Am Samstag (14 Uhr) empfängt die SG Dynamo Dresden den Halleschen FC zum Ostderby am 30. Spieltag der 3. Liga. Beide Mannschaften rangieren jenseits von Gut und Böse im Mittelfeld des Tableaus. Doch während die Hallenser bereits nach dem letzten Aufeinandertreffen beider Vereine – 1:1 am 11. Spieltag – vom zehnten Tabellenplatz grüßten, ist die SGD vom zwischenzeitlich errungenen Spitzenplatz ins sogenannte „Niemandsland“ durchgereicht worden.
Entsprechend unterschiedlich sind die Gemütslagen auf beiden Seiten: Mit einem Punkt Rückstand auf die Sportgemeinschaft kann der HFC sein Gastspiel an der Elbe relativ gelassen angehen und könnte mit einem Erfolg einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Die Schwarz-Gelben hingegen müssen gegen das stärkste Auswärtsteam der Liga endlich wieder ein anderes Gesicht zeigen und unabhängig vom Ergebnis als Mannschaft wieder mit Herz und Leidenschaft auftreten, was die Anhänger zuletzt so häufig vermissten.
Nachdem die Sonnenfinsternis über Mitteleuropa vorüber war, stellte Peter Németh am Freitag klar, unter welchem Stern die Partie am Samstag steht: „Das Ostderby ist für die Fans und für uns etwas Besonderes“, sagte Dynamos Cheftrainer auf der Pressekonferenz im Stadion Dresden. „Es geht darum, endlich wieder eine gute Leistung zu bringen. Wir stehen bei den Fans in der Schuld.“
Abwehrspieler Nils Teixeira schlug in dieselbe Kerbe wie sein Trainer: „Wir sind den Leuten etwas schuldig. Menschen, die sehr weit reisen für uns und mit Herzblut dabei sind, sind wir es schuldig, auf dem Platz Gas zu geben. Wir sind uns bewusst, wie stark die kommenden Gegner sind, aber viel wichtiger ist, dass wir auf dem Platz Leidenschaft zeigen – egal, wer kommt“, sagte der 24-Jährige am Freitag.
Mit Marco Hartmann, Jannik Müller, Dominic Baumann und Paul Milde kehrten im Verlauf der Woche vier Spieler ins Mannschaftstraining zurück. Wer aus dem Quartett am Samstag für eine Berufung in den Kader oder einen möglichen Einsatz in Frage kommt, entschied sich nach dem Abschlusstraining am Freitagnachmittag. Definitiv fehlen werden Michael Hefele (Gelbsperre), Mathias Fetsch (Reha) und Robin Fluß (Aufbautraining). Gefährdet war am Freitag der Einsatz von Luca Dürholtz (Wadenprobleme).
Die SGD rechnet mit etwa 26.000 Zuschauern, davon 2.500 Gästefans aus der Saale-Stadt. Schiedsrichter Patrick Ittrich (Hamburg, 36 Jahre) wird die Partie um 14 Uhr anpfeifen. Die Stadiontore und Tageskassen öffnen um 12 Uhr, der Kassenbereich Lennéplatz bereits um 10 Uhr (nur Tageskarten, keine Vorverkäufe).
Der MDR überträgt das Sachsenderby in voller Länge im TV sowie als Livestream.
Das Stadionmagazin KREISEL gibt es im Fanshop, an allen Kassen und im Stadionumlauf.
Wir halten Euch wie gewohnt hier auf der Website im Liveticker sowie via Twitter und Facebook auf dem Laufenden. Die Pressekonferenz vor dem Spiel, die Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz nach dem Spiel seht ihr bei DynamoTV.
Der Hallesche FC hat sein Auswärtsspiel gegen Dynamo Dresden mit 3:2 (2:1) über die Zeit gerettet. In einer dominanten Partie der Hallenser wurde es erst in den Schlussminuten noch einmal gefährlich.
Der Hallesche FC hat in einem weiteren starken Auswärtsspiel mit 3:2 (2:1) gegen Dynamo Dresden gewonnen. Die Gastgeber waren dabei zunächst durch Tekerci in Führung gegangen (18.), doch der Ex-Dresdner Marcel Franke sorgte sechs Minuten später per Kopf für den Ausgleich. In der 37. Minute erzielte Sören Bertram nach einem überragenden Solo die 1:2-Führung, mit der es zunächst auch in die Pause ging. In Durchgang zwei besorgte Timo Furuholm in der 52. Minute freistehend per Kopf das 1:3, bevor Justin Eilers mit einem Foulelfmeter noch einmal zum 2:3 verkürzen konnte.
Das Ost-Duell war über weite Strecken geprägt von harten Zweikämpfen. Spielerisch konnte der HFC gegen sichtlich eingeschüchterte Dresdner behaupten, sodass der Sieg am Ende absolut verdient war.
Ausgangslage
Die aktuelle Situation beider Mannschaften ließ sich vor der Partie an einem Rückblick ablesen: Am 22. Spieltag rangierte Dresden mit 38 Punkten auf Rang vier - nur einen Zähler hinter Aufstiegsplatz zwei. Der HFC war Zwölfter mit 29 Punkten. Die Bilanz seitdem: Dresden drei Punkte, Halle elf. Hieß: Dynamo steckte in der Krise, die Elf von Sven Köhler war im Soll.
Fakten
Insgesamt 28 Mal trat der HFC in der Vergangenheit bei Dynamo an. Die Bilanz ist niederschmetternd: Es gab bei 23 Niederlagen nur einen Sieg. Am 8. November 1975 gewann Halle 4:2 durch Tore von Hartmut Meinert, Manfred Vogel und zweimal Werner Peter. Alle Tore fielen damals in der zweiten Halbzeit. Personalien
Auf beiden Seiten fehlte der Abwehrorganisator. Bei Dresden war Michael Hefele gesperrt, auf Seiten des HFC Marco Engelhardt krank.
Taktik
Sven Köhler vertraute seiner bewährten 4-2-3-1-Variante mit Timo Furuholm als einziger Spitze. Dynamo-Coach Peter Neméth versuchte es mit zwei Stürmern.
