1.009 Tage sind vergangen, seit Andreas Wiegel sein bislang einziges Zweitliga-Tor erzielte und ihm gleichzeitig auch seine einzige Vorlage im Unterhaus gelang.
Damals für Aue. Jetzt, 1.009 Tage später, steht der Ex-Schalker vor seinem Pflichtspiel-Debüt für die Zebras und will seine Statistik aufpolieren. Interessant: Damals wie heute heißt der Gegner FC St. Pauli.
Am 9. Dezember 2012 wurde der schnelle Außenbahnmotor zur zweiten Halbzeit von Ex-MSV-Trainer Karsten Baumann eingewechselt. Erst bereitete er das vorentscheidende 2:0 vor, dann lochte er kurz vor Schluss selbst zum 3:0-Endstand ein. „Das sind unvergessliche Momente“, hebt Wiegel an und schiebt nach: „An St. Pauli habe ich nur gute Erinnerungen.“
Damit meint er aber nicht nur seine sportlichen Highlights, sondern auch das einzigartige Flair. Wenn die Mannschaften zu AC/DC‘s „Höllenglocken“ einlaufen, kocht die Stimmung bereits vor dem Anpfiff hoch. „Dann ist es auch noch ein Spiel am Montagabend unter Flutlicht und das Stadion wird bestimmt ausverkauft sein – mehr geht einfach nicht“, fiebert Wiegel dem Kracher entgegen: „Diese Atmosphäre ist auch für jeden Gegner ein Gänsehauterlebnis.“
Während Wiegel weiß, was den MSV auf dem Kiez erwartet, feiert Gino Lettieri am Millerntor seine Premiere. „Jeder spricht von der beeindruckenden Atmosphäre, jetzt kann ich sie endlich auch mal selbst erleben. Ich freue mich darauf.“
Auch wenn er einen „stabilen und spielstarken“ Kontrahenten erwartet, der euphorisch in die Saison gestartet ist. Lettieri: „Sie haben letzte Saison begriffen, wie in der zweiten Liga gespielt werden muss.“ Auf die Frage, ob das nach dem verkorksten Start auch für seine Mannschaft gilt, antwortet der Fußballlehrer: „Ja, wir haben es begriffen. Die letzten 14 Tage waren richtig gut. Entscheidend ist nun, dass wir das Erarbeitete auch in den fünf Spielen bis zur nächsten Länderspielpause auf den Platz bringen.“
Dass den Zebras das gelingen kann, davon ist Wiegel überzeugt. Seit drei Wochen trainiert der 24-Jährige nach seiner in der Vorbereitung erlittenen Kreuzbandverletzung wieder mit der Mannschaft. „Mir geht es gut und das Team ist intakt“, macht er klar. Mit Blick auf das bevorstehende Gastspiel meint Wiegel: „Es wird ordentlich zur Sache gehen. Die machen bis zur 94. Minute Druck und geben niemals Ruhe. Wir aber auch nicht.“ Er weiß schließlich, wie es geht – auch wenn es 1.009 Tage her ist.
Die Stühle stehen bereit: Am Montag-Abend wird MSV-Trainer Gino Lettieri zum ersten Mal in seiner Laufbahn im Stadion am Millerntor in Aktion treten.
Der Coach des MSV Duisburg ist am Montag zum ersten Mal am Millerntor im Einsatz. Neuzugang Victor Obinna wird den Zebras allerdings fehlen.
Premiere für Gino Lettieri. „Da war ich noch nie“, sagt der Trainer des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg. Das wird sich am Montagabend ändern. Um 20.15 Uhr spielen die Zebras am Millerntor (live bei Sport1, und in unserem Ticker) beim FC St. Pauli. 1200 Fans begleiten die Mannschaft an den Kiez – die Gastgeber rechnen mit einem ausverkauften Haus.
Neuzugang Victor Obinna muss hingegen sein Millerntor-Debüt auf unbestimmte Zeit verschieben. Die internationale Freigabe für den Nigerianer wird nicht mehr rechtzeitig beim MSV eintreffen. Der 28-Jährige war unter der Woche in Italien, um Behördengänge zu absolvieren. Das Gesamtpaket ist allerdings noch nicht geschnürt.
Obinnas Ex-Klub Lokomotive Moskau sieht offenbar keinen Grund zur Eile und hat bislang die internationale Freigabe nicht erteilt Dieses Schriftstück hätte schon am Freitag vorliegen müssen, damit Obinna am Montag hätte spielen können.
Wiegel weiß, wie es geht
Im Gegensatz zu Lettieri und Obinna kennt Andreas Wiegel das St.-Pauli-Pflaster gut, der Mittelfeldspieler weiß, wie die „Boys in Brown“ zu knacken sind. „Gegen St. Pauli habe ich mein einziges Zweitliga-Tor erzielt“, grinst Wiegel, der im Dezember 2012 beim 3:0-Auswärtssieg des FC Erzgebirge Aue traf.
Ob Lettieri Wiegel am Montag als Experten aufbieten wird, ließ der Coach im Vorfeld der Partie offen. Der frühere Erfurter erlitt in der Saisonvorbereitung beim Testspiel in Voerde eine Kreuzband-Verletzung, spielte sich über Einsätze in der U 23 und beim Geheimtest in Lüttich wieder in den Fokus. Einen Platz im Kader hat Wiegel sicher, es könnte sogar schon für die Startelf reichen. Unter der Woche ließ Lettieri den 24-Jährigen im internen Trainingsspiel gegen die Amateure auf der rechten Außenbahn spielen.
Andreas Wiegel ist für sein Debüt im Zebra-Dress bereit. „Es wird von Tag zu Tag besser. Mir geht’s gut“, sagt der Mittelfeldspieler, der sich auf die Atmosphäre am Millerntor freut: „St. Pauli hat ein Publikum, das seine Mannschaft großartig anfeuert, sich gegenüber dem Gast fair verhält.“
Lettieri über den Gegner: „Die 2. Liga begriffen“
Martin Dausch spielte vor seinem Engagement beim MSV bei Union Berlin und erlebte in Köpenick eine vergleichbare Fankultur. Der Mittelfeldspieler, der zuletzt mit Rückenbeschwerden außer Gefecht war, wird wahrscheinlich auflaufen – notfalls spritzen ihn die MSV-Ärzte fit. Thomas Bröker, Zlatko Janjic und Nico Klotz fallen hingegen aus. Neuzugang Lasha Dvali wird erstmals dem Kader der Meidericher angehören.
Gino Lettieri erwartet bei seinem St.-Pauli-Debüt ein „heißes Match“. Die Stärken der Gastgeber sieht der 48-Jährige vor allem im Mittelfeld. Lettieri: „Die stehen sehr stabil. Sie haben in der letzten Saison im Abstiegskampf begriffen, wie die 2. Liga funktioniert.“ Der Duisburger Trainer ist zuversichtlich, dass auch seine Spieler allmählich die Lektionen begreifen.
Bitteres 0:2 in Pauli: Knackpunkt Elfmeter, Verletzung von Wiegel
Der MSV Duisburg hat seine Auswärtspartie nach der Länderspielpause gegen den FC St. Pauli am Montagabend, 14. September 2015, mit 0:2 (0:0) verloren. Die Zebras zeigten am Millerntor eine gute Leistung, Knackpunkt des Spiels war der Foulelfmeter in der 70 Minute, den die Gastgeber zur 1:0-Führung nutzen. Kapitän Lasse Sobiech verwandelte den Strafstoß, ehe Sebastian Maier drei Zeigerumdrehungen vor Schluss den 2:0-Endstand herstellte.
Ganz bitter: Andreas Wiegel hatte am Montagabend sein Debüt für den MSV in der laufenden Saison gegeben – er ersetzt Simon Brandstetter (Sprunggelenksbruch) in der Startformation. Nach 82 Minuten musste der Mittelfeldspieler mit Verdacht auf Kreuzbandriss vom Platz. Am Dienstag folgt eine Untersuchung in der BG Unfallklinik. An dieser Stelle: Alles Gute, Andi!
Ebenfalls verletzungsbedingt fielen Dan-Patrick Poggenberg (Schienbeinbruch), Thomas Bröker (Adduktorenprobleme), Zlatko Janjic (Wadenprellung), Pierre De Wit (muskuläre Probleme) sowie Nico Klotz (Einblutung in den Oberschenkel) aus. Martin Dausch war nach Rückenbeschwerden wieder mit von der Partie, genauso wie Enis Hajri, der nach einer überstandenen Sprunggelenksverletzung zunächst auf der Bank Platz nahm.
Highlights 1. Halbzeit
15. Minute: Beide Mannschaften geben hier von Anfang an Vollgas und die Zebras sind gut im Spiel. Nach einer Viertelstunde wird es erstmals richtig brenzlig im Strafraum der Gastgeber, nachdem Martin Dausch einen Freistoß aus halbrechter Position hoch in die Box bringt, wo erst Lasse Sobiech in letzter Sekunde vorm einschussbereiten Steffen Bohl klären kann.
19. Minute: Jetzt kommt auch St. Pauli gefährlich vor den gegnerischen Kasten. Marc Hornschuh steckt auf der rechten Seite auf Jeremy Dudziak durch. Der Flügelspieler, der auch mal in der Jugend beim MSV gespielt hat, schießt von der Strafraumlinie auf das Tor, verfehlt es mit einem Flachschuss allerdings um ein paar Meter.
24. Minute: Und wieder Dudziak! Einen langen Diagonalball von Lennart Thy nimmt Dudziak rechts im MSV-Strafraum mit der Brust an, Branimir Bajic stört den Paulianer bei der Aktion und dieser trifft aus zehn Metern zum Glück nur die Werbebande.
30. Minute: Jetzt geht es rauf und runter. Thy verfehlt nach einem Zuspiel von der linken Seite die Kugel nur um eine Fußspitze, auf der anderen Seite köpft Martin Dausch nach einer Hereingabe von Rolf Feltscher über das Tor der Hausherren.
32. Minute: Da hätte Andreas Wiegel beinahe in seinem ersten Ligaspiel die Führung für den MSV geschossen! Über die rechte Außenbahn tankt Wiegel sich bis zur Sechzehnerkante durch und schließt beherzt ab, leider landet der Schuss nur am linken Pfosten. Schade, das wäre es gewesen!
38./ 39. Minute: Puh, hier ist ganz schön was los. Thy steckt auf Christopher Buchtmann durch, der ganz knapp am rechten Torpfosten vorbei zieht … und nur Sekunden später legt Daniel Buballa von außen in die Zentrale, wo Dudziak in den Ball läuft und ihn auf den Kasten bringt, doch Ratajczak ist rechtzeitig unten und begräbt die Kugel unter sich.
