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"Die geilere Party ist hier in Duisburg"



Die Rückkehr in die zweite Liga lässt die Zebras jubeln. Freude, Erleichterung, Glückseligkeit. Duisburg ist in Partystimmung und genießt sein Sömmermärchen 2015.

Doch die Gefühlswelt eines Mannes topt die emotionalen Feuerwerke aller anderen. Denn Sven Bockermann feiert einen Doppelaufstieg. Bis zur Winterpause war der Physiotherapeut des MSV noch bei Arminia Bielefeld angestellt, ehe er für den nach Fürth abgewanderten Marius Koc nach Meiderich wechselte. „Es ist unglaublich, in einem Jahr mit zwei Vereinen aufzusteigen“, lacht Bockermann.

Fünf Tage vor der Aufstiegs-Entscheidung hatte der 35-Jährige noch zufällig Arminias Abwehrspieler Julian Börner getroffen: „Wir haben uns gegenseitig viel Glück gewünscht und uns auch sofort nach dem Aufstieg gratuliert. Es ist schön, dass wir mit unserem Sieg der Arminia helfen konnten, denn natürlich freue ich mich auch für Bielefeld, schließlich war ich zweieinhalb Jahre dort“, berichtet Bockermann. Der Familienvater legt dann aber schmunzelnd nach: „Die Arminia kann von uns allerdings noch viel lernen. Zum einen werden wir Meister und zum anderen war und ist die geilere Party hier beim MSV.“

Er freut sich vor allem auf den offiziellen Empfang am Pfingstsonntag. Ab 12 Uhr geht es mit einem offenen Bus vom Hauptbahnhof über die Königsstraße zum Rathaus, dann steigt dort die Mega-Sause. Bockermann verspricht: „Auch wenn die Jungs bereits auf Mallorca ordentlich Gas gegeben haben, wird das der helle Wahnsinn.“

Die Ostwestfalen können sich also am Samstag wie auch Sonntag einiges vom MSV abschauen...

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"Ist das GEIL!"



„Ist das geil! Super Mannschaft, super Verein!“ Joachim Llambi kann es immer noch kaum glauben, dass sein MSV zurück in der zweiten Liga ist.

Der „Let‘s-dance“-Chef-Juror ist seit über 40 Jahren eingefleischter Fan der Zebras. Zwar hat er das Spektakel gegen Kiel nicht live in der Arena, aber immerhin zeitnah bei einem Termin in Essen verfolgt. „Wer gegen Kiel, das in diesem Jahr noch ungeschlagen war, gewinnt, hat den Aufstieg mehr als verdient. So eine Mannschaft in nur sieben Minuten abzuschießen, das verdient Respekt.“

Sogar so viel, dass Llambi beim Saison- und Party-Finale am Samstag, 23. Mai, in Wehen Wiesbaden dabei sein will. „Ich habe aber noch keine Karten und hoffe, dass ich noch irgendwie welche bekomme“, steht er mit dem MSV im engen Kontakt, um ein Ticket erhaschen zu können: „Ich würde auch gerne am Sonntag beim Empfang im Rathaus dabei sein, aber leider lässt es mein Terminkalender nicht zu, da ich eine Produktion in Süddeutschland habe.“

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Spätestens in der zweiten Liga wird Llambi wieder live vor Ort sein. „Ich muss ab dem Sommer sehr oft Freitagsabends arbeiten, sodass es dann Samstags oder Sonntags klappen dürfte“, frohlockt er. Schließlich will er sich die zweite Liga nicht entgehen lassen. „Die Klasse wird nächstes Jahr unheimlich attraktiv sein“, prognostiziert der ehemalige Profi-Tänzer und schiebt nach: „Ich denke, dass aus der ersten Liga Stuttgart und Paderborn absteigen. Zudem gewinnt Hertha in der Relegation gegen Kaiserslautern. Von unten kommen mit Bielefeld und uns dann zwei Traditionsvereine hoch. 1860 und der FC St. Pauli retten sich. Gemeinsam mit Bochum, Düsseldorf, Braunschweig, Nürnberg und Union Berlin ist das dann eine Hammer-Liga.“

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Zebras in Wiesbaden: Noch mal alle Kräfte bündeln



Der Aufstieg ist fix, dennoch fahren die Zebras nicht nach Wiesbaden, um Punkte zu verschenken. Denn wenn Arminia Bielefeld bei der SG Sonnenhof Großaspach patzt, wäre sogar die 3.Liga-Meisterschaft drin. Doch auf „Was-Wäre-Wenn“ möchte sich der MSV nicht fokussieren. Cheftrainer Gino Lettieri, Kapitän Steffen Bohl und das restliche Team peilen in erste Linie drei Punkte an. „Wir wollen auch in Wiesbaden gewinnen!“. Alle Infos zum letzten Saisonspiel gibt’s hier.

In der bisherigen Vereinshistorie traf der MSV Duisburg 7 Mal auf Wehen Wiesbaden. Zwei der Partien haben die Zebras für sich entscheiden, zwei endeten Remis, und ein Mal gewannen die Hessen.

Der SVWW führte noch am 17. Spieltag die Tabelle der 3. Liga an. Nach drei Niederlagen gegen Fortuna Köln, unsere Zebras und den Stuttgarter Kickern rutschte Wehen in der Tabelle ab und kletterte seit dem nicht mehr höher als Rang 8.

Mit dem Auswärtsspiel in Wiesbaden kehrt unser Aufstiegscoach Gino Lettieri an seine alte Wirkungsstätte zurück. Von 2010 bis 2012 dirigierte Lettieri die Mannschaft aus Wiesbaden an der Seitenlinie. In 79 Spielen erreichte er einen Punkteschnitt von 1,44 pro Spiel, den hat er bei den Meiderichern übertroffen: 1,95 Zähler pro Partie.

Ebenso steht für viele MSV-Spieler mit dem Spiel in der Brita-Arena ein Einsatz am alten Arbeitsplatz bevor. Tim Albutat spielte bis 2008 in der Jugend des SVWW und wechselte dann nach Freiburg. Zlatko Janjic bestritt in der Zeit von 2010 – 2013 insgesamt 99 Spiele für die Hessen und schoss 40 Tore. Auch unser Kapitän, Steffen Bohl, lief 48 Mal für Wehen auf und erzielte insgesamt 10 Tore.

José Pierre Vunguidica (10 Tore, 11 Vorlagen) und Tobias Jänicke (9Tore, 5 Vorlagen) sind die beiden Topscorer der Wiesbadener. Da muss sich allerdings unser Meidericher Top-Duo Zlatko Janjic (17 Tore, 8 Vorlagen) und Kingsley Onuegbu (14 Tore, 5 Vorlagen) nicht verstecken …

Wehen gewann 1 der letzten 7 Spiele, holte nur 5 Punkte in diesem Zeitraum und weist dabei eine Tordifferenz von 7:10 auf. Zum Vergleich: Unsere Zebras fuhren im gleichen Zeitraum 19 der 21 möglichen Punkte ein, verloren kein Spiel und schossen 16:7 Tore – ligaweiter Spitzenwert.

Wir halten euch wie gewohnt auf unserer Website, Facebook und Twitter auf dem Laufenden, außerdem ist ZebraFM mit dabei. Die Pressekonferenz sowie die Stimmen nach dem Spiel seht ihr anschließend im ZebraTV auf YouTube.

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Lenz und Schumacher vertreten weiter MSV-Torwart Ratajczak


MSV-Torwart Marcel Lenz.

In unseren MSV-Splittern gibt es außerdem einen Blick in die Klubhistorie, einen MSV-Papa und die Hoffnungen der Duisburger Klubikone Bernard Dietz.

HISTORIE: Der Mai ist beim MSV Duisburg ein Monat der historischen Daten. Heute vor vier Jahren stand der MSV in Berlin im Pokalfinale gegen den FC Schalke 04, das die Zebras 0:5 verloren, aber dank der Fans als hochemotionaler Tag in Erinnerung bleibt. Der vergangene Samstag, der 16. Mai, ist im Zebra-Geschichtsbuch nun doppelt vergeben. 1998 stand der MSV in Berlin im Pokalfinale und verlor gegen den FC Bayern München mit 1:2. Und in diesem Jahr stieg der MSV zu diesem Datum in die 2. Bundesliga auf. In der nächste Woche – am Freitag, 29. Mai – jährt sich der Lizenzentzug zum zweiten Mal. Mit der gestrigen Nachricht aus Frankfurt – die DFL erteilte die Lizenz – hat sich der Kreis im Duisburger Sinne positiv geschlossen.

TORHÜTER: MSV-Sportdirektor Ivica Grlic erteilte den Spekulationen, dass er einen weiteren Torwart verpflichten werde, um den Druck auf die aktuelle Nummer eins, Michael Ratajczak, zu erhöhen, eine klare Absage. „Wir gehen mit dem aktuellen Trio in die neue Saison“, so der 39-Jährige. Somit wird sich an der Hierarchie zwischen den Pfosten nichts ändern – abgesehen davon, dass Trainer Gino Lettieri bei der Besetzung der Bank den jungen Maurice Schumacher nicht mehr zwangsläufig Marcel Lenz vorziehen muss, da er in der 2. Bundesliga keine U-23-Quote erfüllen muss. Trotzdem hofft Grlic, dass Marcel Lenz einen Schritt nach vorne macht: „Ich erwarte in der nächsten Saison mehr von ihm.“

PAPA: Torhüter Marcel Lenz hat ohnehin ereignisreiche Tage hinter sich. So freute sich der gebürtige Duisburger nicht nur am vergangenen Samstag über den MSV-Aufstieg in die 2. Bundesliga – am Sonntag zuvor wurde der 24-Jährige zudem noch Vater. Der Mutter Diana und dem kleinen Stammhalter, der auf den Namen Arlind hören wird, geht es gut – und dem jungen Vater natürlich auch.

PROGNOSE: Klubikone Bernard Dietz kaufte am Mittwoch im Fanshop ein und meinte gut gelaunt: „Am letzten Samstag haben wir den Aufstieg in die 2. Liga gefeiert. Am Sonntag feiern wir beim Empfang im Rathaus wieder: und zwar die Meisterschaft in der 3. Liga.“

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Was MSV-Trainer Lettieri nach dem Party-Marathon verspricht


MSV-Trainer Gino Lettieri freut sich nach dem Aufstieg auf die 2.Bundesliga, stellt sich aber mit den Zebras auf einen harten Abstiegskampf ein.

Noch-Drittligist MSV Duisburg tritt im letzten Saisonspiel beim SV Wehen Wiesbaden an. „Wir werden nicht nur anwesend sein“, sagt Trainer Lettieri.