Spielverlauf
1. Halbzeit Beide Seiten warteten nicht ab, aber Halles Spiel sah gefälliger aus. In der zwölften Minute hatte Dynamo die erste Chance durch Marvin Stefaniak - Marcel Baude war nicht eng genug am Mann - doch Niklas Lomb hielt. Auf der anderen Seite eine Großchance: Sören Bertram tankte sich rechts zur Grundlinie durch, stürmte in den Strafraum, passte zurück - und Max Jansen traf mit rechts nur den rechten Pfosten (13.). Dann das 1:0 für Dresden: Sinan Tekerci verlud Rechtsverteidiger Baude, konnte bei seinem Solo auch nicht in der Mitte von Jansen gestoppt werden und knallte die Kugel mit rechts neben den linken Pfosten (19.). Niklas Lomb war noch dran - aber machtlos. Danach (22.) schoss Florian Brügmann aus 30 Metern einen Freistoß knapp am rechten Dreiangel vorbei.
Wenig später das 1:1 (24.): Sören Bertram flankte einen Freistoß an die Fünf-Meter-Linie. Dort stand Abwehrrecke Marcel Franke. Der ehemalige Dynamo-Kicker köpfte unhaltbar zu seinem vierten Saisontor ein - und versagte sich dann, eingedenk seiner schwarz-gelben Vergangenheit, das Jubeln. In der Folgezeit war der HFC mit der besseren Spielanlage die Mannschaft, die das Spiel beherrschte. Den Hausherren fiel herzlich wenig ein. Mit einem genialen Solo von der Mittelinie, vorbei an vier, fünf Dresdnern, stürmte Sören Bertram dann zum 2:1 für den HFC (38.). Am Ende legte er den Ball mit links auch noch an Torwart Patrick Wiegers vorbei. Ein erstes Saisontor zum Zungeschnalzen und mit der Qualität für das "Tor des Monats". Plötzlich herrschte - außer im Block der 2500 HFC-Fans - erschütterte Stille im Stadion. HFC siegt bei Dynamo Dresden mit 3:2
2. Halbzeit
Auch in der zweiten Halbzeit spielte zunächst vor allem der HFC. Mit der ersten Chance nach der Pause erhöhte Halle auf 3:1. Nach einem Freistoß von Bertram traf Furuholm per Kopf. Anschließend kontrollierten die Rot-Weißen das Spiel, Dynamo war die Verunsicherung der letzten Wochen deutlich anzumerken. Überraschend kam Dresden in der 70. Minute zu einer Doppelchance. Erst landete der Ball an der Latte, dann klärte Niklas Lomb im HFC-Tor überragend. Beim Versuch zu klären, verursachte Patrick Mouaya einen Elfmeter. Diesen verwandelte Justin Eilers zum Anschlusstreffer.
Die Gastgeber warfen alles nach vorne, wirklich gefährlich wurde es aber nicht. Sven Köhler wechselte Osayamen Osawe für Furuholm ein und Halle lauerte auf Konter. Wiederum nach einem Freistoß vergab Tim Kruse per Kopf die letzte große Chance des Spiels.
Halles Sören Bertram jubelt über seinen Treffer zum 2:1.
Wochenlang musste der Hallesche FC zusehen, wie die Gegner reihenweise in den letzten Spielminuten die sicher geglaubten Punkte stahlen. Gegen Dynamo Dresden waren die Hallenser selbstbewusst genug, um am Ende siegreich vom Platz zu gehen.
Es war eine seltsame Atmosphäre die im Dresdner Stadion kurz nach dem Abpfiff herrschte. So eben hatte der Hallesche FC Dynamo Dresden mit 3:2 besiegt. Auf der einen Seite bildete sich eine knallrote Jubeltraube. Die Hallenser feierten ihren Auswärtssieg ausgelassen. Das krasse Gegenteil war auf der anderen Seite zu sehen. Die Spieler des Gastgebers standen vor der gespenstisch schweigenden Wand ihrer Fans. Es folgten Pfiffe und Beschimpfungen. Der schwarz-gelbe Anhang hat die Nase nach sieben Niederlagen in den letzten acht Spielen voll.
Der HFC spielt gefälliger
Dabei war die Stimmung zum Beginn des Spiels herausragend. Beide Fangruppen hatten Choreografien vorbereitet und trieben ihre Mannschaften mit enormer Lautstärke nach vorne. Der HFC spielte gefälliger, doch Dynamo ging durch Tekerci in der 17. Minute in Führung. Dem Tor gingen haarsträubende Fehler von Florian Brügmann und Marcel Baude voraus.
Doch Halle ließ sich davon nicht beirren und schlug schon der 24. Minute zurück. Nach einem Freistoß von Sören Bertram war Marcel Franke per Kopf zur Stelle und traf zum Ausgleich. In der 37. Minute war es Sören Bertram dann selbst, der den HFC in Führung brachte. Nach einem Solo über 40 Meter, bei dem Bertram das halbe Dynamo-Team stehen ließ, reichte die Kraft gerade noch, um den Ball an Torhüter Patrick Wiegers vorbeizulegen.
Furuholm bringt Dynamo-Fans zum Schweigen
Auch in der zweiten Hälfte kontrollierte der Hallesche FC weiter das Geschehen. Von Dynamo kam erschreckend wenig und das Publikum, zuletzt ohnehin nicht verwöhnt, wurde langsam unruhig. Als Furuholm in der 52. Minute nach einem weiteren Bertram-Freistoß auf 3:1 erhöhte, stellten die Dresdner Fans die Unterstützung für ihr Team komplett ein und hängten ihre Fanclubfahnen ab.
Dies änderte sich auch nicht, als Dynamo auf 2:3 verkürzte. Nach einer Doppelchance brachte Patrick Mouaya einen Dresdner zu Fall und es gab Elfmeter. Diesen verwandelte Justin Eilers sicher. Doch im Gegensatz zur Situation vor einigen Wochen, als der HFC mehrfach zähneklappernd um ein spätes Gegentor bettelte, strotzt die Mannschaft von Sven Köhler derzeit vor Selbstvertrauen. So gerieten die Rot-Weißen auch in der Schlussphase nicht mehr ernsthaft in Gefahr und konnten den achten Auswärtssieg der Saison bejubeln.
Nach dem 3:2-Sieg gegen Dynamo Dresden hat sich der Hallesche FC endgültig aller Abstiegssorgen entledigt. Entsprechend entspannt äußerten sich die die Spieler nach dem achten Auswärtserfolg.
Sören Bertram: „Nach dem Solo zum 2:1 war ich eigentlich nicht kaputt. Im Training hatte ich zuvor eine ähnliche Situation, und als sich das in Dresden erneut ergab, dachte ich, ich versuche das einfach noch mal. Am Ende wollte ich das Tor unbedingt und hab dann auch niemand anderen mehr gesehen. Im Scorerwettstreit mit Furuholm und Gogia sah ich ja bisher ziemlich schlecht aus. In Dresden habe ich durch mein Tor und die beiden Vorlagen ein bisschen aufgeholt."
