Kader ist sehr, sehr stark besetzt. Wenn man sich die Namen anschaut, findet man eine ganze Reihe von Topspielern, die über eine hohe Leistungsfähigkeit verfügen. In der Liga läuft bei ihnen noch nicht alles optimal, aber in der Champions League sind solche Gegner in der Lage, in einen anderen Modus umzuschalten und die Spiele noch konzentrierter anzugehen. Damit müssen wir auch morgen rechnen, denn auch der Gegner weiß genau, worum es geht.

…die bisherigen beiden Heimspiele: Wir haben zu Hause auch gegen Manchester und Turin, die sicherlich nicht schlechter einzuschätzen sind, sehr gut mitgehalten. In beiden Begegnungen haben wir viele Chancen herausgespielt, haben die Spiele am Ende nur leider nicht für uns entscheiden können. Trotzdem haben wir gute Leistungen gezeigt, an die wir anknüpfen möchten. Wir müssen auch morgen wieder an unsere Leistungsgrenze gehen, um erfolgreich zu sein.

…Julian Korb: Juli interpretiert die Rolle des Außenverteidigers sehr offensiv, so wie wir uns das auch wünschen. Mit seiner Dynamik und Schnelligkeit ist er für unser Spiel sehr wichtig. Er schaltet sich immer wieder vorne mit ein, dringt ab und an in den Strafraum des Gegners ein und kommt immer mal wieder auch selbst zum Abschluss.

Julian Korb über…

…die Spiele in der „Königsklasse“: Als Kind habe ich immer davon geträumt, irgendwann einmal in der Champions League zu spielen. Ich habe viele Spiele im Fernsehen gesehen und mir immer gedacht, dass ich da einmal dabei sein möchte. Wenn man ins Stadion einläuft und die Hymne erklingt, das ist echtes Gänsehautfeeling. Das ist ein Gefühl, das irgendwie noch spezieller als in der Bundesliga ist, in der man ja bekanntlich 34 Spieltage hat.

…über das Duell gegen Sevilla: Im Hinspiel war es eine recht eindeutige Angelegenheit, allerdings haben sie uns da auch in einer recht schlechten Phase erwischt. Jetzt ist die Situation eine andere. Wir als Mannschaft haben ganz klar das Ziel, im internationalen Geschäft zu überwintern und wollen das Spiel daher unbedingt gewinnen.

…die taktische Marschroute: Wir versuchen in das Spiel wie in jedes andere zu gehen und von Beginn an einen kühlen Kopf zu bewahren. Die genaue Marschroute, wie wir das Spiel angehen werden, wird uns noch vom Coach vorgegeben, und natürlich werden wir versuchen, diesen Plan so gut wie möglich umzusetzen.

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5. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - FC Sevilla 4:2 (1:0)
4:2! Borussia schlägt Sevilla
von Marc Basten

Mit 4:2 (1:0) besiegte Borussia Mönchengladbach am Mittwoch den FC Sevilla und holte damit den ersten Sieg in der Champions League. Lars Stindl (2), Fabian Johnson und Raffael trafen für die Fohlenelf, die sich weiter Hoffnungen auf ein Überwintern in Europa machen kann.


Treffsicheres Duo - Stindl & Raffael (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

André Schubert schickte gegen Sevilla mit einer Ausnahme die gleiche Elf ins Rennen, die am Samstag gegen Hannover 96 begann: Der in der Liga zuletzt gesperrte Granit Xhaka kehrte zurück ins Team, Håvard Nordtveit rückte in die Innenverteidigung und Tony Jantschke auf die Bank.

Von Beginn an entwickelte sich ein temporeiches und hochinteressantes Spiel im Borussia-Park. Beide Teams suchten den Weg nach vorne, wobei Borussia immer mehr die Kontrolle übernahm. Die Gladbacher schossen aus allen Rohren, Raffael (2.), Traoré (7.) und Johnson (8.) prüften den nicht wirklich sicher wirkenden Keeper Segio Rico.

In der 13. Minute war André Schubert zu einem Wechsel gezwungen - Ibo Traoré schied mit einer Muskelverletzung am Oberschenkel aus, Josip Drmić kam für ihn. Der Schweizer übernahm etwas überraschend Traorés Position auf der rechten Seite.

Während die Fohlenelf nach vorne drängte, suchte Sevilla sein Glück im Konterspiel. In der 19. Minute fast mit Erfolg: Raffael verlor den Ball im Mittelfeld und dann ging es blitzschnell. Letztlich rettete Sommer mit einem Blitzreflex gegen Konoplyanka.

Die Gladbacher versuchten es weiter mit vielen Distanzschüssen, einen ganz gefährlichen Aufsetzer von Stindl lenkte Sergio Rico um den Pfosten (27.). Doch kurz darauf war der spanische Torwart geschlagen. Nach einer Balleroberung des emsigen Drmić gelangte das Leder zu Wendt, der wiederum für Xhaka überließ. Der Kapitän zog von der linken Strafraumgrenze flach ab, Stindl spritzte in den Ball und verwertete ihn aus kurzer Distanz zum vielumjubelten Führungstreffer (29.).

In der Folgezeit gab es dann regelrechten ›Wild-West-Fußball‹ im Borussia-Park. Sevilla machte mehr nach vorne, die Borussen gerieten einige Male arg in Bedrängnis und vergaben auf der anderen Seite mehrere gute Konteransätze.

Nach dem Seitenwechsel blieb Sevilla am Drücker, gleichwohl hatte die Borussia durch einen Megaknaller von Xhaka eine sehr gute Gelegenheit (54.). Bestimmend waren allerdings die Spanier: Gameiro (62.), Konoplyanka (63.) und erneut Gameiro (66.) verpassten jeweils nur um Haaresbreite den Ausgleich.

Die Borussen konnten sich etwas befreien und legten in der 68. Minute den zweiten Treffer nach. Der aufgerückte Korb passte nach schöner Drehung quer auf Johnson, der den Ball von links ins lange Eck zwirbelte (68.).

Das brachte den Gladbachern die zweite Luft, Raffael scheiterte kurz darauf alleine vor Sergio Rico (72.). Vier Minuten später machte es der Brasilianer besser. Nach wunderbarem Zuspiel von Stindl markierte er das 3:0 (78.).

Damit war das Hinspielergebnis egalisiert, doch die Freude darüber wehrte nur vier Minuten. Vitolo markierte den ersten Treffer für Sevilla, nachdem Wendt das Abseits aufgehoben hatte (82.). Lars Stindl gab zwar postwendend die direkte Antwort, indem er mit einem feinen Flachschuss aus achtzehn Metern das 4:1 erzielte (83.), doch den direkten Vergleich konnten die Borussen nicht mehr für sich entscheiden.

Zumal in der Nachspielzeit der ›obligatorische‹ Elfmeter gegen die Fohlenelf gepfiffen wurde. Xhaka hatte gefoult, Banega verwandelte zum 4:2-Endstand.

Borussia holte sich in einem unterhaltsamen und teilweise begeisternden Spiel den ersten Sieg in der Champions League und hält sich damit vor dem letzten Spiel in Manchester die Option offen, das Sechzehntelfinale in der Europa League zu erreichen.

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Korb, Christensen, Nordtveit, Wendt - Xhaka, Dahoud (79. M. Schulz)- Traoré (13. Drmić), Johnson (87. Elvedi) - Stindl, Raffael

weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Hazard, Hrgota

FC Sevilla: Sergio Rico - Coke, Rami, Kolodziejczak, Tremoulinas - Krychowiak, Krohn-Dehli (64. N’Zonzi) - Vitolo, Banega, Konoplyanka - Gameiro (76. Llorente)

Tore: 1:0 Stindl (29.), 2:0 Johnson (68.), 3:0 Raffael (78.), 3:1 Vitolo (82.), 4:1 Stindl (83.), 4:2 Banega (90.+1/FE)

Gelbe Karten: Dahoud, Drmić - Banega

Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien)

Zuschauer: 45.177

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Stimmen zum Spiel

Wir waren nach dem ersten Sieg der Fohlenelf in der Königsklasse, dem 4:2 gegen den FC Sevilla auf Stimmenfang.

Yann Sommer: Der erste Sieg in der Champions League fühlt sich sehr gut an. Wir haben uns das als Mannschaft einfach verdient, weil wir schon gegen ManCity und Juve zwei Mal nah dran waren und jetzt auch wieder eine sehr gute Leistung gezeigt haben. Wir wollten den Sieg unbedingt – das hat man uns von der ersten Minute an angemerkt. Wir waren mutig, aggressiv in den Zweikämpfen und haben an unsere guten Leistungen aus der Champions League angeknüpft. Jetzt wollen wir in Manchester noch einmal auftrumpfen. Wir brauchen uns auch dort nicht zu verstecken, das haben wir in den vergangenen Spielen in diesem Wettbewerb bewiesen. Wir glauben daran, den dritten Platz jetzt auch zu verteidigen.

Fabian Johnson: Wir haben ein wirklich gutes Spiel gezeigt und uns endlich einmal für einen guten Auftritt in der Champions League mit drei Punkten belohnt. Es war ein intensives Spiel, aber wir haben eine starke Teamleistung gezeigt. Jeder ist für den anderen an die Grenzen gegangen. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit einige Chancen, bei denen wir es verpasst haben, die Führung auszubauen. Das haben wir dann glücklicherweise im zweiten Durchgang nachgeholt. Aus meiner Sicht haben wir verdient gewonnen. Jetzt müssen wir uns auf Hoffenheim konzentrieren, aber wir wollen natürlich den dritten Platz in dieser Gruppe verteidigen.

Granit Xhaka: Ich bin stolz auf unser Team, es war eine super Mannschaftsleistung von uns. Wir wollten unbedingt gewinnen, und das hat man auch gesehen. Es war ein beidseitig offensiv geführtes Spiel, aber wir waren einfach effizienter in der Chancenverwertung und haben daher aus meiner Sicht auch verdient gewonnen. Wir haben clever agiert und sehr guten Fußball nach vorne gespielt. Wir hätten vielleicht sogar noch mehr Tore erzielen können, aber wir nehmen das 4:2 natürlich gerne mit. Wir haben unser großes Ziel, im Europapokal zu überwintern, jetzt weiter in der eigenen Hand. Wir wollen jetzt auch noch in Manchester gewinnen und werden dafür nochmal alles geben.

Sportdirektor Max Eberl: Wir können stolz darauf sein, wie sich die Mannschaft an den zurückliegenden Spieltagen in diesen Wettbewerb gekämpft und wie sie sich diesen Sieg heute auch verdient hat. Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir gewinnen wollen. Mit dem 1:0 hat die Mannschaft dann auch ein gutes Zeichen gesetzt. Danach haben wir uns nicht von einem starken Gegner beirren lassen, zu einem wichtigen Zeitpunkt das 2:0 gemacht und am Ende auch in der Höhe verdient gewonnen. Das war die erste Aufgabe, jetzt geht es am letzten Spieltag in Manchester darum, unseren Traum, im Europapokal zu überwintern, zu verwirklichen.