Highlights 2. Halbzeit
58. Minute: Warum denn nicht? In einer zerfahrenen Phase des Spiels erarbeiten sich die Meidericher eine weitere Torgelegenheit. Nach einer Hereingabe von der rechten Offensivseite, kann Pauli zunächst klären. Der zweite Ball landet dann jedoch bei Wiegel, dessen Schuss am Kasten vorbeistreift.
64. Minute: Schade, den Ball trifft Kevin Scheidhauer nicht richtig. Zunächst leitet der Stürmer den Angriff selbst ein, indem er das Leder auf Bohl weitergibt. Der interimsmäßige Kapitän der Zebras marschiert auf der linken Seite bis zum Strafraum legt zurück auf den mitgelaufenen Scheidhauer, der dann leider verzieht.
70. Minute: Das ist bitter und mehr als fragwürdig … in einem Zweikampf zwischen dem zur Halbzeit eingewechselten Dustin Bomheuer und Thy an der rechten Strafraumlinie, geht der Kiez-Kicker zu Boden und Schiedsrichter Rene Rhode entscheidet auf Strafstoß für die Gastgeber. Kapitän Sobiech schnappt sich den Ball und versenkt den fälligen Elfmeter sicher mit einem satten Schuss im Tor. Ratajczak hatte zwar die Ecke geahnt, konnte den Ball aber leider nicht mehr erwischen: 1:0 für Pauli.
87. Minute: Die Gastgeber erhöhen kurz vor Schluss auf 2:0. Der eingewechselte Fafá Picault bringt den Ball aus halblinker Position auf Sebastian Maier. Die ebenfalls eingewechselte Nummer 29 fasst sich ein Herz und knallt den Ball aus 18 Metern in den Kasten von Ratajczak.
Nach der bitteren 0:2-Niederlage beim FC St. Pauli waren wir wie gewohnt in der Mixed-Zone und Pressekonferenz auf Stimmenfang.
Gino Lettieri (Cheftrainer MSV Duisburg): „Das war ein starker Auftritt von uns, sowohl taktisch als auch von den Möglichkeiten her betrachtet. Danach kam der Elfmeter, die Verletzung von Andreas Wiegel und das 0:2. Ich bin enttäuscht, dass die Jungs für das, was sie geleistet haben, nicht belohnt wurden. Das bitterste ist heute die Verletzung von Andi, die sehr wahrscheinlich ein Kreuzbandriss ist. Schon vor dem Spiel kam Baja mit Magenproblemen zu uns, er hat aber auf die Zähne gebissen und die ersten 45 Minuten durchgehalten. Danach ging es nicht mehr, ich hatte die Wahl zwischen Dvali und Bomheuer. Sie ist auf Bomi gefallen, weil Lasha noch nicht so weit ist. Wenn es in der Szene ein Foul war, dann hätte es meiner Meinung nach Freistoß geben müssen.“
Ewald Lienen (Cheftrainer FC St. Pauli): „Es war ein schweres Spiel für uns, so haben wir es auch erwartet, weil der MSV trotz des schwachen Starts gezeigt hat, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Sie sind motiviert und aggressiv, die Einstellung war top. Duisburg hat uns früh vorne zugestellt, dadurch sind wir nicht so ins Spiel gekommen. Chancen waren auf beiden Seiten da, aber am Ende war der Elfmeter der Knackpunkt. In diesem Spiel wäre ein Unentschieden das gerechte Ergebnis gewesen, daher sind wir froh und glücklich, dass wir gewonnen haben. Kompliment an Gino uns sein Team, die hier sehr gut aufgetreten sind.“
Dustin Bomheuer: „Die Szene beginnt eigentlich schon vorher, wo ich den Ball gewinne und vom Gegenspieler weggedrückt werde. Danach komme ich wieder an den Ball, es ist zwar auch eine Berührung da, doch diese Szene gibt es im Fußball hundertmal. Ich hätte nicht gepfiffen. Wir haben den Kampf angenommen auch unsere spielerischen Elemente waren nicht schlecht, darauf können wir aufbauen. Wir waren heute nicht clever genug, jetzt müssen wir weiter machen, dann werden wir die Punkte auch holen!“
Martin Dausch: „Wir haben 70 Minuten lang gut gespielt, aber irgendwie ist es jede Woche das gleiche Spiel. Wir hatten gute Chancen und hätten das Tor machen müssen. Wir haben den Kampf auf St. Pauli angenommen, wir werden uns befreien! Das nächste Mal, wenn ich hier stehe, möchte ich über einen Sieg sprechen.“
Falscher Pfiff bringt MSV Duisburg bei St. Pauli um den Lohn
Michael Ratajczak ist geschlagen – Lasse Sobiech bejubelt sein Elfmetertor.
Die Zebras traten beim FC St. Pauli engagiert auf, bleiben nach 0:2-Niederlage aber Tabellenletzter. Andreas Wiegel musste erneut verletzt raus.
Vor dem Spiel erklang aus den Lautsprechern am Millerntor die MSV-Hymne. Die Fanfreundschaft zwischen dem FC St. Pauli und den Duisburgern ist nicht vergessen. Ob bei einem Treffer der Gäste auch der Zebratwist gespielt worden wäre, bleibt offen. Die Mannschaft von Trainer Gino Lettieri verlor am Millerntor mit 0:2 (0:0) und ist damit erst einmal wieder Tabellenletzter der 2. Fußball-Bundesliga.
Gino Lettieri schickte die zu erwartende Startelf aufs Feld. Das heißt: mit Andreas Wiegel, der auf der rechten offensiven Seite sein Pflichtspieldebüt für den MSV feierte. Und auch mit Martin Dausch, der trotz Rückenproblemen auflief. Spritzen halfen. Nichts half bekanntlich bei Neuzugang Victor Obinna, bei dem bereits am Sonntag festgestanden hatte, dass er noch auf seine Zebra-Premiere warten muss. Er konnte daher nur auf der Tribüne zuschauen. „Ich hoffe, dass die Spielberechtigung in dieser Woche kommt. Sonst wäre das für uns schon schwierig“, meinte Gino Lettieri vor der Partie.
Ex-BVB-Kicker Dudziak selbstbewusst
Immer schwieriger wird es in vorderster Linie sicherlich für Kingsley Onuegbu. Schon die Verpflichtung seines nigerianischen Landsmanns Obinna hatte beim Mittelstürmer für schlechte Stimmung gesorgt; dass ihm in Hamburg erneut Kevin Scheidhauer vorgezogen wurde, dürfte kaum für Besserung gesorgt haben. Scheidhauer wusste auch diesmal wieder gleich Pluspunkte zu sammeln, sorgte von Beginn an für Unruhe in der Pauli-Defensive.
Insgesamt traten die Zebras recht selbstbewusst auf, wollten sich von den Gastgebern nicht einschnüren lassen. Dazu kam, dass St. Pauli zunächst erstaunlich passiv und zurückhaltend wirkte – mit einer Ausnahme: Jeremy Dudziak. Der gebürtige Duisburger, der dem MSV-Nachwuchs entstammt, stand erstmals in der Anfangsformation der Paulianer und bedankte sich dafür mit viel Einsatz. Gleich drei gute Möglichkeiten gingen vor der Pause auf sein Konto: Zweimal verfehlte er den Kasten knapp (19., 24.), einmal traf er die Kugel nicht richtig, weshalb Michael Ratajczak problemlos parieren konnte (40.).
Wiegel mit solider Leistung
Und der MSV? Machte hauptsächlich über die rechte Seite Druck. Andreas Wiegel zeigte, dass er auf Dauer die erhoffte Verstärkung werden kann. Der Ex-Erfurter hatte auch die beste Chance, als er sich die Kugel in der 32. Minute auf den linken Fuß packte und abzog. Pauli-Schlussmann Robin Himmelmann flog vergeblich, doch der linke Pfosten rettete für ihn. Der MSV kam wenig später in die größte Bedrängnis: Die Gastgeber fingen einen missglückten Pass von James Holland ab und hätten durch Christopher Buchtmann in Führung gehen können, aber er zielte aus 14 Metern minimal am rechten Pfosten vorbei.
Nach dem Wechsel mussten die Meidericher auf ihren Kapitän verzichten. Branimir Bajic blieb mit Magenproblemen in der Kabine; für ihn kam Dustin Bomheuer. Die Binde wechselte zu Steffen Bohl. Keine Änderung gab es hingegen im Spielverlauf: Weiterhin versuchten die Zebras, den Gegner vom eigenen Tor fern zu halten und selbst Nadelstiche in der Offensive zu setzen. Das klappte auch weitgehend: St. Pauli erarbeitete sich aus dem Spiel heraus kaum Chancen. Dann aber die 68. Minute: Nach einem Anspiel in die Spitze gingen Dustin Bomheuer und Lennart Thy zum Kopfball hoch. Der Hamburger fiel zu Boden – und der bis dahin gut leitende Schiedsrichter René Rohde zeigte plötzlich auf den Punkt. Blankes Entsetzen bei den Duisburgern über diese krasse Fehlentscheidung – auch bei Gino Lettieri, der sich heftig aufregte und auf die Tribüne verwiesen wurde. Es half alles nichts: Lasse Sobiech trat an und traf ins rechte obere Eck – keine Chance für Michael Ratajczak.
Maier brachte die Entscheidung
Der MSV versuchte danach noch einmal alles, wurde aber in seinen Bemühungen auch dadurch ausgebremst, dass Andreas Wiegel nach einem heftigen Foul von Marc Rzatkowski vom Feld musste. Da das Wechselkontingent erschöpft war, ging es zu zehnt weiter. St. Pauli nutzte die Überzahl zum entscheidenden 2:0 durch Sebastian Maier drei Minuten vor Schluss.
Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter René Rohde in der 68. Minute erhitzte auch nach dem Abpfiff die Gemüter und führte zu großen Diskussionen.
Einige "Experten" meinten, dass der Strafstoß, der zum 1:0 für St. Pauli führte und den MSV damit auf die Verliererstraße brachte, berechtigt gewesen sei. Andere sahen auch nach dem Studium der Fernsehbilder kein elfmeterwürdiges Foul des eingewechselten Dustin Bomheuer an Lennart Thy.
Auch die beiden Protagonisten waren sich uneinig. Während Kietz-Kicker Thy von einem "klaren Foul" sprach und die Entscheidung des Referees "in Ordnung" fand, meinte Bomheuer bei Sport1: "Ich habe es unclever gemacht und hätte die Szene vorher schon lösen müssen. Es ist eine 50:50-Entscheidung."
