Nach zwei Auswärtsspielen in Serie spielt der MSV Duisburg am Samstag, 14. März 2015, wieder in der Schauinsland-Reisen-Arena auf. Um 14 Uhr kommt die SpVgg Unterhaching zu den Zebras, die in dieser Saison im eigenen Wohnzimmer noch ungeschlagen sind und das natürlich gegen den Tabellenfünfzehnten der 3. Liga auch beibehalten wollen. Gino Lettieri blickt im ZebraTV-Interview auf die Partie, außerdem gibt es wie gewohnt die wichtigsten Stats & Facts.
Zum 20. Mal stehen sich die Zebras und die SpVgg Unterhaching gegenüber. Der MSV führt deutlich mit einer 10-4-5-Statistik. In Duisburg steht eine 6-2-1-Bilanz. Der einzige Hachinger Erfolg datiert vom 8. Februar 2004, als ein gewisser Sebastian Helbig vor 7.100 Zuschauern schon nach neun Minuten das einzige Tor des Tages erzielte.
In den sieben Begegnungen seither steht eine 5-1-1-Statistik für unsere Zebras. Nach dem letzten 3:0-Heimsieg am 30. November 2013 (Tore: Zoundi, Onuegbu, Aycicek) folgten allerdings eine 1:4-Niederlage und ein 1:1 – jeweils in Unterhaching.
Ganze drei ihrer bisherigen 13 Auswärtsspiele in dieser Saison haben die Hachinger erst gewonnen. Beim 2:0 bei Jahn Regensburg, dem 5:1(!) in Mainz und dem 4:1(!) in Großaspach gewannen die Blau-Roten zudem nur bei Teams, die in der Tabelle unter den Bayern platziert sind.
Wie schwer allerdings die SpVgg zu spielen ist, haben die Zebras beim 1:1 in der Hinrunde erfahren, als Zlatko Janjic vor dräuenden Gewitterwolken erst in der vierten Minute der Nachspielzeit mit seinem allerdings mega-geilen Freekick noch einen Punkt sicherte.
Ein ganz besonderes „Kunststück“ ist Branimir Bajic wiederfahren. Ausgerechnet im Spiel für seine Stiftung „Helft Katarina“ muss Baja zuschauen, weil er am vergangenen Samstag bei den Stuttgarter Kickers seine fünfte Gelbe Karte gesehen hat – und das, obwohl er gar nicht auf dem Rasen stand! Auch Kevin Scheidhauer ist Gelb-gesperrt.
Unsere Zebras sind als einziger Drittligist daheim noch ungeschlagen. Weil den acht Heimsiegen aber auch sechs Remis gegenüberstehen, langt das in der Heimtabelle „nur“ für Rang fünf.
Sportschau.de zeigt die Begegnung zwischen dem MSV Duisburg und der SpVgg Unterhaching im Livestream. Und auch auf unserer Website, Facebook und Twitter halten wir euch wie gewohnt auf dem Laufenden!
MSV-Sportdirektor Ivica Grlic und Trainer Gino Lettieri gehen mit schwerem Gepäck in die Zukunft. Lettieris Vertrag wurde verlängert. Ein Kommentar.
So sehr sich die Verantwortlichen des MSV Duisburg in dieser Saison offiziell mit Zielsetzungen zurückhielten – auch um den Druck von der Mannschaft zu nehmen: An der Besetzung des Trainerpostens hängt bei den Zebras diesmal weitaus mehr als bei gewöhnlichen Vertragsabschlüssen.
Klappt es in dieser Saison nicht mit dem Aufstieg, erhält der Traditionsverein in der kommenden Spielzeit vor dem Hintergrund der finanziell schwierigen Situation wahrscheinlich seine letzte Chance. Demnach gehen Gino Lettieri und Sportdirektor Ivica Grlic mit schwerem Gepäck in die Zukunft : Sie sind bis 2016 zum Erfolg verdammt. Es gehört zum Fußball, dass sich an Personalien die Geister scheiden. Es gehört auch dazu, dass Trainer in der Kritik stehen, wenn es sportlich nicht läuft. Vor allem in den letzten zwei Partien lieferte die Mannschaft Leistungen ab, die mit dem Anspruch des Vereins nichts gemein hatten.