Marcel Franke: „Ich habe 15 Jahre in Dresden gespielt, da versteht es sich von selbst, dass ich hier nicht überschwänglich bei einem Tor jubele. Aber natürlich ist es etwas ganz Besonderes, hier gewonnen zu haben. So einfach, wie es aussah, war es nicht. Dresden hat sich schon gewehrt. Aber wir standen heute sehr sicher."
Max Jansen: „Nachdem der Torhüter mich mit der Faust erwischt hat, war ich Gott sei Dank nicht benommen. Letzte Woche habe ich schon eins aufs Auge bekommen, heute war das andere dran. Aber der Schiedsrichter hat es nicht gesehen. Die Kulisse war heute überragend. Aber in der zweiten Hälfte waren nur noch die HFC-Fans zu hören, das haben wir sogar auf dem Platz wahr genommen."
Dresden – Es ist zum Verzweifeln. Auch gegen den Halleschen FC konnte Dynamo seine Talfahrt nicht stoppen, verlor im eigenen Stadion vor 25 391 Zuschauern mit 2:3. Schon die achte Pleite im neunten Spiel des Jahres. Dresden jetzt nur noch auf Rang 10 in der Tabelle. Finster! Vorm Anpfiff die Dynamo-Fans wieder mit einer tollen Choreografie, die Stimmung auf den Rängen war bestens. Und sie wurde noch besser: Die Elf von Trainer Peter Nemeth mit deutlich mehr Schwung als zuletzt in Mainz (0:1). Und ging tatsächlich mal wieder in Führung: schneller Angriff über links, Tekerci zieht in den Strafraum und trifft im zweiten Versuch trocken auch sechs Metern in die linke Ecke (18.). Die Führung mit der ersten Chance!
Aber Fans und Mannschaft verging das Lachen schnell wieder. Nur sechs Minuten später köpft Franke nach Freistoß-Flanke zum 1:1 ein (24.). Ausgerechnet Marcel Franke. Der Ex-Dynamo wurde von der Dresdner Hintermannschaft sträflich allein gelassen. Immerhin: Aus Respekt vor seinem früheren Verein jubelte er nicht, entschuldigte sich fast. Und es kam noch schlimmer! Halles Bertram lässt bei einem 40-Meter-Solo gleich vier (!) Dynamos uralt aussehen, zirkelt die Kugel eiskalt an Keeper Wiegers vorbei zum 1:2 ins Netz (37.).
Mit diesem Schock ging´s in die Kabine. Offenbar half auch die Kabinen-Ansprache von Coach Nemeth nicht, denn sein Team gleich mit der nächsten Schlafeinlage: Furuholm köpft aus 5 Metern völlig freistehend zum 1:3 ein (51.). Das kann doch nicht wahr sein! Danach hatten die Dynamo-Fans die Faxen dicke. Sie rollten schon nach einer Stunde alle Fahnen, Banner und Spruchbänder ein. Und sie schwiegen. Stimmung machten nur noch die rund 3000 Halle-Fans. Sie sangen „Heimspiel in Dresden“. Doch das änderte sich in der 72. Minute! Teixeira nagelt den Ball an den Pfosten, Eilers wird beim Nachschuss-Versuch gelegt. Elfmeter! Der Gefoulte tritt selbst an - und trifft. 15. Saisontor und nur noch 2:3. Doch dabei blieb´s, der Ausgleich gelang nicht mehr. „Diesmal wird´s für Halle dunkel“, hatte Nils Teixeira in Anspielung auf die Sonnenfinsternis tags zuvor gesagt. Er behielt leider nicht recht. Zwar nebelten die HFC-Fans gleich am Anfang des Spiels das Stadion ein. Aber am Ende schien für Halle die Sonne. Und den Dynamos wird wohl langsam schwarz vor Augen...
Nach seinem tollen Solo über den halben Platz schießt Sören Bertram (l.) mit dem Außenrist das 2:1 für den HFC.
Der Hallesche FC zeigt beim Sieg in Dresden eine überzeugende Vorstellung. Doch ein Spieler ragt noch heraus: Torschütze Sören Bertram. Trainer Sven Köhler fasst es zusammen: „Das ist der Sören Bertram in Topform, wie wir ihn sehen wollen. Endlich ist er wieder auf diesem Level.“
In den Katakomben des Dresdner Stadions gibt es einen direkten Zugang von der Gästekabine zum Pressekonferenz-Raum. Dort hatte gerade HFC-Trainer Sven Köhler nach dem Drittliga-Fußball-Spiel geschwärmt, wie „eindrucksvoll und zielstrebig“, sein Team zum 3:2-Sieg über Dynamo gestürmt war. Dann war der offizielle Teil beendet. Dresdens Sportdirektor Ralf Minge wurde von Dresdner Reportern an eine Wand gedrängt und sollte seine Sicht über die Gründe der „handfesten Krise“, wie er zugab, debattieren. Köhler dagegen konnte im kleinen Kreis ganz gelöst noch einmal die Glanzvorstellung analysieren. Und er sagte dabei auch Folgendes: „Das ist der Sören Bertram in Topform, wie wir ihn sehen wollen. Endlich ist er wieder auf diesem Level.“
Minuten später lösten sich die Gesprächsrunden auf. Da steckte jener Sören Bertram beinahe unbemerkt seinen Kopf durch die Tür an der Rückseite. Fasziniert blickte er auf den Fernseher oben in der Ecke. Dort war die Videotext-Tabelle der dritten Liga als Standbild eingeblendet: Platz neun: HFC, 43 Punkte. Mit Sicherheit hat Halles Mittelfeldspieler den Abstand nach oben taxiert - neun Punkte zu Platz drei. Was wäre eigentlich möglich gewesen, wenn er früher auf dem Niveau des Samstags gespielt hätte, wenn ihn zwei schwere Verletzungen zuvor nicht wochenlang zurückgeworfen hätten?
Sören Bertram: „Ich wollte das Tor unbedingt“
Vielleicht hat Bertram darüber sinniert. Aber erst einmal freute er sich über seinen Sahne-Tag mit einem ganz speziellen Höhepunkt: das Tor zum 2:1 in der 37. Minute. Nach Zuspiel von Andy Gogia schnappte er sich den Ball kurz hinter der Mittellinie, umkurvte in einem unwiderstehlichen Solo-Sturmlauf gleich fünf hilflose Dynamo-Statisten und vollendete mit dem linken Außenrist. 25.391 Zuschauer staunten. Ein Tor zum Zungeschnalzen, ein „Tor des Monats“ wert. „Ich habe am Tag zuvor im Training so ein ähnliches Ding gemacht. Als ich dann unterwegs war, dachte ich: ,Probier’ es.‘ Und dann im Strafraum habe ich auch nicht mehr nach irgendwelchen Mitspielern geschaut. Ich wollte gar nicht mehr abspielen, sondern nur dieses Tor“, erzählte Bertram von der außergewöhnlichen Szene.