Die Einschätzung seines Innenverteidigers teilte Coach Gino Lettieri aber nicht: "Wenn er die Aktion schon pfeift, muss er Freistoß geben, weil beide Spieler vor dem Strafraum abgesprungen sind." Stimmt, weshalb auch klar ist, dass der Elfer eine Fehlentscheidung war über die sich Lettieri zurecht ärgerte.
Doch auch das störte Rohde, der den Fußballlehrer daraufhin auf die Tribüne verbannte. Warum, konnte sich Lettieri allerdings nicht erklären: "Ich habe lediglich gegen den Stuhl geschlagen, aber nicht mit den Schiedsrichtern gesprochen. Wenn wir Trainer gar keine Emotionen mehr zeigen dürfen, dann gute Nacht."
Zustimmung erhielt er von seinem Kollegen und Ex-Zebra Ewald Lienen: "Wenn das der Grund für den Verweis ist, finde ich es skandlös. Wenn Gino dafür jetzt auch noch bestraft werden würde, wäre es lächerlich."
Lächerlich war allerdings auch die Reaktion der St.-Pauli-Anhänger, die Lettieri mit einer Bierdusche auf der Tribüne begrüßten. Zwar bekam er von einem weiblichen Fan auch ein Taschentuch gereicht, dennoch sind solche Aktionen nicht tolerierbar. Lettieri süffisant: "Vielleicht übernimmt der vierte Offizielle, der mich ja aus dem Innenraum verbannt hat, jetzt wenigstens meine Reinigungskosten."
MSV-Kicker mit durchwachsener Leistung beim FC St. Pauli
Kevin Scheidhauer konnte als Einzelspitze der Zebras am Millerntor nicht glänzen.
Noten von 3+ bis 4- - bei der 0:2-Niederlage des MSV Duisburg beim FC St. Pauli wusste kein Spieler der Zebras so richtig zu überzeugen.
Bei der 0:2-Pleite der Zebras beim FC St. Pauli bekleckerte sich keiner der Akteure des MSV Duisburg mit Ruhm. Die Noten im Überblick:
Torwart und Abwehr:
Michael Ratajczak: Wurde erstmals in der 26. Minute von Thy geprüft und bestand. Genauso wie in der 40. Minute gegen Dudziak. War bei Sobiechs wuchtigem Elfer chancenlos (70.). Sah beim 0:2 etwas unglücklich aus, allerdings war der Schuss Maiers auch schwer zu halten (87.). Note: 3-
Rolf Feltscher: Nach seinem Gala-Auftritt gegen Fürth mit einem Tor und einer Vorlage war er in St. Pauli nicht so stark wie zuletzt. In der Rückwärtsbewegung zwar meist sicher, dafür hielt er sich nach vorne vornehm zurück. Note: 3
Thomas Meißner: Hatte die absolute Lufthoheit und machte sowohl neben Bajic als auch Bomheuer einen souveränen Job. Note: 3
Branimir Bajic (bis 46.): Löste die meisten Aufgaben mit seiner stoischen Ruhe und Abgeklärtheit. Musste zur Pause aber mit Magenproblemen und Schwindelgefühlen raus. Note: 3+
Dustin Bomheuer (ab 46.): Übernahm in der zweiten Halbzeit den Posten von Kapitän Bajic in der Innenverteidigung. Machte erstmals einen sicheren Eindruck. Dass seine Klärungsaktion gegen Thy zum Elfmeter führte, war ein Geschenk von Schiri Rohde an die Gastgeber. Note: 4
Kevin Wolze: Wurde im ersten Durchgang vom agilen Ex-Dortmunder Dudziak oft vor große Probleme gestellt. Steigerte sich aber im Spielverlauf und machte seine Seite dicht. Note: 3-
Mittelfeld:
James Holland: Kassierte früh Gelb und schaltete danach gleich mehrere Gänge zurück. Konnte froh sein, dass sein Katastrophen-Fehlpass in der 38. Minute, als er den Ball im Mittelfeld unbedrängt zum Gegner spielte, nicht das 0:1 zur Folge hatte. Note: 4-
Tim Albutat (bis 72.): Fungierte als Staubsauger vor der Abwehr und sorgte mit dafür, dass der MSV hinten sicher stand. Nach vorne setzte er allerdings keine Akzente. Note: 4+
Stanislav Iljutcenko (ab 72.): Kam für Albutat. Ohne Note
Andreas Wiegel: Rückte für den verletzten Simon Brandstetter in die Startelf und feierte ein gelungenes Pflichtspieldebüt für die Zebras. Hatte in der 32. Minute Pech, als sein Schuss nur an den Pfosten klatschte. In der 59. Minute hatte er erneut die Chance zur Führung, traf das Leder aber nicht richtig. Bitter: Musste verletzt vom Platz, weshalb die Zebras die letzten Minuten auch noch in Unterzahl waren, weil das Wechselkontingent bereits erschöpft war. Note: 3+
Martin Dausch: Hatte seine Rücken- und Knieprobleme rechtzeitig in den Griff bekommen und lief von Beginn an auf. Zum Glück, denn jede Offensivaktion lief über ihn. Zudem half er auch hinten immer wieder mit aus. Note: 3+
Steffen Bohl: Dass er ein waschechter Allrounder ist, zeigte sich am Millerntor. Dort spielte der eigentliche Rechtsverteidiger plötzlich im linken Mittelfeld. Hatte in der 61. Minute die Möglichkeit, eine Flanke Feltschers direkt zu nehmen, erwischte den Ball aber nicht. Note: 4+
Sturm:
Kevin Scheidhauer (bis 78.): Nach seinem guten Auftritt gegen Fürth erhielt er erneut den Vorzug vor Kingsley Onuegbu, hing aufgrund der zu ungenauen Angriffsversuche aber in der Luft. Rieb sich zwar in zahlreichen Laufduellen und Zweikämpfen auf, als er in der 64. Minute dann endlich seine erste Chance hatte, versagten ihm aber die Nerven. Note: 4-
Kingsley Onuegbu (ab. 78.): Kam für Scheidhauer. Ohne Note
Bitter: Andi Wiegel erleidet Kreuzband- und Innenmeniskusriss
Andreas Wiegel wird dem MSV Duisburg mehrere Monate fehlen; ob er in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommt, ist fraglich. Der Mittelfeldspieler hat sich im Auswärtsspiel beim FC St. Paul einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie und einen Innenmeniskusriss zugezogen.
„Das haben die Untersuchungen am Dienstag bei uns in der BG Unfallklinik Duisburg leider bestätigt“, erklärte Mannschaftsarzt Dr. Christian Schoepp, Chefarzt für Arthroskopische Chirurgie, Sporttraumatologie und Sportmedizin in der BG Unfallklinik. Wiegel muss in den kommenden Tagen operiert werden.
„In erster Linie tut es mir für Andi leid, der in Sankt Pauli nach seiner langen Verletzung ein tolles Comeback gezeigt hat. Es ist für uns alle schwer, mit den Nackenschlägen, die uns im Moment immer wieder treffen, klar zu kommen. Aber wir sind gefestigt genug, trotz dieser unfassbaren Pechsträhne zu bestehen“, sagte Sportdirektor Ivo Grlic.
Auch Trainer Gino Lettieri zeigte sich erschüttert: „Da kommt Andi nach zweieinhalb Monaten Verletzungspause mit so einem starken Auftritt wieder zurück, und dann passiert ihm so ein Unglück. Für ihn tut es mir total leid, und für uns ist der erneute Ausfall eines wichtigen Spielers natürlich auch ganz, ganz bitter. Das macht mich wirklich sprachlos und fassungslos.“
„Es ist schade, dass es in Sankt Pauli für uns nicht zum Punkt oder auch einem Sieg gereicht hat, ich glaube, wir hätten uns ein Erfolgserlebnis verdient“, erklärte Andreas Wiegel am Dienstagmittag. „Für die vielen guten Genesungswünsche, die ich bekommen habe, möchte ich mir wirklich bedanken, das tut mir in dieser Situation natürlich gut. Und wenn ich mir eines wünschen darf: Unterstützt bitte alle unser Team weiter so wie bislang – die Jungs haben das verdient, und eure Unterstützung ist ein ganz wichtiger Punkt, um unser Saisonziel Klassenerhalt zu packen! Ich drücke ganz fest die Daumen!“
„Ihr kommt da unten raus!“ Pauli-Coach Ewald Lienen (rechts) sprach seinem Duisburger Kollegen Gino Lettieri nach dem Spiel Mut zu.
Gino Lettieri ärgerte sich nicht nur über die Elfmeter-Entscheidung, sondern auch über seinen eigenen „Platzverweis“.
Ex-MSV-Coach Ewald Lienen steht mit dem FC St. Pauli nun auf dem dritten Tabellenplatz, Gino Lettieri mit dem MSV Duisburg auf dem letzten Platz der 2.Fußball-Bundesliga. Lienen, vor dem Spiel nicht nur von den Hamburger, sondern auch von den Zebra-Fans frenetisch gefeiert, sprach seinem Duisburger Kollegen nach der 0:2-Niederlage Mut zu: „Wenn ihr so weiterspielt, wird das auch irgendwann belohnt. Und ich würde das, wenn man meine Historie sieht, auch nicht so ungern sehen.“
Gino Lettieri nahm die tröstenden Worte gerne entgegen, seine Laune war nach der Niederlage und der schweren Verletzung von Andreas Wiegel naturgemäß im Keller. Hinzu kam die Verärgerung über das Schiedsrichter-Team. Schiri René Rohde hatte Lettieri nach dem Elfmeter-Tor der Gastgeber auf die Tribüne geschickt.
Aus Lettieris Sicht unberechtigt. Lettieri: „Ich habe hinter der Trainerbank auf die Stühle geschlagen und zu Branimir Bajic gesagt: Wie kann man nur so in diesen Zweikampf gehen?“ Damit relativiert sich auch die Aufregung um den zweifelhaften Elfmeterpfiff gegen den MSV, nachdem Dustin Bomheuer Stürmer Lennart Thy zu Fall gebracht hatte. Im Klartext: Der Abwehrspieler hätte sich in dieser Situation auch klüger verhalten können.
Dausch: „Wir finden in die Spur“
Trotzdem bleibt Lettieri dabei, dass der Elfmeterpfiff unberechtigt war: „Wenn es ein Foul war, dann vor dem Strafraum.“ Bomheuer selbst sprach von einer „50:50-Situation“, während Mittelfeldspieler Martin Dausch sagte: „Ich glaube, den konnte man geben.“
Dausch bemühte sich nach dem Spiel, den Frust beiseite zu schieben und nach vorne zu schauen: „Wir haben 70 Minuten sehr gut gespielt. Wir waren besser als im Fürth-Spiel. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir bald in die richtige Spur finden werden.“
Giorgi Chanturia (rechts) – hier im Trikot des rumänischen Erstligisten CFR Cluij – könnte den MSV Duisburg verstärken. Der Nationalspieler ist derzeit vereinslos.