Trainer André Schubert: Wir sind sehr glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben. Die Mannschaft hat eine sehr überzeugende Leistung gezeigt. Es war ein hochintensives Spiel, in dem die Jungs mit viel Mut nach vorne gespielt haben. Wir haben uns vorgenommen, uns nicht abkochen zu lassen. Das haben wir dann auch auf dem Platz gezeigt. Es war teilweise echt ein Genuss, der Mannschaft zuzugucken, wie sie Gas gegeben hat, immer wieder den Weg nach vorne gesucht hat und teilweise den gegnerischen Gegner angelaufen hat.

Unai Emery (Trainer FC Sevilla): Dass wir das Spiel am Ende 2:4 verlieren, ist sehr bitter. Der Traum vom Achtelfinale ist ausgeträumt, aber wir waren in dieser starken Gruppe eben nicht gut genug. Jetzt ist natürlich auch unser zweites Ziel, der Einzug in die Europa League, in Gefahr geraten, aber wir werden im letzten Spiel alles dafür geben, dies noch zu erreichen. Heute hat uns die nötige Effizienz vor dem Tor gefehlt, zudem haben wir in der Defensive Fehler gemacht, die in der Champions League sofort bestraft werden. Wir brauchen uns deshalb nicht zu wundern, dass wir als Verlierer da stehen. Borussia war in den entscheidenden Momenten einfach effektiver.

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Fakten zum Spiel in Hoffenheim

Alle wichtigen Fakten und wissenswerten Informationen rund um das Bundesligaspiel am Samstag (15.30 Uhr) bei 1899 Hoffenheim.

Zuschauer: Die Wirsol Rhein-Neckar-Arena (30.150 Plätze) ist für das Spiel gegen die Fohlenelf ausverkauft. Borussia erwartet rund 4.500 VfL-Anhänger im Kraichgau.

Bilanz zwischen Hoffenheim und Borussia: Beide Teams treffen am Samstag zum 15. Mal in der Bundesliga aufeinander. Die Bilanz aus Sicht der Fohlenelf ist negativ: Vier Siegen und vier Unentschieden stehen sechs Niederlagen gegenüber. Die jüngere Vergangenheit spricht aber klar für Borussia: Sie ist seit drei Spielen gegen Hoffenheim unbesiegt und entschied die beiden Duelle in der Vorsaison jeweils deutlich für sich (3:1 heim, 4:1 auswärts).

Statistik: Borussia ist seit acht Bundesligaspielen ungeschlagen. Zudem hat sie die zurückliegenden drei Auswärtspartien allesamt gewonnen. Eine solche Serie gab es letztmals zwischen Dezember 1994 und März 1995, als die Fohlenelf sogar vier Siege auf fremden Plätzen in Folge feierte. Seit dem Amtsantritt von Trainer André Schubert kassierte sein Team kein Gegentor aus dem Spiel heraus, alle sieben Gegentore resultierten aus Standardsituationen. Hoffenheim ist die Mannschaft, die in dieser Saison die wenigsten Tore nach ruhendem Ball erzielen konnte (zwei). Die TSG ist seit sechs Spielen sieglos (drei Remis, drei Niederlagen), der einzige Saisonsieg datiert vom 7. Spieltag (3:1 in Augsburg). In Berlin blieben die Gastgeber zum vierten Mal in Serie ohne Torerfolg. Als einziger Verein ist Hoffenheim in dieser Spielzeit noch ohne Heimsieg. Sowohl Borussia als auch Hoffenheim konnten in der laufenden Saison noch keinen Rückstand in einen Sieg umwandeln.

Schiedsrichter: Das Spiel wird geleitet von Michael Weiner. Der 46-Jährige pfeift seit dem Jahr 2000 Spiele der Bundesliga. In dieser Saison ist es jedoch der erste Einsatz in der höchsten deutschen Spielklasse für den Polizeioberrat aus dem niedersächsischen Giesen. Insgesamt kam Weiner in bislang 33 Partien der Fohlenelf zum Einsatz – zuletzt in der vergangenen Saison beim 2:0 gegen den SC Paderborn sowie beim 1:3 gegen den FC Augsburg. Die Bilanz ist aus Sicht des VfL negativ. Lediglich sechs Siegen stehen zwölf Unentschieden und 15 Niederlagen gegenüber. Weiners Schiedsrichter-Assistenten am Samstag sind Norbert Grudzinski und Holger Henschel. Als Vierter Offizieller fungiert Benjamin Cortus

Wetter: Bei leichtem Regen erreichen die Temperaturen in Sinsheim am Samstagnachmittag maximal 4 Grad. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 75 Prozent. Dazu weht eine leichte Brise aus westlicher Richtung.

Fans: In Sinsheim sind keine besonderen Treffpunkte zu nennen. Allerdings wird seitens des Borussia Fanclubs „Neidensteiner-Fohlen“ erneut ein Fantreffen vor dem Spiel organisiert. Informationen hierzu findet ihr hier: www.bfc-neidensteiner-fohlen.de Borussias Fantruck sowie das Infomobil des FPMG Supporters Club sind ab 13.30 Uhr hinter der Gästekurve der Wirsol Rhein-Neckar-Arena zu finden. Alle Informationen für die VfL-Anhänger haben die Fanbeauftragten hier zusammengefasst.

Übertragung: Der Bezahlsender Sky überträgt das Spiel auf Sky Bundesliga 5 & HD 5 live. Kommentatoren sind Klaus Veltman (Einzelspiel) und Holger Pfandt (Konferenz). Hier könnt ihr ein Sky-Abo abschließen. Das Spiel wird im BORUSSIA-PARK im „Raum Büchsenwurf" auf großer Leinwand ausgestrahlt. Bei der von Frank Schiffers moderierten Veranstaltung gibt es die Aufstellungen aus erster Hand, Zuschauer-Interviews, einen Halbzeittalk und dazu Stadionfeeling-Speisen. Kurz nach dem Schlusspfiff kann die Partie im Re-Live auf Fohlen.TV verfolgt werden. Etwas später gibt es dort auch die Höhepunkte zu sehen.

Liveticker: Über unseren Twitter-Kanal „@borussiaLIVE“ halten wir euch über das Geschehen in Hoffenheim auf dem Laufenden. Mit dem Hashtag #TSGBMG könnt ihr zudem live mitdiskutieren. Die Aktivitäten auf dem Kanal kann man auch ohne Twitter-Account auf unserer Homepage verfolgen. Auch über unsere Seiten auf Facebook und Google+ werdet ihr während des Spiels über die wichtigsten Ereignisse informiert.

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Borussia beim Tabellenletzten Hoffenheim
Kontrastprogramm in Sinsheim
von Marc Basten

Am Mittwoch schwebte Borussia Mönchengladbach auf der europäischen Wolke Sieben, drei Tage später steht ein echtes Kontrastprogramm an. Die Fohlenelf mus beim Tabellenletzten 1899 Hoffenheim ran.


Drmic könnte von Anfang an spielen (Foto: Team2 Sportphoto)

Der Rausch vom fulminanten 4:2 gegen Sevilla in der Champions League ist noch spürbar, er ebbt beim Blick auf den Samstag (15.30 Uhr) jedoch deutlich ab. Nach dem Highlight in der Königsklasse und vor dem ›leckeren‹ Dreierpack gegen Bayern, in Manchester und Leverkusen gilt es zunächst, die Hürde Hoffenheim zu nehmen.

Bislang hat sich niemand auf Gladbacher Seite dem Verdacht ausgesetzt, den vermeintlichen ›Alltag‹ auf die leichte Schulter zu nehmen. Dennoch ist nach solch einem physischen wie psychischen Highlight wie am Mittwoch die Umstellung nicht einfach. Zumal André Schubert, in der Liga immer noch ungeschlagen, weitere Personalprobleme plagen. Ibrahima Traoré (Oberschenkel) wird in Sinsheim definitiv nicht auflaufen. Die Hoffnung besteht, dass er am nächsten Samstag gegen die Bayern wieder dabei sein kann.

Somit wächst die Verletztenliste bei den Borussen stetig an, wobei es auch hier keine Anzeichen gibt, dass man diesen Umstand im Falle eines Misserfolgs als Entschuldigung heranziehen wird. »Wir beklagen uns nicht«, sagt Schubert. »Der Kader bietet die Alternativen, um das aufzufangen«.

Für Traoré dürfte wieder Josip Drmić auf der rechten Seite zum Zuge kommen. Der Schweizer machte es gegen Sevilla in dieser Rolle ordentlich, so dass nichts gegen eine Fortsetzung spricht. Das gilt auch für die Besetzung der Innenverteidigung mit Håvard Nordtveit. Zumal Schubert bei Tony Jantschke noch Nachholbedarf festgestellt hat. Sowohl körperlich als auch hinsichtlich der veränderten Spielweise.

Ein Wiedersehen gibt es in Hoffenheim für Fabian Johnson mit seinem ehemaligen Klub. Drei Jahre stand der US-Nationalspieler bei den Kraichgauern unter Vertrag. »Es ist schon noch ein besonderes Spiel für mich«, sagt Johnson. Und er warnt vor den Ex-Kollegen: »Sie gehören mit ihren Qualitäten ganz gewiss nicht ans Tabellenende. Wir müssen gehörig aufpasen«.

Aufpassen müssen auch Oscar Wendt und Granit Xhaka. Beide gehen mit vier Gelben Karten in die Partie. Eine weitere Verwarnung würde sie ausgerechnet im Spiel gegen den Rekordmeister ausbremsen. »Ich muss das ausblenden«, sagt Granit Xhaka. »Ich möchte unbedingt gegen Bayern spielen. Aber wenn einer alleine aufs Tor zugeht, dann ziehe ich ihn runter«.

Bleibt zu hoffen, dass sowohl Xhaka als auch Wendt die 90 Minuten in Sinsheim gut überstehen. Dass der Schiedsrichter Michael Weiner heißt, ist dabei nicht gerade förderlich. Den Gegner aus Hoffenheim plagen derweil ganz andere Sorgen. Nur ein Sieg aus 13 Partien konnte der Hopp-Klub einfahren, Trainer Markus Gisdol wurde entlassen und schon sehr früh in der Saison mit Huub Stevens ein Feuerwehrmann engagiert. Der Niederländer verstärkte zunächst in altbekannter Manier die Defensive, die mittlerweile wieder konkurrenzfähig daherkommt. Parallel dazu ist Hoffenheim im Offensivspiel noch harmloser geworden, was unter dem Strich den Sturz ans Tabellenende zur Folge hatte.

