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Landespokal HFC - Blau-Weiß Farnstädt

Ein bisschen Selbstvertrauen



Zwei Tore und eine Vorlage: Sören Bertram (l.) konnte gegen Farnstädt überzeugen.

Das große Toreschießen bleibt gegen Blau-Weiß Farnstädt zwar aus. Aber manche Spieler des HFC nutzen den Landespokal, um sich für die Liga zu präsentieren.

Die kleine Willkommensgeste war nur nett gemeint. Für das Erstrunden-Spiel im Landespokal gegen den Halleschen FC hatten sich die Vereinsverantwortlichen von Blau-Weiß Farnstädt etwas einfallen lassen: Vor dem Anpfiff wurden Ansteckbuttons verteilt, jeder so groß wie eine Ein-Euro-Münze. „Hallo Halle“, stand darauf geschrieben. So weit, so herzlich. Nur was etwas befremdlich wirkte, war die Farbe: blau-weiß.

Pause für fünf Stammkräfte

Irgendwie passte es dann aber doch. Denn der 4:0-Sieg des drittklassigen Favoriten gestern Abend vor 1 897 Zuschauern im Querfurter Ludwig-Jahn-Sportpark, die Auftaktpartie auf dem Weg zur Titelverteidigung im Landespokal, hatte hauptsächlich einen Zweck: Selbstvertrauen tanken für das Drittliga-Derby am Sonntag beim 1. FC Magdeburg, den ungeliebten Blau-Weißen.

Die möglichen Folgen des Erfolges gegen die tapfer kämpfenden Blau-Weißen aus Farnstädt wollte Sven Köhler gestern Abend trotzdem nicht überbewerten. „Wir haben diese Pflichtaufgabe mit einem standesgemäßen Ergebnis erfüllt - nicht mehr und nicht weniger“, gab der HFC-Trainer zu Protokoll. „So ein Spiel ist nicht unbedingt angedacht, um Selbstvertrauen für Magdeburg zu holen.“ Es gehe um das Weiterkommen. „Ich denke, die Jungs können vor allem das Gute aus dem Braunschweig-Spiel mitnehmen.“

In Runde eins des DFB-Pokals hatte sich Halle am vergangenen Samstag bekanntlich gegen den Zweitligisten über weite Strecken großartig präsentiert. Nur ein Tor wollte da noch nicht fallen. Gegen Farnstädt war das nach 22 Minuten anders. Sascha Pfeffer, der wie schon gegen Braunschweig ein starkes Spiel ablieferte, erkämpfte seinem Team einen Strafstoß. Sören Bertram verwandelte zum ersten Pflichtspiel-Tor des HFC in dieser Saison.

„Auch wenn es nur ein Elfmeter war, war es sehr schön, dass ich unser erstes Tor schießen konnte“, sagte Bertram. „Ich hoffe, dass uns das ein bisschen Selbstvertrauen gibt für Sonntag. Obwohl es heute ein nicht ganz so gutes Spiel war.“

Die mit allen Kräften verteidigenden Farnstädter stellten sich dem HFC nämlich solide entgegen, glänzen konnte das Köhler-Team so nicht. Und das soll Aufwind geben? „Für mich persönlich schon“, sagte Sören Bertram, der gegen Braunschweig von Köhler ja zunächst auf die Bank gesetzt worden war. Im Training Anfang der Woche wirkte er unzufrieden, zum Teil genervt. Gesten durfte er dann wieder über die komplette Spielzeit ran und sorgte zwei Minuten nach Wiederanpfiff für das 2:0. Den Treffer zum Endstand von Selim Aydemir bereitet er kurz vor Schluss vor.


Das große Toreschießen entwickelte sich aber nicht, auch weil Farnstädts Torhüter Robert Höllriegel mehrfach bestens parierte. Zudem durften einzelne HFC-Spieler Kraft tanken. Zum Beispiel die etablierten Lukas Königshofer, Osayamen Osawe, Ivica Banovic, Dorian Diring oder Florian Brügmann, die allesamt nicht eingesetzt wurden.

„Phasenweise zu wenig Tempo“

Stattdessen stand zum Beispiel Tobias Müller auf dem Feld, der Sekunden nach seiner Einwechslung in der 57. Minute zum 3:0 traf. In den bisherigen Pflichtspielen hatte der Sommerzugang keine Rolle gespielt. Gegen Farnstädt war das anders. „Er hat für Belebung gesorgt, gerade mit dem schnellen Tor“, lobte Sven Köhler den 22 Jahre alten Offensivspieler. Doch er forderte auch: „Gegen so einen Gegner hat er seine Aktionen gehabt. Den Nachweis muss er aber gegen Mannschaften erbringen, die besser sind. Da muss er das wiederholen, was er heute gut gemacht hat.“

Eine Vorgabe, die mit Blick auf das Derby gegen Magdeburg auch grundsätzlich verstanden werden durfte. Halle wird seine Leistung vom Braunschweig-Spiel wiederholen müssen und wie gegen Farnstädt das Toreschießen nicht vergessen dürfen, um gegen den Aufsteiger zu bestehen.

Als ganz große Befreiung im Allgemeinen konnte das 4:0 gegen Farnstädt vor 450 mitgereisten HFC-Fans also nicht herhalten. „Wir haben uns das Leben phasenweise ein bisschen schwer gemacht, weil wir kein Tempo in die Aktionen bekommen haben“, fand auch Ralph Kühne. Doch dem Manager lag eigentlich mehr daran, über den „tollen Rahmen vor vielen Zuschauern“ zu sprechen. „Das war alles sehr schön.“

Der HFC wurde herzlich empfangen - und das bei Blau-Weiß. Doch jeder ahnte wohl: Am Sonntag wird das ganz anders sein.

Quelle: MZ

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HFC VERPFLICHTET ABWEHR-RIESE JONAS ACQUISTAPACE


Trägt ab sofort die Nummer 28 - Jonas Acquistapace

Der Hallesche FC stellt sich größer auf: Jonas Acquistapace löste sein Arbeitsverhältnis beim SV Wehen Wiesbaden auf und unterschrieb beim HFC einen Vertrag, datiert bis zum 30.06.2016. Nach seiner ersten Trainingseinheit am ERDGAS Sportpark wird sich der 26-Jährige am Nachmittag dem obligatorischen Medizin-Check in der Sportklinik Halle unterziehen. Der 1,90 Meter lange Manndecker kam als A-Junior von Rot-Weiß Ahlen zum VfL Bochum. Von 2011 bis 2014 absolvierte der Westfale für den VfL insgesamt 69 Zweitligaspiele. Im letzten Jahr wechselte er nach Zypern zu Omonia Nikosia und kann dort unter anderem auf sechs Einsätzen in der Qualifikation zur Europaleague verweisen. Im Januar kam Jonas Acquistapace nach Deutschland zurück und war für den SV Wehen Wiesbaden 16 Mal im Drittliga-Einsatz. HFC-Cheftrainer Sven Köhler: „Wir haben schon längerfristig mit Jonas Kontakt und mehrmals versucht, ihn nach Halle zu holen. Jetzt hat sich die Chance ergeben.“

Quelle: HFC-Homepage

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Vor dem Spiel FCM - HFC

Sven Köhler: "Nach zwei Niederlagen ist der Druck da"


Sven Köhler

Auch eine knappe Woche nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal ist der Frust bei HFC-Trainer Sven Köhler noch nicht ganz verschwunden. Auch der Druck auf den dienstältesten Trainer des deutschen Profifußballs wächst.

Nach einem denkbar schwachen Saisonstart für den Halleschen FC - zwei Spiele, zwei Niederlagen, 0:4 Tore, dazu das Aus im DFB-Pokal - äußerte sich HFC-Trainer Sven Köhler vor dem wichtigen Derby gegen den 1. FC Magdeburg eher verhalten als angriffslustig. Zwar werde laut Köhler "erst nach dem Spiel abgerechnet", jedoch machte der Trainer der Hallenser unmissverständlich klar, dass die Gastgeber aus Magdeburg "verdient aufgestiegen" seien und zudem die Euphorie aus diesem Aufstieg nach wie vor im Rücken hätten.

Die Null gegen Magdeburg soll stehen

In Bezug auf seine eigene Mannschaft bescheinigte Köhler seinen Spielern zwar eine sehr gute Leistung im DFB-Pokal gegen Braunschweig, wirkte aber nach wie vor etwas enttäuscht über das Ausscheiden. "Der Druck", so Köhler, sei "nach diesem schlechten Auftakt auf jeden Fall da."

Quelle: MZ

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Hallescher FC gegen 1. FC Magdeburg

Ur-Hallenser Toni Lindenhahn fällt verletzt aus



Toni Lindenhahn

Der Hallesche FC trifft am Sonntag um 14 Uhr in der MDCC-Arena auf den 1. FC Magdeburg. Das Spiel ist nahezu ausverkauft, nur noch eine winzige Zahl an Karten für den Gästeblock war am Freitagnachmittag noch erhältlich.

Der Hallesche FC trifft am Sonntag um 14 Uhr in der MDCC-Arena auf den 1. FC Magdeburg. Das Spiel ist nahezu ausverkauft, nur noch eine winzige Zahl an Karten für den Gästeblock war am Freitagnachmittag noch erhältlich.

Ausgangslage:

Für den HFC begann die Saison alles andere als gut. Auf zwei 0:2-Niederlagen gegen Cottbus und Kiel in der Liga folgte am vergangenen Samstag, trotz guter Leistung, das Aus im DFB-Pokal. Ein 1:0 reichte dem Gegner Eintracht Braunschweig zum Weiterkommen. Wenigstens im Landespokal konnte der HFC etwas Selbstbewusstsein tanken. Der SV Blau-Weiß Farnstädt wurde am Mittwoch mit 4:0 besiegt. Die Magdeburger konnten hingegen ihre Aufstiegseuphorie mit in die Liga retten. Trotz ebenfalls eher überschaubarer Leistungen gelang zum Auftakt ein 2:1 gegen Erfurt, ehe man in Mainz achtbar mit 2:2 vom Feld ging - allerdings nach 2:0-Führung. Die Magdeburger feierten unter der Woche eine Generalprobe der besonderen Art: Vizemeister VfL Wolfsburg wurde in einem Testspiel mit 4:3 geschlagen.

Daten und Fakten:

Der 1. FC Magdeburg war seit jeher der größerer Verein der beiden Teams aus Sachsen-Anhalt. Als einzige Mannschaft der DDR konnten die Blau-Weißen einst einen Europapokal - im Jahre 1974 den der Pokalsieger - gewinnen. Nach der Wende trafen sich beide Teams in den unteren Ligen zwar noch auf Augenhöhe, dann zog der HFC jedoch vorbei und gilt seit dem Aufstieg in die 3. Liga als "Nummer 1 in Sachsen-Anhalt". Eine bessere Bilanz in direkten Ligaduellen hat aber weiterhin der Verein aus der Landeshaupstadt. 20 HFC-Siege stehen 34 FCM-Siegen gegenüber, 15 Mal endete die Begegnung unentschieden. Im Team der Magdeburger sind mit Niklas Brandt (derzeit aufgrund einer Krankheit nicht einsatzfähig) und Christian Beck zwei ehemalige Hallenser, im Team des HFC findet sich kein einziger ehemaliger Magdeburger.

Personalien:

Auf Seiten des HFC hatte Sven Köhler in der Pressekonferenz vor dem Derby schlechte Nachrichten: Toni Lindenhahn, der einzige Ur-Hallenser im Team der Rot-Weißen, fällt verletzt aus. Immerhin: Alle anderen Spieler sind fit. Auf eine Aufstellung wollte sich Köhler bisher nicht festlegen, merkte aber an, dass die gute Leistung der Spieler, die im DFB-Pokal gegen Braunschweig auf dem Feld standen, durchaus berücksichtigt wird. Bei beiden Vereinen könnten Neuzugänge zu ihrem Debüt kommen. Beim HFC steht Jonas Acquistapace (kam aus Wiesbaden) in den Startlöchern, beim FCM der Kanadier André Hainault.

Quelle: MZ

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Derbypleite des Halleschen FC

Präsident Schädlich nimmt Spieler ins Gebet



Halles Torschütze zum 0:1, Osayamen Osawe, geht nach dem Spiel enttäuscht vom Feld.

Nach der Derby-Pleite gegen kämpferisch überzeugende Magdeburger nimmt Präsident Michael Schädlich die HFC-Spieler ungewohnt heftig ins Gebet.

Fast wäre Jens Härtel eingeschlafen. Seine Augen hatten sich bereits geschlossen. Den Kopf gestützt auf die gegeneinander gestemmten Hände. So saß der Trainer des 1. FC Magdeburg gestern Nachmittag auf dem Podium und wartete. Und wartete. Und wartete. Bis endlich Sven Köhler den Raum betrat. Was in der Pressekonferenz in der Magdeburger MDCC-Arena folgen sollte, interessierte jedoch kaum mehr. Die Verspätung hatte schon alles gesagt.

Null Punkte, letzter Tabellenplatz

Nach dem mutlosen Auftritt im Derby gegen den 1. FC Magdeburg versammelte sich das Führungs-Trio des Halleschen FC in der Kabine. Manager Ralph Kühne, Trainer Sven Köhler und Präsident Michael Schädlich hielten vor ihrer Mannschaft eine eindringliche Predigt. Mit 1:2 hatte sich der HFC dem Rivalen geschlagen geben müssen – trotz der frühen Führung nach 27 Sekunden, trotz einer mehr als 75-minütigen Überzahl.