Seit dem Bundesliga-Abstieg 2008 waren sieben Trainer beim MSV
In der letzten Saison war die Trainerfrage eine am Ende – vor allem für Amtsinhaber Karsten Baumann – unwürdige Hängepartie. Von daher war die Zeit für eine Entscheidung reif, auch damit ausreichend Zeit ist, die Mannschaft für die nächste Saison aufzubauen.
Wie so oft im Leben, werden die Verantwortlichen erst hinterher wissen, ob die Entscheidung für Gino Lettieri die richtige war. Zumindest hat der Deutsch-Italiener nicht nur mehr Punkte als sein Vorgänger im vergleichbaren Zeitraum eingesammelt, auch die Distanz zu den Aufstiegsplätzen ist deutlich geringer. Die Qualität eines Trainers ist auch daran zu messen, was er aus einer Mannschaft auf den letzten Metern herausholt.
Seit dem Bundesliga-Abstieg 2008 waren vor Lettieri sechs Trainer beim MSV Duisburg tätig. Kontinuität sieht anders aus. Mit der Weiterverpflichtung von Gino Lettieri geht die Hoffnung einher, dass diese Kontinuität bei den Zebras wieder einkehrt.
Janjic trifft vom Punkt: Zebras besiegen Unterhaching mit 1:0
Der MSV Duisburg bleibt auch weiterhin in dieser Saison in der Schauinsland-Reisen-Arena ungeschlagen. Am Samstag, 14. März 2015, setzten sich die Zebras vor 11.322 Zuschauern mit 1:0 gegen die SpVgg Unterhaching durch. Den Treffer des Tages erzielte Zlatko Janjic in der 57. Minute per Handelfmeter.
MSV-Cheftrainer Gino Lettieri, der unter der Woche seinen Vertrag bei den Zebras bis zum Ende der Saison 2015/16 mit Option auf zwei weitere Spielzeiten verlängert hatte, veränderte seine Startelf im Vergleich zum Kickers-Spiel auf mehreren Positionen. Thomas Meißner kehrte nach seiner abgesessenen Gelbsperre in die Innenverteidigung zurück.
Christopher Schorch rückte als sein Nebenbann in die Anfangsformation auf und ersetzte Branimir Bajic, der wie Kevin Scheidhauer nach seiner fünften Gelben Karte fehlte. Auch die Außenverteidigerpositionen wurden neu besetzt: Rolf Feltscher ging auf die linke Defensivseite, Steffen Bohl nach rechts. Außerdem rotierte Pierre De Wit ins Team, das von Beginn an auflief.
Highlights 1. Halbzeit
4. Minute: Erste dicke Möglichkeit für unseren MSV. Nach cleverem Zuspiel von Tim Albutat fasst sich unsere Nummer Neun, Pierre De Wit, ein Herz und zieht aus rund 17 Metern drauf, Unterhachings Torwart Stefan Marinovic kann den Ball gerade noch über die Querlatte lenken.
7. Minute: Ecke für die Zebras. Der Ball rutscht durch auf den zweiten Pfosten, wo Zlatko Janjic wartet, doch der kann die Kugel aus wenigen Metern leider nicht im Tor unterbringen und Marinovic nimmt das Leder auf.
8. Minute: Direkt die nächste Gelegenheit nach der nächsten Ecke. Diesmal köpft Janjic das Spielgerät vom langen Pfosten zurück vors Tor, wo Kingsley Onuegbu lauert, aber auch sein Kopfball findet leider nicht das Ziel.
19. Minute: Wieder eine Ecke und wieder eine dicke Chance für die Zebras. Den ruhenden Ball tritt De Wit auf Janjic, der legt ab auf Christopher Schorch, der die Kugel aber leider nicht entscheidend trifft. Der zweite Ball rutscht durch zu Thomas Meißner, seinen Schuss aus rund fünf Metern setzt er allerdings deutlich am Gehäuse der Gäste vorbei.
25. Minute: Kaum zu stoppen: Albutat tritt an und setzt sich bis in den gegnerischen Sechzehner durch, erst sein Abschluss kann geblockt werden. Nach einigem Hin und Her landet ein Volleyschuss von Steffen Bohl aus der Distanz in den Händen des Hachinger Keepers.
29. Minute: Kraftakt von Onuegbu, der sich in Nähe der gegnerischen Box gegen drei Gegenspieler durchtankt. De Kugel landet letztlich vor Janjics Füßen, sein Abschluss aus knapp 16 Metern prüft Torwart Stefan Marinovic aber nicht ernsthaft.