Gleichwohl hat ›Hoffe‹ genügend Offensivpotential und es ist zu wünschen, dass die Stevens-Truppe nicht ausgerechnet gegen Borussia die Balance wiederfindet. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass Hoffenheim erstmal hinten dichtmacht und den Borussen die Initiative überlässt. Die haben jüngst nachgewiesen, dass sie in solchen Konstellationen genauso Lösungen parat haben, wie gegen einen Gegner, der offensiv presst.

Letztlich wird es darauf ankommen, dass alle Spieler hochkonzentriert zu Werke gehen und keinen Deut nachlassen. Nach Hoffenheim ist Pause bis zum nächsten Wochenende - das ist schon ungewohnter Luxus. Und sollte Grund genug sein, auch beim Kontrastprogramm wieder alles raus zu hauen.

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Volle Konzentration auf die Bundesliga

Die Fohlenelf hatte nicht viel Zeit, sich über den ersten Sieg in der UEFA Champions League (4:2 gegen Sevilla) zu freuen. Bereits am Samstag (15.30 Uhr) wartet mit dem Bundesligaspiel bei 1899 Hoffenheim die nächste schwere Aufgabe auf sie.

Zwar stehen die Kraichgauer nach der jüngsten 0:1-Niederlage bei Hertha BSC auf dem letzten Platz, doch das ist für die Borussen keineswegs ein Grund, den kommenden Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. „Wir werden sicher nicht den Fehler machen, Hoffenheim auf Grund ihrer Tabellenposition zu unterschätzen. Das ist eine gute Mannschaft, die genug Qualität hat, um da unten herauszukommen“, warnt Kapitän Granit Xhaka. „Hoffenheim wird alles dafür tun, um die Abstiegsplätze so schnell wie möglich zu verlassen, deshalb rechne ich mit einem harten Fight. Wir müssen sehr konzentriert sein, um das Spiel zu gewinnen“, ergänzt Keeper Yann Sommer.

Besonderes Spiel für Johnson

Für Fabian Johnson ist die Partie ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Der US-Nationalspieler trug drei Jahre lang das TSG-Trikot, ehe er 2014 von Hoffenheim nach Mönchengladbach wechselte. „Für mich es ist nach wie vor ein besonderes Spiel. Ich hatte eine gute Zeit in Hoffenheim und freue mich, ein paar alte Gesichter wiederzusehen“, sagt der Flügelspieler, der ebenso wie seine Teamkollegen großen Respekt vor den Gastgebern hat: „Hoffenheim gehört mit seinen Qualitäten sicherlich nicht an das Tabellenende. Auch wenn wir derzeit einen sehr guten Lauf haben, müssen wir gehörig aufpassen. Wir müssen alles geben, wenn wir unser Serie fortsetzen möchten."

Drmic für Traoré in der Startelf?

Die personelle Lage hat sich durch den Ausfall des am Oberschenkel verletzten Ibrahima Traoré noch etwas verschärft. Neben dem Guineer muss Trainer André Schubert auch weiterhin auf die fünf Langzeitverletzten Alvaro Dominguez, Martin Stranzl, Nico Schulz, Patrick Herrmann und André Hahn verzichten. Somit könnte Borussias Chefcoach erneut der Elf vertrauen, die nach Traorés Auswechslung in der 13. Minute die Partie gegen den FC Sevilla über weite Strecken bestritt. Dies würde bedeuten, dass Josip Drmic erneut auf der für ihn ungewohnten Position auf dem rechten Flügel auflaufen würde. „Josip trainiert bereits seit zwei Wochen immer mal wieder auf der Außenbahn. Mit seiner Schnelligkeit kann er dort gegen tiefstehende Gegner mehr Läufe in die Tiefe machen als im Angriffszentrum “, so Schubert.

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14. Spieltag: TSG Hoffenheim - Borussia Mönchengladach
Kurioses 3:3 gegen Hoffenheim
von Marc Basten

Mit 3:3 (2:1) trennten sich am Samstag TSG Hoffenheim und Borussia Mönchengladbach. Fabian Johnson hatte den VfL früh in Führung gebracht, doch Hoffenheim drehte das Spiel und führte kurz nach der Pause mit 3:1. Doch Drmic und Johnson egalisierten noch für die Fohlenelf.

Borussias Trainer André Schubert bot in Sinsheim die erwartete Startelf auf. Für den verletzten Traoré (Oberschenkel) startete Josip Drmić auf der rechten Seite, ansonsten blieb die Formation gegenüber dem Beginn des Sevilla-Spiels unverändert. Håvard Nordtveit stand wieder in der Innenverteidigung neben Andreas Christensen.

Bei nasskaltem Wetter entwickelte sich das erwartete Spiel: Hoffenheim zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und überließ den Gästen die Initiative. Die gingen mit viel Ballbesitz und wenig Raum zunächst sehr ansehnlich um. Johnson, der in günstiger Position den Ball nicht richtig traf und Dahoud sorgten für erste Gefahr (4.).

Eine Minute später klingelte es im Hoffenheimer Kasten. Nach einer schönen Kombination legte Raffael weiter auf Dahoud, der den durchgestarteten Johnson mit einem genialen Pass bediente. Der Ex-Hoffenheimer erzielte mit rechts via Innenpfosten das Führungstor.

Ein perfekter Start für die Fohlenelf, die in den nächsten Minuten ganz klar Herr im Haus war. Hoffenheim war angezählt und der zweite Wirkungstreffer des VfL schien die logische Folge. Doch es kam anders, weil Borussia nach einer Ecke der Gastgeber schwach verteidigte. Sommer sprang unter dem Ball hindurch, am langen Pfosten war niemand bei Zuber, der mit einer Kopfballbogenlampe den Ausgleich markierte (11.).

Hoffenheim war aus dem Nichts zurück im Spiel, was dem Selbstvertrauen der Stevens-Truppe deutlich Auftrieb gab. An der Konstellation änderte sich derweil nichts. Borussia hatte Ballbesitz (zur Pause 67%, Hoffenheim lauerte auf Umschaltgelegenheiten.

Der Unterschied zur Anfangsphase bestand darin, dass sich die Borussen nun deutlich schwerer taten, in den gegnerischen Strafraum zu kombinieren. Wirklich gelungen war nur der Doppelpass von Stindl mit Raffael, als Stindl ganz knapp flach am Tor vorbeischoss (20.).

Derweil häuften sich die Ballverluste der Gladbacher und Hoffenheim fand Gefallen am Konterspiel. Die schnellen Leute stellten die Borussen mehrfach vor Probleme. Aber auch aus dem ›normalen‹ Spiel heraus gewährten die Borussen ihren Gegenspielern sehr viel Raum. So in der 34. Minute, als Amiri im Strafraum von gleich vier Borussen nicht gestört wurde und einen flachen Rückpass spielte. Polanski gab einen eigentlich schwachen Schuss mit dem Innenrist ab, der jedoch von Xhaka unglücklich und unhaltbar für Sommer abgefälscht wurde (34.).

Der Tabellenletzte hatte das Spiel gedreht, die Borussen schauten ganz schön bedröppelt aus den grünen Trikots. Dahoud hatte unmittelbar nach dem Rückstand einen sehenswerten Abschluss, den Baumann zunichtemachte. Mit einem angesichts des Blitzstarts unerwarteten, aber nicht unverdienten Rückstand ging es in die Kabinen.

Nach Wiederanpfiff gab es ein gänzlich ungewohntes Bild - Hoffenheim versuchte sich im Offensivpressing. Und das mit Erfolg. Nordtveit passte im Aufbau zu Stindl, der einen katastrophalen Rückpass genau in die Füße von Amiri spielte. Der Hoffenheimer verzögerte gut und ließ Sommer keine Chance (47.).

Das Spiel schien damit frühzeitig entschieden, doch die Borussen gaben sich nicht so einfach geschlagen. Drmić (50.) verpasste im Strafraum den Abschluss, Raffael schoss flach knapp vorbei (51.). Auf der anderen Seite vergab Süle nach einer Ecke den vierten Treffer - die Borussen verteidigten die Standards schlecht.

Zwei Minuten später waren die Fohlen wieder zurück in der Partie. Stindl flankte von der rechten Seite und der völlig frei am Fünfer stehende Drmić nickte den Ball zu seinem ersten Bundesligator für Borussia ein (56.). Der Schweizer spielte mittlerweile in der Spitze, nachdem unmittelbar nach dem dritten Gegentor Hazard für Dahoud gekommen war. Hazard kam über die Seite, Drmić ging ins Zentrum und Stindl rückte eine Position nach hinten.

In der Folgezeit drängte Borussia auf den Ausgleich, wenngleich die Beine immer schwerer wurden. Besonders aufreibend waren weiterhin die Konterangriffe der Gastgeber nach einfachen Ballverlusten auf Seiten der Fohlen. Es wurde das eine oder andere Mal richtig ›kribbelig‹, doch Yann Sommer ließ keinen weiteren Treffer mehr zu.

Die Gladbacher versuchten viel, kamen zunächst jedoch nicht in Abschlussposition. Bis Hazard einen guten Aufsetzer losließ, den Baumann um den Pfosten lenkte (81.). Nach der anschließenden Ecke sprang Süle der Ball an die Hand, Schiedsrichter Weiner verweigerte den Borussen den durchaus möglichen Elfmeter.

Doch auch ohne die Hilfe des Unparteiischen gelang den Gladbachern noch der verdiente Ausgleich. Drei Minuten vor dem Ende kombinierten sie sich wunderbar hinten raus, Raffael passte aus dem Mittelkreis in den Lauf von Johnson, der im Strafraum zwei Hoffenheimer ins Leere rutschen ließ, nach innen zog und den Ball überlegt ins Tor zirkelte.

Es gab noch Halbchancen auf beiden Seiten, am Ende bescherte Johnsons Doppelpack den Borussen immerhin einen Punkt. Angesichts des Spielverlaufs dürfen die Gladbacher damit zufrieden sein.

Kurzstatistik zum Spiel:

TSG Hoffenheim: Baumann - Strobl, Süle, Schär, J.-S. Kim - Polanski, Schwegler - Elyounoussi Zuber (86. Schmid), Amiri, Volland (80. Szalai)

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Korb (80. Elvedi), Nordtveit, Christensen, Wendt - Dahoud (49. Hazard), Xhaka - Drmić (83. Hrgota), Johnson - Stindl, Raffael

weiter im Kader: Sippel (ETW), Brouwers, M. Schulz, Jantschke

Tore: 0:1 Johnson (5.), 1:1 Zuber (11.), 2:1 Polanski (35.), 3:1 Amiri (47.), 3:2 Drmić (56.), 3:3 Johnson (87.)