Gino Lettieri fuhr am Sonntag mit dem Auto in die bayerische Heimat und verfolgte im Radio die Live-Berichterstattung über die 2. Fußball-Bundesliga. „Da wurde mir noch einmal bewusst, was wir geschafft haben“, sagt der Trainer des Noch-Drittligisten MSV Duisburg. Die Radio-Sendung schärfte zudem das Bewusstsein des Trainers: „Da waren Namen wie Düsseldorf, Braunschweig, Bochum, Leipzig, Heidenheim, Nürnberg, und es kommt wahrscheinlich mindestens ein Großer aus der 1. Bundesliga. Wer soll eigentlich in der nächsten Saison absteigen?“

Für Lettieri steht naturgemäß fest, dass seine Mannschaft nicht absteigen soll. Und der 48-Jährige betont im selben Zug: „Für uns wird es von Beginn an um Punkte im Abstiegskampf gehen. Und zehn bis zwölf Klubs werden in die Saison starten, um in die Bundesliga aufzusteigen.“

Dass die letztjährigen Aufsteiger aus der 3. Liga in dieser Saison für Furore sorgen – allen voran Überflieger Darmstadt 98 – ist für Lettieri kein Maßstab. „Heidenheim hat beispielsweise einen Kader von 30 Spielern und die hatten schon in der 3. Liga einen Etat von acht Millionen Euro.“ MSV-Sportdirektor Ivica Grlic stehen gerade einmal rund fünf Millionen Euro zur Verfügung.

MSV-Trainer Lettieri: „Ein wahnsinniges Ziel erreicht“

Am Donnerstag stiegen die Zebras nach ihrer Mallorca-Tour ins Training für die letzte Saisonpartie beim SV Wehen Wiesbaden am Samstag. Lettieri rechtfertigte noch einmal die Partytour seiner Spieler: „Die Jungs haben ein wahnsinniges Ziel erreicht. Es war keine Selbstverständlichkeit, aufzusteigen. Die Spieler standen psychisch und physisch unter einem enormen Druck. Und wenn es für Wehen am Samstag noch um etwas gegangen wäre, hätte ich kein grünes Licht für die Fahrt gegeben.“

Mannschaftskapitän Steffen Bohl jammerte auf hohem Niveau. „Wir hätten gerne noch etwas mehr Sonne gehabt“, schmunzelte der Allrounder. Die imaginäre Kapitänsbinde gab Bohl auf der Mittelmeer-Insel an Stürmer und Schlager-Experte Kingsley Onuegbu weiter. Bohl: „Der King war Kapitän. Ich bin ruhiger, ich kenne diese Lieder alle nicht.“

Mit Arminia Bielefeld am Strand

Natürlich flachsten die Zebras am Strand mit den Kollegen aus Bielefeld, wer denn nun am Samstag Drittliga-Meister wird. Gino Lettieri stellt klar, dass seine Mannschaft auch nach den Partytagen alles in die Waagschale werfen wird, um auch das letzte Saisonspiel zu gewinnen: „Ich habe keine Lust, nach Wiesbaden zu fahren, um nur anwesend zu sein.“

Mit welcher Mannschaft er gegen die Hessen antreten wird, will der Coach erst am Samstag-Vormittag entscheiden. Abseits eines möglichen Party-Katers gibt es vereinzelte Wehwehchen – etwa bei Zlatko Janjic, der muskuläre Probleme hat. Vor einer Woche hätte dies dem Coach noch Kopfzerbrechen bereitet – Lettieri ist froh, dass ihm dies nun erspart bleibt.

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6.836 Euro durch Kupfergeld-Aktion



Die MSV-Fans bewiesen wieder einmal ihr soziales Engagement und spendeten allein durch Kupfermünzen 6.836,19 Euro für ein Waisenhaus in Tansania.

Die Mixed Zone der MSV-Arena erinnerte am Mittwoch an den Geldspeicher von Dagobert Duck. Münzen wohin das Auge reichte - in Eimern, in Tüten, in Kisten. Von Januar bis Mitte Mai wurden die MSV-Anhänger von der Fanorganisation "Zebraherde e.V." zu einer Spendenaktion der etwas anderen Art und Weise aufgerufen. Gesammelt wurden Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Münzen - "Kupfergeld, was sowieso im Portemonnaie nervt", so Holger Glücks von der „Zebraherde e.V.".

Das Ziel: 94 Kilogramm, das Gewicht von Kingsley Onuegbu, zu erreichen. Der MSV-Stürmer stellte sich im Vorfeld als Gegengewicht für die Spendenaktion zur Verfügung. Da der Knipser aber kurzfristig den Aufstieg mit der Mannschaft auf Mallorca feierte, musste Ersatz her. Und so wurden MSV-Rekorspieler Michael Bella, der frühere Kapitän Günter Preuss, Sturmlegende Bachirou Salou, Alt-Ligaspieler Ferdinand Philippi, der ehemalige Bundesliga-Keeper Dietmar Linders, Bernard Dietz, Vorstandsvorsitzender Ingo Wald und Sportdirektor Ivo Grlic auf die Waage gebeten.

So viele Münzen, wie neun Onuegbus

Der "King" alleine wäre mit seinen 94 Kilogramm ohnehin chancenlos gewesen. In dem Spendenzeitraum kamen so viel Münzen zusammen, dass etwa neun Onuegbus als Gegengewicht nötig gewesen wären. Sogar ein Eimer ging aufgrund der vielen Geldstücke bei der Wiege-Aktion zu Bruch. Das Kleingeld verteilte sich auf dem Boden, wurde aber kurzerhand wieder zusammengeräumt und in die Zählmaschine geschmissen. Die Summe stieg von Sekunde zu Sekunde rasch nach oben. Die Sparkasse war bis Donnerstag mit dem Auszählen des Geldes beschäftigt. Aus 822 Kilogramm Münzen, das entspricht 270.000 Geldstücken, resultierte die Gesamtsumme von 6.836.19 Euro.

Peter Mohnhaupt bedankte sich im Namen des MSV für das großartige soziale Engagement der Zebra-Fans. Das sei nämlich genauso wichtig, wie der sportliche Erfolg.

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Der MSV hat seine letzte Chance genutzt



Vor 696 Tagen brannten an der Arena Grablichter. Allerorten Tränen, Fassungslosigkeit, Wut.

Dem MSV, Gründungsmitglied der Bundesliga, war gerade die Lizenz für die zweite Liga verweigert worden. Die einst stolzen Zebras mussten tatenlos mit ansehen, wie ihr Traditionsklub nur noch ein Spielball von Eitelkeiten wurde. Machtgehabe und persönliche Interessen wurden über das Wohl des Vereins gestellt.

Eine fatale Entwicklung, die auch schon andere Revier-Klubs herunter zog und teils sogar zur Auflösung zwang. Wattenscheid 09, Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen, KFC Uerdingen, Westfalia Herne, Spvgg Erkenschwick, Wuppertaler SV, STV Horst-Emscher. Die Liste ehemaliger Erst- oder Zweitligisten, die aufgrund interner Streitigkeiten und/oder Misswirtschaft in den Niederungen der Fußballwelt verschwanden, ist lang. Diesem Absturz blickte auch Duisburg entgegen.

Jetzt, 696 Tage später, brennen wieder Lichter an der Arena. Dieses Mal lodern allerdings die Flammen der Hoffnung. Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Hoffnung auf eine Zukunft, die es bei den chronisch klammen Meiderichern seit Jahrzehnten nicht gegeben hat. Während sich die bereits genannten Vereine erst nach ihrem Untergang neu aufstellten, haben die Duisburger den Schuss vor den Bug verstanden und ihre letzte Chance genutzt.

Angepeitscht von den enthusiastischen Fans wurde der blau-weiße Dampfer in Windeseile wieder flott gemacht.
Erfolgreicher Schuldenschnitt, die Senkung der horrenden Stadionmiete, der Aufbau einer erfolgshungrigen Mannschaft und vor allem die Befriedung des Vereins haben dazu geführt, dass der MSV jetzt wieder Wasser unterm Kiel und die Lizenz für die zweite Liga ohne Auflagen erhalten hat.

Dem Vorstandsteam um seinen Vorsitzenden Ingo Wald, den Geschäftsführern Bernd Maas und Peter Mohnhaupt, Sportdirektor Ivica Grlic sowie Trainer Gino Lettieri gebührt dafür Hochachtung. Sie haben sich in einer schier aussichtslosen Lage dem Verein verschrien und ihn neu aufgebaut. Zwar ist der mit noch rund sieben Millionen Euro verschuldete MSV nicht gänzlich gerettet, aber die Aussichten auf eine vollkommene Genesung waren selten so gut.

Vorstandsmitglied Udo Kirmse prägte kurz nach dem Lizenzentzug einen Satz: „Der MSV ist klinisch tot, aber zumindest noch auf der Intensivstation.“ Jetzt, 696 Tage später, ist er wiederbelebt. Mehr noch: Die Zebras haben das Krankenhaus verlassen, die Reha hinter sich und befinden sich im Aufbautraining. Der MSV ist – zum Glück fürs Fußballrevier – wieder da.

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"In Liga zwei zunächst überleben!"



Seit 2004 lenkt Ivica Grlic die Geschicke des MSV. Erst als Spieler und Kapitän auf dem Platz, seit 2011 als Sportdirektor hinter den Kulissen. Immer erfolgreich.

Der 39-Jährige ist auch der Baumeister des Aufstiegs in die zweite Liga. Trotz erheblicher Schwierigkeiten hat Grlic ein Team samt Trainern aufgebaut, dass Duisburg den großen Traum, die

RS sprach mit Grlic über die Party, warum er sich trotz des anfänglichen Gegenwinds für Gino Lettieri als Trainer entschieden hat sowie die Perspektive des MSV.

Ivica Grlic, herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg. Wissen Sie noch, wie viele Bierduschen Sie erhalten haben?
Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen. Ich glaube, dass man sich nach der dritten Dusche, die einem kalt den Nacken herunterläuft, daran gewöhnt hat und noch nicht einmal mehr zusammenzuckt.

Was ging in Ihnen vor, als die letzten Sekunden liefen und die Fans schon hinter der Bande standen?
Meine größte Sorge war, dass die Zuschauer nicht die Geduld aufbringen würden, auch wirklich bis zum Abpfiff zu warten und das Spielfeld eher stürmen. Aber die Sorge war Gott sei Dank unbegründet. Unsere Fans denken mit.

Was war Ihr persönliches Highlight am 16. Mai?
Es ist schon wirklich überwältigend, wenn man gemeinsam mit dem gesamten Team auf der Tribüne steht, das mit tobenden Menschen gefüllte Spielfeld überblickt und dann auf einmal realisiert, dass man das Ziel Aufstieg wirklich erreicht hat. Dieser Moment , in dem das vonstatten geht, ist wirklich nicht in Worte zu fassen.