Highlights 2. Halbzeit
53. Minute: Das gibt es doch einfach nicht! Wie verhext, die Kugel will nicht in das Gehäuse der Unterhachinger. Janjic bringt den Ball von der linken Seite in den Rückraum der Gegner, Onuegbu leitet weiter auf Nico Klotz, der direkt den Abschluss sucht, den Einschlag verhindert allerdings Markus Schwabl der Linie.
57. Minute: Erneut nach einer Ecke unserer Gestreiften wird es gefährlich – Im Zweikampf mit Meißner berührt Sascha Herröder das Leder mit der Hand und Schiedsrichter Patrick Alt zeigt ohne lange zu zögern auf den Punkt: Elfmeter: Janjic versenkt diesen eiskalt im Tor – Neuer Spielstand: 1:0 für die Meidericher.
70. Minute: Die nächste Riesen-Chance unsere Zebras. Der eingewechselte Dennis Grote bekommt die Kugel in zentraler Position aus 16 Metern vor dem Tor zugespielt, lässt noch einen Unterhachinger Abwehrspieler aussteigen und zieht drauf – Pfosten!
74. Minute: Martin Dausch versucht es als nächster. Aus dem Antritt heraus schießt er ohne Bedrängnis aus 15 Metern auf das Gehäuse der Gäste, Marinovic kann aber mit einer starken Parade glänzen.
Nach dem 1:0-Heimsieg über die SpVgg Unterhaching waren wir wie gewohnt in der Mixed-Zone und der Pressekonferenz für euch auf Stimmenfang.
Gino Lettieri (Cheftrainer MSV Duisburg): „Wir haben uns das Leben heute selber schwer gemacht. Aus unseren hochkarätigen Chancen, vor allem in der ersten Hälfte, haben wir einfach zu wenig genutzt. Auch aus dem deutlichen Plus an Ecken haben wir zu wenig gemacht, deshalb mussten wir am Ende noch mal zittern. Unterm Strich haben aber alle Jungs gekämpft, Druck aufgebaut und Siegeswillen gezeigt, dafür muss ich der Mannschaft mein Lob aussprechen.“
Christian Ziege (Cheftrainer SpVgg Unterhaching): „Wir sind nicht sonderlich gut in die Partie gekommen, haben dann ein wenig umgestellt und somit besseren Zugriff erlangt. Man hat gesehen, dass der MSV weiterhin oben mitspielen will und dafür haben sie heute alles gegeben. Besonders nach Standards waren die Duisburger brutal stark! Dennoch ist es schade für meine Jungs, dass sie heute um ihren Lohn gebracht wurden und nach so großen Bemühungen nun mit null Punkten wieder nach Hause fahren müssen. Ich bin mir aber sicher, dass wir die nötigen Punkte in dieser Saison noch holen werden!“
Thomas Meißner: „In der Situation zum Elfmeter bin ich hoch zum Kopfball gegangen und habe einen Schlag mitbekommen. Wir wussten, dass es heute nicht einfach wird, da Unterhaching eine gute Mannschaft ist. Wir wollten aber heute unbedingt gewinnen und haben uns in jeden Ball geschmissen. Defensiv standen wir stabil und haben nichts zugelassen bis auf zwei Chancen am Schluss. Jedoch haben wir auch verpasst, das Ding früh genug klar zu machen, sodass es am Ende etwas knapp aussieht. Wichtig sind für uns die drei Punkte, um auf die anderen Mannschaften zu schauen ist es noch zu früh.“
Nico Klotz: „Wir haben über weite Strecken ein wirklich gutes Spiel gemacht und drei Punkte geholt, darauf kam es hier heute an. Sicher war auch sehr viel Kampf dabei, aber die ganze Mannschaft war von der ersten Minute an voll dabei. Jetzt gilt es auswärts ein anderes Gesicht zu zeigen!“
Steffen Bohl: „Wir haben heute eine sehr ordentliche Partie gezeigt und sind gut ins Spiel gestartet. Vor allem bei Standards waren wir stets gefährlich, nur der Torerfolg blieb uns leider verwehrt. In der Defensive standen wir sehr stabil und haben über die gesamte Spielzeit wenig zugelassen. Nach dem Treffer von Zlatko hätten wir noch mit einem zweiten Tor nachlegen müssen, um das Ganze, vor allem in den Schlussminuten, souveräner zu gestalten. Dennoch haben wir unsere starke Heimbilanz weiter ausgebaut und wollen jetzt endlich auch auswärts nachlegen!“
De Wit ist das stärkste Zebra gegen Unterhaching - Die MSV-Einzelkritik
Michael Ratajczak (Note 3): Verlebte einen ruhigen Nachmittag, weil er nur selten geprüft wurde. Musste in der 51. Minute dann aber im Eins-gegen-eins-Duell mit Danilo Dittrich Kopf und Kragen, blieb allerdings der Sieger. Einziges Manko: Die Präzision seiner Abschläge erinnerte an längst vergessen geglaubte Zeiten.