Der Präsident hatte keine Lust auf Ausreden. „Eine leidenschaftlich kämpfende Mannschaft hat heute gegen eine Mannschaft gewonnen, die naiv und mit einem Schuss Überheblichkeit das Spiel leichtfertig aus der Hand gegeben hat“, meinte Michael Schädlich. „Ich verstehe, dass die Fans sauer sind. Auch ich bin einhundert Kilometer gefahren, um die Mannschaft kämpfen zu sehen. Aber das war nur bei Magdeburg der Fall. Bei uns überhaupt nicht.“

Wer denkt, das Vereinsoberhaupt sei in Rage gewesen, der irrte aber. Er wählte seine deutlichen Worte ganz bewusst. „Das ist das dritte Spiel, wo wir nicht annähernd das abgeliefert haben, was in der dritten Liga verlangt wird.“ Der HFC belegt mit null Punkten den letzten Tabellenplatz, während Aufsteiger Magdeburg nach dem emotionalen Derbysieg von Platz zwei grüßt – und das völlig verdient, weil „sie mit unheimlich viel Leidenschaft gespielt haben“, wie HFC-Trainer Sven Köhler sagte.

Dabei hätte das Derby nicht besser beginnen können für ihn und seine Elf. Bereits nach 27 Sekunden traf Osayamen Osawe zur Führung. Und nur eine Viertelstunde nach dem ersten HFC-Tor dieser Saison kam es noch besser: Magdeburgs Ahmed Waseem Razeek musste mit Gelb-Rot vom Platz. „Bis zum Platzverweis haben wir den Fußball gespielt, den du in Magdeburg spielen musst, um zu bestehen“, analysierte Köhler, der seiner Startelf aus dem starken DFB-Pokal-Spiel gegen Braunschweig das Vertrauen schenkte. „Aber danach haben wir die Zielstrebigkeit vermissen lassen. Die Sicherung in der Defensive war auch nicht gut.“

So traf Magdeburg noch vor dem Pausenpfiff zum Ausgleich und eine Viertelstunde vor dem Schluss sogar zum Sieg. Beide Treffer erzielte Christian Beck.

Beck ist genau der Stürmer, wie ihn der HFC derzeit vermisst. „Wir haben einige psychologische Problemkinder in der Mannschaft“, sagte Michael Schädlich, „wenn sie nicht bald die Kurve kriegen, könnten sie uns Probleme bereiten.“ Namen wollte der Präsident zwar nicht nennen, meinte aber vielsagend: „Was das Durchsetzungsvermögen der Stürmer betrifft, haben wir große Nachteile.“

HFC vergisst seine Tugenden

Doch es war eine geschlossen schlechte Mannschaftsleistung nach dem Platzverweis. Der HFC verpasste es, sich Möglichkeiten herauszuspielen. Geschweige denn solche zu nutzen. Die Magdeburger Konter waren gefährlicher. Und deshalb fühlte sich Schädlich vor 20 912 Zuschauern an frühere, bessere Zeiten erinnert: „Was uns in der Vergangenheit stark gemacht hat, war auch mal mit viel Kampf die Null zu halten und durch geschicktes Konterspiel ein Tor zu machen. Diese Tugenden sind aber alle weg, sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung.“

Stattdessen nahm der Präsident drastische Worte in den Mund, um das Spiel des HFC zu beschreiben: „Überheblichkeit“ und „Arroganz“. Teilweise habe das Team in den Eins-gegen-Eins-Situationen „wie eine Jugendmannschaft“ agiert.

Was dem HFC vor einer beeindruckenden Derby-Kulisse an Leidenschaft fehlte, besaß Magdeburg. „Die Mannschaft hat eine tolle Moral und da bin ich auch besonders stolz drauf, dass wir uns gegen alle Widerstände gewehrt haben“, freute sich FCM-Trainer Jens Härtel. „Das ist genau das, was den Magdeburger Fußball auszeichnet: Mit viel Herz zu spielen.“

Dieses Herzblut fehlte dem HFC. Den unbedingten Willen gegen spielerisch keinesfalls bessere Gegner zu gewinnen, spürte niemand. Die emotionalere Mannschaft setzte sich durch. Oder wie es Michael Schädlich formulierte: „Der Aufsteiger hat die Euphorie, er hat die Leidenschaft - und wir haben die Arschkarte.“

Quelle: MZ

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Was tun, Herr Köhler?


Halles Ivica Banovic (l) geht nach dem Spiel über den Platz. Magdeburg gewinnt gegen Halle mit 2:1.

Zu Beginn der Drittliga-Saison enttäuschte Tabellenletzter Halle gegen den Zweitplatzierten Magdeburg durch wenig Kreativität und fehlende Konstanz. Diskussionsstoff lieferten auch Köhlers Entscheidungen. Ein Kommentar von Max Ohlert.

Was tun, Herr Köhler? Der Hallesche FC steht bereits am dritten Spieltag der Drittliga-Saison 2015/2016 am gefühlten Abgrund. Nicht nur, weil der Verein mit null Punkten und 1:6-Toren auf dem letzten Tabellenplatz festsitzt. Nicht nur, weil die Hallenser zudem unnötig aus dem DFB-Pokal ausgeschieden sind. Und nicht nur, weil es dem stolzen HFC nicht gelungen ist, ein frühes 1:0 gegen zehn Magdeburger in den ersten Punktgewinn der Saison umzumünzen. Nein, die bitterste Pille für den HFC ist, dass aktuell nichts darauf hindeutet, dass sich an der katastrophalen Situation in den kommenden Spielen irgendetwas ändern könnte.

Unverständnis über Torwarttausch

Sven Köhler kennt schwere Situationen in Halle. In seiner ersten Drittliga-Saison blieb er mit dem HFC in zehn Spielen in Folge sieglos. Im Folgejahr verlor Köhlers Mannschaft sogar die ersten vier Spiele und erzielte ebenfalls nur ein Tor. Und in der vergangenen Saison verlor der Hallesche FC zehn seiner neunzehn Heimspiele. Jedes Mal gab es heftigen Gegenwind von den Rängen, jedes Mal fiel dem dienstältesten Trainer des deutschen Profifußballs eine Lösung für die Misere ein.

Nun wirkt Köhler zum ersten Mal komplett macht- und ratlos. Und eröffnet sich nebenbei unnötige Baustellen. Auf der Torhüterposition nahm er ohne Grund die zuverlässige Nummer eins Lukas Königshofer aus dem Tor und ersetzte ihn durch den zweifellos talentierten Fabian Bredlow. Begründung: Königshofer sei in den ersten beiden Spielen etwas unsicher gewesen. Unmittelbar nach dem Kiel-Spiel wurde die Schuld an den Gegentoren noch bei den Innenverteidigern gesucht, im Zuge dessen kam mit Jonas Acquistapace der nominell fünfte Abräumer – ungeachtet dessen, dass mit Dominic Rau und Max Barnofsky noch zwei weitere gelernte Innenverteidiger zur Verfügung stehen.

Keine Kreativität im Spielaufbau

Köhler und HFC-Manager Ralph Kühne sorgten mit diesem Transfer nicht nur für Verunsicherung bei ihren Verteidigern, sondern ließen dabei auch völlig außer Acht, dass das größte Problem in der Mannschaft die fehlende Kreativität im Spielaufbau ist. Tobias Müller spielt bisher keine Rolle, Dorian Diring komplett unter den Erwartungen. Björn Ziegenbein hatte seine besten Spiele in Halle keinesfalls als Regisseur sondern als offensiver box-to-box-Mittelfeldspieler und Selim Aydemir fällt es nach wie vor schwer, gute Leistungen über einen längeren Zeitraum als ein oder zwei Spiele zu zeigen.

Die sportliche Führung des HFC betonte dennoch in den letzten Wochen, an das Potenzial der Kreativspieler zu glauben – nur wie lange ist man bereit zu warten, bis der Knoten platzt? Die Niederlage in Magdeburg wiegt bereits schwer, doch nun kommen Wiesbaden und Münster nach Halle und der HFC reist in anderthalb Wochen zum nächsten Prestigeduell nach Dresden. Und keine Ausnahme, sondern die Regel im Profifußball ist nach wie vor, dass bei anhaltend schlechten Leistungen nicht die Spieler ausgetauscht werden, sondern über kurz oder lang der Trainer. Was tun, Herr Köhler?

Quelle: MZ

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Keine Zeit für Eitelkeit

Drittliga-Schlusslicht Hallescher FC enorm unter Druck


Kehrt HFC-Kapitän Tim Kruse gegen Wehen Wiesbaden wieder in die Startelf zurück?

HFC-Kapitän Tim Kruse möchte dem niedergeschlagenen Drittligisten aus Halle aus der Krise helfen. Zuletzt kam der 32-jährige Mittelfeldmann allerdings nur zu Kurzeinsätzen.

Immer schneller hetzte Tim Kruse am Dienstagvormittag über die gelben Felder. Auf dem Speedcourt der Sportklinik Halle tobte sich der Kapitän des Halleschen FC mit seinen Mitspielern so richtig aus. Und weil der Blick aus dem Fenster andauernden Regen offenbarte, kam dieser Reaktions- und Schnelligkeitstest äußerst gelegen. „Kurz und knackig“, beschrieb Kruse das Training im Nachhinein. Gut, um alle Emotionen nach den frustrierenden ersten Saisonwochen rauszulassen. Aber Kruse meinte auch: „Man muss im Moment ein bisschen mit Bedacht agieren.“

Zwischen locker und konzentriert

Ein Satz, bezogen vor allem auf seine persönliche Situation. Als 32 Jahre alter Mittelfeldmann hat Tim Kruse schon einiges erlebt. Im Sommer haben ihn seine Mitspieler erneut zum Kapitän gewählt. Gemeinsam mit den anderen Routiniers wie Marco Engelhardt oder Ivica Banovic sehen die Verantwortlichen des HFC auch ihn in der Pflicht. So bekräftigten es sowohl Präsident Michael Schädlich als auch Manager Ralph Kühne nach dem 1:2 im Derby beim 1. FC Magdeburg (die MZ berichtete). Kruse versteht das: „Klar, wir sind in dieser Situation besonders gefordert.“

Und das nicht nur auf dem Platz. Abseits davon gilt es ebenfalls, die junge Mannschaft zu führen - alles andere als eine leichte Aufgabe. „Das ist ein zweischneidiges Schwert“, meint der Kapitän, „auf der einen Seite ist es wichtig, locker zu bleiben. Bei mir klappt das, ich kann auch mal einen Spaß machen und mich danach wieder voll konzentrieren. Nur ist es manchmal schwer einzuschätzen, wie das bei anderen ist.“
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Ein heikler Spagat, weshalb Kruse seine Rolle nach dem katastrophalen Saisonstart eher darin sieht, „beruhigend zu wirken“. In Einzelgesprächen mit Spielern, „bei denen ich das Gefühl habe, dass sie ein wenig überdreht sind“.

Doch auch für den Ernst der Lage muss sensibilisiert werden. Null Punkte aus drei Partien, letzter Tabellenplatz - Ivica Banovic verkündete deshalb gleich nach der Pleite beim 1. FC Magdeburg: „Wir stecken zu einhundert Prozent im Abstiegskampf.“

Gegen Magdeburg wurde der Kroate nach 64 Minuten ausgewechselt. Tim Kruse, der sich wie schon im DFB-Pokalspiel gegen Braunschweig zunächst auf der Bank wiedergefunden hatte, kam ins Spiel. Es war ein positionsgetreuer Wechsel beim Stand von 1:1 in Überzahl, den nicht alle Beobachter verstehen konnten. Der Kapitän, dessen Binde Marco Engelhardt übernommen hatte, aber freute sich. Natürlich.

Nach einem schwachen Auftritt beim 0:2 gegen Holstein Kiel vor zweieinhalb Wochen stand er nicht mehr in Sven Köhlers Stammelf, was ihn zwar „sauer“ machte, aber: „Im Moment geht es nicht um persönliche Eitelkeiten. Es gibt gerade viel Wichtigeres als meine Situation. Wenn ich ins Spiel gekommen bin, habe ich versucht der Mannschaft zu helfen.“ Dass Kruse trotzdem hofft, am Sonnabend im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden wieder von Anfang an auf dem Platz zu stehen, muss er nicht explizit erwähnen.

Kruse stärkt Köhler den Rücken

Die Mannschaft braucht einen konzentrierten Taktgeber im Mittelfeld, das wurde in den vergangenen Partien mehr als deutlich. Weder Kruse noch Banovic oder Dorian Diring konnten diesen Part bislang in all seinen Facetten einnehmen und die Erwartungen erfüllen. „In Magdeburg haben wir uns nach dem Platzverweis einlullen lassen“, meint Tim Kruse, der sich aber gegen die Behauptung wehrt, seine Mannschaft habe Probleme damit, das Spiel organisieren zu müssen. „Wir haben das in den ersten 20 Minuten gut gemacht. Warum wir unsere Trümpfe dann so leichtfertig aus der Hand gegeben haben, ist eine gute Frage.“

Auf eine andere Frage hat Kruse dagegen eine klare Antwort: Erreicht der Trainer seine Mannschaft noch? „Na klar“, sagt der Kapitän, „diese Diskussion jetzt aufzumachen, wäre absolut unangebracht.“

Quelle: MZ

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Papa Ibou Kébé im Probetraining

HFC testet 25-jährigen Angreifer aus Frankreich



In Halle befindet sich am Mittwochvormittag ein Stürmer im Probetraining. Der 25-jährige Franzose ist derzeit vereinslos und machte in verschiedenen Testspielen mit Toren auf sich aufmerksam.