„Ich wollte auch etwas für mein Scorerkonto tun“
Er garnierte seine Leistung nicht nur mit seinem ersten Saisontor, sondern auch mit den Torvorlagen per Freistoß zu den Kopfballtreffern von Marcel Franke (17. Minute/1:1) und Timo Furuholm (52./1:3). „Ich wollte auch etwas für mein Scorerkonto tun, im Vergleich zu Andy Gogia und Timo Furuholm bin ich in dieser Saison da ja einiges im Rückstand“, meinte Bertram lachend mit Blick auf den neunfachen und den nun zehnfachen Torschützen im Team.
Elf Treffer hatte er selbst in der vergangenen Serie gemacht. Und niemanden ärgert es mehr als ihn selbst, dass ihn diesmal die Verletzungen (Syndesmosebandriss, Armbruch) lange nicht in Schwung kommen ließen. Und wenn am Sonnabend nach seiner Vorarbeit Maximilian Jansen nicht nur den Pfosten getroffen hätte (14.), oder der starke Tim Kruse mit seinem tollen Kopfball (84.) nicht an Dynamos Torwart Patrick Wiegers gescheitert wäre, hätte Sören Bertram sogar fünf Torbeteiligungen an einem Tag gesammelt.
Spätestens jetzt dürfen sie beim HFC froh sein, dass der Vertrag des 23-Jährigen noch bis 2016 läuft. Der Blondschopf gilt als Korsettstange für die nächste Saison. Doch sein Tor-Solo könnte durchaus Begehrlichkeiten geweckt haben.
Situation: Klassenerhalt perfekt
Der Hallesche FC hat mit dem Sieg in Dresden und nun 43 Punkten den Klassenerhalt auch rechnerisch perfekt. Grund: Die Mannschaften im Hinterfeld nehmen sich noch untereinander Punkte weg. 43 Zähler reichten außerdem seit Bestehen der dritten Liga ab der Saison 2008/09 immer, die Klasse zu halten. Der Klub steuert gleichzeitig auf sein bestes Ergebnis in seiner dritten Drittliga-Saison zu. Im Premierenjahr 2012/13 hatte er am Ende 46 Punkte und war Zehnter. In der letzten Saison kam die Mannschaft von Sven Köhler auf 51 Punkte und war Neunter. Am 30. Spieltag standen damals 42 Punkte zu Buche.
Chemnitz, Dresden und Halle beschließen eigene Testspiel-Liga
Bereits seit längerer Zeit war bekannt, dass Halle und Chemnitz ihre U23-Mannschaften mit Saisonende aus dem Spielbetrieb abmelden würden. Mit Dynamo Dresden zog am Mittwoch ein weiterer Verein nach. In den letzten Tagen hat es bereits verschiedene Spekulationen über eine mögliche Testspiel-Liga gegeben. Im Interview mit liga3-online.de äußert sich nun CFC-Sportdirektor Stephan Beutel über erste Planungen und Modalitäten der neuen Testspielserie. “Auf Betreiben von Dynamo Dresden haben wir uns intensiv mit der Thematik einer Testspielliga beschäftigt und sind zu dem Entschluss gekommen, als Chemnitzer FC diese Idee mit in die Tat umzusetzen“, erläutert Stephan Beutel.
Partien sollen “breite Öffentlichkeit” ansprechen
Zunächst ist vorgesehen, dass sechs Teams jeweils fünfmal pro Halbserie in Freundschaftsspielen aufeinandertreffen. Neben den bereits genannten Vertretern aus der 3. Liga werden zudem noch die tschechischen Erstligisten Slovan Liberec, FK Teplice und Sparta Prag am neuen Wettkampfmodus teilnehmen. “Wir erhoffen uns von diesem sehr interessanten und renommiert besetzten Ligamodus eine breite Öffentlichkeit anzusprechen“, verdeutlicht Beutel, dass man die Spiele keinesfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit planen wird. Vielmehr noch wollen die Vereine ihr jeweiliges Heimrecht an interessierte Vereine abtreten, sodass die Spiele größtenteils auf neutralem Platz stattfinden würden. “Natürlich muss man auch die Fahrtkosten im Auge behalten. Von daher ist es von Vorteil, wenn sich die Vereine zum Beispiel auf der Mitte des Weges treffen“, sollen laut Beutel so auch die Kosten im Rahmen gehalten werden.
Start im August 2015
Starten soll die neue Liga im August 2015. Bis November sollen dann die Partien der Hinrunde gespielt werden. Die Rückrunde läuft von März bis Mai. Auch was die Spieltage angeht, befindet man sich bereits in der Feinjustierung. “Vermutlich werden die Spiele zumeist Sonntag, Montag oder Dienstag stattfinden, damit es nicht zu zeitlichen Überschneidungen mit Partien der jeweiligen Profiteams kommt“, ergänzt Beutel. Spielberechtigt sind ferner neben den Spielern der 1. Mannschaft die Spieler aus dem Leistungsbereich U17 und U19 sowie Probespieler. “Mit dieser Variante ist es den Verantwortlichen gelungen, eine bessere Alternative für den bisherigen Wettkampf in der Oberliga zu finden“, freut sich Stephan Beutel darüber, dass Spielern und auch Zuschauern ein neuer attraktiver Wettbewerb geschaffen wurde. Auch Dynamo-Manager Ralf Minge glaubt in einer Pressemitteilung an das Konzept: “Die im Spielbetrieb der Reserve-Mannschaft bisher gebundenen Mittel können wir künftig deutlich effizienter einsetzen, um unsere Nachwuchsspieler und den Anschlusskader der Profis gezielt zu fördern. In der Freundschaftsspielrunde mit den Kooperationsvereinen werden das Leistungsniveau und die Anforderungen höher liegen als im bisherigen U23-Spielbetrieb.”
Der Hallesche FC wird zum Saisonende seine U23 abmelden. Das verkündete der Drittligist am Donnerstag auf Facebook. Als Begründung führte der Verein an, dass die begrenzten finanziellen Ressourcen der Nachwuchsarbeit stattdessen dem Nachwuchsleistungsbereich der U19 und U17 zur Verfügung gestellt werden sollen.