Gelbe Karten: Amiri, Kim - Dahoud

Schiedsrichter: Michael Weiner

Zuschauer: 30.150

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Fakten zum Spiel gegen Bayern



Alle wichtigen Fakten und wissenswerten Informationen rund um das Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Bayern München.

Zuschauer: Der BORUSSIA-PARK ist für die Begegnung mit dem deutschen Rekordmeister seit Wochen ausverkauft. Es ist das dritte ausverkaufte Heimspiel dieser Saison.

Sicherheit: Borussia hat die Sicherheitsvorkehrungen im und rund um das Stadion nach wie vor erhöht. Insbesondere die Sicherheitskontrollen beim Einlass ins Stadion werden spürbar erhöht werden. Borussia weist alle Besucher auf mögliche zeitliche Verzögerungen beim Einlass ins Stadion hin und bittet um eine entsprechende frühzeitige Anreise zum Spiel.

Bilanz zwischen Borussia und Bayern: Die Gesamtbilanz zwischen beiden Teams spricht klar für die Gäste: In bislang 94 Duellen in der Bundesliga gab es 45 Siege der Münchner, 28 Unentschieden und 21 Niederlagen. Die Bilanz des Rekordmeisters am Niederrhein ist hingegen negativ. Elf Auswärtssiegen stehen 18 Remis und 18 Niederlagen gegenüber. Lediglich in Bremen verloren die Bayern noch öfter (19-mal). Allerdings kassierten die Bayern nirgends so viele Bundesliga-Gegentore wie in Mönchengladbach (76). Und auch die jüngere Bilanz macht den Borussen Mut: In den vergangenen acht Spielen gab es drei Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen. In der vergangenen Saison holte die Fohlenelf vier Punkte gegen die Bayern (0:0 und 2:0) und blieb als einziges Team der Bundesliga ohne Gegentreffer gegen den deutschen Rekordmeister.

Statistik: Borussia war nach fünf Spieltagen Letzter und kletterte innerhalb von nur neun Spieltagen auf Rang vier. Das ist zuvor noch keinem Bundesligisten gelungen. Aktuell hat die Fohlenelf wie in der Vorsaison 23 Punkte nach 14 Spieltagen auf dem Konto. Seit André Schubert Borussia als Trainer übernahm, holten nur die Bayern (25) mehr Punkte in der Bundesliga als die Fohlenelf (23). Seit jenen neun Bundesliga-Spielen ist der VfL ungeschlagen, nur die Münchner weisen aktuell eine längere Serie auf (15 Spiele). Seit der Amtsübernahme von Schubert erzielte auch nur der deutsche Rekordmeister mehr Tore (27) in der Bundesliga als Borussia (26). Bayern kann mit einem Sieg in Gladbach bereits Herbstmeister werden. Mit 40 Punkten nach 14 Spielen stellten die Münchner einen neuen Bundesliga-Rekord auf.

Schiedsrichter: Die Partie wird geleitet von Felix Zwayer. Der 34-Jährige pfeift seit 2009 Spiele der Bundesliga. In dieser Saison kam der Immobilienkaufmann aus Berlin schon bei zwei Partien der Fohlenelf zum Einsatz. Zwayer pfiff Borussias Niederlage in Bremen (1:2) und den Heimsieg gegen Wolfsburg (2:0). Die Bilanz aus Sicht des VfL in zwölf Pflichtspielen unter seiner Leitung: sechs Siege, vier Unentschieden und zwei Niederlagen. Seine Schiedsrichter-Assistenten sind Florian Steuer und Markus Häcker. Sören Storks fungiert als Vierter Offizieller.

Wetter: Bei leichter Bewölkung erreichen die Temperaturen am Samstagnachmittag maximal zehn Grad. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit beträgt zehn Prozent, der Wind weht kräftig aus südlicher Richtung.

Übertragung: Der Bezahlsender Sky überträgt das Spiel auf Sky Bundesliga 2 & HD 2 live. Kommentatoren sind Martin Groß (Einzelspiel) und Kai Dittmann (Konferenz). Hier könnt ihr ein Sky-Abo abschließen. Kurz nach dem Schlusspfiff kann die Partie im Re-Live auf Fohlen.TV verfolgt werden. Etwas später gibt es dort auch die Höhepunkte der Begegnung zu sehen.

Liveticker: Auf unserem Twitter-Kanal @borussiaLIVE könnt ihr auch unterwegs mitfiebern. Dort halten wir euch am Samstag mit allen Neuigkeiten rund um das Spiel auf dem Laufenden. Mit dem Hashtag #BMGFCB könnt ihr zudem live mitdiskutieren. Die Aktivitäten auf dem Kanal kann man auch ohne Twitter-Account auf unserer Homepage verfolgen. Auch über unsere Seiten auf Facebook und Google+ werdet ihr während des Spiels über die wichtigsten Ereignisse informiert.

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orussia empfängt Bayern München
»Wir sind nicht naiv«
von Marc Basten und Jan van Leeuwen

Schafft es Borussia Mönchengladbach, dem schier übermächtigen FC Bayern ein Bein zu stellen? Fußballdeutschland blickt gespannt in Richtung Niederrhein, wo am Samstag (15.30 Uhr) das ewig junge Duell steigt. Borussias Trainer André Schubert geht sein erstes Aufeinandertreffen mit dem Rekordmeister gelassen an.

Rund vierzig Jahre ist es her, da dominierten Borussia Mönchengladbach und Bayern München die Bundesliga. Seitdem ist viel passiert, doch noch immer ist dieses Traditionsduell ein ganz besonderes Spiel. Vor allem, seitdem sich die Gladbacher dazu angeschickt haben, so etwas wie der Angstgegner der übermächtigen Bayern zu werden.

Der Rekordmeister zieht auch in diesem Jahr einsam seine Kreise und spielt in der Liga quasi außer Konkurrenz. Die Dominanz der Münchener ist ermüdend und quälend zugleich, die Sehnsucht nach einem Dämpfer für die Bayern steigert sich in Fußballdeutschland mit jedem Rekord, den die Guardiola-Truppe Woche für Woche bricht.

Die Hoffnung ruht nun auf Borussia Mönchengladbach. Entsprechend groß ist das Interesse in diesen Tagen, am Donnerstag war der Presseraum im Borussia-Park außergewöhnlich gut besucht. Alle blicken hoffnungsvoll in Richtung Gladbach: Können die Fohlen den Bayern (wieder) ein Bein stellen?

Borussias Trainer André Schubert weiß, was da aus dem Süden der Republik auf seine Jungs zukommt. »Das ist die wahrscheinlich beste Mannschaft der Welt«, sagt der 44-Jährige. »Sie haben eine Super-Truppe, gar keine Frage. Bayern ist so gut aufgestellt wie nie zuvor«.

»Aber wir haben auch unsere Stärken und wissen, was wir können«, sagt Schubert. Dass es eine große Herausforderung wird, ist klar: »Technisch, taktisch und läuferisch müssen alle am absoluten Limit spielen. Wir müssen schon einen sehr, sehr guten Tag erwischen, um die Bayern zu ärgern«.

Sicher ist, dass Schubert keinen Beton anrühren lassen wird. Eine totale Defensivtaktik, mit der Eintracht Frankfurt bislang als einziges Team den Bayern einen Punkt klauen konnte, wird es nicht geben. »Wir wollen zuhause auch das einbringen, was uns offensiv ausmacht, ohne ins offene Messer zu laufen. Wir sind nicht naiv, wollen uns aber auch nicht einigeln«.

Die Vorbereitung läuft, so betont Schubert, ganz so »wie zu jedem anderen Spiel«. Nur die Begleiterscheinungen sind etwas anders. »Das Showgeplänkel um das Spiel herum ist größer«. »Aber das, was vorher gesagt wird, ist nicht unser Thema«, so Schubert weiter. »Wir arbeiten wie immer sehr konzentriert und versuchen gemeinsam einen Plan zu entwickeln. Möglichst defensiv gut stehen, andererseits aber selbst Torchancen kreieren - das ist die Aufgabe«.

Details zu den Planungen will Schubert selbstredend »nicht verraten«. Klar ist zumindest, dass sich personell kaum etwas zum letzten Wochenende ändern wird. Bei Ibrahima Traoré besteht eine kleine Chance, dass er doch noch rechtzeitig dabei sein kann. »Aber eher nicht«, schränkt Schubert ein.

Von daher spricht viel dafür, dass der Trainer seine Startelf unverändert lassen wird. Große Sprüche oder Kampfansagen in Richtung der Bayern gibt es aus Gladbach keine. Lediglich die Ankündigung von Schubert: »Wir werden alles geben«. Was vielleicht reicht, um die Sehnsucht von Fußballdeutschland zu befriedigen.

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15. Spieltag: Borussia Mönchengladbach - Bayern München
Wahnsinn! Borussia schlägt Bayern mit 3:1

Borussia Mönchengladbach hat Bayern München die erste Niederlage beigebracht. Beim 3:1 im Borussia-Park trafen Oscar Wendt, Lars Stindl und Fabian Johnson nach der Pause.

André Schubert wartete bei der Aufstellung mit einer Überraschung auf: Josip Drmić blieb auf der Bank, während Nico Elvedi zu seinem Startelfdebüt kam. Taktisch hatte das zur Folge, dass Borussia wie in der Schlussphase in Hoffenheim mit einer Dreierkette agierte. Christensen spielte in der Mitte, Nordtveit links und Elvedi rechts.

Dazu begannen die Borussen mit einem mutigen Pressing, was die Bayern wohl nicht wirklich so erwartet hatten. Zumindest wirkten die Münchener etwas irritiert ob der Herangehensweise der Gladbacher. Die hatten folgerichtig durch Raffael mit einem Schuss aus 19 Metern die erste Torannäherung, Neuer hatte mit dem Aufsetzer keine Probleme (2.).

Nach und nach bekamen die Gäste das Spiel jedoch in den Griff und näherten sich ihrerseits immer nachdrücklicher dem Gladbacher Tor. Martinez köpfte nach einer Ecke aufs Tornetz (10.), ein abgefälschter Schuss von Rafinha landete ebenfalls dort (16.). Zwei Minuten später gab es eine Super-Kombination des Rekordmeisters zu bestaunen, an dessen Ende Lewandowski aus acht Metern an Sommer scheiterte.

Bayern war nun deutlich überlegen, die Borussen wackelten gehörig. Sie konnten die Bälle nicht halten und sahen sich weiteren Angriffen der Münchener ausgesetzt. Der flinke Coman bereite Elvedi erhebliche Probleme, auch in der 19. Minute konnte der Franzose dem Schweizer enteilen. Die Bayern hatten Überzahl im Gladbacher Strafraum, doch Müller kam nicht an Sommer vorbei.