Beim Halleschen FC steht am Mittwoch der Angreifer Papa Ibou Kébé mit auf dem Trainingsplatz. Der 25-Jährige absolviert ein Probetraining in Halle und will sich für einen Vertrag bei den Rot-Weißen empfehlen. Der gebürtige Franzose war zuletzt beim französischen Drittligisten SR Colmar unter Vertrag und spielte in der vergangenen Woche bereits beim Drittliga-Ligakonkurrenten FC Hansa Rostock vor.

Auch beim Zweitligisten FSV Frankfurt bestritt der gebürtige Straßburger ein Probetraining und machte in Testspielen mit einigen Toren auf sich aufmerksam. Der 1, 85 Meter große Papa Ibou Kébé ist derzeit vereinslos.

Quelle: MZ

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HFC - Wiesbaden

Jonas Acquistapace soll für eine stabile Abwehr sorgen



Jonas Acquistapace beim Training am Mittwoch

Jonas Acquistapace wird am Sonnabend wohl erstmals in der Startelf stehen. Gegen Ex-Verein SV Wehen Wiesbaden soll er für Stabilität und Punkte sorgen.

So ganz genau kennt Jonas Acquistapace die Antwort nicht. Sein Nachname ist italienisch, doch er selbst beherrscht die Sprache überhaupt nicht. Seine Familie stammt zwar ursprünglich aus Italien. Aber: „Wir wohnen seit 100 Jahren in Deutschland, also seit sechs Generationen“, erzählt der Innenverteidiger beim Fußball-Drittligisten Hallescher FC. Er weiß also nicht so ganz genau, was sein Name bedeutet. Aber frei übersetzt, so erzählt er, heißt es soviel wie „Friedensbringer“.

Nun ist der Hallesche FC weit weg von dramatischen Zuständen. Unruhige Zeiten aber sind es fraglos am Erdgas Sportpark. Drei Spiele, drei Niederlagen. Null Punkte. Letzter Tabellenplatz. Eine erschütternde Momentaufnahme. Für alle Beteiligten.

Mit Acquistapace kommt von außen ein Spieler, der mit Unbefangenheit frischen Wind in die Mannschaft bringen könnte. Und die Chancen, dass der 26-Jährige am Sonnabend zu seinem ersten Einsatz für seinen neuen Klub kommt, stehen prima. „Er ist defensiv sehr stabil. Die Chancen, dass er beginnt, sind da“ , sagt Trainer Sven Köhler.

Viel Erfahrung

Der Coach weiß um die Vorzüge des Mannes aus Nordrhein-Westfalen, der zuletzt beim Drittliga-Konkurrenten SV Wehen Wiesbaden unter Vertrag stand. Er ist fit, schnell und beweist Übersicht. Der Eindruck beim einstündigen Testspiel Elf gegen Elf am Mittwoch war vielversprechend. Acquistapace kickte da in der zu erwartenden Startmannschaft, wird also wohl gegen Wehen spielen. Er soll neben Marco Engelhardt Sicherheit zurückbringen.

Acquistapace hat auch trotz seiner erst 26 Jahre schon einiges erlebt. Eine Situation wie beim HFC? Das „erlebe ich nicht zum ersten Mal“, sagt er. Die Kluft zwischen den Erwartungen und der Realität auf dem Platz hat er auch schon beim VfL Bochum gehabt. Da forderten die Fans vordere Platzierungen. In seiner Zeit von 2011 bis 2014 beim Zweitligisten spielte der Klub dann aber gegen den Abstieg.

Er weiß also auch, was beim HFC gerade passiert. Und er glaubt, dass Rot-Weiß nicht zu den spielerisch schlechteren Teams der Liga gehört. Acquistapace hat den HFC in Cottbus gesehen. „Das Spiel musste man nicht verlieren“, sagt er. Im Pokalspiel gegen Eintracht Braunschweig war er im Stadion. „Da war der HFC die bessere Mannschaft. Das Spiel hätten sie gewinnen müssen. Am Ende sind es immer nur Kleinigkeiten, die entscheiden.“

Dass der HFC grundsätzlich das Potenzial für einen Platz zwischen Platz vier und acht hat, davon ist er überzeugt. „Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken. Das ist kontraproduktiv. Wir haben eine gute Mischung zwischen jungen und erfahrenen Spielern.“

Zu Gast bei Florian Brügmann

Zu den jüngeren Spielern in der Truppe gehören auch Sören Bertram und Florian Brügmann. Beide kennt Jonas Acquistapace bereits vom VfL Bochum. In der Saison 2012/2013 trugen alle drei das blau-weiße Trikot. „Wir haben viel zusammen gemacht in Bochumer Zeiten“, erzählt Acquistapace. „Wir sind zusammen in die Stadt gegangen, haben einen Kaffee getrunken.“ Zwischen zwei Trainingseinheiten gingen die Spieler auch schon einmal zusammen Mittagessen.

Daher ging das Einleben in Halle für den Neuzugang auch schnell. „Ich habe die ersten Nächte bei Flo geschlafen“, sagt Acquistapace. Bei Brügmann daheim stand ihm ein Gästezimmer zur Verfügung. „Er hat mir das angeboten, damit ich die ersten Tage keinen Stress habe und in Ruhe ankommen kann.“

Inzwischen wohnt er auf der Silberhöhe. Der nächste Schritt ist eine eigene Wohnung. Auch Acquistapaces Freundin soll dann mit nach Halle ziehen. Sie studiert noch Spanisch und Mathe auf Lehramt, liegt aber „in den letzten Zügen“, wie Acquistapace sagt.

Die Nähe ist ihm wichtig. Die Distanz zu Freundin und Familie war auch ein Grund, warum er in der Saison 2014/2015 nach einem halben Jahr bei Omonia Nikosia auf Zypern wieder die Koffer packte und nach Deutschland zurückkam. Zum SV Wehen Wiesbaden. „Ich war da allein“, sagt er. In Halle will er sich nun eine neue Wohlfühl-Atmosphäre schaffen. Und seine Hilfe ist willkommen für einen Sieg am Samstag. Schließlich ist er der Mann, der friedliche Zeiten bringen soll.

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Hallescher FC gegen SV Wehen Wiesbaden

Wird es wieder torreich?


Viel Pech! Im letzten Spiel sorgte ein Eigentor des Hallenser Marcel Franke (jetzt Greuther Fürth) für die Vorentscheidung.

Im Schnitt fielen in den bisherigen Aufeinandertreffen des Halleschen FC und des SV Wehen Wiesbaden fast drei Tore pro Spiel. In dieser Saison haben beide Teams aber erst einmal getroffen. Ändert sich das am Samstag?

Am Samstag um 14 Uhr unternimmt der Hallesche FC im heimischen Erdgas-Sportpark einen erneuten Versuch, die ersten Punkte der Saison einzufahren. Gegner ist der SV Wehen Wiesbaden.

Ausgangslage:
Beide Mannschaften hatten einen Saisonstart zum Vergessen. Während der Hallesche FC mit null Punkten und lediglich einem Törchen auf dem letzten Platz der Tabelle rangiert, haben die Wiesbadener immerhin schon drei Punkte gesammelt, diese allerdings allesamt nach einem müden Unentschieden. Gegen Aufsteiger Würzburg und Rot-Weiß Erfurt gab es ein 0:0, gegen die U23 von Mainz 05 konnte immerhin das erste Saisontor gefeiert werden, am Ende stand es aber 1:1. Viel zu wenig für den Daueraufstiegskandidaten, der vor der Saison, mal wieder, einen Umbruch vollzog und mit Neu-Trainer Sven Demandt nun endlich ganz oben angreifen will. Der HFC hat seinerseits saisonübergreifend die letzten sieben Ligaspiele allesamt verloren.

Daten und Fakten:
Der HFC und der SV Wehen Wiesbaden trafen bisher nur in der 3. Liga aufeinander. In den sechs absolvierten Spielen haben die Hessen eine etwas bessere Bilanz, dreimal gingen sie siegreich vom Platz. Dazu kamen zwei HFC-Siege und ein 1:1-Unentschieden beim ersten Aufeinandertreffen. Danach wurde es torreich: Im Schnitt drei Tore fielen pro Spiel zwischen den beiden Kontrahenten, die meisten beim 3:1-Heimsieg des HFC in der vergangenen Saison. Es war zugleich der erste Heimsieg der Hallenser in der Saison 2014/2015.

Personalien:
Ganz ohne Verletzte beendete der Hallesche FC das Derby in Magdeburg nicht. Vorlagengeber Björn Ziegenbein musste noch während der ersten Halbzeit das Feld verlassen, fällt nun auch, wie Toni Lindenhahn, für das Spiel gegen Wiesbaden aus. Eine Konstellation, die man - leider - schon aus der vergangenen Saison kennt. Die Gäste müssen definitiv auf Nils-Ole Book (Knie-OP) und Neuzugang Fabian Franke (Achillessehnen-OP) verzichten, hinter Kapitän Kevin Pezzoni (Muskelprobleme) steht ein Fragezeichen.

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HFC gegen SV Wehen Wiesbaden


Zweite Hälfte sichert HFC den Sieg



Erster Heimsieg in der Saison 2015/2016: Der Hallesche FC gewinnt am 22. August 2015 mit 3:0 gegen Wehen Wiesbaden.

Der Hallesche FC besiegt den SV Wehen Wiesbaden in einem über weite Strecken schwachen Drittligaspiel mit 3:0 (1:0).

Die ersten Punkte der Saison 2015/2016 bejubelte der Hallesche FC am Samstag im heimischen Erdgas-Sportpark. Gegen den SV Wehen Wiesbaden siegten die Hallenser mit 3:0 (1:0). Die Tor erzielten Florian Brügmann mit seinem ersten Drittligator (35.), sowie im zweiten Durchgang Sören Bertram (63.) und Timo Furuholm (66.).

Das hohe Ergebnis verdeckte dabei etwas den äußert mageren Charakter des Spiels. Beide Mannschaften leisteten sich über den gesamten Spielverlauf hinweg zahlreiche grobe Fehler im Spielaufbau. Am Ende zeigten sich die Hausherren in der zweiten Hälfte jedoch abgezockter und nutzten ihre wenigen Chancen.

Ausgangslage

Beide Mannschaften erlebten zuvor einen Saisonstart zum Vergessen. Während der Hallesche FC mit null Punkten und lediglich einem Törchen auf dem letzten Platz der Tabelle rangierte, hatten die Wiesbadener immerhin schon drei Punkte gesammelt, diese allerdings allesamt nach einem müden Unentschieden. Gegen Aufsteiger Würzburg und Rot-Weiß Erfurt gab es ein 0:0, gegen die U23 von Mainz 05 konnte immerhin das erste Saisontor gefeiert werden, am Ende stand es aber 1:1. Der HFC hatte seinerseits saisonübergreifend die letzten sieben Ligaspiele allesamt verloren. Hoffnung weckte lediglich die Bilanz der beiden Mannschaften gegeneinander. Im Schnitt drei Tore fielen pro Spiel zwischen den beiden Kontrahenten, die meisten beim 3:1-Heimsieg des HFC in der vergangenen Saison. Es war zugleich der erste Heimsieg der Hallenser in der Saison 2014/2015

Personalien

Ganz ohne Verletzte beendete der Hallesche FC das Derby in Magdeburg nicht. Vorlagengeber Björn Ziegenbein musste noch während der ersten Halbzeit das Feld verlassen und fiel nun auch, wie Toni Lindenhahn, für das Spiel gegen Wiesbaden aus. Eine Konstellation, die man - leider - schon aus der vergangenen Saison kannte. Die Gäste mussten auf Nils-Ole Book (Knie-OP) und Neuzugang Fabian Franke (Achillessehnen-OP) verzichten, hinter Kapitän Kevin Pezzoni (Muskelprobleme) stand lange ein Fragezeichen.

Aufstellung und Taktik

Sven Köhler hatte es bereits vor dem Spiel angekündigt und tatsächlich stand Neuzgang und Ex-SVWW-Spieler Jonas Acquistapace ausgerechnet gegen seine ehemaligen Kollegen in der HFC-Startelf. Zudem erfolgte bei den Hallensern ein „Routiniertausch“: Tim Kruse ersetzte Ivica Banovic im zentralen Mittelfeld. Den verletzten Björn Ziegenbein ersetzte erwartungsgemäß Sören Bertram. In diesem etwas beweglicheren 4-4-2-System ließ sich Timo Furuholm oft in die Tiefe fallen, während Osayamen Osawe wie gewohnt auf Konter lauerte. Dorian Diring absolvierte als beweglicher, zentraler Mittelfeldspieler seine bisher beste Partie für den HFC, bewegte sich viel und war stets anspielbar.