Angekündigt war die Entscheidung für diesen Monat. Gefallen ist sie auf der Präsidiumssitzung am Dienstagabend. Und Mittwoch wurde sie mal so ganz beiläufig auf die Internetseite gestellt: Der Hallesche FC wird seine U-23-Mannschaft nach der laufenden Saison vom Spielbetrieb in der Verbandsliga abmelden und steht damit als erster Absteiger fest. Der Drittligist muss laut Lizenzrichtlinien des Deutschen Fußball-Bundes künftig keine zweite Mannschaft mehr führen und will die freien Ressourcen in seine Teams der U 19 und U 17 stecken.
Mit dieser Maßnahme befindet sich der HFC in prominenter Gesellschaft. Bayer Leverkusen meldete sein Team bereits im letzten Sommer ab. Eintracht Frankfurt, der VfL Bochum und der Chemnitzer FC folgen. Landesrivale 1. FC Magdeburg hatte seine zweite Mannschaft letzte Saison in die Stadtliga zurückgezogen. „Die wirtschaftlichen Aufwendungen im Vergleich zum sportlichen Ergebnis sind einfach zu groß. Sowohl aus unserer Oberligamannschaft im letzten Jahr als auch aus dem Team der Verbandsliga hat kein Spieler dauerhaft den Sprung in den Drittliga-Kader geschafft“, sagt HFC-Manager Ralph Kühne. „Zudem ist der Abstand von der dritten Liga bis zur Verbandsliga zu groß geworden.“ Nachwuchs soll in Bundesliga
Der HFC wird für acht Millionen Euro in den nächsten zwei Jahren ein neues Nachwuchsleistungszentrum im Süden der Stadt bauen und will mittelfristig mit seinen Mannschaften der U 19 und U 17 wieder den Aufstieg in die Bundesliga schaffen. Die U 19 liegt in der Regionalliga Nordost aktuell auf Platz vier mit vier Punkten Rückstand auf die Aufstiegsrelegation. Den U-17-Junioren fehlen ebenfalls als Tabellenvierter nur zwei Zähler zum Relegationsplatz. „In dieser Saison nehmen wir die Endstände, wie sie kommen. Schafft es eine der beiden Mannschaften, gehen wir die Bundesliga an. Im nächsten Spieljahr werden wir den Aufstieg als Saisonziel ausgeben“, sagt Manager Kühne.
Chemnitz, Dresden und Halle beschließen eigene Testspiel-Liga
Bereits seit längerer Zeit war bekannt, dass Halle und Chemnitz ihre U23-Mannschaften mit Saisonende aus dem Spielbetrieb abmelden würden. Mit Dynamo Dresden zog am Mittwoch ein weiterer Verein nach. In den letzten Tagen hat es bereits verschiedene Spekulationen über eine mögliche Testspiel-Liga gegeben. Im Interview mit liga3-online.de äußert sich nun CFC-Sportdirektor Stephan Beutel über erste Planungen und Modalitäten der neuen Testspielserie. “Auf Betreiben von Dynamo Dresden haben wir uns intensiv mit der Thematik einer Testspielliga beschäftigt und sind zu dem Entschluss gekommen, als Chemnitzer FC diese Idee mit in die Tat umzusetzen“, erläutert Stephan Beutel.
Partien sollen “breite Öffentlichkeit” ansprechen
Zunächst ist vorgesehen, dass sechs Teams jeweils fünfmal pro Halbserie in Freundschaftsspielen aufeinandertreffen. Neben den bereits genannten Vertretern aus der 3. Liga werden zudem noch die tschechischen Erstligisten Slovan Liberec, FK Teplice und Sparta Prag am neuen Wettkampfmodus teilnehmen. “Wir erhoffen uns von diesem sehr interessanten und renommiert besetzten Ligamodus eine breite Öffentlichkeit anzusprechen“, verdeutlicht Beutel, dass man die Spiele keinesfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit planen wird. Vielmehr noch wollen die Vereine ihr jeweiliges Heimrecht an interessierte Vereine abtreten, sodass die Spiele größtenteils auf neutralem Platz stattfinden würden. “Natürlich muss man auch die Fahrtkosten im Auge behalten. Von daher ist es von Vorteil, wenn sich die Vereine zum Beispiel auf der Mitte des Weges treffen“, sollen laut Beutel so auch die Kosten im Rahmen gehalten werden.
Start im August 2015
Starten soll die neue Liga im August 2015. Bis November sollen dann die Partien der Hinrunde gespielt werden. Die Rückrunde läuft von März bis Mai. Auch was die Spieltage angeht, befindet man sich bereits in der Feinjustierung. “Vermutlich werden die Spiele zumeist Sonntag, Montag oder Dienstag stattfinden, damit es nicht zu zeitlichen Überschneidungen mit Partien der jeweiligen Profiteams kommt“, ergänzt Beutel. Spielberechtigt sind ferner neben den Spielern der 1. Mannschaft die Spieler aus dem Leistungsbereich U17 und U19 sowie Probespieler. “Mit dieser Variante ist es den Verantwortlichen gelungen, eine bessere Alternative für den bisherigen Wettkampf in der Oberliga zu finden“, freut sich Stephan Beutel darüber, dass Spielern und auch Zuschauern ein neuer attraktiver Wettbewerb geschaffen wurde. Auch Dynamo-Manager Ralf Minge glaubt in einer Pressemitteilung an das Konzept: “Die im Spielbetrieb der Reserve-Mannschaft bisher gebundenen Mittel können wir künftig deutlich effizienter einsetzen, um unsere Nachwuchsspieler und den Anschlusskader der Profis gezielt zu fördern. In der Freundschaftsspielrunde mit den Kooperationsvereinen werden das Leistungsniveau und die Anforderungen höher liegen als im bisherigen U23-Spielbetrieb.”
Quelle: liga-3-online
Find die Idee nicht schlecht. Da kann sich die U23 besser entwickeln wenn sie gegen Teams auf gleichem Niveau spielen. Solche Ligen gibt es u.a in TCH & SCO ja auch schon
Viertelfinale im Fußball-Landespokal gegen den HFC
Verbandsligist Barleben hofft auf ein Déjà-vu-Erlebnis
Vom "Spiel des Jahres" für den FSV Barleben möchte Mario Middendorf nicht unbedingt sprechen. Aber natürlich sei das Fußball-Landespokal-Viertelfinale am Sonnabend (14 Uhr, Sportplatz Am Anger) gegen den Drittligisten Hallescher FC etwas "ganz Besonderes", räumt der FSV-Trainer ein. Besonders, weil mit dem erhofften Halbfinal-Einzug ein Spiel gegen Pokal-Verteidiger 1. FC Magdeburg folgen würde. Und fast ein Dutzend Akteure des FSV hat beim großen Nachbarn gespielt - auch der Trainer. "Wir haben eine blau-weiße Vergangenheit, und das ist für viele eine große Motivation. Wir freuen uns auf das Spiel gegen den HFC", erklärt Middendorf.