Andreas Wiegel fällt mit Kreuzbandriss acht Monate aus. Der georgische Nationalspieler Giorgi Chanturia könnte ihn ersetzen.
Der Körper von Andreas Wiegel gab dem Mittelfeldspieler schon am Montagabend auf dem Rasen des Stadions am Millerntor die Antwort, die gestern nach der MRT-Untersuchung in der Buchholzer Unfallklinik zur traurigen Gewissheit wurde. Der Mittelfeldspieler wusste schon auf St. Pauli, dass er sich einen Kreuzbandriss zugezogen hatte.
Der frühere Erfurter kennt diese Verletzung aus seiner Schalker Zeit. Und er weiß, was nun auf ihn zukommt. Das Kreuzband ist durch, der Meniskus ist ebenfalls beschädigt. Möglichst schnell soll die Operation erfolgen. Rund acht Monate wird es dauern, bis er wieder fit ist.
Ausgerechnet bei seinem Comeback, das gleichzeitig sein Saisondebüt war, passierte es. Wiegel hatte sich in der Vorbereitung im Freundschaftsspiel beim TV Voerde kurz vor Schluss einen Anriss des vorderen Kreuzbandes zugezogen und sich in den letzten Monaten mit eiserner Disziplin wieder herangekämpft.
„Wir stehen alle unter Schock“
„Der Spieler steht unter Schock, wir alle stehen unter Schock“, so MSV-Trainer Gino Lettieri gestern. Kurz vor der verhängnisvollen Szene – Marc Rzatkowski foulte den Duisburger – wollte Lettieri Wiegel auswechseln. „Aber Kevin Scheidhauer war mit den Kräften am Ende – da habe ich mich für ihn entschieden“, so Lettieri, der sich zuvor über einen starken Auftritt des Mannes mit der Rückennummer 16 gefreut hatte.
Gegen Deutschland am Ball
Wiegels Ausfalls ist ein herber Rückschlag für den ohnehin schon personell gebeutelten MSV, in den letzten Tagen eröffnete sich den Meiderichern eine weitere personelle Option. Laut georgischer Quellen steht der MSV in engem Kontakt mit Offensivspieler Giorgi Chanturia, der in diesen Tagen bei den Zebras erscheinen soll. Der 22-Jährige bestritt sechs A-Länderspiele für Georgien und war auch im März beim 2:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft in Tiflis eine Halbzeit lang am Ball.
Zuletzt stand Chanturia auf Leihbasis beim rumänischen Erstligisten CFR Cluj unter Vertrag, ist seit dem 1. Juli aber ohne Verein. Zuletzt platzte ein Transfer nach Italien. Georgiens Nationaltrainer Kakhaber Tskhadadze will weiter auf den 22-Jährigen, der zu den größten Talenten seines Landes zählt, setzen, verlangt aber von ihm, kurzfristig bei einem Verein die entsprechende Spielpraxis zu erhalten.
Die Konstellation könnte dem MSV in die Karten spielen. Mit dem neuen georgischen Innenverteidiger Lasha Dvali kann der MSV Chanturia zumindest einen Landsmann aufbieten, der bei den Startschwierigkeiten helfen könnte.
Streifen Zeigen: Zebras laden erneut Flüchtlinge zum Heimspiel ein
Der MSV Duisburg heißt im Heimspiel gegen den FSV Frankfurt Flüchtlinge, die ihr neues Zuhause in Duisburg haben, herzlich Willkommen. In Kooperation mit verschiedensten Institutionen und caritativen Verbänden, Vereinen und Gruppen laden die Zebras dann rund 1500 Menschen, die ihre eigentliche Heimat verlassen mussten, ein. Dazu wird der MSV aber auch langfristig angelegte Ideen umsetzen.
„In unserem Leitbild sagen wir klar: Wir halten zusammen, insbesondere in schweren Zeiten. Integration wird von uns gelebt. Respekt und Toleranz prägen unseren Umgang miteinander“, erklärt Ingo Wald, Vorstandsvorsitzender des MSV. „Deshalb möchten wir mit dieser Einladung auch für jeden deutlich machen: Liebe Flüchtlinge, ihr seid uns herzlich Willkommen – Refugees welcome!“
Sören Link, Oberbürgermeister der Stadt Duisburg, begrüßt die Idee des MSV: „Jede Hilfe tut den betroffenen Menschen, die sich in einer für sie neuen Welt zurecht finden müssen, gut. Wir können nicht jeden Schmerz lindern. Aber wir wollen und können in Duisburg Herz und Flagge zeigen. Deshalb freuen wir uns über jede Unterstützung wie sie jetzt der MSV, aber auch wieder so viele andere Menschen in unserer Stadt, geben.“
MSV-Hauptsponsor Black Crevice verzichtet an diesem Spieltag auf die ihm vertraglich zustehende Trikotwerbung. Die Zebras werden in extra für dieses Heimspiel gestalteten Trikots mit dem Schriftzug „Refugees Welcome“ auflaufen; die Trikots werden nach der Begegnung versteigert und der Erlös zur Unterstützung Duisburger Flüchtlings-Initiativen zugeführt. In der Schauinsland-Reisen-Arena werden die Flüchtlinge zudem in ihren Heimatsprachen begrüßt.
Das Zweitliga-Team der MSV-Fußball-Frauen wird künftig auf der Platzanlage an der Mündelheimer Straße regelmäßige Trainingseinheiten für Kinder und jugendliche Flüchtlinge anbieten. Die Einheiten werden von den Spielerinnen selbst geleitet, und Unterstützung erhalten sie dabei auch von Profis aus dem Zweitligateam der Männer. Nähere Informationen und eine Einladung zum „Auftakt-Training“ folgen.
Die Einladung von Flüchtlingen zum Heimspiel gegen den FSV Frankfurt ist nicht die erste Aktion dieser Art: Der MSV hatte bereits zum Heimspiel gegen Energie Cottbus am 18. April 2015 Flüchtlinge eingeladen; damals Menschen, die in Meiderich, der Heimat des MSV, untergebracht waren.
Das Verletzungspech reißt bei unseren Zebras nicht ab. Am Dienstag wurde klar: Andreas Wiegel wird dem MSV Duisburg mehrere Monate fehlen; ob er in dieser Saison noch einmal zum Einsatz kommt, ist fraglich. Der Mittelfeldspieler, der sich im Auswärtsspiel beim FC St. Pauli einen Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie und einen Innenmeniskusriss zugezogen hatte, soll im Laufe des Donnerstags operiert werden.
Neben Dan-Patrick Poggenberg (Schienbeinbruch) und Simon Brandstetter (Sprunggelenksbruch) ist Wiegel der dritte langfristige Ausfall.
Und auch Thomas Bröker, Zlatko Janjic und Pierre De Wit werden den Meiderichern vorerst nicht zur Verfügung stehen. Bei Bröker wurden die Facettengelenke im Rücken verödet, weil der ehemalige Kölner Schmerzen hatte. Die Beschwerden standen im Zusammenhang mit seinen Adduktorenproblemen. Derzeit sieht es aber wieder ganz gut aus, allerdings wird er die nächsten Wochen ausfallen. Mehrere Wochen müssen die Zebras auch auf Janjic verzichten. Nach seiner Wadenbeinprellung hat unsere Nummer 13 eine Ermüdungsfissur beim Aufbautraining erlitten. „Pierro“ hat sich beim Training eine leichte Knieverdrehung zugezogen, die Ausfallzeit ist unklar.
Nico Klotz absolviert nach seiner Einblutung in den Oberschenkel leichte Laufeinheiten und wird langsam an Mannschaftstraining herangeführt.
Obwohl Victor Obinna und der MSV alles unternommen haben, damit der Angreifer die Spielberechtigung erhält, gibt es noch immer kein grünes Licht.
Grund: Der russische Fußballverband rührt sich nicht. „Wir haben alles gemacht, den Rest können wir leider nicht mehr beeinflussen“, berichtet Sportdirektor Ivica Grlic.
Obinna war extra in seine Wahlheimat Italien gereist, um die bürokratischen Probleme vor Ort zu lösen (RS berichtete). Gleichzeitig erledigten die Verantwortlichen des MSV von Duisburg aus den nötigen Papierkram und nahmen auch sofort Kontakt zu Obinnas letzten Arbeitgeber, Lokomotive Moskau, auf. Der Klub kümmerte sich zwar noch, doch seither liegt die Personalie anscheinend unbearbeitet beim Verband.
Ein unzumutbarer Umstand, weshalb die Meidericher nun auch überlegen, die FIFA, die für internationale Transfers zuständig ist, einzuschalten. Ob die Spielberechtigung noch rechtzeitig eintrifft, damit Obinna am Sonntag gegen den FSV Frankfurt sein Debüt feiern kann, steht allerdings nach wie vor in den Sternen.
Seit 2008 spielt der FSV Frankfurt mittlerweile ohne Unterbrechung in der 2. Liga. Oft werden die Hessen zwar zu den Abstiegskandidaten gezählt, dabei hat sich der FSV längst im Profifußball etabliert. In dieser Saison soll die Entwicklung bestätigt werden.
Offiziell wird in Frankfurt von einem "Übergangsjahr" gesprochen. Schließlich muss Trainer Thomas Oral die anspruchsvolle Aufgabe umsetzen, insgesamt 16 neue Spieler ins Team einzubauen. Alleine Ende August wurden zum Abschluss der Transferperiode noch mal drei Spieler geholt, darunter der iranische Nationalspieler Haji Safi. Den Umbruch sahen die Verantwortlichen als wichtig an, weil in der Endphase der vergangenen Saison etwas fahrlässig viele Punkte verspielt wurden und der Club trotz einer Ausbeute von 33 Zählern nach dem 25. Spieltag noch in Abstiegsgefahr geriet.
Vermutlich ist es dem großen Personalwechsel geschuldet, dass der FSV etwas schwerfällig startete. Die Mannschaft war zwar sehr bemüht und bot ordentlichen Fußball, doch die Ergebnisse stimmten nicht. Gegen Leipzig und Karlsruhe setzte es knappe Heim-Niederlagen, in Bielefeld wurde immerhin ein 0:0 geholt. Doch es ging schnell aufwärts und mit den Siegen gegen Fürth und St. Pauli stellten sich erste Erfolgserlebnisse ein. Vom jüngsten 0:3 gegen Braunschweig will sich Oral nicht irritieren lassen.