Sie sind bereits zwei Mal als Spieler mit dem MSV aufgestiegen, damals ging es in die erste Liga. Im Vergleich: Welchen Stellenwert hat Ihr erster Aufstieg als Sportdirektor in die zweite Liga?
Grundsätzlich ist jeder Aufstieg etwas Besonderes. Es ist aber doch etwas anderes, ob man seine Leistung auf dem Platz bringen muss oder quasi am Reißbrett dafür verantwortlich ist. Es war mir persönlich sehr wichtig zu beweisen, dass ich sehr wohl in der Lage bin, perspektivisch zu handeln und ein mir gestelltes Ziel analytisch und konsequent zu erreichen. Das, denke ich, zeichnet einen Sportdirektor aus.

Die Hinrunde verlief durchwachsen. Wann haben Sie gemerkt, dass es doch reichen wird?
Fairerweise muss man anmerken, dass alle Teams in der 3. Liga durchaus ihre Probleme hatten, ihre Leistungen konstant zu zeigen. Die Leis-tungsdichte war ja enorm eng und es gab keine Mannschaft, die sich richtig vom Verfolgerpulk absetzen konnte. Mir war immer klar, dass wir uns behaupten können, wenn wir uns nicht kopfscheu machen lassen. Wir haben einfach keine negativen Einflüsse zugelassen, nur auf uns geschaut und stoisch versucht, unsere Leistung von Spiel zu Spiel abzurufen und zu verbessern. Irgendwann ab der Winterpause haben alle unsere Mechanismen gegriffen und wir sind immer besser ins Spiel gekommen – so wie ich es mir auch erhofft habe.

Was gab den Ausschlag für die Kehrtwende?
Das Wort Kehrtwende impliziert, dass wir auf einem falschen Weg gewesen wären. Das war aber nie der Fall. Ich würde also nicht von einer Kehrtwende sprechen; eher von einem Motor, der am Anfang noch nicht auf allen Zylindern gelaufen ist. Ich habe mit Gino Lettieri einen Trainer verpflichtet, von dem ich wusste, dass er sein Ziel wie ein Terrier verfolgt. Ein Mann, der fachlich und menschlich absolut qualifiziert ist. Ich hätte sicherlich einen einfacheren Weg wählen, einen Coach mit klangvollem Namen verpflichten und mich im Falle eines Misserfolges dahinter verstecken können. Aber das wäre nicht mein Weg und auch nicht meine Überzeugung gewesen. Ich wollte einen Trainer, der arbeiten kann und will, der mich taktisch überzeugt und in der Lage ist, ein Optimum aus den Spielern herauszuholen – mental wie auch physisch. Deshalb habe ich auf Gino bestanden. Das Potenzial der Mannschaft stand für mich immer außer Frage. Aber alles braucht Zeit, um sich einzuspielen.

Wie wichtig war die Verpflichtung von Martin Dausch im Winter?
Martin Dausch ist ja schon mal als der Königstransfer dieser Saison bezeichnet worden. Er hat unserer Entwicklung als Mannschaft bestimmt nochmal einen richtigen Booster verpasst. Aber Fußball ist ein Mannschaftssport und jede Mannschaft ist so gut, wie ihr schlechtester Spieler – und unsere Mannschaft ist aufgestiegen (lacht).

Ab wann waren Sie vom Aufstieg überzeugt?
Ich bin wie alle Fußballspieler ein wenig abergläubisch. Wenn ich ehrlich sein soll, erst mit Abpfiff des Kiel-Spiels.

Am Samstag kann der MSV jetzt sogar noch Meister werden. Hätten Sie damit gerechnet?
Daran habe ich während der Saison keinen Gedanken verschwendet. Das ist auch Kosmetik – ich bin da wohl zu sehr pragmatisch veranlagt. Aber die Tatsache, dass wir es werden könnten, stützt meine These, dass der „Aufstiegszug MSV“ immer mehr Fahrt aufgenommen hat, weil die Mechanismen – zwar spät aber planmäßig – angefangen haben zu greifen.#

Wie stehen die Chancen nach der Party-Woche auf Mallorca auf die Meisterschaft?
Wir werden nicht nach Wiesbaden reisen, um da gemeinsam mit den Fans nur eine Aufstiegsparty zu feiern. Wir wollen auch dort etwas mitnehmen. Aber das möchte die Arminia in Großaspach ebenfalls. Ich bin überzeugt, dass unsere Jungs auf der Insel zwar gefeiert, sich aber nicht über Gebühr strapaziert haben. Im übrigen war die Arminia ja ebenfalls dort. Mal schauen, wer das besser überstanden hat (lacht). Ich tippe mal darauf, dass unsere Mannschaft ihr Budget ausgereizt hat und die Bielefelder jeden Abend kräftig eingeladen hat.

Kommen wir zum sensibelsten Thema: Die personellen Planungen für die neue Saison. Bleiben Kevin Wolze, Kingsley Onuegbu oder Michael Gardawski?
Ich habe ein Angebot für Kingsley Onuegbu und Kevin Wolze abgegeben – allerdings habe ich noch keine abschließende Reaktion von beiden. Bei Michael Gardawski haben wir immer gesagt, dass wir nicht nur ein Spiel bewerten, sondern die ganze Saison im Auge behalten müssen. Da ist meine Entscheidungsfindung noch nicht abgeschlossen.

Wie ist der Stand bei den Neuzugängen?
Jeder weiß, dass ich immer dann Personalentscheidungen verkünde, wenn die Tinte unter den Verträgen trocken ist. Ich halte wenig davon, irgendwelche Namen heraus zu posaunen, um Spekulationen anzuheizen.

Auch wenn der Kader noch nicht komplett ist: Wie lautet Ihr Ziel für die neue Zweitliga-Saison?
Wir müssen realistisch bleiben: Auch für einen Traditionsverein wie den MSV ist die zweite Liga nach seiner Quasi-Wiedergeburt jetzt absolutes Neuland. Dort werden wir uns erst behaupten müssen. Wir sind die Neuen, die niemand auf der Rechnung hat. Vergangener Ruhm hilft uns jetzt nicht weiter. Wir müssen in Liga zwei zunächst überleben – das wird schon schwierig genug. Es hilft uns auch nicht, populistische Phrasen zu dreschen und uns größer zu machen, als wir wirklich sind. Aber in jedem Anfang liegt auch eine Chance. Die Chance, aus den Fehlern vergangener Jahre zu lernen, uns zu konsolidieren, geduldig unseren Weg zu gehen und uns sukzessive zu verbessern. Und ich persönlich kann nicht mehr tun, als eine seriöse, planvolle und umsichtige Entwicklung des MSV im sportlichen Bereich voranzutreiben.

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Ratajczak stellt die Aufstiegshelden vor


Hat die Haare schön: MSV-Torwart Michael Ratajczak stellt die Aufstiegsmannschaft der Zebras vor.

Wer sind die Spieler, die mit dem Sprung in die Zweitklassigkeit zu Duisburger Legenden wurden? Der Torhüter der Zebras verrät es.

Durch den Aufstieg in die 2. Bundesliga haben die Profis des MSV Duisburg bei ihren Anhängern „Legenden“-Status erreicht. Doch was sind das eigentlich für Typen, die zuletzt vor 31 002 Zuschauern das entscheidende Spiel gegen Holstein Kiel 3:1 gewannen und die am Samstag von über 7000 Zebra-Fans zum Saisonfinale nach Wehen Wiesbaden begleitet werden? Stammkeeper Michael Ratajczak stellt seine Teamkollegen, die aus Feierbiestern, Michael Jackson-Imitatoren, Fernsehfiguren, Liedtextern und Küchenhilfen bestehen, nachfolgend vor. Mit einem Augenzwinkern nimmt sich der Duisburger Schlussmann auch selbst auf die Schippe.

Michael Ratajczak (33 Jahre, Spitzname: „Rata“): Ich bin der einzige Profi-Torwart in Deutschland, über den ein eigenes Lied getextet wurde. Bei mir liegen immer die Haare. Dazu gibt es auch eine umgetextete Strophe im Rata-Lied.

Maurice Schumacher (22, „Schumi“): Er ist unser Maskottchen und war lange mein Zimmerpartner.

Marcel Lenz (24, „Lenzi“): Marcel ist vor wenigen Tagen zum ersten Mal Vater geworden. Dadurch wird er jetzt automatisch seriöser.

Thomas Meißner (24, „Meise“): Der Ruhige. Bei ihm beginnt jeder zweite Satz mit: Ja Dicker, was geht ab, Dicker?

Christopher Schorch (26, „Schorchi“): Mit ihm kann man richtig Spaß haben. Wegen seiner kaputten Knie ist Schorchi auf dem Platz allerdings ein absoluter Bewegungslegasteniker.

Branimir Bajic (35, „Baja“): Ist der Vater der Kompanie, gibt den vielen jungen Spielern wertvolle Tipps. Wir nennen ihn im Mannschaftskreis auch Papa Schlumpf.

Babacar M’Bengue (23, „Baba“): Zählte zu den Spielern, die mir nach dem Aufstieg Bier in den Nacken gekippt haben. Ein witziger Typ, der mit dazu beiträgt, dass wir im Team eine positive Stimmung haben.

Kevin Wolze (25, „Wolle“): Seine Leistung auf Mallorca war noch beeindruckender als während und nach dem Spiel gegen Holstein Kiel. Kevin ist unser Feierbiest. Bei Schlagern grundsätzlich textsicher. Fährt gerne mal mit der Vespa zum Eisessen in die Stadt.

Sascha Dum (28, „Dumbo“): Genoss die Aufstiegsfeierlichkeiten eher still. Sascha ist nicht nur unser Stehaufmännchen, das nach Verletzungsrückschlägem immer wieder zurückkommt, sondern auch eine Stimmungskanone. Hat eigentlich nur Blödsinn im Kopf.

Barkin Cömert (20, „Cömi“): Ruhiger Typ. Präsentiert sich eher zurückhaltend, kam meist bei der Reserve zum Einsatz und rückte wegen der U-23-Regel mehrmals auf.

Rolf Feltscher (24, „Fletscher“): Er ist der Verrückteste bei uns. Rolf tanzt und singt wie Pop-Ikone Michael Jackson, hat einen Körper wie Rocky Balboa. Nur die Sache mit dem Fußballspielen muss er noch lernen. Für einen Schweizer vergisst er echt selten Termine.

Matthias Kühne (27, „Matze“): Der absolute Teamplayer. Ist voll da, sobald er gebraucht wird. Wenn Matthias nicht spielt, hört man kein böses Wort von ihm. Sehr verlässlich, hat immer an einem Strang gezogen.

Erik Wille (22, ohne Spitzname): Unser Pechvogel. Verletzte sich schon nach dem dritten Spiel. Es dauerte Wochen, bevor die Diagnose Hüftschaden festgestellt wurde. Lag über Weihnachten im Krankenhaus. Ich hoffe, dass Erik bald gesund zurückkommt.

Tim Albutat (22, „Albu“): Schaffte es als einziger von uns, von einer Polizeistreife wegen Missachtung einer Sperrzone bis vor das Trainingsgebäude verfolgt zu werden. Auf dem Platz verfolgt er sonst die Gegner. Mit seinen 22 Jahren auch vom Kopf her erstaunlich weit.