Auch bei den Gästen aus Wiesbaden gab es Überraschungen. Topstürmer Patrick Mayer musste nach schwachen ersten Auftritten im schwarz-roten Trikot zunächst auf der Bank Platz nehmen. Ihn ersetzte Kevin Schindler. Die Wiesbadener ließen ihre zwei Stürmer und zwei Flügelspieler häufig die Positionen tauschen und versuchten sich am Kurzpassspiel, leisteten sich allerdings, wie auch der HFC, zahlreiche Fehler im Spielaufbau.

Spielverlauf und Analyse

Regionalligastimmung im Erdgas-Sportpark. Lediglich 5.008 Zuschauer hatten sich in das Stadion des Halleschen FC verlaufen und sahen zunächst fußballerische Schonkost. Dabei hätten die Gäste nach 26 Sekunden eigentlich führen müssen, denn nach einem schönen Blacha-Zuspiel nahm Schnellbacher den Ball direkt, bezwang Fabian Bredlow und sah den Ball dann um Millimeter am Pfosten vorbeirollen.

Das wollte der HFC nicht auf sich sitzen lassen und Timo Furuholm zog in der 3. Minute einfach mal aus der Distanz ab. Der Ball segelte allerdings deutlich über das Tor. Danach Regionalligastimmung auch auf dem Rasen. Zahlreiche Fehler prägten das Spiel beider Mannschaften, so kam auch die vielleicht beste HFC-Kombination der ersten Hälfte keinen Abschluss. Engelhardt hatte den Ball gut aus der Tiefe auf Dorian Diring weitergegeben, der die Kugel nach schöner Einzelleistung an Furuholm weiterleitete, der letzten Endes geblockt wurde (9.)

So dauerte es bis zur 35. Minute ehe die halleschen Fans nicht nur eine echte Torchance, sondern sogar das 1:0 ihres HFC bejubeln konnten. Zuvor war Furuholm zum Abschluss gekommen, war aber von SVWW-Keeper Kolke abgeblockt worden. Kolke faustete die Kugel allerdings direkt zu Florian Brügmann, der nicht lange fackelte und den Ball trocken zum 1:0 ins Netz schoss (35.)

Kurz vor dem Pausenpfiff wurde es aber auch nochmal auf der Gegenseite gefährlich. Nach einem Wiesbadener Freistoß köpfte der Ex-Wiesbadener Jonas Acquistapace den Ball fast ins eigene Netz, die Kugel rollte letzten Endes knapp am Pfosten vorbei.

In der zweiten Hälfte zeigten sich die Gastgeber dann durchaus fordernder, während die Wiesbadener ihre Fehlpassquote eifrig ausbauten. So kam der Hallesche FC, anders als noch im ersten Durchgang, zu einigen guten Chancen, konnte diese aber zunächst nicht nutzen. In der 50. Minute prüfte Timo Furuholm mit einem krachenden Schuss Torwart Kolke, eine Minute später scheiterte Sören Bertram ebenfalls am Wiesbadener Keeper.

Symptomatisch für das Spiel, dass ein Wiesbadener Fehler die Partie vorentschied. Nach einem Bertram-Freistoß, der ganz klar Kolkes Aufgabe gewesen wäre, fühlten sich weder SVWW-Verteidiger, noch Kolke selbst für den Ball verantwortlich und die Kugel segelte in Seelenruhe ins linke obere Eck. Der HFC führte plötzlich mit 2:0 (63.).

Die Wiesbadener brachten mit Patrick Mayer noch einmal einen gestandenen Stürmer, doch eine letzte Konterchance reichte dem nun deutlich selbstbewussteren HFC, um die Entscheidung herbeizuführen. Osawe tankte sich auf der linken Seite kompromisslos durch die Gästeabwehr, seine eher schwache Hereingabe donnerte Furuholm dann in bester Knipsermanier ins Netz (66.).

Das Spiel war danach gelaufen. Der HFC verwaltete die Führung nun routiniert, während den Gästen sowohl Ideen als auch der Wille fehlte, an dem Ergebnis noch etwas zu verändern.

Ausblick

Der Sieg gegen den SV Wehen Wiesbaden war zugleich der Auftakt einer englischen Woche in der am Mittwoch die Auswärtsfahrt nach Dresden (20.30 Uhr) auf dem Programm des HFC steht. Die starken Dresdener wollen dabei die 2:3-Heimniederlage gegen die Rot-Weißen aus der letzten Saison unbedingt vergessen machen. Am Samstag darauf geht es im heimischen Erdgas-Sportpark dann gegen Preußen Münster (14 Uhr).

Statistik

Hallescher FC – SV Wehen Wiesbaden 3:0 (1:0)

Hallescher FC: Bredlow - Rau, Acquistapace, Engelhardt, Brügmann - Pfeffer, Kruse, Diring, Bertram - Furuholm, Osawe.

SV Wehen Wiesbaden: Kolke - Wein, Dams, Geyer, Vitzthum - Blacha, P. Funk, Mende, Lorenz - Schindler, Schnellbacher.

Einwechslungen: 64. Banovic für Kruse, 81. Aydemir für Osawe, 86. Jansen für Diring – 60. Mayer für Schnellbacher, 60. Mintzel für Vitzthum, 75. Lindner für Blacha.

Tore: 1:0 Brügmann (35.), 2:0 Bertram (63.), 3:0 Furuholm (66., Osawe).

Chancen: 9:2 (2:2), Ecken: 8:2 (5:2).

Schiedsrichter: Peter Sippel (München), Gelbe Karten: Kruse (49.), Engelhardt (65.) - Funk (69.).

Zuschauer: 5.008 im Erdgas Sportpark in Halle

Quelle: MZ

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HFC-Stürmer Timo Furuholm

"Ich bin nicht Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo"



Ein Blick des Willens: Timo Furuholm trifft zum 3:0-Endstand gegen den SV Wehen Wiesbaden. Es ist sein erstes Saisontor.

Nach seinem ersten Saisontor beim Sieg gegen Wiesbaden wirkt Timo Furuholm befreit. Wie der Angreifer des HFC mit der Torflaute umgegangen ist.

Timo Furuholm saß am Samstagabend auf seiner Couch und genehmigte sich einen großen Schluck. Der Stürmer des Halleschen FC hatte gleich zwei Gründe dafür: den ersten Saisonsieg gegen Wehen Wiesbaden und sein erstes Saisontor. Also griff der Finne zur Flasche, besser gesagt zum Tetrapack. Anstatt Champagner gab es Kokosnusswasser. „Das ist mein geheimer Zaubertrank“, scherzte er später, „damit kann ich schneller rennen.“

„Ich bin nicht Cristiano Ronaldo“

In Wahrheit sagte seine Art, das doppelte Debüt zu feiern, viel aus über seine aktuelle Situation. Eine große Last ist von ihm abgefallen, Grund zum Überschwang aber gibt es nicht. Als es beim HFC in den vergangenen Wochen kriselte, stand Furuholm oft in der Kritik. Wenn auch indirekt, weil der Klub nach drei Pflichtspielen ohne eigenen Treffer einen neuen Top-Torjäger suchte. Dabei hatte Furuholm seinen Vertrag erst am Ende der vergangenen Saison bis zum 30. Juni 2017 verlängert.

Die vergangenen Wochen nagten an ihm. „Wenn du nicht punktest, wird die Last auf deinen Schultern immer größer.“ Zumal das Umfeld, die Fans von Furuholm gefühlt immer ein bisschen mehr erwarten als vom Rest des Teams. Im Training vor dem Wiesbaden-Spiel war eine Szene symptomatisch, als er aus aussichtsreicher Position über das Tor schoss und die versammelte Trainingskiebitz-Schar geschlossen mit den Händen über dem Kopf aufstöhnte.

„Das muss mir egal sein“, sagt Timo Furuholm, denn: „Wenn ich anfangen würde, mir so etwas zu Herzen zu nehmen, wäre das ein schlechter Weg. Ich bin nicht Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo, deswegen spiele ich auch in der dritten und nicht in der ersten Liga. Aber natürlich ist es meine Aufgabe, mir Gedanken zu machen, wenn wir keine Tore schießen.“

Sein Treffer zum 3:0-Endstand gegen Wiesbaden kam zum richtigen Zeitpunkt. Osayamen Osawe hatte ihn nach einem starken Solo hervorragend in Szene gesetzt. Und der Finne wirkte befreit, nachdem er entschlossen eingeschoben hatte. „Mit drei Punkten aus vier Spielen sind wir nicht zufrieden. Aber jetzt müssen wir nicht mehr so viel über die Situation reden und können nach vorne schauen auf Dresden.“

Die morgige Partie beim Tabellenführer weckt bei Timo Furuholm gute Erinnerungen. Im März dieses Jahres erzielte er beim 3:2-Erfolg in Dresden einen Treffer. „Wenn wir clever und mit Herz spielen, sehe ich keinen Grund, warum wir dort nicht wieder gewinnen sollten.“ Timo Furuholm wird dabei eine andere Rolle spielen als damals. Zuletzt agierte er als Mann hinter Angreifer Osayamen Osawe. „Ich kann diese Position sicherlich nicht so spielen, wie sie Andy Gogia gespielt hat“, sagt er, „aber ich versuche Osayamen im Angriff und die Mittelfeldspieler im Defensivverhalten zu unterstützen.“ Tatsächlich erkämpfte sich Furuholm gegen Wiesbaden in der Rückwärtsbewegung den einen oder anderen Ball.

Nach vergebenen Möglichkeiten hatte er zu Beginn des Spiels noch gewohnt wild gestikuliert. Furuholm lebt seine Gefühle nach außen. Manche kritisierten das. „In guten Zeiten, wenn ich treffe, heißt es, dass ich voller Emotionen bin und zeige, dass ich unbedingt gewinnen will“, weiß der Finne aus Erfahrung, „wenn ich aber nicht treffe, werden mir diese Seiten meiner Persönlichkeit als Schwächen ausgelegt.“ Ein bisschen versteht Furuholm das sogar: „Die Fans kommen jeden Samstag ins Stadion und kaufen ihr Ticket. Es ist ihr gutes Recht, uns zu bewerten.“ Aber: „Ändern werde ich mich trotzdem nicht. Sonst wäre ich nicht mehr ich selbst.“

25 Saisontore von Brügmann?

Timo Furuholm, der mit seiner Frau Anni und der anderthalb Jahre alten Tochter in Halle lebt, bleibt Timo Furuholm. Mit allen Ecken und Kanten. Und, so hofft er, mit noch mehr Saisontoren. Wobei, der Finne lacht: „Von mir aus kann auch unser Linksverteidiger Florian Brügmann 25 Tore schießen, solange wir gewinnen.“

Ein großer Schluck Kokosnusswasser könnte helfen. „Ich habe das vor zwei Jahren eine Zeit lang immer getrunken und jetzt wieder damit angefangen. Bei dem warmen Wetter ist das gut für den Körper“, erklärt Timo Furuholm. „Ich versuche einfach alles, um bereit zu sein.“

Quelle: MZ

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Tobias Müller beim Halleschen FC

Vom Shootingstar zum Reservisten



Tobias Müller konnte im HFC-Trikot bisher selten glänzen.

Tobias Müller hat sich beim Halleschen FC noch nicht durchsetzen können. Dabei war er beim heutigen Gegner Dynamo Dresden schon einmal auf dem Weg zum Star.

Tobias Müller fühlt sich ertappt. Sofort stellt der Stürmer des Halleschen FC seine Apfelschorle auf den Tisch. Er grinst. „Immer, wenn mir jemand diese Frage stellt“, sagt er, „dann bin ich sauer auf mich selbst.“

Die Frage ist eigentlich banal. Ob er neben dem Fußball noch studiert? Doch er muss ehrlich zugeben: „Ich habe mir bestimmt schon ein Jahr lang vorgenommen, ein Fernstudium zu beginnen. Aber bislang habe ich noch nicht den richtigen Studiengang gefunden. Und irgendwie habe ich das auch immer ein bisschen aufgeschoben.“ Nun sitzt der 22 Jahre alte Fußball-Profi in einem Innenstadt-Café und meint: „Ich sollte das jetzt ernsthaft in Angriff nehmen.“

Vom Shootingstar zum Reservisten

Böse Zungen würden behaupten, dass sich Tobias Müller schleunigst um ein Studium bemühen sollte, weil es auf dem Fußballplatz zurzeit so gar nicht läuft. Dabei ist vielleicht sogar das genaue Gegenteil richtig: Eine Abwechslung neben dem Sport könnte ihm helfen, zurück zu alter Stärke zu finden. Denn: „Ich bin ein Typ, dem es gut tut, sich abseits des Platzes mit etwas anderem zu beschäftigen. Wenn sich mein Leben 24 Stunden nur um Fußball drehen würde, wäre ich nicht glücklich.“ Um das nicht falsch zu verstehen: Er liebt den Sport. Aber: „Es kann nicht schaden, auch andere Sachen wahrzunehmen.“

Der Sommerneuzugang des HFC wurde in der Drittliga-Saison bislang nur zweimal eingewechselt, 32 Minuten stand er auf dem Platz. Im DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Braunschweig saß er sogar nur auf der Tribüne. „Das ist das schlimmste Gefühl für einen Fußballer“, gibt der 22-Jährige zu, „wenn dir der Trainer das mitteilt, ist es schon sehr frustrierend.“

Für Tobias Müller liefen die vergangenen zwei Jahre häufiger ziemlich frustrierend. In der Spielzeit 2013/2014 machte er für Dynamo Dresden kein Spiel über 90 Minuten. Auch in der vergangenen Saison wurde es kaum besser, ein Syndesmosebandriss setzte ihn drei Monate außer Gefecht.