Steffen Bohl (3): Nach seinem schlechten Auftritt in Stuttgart in der Innenverteidigung war der Kapitän jetzt wieder auf der rechten Abwehrseite im Einsatz. Dort fühlte er sich viel wohler und ließ kaum etwas anbrennen.
Christopher Schorch (3+): Weil Branimir Bajic seine Gelbsperre abbrummte, stand er wieder in der Startelf. Im Gegensatz zu seinem Startelfeinsatz stark verbessert. Hatte alles im Griff und leistete sich keine Patzer.
Thomas Meißner (2-): Sowohl am Boden als auch in der Luft unüberwindbar. Verlieh der zuletzt wackligen Defensive wieder die gewohnte Stabilität, schaltete sich aber auch vorne mit ein. Hatte in der 19. Minute sogar die Großchance zur Führung, vergab aber aus drei Metern. Holte dann aber den Elfer zum 1:0 heraus.
Rolf Feltscher (3-): Der nominelle Rechtsverteidiger fand sich auf der linken Seite wieder, weil Kevin Wolze aus sportlichen Gründen nicht im Kader stand. Nach seinen zuletzt schlechten Auftritten präsentierte er sich im Abwehrverhalten stabiler, konnte sich vorne aber nur selten behaupten.
Tim Albutat (3+): Er sprühte vor Spielwitz und Elan. Das Zusammenspiel mit De Wit klappte hervorragend.
Pierre De Wit (2): Das stärkste Zebra. Nach exakt 200 Sekunden zwang er Stefan Marinovic mit einem gekonnten Distanzschuss zu einer Glanzparade. Gewann zudem fast alle Zweikämpfe und ordnete das Aufbauspiel geschickt. Wurde in der 72. Minute für Michael Gardwaski ausgewechselt.
Nico Klotz (3): Rutschte für den zuletzt schwachen Michael Gardawski ins Team und nutzte seine Chance. sorgte auf der rechten Außenbahn für viel Wirbel, musste aber in der 61. Minute für Dennis Grote das Feld räumen.
Zlatko Janjic (2-): Hatte in der 7. Minute das 1:0 auf dem Fuß, doch Marinovic kratzte das Leder mit einem Reflex noch von der Linie. Suchte auch danach immer wieder den Abschluss, blieb er glücklos. Trotzdem strotzte er vor Selbstvertrauen und schnappte sich beim Elfer das Leder, das er zum erlösenden 1:0 in die Maschen donnerte (57.). Holte sich in der 79. Minute seinen Sonderapplaus ab. Für ihn kam Enis Hajri.
Martin Dausch (3+): Erstmals lief er nicht in der Zentrale, sondern auf der linken Flanke, auf der Dennis Grote zuletzt nicht überzeugen konnte, auf. Und das Experiment funktionierte, weil er mächtig viel Dampf machte. Hatte Pech, dass Markus Schwabl seinen Schuss noch von der Linie kratzte (53.) und Marinovic sein Geschoss parierte (74.).
Kingsley Onuegbu (3): Als Ballverteiler unverzichtbar, im Abschluss blieb er dafür allerdings glücklos.
Der MSV Duisburg hat schwere Zeiten hinter sich - mit Lizenzentzug und Zwangsabstieg in die 3. Liga. Doch die Zebras kämpften für ihren Verein - und mittlerweile zeigen sich auch wieder Hoffnungsschimmer.
"Für einen Verein wie den MSV Duisburg ist die 3. Liga auf Dauer überhaupt keine Option", sagt Bernd Maas. Der langjährige Erst- und Zweitligist ist ein wenig abgestürzt - sportlich, vor allem aber finanziell. Maas, Geschäftsführer der "Zebras", arbeitet an der Wende. Dabei muss der Verein froh sein, seit der Saison 2013/14 überhaupt in der 3. Liga spielen zu dürfen.