Neben der großen Motivation und dem Willen zur Überraschung kann der FSV auch gegen den natürlich favorisierten HFC (zuletzt 3:2-Sieger bei Dynamo Dresden) eine ganze Menge sportliche Qualität in die Waagschale werfen. In der Verbandsliga steht der FSV nach 20 Spieltagen ungeschlagen an der Tabellenspitze und peilt den Aufstieg in die Oberliga an. "Wir haben uns in der Liga eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet", sagt Middendorf knapp. Die Vorbereitung laufe wie immer, berichtet der 36-Jährige. "Wir sind selbstbewusst und haben keinen Grund, etwas zu ändern."
Verzichten muss Middendorf gegen Halle auf seinen etatmäßigen Abwehrchef Peter Otte (Innenband Knie) und Phi-lipp Hennecke (Patellasehne). Knapp 700 Karten sind bereits verkauft, die Besucherzahl ist vom Landesverband auf 1000 begrenzt. "Bei uns muss in diesem Spiel alles passen, beim Gegner nichts. Vielleicht unterschätzt uns der HFC nach dem 3:2 in Dresden ein bisschen", hegt Middendorf zumindest leise die Hoffnung auf eine Pokal-Sensation. "Wir wollen das Spiel möglichst lange offen halten und erhobenen Hauptes vom Platz gehen." Und vielleicht gelingt tatsächlich die Überraschung und es gibt ein Déjà-vu. In der Vorsaison hieß das Landespokal-Halbfinale: FSV Barleben gegen 1. FC Magdeburg.
Sehr ungewöhnlich zu so einen frühen Zeitpunkt für hallesche Verhältnisse.
Nach 5 Jahren bei Dynamo Dresden
Tobias Müller wechselt zum Halleschen FC
Tobi Müller (li.), hier gegen Fortuna Düsseldorf, traf für Dynamo in der 2. Bundesliga fünfmal
Und wieder haut ein Dresdner ab...Tobias Müller (21) verlässt Dynamo Dresden am Saisonende, wechselt zu Drittliga-Konkurrent Hallescher FC.
In Halle unterschrieb der Offensiv-Allrounder einen Vertrag bis 2017.
HFC-Manager Ralph Kühne: „Tobias hat in der Vergangenheit als Youngster binnen kürzester Zeit teilweise für Aufsehen gesorgt. Dies spricht zweifelsfrei für sein Potenzial. In unserem Umfeld sind wir überzeugt, ihn wieder an dieses Leistungsniveau heranführen zu können.“
Müller wechselte 2010 von Borea Dresden zu den Schwarz-Gelben, erhielt 2012 einen Profi-Vertrag und brachte es seitdem auf 25 Zweitliga- und 11 Drittligaspiele für Dynamo.
„Die Luftveränderung wir mir gut tun. Ich sehe in Halle eine neue Chance. Bin Dynamo trotzdem für alles dankbar, schließlich bin ich hier Profi geworden", sagte Müller zu BILD. „Ich hatte mit Halle sehr gute Gespräche. Spüre dort eine gewisse Wertschätzung, die ich bei Dynamo zuletzt nicht mehr gespürt habe. Bin aber deshalb nicht böse und haue bis zum Sommer auch für Dynamo alles raus und konzentriere mich dann auf Halle.“
Andy Gogia war einer torgefährlichsten Spieler beim Halleschen FC
Andy Gogia ist einer der talentiertesten Spieler der Dritten Liga. Nach zwei Jahren beim Halleschen FC verlässt er den Verein. Die MZ blickt auf diese Zeit zurück und erinnert noch mal an die Höhepunkte mit dem Ausnahmetalent.
Andy Gogia wird den Halleschen FC nach zwei Jahren verlassen. Der Mittelfeldspieler hat sich in Halle zu einem der kreativsten Offensivkräfte der Dritten Liga entwickelt. In Halle konnte der beidfüßige 23-Jährige mit seiner individuellen Klasse Spiele entscheiden. Die besten Momente des Mittelfeldspielers in den letzten zwei Jahren:
Juli 2013: Der Heilsbringer?
Der Neuzugang vom FC St. Pauli (war vom VfL Wolfsburg ausgeliehen) wird in Halle erwartungsvoll empfangen. Der Dribbelkünstler soll die Offensive der Hallenser stärken. Gogia nimmt die Herausforderung an und gibt sich kämpferisch: „Ich will möglichst jede Woche einen Sieg.“
August 2013: Der erste Treffer
Der Hallesche FC ist gleich zu Saisonbeginn im Abstiegskampf. Die ersten vier Spiele gehen allesamt verloren. Andy Gogia spielt nur in einem Spiel die vollen 90 Minuten durch. Noch hat der 23-Jährige nicht eingeschlagen. Kurz darauf folgt das lang ersehnte Erfolgserlebnis für den Mittelfeldmann: Am 30. August erzielt er beim 2:1-Sieg gegen Stuttgart seinen ersten Treffer im HFC-Dress. Nach dem Spiel ist Gogia lange Zeit in der Startelf gesetzt.
Herbst 2013: Gogia trifft, Halle gewinnt
Die folgenden Monate sind Gogia-Monate, gewissermaßen. Der Hallesche FC scheint abhängig von den Leistungen des Offensivallrounders. Am 29. September erzielt Gogia den Siegtreffer beim 2:1-Sieg gegen den Chemnitzer FC. Für die nächsten zwölf Spiele gilt: Trifft Gogia, geht der HFC als Sieger vom Platz. Dabei gewinnen die Hallenser aber nur vier der zwölf Spiele (hinzu kommen zwei Unentschieden).
Wenn Andy Gogia einen guten Tag erwischt hatte, konnte der HFC am Ende oft jubeln.
(BILD: Eckehard Schulz)
Januar 2014: Höhepunkt gegen Wiesbaden
Nach dem souveränen Sieg gegen Wehen Wiesbaden ist Andy Gogia, der eines der drei Tore zum 3:0-Erfolg beigesteuert hatte, für den "Volltreffer der Woche" und die Auszeichnung "Spieler des Spieltags" nominiert. Sein Potential deutet sich an. Aber Trainer Sven Köhler kritisiert die fehlende Konstanz in den Leistungen des ehemaligen Juniorennationalspielers. März 2014: Magisches Dreieck beim HFC?