Heute kehrt er mit seinem neuen Klub nach Dresden zurück. Dorthin, wo er einst als Shootingstar gefeiert wurde. In der Rückrunde der Zweitliga-Spielzeit 2012/2013 wurde Müller vom damaligen Dynamo-Trainer Peter Pacult ins kalte Wasser geworfen - und trumpfte auf: vier Tore und drei Vorlagen. Tobias Müller wurde gefeiert, Dresden sicherte sich den Klassenerhalt. „Das war eine sehr aufregende und prägende Zeit für mich“, sagt der Angreifer. Eine Zeit, in der alles so einfach war. „Da hieß es nur: Fußball spielen und den Kopf ausschalten. Ich denke, das ist bei vielen jungen Spielern so, von denen nichts erwartet wird und die einfach ins kalte Wasser geworfen werden.“ Kein Druck, keine Last, keine Erwartungen. Wobei: „Ich würde nicht sagen, dass ich ein Problem damit habe, mit Druck umzugehen.“

Extraschichten im Kraftraum

Aber in den vergangenen zwei Spielzeiten hat sich etwas verändert. Das weiß auch Tobias Müller. „Mir ist diese Selbstverständlichkeit, diese Lockerheit und vielleicht auch ein bisschen Selbstbewusstsein abhanden gekommen.“ Aber ein Kopfproblem? Müller lächelt. „Ich würde mich ganz und gar nicht als psychisch kranken Spieler oder so etwas bezeichnen.“ Und dieser Eindruck entsteht auch zu keiner Zeit - weder auf dem Trainingsplatz, noch im Gespräch.

Tobias Müller ist sich seiner unbefriedigenden Situation bewusst. Seine Sternstunden vor zwei Jahren trägt er trotzdem wie einen kleinen Rucksack mit sich herum. Aber er ist noch immer jung. Und: „Ich will mir nicht nachsagen lassen, dass das damals nur ein einmaliger Ausreißer nach oben war.“

Deshalb schiebt er regelmäßig Extraschichten im Kraftraum. Weil Trainer Sven Köhler ihm gesagt hat, er müsse körperlich robuster werden. „Wer nicht spielt, muss immer ein bisschen mehr arbeiten als die Stammspieler“, weiß Müller. „Ich lasse mich nicht entmutigen und versuche einfach, mein Ding durchzuziehen.“

Sein Vertrag beim HFC gilt bis zum 30. Juni 2017. Müller hat sich in seiner Innenstadt-Wohnung inzwischen eingerichtet, seine Freundin lebt dort mit ihm. Der junge Stürmer möchte sich in der Saalestadt durchsetzen. „Umso mehr Einsatzminuten ich bekomme, desto besser finde ich meinen Rhythmus.“ Am liebsten schon bei einer Einwechslung heute Abend gegen seinen Ex-Klub. Ein Erfolgserlebnis wäre gut, vor allem für den Kopf. Denn was er noch ernsthafter als seine Studiengangsuche in Angriff nehmen möchte, ist sein Durchbruch beim HFC. (mz)

Wir tickern heute Abend live aus dem Stadion in Dresden. Der MDR überträgt heute ab 20.15 Uhr aus Dresden.

Quelle: MZ

Zuletzt bearbeitet von Thomas0904; 26/08/2015 15:43.
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HFC-Gegnervorschau

"Es läuft" bei Dynamo Dresden


Frustrierte Dresdener: Fans im Stehplatzbereich K-Block sammelten im letzten Aufeinandertreffen alle Fahnen zusammen und stellten den Support ein. Der HFC gewann mit 3:2.


Im vergangenen Jahr erlebte der Hallesche FC beim Auswärtssieg in Dresden einen der Saisonhöhepunkte. Am Mittwoch soll es im Dynamostadion eine Wiederholung geben. Dynamo-Blogger BallSalat hat jedoch etwas dagegen.

Am Ende der Saison will Dynamo Dresden aufsteigen. So offensiv wie kein anderer Verein in der 3. Liga haben die Sachsen ihr Saisonziel formuliert. Blogger BallSalat findet das gut, denn er sagt: "Bei unseren Neuzugängen wären andere Ziele schwierig zu kommunizieren gewesen." Mit den Neuzugängen meint er zu allererst Trainer Uwe Neuhaus, der Union Berlin aus der vierten in die zweite Liga geführt hat. Aber auch die Spieler, die verpflichtet wurden, klingen vielversprechend. Von Arminia Bielefeld kam Angreifer Pascal Testroet. Im Mittelfeld verstärkten sich die Schwarz-Gelben unter anderem mit Fortuna Düsseldorfs Legende Andreas Lambertz und Aias Aosman von Jahn Regensburg.

Punkte für Dynamo, Lob für Halle

Der Saisonsstart war aus Sicht des Bloggers in Ordnung. Den zwei Heimsiegen gegen den VfB Stuttgart II und Erfurt stehen zwei Auswärtsunentschieden in Würzburg und Mainz gegenüber. Genau richtig, um nicht abzuheben. Zudem präsentieren sich die Spieler erstmals seit langer Zeit als echte Einheit. Ist Dynamo also auf dem direkten Weg in die 2. Bundesliga?

So richtig traut BallSalat dem Frieden noch nicht. Dafür kennt er seinen Verein einfach zu gut. "Bisher sind wir nach jedem Höhenflug unsanft geerdet worden" Deshalb rechnet BallSalat schon seit Wochen mit dem Einsetzen des für Dynamo typischen Theaters. Doch an einen HFC-Sieg glaubt er dennoch nicht. Stattdessen erwartet ein enges Spiel mit vielen Offensivszenen. Am Ende, so glaubt er, gibt es Punkte für Dynamo und Lob für den HFC. Die Rot-Weißen sehen das verständlicherweise etwas anders.

Quelle: MZ

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Irre HFC-Niederlage in Dresden

Wechselbad der Gefühle in der Schlussphase


Die niedergeschlagene Bank des HFC nach dem Schlusspfiff.

Der Hallesche FC hat eine bittere Niederlage in Dresden kassiert. Obwohl die Rot-Weißen kurz vor Schluss gegen Dynamo führten, gingen sie am Ende als Verlierer vom Platz.

Kollektives Durchschnaufen am Samstag an der Saale. Mit einem 3:0-Heimsieg gegen den SV Wehen Wiesbaden konnte sich der HFC nicht nur den meisten kritischen Stimmen entledigen, sondern - viel wichtiger - auch die ersten Punkte der laufenden Saison einfahren und den letzten Tabellenplatz endlich verlassen. Die Hallenser rangierten vor dem Spieltag auf dem 16. Platz und wollen bis zum Ende der Woche möglichst nicht wieder in den Tabellenkeller rutschen. Sorgen, die die Dresdener Gastgeber nicht kennen. Die SGD erlebte einen starken Saisonstart mit acht von zwölf möglichen Punkten. Dabei zeigte sich die Mannschaft von Neu-Trainer Uwe Neuhaus vor allem im heimischen Stadion gnadenlos und blieb in Dresden bisher ohne Punktverlust.

Die Verteidigung der Tabellenführung war das große Ziel der Gastgeber - doch zugleich brannten die Dresdener auf Revanche für die Heimniederlage gegen den HFC im März. Damals spielten die Rot-Weißen die Hausherren zwischenzeitlich fast an die Wand und der Endstand von 3:2 für Halle war noch schmeichelhaft für Dynamo. Die Fans reagierten damals entsetzt, rollten die Banner und Zaunfahnen zusammen und stellten den Support ein. Diesmal wollte es die SGD also besser machen. Den Halleschen FC wiederum trieb vor allem die Aussicht auf weitere, dringend benötigte Punkte an. Netter Nebeneffekt: Die Hallenser blieben in ihren bisherigen Drittligabegegnungen gegen Dynamo Dresden immer ungeschlagen. Zuletzt gab es ein 1:1 im Erdgas-Sportpark und das genannte 3:2 an der Elbe. Insgesamt gab es bisher 58 Ligaspiele zwischen beiden Vereinen. 30 Mal gewann Dynamo. 18 Partien endeten Unentschieden. Zehn Mal ging der HFC als Sieger vom Platz.

Personalien

Nichts Neues im Kader von Sven Köhler. Der HFC-Coach muss auch gegen Dynamo weiterhin auf Björn Ziegenbein und Toni Lindenhahn (beide angeschlagen), sowie den Langzeitverletzten Patrick Mouaya (Reha nach Kreuzbandriss) verzichten. Bei den Dresdenern wurde Torwart Patrick Wiegers am vergangenen Freitag am Außenmeniskus operiert, er fällt definitiv aus. Gleiches gilt für Sinan Tekerci (Infekt). Auch Matthias Fetsch muss nach seinem im Februar erlittenen Kreuzbandriss weiterhin passen. Michael Hefele sollte seine Hüftprobleme bis Mittwoch überwunden haben.

Aufstellung und Taktik

Der Hallesche FC begann mit der gleichen Startaufstellung wie beim Heimsieg gegen Wehen Wiesbaden. Bei Dynamo stand Kapitän Michael Hefele erwärtungsgemäß in der Startelf.
Halle versuchte, mit zwei tiefstehenden Viererketten den schnellen Dynamoangriffen zu begegnen. Im klassischen 4-4-2 System sollten Timo Furoholm und Osayamen Osawe für Entlastung sorgen. Dynamo setzte dagegen auf ein 4-3-3 System. Marco Hartmann steuerte als Sechser die Ballzirkulation. Zwischen den HFC-Reihen waren bei Angriffen stets nur drei oder vier Dresdner platziert, die mit schnellem Direktspiel versuchten, die HFC-Abwehr zu überwinden.

Spielverlauf und Analyse

Beide Mannschaften begannen zunächst verhalten. Erst nach zehn Minuten übernahm Dynamo Dresden die Initiative. Dabei erwiesen sich auch lange Bälle als probates Mittel. Ein erster Versuch von Michael Hefele landete direkt im Tor, wurde aber wegen Abseits abgepfiffen. Wenige Minuten später machten es Stefaniak und Eilers besser. Stefaniak überlupfte die HFC-Abwehr. Eilers überlief Torhüter Bredlow und schob zur 1:0-Führung ein.

In der Folgezeit konnten die Dynamoangreifer machen, was sie wollten. Gleich mehrfach wurde die HFC-Abwehr in Überzahl schwindlig gespielt. Vor allem über die linke Seite waren Eilers, Fabian Müller und Aias Aosmann immer wieder gefährlich. Einzig der letzte Pass oder die Konsequenz im Abschluss fehlte. Das 2:0 schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

Eher zufällig kam der HFC in der 40. Minute zur ersten richtigen Möglichkeit. Eine Rettungsaktion von Brügmann landet bei Osawe, der Richtung Tor stürmte. Furuholm war ebenfalls mitgelaufen. Der Engländer entschied sich spät für einen Pass, der aber zur Ecke abgewehrt wurde. Nach einigen kläglichen Versuchen konnte Bertram diese erstmal scharf herein bringen. Osawe scheiterte knapp. Es folgte eine Druckphase der Rot-Weißen, die kurz vor dem Halbzeitpfiff mit einem Elfmeter belohnt wurde. Osawe war gefoult worden, Bertram verwandelte zum Ausgleich.

Die zweite Hälfte begann mit einer Schrecksekunde für Halle. Andreas Lambertz wurde im Strafraum gefoult. Schiedsrichter Wolfgang Stark verzichtete aber auf einen Elfmweterpfiff. Die folgenden 15 Minuten spielten sich vor allem zwischen den Strafräumen ab. Halle stand kompakt, Dynamo suchte die Lücke. Erst in der 60. Minute wurde es wieder gefährlich. Aber Engelhardt rettet mit all seiner Routine gegen Eilers. Kurz darauf scheiterte Aosmann an Bredlow, der eine überragende Parade zeigte.

Aus dem Nichts fiel das Führungstor für den Halleschen FC. Dorian Diring erkämpfte eine Ecke. Engelhardt stand in der Mitte völlig frei und traf zum 2:1 für Halle. Das Stadion errstarrte für einen Moment. Doch Dresden schaltete direkt auf Angriff. Eine weiteren Schuss von Aosmann konnte Bredlow noch abwehren. Doch zwei Standards brachen dem HFC schließlich das Genick. Erst traf Hefele nach einer Ecke in der 85. Minute. Nur zwei Minuten später war Modica nach einem Freistoß erfolgreich. Mit Leidenschaft und Glück hatte Halle bis dahin verteidigt und war nah dran an einer Überraschung. Doch eine, für diese Liga ungewöhnliche, Angriffswucht zwang die Rot-Weien schließlich in die Knie.

Ausblick

Durch die Niederlage ist der HFC auf den 18. Tabellenplatz abgerutscht. Am Sonnabend treffen die Rot-Weißen ab 14 Uhr im eigenen Stadion auf Preußen Münster. Die Westfalen kassierten im Heimspiel gegen Mainz II ihre erste Saisonniederlage und verloren mit 0:1. Halle benötigt dringend einen Sieg, wenn sich nicht dauerhaft in der Abstiegszone einrichten will.