Steffen Bohl (31, „Bohli“): Allrounder und Laufwunder. In der 3. Liga werden die Daten statistisch nicht erfasst, in der 2. Liga schon. Da wird Steffen vermutlich unter den Top-10 der laufstärksten Spieler auftauchen. Es gibt keinen Grashalm, den er nicht bearbeitet hat.

Enis Hajri (31, „Pumuckl“): Wegen seiner Zebrafrisur hat er den neuen Spitznamen bekommen. Geht dahin, wo es wehtut. Könnte mit seinen Gelben Karten eine ganze Zimmerwand zukleben. Hat in seiner Karriere noch nie getroffen – außer bei unserem 3:1 gegen Kiel.

Martin Dausch (29, „Dauschi“): Kam in der Winterpause von Union Berlin und hat uns einen zusätzlichen Schub gegeben. Positiver Typ, insgesamt eine Bereicherung für den MSV.

Pierre De Wit (27, „Piero“): Auch Piero zählt zu den lustigen Vertretern. Er ist eher der Strippenzieher im Hintergrund.

Nico Klotz (28, „Klotzi“): Bester Freund von Kevin Wolze, auch ein Feierbiest. Will sich jetzt ebenfalls eine Vespa zulegen.

Michael Gardawski (24, „Micha“): Zeigte beim Sieg gegen Holstein Kiel nicht nur fußballerische, sondern in der Kabine auch tänzerische Qualitäten.

Dennis Grote (28, „Grotex“): Bei uns zählt Dennis zu den seriösen Vertretern in der Mannschaft. War zusammen mit Martin Dausch, Kevin Wolze, Nico Klotz und Matthias Kühne am kreativen Umtexten des Rata-Lieds beteiligt.

Zlatko Janjic (29, „Jani“): Wenn wir im Juni mit der Vorbereitung anfangen, bringe ich ihm Rasierzeug mit. Auf dem Platz ein absolutes Schlitzohr. Zlatko ist bei uns derjenige, der auf dem Platz am meisten meckert. Für die Mannschaft unheimlich wichtig.

Fabian Schnellhardt (21, „Schnelli“): Fabian war nicht mit auf Mallorca. Er war offenbar zuhause zum Küchendienst eingeteilt.

Kingsley Onuegbu (29, „King“): Unser Schlager-DJ. Legt in der Kabine immer Songs auf. Mit seiner Musikauswahl war ich fast durchweg einverstanden. Hat in der gesamten Saison nie eine Trainingseinheit verpasst und war mit 14 Toren maßgeblich am Erfolg beteiligt.

Kevin Scheidhauer (23, „Scheide“): Wettet gerne im Spaß mit seinen Teamkollegen. Bei ihm klappt zwar auf dem Platz nicht alles, aber sein Einsatzwille ist vorbildlich. Wenn er die Handschuhe anzieht, hält er genauso wenig Elfmeter wie ich.

Gökan Lekesiz (24, „Leki“): Auch der Schleicher genannt. Wird selbst von Schwip-Schwap betrunken.

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Zuletzt bearbeitet von GiantOpal; 23/05/2015 09:00.
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Zebras verlieren letztes Saisonspiel, feiern aber trotzdem



Die Ära in der 3. Liga ist für den MSV Duisburg zu Ende! Auch wenn die Zebras im letzten Spiel der Saison am Sonntag, 23. Mai 2015, keine Punkte mehr aus Wehen Wiesbaden mitnehmen konnten, wurde die BRITA-Arena zur nächsten Partymeile. Der MSV musste sich vor exakt 9.000 Zuschauern, wovon über 8.000 Fans aus Duisburg angereist waren, mit 0:1 geschlagen geben. Bereits in der 12. Spielminute traf Christopher Schorch unglücklich den Ball und erzielte damit das einzige Tor des Tages für die Hessen aus Wiesbaden. Trotzdem heißt es: 2. Bundesliga – wir sind dabei!!!

Cheftrainer Gino Lettieri stellte auf einigen Positionen noch mal um. Für Stammkeeper Michael Ratajczak stand heute Marcel Lenz zwischen den Pfosten. In die Viererkette rotierten Matthias Kühne für Kapitän Steffen Bohl, Christopher Schorch für unsere Nummer 25 Thomas Meißner und Sascha Dum für Kevin Wolze, an die Seite von Branimir Bajic. Das Zentrum beackerte nach abgesessener Gelbsperre wieder Tim Albutat, der für Martin Dausch in die Startelf rückte, zusammen mit Enis Hajri. Auf der rechten Seite marschierte Nico Klotz anstelle von unserem Doppeltorschützen von vergangener Woche gegen Kiel, Michael Gardawski. Auf der linken offensiven Position stand Dennis Grote neben unseren beiden Torjägern Zlatko Janjic und Kingsley Onuegbu beim letzten 3. Liga-Spiel noch einmal von Beginn an auf dem Rasen.

Highlights 1. Halbzeit

1.Minute: Es geht munter los! Der MSV geht zum ersten Mal auf die Wiesbadener-Kiste zu: Nach wunderschönem Diagonalball von Dennis Grote in den Lauf von Nico Klotz, verpasst Kingsley Onuegbu die Flanke im Strafraum nur knapp. Den darauffolgenden Konter schließt SVWW Nummer 32 Kevin Schindler aus rund 18 Metern ab. Marcel Lenz pariert stark und klärt zur Ecke.

6.Minute: Nach sechs gespielten Minuten hat Sascha Dum die nächste gute Gelegenheit für die Zebras. Aus knapp 30 Metern zieht unser linker Außenverteidiger einfach mal ab. Torwart Markus Kolke, im Tor der Rot-Weißen, bekommt das Spielgerät erst im Nachfassen!

12.Minute: Das ist bitter… Nach einem Angriffslauf des Wiesbadeners Luca Schnellbacher will Christopher Schorch den quergespielten Ball verhindern, doch leider erwischt er die Kugel dabei so unglücklich, dass sie in den eignen Maschen landet.

18.Minute: Die Meidericher drücken auf den Ausgleich. Nach klasse Balleroberung von Sascha Dum, spielt Tim Albutat diagonal raus auf den Flügel zu Zlatko Janjic. Auf und davon stürmt der MSV-Torschütze auf das Wehener-Gehäuse zu, kann das Spielgerät allerdings nicht im Tor unterbringen.

24.Minute: Wieder ein traumhaftes Zuspiel unserer Nummer 14 Tim Albutat in den Lauf von Dennis Grote, der nicht regelkonform von den Beinen geholt wird. Den fälligen Freistoß aus 18 Metern knallt Zlatko Janjic allerdings wenige Zentimeter am Ziel vorbei.

28.Minute: Fast hätte es zum zweiten Mal im MSV-Gehäuse geklingelt. Erst kommt Luca Schnellbacher nach Zuspiel in der Zebra-Box aus elf Metern zum Abschluss. Doch Marcel Lenz hält das Spielgerät fest! Nur wenige Augenblicke später wird die Kugel wieder auf Luca Schnellbacher durchgesteckt. Im Eins gegen Eins gegen den MSV-Keeper Lenz trifft Wiesbadens Nummer 24 den Pfosten!

45.Minute: Puuuuuh – das war richtig knapp! Freistoß von Kevin Schindler aus dem Mittelfeld, das scharf geschossene Spielgerät faustet Torwart Marcel Lenz unglücklich direkt auf Luca Schnellbacher. Seinen Kopfball klärt Sascha Dum in höchster Not auf der Linie, ehe Lenz beim erneuten Torversuch von Schnallbacher die Kugel zu fassen bekommt.

Highlights 2. Halbzeit

59.Minute: Die Hessen drücken auf einen weiteren Treffer. Wieder sind es die Spieler Kevin Schindler und Luca Schnellbacher die sich in die Box der Zebras kämpfen. Schindler will auf Schnellbacher querlegen, doch Keeper Marcel Lenz riecht den Braten und fängt die Kugel vorher ab!

69.Minute: Turbulente Szenen in der BRITA-Arena: Erst rettet Christopher Schorch bereits im Liegen den Einschuss eines Wiesbadener Angreifers und im direkten Gegenzug hämmert Kevin Scheidhauer auf der anderen Seite den Ball ans Außennetz des Hessener-Gehäuses. Weiter, immer weiter, Zebras!

75.Minute: Von einer Laola-Welle der Fans in der ganzen Arena begleitet leitet Dennis Grote einen Angriff der Meidericher ein. Doch seinen scharfen Ball vor die Kiste der Rot-Weißen verpasst der gerade eingewechselte Michael Gardwaski.

76.Minute: Brandgefährlicher Konter der Wehener – Kevin Schindler steht eigentlich alleine vor Marcel Lenz, will es jedoch besonders schön machen und spielt noch mal quer auf seinen Sturmpartner Luca Schnellbacher. Lenz stürmt aus dem Kasten und pariert erneut stark per Fußabwehr.

80.Minute: Ausgleichschance! Der eingewechselte Martin Dausch tritt einen super Freistoß nah vor das Tor der Gastgeber, Zlatko Janjic geht entschlossen zum Ball, verpasst ihn aber ganz knapp.

83. Minute: Marcel Lenz hält die Zebras im Spiel! Soufian Benyamina wird nicht angegriffen und schießt aus rund 15 Metern stramm auf das Duisburger Gehäuse, wo Marcel Lenz erneut zur Stelle ist!

90.Minute: Der MSV versucht es erneut. Martin Dausch bringt eine Flanke von rechts in den Strafraum der Hessener, Kevin Scheidhauer versucht es noch einmal per Kopf, trifft den Ball leider nicht voll. Somit bleibt es beim 0:1 für die Gastgeber. Dennoch heißt es: MSV Olé und Adiós 3. Liga!

SV Wehen Wiesbaden – MSV Duisburg 1:0 (1:0)
SV Wehen Wiesbaden: Kolke – Wein (61. Müller), Wiemann, Geyer, Nandzik (73. Mintzel)– Funk, Book – Schindler, Blacha, Jänicke (61. Benyamina) – Schnellbacher
MSV Duisburg: Lenz – Kühne, Schorch, Bajic, Dum (57. Dausch) – Albutat, Hajri (67. Gardawski)– Klotz (53. Scheidhauer), Janjic Grote – Onuegbu
Tor: 1:0 Schorch (Eigentor, 12.)
Gelbe Karten: /– Kühne
Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin)
Zuschauer: 9.000

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Stimmen und Stimmung: Zebra-O-Töne zum Wiesbaden-Spiel



Die Zebras verlieren das letzte Spiel der Saison bei Wehen Wiesbaden mit 0:1. Wir waren nach dem Abpfiff wie immer für euch in der MixedZone und Pressekonferenz am Ball.