DER TRAINER Thomas Oral ist zum Ende der vergangenen Saison auf den Cheftrainer-Stuhl beim FSV zurückgekehrt. In der 2. Liga kennt sich Oral aus. Den FSV Frankfurt brachte er einst aus der Hessenliga in die Zweitklassigkeit und wusste dort mit taktisch anspruchsvollem Fußball zu überzeugen. Zudem trainierte er bereits RB Leipzig und den FC Ingolstadt.
IM RAMPENLICHT Mit Edmond Kapllani ist immer zu rechnen. Seit 2004 ist der Albaner in den höchsten deutschen Ligen aktiv, kam fast immer auf seine Einsatzzeiten und trug sich in die Torschützenlisten ein. Seit 2012 für Frankfurt am Ball, traf der 33 Jahre alte Offensivspieler zuletzt sogar immer zweistellig.
DIE GESCHICHTE Im Schatten des Lokalrivalen Eintracht Frankfurt spielt der FSV in der Mainmetropole nur die zweite Geige. 1899 gegründet, gehört der Klub aus dem Stadtteil Bornheim aber dennoch zu den traditionsreichsten Sportvereinen in Hessen. 1925 stand der FSV sogar im Finale um die deutsche Meisterschaft. Nach langen Jahren im Amateurbereich gelang 2008 das Zweitliga-Comeback. Im heimischen Volksbank-Stadion kämpft der Verein um jeden Zuschauer und kann sich auf eine ebenso kleine wie feine und lautstarke Fangemeinde verlassen.
Der MSV Duisburg wird am Wochenende seine Aktion zu Gunsten von Flüchtlingen in Duisburg und der Region in den Vordergrund stellen.
Der MSV hatte bereits vor sechs Wochen seine Planungen zum Heimspiel gegen den FSV Frankfurt (Sonntag, 20. September 2015, 13:30 Uhr) unter dem Motto „Refugees Welcome“ gestartet und freut sich auf knapp 1.500 Flüchtlinge zu Gast in der Schauinsland-Reisen-Arena. MSV-Hauptsponsor Black Crevice verzichtet auf seinen Sponsoren-Aufdruck; das Team von Trainer Gino Lettieri wird mit dem Schriftzug „REFUGEES WELCOME“ spielen.
Wir Zebras möchten den Einsatz der Menschen in Duisburg, unserer Fans und des Vereins für Flüchtlinge in den Vordergrund stellen. Angesichts der tief entbrannten und kontrovers geführten Diskussion um die Aktion „Wir helfen“ befürchten wir einen Schatten über den von uns vorbereiteten Aktionen am Sonntag und in den kommenden Wochen. Das wollen wir vermeiden, deshalb verzichten wir auf das angebotene Aktions-Badge auf dem Trikotärmel.
In Kooperation mit verschiedensten Institutionen und caritativen Verbänden, Vereinen und Gruppen hat der MSV rund 1500 Menschen, die ihre eigentliche Heimat verlassen mussten, ein. Dazu wird der MSV aber auch langfristig angelegte Ideen umsetzen.
Die Trikots werden nach der Begegnung versteigert und der Erlös zur Unterstützung Duisburger Flüchtlings-Initiativen zugeführt. In der Schauinsland-Reisen-Arena werden die Flüchtlinge zudem in ihren Heimatsprachen begrüßt.
Das Zweitliga-Team der MSV-Fußball-Frauen wird künftig auf der Platzanlage an der Mündelheimer Straße regelmäßige Trainingseinheiten für Kinder und jugendliche Flüchtlinge anbieten. Die Einheiten werden von den Spielerinnen selbst geleitet, und Unterstützung erhalten sie dabei auch von Profis aus dem Zweitligateam der Männer. Nähere Informationen und eine Einladung zum „Auftakt-Training“ folgen.
Die Einladung von Flüchtlingen zum Heimspiel gegen den FSV Frankfurt ist nicht die erste Aktion dieser Art: Der MSV hatte bereits zum Heimspiel gegen Energie Cottbus am 18. April 2015 Flüchtlinge eingeladen; damals Menschen, die in Meiderich, der Heimat des MSV, untergebracht waren.
ZebraVision: Mit Meise & Manni in der MSV-Unterwelt
ZebraVision - das MSV-Fanmagazin! Diesmal besucht Thomas Meißner einen gaaaanz geheimnisvollen Ort. Was er bei und mit Zeugwart Manni Piwonski in dessen Refugium in der MSV-„Unterwelt“ so alles erlebt hat, seht ihr jetzt!
STUDIO 47 ist der erste Fernsehsender für die Großstadt Duisburg – und die erste private lokale TV-Station in Nordrhein-Westfalen. Empfangen kann man STUDIO 47 in Duisburg, Moers, Dinslaken, Rheinberg, Hünxe, Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn, Rheurdt und Angermund über das analoge (K 21) und digitale (Kanal 139) Kabelnetz der Firma Unitymedia täglich zwischen 16 und 24 Uhr auf dem Kanal von sonnenklar.TV (nicht über Satellit oder DVB-T).
Die ZebraVision gibt es immer wieder donnerstags um 18:35 Uhr bei STUDIO 47 und im Anschluss online. Film ab!
Wenn Fußball is, gehsse hin – so wirbt der MSV auf den Heimspielplakaten für das Duell mit dem FSV Frankfurt am Sonntag, 20. September 2015. Der MSV hat zu dieser Begegnung über 1500 Flüchtlinge eingeladen, Hauptsponsor Black Crevice verzichtet auf seine Werbung auf der Trikotbrust, statt dessen sagt der MSV: REFUGEES WELCOME. Auch unser Team zeigt im ZebraTV-Video Streifen!
Anstoß in der Schauinsland-Reisen-Arena ist um 13:30 Uhr. Und dann soll’s endlich klappen mit dem ersten Dreier! „Das wird sicher nicht leichter als auf Sankt Pauli“, warnte Trainer Gino Lettieri auf der Pressekonferenz am Freitag, 18. September 2015. Trotzdem will er mit seinem Team natürlich den ersten Saisonsieg. Gino: „Wir müssen die Torchancen, die wir uns erarbeiten, besser nutzen!“
Thomas Meißner fiebert dem Auftritt gegen die Hessen entgegen. „Die Enttäuschung nach dem Pauli-Spiel war bei uns groß, aber wir haben das abgehakt und wollen endlich den ersten Saison-Dreier“, verdeutlicht er. „Was uns fehlt, ist ein Erfolgserlebnis. Wir werden voll auf die drei Punkte gehen und wollen uns und euch Fans belohnen!“
PERSONAL Das geht auf keine Hutschnur mehr … Thomas Bröker (Verödung der Facettengelenke), Zlatko Janjic (Ermüdungsfissur in der Wade), Pierre De Wit (Knie verdreht), Dan-Patrick Poggenberg (Schienbeinbruch) und Simon Bandstetter (Sprunggelenksbruch) fallen ebenso aus wie Andreas Wiegel, dessen Operation am vorderen Kreuzband und am Innenmeniskus am Donnerstag gut verlaufen ist. Ein Fragezeichen steht hinter dem angeschlagenen Nico Klotz. James Holland ist mit vier Gelben Karten das erste Zebra, dem in dieser Spielzeit eine Sperre droht.
VICTOR OBINNA Der MSV wartet weiter auf die Freigabe für seinen Neuzugang – obwohl wir alle notwendigen und rechtlich möglichen Schritte getan haben. Mittlerweile haben DFL und DFB den Fall der FIFA übergeben. Doch auch die FIFA wartet noch auf die Freigabe oder zumindest eine Antwort des russischen Verbandes, die eigentlich fristgemäß längst hätte vorliegen müssen. Sollte der russische Verband weiter nicht antworten, kann die DFL 15 Tage nach Einreichen der Vertrags-Unterlagen durch den MSV auch ohne Statement aus Russland Obinna eine Spielgenehmigung erteilen – das wäre aber frühestens zum Spiel bei Union Berlin der Fall.
SCHIEDSRICHTER Patrick Alt (30) pfeift seine zweite Zweitliga-Partie. Der für den saarländischen SV Illingen pfeifende Unparteiische ist wie die Zebras in diesem Sommer in die 2. Bundesliga aufgestiegen und erhielt bei seinem Debüt (Sandhausen vs Heidenheim) die kicker-Note 2. Den MSV pfiff er zuletzt am 14. März 2015 beim 1:0 über die SpVgg Unterhaching – ebenfalls Note 2. Assistent auf der Haupttribünenseite ist Benjamin Bläser, vor der Schauinsland-Reisen-Tribüne agiert Timo Klein. Vierter Offizieller ist Riem Hussein.
FAN-INFO Die Zebras erwarten am Sonntag bei 17 Grad und Wechsel zwischen Sonnenschein und Wolke rund 13.000 Zuschauer. Tickets gibt’s weiter unter www.msv-duisburg.de, im ZebraShop in der Schauinsland-Reisen-Arena und in allen bekannten VVK-Stellen; die Schauinsland-Reisen-Arena öffnet am Sonntag um 12 Uhr. Stefan Leiwen und Michael Tönnies begrüßen im Stadionprogramm ZebraTV die rund 1500 Flüchtlinge, die der MSV am Sonntag eingeladen hat; dazu gibt es ein Interview mit Sammy Sommerfeldt, der die Duisburger Flüchtlings-Initiativen für den MSV-Besuch gebündelt hat.
ZEBRASTREIFEN Zu den beiden Heimspielen gegen den FSV Frankfurt und Eintracht Braunschweig (Mittwoch, 23. September 2015, 17:30 Uhr) erscheint das Stadionheft ZebraStreifen als Doppelausgabe. Auf 80 vollen Seiten lest ihr für nur einen Euro alles Wissenswerte rund um euren Lieblings-Verein.
Stats & Facts FSV Frankfurt: Ausgeglichener geht es nicht
Am Sonntag treffen die Zebras im Heimspiel auf den FSV Frankfurt. Anstoß in der Schauinsland-Reisen-Arena ist um 13:30 Uhr. Auf msv-duisburg.de haben wir alle wichtigen Stats & Facts zur Begegnung.
Ausgeglichener geht’s nicht. 12-mal trafen der MSV und FSV in der Liga aufeinander, viermal verließen die Zebras als Sieger den Platz, viermal Frankfurt bei und viermal gab’s ein Unentschieden. Bemerkenswert: Die Partien fanden ausschließlich in der zweiten Liga statt.
19 Jahre war der MSV Mitglied der Bundesliga bevor der Verein 1982 zum ersten Mal ins Unterhaus musste. Am 07. August 1982 gaben die Meidericher ihr Debüt in der zweiten Liga beim FSV Frankfurt, und weil es noch nicht traurig genug war, ging die Premiere mit 1:2 auch noch nach hinten los.