Kurz darauf hatten die Borussen ganz viel Glück. Nach einem Fehlpass im Aufbau durch Christensen entwickelte sich eine Doppel-Chance für die Münchener. Zunächst reagierte Sommer stark gegen Lewandowski, dann setzte Coman den Rebound an den Pfosten (25.).

Das Führungstor des Tabellenführers lag mehr als nur in der Luft, doch die Borussen bekamen in der Folgezeit wieder Zugriff auf Ball und Gegner. Zwar hatten sie - außer einem Kopfball im Rückwärtsfallen von Stindl (29.) - keine eigenen Torchancen, aber sie hielten das Spiel offen und den Gegner weiter weg vom eigenen Tor.

In die zweite Halbzeit starteten die Borussen ähnlich mutig wie zuvor - und sie wurden belohnt. Johnson trieb den Ball nach vorne, Wendt legte per Hacke weiter auf Raffael, der Wendt die Kugel wieder vorlegte. Der Schwede zirkelte den Ball mit rechts zur Gladbacher Führung ins Eck (54.).

Der Borussia-Park bebte und der Führungstreffer verbreitete die Gladbacher Brust deutlich. Es gab ansehnliche Kombinationen, wie die in der 64. Minute, an deren Ende Korb alleine vor Neuer stand. Doch der Nationalkeeper lenkte Korbs Schuss mit dem Fuß an die Latte.

Doch zwei Minuten später war der Ärger über die verpasste Chance vergessen. Nordtveit spielte einen langen Ball in den Bayern-Strafraum, Elvedi verlängerte per Kopf und Stindl kam vor seinem Gegenspieler an den Ball und beförderte ihn an Neuer vorbei ins Netz.

Keine 120 Sekunden später rasteten endgültig alle aus. Nach einem Pass von Korb startete Johnson durch, Boateng hob das Abseits auf und kam schließlich nicht mehr rechtzeitig, um Johnson zu stören. Der lief aufs Tor zu, behielt vor Neuer die Nerven und vollendete eiskalt zum 3:0 (68.).

Unglaublich, aber wahr: Borussia hatte die unbesiegbaren Bayern in die Knie gezwungen. Doch gelaufen war die Partie noch nicht, denn immerhin waren noch zwanzig Minuten auf der Uhr. Bayern warf nun alles nach vorne, doch Borussia verteidigte mit Geschick und Glück. Coman verpasste in der 80. Minute knapp, doch dann sorgte der eingewechselte Ribery doch noch für den Anschlusstreffer (81.).

Die Bayern schnupperten nochmal kurz, aber letztlich brachten die Gladbacher den Sieg über die Zeit. Die Borussen feierten, während die Bayern die erste Saisonniederlage zu verdauen hatten.

Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Nordtveit - Korb, Dahoud (84. M. Schulz), Xhaka, Johnson, Wendt - Stindl (90.+1 Hazard), Raffael (88. Drmić)

weiter im Kader: Sippel (ETW), Brouwers, Jantschke, Hrgota

Bayern München: Neuer - Lahm, Javi Martinez, Benatia, Rafinha - J. Boateng, Xabi Alonso (67. Rode), Vidal - Müller, Coman - Lewandowski (75. Ribery)

Tore: 1:0 Wendt (54.), 2:0 Stindl (66.), 3:0 Johnson (68.), 3:1 Ribery (81.)

Gelbe Karten: Stindl - Benatia, Rafinha

Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer: 54.010 (ausverkauft)

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Einzelkritik: Borussia Mönchengladbach - Bayern München 3:1 (0:0)
Ein Gladbacher Festtag

Redaktion TORfabrik.de

Borussia Mönchengladbach kann aus dem 3:1 gegen Bayern München mehr mitnehmen, als ›nur‹ die die drei Punkte. Die Mannschaft hat nachgewiesen, dass sie auf allerhöchstem Niveau taktisch und fußballerisch mithalten kann. Das war ein Gladbacher Festtag.

Yann Sommer: Tags zuvor arbeitete er mit Uwe Kamps noch an der Rückpassverarbeitung, beim Spiel gegen die Bayern wurde er in dieser Disziplin oft gefordert. Er hatte nach Nordtveit die meisten Ballkontakte aller Borussen. Bis auf eine Situation im ersten Durchgang, die ›heiß‹ wurde, wusste er größere Risiken zu vermeiden. Zwar flog der eine oder andere Ball ins Seitenaus, aber dort können sie nicht zur Gefahr werden. Sommer hielt seine Mannschaft vor der Pause mit mehreren Paraden im Spiel. Beim Lewandowski-Schuss aus kurzer Distanz und dem Martinez-Abschluss unmittelbar vor dem Pfostenschuss reagierte er prächtig. Bei den weiteren Gelegenheiten der Bayern war er ebenfalls zur Stelle, wobei er diese unpräzisen Abschlüsse auch abwehren musste. Sicher bei hohen Bällen. Keine Abwehrchance hatte er beim Anschlusstreffer. Note 1,5.

Nico Elvedi: Startelfdebüt als rechter Mann in der Dreierkette. Musste sich dabei mit Coman auseinandersetzen, der aufgrund seiner Schnelligkeit kaum zu halten war. Zwar kam Elvedi in einigen Situationen gut vor den Mann und konnte ihn bei der Ballannahme erfolgreich stellen. Doch wenn der Franzose ins Laufduell kam, sah Elvedi mehrfach kein Land. Nach einem Sommer-Zuspiel unterlief ihm ein Ballverlust, bei der Lewandowski-Chance kam er einen Schritt zu spät. Nach einer halben Stunde stabilisierte er sich und traute sich sogar nach vorne, als er einen abgefälschten Schuss aufs Tor abgab. Auffällig seine ruhigen und beherrschten Aktionen, die frei von Hektik waren. Ein weiterer Faktor war seine Präsenz bei hohen Bällen - hier war er eine große Hilfe. Beim 2:0 mit seiner Kopfballverlängerung eher unfreiwilliger Assistgeber. Bekam zum Ende seiner Premierenvorstellung auch noch Ribery als Gegenspieler serviert, den er beim Anschlusstor nicht halten konnte. Allerdings war das nahezu perfekt gespielt und kaum zu verteidigen. Nach der Orientierungsphase am Anfang war es ein ordentliches Debüt unter wahrlich nicht einfachen Voraussetzungen. Note 3,5.

Andreas Christensen: Zentraler Akteur in der Dreierkette, der wieder einmal mit großer Abgeklärtheit überzeugte. Er zog die Bälle nahezu magnetisch an und entpuppte sich erneut als ›Antizipations-Meister‹. Der Däne hat wirklich einen ›Fühler‹ für den Ball. Auch in den direkten Duellen sehr standhaft. Ließ selbst einen Weltklasse-Stürmer wie Lewandowski abprallen. Christensen blockte, was das Zeug hielt und riskierte dabei Kopf und Kragen. Mehrfach bekam er etwas ab, doch er zog nie zurück und biss auf die Zähne. Im Passspiel solide, nur einmal mit einem wirklich schlechten Ball in die Mitte, aus dem der Gegenangriff mit dem Pfostenschuss resultierte. Note 2,0.

Håvard Nordtveit: Links in der Dreierkette mit einer überzeugenden Leistung. Zu bemängeln gab es einen Fehlpass, mit dem er Xhaka zu einer ›Mördergrätsche‹ nötigte und einen ›unforced-error‹ nach der Pause, den er selbst korrigierte. Ansonsten war Howie sehr aufmerksam und vor allem in den Zweikämpfen ausgesprochen bissig. Mehrfach kam ihm seine ordentliche Grundschnelligkeit zugute. Dazu überzeugte er als Kopfballspieler, was er als 6er so nicht zeigen konnte. Spielte die meisten Pässe der ›Drei aus der Kette‹. Schön ein langer Ball auf Stindl, zudem gab er nach dem abgewehrten Standard aus dem Rückraum den Pass auf Elvedi vor dem 2:0. Ganz klar: der ›schnelle Ausbügler‹ Nordtveit spielt sich in der wie auch immer gearteten Abwehrkette fest. Note 2,0.

Julian Korb: Zu Beginn in der neuen Rolle etwas ›suchend‹ und zu zurückhaltend, wenn es darum ging, die Bayern zu attackieren. So konnten die Gäste mehrfach über Borussias rechte Seite aufbauen und Coman in Position bringen, worunter wiederum Elvedi zu leiden hatte. Nach und nach schaffte es Korb, die Abstände zu verringern und vehementer zu attackieren. Durch die ›hohe‹ Positionierung noch mehr als bislang im Spiel nach vorne gefordert. Er versuchte einiges, schien jedoch zunächst etwas zu viel Respekt zu haben. Den legte er im Verlauf des Spiels ab und traute sich mehr zu. Er rückte mehrfach gut mit an und in den Strafraum. Hatte die Riesenchance zum 2:0, als er eigentlich gar nicht so viel falsch machte. Klasse sein Pass auf Johnson vor dem 3:0, den er mit Übersicht und ›wohl temperiert‹ spielte. Note 3,0.

Mo Dahoud: Es war eng im neuen Fünfermittelfeld, zudem tummelten sich ja auch die Bayern verstärkt in diesem Bereich. So hatte Dahoud nur wenig Raum für seine Aktionen, längere Ballbesitzphasen gab es kaum. Dafür machte er wieder weite Wege und war überall zu finden. Kleinere ›Verbindungspässe‹ ermöglichten mehrfach ein Vorankommen. Ging direkten Zweikämpfen nicht aus dem Weg und konnte sich einige Male gut behaupten. In einer Aktion fehlte es ihm an ›Body‹, als er einfach weggedrückt wurde. Fing in der Hochphase der zweiten Halbzeit mal kurz an zu überdrehen, als er Pirouetten mit dem Ball drehen wollte. Er besann sich jedoch schnell wieder eines Besseren, fünf Minuten vor Schluss wurde er ausgewechselt. Note 3,0.

Granit Xhaka: Aufgrund der Neusortierung im Mittelfeld nicht so die zentrale Anspielstation wie gewohnt. Er war zunächst mehr darum bemüht, für Ordnung als für Akzente zu sorgen. Machte es in der Defensivarbeit meist gut, setzte saubere Grätschen und verhielt sich im Zweikampf - mit Ausnahme eines Fouls mit Ankündigung - geschickt. Der beengte Raum im Mittelfeld brachte es mit sich, dass Xhaka weniger Ruhe beim Passspiel hatte und somit seine Quote deutlich unter dem üblichen Schnitt lag. Vor allem bei Kurzpässen unter Bedrängnis mit dem rechten Fuß fehlten ihm mehrmals Gleichgewicht und Genauigkeit. In der einen oder anderen Situation lief er zu lange mit dem Ball. Auf der anderen Seite brachte er im Umschaltspiel mit kurzen Weiterleitungen den Motor immer wieder zum Laufen. Xhaka machte weite Wege und arbeitete vorbildlich für die Mannschaft. Auch das ist eine Eigenschaft, die ihn als Kapitän auszeichnet. Am Ende wirkte er etwas müde. Note 3,0.