Gino Lettieri (Trainer MSV Duisburg): „Zum Spiel heute gibt es nicht viel zu sagen. Ich wollte heute nicht verlieren, dann hätten wir nur sechs Niederlagen in der ganzen Saison gehabt. Es war aber auch eine anstrengende Saison für die ganze Mannschaft. Dafür geht auch ein riesen Kompliment an meine Mannschaft, die sich die ganze Saison über immer wieder gesteigert hat und eine großartige Leistung gezeigt hat. Wehen Wiesbaden wünsche ich für die Zukunft alles Gute.“

Christian Hock (Trainer SV Wehen Wiesbaden): „Glückwunsch an den MSV zum verdienten Aufstieg. Wenn man mit 71 Punkten auf dem zweiten Platz steht, hat man sich das verdient. Auch die Duisburger Fans waren heute aller Ehren wert. Dass wir das Spiel heute gewonnen haben war wichtig, auch die Einstellung hat heute gestimmt. Wir haben jetzt einiges an Arbeit vor uns und beginnen jetzt einen guten Kader für die neue Saison zusammen zu stellen. Dann können wir hoffentlich auch bald am Ende so eine Feier wie Duisburg im eigenen Stadion erleben.“

Ivo Grlic (Sportdirektor MSV Duisburg): „Die Stimmung war atemberaubend – großer Respekt an die Fans. Wenn mein Name von den Fans gesungen wird, bekomme ich immer eine Gänsehaut. Einfach der Wahnsinn.“

Zlatko Janjic: „Wir wollten uns im letzten Spiel nichts vorwerfen lassen. Das Eigentor war natürlich sehr unglücklich, aber trotzdem hatten wir Spaß und das ist wichtig. Es war eine anstrengende Saison und wichtig für uns, dass wir schon gegen Kiel alles klar gemacht haben.“

Matthias Kühne: „Ich hatte schon Gänsehaut, als wir angekommen sind und muss unseren Fans großen Respekt zollen. Es ist überragend, was sie über die ganze Saison geleistet haben. Nach einer Woche Party war es schwer, wieder in den Rhythmus zu finden, aber es hat viel Spaß gemacht und die Unterstützung war grandios.“

Christopher Schorch: „Am Ende hatte ich ein paar muskuläre Probleme, aber ich habe auf die Zähne gebissen und trotzdem alles gegeben! Es ist unglaublich wie geil unsere Fans und unsere Truppe sind. Ich habe es noch nie erlebt, dass eine Mannschaft auswärts ein Heimspiel hat. Das war überragend und ein super Fußballfest – und zum Glück friedlich.

Marcel Lenz: „Es war sehr gut, dass ich nochmal spielen durfte und zeigen konnte was ich drauf habe. Das Ergebnis ist ok. Die Ereignisse aus der vergangenen Woche sind noch schwer zu realisieren, aber es ist einfach nur geil. Mir fehlen die Worte angesichts der vielen Fans. Wir wären ohne deren Unterstützung nicht da, wo wir jetzt sind. Sie haben immer zu uns gehalten, auch nach dem Lizenzentzug. Jetzt fahre ich in den Urlaub mit meiner Familie, aber definitiv nicht nochmal nach Mallorca, und dann möchte ich zur neuen Saison richtig angreifen."

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Zusammenfassung des gestrigen Spiels gegen Wiesbaden.

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So planen die Zebras: Erste Vorbereitungsspiele stehen



Der MSV Duisburg startet am Montag, 15. Juni 2015 mit dem ersten Training an der Westender Straße in die neue Spielzeit 2015/16. Die Zweitliga-Saison startet am Wochenende 24. – 27. Juli 2015.

Noch am Tag des Trainingsauftakts – die finale Uhrzeit folgt noch – bricht Trainer Gino Lettieri mit seinem Team ins erste Trainingslager auf; bis zum 20.06.2015 bleiben die Zebras in Eisenach und treffen dort am vorletzten Tag auch auf den FC Eisenach.

Auch vier weitere Vorbereitungsspiele stehen bereits. Am 24.06.2015 geht’s um 19 Uhr zum DSV 1900, zwei Tage später spielt der MSV beim – noch nicht ermittelten – Kontrahenten des Gewinnspiels mit den Stadtwerken Duisburg, und am 27.06.2015 geht’s um 16 Uhr zum TV Voerde.

Sowohl für das Trainingslager in St. Johann in Tirol / Österreich (29.06.2015 – 08.07.2015) als auch die darauf folgende Woche sind Testspiele in Planung.

Im Rahmen des Schauinsland-Reisen-Arena-Tages (11. Juli 2015) trifft der MSV auf den alten Rivalen VfL Bochum, und eine Woche später, 18.07.2015, ist für die Saisoneröffnung ein weiterer hochklassiger Gegner zu Gast in Duisburg.

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Tausende Fans feiern mit der Mannschaft den 2.Liga-Aufstieg



Überragend, Gänsehaut pur, sensationell … alles Worte, die beschreiben sollen, was am Pfingstsonntag, 24. Mai 2015, in Duisburg los war. Doch eigentlich gibt es dazu keine passenden Worte. Vielmehr sind es die Bilder der vergangenen Tage und zum Abschluss nochmal die Aufstiegsfeier, die jedem mit Zebra-Herz im Kopf bleiben werden. Wehende Fahnen, hochgehaltene Schals, die ganze Stadt gestreift, und alle mit einem Lachen im Gesicht.

Gemeinsam mit ihren Fans hat die Mannschaft von Cheftrainer Gino Lettieri die 3.-Liga-Saison auf dem Duisburger Burgplatz ausklingen lassen und den Aufstieg in die 2. Bundesliga gefeiert. Über 10.000 MSV-Fans kamen zur friedlichen Aufstiegsfeier, bevor es in den verdienten Urlaub ging.

Während das Team per Bus vom Bahnhofsvorplatz in Richtung Rathaus tourte, lief das bunte Programm auf dem Sinalco-Truck auf dem Burgplatz schon auf Hochtouren. Als dann Spieler, Trainer- und Betreuerstab ankamen und sich auf dem Rathausbalkon präsentierten, gab es kein Halten mehr: Die Feierei fand am Sonntag nochmal ihren Höhepunkt und vor allem einen wunderschönen Abschluss. Rapper „Barracuda“, Michael Krebs, die Mallorca Cowboys und die Zebragarde sorgten für gute Stimmung – nicht zu unterschätzen dabei aber das Animations-Talent der Aufstiegs-Mannschaft. Und so wurden nochmal alle längst einstudierten Gesänge der vergangenen Tage rauf und runter gesunden, bis auch das letzte Zebra heiser war.

Los geht’s für den MSV Duisburg mit der Vorbereitung auf die 2. Liga am Montag, 15. Juni 2015. Bis dahin ALLEN Danke für diese grandiose Saison, ihr könnte alle stolz darauf sein, dabei gewesen und ein Zebra zu sein!

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Über 10.000 Fans feiern den Zebra-Aufstieg



Die Partywoche des Zweitliga-Aufsteigers hat am Pfingstsonntag ihren Höhepunkt erreicht. Über 10.000 Fans bereiteten dem MSV einen stimmungsvollen Empfang.

"Ist das geil", schrie der Party-König von Duisburg, Kevin Wolze, als er den Rathaus-Balkon betrat und das blau-weiße Fahnen-Meer auf dem Burgplatz sah: "Das ist der absolute Wahnsinn."

Oberbürgermeister Sören Link, der extra auf seinen feinen Zwirn verzichtete und stattdessen das Aufstiegs-T-Shirt der Meidericher trug, betonte, wie wichtig die Rückkehr in die 2. Bundesliga ist: "Nicht nur für den MSV, ganz Duisburg freut sich. Wir sind wieder da!"

Und wie. Die Mannschaft ließ es noch einmal richtig krachen. Nach ihrem Kurztripp nach Mallorca präsentierten sich die Duisburger bei allen Schlagern und Vereinsliedern textsicher, nahmen sich aber auch gerne selbst auf die Schippe. So wurde Michael Ratajczak auf die Melodie des Gassenhauers "Im Wagen vor mir" mit vier eigens auf den Torwart kreiierten Strophen bedacht.

Auch Goalgetter Zlatko Janjic bekam sein Fett weg, nachdem er sich seinen Aufstiegsbart auf der Bühne abrasieren ließ. "Zlatko, du bist jetzt zwölf", skandierten seine Kollegen und hatten dann ebenfalls noch ein Ständchen für Feierbiest Wolze parat: "Wolze, du bist ein Pflegefall."

"Diese Truppe ist einfach nur genial", strahlte Dennis Grote, um dann direkt wieder mit den "Mallorca Cowboys" in das eigens geschriebene MSV-Lied einzustimmen.

Doch "diese Truppe" wird in dieser Konstellation nicht mehr in der zweiten Liga zusammenspielen. Für Christopher Schorch, Michael Gardawski, Gökan Lekesiz, Marcel Stenzel, Deniz Aycicek, Babacar M'Bengue und Metin Kücükarslan war die Aufstiegsparty wohl der letzte Auftritt für den MSV.

Anders sieht es derweil bei Wolze aus, der seinen Vertrag dem Vernehmen nach wohl verlängern wird. Doch was wird aus Kingsley Onuegbu? Der Sturmtank wurde von seinen Mannschaftskameraden auf der Bühne singend zur Unterschrift aufgefordert, grinste aber nur verschmitzt: "In den nächsten zwei bis drei Tagen wird eine Entscheidung fallen", meinte der King: "Jetzt will ich aber erst einmal feiern!"

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Hausaufgaben für die Aufstiegshelden



Der Partyrausch klingt langsam ab, aber die Erinnerungen bleiben. Erinnerungen an eine unvergessliche Feierwoche, die am Rathaus ihren Höhepunkt fand.

Über 10.000 Fans bereiteten den Zebras einen krönenden Abschluss der sensationellen Saison, an deren Ende die Rückkehr in die zweite Liga steht. "Wir haben Glückwünsche aus ganz Deutschland erhalten", freut sich Vereinspräsident Ingo Wald. Zahlreiche Erst- und Zweitligisten schrieben den Meiderichern warme Worte wie "Willkommen Zuhause" oder "Zum Glück ist der MSV wieder da".

Was die Spieler, Trainer und Verantwortliche allerdings noch viel mehr beeindruckt, ist die Euphorie rund um den Verein, die bei der Aufstiegsparty förmlich greifbar war. "Was hier in Duisburg möglich ist, ist der Wahnsinn", strahlt Zlatko Janjic: "Die Bilder vom proppevollen Burgplatz werde ich nie vergessen."

Im Gegenteil: Sie werden die Duisburger auch im Urlaub begleiten. Für fast alle Zebras ging es am Pfingstmontag bereits in die Ferien. Doch allzu lange können sie sich nicht ausruhen. "Ein paar Tage schon, aber unser Trainer hat uns ordentlich Hausaufgaben mitgegeben", verrät Pierre De Wit.