Besonders in Erinnerung geblieben ist das Heimspiel am 18. Spieltag der Saison 2009/2010, als Baljak (13.), Grlic (44.), Sahan (59.) und Adler (65.) den MSV gegen den FSV mit 4:0 in Führung brachten. 10.100 Zuschauer sahen dann in der 85. Minute zu, wie Christan Tiffert den Ball nur an die Unterkante der Latte setzen konnte. Glücklicherweise hatte Schiedsrichter Marco Fritz ein Einsehen und gab das Wembley-Tor 2.0, sodass die Zebras das Spiel mit 5:0 für sich entscheiden konnten.
Seitdem scheint der Fluch bei dieser Partie über der Wedau zu liegen. Die letzten drei Heimspiele gegen den FSV wurden allesamt verloren. In der Saison 2009/2010 verloren die Meidericher mit 1:3, mit 1:2 musste sich der MSV in den folgenden zwei Jahren den Frankfurtern geschlagen geben.
Knappe Niederlage gegen FSV: Zebras belohnen sich nicht
Der MSV Duisburg hat sein Heimspiel am Sonntag, 20. September 2015, gegen den FSV Frankfurt mit 0:1 (0:1) verloren. Manuel Konrad brachte die Hessen in der 32. Minute in Führung. In einer Partie mit vielen Torchancen haben sich die Zebras wieder nicht für ihre gute Leistung belohnt. Sieben Zeigerumdrehungen vor Schluss sah Tim Albutat nach einem Foulspiel die Rote Karte und wird dem MSV für mindestens ein Spiel fehlen.
Cheftrainer Gino Lettieri veränderte seine Startformation im Vergleich zum Auswärtsspiel beim FC St. Pauli – teilweise gezwungenermaßen – auf mehreren Positionen. Geburtstagskind Nico Klotz ersetzte den verletzten Andreas Wiegel (Kreuzband- und Innenmeniskusriss), anstelle von Martin Dausch (leichte Oberschenkelprobleme) und Kevin Scheidhauer (leicht angeschlagen) bildeten Stanislav Iljutcenko und Kingsley Onuegbu die Offensivabteilung der Zebras. Gianluca Hossmann feierte sein Debüt im 18er-Kader der Profimannschaft, nachdem er bereits vier Spiele für die MSV-U23 absolviert hatte.
Außerdem musste der MSV auf Thomas Bröker (Verödung der Facettengelenke), Zlatko Janjic (Ermüdungsfissur in der Wade), Pierre De Wit (Knie verdreht) sowie die langzeitverletzten Dan-Patrick Poggenberg (Schienbeinbruch) und Simon Brandstetter (Sprunggelenksbruch) verzichten.
Highlights 1. Halbzeit
3. Minute: Die Frankfurter starten mit einer gefährlichen Chance. Nach einem Eckball von Besar Halimi steigt Lukas Gugganig hoch und köpft aus kurzer Distanz in Richtung MSV-Kasten. Michael Ratajczak zeigt, dass er von Anfang an hellwach ist und reißt in letzter Sekunde die Hände hoch, um die Kugel über den Querbalken zu lenken.
20. Minute: Nach 20 Minuten können auch unsere Zebras die erste gute Tormöglichkeit verbuchen. Auf der rechten Seite flankt Rolf Feltscher in die Box, wo Kingsley Onuegbu im Gewühl an den Ball kommt. Umstellt von zwei Gegenspielern trifft der „King“ den Ball nicht richtig und verfehlt haarscharf das Tor.
27. Minute: Jetzt wird es hektisch im Strafraum der Gäste. Erst beschenkt sich unser Geburtstagskind, Nico Klotz, fast selbst, indem er den Turbo zündet und sich durch die FSV-Abwehr dribbelt. Den Abschluss unserer Nummer 19 können die Frankfurter noch abwehren. Im direkten Anschluss folgen drei Eckbälle für die Zebras. Beim dritten Eckstoß schraubt sich Stanislav Iljutcenko hoch. André Weis kann das Leder nur wenige Zentimeter vor der Linie fangen.
32. Minute: Das gibt’s doch nicht. Nach den zwei Riesenchancen unserer Zebras sind es die Frankfurter, die den Ball im Netz unterbringen können. Ähnlich wie in der dritten Minute ist es eine Ecke von Halimi direkt in die Box, die Manuel Konrad zum 0:1 einschiebt.
45. Minute: Der MSV drückt auf den Ausgleich – Irgendwann muss der Ball doch reingehen! Wieder drei Eckbälle in Folge für die Meidericher. Thomas Meißner, Kevin Wolze und James Holland versuchen die Kugel im Tor von Weis unterzubringen. Alle drei werden jedoch im letzten Augenblick gehindert oder verziehen.
Highlights 2. Halbzeit
46. Minute: Die zweite Hälfte beginnt, wie die erste Halbzeit aufgehört hat. Der MSV drängt direkt auf den Ausgleich. Onuegbu startet kurz vor dem Strafraum, geht dann allerdings zu Boden. Schiedsrichter Patrick Alt entscheidet auf Eckstoß. Wolze flankt direkt auf Iljutcenko. Der Stürmer kann den Ball nicht richtig kontrollieren und schießt einige Meter über das Tor.
49. Minute: Nur drei Minuten später gibt es einen Freistoß für die Gäste. Dani Schahin bekommt auf der rechten Seite den Ball in den Lauf und gibt direkt weiter in die Mitte. Dort wollen Dedic und Ratajczak gleichzeitig an die Kugel kommen. Unser Torhüter geht in dem Duell zu Fall und der Offensivspieler der Hessen sieht für die Aktion die Gelbe Karte.
62./69. Minute: Es ist wie verhext. Wieder gibt es nach einer Standardsituation ein Durcheinander im Strafraum. Schlussendlich ist es Holland, der sich aus der zweiten Reihe ein Herz fasst und einfach mal drauf hält. Aus knapp 25 Metern fliegt die Kugel ein Stück zu weit am linken Pfosten vorbei. Wenige Minuten später tritt Wolze einen Freistoß aus halbrechter Position, Onuegbu und Klotz rauschen beide knapp am Ball vorbei.
75./ 78. Minute: Wieder so eine knappe Kiste, diesmal für die Gäste. Nur drei Minuten später wird der eingewechselte Martin Dausch kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Nachdem Wolze antäuscht, führt Branimir Bajic den Freistoß direkt aus. Der Kapitän hebt den Ball über die Mauer, leider ein Stück zu weit links.
89./ 92. Minute: Die Meidericher kämpfen bis zum Schluss und können noch mal zwei gute Torgelegenheiten vermelden. Erst Ist es Onuegbu, der aus knapp acht Metern einen Schuss aus der Drehung abfeuert – Weis ist aber auch in dieser Situation mit einem Reflex zur Stelle. Dann ist es Dausch mit einem Freistoß, den er links um die Mauer spielt, aber auch zu unplatziert.
Stimmen und Stimmung: Zebra O-Töne nach dem Frankfurt-Spiel
Gino Lettieri (Cheftrainer MSV Duisburg): „Mir tut die Mannschaft einfach nur leid, die Jungs sind heute wieder an die Grenze gegangen und waren sehr präsent. Nach dem Gegentor hatten wir dann bis zur Halbzeit einfach nicht mehr die Power. Wenn einer der Freistöße aus der zweiten Halbzeit aufs Tor kommt, dann machen wir aber noch den Ausgleich. Die Mannschaft liefert momentan starke Partien ab, ich hoffe, dass sich die Jungs dafür bald belohnen.“
Tomas Oral (Cheftrainer FSV Frankfurt): „Die Zuschauer haben heute ein gutes Spiel gesehen, da war richtig Power drin. Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der sehr schnell die Spielweise der 2. Liga gelernt hat und geschlossen als Mannschaft auf dem Platz stand. Wir waren gewarnt, weil der MSV keins seiner letzten Spiele hätte verlieren müssen und sind gut ins Spiel gekommen. Das 1:0 für uns war etwas glücklich aber nicht unverdient, aber auch danach war der Gegner brandgefährlich und hatte große Spielanteile.“
Ivo Grlic: „Wir haben in der ersten Halbzeit gut begonnen, dann lassen wir zwei Standardsituationen zu und kassieren dadurch das Tor. In den letzten 15 Minuten hätten wir selber nochmal treffen können, darum ist die Niederlage sehr ärgerlich. Dass uns Tim gegen Braunschweig jetzt auch fehlt, ist sehr schade, weil wir schon so viele verletzte Spieler haben.“
Kevin Wolze: „Wir haben im Moment einfach Pech und können uns mal wieder nichts vorwerfen lassen. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, nur bei den Standards waren wir teilweise etwas zu passiv. Trotzdem kam der Rückstand unerwartet. Vielleicht müssen wir das Glück jetzt einfach erzwingen, am Mittwoch geht es direkt gegen Braunschweig weiter, also haben wir nicht viel Zeit zum nachdenken. Die Mannschaft ist hochmotiviert und wir werden da als Team wieder rauskommen."
Martin Dausch: „Wir haben heute wieder mehr Chancen gehabt und haben gedrückt. Am Anfang war ich mir sicher, dass gleich das 1:0 für uns fällt. Nach dem Gegentor kam dann natürlich ein Bruch in unser Spiel. Wir dürfen jetzt aber nicht verkrampfen, sondern müssen so weiter spielen wie heute, sonst wird es noch schwieriger. Ein großes Lob auch an die Fans, die uns heute wieder super nach vorne gepeitscht haben.“
James Holland: „Das Ergebnis ist sehr schade, wir haben wieder gut gespielt und haben die Niederlage nicht verdient. Es ist im Moment keine einfache Situation, wir müssen weiter zusammenhalten, um da raus zu kommen.“
Der MSV Duisburg bleibt nach 0:1 Schlusslicht der 2. Liga
Der MSV bleibt Schlusslicht der 2. Liga.
Die Durststrecke des MSV Duisburg hält weiter an. Die Elf von Gino Lettieri verliert sein Heimspiel gegen den FSV Frankfurt und bleibt Letzter.
Beim MSV Duisburg verschärft sich in der 2.Fußball-Bundesliga die Situation weiter. Der Aufsteiger unterlag am Sonntag im eigenen Stadion dem FSV Frankfurt vor 15.124 Zuschauern mit 0:1 (0:1). Die Zebras bleiben mit nur zwei Punkten weiter am Tabellenende. MSV-Spieler Tim Albutat kassierte nach einem Foulspiel die Rote Karte
Die Personalnot wurde beim MSV im Vorfeld der Partie noch größer. Martin Dausch und Kevin Scheidhauer waren angeschlagen und saßen auf der Bank. Auch Nico Klotz war nicht hundertprozentig fit, musste aber in der Startelf ran. Als Offensivkräfte erhielten Kingsley Onuegbu und Stanislav Iljutcenko das Vertrauen des Trainers. Erstmals saß der Schweizer Gianluca Hossmann auf der Bank. Enis Hajri gehörte nicht dem Kader an, er gehörte dem Kader der U23 an, um Spielpraxis zu sammeln.