Gogia hat mit Francky Sembolo, Björn Ziegenbein und Sören Bertram die richtigen Spieler an seiner Seite. Im Spiel gegen Jahn Regensburg feuert die HFC-Offensive ein Feuerwerk ab. Beim 4:1 trifft Gogia doppelt. Sein erster und bisher einziger Doppelpack in der Dritten Liga beim HFC.
Mai 2014: Gogia schießt Münster ab
Ein Tor, eine Vorlage, ein Sieg im vorletzten Saisonspiel gegen Preußen Münster: Andy Gogia kann glänzen, wenn er denn will. Die erste Saison endet für den Deutsch-Georgier mit acht Toren und fünf Vorlagen. Dabei überzeugt er öfter mit feinen Dribblings und gutem Auge. Trainer Köhler erkennt weiterhin Potential. Auch Gogia sieht das ähnlich und bleibt trotz einiger Angebote anderer Vereine in Halle.
August 2014: Haching wird von Gogia abgeschossen
In der Saison 2014/15 ist Gogia im offensiven Mittelfeld wieder gesetzt. Erst im sechsten Spiel platzt der Knoten: Am 27. August gelingt den Hallensern beim Zweitplatzierten Unterhaching die Überraschung: Mit 4:0 fegen die Hallenser die Hachinger vom Platz, und das auswärts. Gogia erzielt zwei Tore und gibt eine Torvorlage.
September 2014: Historischer Sieg dank Gogia-Traumtor
Nach 41 Jahren schafft es der HFC erstmals wieder, in Rostock ein Punktspiel zu gewinnen. Und Gogia ist der Garant des historischen Sieges am 6. September. In der 63. Minute hat er mit seinem fulminanten Freistoß aus 30 Metern die Weichen auf Sieg gestellt - nicht einmal absichtlich. „Ich wollte den Ball in den Strafraum schlagen, bin irgendwie abgerutscht und dann segelte der Ball eben ins Tor“, sagt er.
Die Heimschwäche des Halleschen FC ist fast schon gespenstisch. Am 15. Spieltag kommt allerdings die Erlösung. Gegen Wehen Wiesbaden gewinnen die Hallenser am 25. Oktober mit 3:1. Entscheidender Spieler ist Andy Gogia. Mit seinen zwei Treffern schießt der Deutsch-Georgier den Tabellenersten förmlich im Alleingang ab.
Winter 2014/15: Punkte dank Gogia
Gogia rettet dem HFC Punkte für den Klassenerhalt. Beim 1:1 gegen den Konkurrenten im Abstiegskampf Regensburg erzielt er den Treffer mit einem sehenswerten Freistoß. Den Vorsprung kann die wacklige HFC-Defensive aber nicht halten. Am 23. November ist Gogia wieder Matchwinner gegen Mainz 05 II. Das 1:0 erzielt er per Elfmeter. Auch der nächsten Begegnung drückt Gogia seinen Stempel auf: Beide Tore beim 2:1-Sieg gegen Osnabrück sind vorbereitet vom Deutsch-Georgier. Der Gogia-Winter findet seine Fortsetzung im Spiel gegen den Chemnitzer FC. Der HFC gewinnt mit 2:0, Gogia trifft wieder. Damit hat er bereits seine Torquote der letzten Saison erfüllt (acht Tore).
Frühling 2015: Gogias Abschiedstour
Seit längerer Zeit steht der Abschied von Gogia fest. Der Offensivspieler hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er den nächsten Karriereschritt machen möchte, und das bei einem höherklassigen Verein. Die Leistungen sind zwar immer noch schwankend, aber Gogia hat bereits zehn Tore und neun Vorlagen in 30 Ligaspielen erzielt. Damit gehört er zu den torgefährlichsten Mittelfeldspielern der Dritten Liga. Der 23-Jährige wird dem HFC auf jeden Fall fehlen.
Ralf Loose vor Halle: „Ohne Feuer wird es schwierig!“
Am 31. Spieltag der 3. Liga geht es für den SC Preußen Münster etwa 400 Kilometer ostwärts zum Halleschen FC (Anpfiff 14 Uhr, auf sportschau.de und im Ticker auf liga3-online.de). Ausgerechnet in den Osten der Republik – sieht doch die Ausbeute bei Auswärtspartien gegen Ost-Teams eher bescheiden aus. Den einzigen (und zugleich auch letzten) Auswärtssieg gab es zum Nikolaus in Rostock; die Begegnungen in Dresden, Chemnitz, Cottbus und Erfurt verloren die Adlerträger. Begleitet wird der Preußentross von rund 800 bis 900 Anhängern, die eigens für diese Partie einen Sonderzug organisiert haben.
Heitmeier wohl wieder in der Innenverteidigung
Die Preußen haben laut Cheftrainer Ralf Loose „die spielfreie Zeit genutzt, um aus dem Loch herauszukommen“, welches sich nach dem schlechten Spiel gegen Mainz aufgetan hat. Es wurde ausgewertet und „nochmal reflektiert, wie wir dort agiert haben. Jeder für sich muss nun eine Trotzreaktion zeigen“, so Loose. Offen ließ der 52-Jährige einmal mehr die Frage nach der Startelf. Fabian Hergesell dürfte für die linke Verteidigerposition eine Option sein, auf die rechte Seite rutscht vermutlich Thorsten Schulz, da Aaron Berzel aufgrund einer Mandelentzündung ausfällt. Ebenso wird wohl Marc Heitmeier wieder in der Innenverteidigung spielen. „Im Mittelfeld hat er wenige gute Spiele gemacht, in der Innenverteidigung war das erheblich besser“, weiß auch Loose und ergänzte außerdem: „Wir haben auf der Sechser-Position nach wie vor Probleme und müssen uns da was einfallen lassen. Ob das nun Simon Scherder oder Marcus Piossek wird, entscheidet sich kurzfristig.“ Hingegen steht hinter dem Einsatz von Kapitän Jens Truckenbrod ein Fragezeichen. Der 35-Jährige konnte wegen Rückenproblemen am Mittwoch nicht trainieren.