Kein Wunder, denn die Zweitliga-Saison startet bereits am 24. Juli. Der erste Aufgalopp der Zebras findet bereits in drei Wochen am Montag, 15. Juni, statt. Nach dem ersten Training geht es auch sofort für fünf Tage ins erste Trainingslager nach Eisenach. Das zweite Camp schlagen die Duisburger dann im österreichischen St. Johann in Tirol auf (29. Juni bis 8. Juli).

Janjic frohlockt: "Für uns geht es dann ersteinmal darum, die Klasse zu halten. Wenn wir es wieder schaffen, so eine geschlossene Einheit wie in diesem Jahr zu werden, ist das unser Trumpf."

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Einmal Hölle und zurück - eine persönliche Bilanz

Der MSV wieder da! Nach zwei langen Jahren in der Dritten sind die „Zebras“ aus Duisburg in Liga zwei aufgestiegen – und damit endlich wieder da, wo sie hingehören. Eine blau-weiß gestreifte, ganz persönliche Bilanz.


Aufstiegsparty
Nach zwei Jahren zurück in Liga zwei: Die Duisburger Fans feiern.


Es gibt nur zwei Wege, Fan eines bestimmten Fußballclubs zu werden, hat mir neulich einer gesagt. Entweder man erbt den Verein von seiner Familie oder man wohnt in der Stadt, in der der Club spielt. Bei mir trifft beides zu – und glauben Sie mir, das hat mein Leben nicht immer einfach gemacht.

Fan des MSV Duisburg zu sein (so ein richtiger, mit Dauerkarte im Portemonnaie, MSV-Fahne am Haus und Zebra-Aufkleber am Auto), das ist oft nicht leicht. Probleme, von denen andere montagsmorgens im Büro sprechen, sind für uns keine: Fortuna Düsseldorf patzt gegen Aalen? „Denen wurde immerhin nicht die Lizenz entzogen“, denkt der MSV-Fan. Auf Schalke bekommt man eine Krise, wenn man die Europa League verpasst? „Die spielen immerhin in der ersten Liga“, denkt der MSV-Fan. Und: „Darüber würde ich auch gerne mal jammern können.“

Sie sehen: Wer ein „Zebra“ sein will, muss leidensfähig sein. Zum Heulen ist in Duisburg immer was. So wie 1998, als man im DFB-Pokalfinale gegen Bayern verlor. Oder 2011, als dasselbe gegen Schalke passierte (0:5, mehr muss man dazu nicht sagen). Oder in der Bundesliga-Saison 2005/2006, als der MSV aus dem Tabellenkeller nicht rauskam und schließlich mit nur 27 Punkten als Tabellenletzter absteigen musste. Oder die anderen sechs Abstiege aus der Ersten Liga.

Es gibt viele tränenreiche Momente im Leben eines MSV-Fans. Aber der schlimmste war wohl der, als dem Verein im Frühjahr 2013 vor dem Bankrott stand. „Wegen des fehlenden Nachweises der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit verweigerte der Lizenzierungsausschuss des Ligaverbandes dem MSV am 29. Mai 2013 die Lizenz für die Zweitligasaison 2013/14“, heißt es auf Wikipedia. Was so nüchtern klingt, war die Hölle für uns. Tagelang war nicht klar, ob der Klub in die Insolvenz gehen musste, ob es überhaupt weitergehen würde mit dem Profifußball in Duisburg.

Noch heute kann ich mich gut erinnern an den Frust und Schmerz dieser Tage. Vielleicht sagen Sie jetzt, ist doch nur Fußball, wie kann man sich da so reinsteigern. Aber für mich fühlte es sich damals an, als wäre ein guter Freund vom finalen Untergang bedroht.

Vielen Duisburgern ging es ähnlich. Die ganze Stadt zeigte Streifen, an jedem zweiten Haus wehte eine MSV-Flagge, es gab Protestmärsche und – über alle Rivalität und Konkurrenz hinweg – Solidaritätsbekundungen aus ganz Fußballdeutschland, die mich noch heute zu Tränen rühren.

Der Aufstieg perfekt - was für ein Glückgefühl


Alle wieder glücklich.
Auch MSV-Maskottchen „Ennatz“ freut sich über den Aufstieg.


Und irgendwann kam die erlösende Nachricht: Die Insolvenz war abgewendet. Immerhin, es ging weiter an der Wedau, wenn auch in Liga drei und mit einem eilig zusammengestellten Team, das aus lauter Unbekannten bestand und zuvor kaum miteinander trainiert hatte. Dafür war es einfach alles zu schnell gegangen. Es war schon lustig, wie wir da auf unseren angestammten Plätzen auf der Tribüne saßen und versuchten, die Namen der Spieler auf dem Trikot zu erkennen: „Wer ist dat da links? Und da auf Mitte?“ Oder wie wir uns fragend anschauten, als unten zum ersten Mal die Kicker von der SG Sonnenhof Großaspach aufliefen. „Hä? Wat is dat denn für‘n Verein? Wo kommen die denn her?“ So fragt man im Ruhrgebiet.

Das war aber schon in unserer zweiten Drittliga-Saison. Und wie die endete, hat am vergangenen Wochenende ganz Fußballdeutschland mitbekommen. Selbst der WDR, der eine Drittliga-Konferenz sendete, hat ab und zu von Bielefeld weggeschaltet, um mitzubekommen, was im alten Wedaustadion passierte: Da fegte der MSV den Mitaufstiegskonkurrenten Holstein Kiel vom Platz. Na ja, zugegeben, die Kieler waren ziemlich gut, gingen sogar mit 0:1 in Führung. Aber am Ende stand’s 3:1 für die „Zebras“ – und wieder mal wurde geheult in Duisburg. Dieses Mal aus Freude: Der MSV war aufgestiegen, hatte am vorletzten Spieltag alles klar gemacht. 31.000 „Zebras“ im Freudentaumel. Ein Wahnsinnsgefühl. Gänsehaut. Glückseligkeit. Nur Fußball? Komm, gehnse wech!

Der MSV ist wieder da, wo er hingehört. Einmal Hölle und zurück. Und wir, die Fans, können das Trauma des Zwangsabstiegs und der Lizenzverweigerung endlich überwinden. Am Sonntag werden wir in der Stadt nochmal richtig feiern. Natürlich werde ich hingehen. Denn zum Heulen gibt’s in Duisburg immer was. Die schönen Momente muss man deswegen doppelt genießen.

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MSV-Spieler feiern Aufstieg mit dem Meisterwimpel



Die Spieler des MSV Duisburg genossen auf dem Rathausbalkon das Bad vor der Menge. Vereinspräsident Ingo Wald will die Bodenhaftung bewahren.

Enis Hajri hatte kaum noch Stimme. „Ich bin total heiser“, krächzte der Mittelfeldspieler des MSV Duisburg im Rathaus. Draußen feierten 10 000 Fans den Aufstieg der Zebras in die 2. Fußball-Bundesliga, drinnen drängten die Profis auf den Rathaus-Balkon, um das Bad vor der Menge zu genießen.

„Es ist einfach nur geil, so etwas zu erleben. Wir haben uns das verdient“, so Hajri, der hinzufügte: „Ich bin einfach nur noch leer. Gut, dass jetzt Urlaub ist.“ Ohne Sport wird’s dann auch nicht gehen. Trainer Gino Lettieri drückte seinen Spielern vor der Aufstiegsparty die individuellen Trainingspläne für die Ferien in die Hand.

Michael Ratajczak war froh, dass er endlich einmal einen Aufstieg in vollen Zügen genießen konnte. Zwar stieg der Torwart vor drei Jahren mit Fortuna Düsseldorf in die Bundesliga auf, die Party endete damals jedoch abrupt. „Wir waren schon in der Altstadt unterwegs, als wir zurück gepfiffen wurden. Hertha BSC Berlin hatte nach dem zweiten Relegationsspiel Protest eingelegt. Am nächsten Morgen standen wir schon wieder auf dem Trainingsplatz“, erinnerte sich Rata.

Bajic träumt vom nächsten Aufstieg

Branimir Bajic träumte am Pfingstsonntag bereits weiter. „Das ist mein erster Aufstieg. Ich hoffe, dass es nicht mein letzter ist“, so der Abwehrspieler, der im Oktober 36 Jahre alt wird. MSV-Präsident Ingo Wald nahm den Part ein, entsprechend auf die Bremse zu treten: „Im Erfolg macht man die meisten Fehler. Wir werden uns davor schützen.“ Wald erinnerte an die dramatischen Situationen der letzten zwei Jahre. „Wir werden in ein paar Jahren sehen, wie wichtig dieser Aufstieg für den MSV war. Ich kann jetzt schon sagen, dass er wichtiger als die Bundesliga-Aufstiege 2005 und 2007 war.“

Der MSV verpasste zwar in Wiesbaden die Drittliga-Meisterschaft – den dafür vorgesehenen Wimpel, den der DFB vorsorglich mitgebracht hatte, hatten die MSV-Spieler klammheimlich eingepackt. Der DFB-Verantwortliche suchte hinterher vergeblich nach dem Stück.

Kevin Wolze trug den Wimpel am Sonntag breit grinsend zur Schau. Mit fremden Federn schmückten sich die Zebras trotzdem nicht. Ordnung muss sein. Mit Filzstift hatten sie vor dem Schriftzug „Meister“ ein „2.“ geschrieben.

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MSV-Stürmer Onuegbu sieht "sehr gute Perspektive in Duisburg"


Mit Mütze und Sonnenbrille: MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu bei der Aufstiegsfeier in der Duisburger Innenstadt.

Die Aufstiegsfeier mit rund 10.000 Fans war für Zlatko Janjic "der krönende Abschluss". Kingsley Onuegbu hofft auf einen neuen MSV-Vertrag. Wir haben Stimmen gesammelt.

Enis Hajri: Ich habe kaum noch Stimme, bin vom Schreien so heiser. Das ist mein erster Aufstieg. Mit Kaiserslautern hat es in der Relegation leider nicht gereicht. Wenn man als Fußballer so etwas erreicht, ist es einfach nur geil. Wir haben uns diesen Aufstieg verdient. Ich bin einfach nur leer und freue mich auf den Urlaub. Aber ich muss auch etwas tun. Unser Trainer hat uns gerade den Trainingsplan in die Hand gedrückt.

Branimir Bajic zeigt auf seinen Arm, auf den er "5 + 17" mit einem Filzstift gemalt hat: Wolze und ich, das war unser Erfolgsrezept. Mir fehlen jetzt einfach die Worte. Ich hoffe, dass ich mit dem MSV noch einmal eine Aufstiegsfeier erleben werde.

Kingsley Onuegbu über das Spiel in Wiesbaden: (lacht) Wir hatten nach einer Stunde Krämpfe. Da mussten unsere Physios richtig kämpfen, dass wir überhaupt noch spielen konnten. Aber wir waren ja vorher auch auf Mallorca.

Onuegbu über einen neuen MSV-Vertrag: Ich sehe für mich persönlich eine sehr gute Perspektive in Duisburg. Ivo und ich machen das in zwei, drei Tagen klar und dann hoffen wir, dass das Ding bald unterschrieben wird.