Die Frankfurter sorgten in der zweiten Minute für die erste Schrecksekunde. Lukas Gugganig köpfte den Ball in Anschluss an eine Ecke an die Latte. In der fünften Minute reklamierten die Zebras auf Elfmeter, Denis Epstein soll im Strafraum den Ball mit der Hand gespielt haben.
Konrad nutzt Duisburger Unordnung aus
In einer zerfahrenen Partie erspielte sich der MSV ein Übergewicht, der FSV fabrizierte fast nur Stückwerk. In der 27.Minute verfehlte Nico Klotz mit einem 18-Meter-Schuss das Ziel nur knapp. Zwei Minuten später köpfte Stanislav Iljutcenko den Ball nach einer Ecke aus zwei Metern FSV-Torwart Andre Weis in die Arme.
Das Tor erzielten aber die Frankfurter. Nach einer Ecke nutzte FSV-Kapitän Manuel Konrad die Unordnung in der Duisburger Abwehr aus und traf zum 0:1. Tim Albutat, zuvor im MSV-Mittelfeld zweikampfstark, legte den Ball unglücklich vor.
Nach der Pause setzte der Gast den ersten Akzent. Mit einer klugen Freistoßvariante spielten sie die Duisburger Abwehr aus, Zlatko Dedic verpasste jedoch aus kurzer Distantz, traf aber MSV-Torwart Michael Ratajczak am Knie (48.). „Rata“ konnte jedoch nach kurzer Behandlungspause weitermachen. In der 54.Minute schloss James Holland einem Konter zu überhastet ab und schoss aus 16 Metern weit neben das Tor. In der 61.Minute verfehlte Holland mit einem 30-Meter-Schuss das Tor. Eine Minute später brachte Gino Lettieri Kevin Scheidhauer für Steffen Bohl.
Albutat sieht Rot und fehlt gegen Braunschweig
In der 68.Minute verpassten die Gäste das 0:2, zwei Angreifer behinderten sich gegenseitig, Dani Schahin schoss aus acht Metern vorbei. Lettieri ging in der 70.Minute erneut Risiko, indem er mit Martin Dausch für Nico Klotz einen weiteren angeschlagenen Spieler brachte. In der 75 Minute verpasste Dani Schahin mit einem sehenswerten Hackentrick ein Kunsttor. In der 78.Minute verpasste Branimir Bajic bei einem 16-Meter-Freistoß mit einem gefühlvollen Schlenzer knapp das Tor. Mit Dennis Grote kam in der selben Minute der dritte Duisburger Einwechselspieler. In der 84.Minute kam es für den MSV noch dicker. Tim Albutat sah nach einem Foul gegen Fanol Perdedaj die Rote Karte. Ein weiterer Ausfall für den MSV, der am Mittwoch um 17.30 Uhr Eintracht Braunschweig empfängt.
In der Nachspielzeit gab es einen letzten Freistoß für den MSV. Aus 17 Metern setzte Martin Dausch den Ball neben das Tor.
Schon wieder kein Sieg: Duisburg bleibt Letzter in de 2. Liga.
Auch gegen Frankfurt gab es erneut nichts zu holen für den MSV Duisburg. Trotz sieben Umstellungen verbesserte sich der Spielfluss. Die Einzelkritik.
Gino Lettieri war aufgrund der Verletzungsseuche mal wieder zum Umbau der Mannschaft gezwungen. Gleich sieben Mann musste der Coach ersetzen, zudem konnten die angeschlagenen Martin Dausch und Kevin Scheidhauer nur auf der Bank Platz nehmen. Trotzdem war der Auftritt des MSV leicht verbessert - auch wenn es für die Zebras wieder Nichts zu holen gab, weil dem Offensivspiel gegen Frankfurt erneut die Genauigkeit fehlte.
Michael Ratajczak (3): Verlebte einen beschäftigungslosen Nachmittag. Hatte beim 0:1 keine Abwehrchance. War in der 65. Minute gegen Halimi aber auf dem Posten.
Rolf Feltscher (3): Das war ein Spiel ganz nach seinem Geschmack. Weil er defensiv kaum gefordert wurde, konnte er sich ständig vorne mit einschalten und sorgte mit seinen Flanken auch immer wieder für Gefahr. Baute nach dem Seitenwechsel aber ab.
Thomas Meißner (3): Überzeugte nicht nur in der Luft, sondern dieses Mal auch in der Spieleröffnung. Leitete einige Angriffsversuche geschickt ein. Starke Rettungsaktion zudem gegen Schahin (56.).
Branimir Bajic (3,5): In St. Pauli musste er mit Magenproblemen raus und sofort wackelte die Abwehr. Jetzt war der Abwehrchef wieder voll da und sorgte hinten meist für die nötige Stabilität. Allerdings schaute er wie Feltscher und Albutat beim 0:1 nur zu. Verfehlte das Tor mit einem Freistoß nur knapp(78.).
Kevin Wolze (4): War extrem giftig in den Zweikämpfen. Wichtiger Block gegen Dedic (31.). Allerdings unterliefen auch ihm zu viele Patzer im Spielaufbau. Verzog einen Schuss aus 18 Metern (74.).
Nico Klotz (3,5): Feierte am Sonntag nicht nur seinen 29. Geburtstag, sondern auch sein Comeback nach einer Einblutung im Oberschenkel. Hatte in der 27. Minute Pech, dass sein Schuss noch zur Ecke abgefälscht wurde, sonst hätte er sich mit dem 1:0 selbst sein schönstes Geschenk gemacht. Verließ in der 70. Minute für Dausch das Feld.
Tim Albutat (4): Suchte und gewann viele Zweikämpfe. Sorgte mit seinen Ideen im Spielaufbau ab und an für Gefahr, war allerdings auch beim 0:1 mit in der Verlosung. Kassierte in der 83. Minute nach einer unnötigen Grätsche von hinten in die Beine Perdedajs Rot.
James Holland (4,5): Der Grat zwischen Spiel-Kontrolle und Verlangsamung ist schmal, bei ihm schlug das Pendel oft zu Letzterem aus. Zudem landeten viele seiner Zuspiele beim Gegner. Vesemmelte in der 54. Minute einen Konter, der den Ausgleich hätte bedeuten können, leichtfertig. Hatte in der 62. Minute Pech, dass sein Distanzschuss knapp vorbei strich.
Steffen Bohl (4,5): Er bemühte sich, das Spiel zu organisieren, konnte aber nie entscheidenden Einfluss nehmen. Wurde in der 62. Minute ausgewechselt, für ihn kam Scheidhauer.
Stanislav Iljutcenko (4,5): Weil mit Martin Dausch und Kevin Scheidhauer kurzfristig zwei Stammspieler ausfielen, durfte er sein Startelf-Debüt feiern. Hätte in der 29. Minute sein zweites Saisontor erzielen müssen, köpfte FSV-Keeper Weis aber aus vier Metern genau in die Arme. Tauchte nach der Pause völlig ab. Für ihn kam in der 79. Minute Edelreservist Dennis Grote.
Kingsley Onuegbu (4): Nach Wochen der Nichtberücksichtigung stand er wieder in der Startelf. Er wollte unbedingt zeigen, dass er dort hingehört und suchte mehr denn je die Zweikämpfe. Schade, dass er Wolzes Freistoß um ein Haar verpasste (69.). Torgefahr konnte aber auch er nur selten ausstrahlen.
Es ist wie immer: Der MSV bekommt selbst vom Gegner ein gutes Zeugnis ausgestellt, etwas Zählbares ist aber auch gegen den FSV Frankfurt nicht herausgesprungen.
Trotzdem stellte sich Gino Lettieri vor seine Rumpfelf, schließlich musste er auf sieben Spieler verzichten, während zudem noch drei Mann angeschlagen waren: "Ich bin nicht traurig, aber mir tut es für die Mannschaft einfach nur leid. Die Jungs sind wieder an ihre Grenze gegangen. Wir hatten richtig gute Chancen in Führung zu gehen, machen die Dinger aber leider nicht rein. Nach dem Gegentor hatten wir dann bis zur Halbzeit nicht mehr die Power, sind aber trotzdem noch mal zurückgekommen. Wenn einer der Freistöße aus der zweiten Halbzeit aufs Tor kommt, dann machen wir noch den Ausgleich. Die Mannschaft liefert momentan starke Partien ab und ich hoffe, dass sich die Jungs dafür auch bald belohnen."
Thomas Oral, Cheftrainer des FSV Frankfurt, zog vor der Leistung des MSV den Hut: "Das war ein richtig gutes Zweitliga-Spiel, in dem richtig Power drin war. Duisburg hat sehr schnell die Spielweise der 2. Liga gelernt, gekämpft und ist als Mannschaft geschlossen aufgetreten. Das 1:0 für uns war etwas glücklich, am Ende aber nicht unverdient. Dem MSV kann ich nur alles Gute wünschen. Wenn man so spielt, muss man einfach etwas Geduld haben, dann wird es sich auch auszahlen."
Sportdirektor Ivica Grlic meinte: "Wir haben gut begonnen und hätten eigentlich selbst in Führung gehen müssen. Nach dem Rückstand war es dann natürlich schwieriger und wir haben es nach der Pause mit der Brechstange probiert. Diese Niederlage ist sehr ärgerlich. Was mich aber noch mehr ärgert, ist die Rote Karte für Tim Albutat. Sie war berechtigt, denn sein Foul war eine Dummheit. So schwächen wir uns in unserer Situation auch noch selbst."
Auch Martin Dausch war enttäuscht, dass es wieder nicht gereicht hat: "Wir hatten wieder mehr Chancen als zuletzt und haben gedrückt. Ich war mir sicher, dass wir das 1:0 erzielen würden. Nach dem Gegentor kam dann aber ein Bruch in unser Spiel. Wir dürfen jetzt aber nicht verkrampfen, sondern müssen so weiter spielen."
James Holland fasste zusammen: "Das Ergebnis ist sehr schade, weil wir wieder gut gespielt und die Niederlage nicht verdient haben. Es ist im Moment keine einfache Situation, aber wir müssen weiter zusammenhalten. Dann kommen wir da unten auch raus."