“Auf dem Papier spricht (…) nicht viel für uns”
Die Preußen dürften gewarnt sein, konnten doch die Hallenser die vergangenen beiden Partien gegen Dresden und Cottbus gewinnen. „Wir brauchen eine sehr gute Leistung und müssen bei den Standards präsent sein und das Spiel selbst in die Hand nehmen“, forderte Loose die Siegermentalität aus der Hinrunde ein. „Ohne Feuer wird es schwierig! Alle Spieler müssen zielstrebiger agieren. Es geht nur über den unbändigen Kampfgeist und dem mutigen Spiel nach vorne. Den direkten Vergleich beider Teams führen die Preußen schon einmal an: In fünf Begegnungen gingen sie dreimal als Sieger vom Platz, einmal trennte man sich Unentschieden und ein Spiel verloren die Adlerträger. „Auf dem Papier spricht nach der Leistung von Mainz nicht viel für uns, aber darin liegt ja die Überraschung“, so Loose. Die Preußenfans würden sich pünktlich zum Osterfest über einen Dreier aus dem Überraschungsei freuen.
Es geht um nichts mehr beim Halleschen FC in dieser Saison, nur um das gute Gefühl. Das aber wird immer besser, seit die Mannschaft von Trainer Sven Köhler im tristen Februar daheim so tragisch gegen Hansa Rostock verloren hat. Drei Spiele seitdem, alle drei gewonnen, Platz eins in der Formtabelle der 3. Liga. Das Remis im Nachholspiel gegen Stuttgart dazugerechnet, sind es sogar vier Spiele ohne Niederlage, die plötzlich die Frage stellen: Was wäre wenn? Was geht noch, wenn das so weitergeht?
Gegen Preußen Münster, das Halle in der Hinrunde humorlos mit 2:0 nach Hause geschickt hatte - eine von nur zwei Auswärtsniederlagen der Hallenser in der gesamten Saison - geht es gemächlich los. Köhler hat seine Truppe defensiv aufgestellt, viel geht quer in den ersten 25. Minuten. Bloß nicht ins offene Messer rennen! Ivica Banovic rückt bei eigenem Ballbesitz zwischen den beiden Innenverteidiger Francke und Engelhardt, hat Münster den Ball, stehen Kruse, Jansen und Banovic weitgehend sicher und verhindern, dass Münster zu vielversprechenden Chancen kommt.
Die Gäste, mit Aufstiegsambitionen an die Saale gekommen, zeigen Respekt. Ihre erste Abwehrreihe steht an der Mittellinie, aber im Spiel nach vorn gehen von 800 lautstarken Fans unterstützten Preußen kein Risiko ein. Es ist langweilig im Erdgas-Sportpark, das Abtasten nimmt kein Ende. Die zuletzt zweimal sieglosen Münsteraner können nicht besser, die Hallenser, bei denen der gerade mit einer Vertragsverlängerung ausgezeichnete Florian Brügmann einmal mehr bester Spieler ist, wollen nicht.
Bis zur 28. Minute. Natürlich ist es Außenverteidiger Brügmann, der aus der Halblinken ansatzlos in die Mitte flankt. Dort löst sich der vielgescholtene Timo Furuholm im genau richtigen Augenblick aus dem Schatten seines Bewachers. Drei Schritte, ein kleiner Hopser, Kopfball, Tor.
1:0, sechseinhalb- der siebeneinhalbtausend Zuschauer sind aus dem Häuschen, 800 schweigen zumindest für einen Moment betreten. Münster reagiert bissig auf den Rückstand, der schon das Ende aller Aufstiegsträume bedeuten könnte. Letztlich aber ist dann doch nur eine Ecke gefährlich, bis sie HFC-Torwart Niklas Lomb entschärft. Und ein Fernschuss geht kaum sechzig Sekunden später am Tor vorbei.
Halle hat jetzt die besseren Karten, denn Halle muss nur warten. Gleich nach der Halbzeit ist es soweit: Bertram lässt einen Freistoß von links in den Strafraum der Münsteraner segeln, der erste Schussversuch von Engelhardt wird noch abgewehrt, der zweite aber wird abgefälscht und findet Ivica Banovic am langen Pfosten. Der Kroate knallt den Ball aus Nahdistanz unter die Latte.
2:0, die Münsteraner Kurve schweigt nun dauerhaft, denn im Grunde ist da unten auf dem Rasen nichts zu sehen, was die Hoffnung nähren könnte, dass hier noch etwas geht für die Grünen. Allerdings täuscht das: In der 69. Minute muss Niklas Lomb alles zeigen, was er kann, um einen scharfen Schuss von Kara aus nicht einmal acht Metern vom Tor wegzulenken.
Das war es dann aber wirklich. Halle, angeführt vom kampfstarken Jansen, von Brügmann und Kruse, hat hier nun alles fest im Griff. Und Preußen Münster hat augenscheinlich aufgegeben. Andy Gogia, der zum Saisonende scheidende Zauberkünstler mit Zweitliga-Ambitionen, nutzt die erlahmende Gegenwehr zu einer Galavorstellung für die Galerie: Er geht am ersten Gegenspieler mit einem in vollem Tempo gespielten Doppelpass mit sich selbst vorüber, narrt den zweiten mit einer Körpertäuschung, sprintet weiter, spielt den heute keineswegs lauffaulen Furuholm an, der passt in die Mitte auf Sören Bertram. Der wird zwei Meter vor dem Tor gelegt.
Rote Karte für Münsters Torwart Schulze Niehues, ähnlich ungerecht wie die Rote Karte gegen Niklas Lomb im Spiel gegen den MSV Duisburg. Gogia legt sich den Ball zum Elfmeter zurecht, läuft an und lupft ihn in die Ecke, in die Preußens Ersatztorwart nicht springt.
3:0 und große Gesten des Georgiers, der das HFC-Emblem beim Jubel zum Mund führt und küsst. Danach wird es wieder langweilig, weil der HFC nicht mehr will, als er schon hat, und Münster nicht mehr weiß, was es hier soll. Einzig Ivica Banovic, der die letzte Großchance in ähnlicher Position wie bei seinem ersten Treffer versiebt, sorgt noch für Aufregung: Im Mittelkreis stoppt er einen anlaufenden Preußen-Angriff mit gestrecktem Bein, holt sich die zweite Gelbe, damit Gelb-Rot und spielfrei im nächsten Auswärtsspiel gegen Erfurt.
Dort, bei aktuellen Letzten der Formtabelle (letzte vier Spiele verloren, 1:7 Tore), steht die nächste Entscheidung über die Restsaison der derzeit besten Mannschaft der 3. Liga (letzte vier Spiele gewonnen, 10:3 Tore) an: Bei einem weiteren Sieg könnte es noch einmal richtig losgehen in Halle.
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