Onuegbu über seine Leistungen: Die Vorrunde war nicht gut, die Rückrunde besser. Aber das gehört zum Fußball, man darf sich nicht hängen lassen, sondern muss an seine Stärken weiter glauben.

Onuegbu über die kommende Saison: Als Aufsteiger ist es klar, dass wir erst einmal die Klasse halten wollen oder auch müssen, denn es geht nur Schritt für Schritt.

Zlatko Janjic über die Aufstiegsfeier: Es ist der krönende Abschluss nach einer langen Feierwoche und ein wunderschönes Gefühl. Das hat die Mannschaft verdient. Es ist Wahnsinn, was man hier in Duisburg in Bewegung setzen kann. Das macht richtig Spaß.

Janjic über die Zweitliga-Rückkehr des MSV: Der Verein hat dafür sehr hart gekämpft. Die Leute im Hintergrund haben viel investiert, viel Arbeit, viel Mühe. Davor muss man den Hut ziehen. Irgendwann hat jeder in der Mannschaft gemerkt, dass wir es schaffen können, wie wir die Spiele über die Bühne gebracht haben, mit welchem Willen, welcher Leidenschaft. Es ist ein Spirit entstanden, der uns vor nichts hat zurückschrecken lassen.

Janjic über das Ziel in der kommenden Spielzeit: Für uns geht es zunächst einmal darum, die Klasse zu halten. Wir wollen wieder als Mannschaft eine so geschlossene Einheit bilden wie in der Rückrunde. Wenn wir das hinkriegen, wird es ein Trumpf sein.

MSV-Torwart Michael Ratajczak: Das ist mein zweiter Aufstieg. Die erste Aufstiegsfeier mit Fortuna Düsseldorf endete aber abrupt, weil Hertha BSC Protest eingelegt hatte. Damals standen wir am nächsten Tag schon wieder auf dem Trainingsplatz.

Rolf Feltscher: Es ist ein extrem schöner Tag für uns alle. Wir waren eine Mannschaft auf und neben dem Platz. In der nächsten Saison wollen wir natürlich drin bleiben. Ich fahre jetzt erst einmal mit meiner Familie in den Urlaub nach Sardinien.

MSV-Chef Ingo Wald: Wir werden erst in einigen Jahren erkennen, wie wichtig dieser Aufstieg für den MSV Duisburg war. Dieser Aufstieg ist wichtiger als die letzten beiden Bundesliga-Aufstiege. Wir werden vorsichtig bleiben, die schlimmsten Fehler macht man beim Erfolg. Davor muss man sich schützen.

MSV-Aufsichtsratschef Jürgen Marbach: Ich habe mit dem VfL Wolfsburg eine Meisterfeier erlebt, aber diese Feier ist viel inniger. In Wolfsburg war Felix Magath der, der alles bestimmt hat. Hier ist es schöner, weil sich viel mehr Menschen einbringen konnten.

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Die Welt der MSV-Zebras ist trotz Aufstiegs nicht rosarot


„Unsere Welt ist nicht rosarot“: MSV-Chef Ingo Wald.

Duisburgs Klubchef Ingo Wald warnt vor blinder Euphorie: "Es ist weiter harte Arbeit erforderlich, um den MSV wieder zu etablieren.“ Manager Ivo Grlic bastelt mit Bedacht am neuen Kader.

Neulich in Meiderich. Robert Philipps geht über die Straße. Um seinen Hals hat das Vorstandsmitglied, das beim MSV Duisburg für die Themen Verwaltung und Finanzen zuständig ist, einen weiß-blauen Ze­braschal gehängt. Philipps: „Auf einmal sind Leute stehen geblieben und haben mich umarmt, mir zum tollen Erfolg unserer Mannschaft Glückwünsche ausgesprochen.Der MSV ist für die Leute in unserer Stadt ein wichtiger Bestandteil. Etwas, an das sie sich klammern können.“

Philipps immer noch sichtlich bewegt: „Die Abstiegszeit war die schlimmste Phase, die ich in meinem Leben mitgemacht habe. Jetzt ist es ein unglaublich schönes Gefühl, nach zwei Jahren in der 3. Liga wieder zurück zu sein.“ Derzeit bastelt die Sportliche Leitung in Zusammenarbeit mit der Chefetage daran, dass aus dem Duisburger Comeback möglichst eine dauerhafte Präsenz im höherklassigen Fußball wird.

Verbindlichkeiten bleiben ein Problem

Zwar kann der als Tabellenzweiter aufgestiegene MSV künftig mit deutlich mehr Fernsehgeld planen, aber nach wie vor drücken den Traditionsklub hohe Verbindlichkeiten. „Unsere Welt ist nicht rosarot“, warnt Klubchef Ingo Wald, „es ist weiter harte Arbeit erforderlich, um den MSV wieder zu etablieren. Man wird erst in ein paar Jahren richtrig einordnen können, wie wichtig die Rückkehr ins Unterhaus für uns gewesen ist.“ Die Zebras bewegen sich aktuell zwischen sportlichem Klassenerhalt und finanzieller Kräftigung.

Mit rund fünf Millionen Etat kann der Neuling keine großen Sprünge machen und muss den neuen Kader mit viel Fingerspitzengefühl zusammenstellen. Geschäftsführer Bernd Maas: „Wir liegen vom Budget her im unteren Drittel der 2. Liga. Viele Verpflichtungen, die wir im vergangenen Sommer und im Fall Martin Dausch im Januar gemacht haben, waren schon mit Weitsicht auf die neue Saison ausgerichtet.“

Manager Ivica Grlic tritt in dieser Woche planungsmäßig auf das Gaspedal. Laut Informationen aus Köln soll Geißbock-Stürmer Thomas Bröker (30) bereits den Medizincheck in der BGU Duisburg absolviert haben und sich mit dem MSV über die Wechselkonditionen einig sein. Brökers Vertrag beim 1. FC Köln, wo er zuletzt nur die Rolle des Ergänzungsspielers einnehmen durfte, endet am 30. Juni.

Auch Schachten wird gehandelt

Während die Spur zu den beiden Union-Berlin-Profis Björn Kopplin und Björn Jopek (Tendenz Richtung Bielefeld) erkaltet ist, scheinen die Wechsel von Andreas Wiegel (Rot-Weiß Erfurt/Mittelfeld) und Stanislav Iljutcenko (Osnabrück/Angriff) immer konkreter zu werden. Neu in der Gerüchteküche taucht der Name von Sebastian Schachten (FC St. Pauli) auf. Der 30-jährige kann sowohl rechts als auch links in der Viererkette spielen, bringt bei 1,90 Metern Körpergröße Gardemaß mit. Schachtens Vertrag wird nach vier Jahren am Millerntor nicht verlängert.

„Wir werden in allen Mannschaftsteilen etwas machen“, kündigt Ivo Grlic an, „aber ich gebe immer wieder zu bedenken, dass wir kleine Brötchen backen müssen. Alles andere, als in der neuen Saison vom Ligaverbleib zu reden, wäre Träumerei.“ Der ehemalige Nationalspieler schiebt nach: „Wir werden versuchen, unsere Hausaufgaben zu machen und bei Neuverpflichtungen ganz genau draufschauen, ob sie passen.“

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Lenz will beim MSV Duisburg um die Nummer eins kämpfen


In Wiesbaden verschenkte Marcel Lenz sein Trikot nach dem Spiel an die Fans.

Der Ersatzkeeper gibt sich beim Zweitliga-Aufsteiger mit der Rolle des Schattenmannes nicht zufrieden. In der nächsten Saison will er angreifen.

Im Gegensatz zu seinen Teamkollegen Kingsley Onuegbu, Nico Klotz oder Kevin Wolze, deren Zukunft noch ungeklärt ist, hat Torwart Marcel Lenz Planungssicherheit. Sein Vertrag läuft beim frischgebackenen Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg noch bis zum 30. Juni 2017. Da sich Manager Ivica Grlic bereits deutlich positionierte („Wir gehen mit unverändertem Torwartteam in die Zweitligasaison“) kann Lenz den Aufstieg jetzt in der trainingsfreien Zeit so richtig genießen.

Der Duisburger Junge stand früher selbst im Fanblock, hat nach wie vor zahlreiche Kumpel, die das Team lautstark unterstützen. Beim letzten Meisterschaftsspiel beim SV Wehen Wiesbaden ließ sich Lenz nicht lange bitten und verschenkte sein Torwarttrikot an einen Zebraanhänger im Innenraum.

„Für uns war der Aufstieg die Krönung einer langen, intensiven Saison. Einen besseren Abschluss, als sich in die 2. Liga zu verabschieden, konnte es gar nicht geben“, strahlt Lenz. Der Blondschopf trägt das Zebra nicht nur auf der Brust, sondern im Herzen.

Enge Bindung zum MSV

Durch die enge Bindung mit dem MSV zögerte der 24-Jährige nicht, um als erster Spieler nach dem Zwangsabstieg seine Bereitschaft zum Bleiben zu erklären. „Für mich ist dieser Aufstieg auch eine Bestätigung“, gibt Marcel Lenz zu, „der Verein ist ganz tief in mir verwurzelt. Ich mache hier jeden Weg mit. Egal, wo er hinführt. Ich wäre selbst geblieben, wenn wir vor zwei Jahren keine Drittligalizenz bekommen hätten.“

Mehr Duisburg geht nicht. Man nimmt es Marcel Lenz durchaus ab, dass er die Rückkehr ins Fußball-Unterhaus auch zu einem großen Teil den Anhängern widmet: „Wir haben den MSV-Fans etwas zurückgegeben. Ohne sie hätte es diesen Verein schon längst nicht mehr gegeben. Was die Anhänger hier in schweren Zeiten auf die Beine gestellt und wie sie sich zum Klub bekannt haben, das war unglaublich. Deswegen gebührt ein Großteil unseres sportlichen Erfolgs den Duisburger Fans.“

"Ich bleibe jeden Tag dran"

Der große Traum von Marcel Lenz, der vor wenigen Tagen zum ersten Mal Vater geworden ist und deswegen zusammen mit seiner Frau keine Urlaubs-Flugreise gebucht hat, ist unschwer zu erraten. Irgendwann will er aus der Rolle des Schattenmanns hinter der „Nummer 1“ Michael Ratajczak herauswachsen.

„Ich habe kürzlich hier im Artikel der Sportredaktion gelesen, dass Ivica Grlic von mir mehr erwartet und dass ich mehr machen soll. Ich werde noch mehr Gas geben und eine Schippe draufpacken“, verspricht Lenz. Mit einem Lächeln schickt er einen Gruß an den Manager hinterher. „Ich hoffe, dass Ivo dann irgendwann sagen kann, dass er mit mir zufrieden war.“ Lenz ballt die Faust: „Ich bleibe jeden Tag dran. Bis ich bei meinem Verein regelmäßig im Tor stehen kann.“

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Matthias Kühne will weg



Eigentlich sollten die ersten Personalentscheidungen kurz nach der Aufstiegsparty am Pfingstsonntag getroffen werden.