Der gleichen Meinung war auch Kevin Wolze: "Wir haben im Moment einfach Pech und können uns nichts vorwerfen. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, nur bei beim 0:1 waren wir etwas zu passiv. Plötzlich lagen wir zurück und keiner weiß warum. Trotzdem gibt dieses Spiel Hoffnung für die nächsten Wochen. Am Mittwoch geht es nun gegen Braunschweig weiter, also haben wir nicht viel Zeit zum nachdenken. Die Mannschaft ist hochmotiviert und wir werden da als Team wieder rauskommen. Irgendwann hat der Fußball-Gott Erbarmen mit uns."
Trainer Lettieri steht bei Schlusslicht MSV Duisburg nicht zur Diskussion
Spürt in Duisburg weiter das Vertrauen: Gino Lettieri
Nach der 0:1-Niederlage gegen Frankfurt gibt es laut MSV-Boss Ingo Wald keine Trainer-Diskussion. Duisburg bleibt sieglos und Tabellenschlusslicht.
Es sind die Reflexe, die in den Medien zum Tagesgeschäft gehören. Präsident Ingo Wald stand unmittelbar nach der 0:1 (0:1)-Niederlage des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg gegen den FSV Frankfurt dem Privatsender Sky Rede und Antwort. „Nein, bei uns gibt es keine Trainerdiskussion“, sagte Wald. Gino Lettieri steht tatsächlich derzeit beim Tabellenletzten, der gerade einmal zwei Punkte auf dem Konto hat, nicht zur Diskussion.
Es mag für Lettieri sprechen – aber tatsächlich gibt die Analyse des gestrigen Spiels genügend Gründe zur Besorgnis. Denn die personell stark dezimierte Mannschaft ist offensichtlich intakt, und sie spielt am Limit ihres Leistungsvermögens. Es ist eine Frage der Qualität – und mehr scheint derzeit nicht möglich zu sein. Nur so lässt sich die Wahrnehmung der Beteiligten nachvollziehen. Linksverteidiger Kevin Wolze: „Das Spiel macht Mut für die nächsten Wochen.“
Natürlich hätten die Zebras ein Tor schießen können. Mit mehr Glück. Und mit mehr Können. Es war haarsträubend, wie Stanislav Iljutcenko den Ball in der 29. Minute nach einem Eckball FSV-Torwart André Weis in die Arme köpfte. Ein Vollblutstürmer kann solche Situationen auch anders lösen. In der zweiten Halbzeit gab es zwei aussichtsreiche Freistoß-Chancen aus 17 Metern. Gute Chancen, die Branimir Bajic und Martin Dausch nicht nutzten.
Neue Personalsorgen
Beim Tor des Tages durch Manuel Konrad in der 32. Minute lief in der Duisburger Abwehr in Anschluss an eine Ecke einiges schief. Am Ende legte Tim Albutat dem Torschützen den Ball mit der Brust unfreiwillig vor. Lettieri brach für den gestern zweikampfstarken Mittelfeldspieler trotzdem eine Lanze: „Es war sein bestes Spiel, seitdem er bei uns ist.“ Es gab aber noch einen weiteren dicken schwarzen Fleck auf Albutats Weste. In der 83. Minute kassierte er die Rote Karte, weil er den Frankfurter Fanol Perdedaj von hinten von den Beinen holte.
„Eine dumme Aktion“, wie MSV-Sportdirektor Ivo Grlic hinterher zu Protokoll gab. Lettieri reagierte unmittelbar nach dem Spiel und stellte sicher, dass Enis Hajri im Match der U 23 gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter, in dem er Spielpraxis sammeln sollte, vorzeitig ausgewechselt wurde. Lettieri braucht ihn am Mittwoch im nächsten Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig. U-23-Coach Manfred Wölpper hatte Hajri schon zuvor in der Halbzeitpause vom Platz genommen.
In den Stunden vor der Partie gegen Frankfurt hatte sich die ohnehin schon brenzlige Personalsituation bei den Zebras weiter zugespitzt. Martin Dausch und Kevin Scheidhauer bestanden den Fitnesstest nicht und saßen zunächst nur auf der Bank. Nico Klotz stand in der Startaufstellung – Klotz hatte verletzungsbedingt in den letzten zehn Tagen nur eine Trainingseinheit bestritten. Im Laufe der zweiten Halbzeit ging Lettieri Risiko, indem er Scheidhauer und Dausch ins Rennen warf. Bei Scheidhauer könnte der Schuss nach hinten losgegangen sein. Lettieri: „Beim zweiten Sprint verspürte er ein Stechen.“
Keine Hoffnung im „Fall Obinna“
Vor dem Braunschweig-Spiel wächst der Druck, doch Martin Dausch hofft, „dass wir jetzt nicht verkrampfen.“ Neuzugang Victor Obinna wird dann wahrscheinlich weiterhin zusehen müssen.
Die Hoffnungen, dass der russische Verband bis dahin die Freigabe für den Nigerianer erteilt, sind gering. MSV-Boss Ingo Wald: „Ich kenne die Beweggründe nicht. Aber ich glaube nicht mehr, dass die Russen ihn freigeben.“ Obinna selbst wollte zu der Angelegenheit am Sonntag kein Statement abgeben. Ab Donnerstag kann die DFL eine vorläufige Spielberechtigung erteilen. Dann könnte Obinna am Samstag in Berlin erstmals für den MSV spielen.
Bei Offensivspieler Georgi Chanturia – der MSV bemüht sich um die Dienste des georgischen Nationalspielers – kann laut Ingo Wald am Montag eine Entscheidung fallen.
MSV erwartet Braunschweig: „Endlich den Bock umstoßen“
Nachdem der MSV Duisburg sich gegen den FSV Frankfurt für eine gute Leistung wieder nicht belohnt hat, soll der Bock nun gegen Eintracht Braunschweig (Anstoß 17:30 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena) umgestoßen werden. Bereits am Mittwochnachmittag, 23. September 2015, hat die Mannschaft von Gino Lettieri die nächste Möglichkeit, die ersten drei Punkte einzufahren.
Lange möchte der Cheftrainer nicht auf die 0:1-Niederlage am Sonntag zurückblicken. „Bis zum Rückstand waren wir gut im Spiel, das 0:1 hat uns dann aus der Balance gebracht. Wir wussten, dass es schwer werden würde, wenn Frankfurt erstmal in Führung geht … aber jetzt schauen wir nach vorne! Die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt, macht mir Hoffnung. Das Team ist engagiert und will, bisher fehlen leider nur die Tore.“
Lettieri sieht in Braunschweig einen „harten Brocken“ auf die Zebras zu kommen. Mit einem Torverhältnis von 11:0 aus den letzten vier Spielen ist das Team von Thorsten Lieberknecht schwer zu knacken. Torhüter Michael Ratajczak kommentiert die Braunschweiger Serie mit einem Schmunzeln: „Gegen so eine Tordifferenz hätte ich natürlich auch nichts, aber für uns geht es jetzt in erster Linie um ein Erfolgserlebnis. Die Eintracht ist ein harter Gegner. Das Schöne am Fußball ist jedoch, dass wir direkt ein weiteres Spiel haben, in dem es wieder von Null aus losgeht.“
PERSONAL Die Zebras müssen weiterhin auf Thomas Bröker (Verödung der Facettengelenke), Zlatko Janjic (Ermüdungsfissur in der Wade), Pierre De Wit (Knie verdreht) sowie die langzeitverletzten Dan-Patrick Poggenberg (Schienbeinbruch), Simon Brandstetter (Sprunggelenksbruch) und Andreas Wiegel (Kreuzband- und Innenmeniskusriss) verzichten. Kevin Scheidhauer und Martin Dausch sind leicht angeschlagen und konnten daher gegen Frankfurt auch nicht die vollen 90 Minuten gehen. Enis Hajri hat am Wochenende 45 Minuten in der U23 gespielt und soll gegen Braunschweig in den Kader aufrücken. Hinzu kommt der Ausfall von Tim Albutat, der am Sonntag die Rote Karte sah und vom DFB für drei Spiele gesperrt wurde. Der MSV wartet weiterhin auf die Freigabe des russischen Verbandes für Neuzugang Victor Obinna.
NEUER Gegen den FSV Frankfurt stand erstmals Gianluca Hossmann im Kader. „Das war für mich ein tolles Erlebnis, auch wenn wir leider nicht gewonnen haben“, sagt Gianluca. Der 24jährige Verteidiger kam vor rund vier Wochen ablösefrei zur U23 der Zebras; der Schweizer, der für die Grasshoppers Zürich sechsmal in der ersten helvetischen Liga zum Einsatz kam, bestritt für das Oberliga-Team der Zebras bis dato vier Einsätze.
WIEDERSEHEN Zwei Ex-Zebras reisen am Mittwoch mit der Eintracht an ihre alte Wirkungsstätte. Mirko Boland kickte von 2004 bis 2009 im Zebradress. In der Saison 2013/14 spielte Phil Ofosu-Ayeh bei den Meiderichern. Mit Steffen Bohl und Kingsley Onuegbu stehen auf der anderen Seite ebenfalls zwei Spieler, die schon für den gegnerischen Verein aufliefen. Während der „King“ von 2008 bis 2010 bei den Niedersachsen spielte, lief Steffen Bohl von 2011 bis 2013 für die Braunschweiger auf.
SCHIEDSRICHTER Martin Petersen (30) pfeift seine 34. Zweitliga-Partie. Der Unparteiische vom VfL Stuttgart steht seit der Saison 2011/12 als Schiedsrichter der zweiten Liga auf dem Platz. Den MSV pfeift er schon zum fünften Mal – zuletzt am 26. Juli 2014, bei der 1:3-Niederlage gegen Jahn Regensburg. Petersen wurde am 10. August 2015 im DFB-Pokalspiel zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig von einem Feuerzeug am Kopf getroffen. Daraufhin musste das Spiel abgebrochen und Martin Petersen mit einer leichten Gehirnerschütterung behandelt werden. Die Partie am Mittwoch ist das erste Spiel, das der Unparteiische nach diesem Vorfall pfeift. Assistent auf der Haupttribünenseite ist Matthias Jöllenbeck, vor der Schauinsland-Reisen-Tribüne agiert Justus Zorn. Vierter Offizieller ist Jonas Weickenmeier.
FAN-INFO Die Zebras erwarten am Sonntag bei 15 Grad und unbeständigen Wetter rund 13.000 Zuschauer in der Arena. Tickets gibt’s weiter unter www.msv-duisburg.de, im ZebraShop in der Schauinsland-Reisen-Arena und in allen bekannten VVK-Stellen; die Schauinsland-Reisen-Arena öffnet am Mittwoch um 16:00 Uhr.
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