Überraschender Lizenzentzug im Sommer 2013
Dazu war ein kleines Wunder nötig. Und das ereignete sich im Sommer 2013, nachdem dem Klub die Zweitligalizenz für die nachfolgende Saison nicht erteilt worden war, weil die vom damaligen Geschäftsführer Roland Kentsch eingereichten Lizenzunterlagen Lücken aufwiesen, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit konnte nicht nachgewiesen werden.
Als der MSV am 19. Juni 2013 erfuhr, dass er keine Zweitliga-Lizenz bekommen würde, kam das einem Aus des Vereins sehr nahe. Trainer Kosta Runjaic sah das offenbar ebenso und trat kurz darauf zurück. Wie sollte es weitergehen? Schließlich ist es weitaus schwieriger, eine Lizenz für die 3. als für die Zweite Liga zu bekommen. Allein an TV-Geldern brechen plötzlich rund fünf Millionen Euro Einnahmen weg. Der MSV war praktisch pleite.
Vier Tage nach Lizenzentzug folgte das "Wunder"
Maas - einst schon Geschäftsführer bei Alemannia Aachen und Dynamo Dresden - sprang kurzfristig als Berater des Vereins ein und organisierte vier Tage später ein Treffen aller wichtigen MSV-Gläubiger. Und hier ereignete sich jenes kleine Wunder: Die Runde vereinbarte, auf 80 Prozent aller MSV-Schulden zu verzichten, außerdem wurden für ein Jahr lang alle Beträge gestundet, die der MSV zu zahlen hatte. Zudem konnte mit dem Stadionbetreiber eine drastische Reduzierung der Miete vereinbart werden. Zahlte der MSV früher rund 3,8 Mio. Euro, wurden nun nur noch rund 900.000 Euro pro Saison fällig. Die akut drohende Insolvenz konnte abgewendet werden, der MSV erhielt im Anschluss die Lizenz für die 3. Liga.
Fan-Aktion "Streifen zeigen" - wichtiges Zeichen für den DFB
Eine wichtige Rolle spielten in dieser Phase die MSV-Fans, die unter dem Motto "Streifen zeigen" eine riesige Welle von Solidaritätsdemonstrationen und Aktionen für den MSV lostraten. So wurde unter anderem eine fünf Kilometer lange Menschenkette vom Stadtzentrum zum Stadion gebildet, eine Mahnwache verharrte wochenlang vor der Vereins-Geschäftsstelle.
"Diese Fan-Kraft hat alle Beteiligten unheimlich zusammengeschweißt und natürlich Eindruck beim DFB und bei unseren Sponsoren gemacht. Man kann fast sagen, dass wir mit dieser Unterstützung als Verein gestärkt aus der damaligen Katastrophe herausgegangen sind", findet Maas.
Schuldenschnitt war Fleißarbeit
Ein Jahr dauerten noch die "Fleißarbeiten" um den Schuldenschnitt tatsächlich offiziell hinzubekommen. "Allein die Gespräche und Verhandlungen mit den zahllosen Kleingläubigern, die wir in der akuten Notlage aus Zeitgründen gar nicht hatten ansprechen können, zogen sich und waren viel Arbeit", berichtet Maas. Das Resultat aber kann sich sehen lassen: Die MSV Duisburg GmbH & Co. KGaA - im Sommer 2013 quasi klinisch tot - lebt im Frühjahr 2015 wieder. Die Vermarktungseinnahmen sind von 3,7 auf 5,6 Millionen Euro gestiegen, die Mitgliederzahlen stiegen um 30 Prozent, gleichzeitig konnten die Kosten um rund zwei Millionen Euro gesenkt werden.
Vorbei ist auch das lange Suchen nach einem neuen Trikotsponsor, nachdem in der Saison 2014/15 rund 40 Kleinanleger das "Zoo Duisburg"-Logo auf der Brust der "Zebras" finanziert hatten. In der Spielzeit 2015/16 wird mit der Baumarktkette "Hellweg" wieder ein "richtiger" Sponsor dort werben. In der laufenden Spielzeit konnte sogar der Spieleretat bereits um 40 Prozent angehoben werden, und im Winter leistete man sich mit der Verpflichtung von Mittelfeldmann Martin Dausch sogar wieder eine richtige Investition in die Teamqualität.