Fabian Johnson: Nominell im linken Mittelfeld, wo er gemeinsam mit Wendt sehr gut harmonierte. Beide schafften es defensiv, das Münchener Spiel erfolgreich zu unterbinden oder zumindest zu stören. Wenn die Bayern gefährlich wurden, dann über die rechte Gladbacher Seite. Nach vorne zeigte Johnson vor der Pause einige Ansätze, so richtig auffällig wurde er nach dem Seitenwechsel. Er war enorm sprintstark mit und ohne Ball, bei seinen spritzigen Tempo-Gegenstößen immer mit erhobenem Kopf und dem Blick nach vorne. Bereite das 1:0 mit seinem Antritt vor und vollendete seinen Sprint von der Mittellinie zum 3:0. Wobei der Schuss nicht wirklich gut war, aber vielleicht gab das den Ausschlag, dass der Ball letztlich im Tor landete. Note 1,5.

Oscar Wendt: Da er ja seine Rolle als Linksverteidiger schon immer sehr offensiv interpretiert, war die Umstellung für ihn nicht sonderlich schwer. Nun hatte er ganz offiziell die ›Lizenz‹, sich vorne rumzutreiben. In Abstimmung mit Johnson klappte das ausgezeichnet, weil beide die defensiven Aufgaben nicht vernachlässigten. Wendt überzeugte mit gutem Stellungsspiel und einer sauberen Zweikampfführung. Am Ball sah alles sehr sorgfältig und ruhig aus. Er wählte perfekt die Momente, wenn es galt, zu temporisieren. Bereitete das 1:0 mit filigraner Vorarbeit mit vor und vollendete schließlich überlegt mit rechts. Defensiv nach der Pause einmal von Coman überlaufen, als der die Seite gewechselt hatte. Da konnte Wendt nachfühlen, wie es Elvedi zuvor ergangen war. Note 1,5.

Raffael: Hatte in der Anfangssequenz eine erste Schussgelegenheit mit einem Aufsetzer aus dem Lauf heraus. Nachdem sich die Bayern sortiert hatten, gab es zunächst kaum Aktionen des Brasilianers. Wie immer arbeitete er sehr fleißig mit nach hinten und war überall unterwegs. Ein paar Mal wurde er vor der Pause angespielt, als er zu schnell auf den Passgeber zurücklegte, obwohl eigentlich Raum für eine Drehung und eine Aktion in Richtung Strafraum möglich gewesen wäre. Nach dem Seitenwechsel traute er sich mehr zu. Genial und bewusst gewollt sein Assist zum 1:0, dazu noch mit feinem Hackenzuspiel für Stindl. Raffael sorgte dafür, dass sich die Rädchen vorne drehten und ineinandergriffen. Note 2,5.

Lars Stindl: Schaut man sich die ›Heatmap‹ von Stindl an, so gibt es kaum eine freie Fläche. Nominell ist er Stürmer, doch er war wieder mal überall zu finden. 12,5 Kilometer lief er, half Räume zu schließen und Bälle zu erobern. Im Spiel nach vorne mit einigen guten Ideen, auch wenn nicht alles glückte. Stark die Direktweiterleitung auf links vor der Pause und herausragend seine Übersicht bei der Korb-Großchance. Aufmerksam und im Stile eines Torjägers beim 2:0 zur Stelle gewesen. Sah Gelb für ein taktisches ›Muss-Foul‹. Note 2,5.

Marvin Schulz: Ersetzte Dahoud in der Schlussphase und sortierte sich im linken Mittelfeld ein, wo er eifrig die Räume zulief. Eine Ballaktion hatte er nicht. Ohne Note.

Josip Drmić Zwei Minuten vor Schluss für Raffael eingewechselt, um an der Uhr zu drehen. Ein Schussversuch wurde geblockt. Ohne Note.

Thorgan Hazard: Letzte Wechseloption in der Nachspielzeit, um das Spiel nochmal zu unterbrechen. Ohne Note.

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Borussia auf der Insel
Showdown in Manchester
von Marc Basten

Der Triumph über Bayern München ist noch nicht mal im Ansatz verdaut, da richtet sich der Fokus schon auf das nächste Highlight. In der Champions League steht der Showdown beim Manchester City an.

Eigentlich müssten die Borussen an diesem Montag in der Nachbereitung des 3:1-Erfolgs über Bayern München aufgehen und sich zumindest für einen Moment zufrieden zurücklehnen. Doch es bleibt keine Zeit, sich abfeiern zu lassen. Es wartet die nächste, kaum weniger anspruchsvolle Herausforderung auf die Fohlenelf. »Es geht Schlag auf Schlag«, sagte Sportdirektor Max Eberl am Montag.

Vielleicht ist es ja auch ganz gut so, dass die Gladbacher gar nicht in die Verlegenheit geraten, ob der ganzen Lobeshymnen nach dem Coup gegen die Bayern die Bodenhaftung zu verlieren. Denn das letzte Champions-League-Spiel bei Manchester City ist für die Fohlenelf der Showdown, um im nächsten Frühjahr noch international vertreten zu sein.

Die Konstellation vor der Partie im Etihad Stadium (Dienstag, 20.45 Uhr) ist klar: Gewinnt Sevilla im Parallelspiel gegen Juventus, muss Borussia auch bei City gewinnen. Holt Juve in Sevilla den für den Gruppensieg benötigten Punkt, ist Borussia unabhängig vom Ergebnis in Manchester Gruppendritter und spielt damit in der Europa League weiter. Wenn es die Gladbacher also ohne Schützenhilfe regeln wollen, zählt nur ein Sieg bei den ›Citizens‹.

Am Montagmittag begab sich der Borussentross von Düsseldorf aus per Sonderflug in den Nordwesten Englands. »Es sind große Tage, die wir gerade erleben«, sagte Max Eberl. »Wir fliegen nach Manchester und spielen gegen die teuerste Mannschaft der Welt. Das ist natürlich ein besonderes Erlebnis für uns alle«.

Den Druck des ›Gewinnen-Müssens‹ will Eberl nicht überbewerten. »Wir wollen alles tun, um das nötige Ergebnis zu erzielen. Aber wir treten bei einem sehr starken Gegner auswärts an. Auch wenn wir Vierter werden, würde ich sagen: Wir haben eine großartige Champions League Saison gespielt«.

Nicht an Bord des Fliegers nach Manchester war Ibrahima Traoré, für den ein Einsatz auf der Insel noch zu früh kommt. Von daher wird André Schubert das gleiche Personal zur Verfügung stehen wie am Samstag gegen die Bayern. Ob er auch die 3-5-2 Ausrichtung übernimmt, ließ der Coach am Montag offen. »Es ist eine Option«, so Schubert. Mehr verraten wollte er nicht.

Die Parallelpartie in Spanien spielt bei seinen Planungen keine Rolle. »Wir gehen grundsätzlich jedes Spiel so an, um es zu gewinnen«, so Schubert. »Was in Sevilla passiert, können wir nicht beeinflussen, aber wir drücken Turin natürlich die Daumen«.

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6. Spieltag: Manchester City - Borussia Mönchengladbach
2:4 in Manchester - Europa-Aus für Borussia
von Marc Basten

Eine 2:1-Pausenführung durch Korb und Raffael reichte Borussia Mönchengladbach am Ende bei Manchester City nicht. In der Schlussphase mussten sie sich dem Druck der Engländer beugen und verloren noch mit 2:4. Da Sevilla im Parallelspiel gewann, ist das Abenteuer Europa für die Fohlen beendet.

André Schubert schickte im Etihad Stadium in Manchester die gleiche Elf ins Rennen, die am Samstag gegen Bayern München triumphierte. Auch die Ausrichtung blieb die gleiche - Borussia spielte wieder mit der Dreierkette Elvedi, Christensen und Nordtveit.

Von Beginn an entwickelte sich ein sehenswertes Spiel, bei dem die Borussia erwartungsgemäß mutig agierte. Johnson kam schon nach zwei Minuten in gute Schussposition, doch der Ball rutschte ihm über den Spann. Drei Minuten später behauptete Dahoud auf der rechten Seite den Ball, Stindl spielte einen Blitzpass auf Korb, der aus spitzem Winkel über das Tor ballerte.

In der Folgezeit wurde City stärker, ohne die Gladbacher ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. So war der Führungstreffer der Gastgeber in der 16. Minute schon etwas überraschend. Sterling spielte per Hackenpass in den Lauf von David Silva, der auf Sommer zuhielt und das Leder aus fast unmöglichem Winkel in die Giebel knallte.

Die Antwort der Fohlenelf ließ nur drei Minuten auf sich warten. Johnson trieb den Ball über links mit einem beherzten Antritt bis in den Strafraum, passte quer auf die andere Seite, Stindl verlängerte und Korb setzte das Leder mit einer Direktabnahme flach ins Eck (19.).

Nach dem Ausgleich wirkte Manchester leicht verunsichert, während die Gladbacher den Ball streckenweise blitzsauber laufen ließen. In dieser Phase waren die Borussen nicht nur akustisch Herr im Hause.

Erst gegen Ende des ersten Durchgangs wurde Manchester wieder etwas zwingender, doch das Tor erzielten die Borussen. Nach einem schnellen Angriff zog Stindl ab, der Schuss wurde abgeblockt und landete bei Wendt. Der brachte den Ball flach in den Strafraum, wo Johnson auf Raffael verlängerte, der wiederum mit einem Kontakt flach ins Eck traf (42.).

Zur zweiten Halbzeit übernahm Manchester City eindeutig das Kommando. Unterstützt wurden die Gastgeber durch mehrere einfache Ballverluste der Borussen in der Vorwärtsbewegung. Nach und nach kamen die Fohlen gar nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus und sahen sich einem Angriff nach dem anderen gegenüber.

Mit Glück rettete Sommer nach einer Brustablage von Elvedi gegen Sterling (59.), einen weiteren Schuss von Sterling parierte der Goalie ebenfalls (63.). Herausragend der Reflex von Sommer erneut gegen Sterling in der 67. Minute.

Die Borussen wankten bedenklich und es gab so gut wie keine Entlastung. Ein eher harmloser Freistoß von Xhaka in der 75. Minute war der erste Schuss aufs Tor der Engländer nach der Pause.