Statistik

SG Dynamo Dresden - Hallescher FC 3:2 (1:1)

SGD: Blaswich - Modica, Hefele, Hartmann (Dürholtz, 67.), Teixeira, Väyrynen, Eilers, Aosman (Testroet, 79.), Lambertz (Moll, 56.), F. Müller, Stefaniak
HFC: Bredlow - Rau, Acquistapace, Engelhardt, Brügmann – Diring, Kruse (Banovic, 70.), Pfeffer (Jansen, 73.), Furuholm (Müller, 84.), Bertram, Osawe

Tore: 1:0 Eilers (12.), 1:1 Bertram (45. Foulelfmeter), 1:2 Engelhardt (74.), 2:2 Hefele (85.), 3:2 Modica (86.)

Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding), Gelbe Karten: Furuholm (79.)

Chancen: 16:9 (9:6), Ecken: 7:7 (1:5)
Zuschauer: 27.135

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HFC-Gegnervorschau für Preußen Münster

"Auf den Außenbahnen fehlt uns Power"


3:0 gewinnt der Hallesche FC gegen Preußen Münster am 04.04.2015

Nach dem 2:3 gegen Dynamo Dresden steht beim Halleschen FC gleich die nächste schwere Aufgabe ins Haus. Am Sonnabend kommt Preußen Münster - ein Duell, von dem SCP-Experte Thomas Knuewer nicht all zu viel erwartet.

Im vergangenen Jahr gehörte Preußen Münster wie der Hallesche FC zu den Geheimfavoriten um den Aufstieg. Davon sind beide Teams derzeit weit entfernt. Twitterer und Preußen-Fan Thomas Knuewer rechnet mit einer ziemlich langweiligen Saison seiner Grün-Schwarzen. Ein Stück weit hofft er es auch. Denn eine Saison ohne Panik und Euphorie "hatten wir seit dem Aufstieg in die 3. Liga noch nicht."

Auch die Neuzugänge dämpfen ein wenig die Erwartungen. Torhüter Niklas Lomb ist den HFC-Fans sicher noch in bester Erinnerung. In der vergangenen Rückrunde stand er noch bei den Rot-Weißen im Tor. Eine spannende Historie hat laut Knuewer auch Rechtsverteidiger Björn Kopplin, der von Union Berlin kam und schon sehr jung in der Bundesliga für Bochum spielte. Aber er sagt auch: "Der Überknaller ist keiner von ihnen."

In den bisherigen Spielen vermisste der Preußenfan vor allem auf den Außenbahnen die Gefahr. "Da kommt zu wenig Power." Ob die Misere noch mit weiteren Transfers korrigiert wird, bezweifelt er. Für das Spiel gegen Halle rechnet Knuewer mit einem Unentschieden. Das darf durchaus als Drohung verstanden werden, denn mit seinen bisherigen Prognosen lag der Twitterer stets richtig. (mz)

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Kommentar zur Situation beim Halleschen FC

Halbvoll statt halbleer


HFC-Trainer Sven Köhler

Die Realität beim Halleschen FC ist eigentlich erschütternd. Nach fünf Spieltagen steht der Drittligist auf einem Abstiegsplatz. Warum der letzte Auftritt bei Dynamo Dresden trotzdem Mut macht.

Es kann so einfach sein. Fußball ist oft ein simpler Sport. Gewinnst du deine Spiele, ist alles gut. Verlierst du sie, stehst du im Kreuzfeuer der Kritik. Nach der 2:3-Niederlage am Mittwoch bei Dynamo Dresden rutschte der Hallesche FC wieder auf einen Abstiegsplatz.

Ist das Glas nun halbvoll oder halbleer? Die Tabelle zeigt gerade eine andere Momentaufnahme, aber es gibt gute Gründe, den Auftritt des HFC in Dresden als hoffnungsvolles Zeichen zu werten.

Denn: Beim Gastspiel in Dresden war dem HFC nicht so viel vorzuwerfen. Im Gegenteil. Bis zur 85. Minute machten die Hallenser ein tolles Spiel. Freilich dominierte Dynamo das Spiel. Der HFC spielte aber so, wie er spielen muss, um auch gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner mithalten zu können: Kompakt stehen. Zügig nach vorne spielen. Die wenigen sich bietenden Möglichkeiten konsequent nutzen. Das klappte eben bis zur 85. Minute. Dann verteidigte der HFC zweimal schlecht und verlor doch noch.

Muss jetzt wieder alles in Frage gestellt werden? Nein. Trotz der jetzt vier Niederlagen aus fünf Drittliga-Spielen ist die Situation jetzt anders als nach der Pleite vor zwei Wochen beim 1. FC Magdeburg. Denn im Gegensatz zur Niederlage in Magdeburg zeigte der HFC am Mittwoch überlebenswichtige Attribute. Einsatzwillen, Kampfbereitschaft, Leidenschaft.

Der Hallesche FC ist sicher keine Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielen wird. So, wie der Kader besetzt, aber auch kein Kandidat für den Abstieg.

Sicher hilft es in den Mannschaftsbesprechungen auch, nicht nur das Negative anzusprechen. Natürlich: Jonas Acquistapace muss den Gegentreffer zum 2:2 auf seine Kappe nehmen. Und Osayamen Osawe störte beim 2:3 Giuliano Modica nicht konsequent genug. Das waren individuelle Fehler. Die kann man abstellen.

Aber: Die Einstellung hat gestimmt. Das ist positiv. Und es gibt da auch dieses Sprichwort, dass Positives vor allem hängenbleibt, wenn man es als Letztes anspricht. Also dürfen auch ruhig einmal positive Sachen angesprochen werden. Torwart Fabian Bredlow machte beispielsweise ein sehr gutes Spiel. Es war das beste bisher im HFC-Trikot. Der anfangs etwas fragwürdige erscheinende Wechsel von Trainer Sven Köhler lässt alle Kritiker verstummen. Bredlow ist erst 20 Jahre alt. Die dritte Liga ist Neuland für ihn. Das glaubt man aber kaum, wenn man beobachtet wie clever und abgeklärt der gebürtige Berliner agiert.

Zweites Beispiel: Dorian Diring. Hinter vorgehaltener Hand wurde der Franzose als Königstransfer bezeichnet. Den Beweis blieb der 23-Jährige mit Zweitliga-Erfahrung aber vorerst schuldig. Die Laufwege stimmten nicht, die Pässe kamen nicht an. Die Körpersprache: Negativ. Schon wurden die Stimmen laut, ihn als Transferflop zu bezeichnen.

Köhler blieb aber geduldig, brachte den blonden Franzosen konsequent immer wieder in der Start-Elf. Der Mittelfeldspieler zahlte es ihm jetzt mit Leistung zurück. Am Mittwoch in Dresden zeigte auch er sein bisher bestes Spiel für den HFC.

Spielt der HFC am Samstag gegen Preußen Münster genauso wie am Mittwoch in Dresden, dürfte es mit dem nächsten Dreier im heimischen Stadion etwas werden.

Ruhe bewahren. Das scheint in der momentanen Situation nicht einfach zu sein. Aber es ist der einzige Weg, um zurück in die Erfolgsspur zu finden.

Quelle: MZ

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Vorschau Hallescher FC vs. Preußen Münster

Schicksalsspiel für Ralf Loose?

Ralf Looses Stuhl wackelt. Muss er am Samstag gegen den HFC gewinnen?

Vor der Partie gegen den Halleschen FC steht Münsters Trainer Ralf Loose erheblich unter Druck. Möglich, dass das Spiel in Halle sein Schicksalsspiel wird. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Ex-HFC-Keeper Niklas Lomb.


Der Hallesche FC kämpft am Samstag um 14 Uhr im Erdgas Sportpark erneut um die Rettung aus dem Tabellenkeller. Gegner ist der ebenfalls strauchelnde SC Preußen Münster.

Ausgangslage:

Ein Schritt nach vorne, zwei zurück: Nachdem der Hallesche FC am vergangenen Samstag gegen den SV Wehen Wiesbaden seinen ersten Saisonsieg feiern konnte, gab es am Dienstag in Dresden den neuerlichen Rückschlag. 2:3 lautete das Endergebnis aus Sicht der enttäuschten Hallenser, die zwischenzeitlich sogar 2:1 geführt hatten. Nun steht der HFC erneut auf einem Abstiegsplatz und braucht gegen Preußen Münster dringend einen Punktgewinn, um sich die scharfe Kritik der letzten Wochen nicht erneut ins Haus zu holen. Der Gegner aus Westfalen hat sich im Gegensatz zu den Hausherren im bisherigen Saisonverlauf zu einem klassischen Mittelfeldteam gemausert und rangiert auf Platz 10 der Tabelle. In bisher fünf Spielen gelang den Münsteranern lediglich ein Sieg, aber auch nur eine Niederlage. Die restlichen drei Spiele endeten jeweils unentschieden. Zu wenig für den ambitionierten Traditionsclub und seine Fans. Deswegen stand zuletzt auch Trainer Ralf Loose unter kritischer Beobachtung. Möglich, dass die Partie in Halle zu seinem Schicksalsspiel wird.

Daten und Fakten:

Neben der sportlichen Brisanz kommt es am Samstag auch zu einem spannenden Wiedersehen zwischen dem Halleschen FC und Torwart Niklas Lomb. Der 22-Jährige hatte noch in der vergangenen Rückrunde das Tor der Saalestädter gehütet, wechselte nach Unstimmigkeiten über eine feste Verpflichtung im Sommer überraschend nach Münster, wo er sogleich zum Stammtorwart avancierte. So erlebte er auch den 3:0-Sieg des HFC im April 2015 mit, als Timo Furuholm, Ivica Banovic und Andy Gogia die Preußen im heimischen Erdgas-Sportpark abfertigten. Es war zugleich der höchste Sieg des Halleschen FC gegen Münster, zuvor gab es lediglich ein knappes 3:2 im Preußenstadion - und drei Niederlagen. In der Saison 2013/2014 trennte man sich zudem einmal unentschieden.

Personalien:

Beim Halleschen FC gibt es weiterhin keinerlei Änderungen an der Personalsituation. Positiv, weil sich auch gegen Dynamo Dresden kein Spieler verletzte, negativ jedoch, weil mit Björn Ziegenbein und Toni Lindenhahn weiterhin kreative Verstärkungen ausfallen. In Münster gestaltet sich die Situation etwas schwieriger. Ralf Loose muss mit Maximilian Schulze Niehues, Simon Scherder, Kevin Schöneberg und Jesse Weißenfels gleich vier Spieler ersetzen. Zudem verletzte sich unter der Woche auch Kapitän Amaury Bischoff, er konnte allerdings bei der Niederlage gegen die U23 von Mainz 05 wieder voll mitwirken.

Quelle: MZ

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Spielbericht HFC gegen Münster

Halle verliert komplett den Faden




Gesichter der Krise: Osayamen Osawe enttäuscht nach der Derbyniederlage

Der Hallesche FC muss gegen Preußen Münster die fünfte Niederlage im sechsten Punktspiel einstecken. Dabei führten die Hausherren noch zur Pause. Am Ende hieß es 1:3

Ausgangslage:

Ein Schritt nach vorne, zwei zurück: Nachdem der Hallesche FC am vergangenen Samstag gegen den SV Wehen Wiesbaden seinen ersten Saisonsieg feiern konnte, gab es am Dienstag in Dresden den neuerlichen Rückschlag. 2:3 lautete das Endergebnis aus Sicht der enttäuschten Hallenser, die zwischenzeitlich sogar 2:1 geführt hatten. Nun stand der HFC erneut auf einem Abstiegsplatz und brauchte gegen Preußen Münster dringend einen Punktgewinn, um sich die scharfe Kritik der letzten Wochen nicht erneut ins Haus zu holen. Der Gegner aus Westfalen hatte sich im Gegensatz zu den Hausherren im bisherigen Saisonverlauf zu einem klassischen Mittelfeldteam gemausert und rangierte auf Platz 10 der Tabelle. In bisher fünf Spielen gelang den Münsteranern lediglich ein Sieg, aber auch nur eine Niederlage. Die restlichen drei Spiele endeten jeweils unentschieden. Zu wenig für den ambitionierten Traditionsclub und seine Fans. Deswegen stand zuletzt auch Trainer Ralf Loose unter kritischer Beobachtung. Möglich, dass die Partie in Halle zu seinem Schicksalsspiel wird.

Daten und Fakten:

Neben der sportlichen Brisanz kam es am Samstag auch zu einem spannenden Wiedersehen zwischen dem Halleschen FC und Torwart Niklas Lomb. Der 22-Jährige hatte noch in der vergangenen Rückrunde das Tor der Saalestädter gehütet, wechselte nach Unstimmigkeiten über eine feste Verpflichtung im Sommer überraschend nach Münster, wo er sogleich zum Stammtorwart avancierte. So erlebte er auch den 3:0-Sieg des HFC im April 2015 mit, als Timo Furuholm, Ivica Banovic und Andy Gogia die Preußen im heimischen Erdgas-Sportpark abfertigten. Es war zugleich der höchste Sieg des Halleschen FC gegen Münster, zuvor gab es lediglich ein knappes 3:2 im Preußenstadion - und drei Niederlagen. In der Saison 2013/2014 trennte man sich zudem einmal unentschieden.