Dritte Liga auf Dauer nicht finanzierbar
Laut Maas hat der MSV aktuell seit vielen Jahren erstmals wieder eine "positive Fortführungsprognose. Zumindest für die Zweite Liga." Soll heißen: "Würden wir in der Zweiten Liga spielen, schrieben wir schwarze Zahlen", sagt Maas. Noch aber ist die Realität eine andere. Und die 3. Liga ist bei allen positiven Nachrichten für den MSV "auf Dauer nicht finanzierbar" - davon ist Bernd Maas überzeugt.
Der Acker in Duisburg hat den Namen Rasen nicht mehr verdient.
Seit dem Zwangsabstieg in die 3. Liga ist das stellenweise gelbfarbige Geläuf aufgrund der wirtschaftlichen Zwänge immer nur notdürftig geflickt, aber nie erneuert worden. Dafür gibt es jetzt die Quittung.
„Auf diesem Platz kann man kaum noch Fußballspielen“, betonte Gino Lettieri und erklärte, warum seine Mannschaft das auch erst gar nicht versuchen sollte: „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie das Tempo herausnehmen sollen. Auch wenn es für die Zuschauer vielleicht pomadiger aussieht, so ist es die einzige Maßnahme, die etwas bringt.“ Schließlich gleicht das Passspiel auf dieser Buckelpiste eher einem Glücksspiel. „Die Platzverhältnisse sind wirklich sehr schlecht“, bemerkte auch Kapitän Steffen Bohl stellvertretend für alle Zebras: „Gerade in dieser Jahreszeit ist es schwer, darauf zu spielen, deshalb haben wir das Match auch über den Kampf angenommen und am Ende auch souverän für uns entschieden.“
Die Hoffnung auf eine baldige Besserung musste Sportdirektor Ivica Grlic aber zerstören: „An dieser Situation muss eigentlich sofort etwas verändert werden, aber wir können ihn nur ausbessern, nicht austauschen.“
Das geht wohl erst wieder mit einem finanziellen Spielraum, der allerdings mit der Rückkehr in die zweite Liga vorhanden wäre.
Um mal ein kurzes Feedback zum gestrigen Spiel zu geben: Das Spiel war relativ unansehnlich. Ich erwarte allerdings auch keinen schönen Fußball mehr. Spielerische Erwartungen werden ab jetzt komplett zurückgesteckt. Nun heißt es die kommenden Spiele zu gewinnen. Wie das ganze von statten geht spielt dabei keine Rolle mehr. Hauptsache die Punkte kommen. Daher kann man absolut zufrieden sein mit dem Ergebnis gestern und hoffen, dass das Glück den Meiderichern hold bleibt und am Ende irgendwie der zweite Platz realisierbar sein wird. Eine Relegation würde ich vermutlich nicht überleben. Zumal ich bei dem fehlenden Herzblut nicht davon ausginge, dass dabei der Aufstieg klar gemacht werden würde.
Eigentlich war es ein Spieltag ganz nach dem Geschmack eines jeden Zebras.
Die Aufstiegskonkurrenten aus Münster, Stuttgart, Cottbus und Erfurt ließen Federn und der MSV gewann. Konsequenz: Rang zwei ist nur noch drei Punkte entfernt, der Relegationsplatz einen Zähler. Doch anstatt zu feiern, machte sich eine merkwürdige Stimmung breit. Die Unzufriedenheit deutete sich bereits zur Pause an, als die Meidericher von den eigenen Fans beim Stand von 0:0 gegen Unterhaching mit einem Pfeifkonzert in die Katakomben verabschiedet wurden. „Dabei hatten wir bis dahin ein gutes Spiel abgeliefert und uns zahlreiche Chancen erspielt“, merkte Zlatko Janjic an.
Auch der Goalgetter hatte bis dato mehrfach den Abschluss gesucht, scheiterte aber wie seine Kollegen am guten Gäste-Keeper Stefan Marinovic. Zwar konnten die Duisburger spielerisch nicht glänzen, dennoch hatten sie das Match gegen die harmlosen Gäste im Griff. Weil aber beste Chancen entweder noch auf der Linie geklärt wurden oder am Pfosten landeten, musste ein Handelfmeter für die Entscheidung herhalten. Obwohl Janjic bereits einige Möglichkeiten ausgelassen hatte, schnappte er sich das Leder und donnerte es wie selbstverständlich in die Maschen.