Doch in der 79. Minute war es so weit. Über Borussias linke Seite rutschte eine Hereingabe in die Mitte durch, Sterling stand frei und markierte den Augleich. Da zu diesem Zeitpunkt im Parallelspiel Sevilla gegen Juventus in Front gegangen war, mussten die Borussen nun alles auf eine Karte setzen.

Der Versuch ging allerdings nach hinten los, denn City konterte die Fohlen gnadenlos aus. Nach einem langen Ball verloren Christensen und Elvedi ihre Duelle, Sterling traf zum 3:2 (82.). Das Spiel war innerhalb von drei Minuten entschieden und Manchester legte noch einen drauf. Der eingewechselte Bony traf, nachdem Nordtveit unglücklich vorgelegt hatte (85.).

Damit war das ›Abenteuer Europa‹ für diese Saison erledigt, da Sevilla sein Spiel mit 1:0 gewann und Borussia somit als Tabellenletzter ausgeschieden ist. Vorwerfen kann man der Schubert-Truppe nichts - sie war schlichtweg am Ende dem Druck von Manchester City nicht gewachsen.

Kurzstatistik zum Spiel:

Manchester City: Hart - Clichy, Otamendi, Mangala, Kolarov - Delph (65. Bony), Fernandinho - De Bruyne (65. Jesus Navaz), Yaya Touré, Silva - Sterling

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Elvedi, Christensen, Nordtveit - Korb, Dahoud (67. M. Schulz), Xhaka, Johnson (72. Drmic), Wendt (84. Hazard) - Stindl, Raffael

weiter im Kader: Heimeroth (ETW), Brouwers, Hazard, M. Schulz, Jantschke, Hrgota

Tore: 1:0 da Silva (16.), 1:1 Korb (19.), 1:2 Raffael (42.), 2:2 Sterling (79.), 3:2 Sterling (81.), 4:2 Bony (85.)

Gelbe Karten: -

Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande)

Zuschauer: 40.000

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Fakten zum Spiel in Leverkusen

Alle wichtigen Fakten und wissenswerten Informationen rund um das Bundesligaspiel am Samstag (18.30 Uhr) bei Bayer 04 Leverkusen.

Zuschauer: Die BayArena (30.000 Plätze) wird für das Spiel gegen die Fohlenelf ausverkauft sein. Borussia erwartet rund 4.000 VfL-Anhänger in Leverkusen.

Bilanz zwischen Leverkusen und Borussia: Beide Teams spielen zum 67. Mal in der Bundesliga gegeneinander. Am häufigsten endete das Duell unentschieden (26-mal). Leverkusen gewann 24 Partien, Borussia 16. In Leverkusen gab es für die Fohlenelf in 33 Spielen sieben Siege. Von den vergangenen fünf Gastspielen in der BayArena hat der VfL allerdings nur eines verloren (zwei Siege, zwei Remis). In den zurückliegenden 16 Bundesliga-Heimspielen gegen Borussia hat Leverkusen immer getroffen. Am Samstag treffen beide Teams erstmals als Topspiel an einem Samstagabend aufeinander. Borussia (6) und Bayer (5) sind aktuell die Bundesligateams mit den meisten Toren, die von außerhalb des Strafraums erzielt wurden.

Statistik: In den zehn Spielen unter Trainer André Schubert hat die Fohlenelf 26 Punkte in der Bundesliga geholt. Das ist in diesem Zeitraum ebenso Ligahöchstwert wie die 29 Tore in den zehn Spielen. Leverkusen spielt mit aktuell 21 Punkten die schwächste Saison seit der Spielzeit 2006/2007, als nach 15 Spieltagen 19 Zähler zu Buche standen. Mit 19 Treffern nach 15 Spielen ist die Offensive der Werkself statistisch gesehen so schwach wie zuletzt vor 24 Jahren. Bayer hat die vergangenen fünf Bundesligaspiele gegen Teams aus den Top 5 der Tabelle allesamt verloren.

Schiedsrichter: Das Spiel wird geleitet von Tobias Stieler. Der 34-Jährige pfeift seit Anfang 2012 Spiele in der Bundesliga. In dieser Saison kam der Jurist bislang bei zehn Begegnungen zum Einsatz, darunter waren Borussias Auftaktniederlage (0:4) in Dortmund und Leverkusens Heimremis (1:1) gegen den FC Augsburg. Zudem kam Stieler beim 2:0 DFB-Pokalerfolg der Fohlenelf auf Schalke zum Einsatz. Insgesamt leitete der Hamburger sechs Begegnungen des VfL. Die Bilanz ist ausgeglichen: zwei Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen. Seine Schiedsrichter-Assistenten am Samstag sind Patrick Ittrich und Sascha Thielert. Vierter Offizieller ist Gudio Kleve.

Wetter: Bei Temperaturen von maximal acht Grad kann es leichten Regen, zumindest aber einen wolkigen Himmel geben. Der Wind weht aus südlicher Richtung.

Fans: Borussias Fantruck sowie das Infomobil des FPMG Supporters Club sind vor dem Gästebereich der BayArena zu finden. Alle Informationen für die VfL-Anhänger haben die Fanbeauftragten hier zusammengefasst.

Übertragung: Der Bezahlsender Sky überträgt das Spiel auf Sky Bundesliga 1 & HD 1 live. Ab 17.30 Uhr meldet sich Moderator Sebastian Hellmann aus der BayArena. Kommentator ist Marcel Reif. Hier könnt ihr ein Sky-Abo abschließen. Das Spiel wird im BORUSSIA-PARK im „Raum Büchsenwurf" auf großer Leinwand ausgestrahlt. Bei der von Frank Schiffers moderierten Veranstaltung gibt es die Aufstellungen aus erster Hand, Zuschauer-Interviews, einen Halbzeittalk und dazu Stadionfeeling-Speisen. Kurz nach dem Schlusspfiff kann die Partie im Re-Live auf Fohlen.TV verfolgt werden. Etwas später gibt es dort auch die Höhepunkte zu sehen.

Liveticker: Über unseren Twitter-Kanal „@borussiaLIVE“ halten wir euch über das Geschehen in Hoffenheim auf dem Laufenden. Mit dem Hashtag #B04BMG könnt ihr zudem live mitdiskutieren. Die Aktivitäten auf dem Kanal kann man auch ohne Twitter-Account auf unserer Homepage verfolgen. Auch über unsere Seiten auf Facebook und Google+ werdet ihr während des Spiels über die wichtigsten Ereignisse informiert.

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"An die Leistungsgrenze gehen"

Trainer André Schubert sprach in der heutigen Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel bei Bayer Leverkusen am Samstag (18.30 Uhr) über...

...die personelle Situation der Fohlenelf: Fabian Johnson ist ein wenig angeschlagen aus dem Spiel bei Manchester City gegangen. Wir werden im Abschlusstraining noch einmal testen, wie es bei ihm aussieht. Ob er spielen kann, wird sich eventuell erst danach oder aber auch erst Samstagfrüh entscheiden. Ansonsten hat Ibrahima Traoré wieder mittrainiert, was sehr positiv ist. Die Jungs haben sich allgemein gut vom Spiel am Dienstag erholt.

...die Stimmung in der Mannschaft nach dem Aus im Europapokal: Es war schon am Abend nach dem Manchester-Spiel so, dass bei den Spielern die Enttäuschung dem Gefühl gewichen war, dass wir in Manchester vor allem in der ersten Halbzeit ein fantastisches Spiel abgeliefert haben. Bei Manchester City zur Halbzeit 2:1 zu führen, in dieser Art und Weise, das war sensationell stark. Wenn man jetzt unbedingt nach Gründen dafür suchen möchte, warum wir noch 2:4 verloren haben, dann kann man sicherlich sagen, dass die Schlagzahl in den vergangenen Wochen unheimlich hoch war und wir einfach keine Entlastung mehr schaffen konnten. Wir haben aber gut regeneriert, der freie Donnerstag hat den Jungs gut getan, so dass wir am Samstag sicher wieder an die Leistungsgrenze gehen können. Und das wird gegen Bayer Leverkusen auch nötig sein.

...den kommenden Gegner: Grundsätzlich hat Bayer Leverkusen den Anspruch in der Bundesliga unter den Top Drei zu stehen und in der Champions League dabei zu sein. Für Bayer zählt deshalb gegen uns nur ein Sieg, also wissen wir schon, was uns da erwartet. Andererseits fahren wir nach Leverkusen und wollen natürlich auch gewinnen. Die Jungs wissen, dass sie dafür 100 Prozent geben müssen, aber sie sind bereit und willig, das zu tun. Wir haben sehr anstrengende Wochen hinter uns. Jetzt sind es noch drei Spiele bis zur Winterpause, die wollen wir jetzt durchziehen.

...über Josip Drmic, der auf seinen alten Verein trifft: Grundsätzlich spielt diese Tatsache bei der Aufstellung keine große Rolle, sonst müssten wir ja vor jedem Spiel schauen, wer schon einmal wo gespielt hat, um dann die entsprechenden Akteure aufzustellen. Wir wissen, dass es für die Spieler eine besondere Situation ist. So wie ich Josip kennen gelernt habe, gibt er aber immer 100 Prozent. Egal gegen welchen Gegner und egal, ob er in Leverkusen von Beginn an spielt oder eingewechselt wird.

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16 Spieltag: Bayer Leverkusen - Borussia Mönchengladbach
0:5! Klatsche in Leverkusen
von Marc Basten

Mit 0:5 (0:1) unterlag Borussia Mönchengladbach am Samstagabend klar und deutlich bei Bayer Leverkusen. Die Gladbacher hatten dem Pressing der Gastgeber nichts entgegenzusetzen und gingen nach der Pause unter.

André Schubert musste in der BayArena auf Fabian Johnson (Zehenverletzung) verzichten. Dafür konnte er auf den wiedergenesenen Ibrahima Traoré zurückgreifen, der gleich wieder in der Startelf stand. Dort fanden sich im Gegensatz zum Spiel in Manchester am vergangenen Dienstag auch Tony Jantschke und Josip Drmić wieder. Raffael und Nico Elvedi saßen zunächst auf der Bank.

Von Beginn an übernahmen die Gastgeber in der heimischen Arena das Kommando. Borussia tat sich ausgesprochen schwer mit dem aggressiven Pressing der Leverkusener. Es gab kaum kontrollierte Aktionen, weil der ballführende Gladbacher gleich von zwei oder drei Gegenspielern unter Druck gesetzt wurde. Die Folge waren Ballverluste und ein unsortiertes und hektisches Aufbauspiel.

Leverkusen konnte aus der optischen Überlegenheit zunächst kein Kapital schlagen, denn die Borussen verteidigten aufmerksam. Vorne zeigten sich die Fohlen im Ansatz nach einem langen Ball, als Drmić geblockt wurde. Traoré prüfte kurz darauf Leno mit einem letztlich harmlosen Flachschuss aus der Distanz (14.).