Personalien:

Beim Halleschen FC fallen mit Björn Ziegenbein und Toni Lindenhahn weiterhin kreative Verstärkungen aus. Zudem zog sich Ivica Banocic eine Fersenprellung zu. Die gleiche Verletzung setzte ihn im vergangenen Jahr monatelang außer Gefecht. Am Montag soll eine MRT-Untersuchung Klarheit über die Schwere der Verletzung bringen. Für Banovic rückte Marcel Baude in den Kader.

In Münster gestaltet sich die Situation etwas schwieriger. Ralf Loose musste mit Maximilian Schulze Niehues, Simon Scherder, Kevin Schöneberg und Jesse Weißenfels gleich vier Spieler ersetzen. Zudem verletzte sich unter der Woche auch Kapitän Amaury Bischoff, er konnte allerdings bei der Niederlage gegen die U23 von Mainz 05 wieder voll mitwirken.
Aufstellung und Taktik:

HFC-Trainer Sven Köhler vertraute der gleichen Startelf wie bei der Niederlage in Dresden am Mittwoch. Im Kader gab es nur eine Veränderung: Marcel Baude durfte anstelle des verletzten Ivica Banovic auf der Bank Platz nehmen. Halle agiert im 4-2-3-1 System mit Osawe als einzige Spitze. In Halbzeit Eins versuchte der HFC über die Flügel Druck aufzubauen und mit flachen Eingaben Chancen zu kreieren. Das klappte vor allem auf der linken Seite einige Male und führte schließlich zum 1: 0. Preußen Münster spielte seltsam unstrukturiert und schien vor allem auf Einzelaktionen von Kara und Bischoff zu hoffen.

Spielverlauf und Analyse:

Beide Mannschaften begannen vorsichtig und ein richtiger Spielfluss kam zunächst kaum zustande. Immer wieder versprangen Bälle und Pässe kamen nicht an. Ab der achten Minute übernahm der Hallesche FC die Initiative. Mehrfach versuchten es die Rot-Weißen mit Angriffen über die Flügel und flachen Eingaben. Das gelang auf der linken Seite öfter als rechts, doch ernstzunehmende Chancen gab es nicht. Von Münster war überhaupt nichts zu sehen. Allein durch eine Einzelaktion von Kara gab es einmal in der 27. Minute eine Chance für die Westfalen. In der Folgezeit sahen die 5.214 Zuschauer viel Stückwerk, bis Furuholm kurz vor der Pause einen weiteren Angriff über links im Tor unterbrachte.


Mehmet Kara eröffnete die zweite Hälfte, in dem er einmal mehr die HFC-Abwehr schwindlig spielte. Anschließend übernahm Halle wierder die Kontrolle, ohne richtig gefährlich zu werden. In der 59. Minute fiel überraschend der Ausgleich. Nach einem Foul an Osawe, dass nicht abgepfiffen wurde, waren die Rot-Weißen nicht auf der Höhe und der eingewechselte Reicvhwein traf. Anschließend zeigte sich der Hallesche FC unbeeindruckt und spielte weiter nach vorn. Mehr als ein paar Ecken kamen nicht heraus. In der 72. Minute brachte Diring einen Münsteraner im Strafraum zu Fall. Elfmeter war die fragwürdige Entscheidung. Kara verwandelte sicher. Während Manager Ralph Kühne an der Seite die Beherrschung verlor und auf die Tribüne musste, verlor Halle komplett den Faden und kassierte nach einem Konter sogar noch das 1:3 durch Reichwein.
Diesen Vorsprung brachten die Westfalen, die sich zuvor erschreckend schwach präsentiert hatten, ohne Mühe über die Zeit.

Statistik:

Hallescher FC – Preußen Münster 1:3 (1:0)

Hallescher FC: Bredlow – Rau, Acquistapace, Engelhardt, Brügmann – Diring, Kruse – Bertram, Pfeffer – Furuholm – Osawe.

Preußen Münster: Lomb – Kopplin, Heitmeier, Pischorn, Müller – Laprevotte, Schwarz – Piossek, Bischoff, Kara – Özkara.

Einwechslungen: 84. Aydemir für Pfeffer, 84. Baude für Rau, 84. Wallenborn für Brügmann - 57. Reichwein für Özkara, 57. Hoffmann für Bischoff, 90+1. Wiebe für Piossek

Tore: 1:0 Furuholm (34., Bertram), 1:1 Reichwein (59., Hoffmann), 1:2 Kara (73., FE), 1:3 Reichwein (80.).

Chancen: 9:4 (5:1). Ecken: 9:2 (2:2).

Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen).

Gelbe Karten: Brügmann (68.), Kruse (71.), Engelhardt (72.), Aydemir (89.)

Zuschauer: 5.214 im Erdgas Sportpark.

Quelle: MZ

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Dienstältester Profitrainer

HFC entlässt Cheftrainer Sven Köhler



In der Krise: HFC-Trainer Sven Köhler und seine Mannschaft

Trainer Sven Köhler ist mit sofortiger Wirkung freigestellt. Das teilte der Hallesche FC auf seiner Vereinsseite mit. Er war der dienstälteste Trainer im deutschen Profifußball. Co-Trainer Duray übernimmt vorerst.

Der Hallesche FC hat seinen Trainer entlassen. Das teilte der Verein am Sonntag auf seiner Vereinsseite mit. "Auf Das Präsidium des Drittligisten Hallescher FC traf nach mehreren, intensiven Beratungen am heutigen Sonntag die Entscheidung, seinen bisherigen Cheftrainer Sven Köhler mit sofortiger Wirkung freizustellen", heißt es auf der Homepage.

Weiter heißt es: "Unter dem seit 01.07.2007 bei unserem HFC tätigen und damit bisher dienstältesten Trainer im deutschen Profifußball gelangen unserem Verein zwei Aufstiege von der Oberliga bis in die 3.Liga sowie fünf Landespokalsiege. Sven Köhler hat mit seiner ruhigen, sachlichen und fleißigen Arbeitweise den HFC in den letzten Jahren entscheidend geprägt. Dafür gebührt ihm gegenüber Respekt, Achtung und ein aufrichtiges Dankeschön!"



Benjamin Duray (l.) trainierte bislang das Future-Team, nun übernimmt er vorerst die Drittligamannschaft.

Dann heißt es allerdings: "Zuletzt hat unser HFC jedoch in der Liga fünf von sechs Punktspielen verloren. Zudem schied die Mannschaft im DFB-Pokal gegen Eintracht Braunschweig aus und belegt in der aktuellen Tabelle nur einen enttäuschenden vorletzten Platz. Das Präsidium kam zu der Einschätzung, dass hier ein Impuls von außen vonnöten ist, um der Mannschaft wieder Selbstvertrauen, Siegermentalität und Leidenschaft einzuimpfen, um schnellstmöglich die Abstiegszone zu verlassen."

Zunächst soll nun Co-Trainer Benjamin Duray das Training der Lizenzspielermannschaft verantwortlich leiten. Bis zum nächsten Punktspiel gegen den VfB Stuttgart II am 12. September möchte der HFC einen neuen Cheftrainer bekanntgeben.

Quelle: MZ

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Co-Trainer Benjamin Duray beim Halleschen FC

Plötzlich in der Verantwortung


Die Stimme am Montag passte nicht ganz zu dem Benjamin Duray, den man kennt. Der Mann der lauten Worte auf dem Trainingsplatz sprach mit ruhiger und sachlicher Tonlage. Denkpausen waren hörbar. Die Worte: wohlüberlegt. „Ich finde es schade“, sagt der neue Interimstrainer beim HFC. „Ich bin ein bisschen getroffen. Sven Köhler war auch menschlich eine sehr angenehme Person.“

Köhler selbst hatte sich dafür eingesetzt, dass der 36-Jährige im Sommer in das Trainerteam der Drittliga-Mannschaft aufgenommen wurde. Es ist verständlich, wenn er über Köhlers Entlassung sagt: „Das ist keine schöne Situation.“ Zumal auch er überrascht war: „Wir haben vor dem Training am Sonntag ganz normal gesprochen.“

Nach dem Training kam der Anruf von Manager Ralph Kühne und Duray war plötzlich in der Verantwortung. Heute wird er zum ersten Mal eigenverantwortlich das Training leiten. Ob er etwas anders macht? Neue Impulse setzt, andere Emotionen einbringt? Duray blendet das alles aus. „Das primäre Ziel ist es, das Bestmögliche herauszuholen.“ Auf konkrete Sachen legt er sich nicht fest. Er will sich einzig und allein auf seinen Job konzentrieren. „Hart arbeiten. Selbstvertrauen aufbauen. Sicherheit finden.“ So klingen die Ziele. Und er sagt auch: „Es ist keiner im Team, der nicht alles versucht hat.“

Duray bleibt aber eine Interimslösung. Kommt der neue Trainer, rückt Duray, der nur über eine A-Lizenz verfügt, in den Hintergrund. Das ist klar abgesprochen. Und wenn der neue Trainer seinen Co-Trainer mitbringt? Dann könnte er überflüssig sein. „Darüber mache ich mir keine Gedanken. Es geht nur ums Punkten. Wir müssen nach vorn schauen und es für die Stadt und die Region schaffen, in der dritten Liga zu bleiben.“

Quelle: MZ

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Nachfolger von Köhler beim Halleschen FC gesucht

Magath, Wollitz oder Böger?


Stefan Böger hat bereits Erfahrungen als DFB-Nachwuchstrainer und Drittliga-Erfahrung bei Dynamo Dresden.

Der Hallesche FC sucht einen neuen Trainer. Auf dem Markt sind einige Kandidaten derzeit ohne Job. Die MZ hat gesucht, wer als Coach in Frage käme.

Will man sich auf die Suche nach einem Nachfolger für Sven Köhler begeben, lohnt ein Blick in das Portal transfermarkt.de. Hier findet sich eine Liste, die unter dem Namen „Verfügbare Trainer“ alle Coaches aufführt, die derzeit ohne Posten sind. Ganz oben steht dort ein äußerst prominenter Name: Jürgen Klopp, der den BVB mit seiner emotionalen Art zu großen Erfolgen führte, wäre verfügbar. Nur Spaß. Felix Magath, Christoph Daum oder Peter Neururer, sind weitere altgediente Motivatoren auf der Liste - alle keine keine finanzierbare Option für den HFC. Auch nur Spaß.

Realistischer ist da schon der Name Claus-Dieter „Pele“ Wollitz. Auch der 50-Jährige würde einen eindeutigen Gegenentwurf zu Köhler darstellen: Wollitz gilt als leidenschaftlicher, emotionaler Trainer, der für seine Wutausbrüche berühmt-berüchtigt ist. Während seiner Trainerlaufbahn feierte „Pele“ durchaus bemerkenswerte Erfolge: So führte er Osnabrück 2007 in die 2. Bundesliga. Zuletzt war Wollitz für den Regionalligisten Viktoria Köln aktiv, wurde dort aber im Dezember 2014 entlassen.

Wer soll den Halleschen FC trainieren?

Präferieren die Verantwortlichen des HFC statt eines emotionalen Motivators eher einen sachlichen Analytiker, könnte Stefan Böger ein Kandidat sein: Der 49-Jährige war noch in der letzten Saison für Dynamo Dresden als Drittliga-Trainer aktiv, wurde aber im Februar freigestellt. Seit dem Sommer verdient er seine Brötchen als MDR-Experte, erklärte aber in seinem Antrittsinterview: „Ich bin Trainer mit Leib und Seele, will zeitnah wieder einen Job übernehmen.“ Beim HFC wäre jetzt ein Job für Böger frei.

Noch keine Drittligaerfahrung, aber große Erfolge in der Regionalliga kann der 40-jährige Thomas Brdaric vorweisen. Der ehemalige Bundesligaknipser führte die TSG Neustrelitz 2014 zur Meisterschaft der Regionalliga Nordost und erreichte ein Jahr später mit dem VfL Wolfsburg II den Vizetitel in der Regionalliga Nord. Dennoch trennten sich im Sommer die Wege von Brdaric und den Wölfen.

Ein Name, der in einschlägigen Fan-Foren als möglicher Köhler-Nachfolger hochgehandelt wird, ist dagegen bereits aus dem Rennen: Ex-HFC-Kicker Dariusz Wosz, beim Spiel gegen Münster als Zuschauer im Stadion, wurde von Präsident Michael Schädlich als möglicher neuer Trainer ausgeschlossen.

Quelle: MZ

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Wohin geht die Reise beim Halleschen FC?

Claus-Dieter Wollitz, Stefan Böger, Thomas Brdaric oder Tomislav Stipic – die Liste potentieller Köhler-Nachfolger beim Halleschen FC ist lang. Fakt ist: Der Neuzugang soll anders sein als sein Vorgänger. Sven Köhlers sportliche Kompetenz ist unbestritten. Doch gerade in Krisenzeiten sorgten seine öffentlichen Äußerungen oft für Kopfschütteln. Auch vereinsintern wurde er dafür immer wieder kritisiert. Zudem wirkte die Mannschaft in den letzten Monaten teilweise unkonzentriert, mitunter auch unmotiviert.