Die Erlösung? Nein. Denn die Stimmung wurde kaum besser. Janjic wandte sich nach seinem 14. Saisontor auch den Fans zu und warb für Unterstützung. „Wenn wir nicht abliefern oder kämpfen, kann ich die Pfiffe verstehen, aber wir haben alles gegeben. Zwar ist uns kein früher Treffer gelungen, doch ein Spiel dauert 90 Minuten. Wir müssen eine noch bessere Atmosphäre hinbekommen.“ (Das gesamte Video-Interview mit Janjic finden Sie auch auf der facebook-Seite RS beim MSV)
Zustimmung erhielt der Goalgetter von Pierre De Wit, der die erste Chance nach exakt 200 Sekunden hatte, aber seinen Meister in Marinovic fand: „Die Stimmung war komisch, als müssten wir uns für unsere Leistung entschuldigen. Aber ich finde, man muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Denn die Ausgangssituation war nicht leicht, aber wir haben sie bestanden.“
Stimmt. Weil außer Bielefeld und Kiel derzeit kein Team konstant punktet, ist der ersehnte Aufstieg nach wie vor machbar. Deshalb rührte Janjic auch noch einmal die Werbetrommel: „Wir sollten für das große Ziel alle an einem Strang ziehen. Am besten, wir fangen gleich nächsten Samstag in Dortmund damit an.“ Und das ist mit Sicherheit ganz nach dem Geschmack aller Zebras.
MSV profitiert im Aufstiegsrennen von Patzern der Konkurrenz
Nach dem 1:0-Sieg über Unterhaching verbessert der MSV seine Lage im Aufstiegskampf. Dabei profitierte der Klub auch von den Patzern der Konkurrenz.
Thomas Meißner riskierte für den MSV Duisburg eine dicke Lippe. Der Innenverteidiger des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg war am Samstag beim 1:0 (0:0)-Sieg über die SpVgg Unterhaching in der entscheidenden Szene beteiligt. „Wir gehen alle hoch zum Kopfball. Ich wurde heftig getroffen. Ich weiß aber nicht ob der Schiri deswegen gepfiffen hat. Auf jeden Fall tut mir die Lippe immer noch weh“, so Meißner. Schiedsrichter Patrick Alt entschied auf Elfmeter für den MSV, den Zlatko Janjic in der 57.Minute souverän verwandelte.
Am Ende benötigte der MSV diesen Elfmeter, um die drei Punkte einsammeln zu können. Dass aus dem Spiel heraus kein Treffer fiel, ist der einzige negative Aspekt eines kühlen Nachmittags in der Duisburger Arena. Der MSV war über weite Strecken drückend überlegen. Unterhaching beschränkte sich auf die Defensive und fand kein Mittel, ein Offensivspiel aufzuziehen.
Der Elfmeter war aus Sicht der Bayern fragwürdig. „Schade, dass der Schiri keine Eier in der Hose hatte“, fand Hachings Coach Christian Ziege bei der Pressekonferenz deutliche Worte. Der vermeintliche Übeltäter Sascha Herröder soll zuvor von einem Duisburger geschoben worden sein.
Wolze nicht im Kader
Trotz Schiedsrichterkritik: Die Hachinger waren mit dem Resultat gut bedient. Und für den MSV hat sich die Situation schlagartig verbessert. Die Stuttgarter Kickers, Cottbus und Erfurt verloren ihre Spiele und Preußen Münster ließ in Großaspach zwei Punkte liegen. „Vor einer Woche sah es noch nach einem Stuttgarter Fünf-Punkte-Vorsprung aus, jetzt stehen wir in der Tabelle vor den Kickers“, stellte MSV-Trainer Gino Lettieri fest. Derzeit liegen die Zebras drei Punkte hinter den Plätzen zwei und drei zurück.
„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, hätte sich Lettieri über ein frühes Tor gefreut, das womöglich ein klareres Ergebnis zur Folge gehabt hätte. Lettieri hatte seine Formation deutlich durcheinander gewirbelt. Leidtragender war Linksverteidiger Kevin Wolze, der nicht einmal einen Platz im Kader ergattern konnte. So verteidigte Steffen Bohl auf der rechten Seite und Rolf Feltscher wechselte auf die linke.
Starke Innenverteidigung
Überragend präsentierten sich Thomas Meißner und Christopher Schorch in der Innenverteidigung. Schorch empfahl sich für weitere Einsätze – verabschiedete sich aber in der Schlussphase vorerst selbst aus dem Rennen. Er kassierte seine fünfte gelbe Karte und ist im nächsten Spiel in Dortmund gesperrt. Die Sperre für Branimir Bajic ist dann abgelaufen, allerdings ist der Routinier mit muskulären Problemen noch angeschlagen.