Weil sich die Verhandlungen sowohl mit den internen als auch externen Spielern aber ziehen, rechnet Sportdirektor Ivica Grlic jetzt erst bis zum anstehenden Wochenende mit Klarheit.

Während der Verbleib vom wiedererstarkten Goalgetter Kingsley Onuegbu weiterhin offen ist, geht Grlic allerdings davon aus, dass Kevin Wolze dem MSV treu bleibt. „Wir sind auf einem sehr guten Weg“, nickt „Grille“.

Das gilt nach wie vor auch für den potenziellen Neuzugang vom 1. FC Köln, Thomas Bröker. Dem Angreifer haben die Meidericher nach RS-Informationen einen Drei-Jahresvertrag angeboten. Sobald die letzten „Kleinigkeiten“ ausgeräumt seien, wird der 30-Jährige, der in bislang 173 Zweitliga-Spielen 23 Tore erzielte und 19 vorbereitete, den Kontrakt unterzeichnen.

Auch die Verpflichtungen von Andreas Wiegel (RW Erfurt), Stanislav Iljutcenko (VfL Osnabrück) sowie Fanol Perdedaj (Energie Cottbus) sind nur noch Formsache, doch auch hier fehlen die Unterschriften.

Fest stehen dafür allerdings nun endgültig die Abgänge. Die auslaufenden Verträge von Michael Gardawski, Christopher Schorch, Babacar M‘Bengue, Metin Kücükarslan und Gökan Lekesiz werden nicht verlängert.

Zudem wird auch Matthias Kühne gehen. Der stets zuverlässige Abwehrspieler hat zwar noch einen gültigen Kontrakt, ist mit seiner Rolle als Edelreservist aber naturgemäß nicht einverstanden, weshalb er sich eine neue Herausforderung sucht. „‚Matze‘ ist ein sehr wichtiger Spieler, der seine Aufgaben immer toll erfüllt hat, wenn wir ihn gebraucht haben“, betont Grlic und schiebt nach: „Deshalb legen wir ihm auch keine Steine in den Weg.“ Übersetzt: Kühne kann ablösefrei gehen und Grlic das freiwerdende Gehalt anders einsetzen.

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Mohnhaupt bleibt "konservativ"



Während Ivica Grlic den Kader für die Zweitliga-Saison zusammenstellt, werkeln die Geschäftsführer Bernd Maas und Peter Mohnhaupt an der wirtschaftlichen Grundlage.

Dabei hat die Suche nach einem neuen Trikotsponsor oberste Priorität. „Wir befinden uns mit zwei Unternehmen in intensiven Gesprächen“, berichtet Mohnhaupt. Dabei handelt es nicht um bereits bestehende Sponsoren, sondern mögliche frische Geldgeber. „Wir versuchen, neue Partner langfristig an uns zu binden, die dann auch von unserer Erfolgsgeschichte der letzten beiden Jahre profitieren können“, erklärt Mohnhaupt, schiebt aber ebenfalls nach: „Das geht nicht von heute auf morgen, sondern wird noch etwas Zeit benötigen. Wir sind zuversichtlich, die Brust bis zum ersten Saisonspiel vermarktet zu haben.“

Das ist auch wichtig, denn den MSV drücken noch rund sieben Millionen Euro Schulden, die in den nächsten Jahren abgebaut werden müssen. Schließlich hat die Sanierung des MSV absoluten Vorrang, ist aufgrund der Erfolge nun aber auch möglich. Mohnhaupt: „Es hat sich viel verändert. Der Wert der Marke MSV ist wieder gestiegen und daraus müssen wir nun Profit schlagen.“

Das gilt insbesondere für den Etat, der erst einmal bei rund 5,3 Millionen liegen wird. In der 3. Liga lag er bei rund 4,5 Millionen Euro. Mohnhaupt erläutert die vorsichtige Planung: „Im Erfolg besteht die größte Gefahr, Fehler zu begehen. Wir dürfen die Bodenhaftung nicht verlieren und planen deshalb konservativ.“ Sollte es in der neuen Saison allerdings weitere Mehreinnahmen oder anderweitige Erlöse geben, wird Grlics Budget dementsprechend angehoben.

5,359 Millionen Euro Fernsehgeld für den MSV

Ein Plus fahren die Meidericher jedenfalls schon mit den TV-Geldern ein. Statt der bisherigen knapp 800.000 Euro sprudeln in der zweiten Liga nun 5,359 Millionen Euro. Und die Summe könnte sich noch einmal um 208.800 Euro erhöhen, wenn sich Holstein Kiel in den Relegationsspielen gegen 1860 München durchsetzt. Sollten die Löwen, die in der Fernsehgeld-Tabelle Elfter sind, absteigen, würden deren Erlöse in Höhe von 6,681 Millionen Euro auf andere Zweitligisten ab Platz elf verteilt und der MSV würde als 17. (weil zweiter Aufsteiger) davon profitieren.

Dass aber nicht nur Geld die Fußballwelt regiert, beweist Darmstadt 98. Die „Lilien“ haben mit einem vergleichsweise Mini-Etat den Durchmarsch in die Beletage dank ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit geschafft. „In diesem Punkt können wir Darmstadt als Vorbild nehmen“, meint Mohnhaupt und ergänzt: „Aber wir sollten nicht zu sehr auf andere Vereine schauen. Wir haben auch eine hervorragende Geschichte geschrieben. Wenn wir auch zukünftig mit Augenmaß handeln und unsere Hausaufgaben erledigen, sind wir auf einem sehr guten Weg.“ Wirtschaftlich und sportlich.

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Eine Ode an "Rata"



Nicht nur sportlich begeistern die Zebras. Duisburgs Feierbiester überzeugen auch auf der Partybühne.

Ob Michael-Jackson-Double Rolf Feltscher, Stimmungskanone Kevin Wolze oder Einpeitscher Pierre De Wit. In puncto Feiern macht den Meiderichern so schnell keiner etwas vor. Schließlich singen sie die Schlager nicht nur wie andere nach, sondern kreieren sogar einen eigenen Hit.

Zur Melodie des Kulthits „Im Wagen vor mir (fährt ein junges Mädchen)“ hat das Team eine Ode an seinen Aufstiegs-Keeper Michael Ratajczak getextet. Auf die Idee, den Song der mit seinem einprägsamen Refrain „Rata, Rata, Ratatatata“ an die Nummer eins erinnert, ist zwar ein MSV-Anhänger bereits im August 2014 gekommen, doch die Zebras schrieben das Lied nun kurzerhand um. „Auf den langen Auswärtsfahrten hatten wir Langeweile“, berichtet „Songwriter“ Wolze: „So kam eine Strophe nach der anderen dazu und mittlerweile haben wir vier. Das ist ordentlich.“

Weil die Texte also hauptsächlich während der Bustouren entstanden sind, sind auch die Strophen zwei wie vier nah an die Auftritte beim VfB Stuttgart II (2:1) sowie in Erfurt (2:0) angelehnt. Beim kleinen VfB kassierte Ratajczak beim Stand von 2:0 sechs Minuten vor dem Abpfiff eine Rote Karte und verschuldete einen Elfer.

Weil das Auswechselkontingent bereits erschöpft war, musste Angreifer Kevin „Scheide“ Scheidhauer in den Kasten, konnte den Schuss vom Punkt aber nicht abwehren und es stand nur noch 2:1. Danach begann das große Zittern, doch die Blau-Weißen schaukelten den Dreier nach Hause.

Wer ist „Kautsche“?

Wie auch in Erfurt. Dort allerdings viel souveräner, auch weil Ratajczak einen Strafstoß, der zum 1:1-Ausgleich geführt hätte, parierte. Nach dem wichtigen Sieg rannte die Mannschaft sofort in die Kurve zu den mitgereisten Fans, die natürlich ihren Elfmeter-Killer auf dem Zaun sehen wollten, um mit ihnen zu feiern. Doch „Rata“ gab erst ein Fernsehinterview und ließ seine Kollegen warten.

Die revanchierten sich prompt. Als der 33-Jährige endlich kam und dem Team seinen Rücken zudrehte, um zu den Anhängern auf den Zaun zu klettern, versteckten sich alle Zebras hinter einer Bande. Oben angekommen, drehte sich „Rata“ um, konnte aber mit niemandem die Humba anstimmen. „Das war richtig geil“, lacht Wolze.

Aber zurück zum Lied. Während die erste Strophe selbsterklärend ist, taucht in Strophe drei allerdings der Name „Kautsche“ auf. Doch wer ist das? „Das ist Michas bester Freund, der auch mit uns auf ‚Malle‘ war“, erklärt Thomas Meißner und schiebt lachend nach: „Wie er genau heißt, weiß ich gar nicht – er ist halt ‚Kautsche‘. Der Name war uns am Ballermann aber auch egal.“

Bleibt dann nur noch die Frage, warum Wichser und Dreckssau im Refrain gegrölt wird? „Keine Ahnung, dass hat sich auf Mallorca einfach so ergeben“, grinst Wolze.

Ratajczak, der sich sofort nach der Aufstiegsfeier wieder zurück auf den Weg ins 17. Bundesland gemacht hat, ist das jedenfalls egal. Er singt bei seinem Lied lauthals mit. Die Duisburger machen halt nicht nur sportlich eine gute Figur...

Antwort auf:
„Rata, Rata, Ratatatata“ - Der Songtext
Melodie: „Im Wagen vor mir“
Original: 1977 von Henry Valentino
Neue Version: 2015 von der Mannschaft des MSV

Im Tor da steht der Michael Ratajczak.
Er trägt die Nummer eins und das zurecht.
Elfmeter hält er keine und die Abstöße landen im Aus.
Die Haare frisch vom Wind nach hinten geföhnt.

Refrain
Rata, Rata, Ratatatata
Du Wichser
Rata, Rata, Ratatatata
Düsseldorfer
Rata, Rata, Ratatatata
Du Dreckssau
Rata, Rata, Ratatatata

Er kriegt ´ne Rote Karte und geht duschen,
den Elfer hält auch „Scheide“ wieder nicht.
Die letzten zehn Minuten war dann zittern angesagt
und draußen kriegt der Trainer ´nen Herzinfarkt.

Refrain

Prada, Gucci, Dolce&Gabana
Die „Kö“ ist seine Heimat, sein Zuhaus.
Sein Trainer hat verlängert, aber er muss vielleicht gehen,
doch „Kautsche“ wird ihm treu zur Seite stehen.

Refrain

Ausnahmsweise hält er mal ´nen Elfer.
Im Fernsehen quatscht er wieder dummes Zeug.
Anstatt mit uns zu feiern bleibt er vor der Linse stehen,
zur Strafe muss er alleine feiern gehen.




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