Nach einer beeindruckenden Serie im März und April stand der Klassenerhalt des Halleschen FC frühzeitig fest. Von den letzten sechs Punktspielen wurde dann nur noch eins gewonnen. Da mit dem Landespokalsieg auch das zweite Saisonziel erreicht wurde, geriet die Entwicklung zur Randnotiz. Für die Mentalität der Mannschaft spricht sie jedoch nicht. Im Vorstand wurde das kritisch zur Kenntnis genommen. In der neuen Saison zeigte sich das gleiche Bild.

Die Mannschaft - Motivation und Konzentration fehlen


Der Hallesche FC spielte selten schlecht. Aber in den entscheidenden Momenten fehlte immer wieder die Konzentration – oder der letzte Wille. Nach der Niederlage in Dresden erklärte Köhler: "Die Dresdner haben den Willen gezeigt, das Spiel noch zu gewinnen. Ich hätte mir von meiner Mannschaft gewünscht, dass sie mit der gleichen Leidenschaft verteidigt." Ein Satz, der im Präsidium die Alarmglocken schrillen ließ.

Die Spielverläufe gegen Dresden und Münster waren denkbar ungünstig für Sven Köhler. Doch neben seinen Aussagen wirkten auch seine Wechsel hilflos. Nun steht der Verein als 19. tief im Tabellenkeller. In zwei Wochen kommt mit dem VfB Stuttgart II der Letzte. Der Vergleich wird vereinsintern bereits als Schicksalsspiel gesehen – auch deshalb beschlossen die Verantwortlichen zu handeln.

Transfers: "Wir haben nur Mitläufer gekauft"

Offiziell hat man bis zum 18. September Zeit, einen neuen Trainer zu finden. Solange kann Interimstrainer Benjamin Duray, der nicht über die Fußball-Lehrer-Lizenz verfügt, die Mannschaft betreuen. Wahrscheinlich wird der neue Trainer aber noch in dieser Woche präsentiert. Schließlich soll er Zeit haben, die Mannschaft kennenzulernen. Der Neue soll ein Motivator sein, der das vorhandene Potenzial aus der Mannschaft herauskitzelt. Das gelang Sven Köhler zuletzt nicht mehr.

Ob die Mannschaft jedoch tatsächlich dieses Potential hat, scheint indes fraglich. Manager Ralph Kühne verteidigt die Qualität der Mannschaft. Dagegen erklärte Vize-Präsident Jörg Sitte am Sonnabend vor einer Handvoll Journalisten: "Wir haben nur Mitläufer verpflichtet." Die meisten Neuzugänge konnten die Erwartungen bisher nicht erfüllen. Einzig im Tor hat sich der Hallesche FC mit Fabian Bredlow verbessert. Lange war der Verein noch auf der Suche nach Verstärkungen. Da aber Trainer und Manager gemeinsam über Neuzugänge entscheiden, wurde die Suche nach Köhlers Rauswurf kurzerhand beendet.

Etat im oberen Mittelfeld der Liga

Die Transferpolitik ist eines der großen Probleme beim Halleschen FC. Im Sommer kassierte der Club einige Absagen – selbst von Spielern, die aus niedrigeren Ligen kamen. Vom Verein wird das immer wieder mit fehlenden finanziellen Mitteln begründet. Das ist offenbar aber nur die halbe Wahrheit. Der Etat für die Profis des Vereins liegt mit 3,4 Millionen Euro im oberen Mittelfeld der 3. Liga. Im Osten hat nur Dynamo Dresden wesentlich mehr zur Verfügung. Nach Informationen der Lausitzer Rundschau planen die Sachsen mit 3,8 Millionen Euro für ihre erste Mannschaft. Rostock, Cottbus und Chemnitz bewegen sich demnach in etwa auf einem Level mit dem HFC. Aue hat mit ca. 2,9 Millionen etwas weniger, Magdeburg und Erfurt rangieren mit ca. 2,4 Millionen am Ende der Rangliste. Trotzdem wechselte Tugay Uzan von Union Berlin II im Sommer lieber zu Rot-Weiß Erfurt. Ähnliche Beispiele gibt es genug.

Dem HFC blieb meist nur die zweite oder dritte Wahl. Dem Verein fehlt es also nicht primär an Geld, sondern eher an Verhandlungsgeschick und, so scheint es, an Netzwerk, um sich aus einem größeren Spielerpool bedienen zu können. Auch die Außendarstellung der Verantwortlichen könnte einen Einfluss auf die geringen Erfolge auf dem Transfermarkt haben. Vor allem der Umgang mit Spielern, die nicht mehr gewollt sind, dürfte sich auch bei anderen Mannschaften herumgesprochen haben. Jüngstes Beispiel war die Posse um Torhüter Pierre Kleinheider, bei der sich Spieler und Berater, aber auch Ralph Kühne nicht mit Ruhm bekleckerten.

Strukturelle Entwicklung - Huhn oder Ei?

Neben Außendarstellung und unglücklicher Transferpolitik hat der Hallesche FC auch strukturelle Probleme, die die 3. Liga alljährlich zum Überlebenskampf machen. Der Gesamtetat des Vereins bewegte sich in den vergangenen Jahren konstant bei 5,5 Millionen Euro. Von den Verantwortlichen wurde dies immer wieder als Ende der Fahnenstange bezeichnet. Zudem wurde mit einer wirtschaftlich schwierigen Region argumentiert. Im Gegenzug werden von außen immer wieder die wenig professionellen Strukturen im Vereinsumfeld moniert. Das Präsidium arbeitet ehrenamtlich. Manager Ralph Kühne ist erst seit einem halben Jahr fest beim Verein angestellt.

Auch in der Geschäftsstelle wird viel mit Herzblut und ehrenamtlichen Engagement gearbeitet. Die Zahl der festangestellten Mitarbeiter (6) ist für die Liga aber unterdurchschnittlich. Das Vereinsmarketing ist recht überschaubar, genau wie Aktivitäten bei der Mitgliedergewinnung. Nun ist es ein bisschen wie beim Huhn und dem Ei – was war eigentlich zuerst da? Kann sich der Verein strukturell nicht entwickeln, weil kein Geld für neue Mitarbeiter da ist. Oder fehlt die Wirtschaftskraft, weil es keine Strukturen gibt um zum Bespiel neue, überregionale Sponsoren zu akquirieren?

Diese Fragen wird der Hallesche FC für sich beantworten müssen, will er sich langfristig in der 3. Liga oder darüber hinaus etablieren. In den kommenden Wochen steht aber, wie so oft in den letzten Jahren, nur das Tagesgeschäft im Vordergrund. Denn zunächst braucht der Verein einen neuen Trainer, der es schafft, die Spieler zu motivieren – und dann einen Sieg im "Schicksalsspiel" gegen den VfB Stuttgart II. Und für den Rest der Saison geht es dann vermutlich "nur noch" um den Klassenerhalt.

Quelle: MDR

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Sven Köhler spricht ein letztes Mal


Sven Köhler im Gespräch mit HFC-Idol Klaus Urbanczyk (r.)

Der ehemalige Trainer kommt überraschend an den Erdgas Sportpark und geht in die Kabine zum Team. Dann übernimmt Benjamin Duray.

Genau zehn Minuten vor 10 Uhr marschiert Benjamin Duray aus der Kabine zum Trainingsplatz des Fußball-Drittligisten Hallescher FC. Duray ist überpünktlich. Er nimmt seinen Schlüssel, schließt die Metalltür des hohen Gitterzauns um den Übungsplatz auf und öffnet dabei auch gleich ein neues Kapitel beim HFC.

Es ist die erste Trainingseinheit nach der Entlassung von Sven Köhler am Sonntag. Geleitet wird sie von Benjamin Duray, und das Interesse bei den Kiebitzen ist natürlich groß. Gut zwei Dutzend Fans drängeln sich hinter dem Zaun und drücken sich am Metall die Nase platt. Denn rein darf keiner mehr, so wie es unter Köhler noch gestattet war. Nur die Fotografen der Presse erhalten an diesem besonderen Tag eine Ausnahme. Das ist die erste Anweisung von Interimstrainer Benjamin Duray in seiner neuen Rolle. „Das ist nichts persönliches“, meint er. Aber er will eben keinen Andrang direkt am Platz - irgendwie verständlich.

Köhler hält kleine Rede

Zwischen all den Autos auf dem üppig gefüllten Parkplatz steht auch der schwarze Wagen von Sven Köhler. Zumindest eine Zeit lang. Der 49-Jährige ist völlig überraschend doch noch einmal an seine Arbeitsstätte der letzten acht Jahre zurückgekehrt. Der Grund ist ein Bedürfnis: Vor dem Training wollte er sich in der Kabine persönlich von der Mannschaft verabschieden. Bevor sich die Spieler ihren Übungen widmen, hält Köhler noch einen Plausch mit HFC-Idol Klaus Urbanczyk. Zu Medienvertretern oder Kiebitzen will Köhler nichts sagen. Er braucht noch Zeit, um den Tiefschlag seiner plötzlichen Freistellung am Sonntag sacken zu lassen.

„Er hat keine große Rede gehalten. Er hat passende Worte gefunden, hat sich bei den Spielern für die gute Zusammenarbeit über mehrere Jahre bedankt“, erzählt Sören Bertram von Köhlers Auftritt in der Spielerrunde. „Man hat gemerkt, dass es ihm schwer fiel“, meinte Toni Lindenhahn. „Er hat die Namen angesprochen, mit denen er lange zusammengearbeitet hat.“ Konkretes geben die Spieler nicht preis. Es gilt die Regel: Was in der Kabine gesagt wird, bleibt auch dort.

Lindenhahn ist der Spieler, der aus dem aktuellen Kader am längsten unter Köhler trainiert hat. Seit 2007 spielt er wieder beim HFC, ist also all die Jahre von der Oberliga bis in 3. Liga mitgegangen. Hat zusammen mit Köhler zwei Aufstiege und fünf Pokalsiege gefeiert. Und auch die eine oder andere Krise in Liga drei erlebt. „Er hat mich damals hochgezogen in die erste Männermannschaft, wir haben eine lange Zeit zusammen durchgemacht. Daher ist sein Rauswurf natürlich schade und er hat mich auch schockiert, weil es doch relativ fix ging.“ Die Spieler können die Entscheidung des Vorstands zwar irgendwie nachvollziehen. Allerdings findet es nicht nur Lindenhahn bedauerlich, dass er die Entlassung über das Internet erfahren musste. „Es wäre für alle Spieler besser gewesen, das persönlich mitgeteilt zu bekommen“, meint er. Dem war nicht so.

Aber das ist jetzt auch egal. Es muss ja weitergehen nach der Ära Köhler. Auch das Training. Nach dem Einlaufen folgt ein Mannschaftskreis. Duray in der Mitte. Der Einweisung folgt ein Kurzpasstraining in Gruppen, bevor Duray und Physiotherapeut Steve Rohr einen Parcours mit mehreren Stationen aufbauen. Eine Langhantelübung, Sprints mit einem Reifen oder Kraftübungen mit einem Gummiband stehen auf dem Plan. Zu guter Letzt folgt eine Doppelpassübung auf Kleinfeld mit anschließendem Torschuss. Gewohnte Elemente, die Duray schon mehrmals eingesetzt hat als Köhler noch der Boss war.

Während die Spieler trainieren, wird hinter dem Metallgitter heiß diskutiert. Wer wird neuer Trainer? Wie ist die Stimmung? Über die Entlassung von Köhler gibt es geteilte Meinungen. Zwischen Verständnis und absolutem Unverständnis ist alles zu hören. Und: „Das ist ja eine Stimmung wie auf dem Friedhof“, meint einer mit Blick zum Trainingsplatz. Natürlich ist die Stimmung nicht gut nach fünf Niederlagen und einem Trainer-Rauswurf. Gelacht wird aber durchaus.

Auch Florian Brügmann hat sein sonniges Gemüt wiedergefunden. Am Samstag hatte der Linksverteidiger noch wutentbrannt nach seiner Auswechslung im Münster-Spiel gegen die Trainerbank getreten und in eine Kamera gebrüllt: „Hau doch ab.“ Die Emotionen kochten wegen der miesen Situation beim HFC über. „Du reißt dir den Arsch auf, bist gegen Münster klar besser und verlierst trotzdem. Das ist scheiße.“ 1:3 ging Köhlers Schicksalsspiel verloren. Nach Führung.

„Alles Negative draußen lassen“

Wie die Stimmung in der Mannschaft ist? „Benjamin Duray war wichtig in der derzeitigen Situation. Er hat gesagt, dass wir näher zusammenrücken müssen und alles Negative draußen lassen müssen“, erzählt Lindenhahn. Und Brügmann stellt klar, dass „jeder Spieler mit Herz dabei ist“. Aber wer auf Duray folgt, das ist die aktuell spannendste Frage.

Quelle: MZ

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Quelle: BILD

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Denn die Spannung einer Wette ergibt sich aus der Überzeugung, es besser zu wissen und diese mittels eines Geldeinsatzes auf die Probe zu stellen.
Wetten Sie nicht, um Geld zu gewinnen oder um aus einem langweiligen Leben zu entkommen. Spielen Sie nur mit Einsätzen, welche Sie sich leisten können.
Wetten Sie nicht über ihre Verhältnisse.

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