Nach und nach schafften des die Borussen, etwas Kontrolle in die eigenen Aktionen zu bekommen. In der 26. Minute hatte der Ex-Leverkusener Jopip Drmić die Gelegenheit zum Führungstreffer. Nach guter Vorarbeit von Stindl über die linke Seite versuchte Drmić den Ball über Leno hinwegzuspitzeln, doch Bayers Keeper konnte abwehren.

In die Phase hinein, als Borussia mehr Zugriff auf Ball und Gegner bekam, glückte Leverkusen der Führungstreffer. Bei einer Flanke von Hilbert an den zweiten Pfosten reagierte Jantschke erst zu spät und dann nicht nachdrücklich genug gegen Kießling, der aus sechs Metern durch die Beine von Sommer per Aufsetzer einköpfte (30.).

Drei Minuten später rettete Sommer bravourös, nachdem Xhaka einen Schuss von Bellarabi abgefälscht hatte. Auf der anderen Seite war es Julian Korb, der vor dem Halbzeitpfiff noch eine gute Möglichkeit hatte. Nach einem fixen Antritt setzte er sich im Sechzehner gegen Tah durch, sein Schuss aus spitzem Winkel strich jedoch am Tor vorbei (38.). Auf der anderen Seite setzte Calhanoglu einen Freistoß von der Seite an den kurzen Pfosten (41.)

Die Pausenführung für Bayer ging in Ordnung, weil die Borussen kaum Lösungen gegen das Pressing der Werkself fanden. Zur zweiten Halbzeit nahm Schubert gleich zwei Wechsel vor: Traoré und Jantschke (angeschlagen) blieben draußen, für sie kamen Raffael und Elvedi.

Die Borussen hatten sich einiges vorgenommen und es sah gut aus, was sie da auf den Rasen brachten. Sie drängten Leverkusen zurück, und obwohl die Gastgeber zwei gute Kontermöglichkeiten liegen ließen, gehörte die Anfangphase den Gladbachern. Die große Gelegenheit zum Ausgleich verpasste Raffael in der 55. Minute, als er einen Freistoß aus zwanzig Metern an den Pfosten zirkelte - Leno wäre machtlos gewesen.

Bayer konnte sich danach etwas befreien und sorgte in der 63. Minute für die Vorentscheidung. Nach einem Gladbacher Einwurf presste Leverkusen erfolgreich, über Kießling gelangte der Ball zu Hernandez, der sich an Elvedi vorbeischlängelte und das Leder zum 2:0 ins Eck bugsierte.

Drei Minuten später war der Drops dann vollends gelutscht. Leverkusen erhielt eine Ecke, die es eigentlich nicht hätte geben dürfen, weil Kramer Xhaka foulte. Der Ball segelte in den Gladbacher Strafraum, Kießling wurde von Xhaka nicht am Kopfball gehindert und es stand 3:0 für die Werkself.

Leider wurde es aus Gladbacher Sicht nun richtig bitter. Elvedi verlor gegen Kießling den Ball, Hernandez kam am Strafraum zum Schuss und platzierte das Leder mustergültig zum 4:0 ins Eck (75.). Nur eine Minute später ließen sie die Borussen auskontern: Wendt konnte Bellarabi nicht halten, dessen flache Hereingabe verwertete Hernandez vor Christensen ohne größere Mühe zum 5:0 (76.).

Kurzstatistik zum Spiel:

Bayer Leverkusen: Leno - Hilbert (46. Donati), Tah, Toprak, Wendell - Kampl (77. Frey), Kramer - Bellarabi, Calhanoglu - Kießling, Hernandez (79. Mehmedi)

Borussia Mönchengladbach: Sommer - Jantschke (46. Elvedi), Christensen, Nordtveit, Wendt - Xhaka, Dahoud (80. M. Schulz) - Korb, Traoré (46. Raffael)- Stindl, Drmić

weiter im Kader: Sippel (ETW), Brouwers, Hazard, M. Schulz, Hrgota

Tore: 1:0 Kießling (30.), 2:0 Hernandez (63.), 3:0 Kießling (66.), 4:0 Hernandez (75.), 5:0 Hernandez (76.)

Gelbe Karten: - Jantschke, Korb

Schiedsrichter: Tobias Stieler

Zuschauer: 30.120

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»Lange nicht mehr erlebt und trotzdem wiedererkannt«
»Das muss man erstmal verdauen«
von Marc Basten und Jan van Leeuwen

Das war heftig. Mit 0:5 kam Borussia Mönchengladbach in Leverkusen unter die Räder. Anschließend versuchte niemand, das Debakel schönzureden. Auch Trainer André Schubert analysierte seine erste Bundesliganiederlage nüchtern und unaufgeregt.

Während der 90 Minuten in der BayArena wurde Borussia Mönchengladbach einige Male richtig durchgeschüttelt. Ob auf dem Platz, auf der Bank oder den Rängen - die Einschläge waren echte Wirkungstreffer. »Das muss man erstmal verdauen«, sagte ein enttäuschter Granit Xhaka, der seinen Frust kaum zügeln konnte. »Das Ergebnis sagt alles, das war eine katastrophale Leistung und dann gehst du 5:0 unter. Die erste Halbzeit war nix, die zweite war noch schlechter«. »Wir haben keinen Fußball gespielt«, so Xhaka weiter. »Und dann schlagen wir lange und hohe Bälle nach vorne, weil wir Stürmer haben, die 1,90 Meter groß sind. Das ist auch ja unsere Stärke ...«.

Xhaka kochte, während die anderen Protagonisten weniger emotional reagierten. »Leverkusen war sehr aggressiv und hat ein extremes Gegenpressing gespielt«, sagte Yann Sommer. »Das wussten wir, aber wir haben einfach keine Lösungen gefunden und konnten nicht vernünftig aufbauen. Am Ende wurden wir für eine schlechte Leistung richtig bestraft«.

»Wir konnten sie nicht überspielen, hatten zu viel Druck und haben unkontrollierte Bälle gespielt«, meinte Tony Jantschke, der in Leverkusen mal wieder in der Startelf stand, aber unglücklich agierte. »Wenn wir mal die erste Kette überspielt haben, konnten wir den Riesenraum in der Leverkusener Hälfte nicht nutzen. Wir haben es Leverkusen einfach gemacht. 3:0 oder 5:0 ist nicht ganz so entscheidend, es klingt halt beschissener«.

»Das ist schon eine richtige Klatsche«, musste Sportdirektor Max Eberl zugeben. »Lange nicht mehr erlebt und trotzdem wiedererkannt«, sagte er mit einem säuerlichen Lächeln. »Wir sind nicht vom anderen Planeten und glauben, dass wir alles in Grund und Boden spielen«. Zumal der Substanzverlust bei den Spielern mittlerweile überdeutlich ist. »Die ganze Mannschaft geht auf dem Zahnfleisch, die Luft wird immer dünner«.

Für Trainer André Schubert war es die erste Niederlage in der Bundesliga, und die war klar und deutlich. Wie nach den erfolgreichen Spielen blieb Schubert auch nach der Pleite in seiner Analyse sachlich. »Es hat uns getroffen und das müssen wir erstmal verdauen«, sagte er. »Wir wussten, wie der Gegner agiert, haben ihm mit unserer Art und Weise jedoch direkt in die Karten gespielt. Leverkusen hat teilweise sehr wild attackiert, aber wir haben immer wieder in die Pressingzone gespielt. Dort hatten wir Ballverluste und sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. In den Zweikämpfen konnten wir nichts entgegenhalten und Kießling haben wir auch vom Kopfballspiel her nicht in den Griff bekommen«.

»Um sich aus den Pressingsituationen herauszuspielen, braucht man eine gewisse Frische. Die hat uns in der zweiten Halbzeit in Manchester und jetzt in Leverkusen von Beginn an gefehlt«, so Schubert weiter. »Man hat uns den hohen Substanzverlust angemerkt. In der zweiten Halbzeit sind die Beine sehr schwer geworden und gleichzeitig hat sich Bayer in einen Rausch gespielt«.

Leverkusen siegte klar verdient, gleichwohl war es nicht nötig, sich nach hinten heraus so abschießen zu lassen. Etwas »Cleverness und Abgezocktheit« fehlten laut Schubert. »Nach dem 0:3 hätten wir tiefer stehen und ein bisschen mehr auf Ergebnis spielen müssen, stattdessen kriegen wir noch zwei Tore mehr«.

Am Ende war es eine echte Abreibung für die Borussen - dennoch wurde das Team von den Anhängern gefeiert. »Die Fans haben ein sehr feines Gespür dafür, was auf dem Platz passiert«, lobte Schubert. »Ich finde es klasse, was da abgegangen ist und wie sie mit der Mannschaft umgegangen sind. Da möchte ich einfach ›Danke‹ sagen«.

»Das war eine Klatsche, aber die haken wir ab«, sagte Max Eberl. »Dienstag ist Pokal und wir wollen in die nächste Runde«. »Wir schauen nach vorne«, unterstrich Yann Sommer. »Wir haben noch zwei Heimspiele vor der Winterpause und da werden wir alles herausholen«. Bleibt zu hoffen, dass die Nachwirkungen des bitteren Abends in Leverkusen nicht zu nachhaltig sind. Ganz unproblematisch ist so eine Lektion nicht. »Nach Siegen regenerierst du ein Stückchen schneller«, weiß André Schubert.

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Zuletzt bearbeitet von Fohle4Jever; 13/12/2015 22:08.

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Tony Jantschke erleidet Knieverletzung


Tony Jantschke fällt auf unbestimmte Zeit aus.

Borussias Abwehrspieler Tony Jantschke hat sich eine Verletzung im linken Knie zugezogen. Der 25-Jährige muss sich am morgigen Dienstag einem arthroskopischen Eingriff unterziehen und fällt bis auf Weiteres aus.

Das Verletzungspech bleibt Borussia in der Hinrunde der laufenden Saison leider weiterhin treu. Nun muss die Fohlenelf auf Tony Jantschke verzichten. Der Defensivspezialist hat sich am Samstag beim Auswärtsspiel in Leverkusen am linken Knie verletzt und wurde zur Halbzeit ausgewechselt. Nach den Untersuchungen bei Mannschaftsarzt Dr. Stefan Hertl muss sich der 25-Jährige am morgigen Dienstag einem arthroskopischen Eingriff unterziehen und fällt bis auf Weiteres aus. Neben ihm fallen bereits Patrick Herrmann (Riss des hinteren Kreuzbandes), Nico Schulz (Riss des vorderen Kreuzbandes), André Hahn (Schienbeinkopfbruch und Riss des Außenmeniskus) sowie Alvaro Dominguez (Reha nach Rücken-Operation) länger aus.

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