Nach zwei schwachen Auswärtsleistungen gelang den Zebras zumindest teilweise eine Wiedergutmachung. Trotzdem begleitete ein Pfeifkonzert die Spieler nach der ersten Halbzeit in die Kabine. „Die Erwartungshaltung der Fans ist klar. Sie wollten es unbedingt und wir wussten, dass wir ihnen drei Punkte liefern musste“, konnte Thomas Meißner den Unmut der Anhänger zur Pause nachvollziehen.
Nun nach Dortmund
„Aber wir haben es gut gemacht. Wir wollten eine Reaktion auf die letzten Spiele zeigen. Wir haben alles reingeworfen richtig Gas gegeben“, sah Meißner das Team rehabilitiert. Nun geht es am Samstag zur U 23 von Borussia Dortmund, für die Meißner vor zwei Jahren noch selbst am Ball war: „Zu Hause holen wir zuverlässig unsere Punkte. Aber auch auswärts müssen wir vor niemanden Angst haben. So müssen wir auch auftreten.“
MSV-Torjäger Janjic fordert Klarheit durch Vertragsgespräche[size:14pt][/size]
Am 23. Mai wollen die Zebras ihre Zweitliga-Rückkehr feiern. Eine Reihe von Spielerverträgen läuft beim MSV allerdings in wenigen Wochen aus.
Mit der Vertragsverlängerung von Cheftrainer Gino Lettieri, der wenige Tage vor dem mühsamen 1:0-Sieg über die SpVgg Unterhaching sein neues Arbeitspapier beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg bis Juni 2016 unterzeichnete, haben die Zebras einen Zukunftspflock eingeschlagen. Je nach Verlauf bleibt Lettieri sogar bis 2018. Der Vertrag beinhaltet eine Verlängerungsoption, die im Aufstiegsfall greift.
„Für den Verein“, sagt Mannschaftskapitän Steffen Bohl, „ist das ein gutes Zeichen. Daran sieht man, dass sowohl der Verein als auch die Spieler zufrieden sind und dass man hier langfristig denkt.“ Was auf Lettieri zutrifft, besitzt allerdings noch lange nicht für alle Spieler des aktuellen Kaders Gültigkeit.
Aycicek spielte bisher keine Rolle
„Hochkaräter“ wie Bohl, Thomas Meißner, Martin Dausch, Dennis Grote, Zlatko Janjic oder Pierre De Wit besitzen noch gültige Kontrakte über eine oder mehrere Spielzeiten.
Eine Reihe von Verträgen läuft im Lager des MSV allerdings in wenigen Wochen aus. Neben Kingsley Onuegbu und Sascha Dum stehen auch für Enis Hajri, Rolf Feltscher, Kevin Wolze, Michael Gardawski, Nico Klotz sowie Christopher Schorch früher oder später richtungsweisende Gespräche an.
Bei Deniz Aycicek, der im vergangenen Halbjahr überhaupt nicht in Tritt kam und nur in der Reserve (neun Einsätze) zum Einsatz kam, stehen die Zeichen auf Trennung. Wenig Gedanken müssen sich Stammkeeper Michael Ratajczak und Routinier Branimir Bajic im Aufstiegsfall machen: Dann verlängern sich ihre Kontrakte bis zum 30. Juni 2016.
„Mit der Vertragsverlängerung von unserem Coach hat der MSV die wichtigste Position geklärt. Jetzt sollten die Gespräche mit den Spielern folgen, deren Verträge bald auslaufen“, findet Duisburgs Knipser Zlatko Janjic.
"Zu 100 Prozent da sein – vom Kopf und vom Körper“
Da er noch bis 2017 gebunden ist, beschleichen ihn zwangsläufig keine Sorgen, wie es bei ihm künftig weitergeht. Janjic weiß aber aus Erfahrung: „Wenn man weiß, dass sein Vertrag in Kürze endet, dann steckt so etwas bei einem Spieler irgendwo im Hinterkopf.“ Der 28-Jährige schiebt nach: „Wir brauchen Klarheit. Je früher die Personalien geklärt sind, desto besser ist das für uns. Wir müssen in der heißen Saisonphase zu 100 Prozent da sein – vom Kopf und vom Körper.“
Am 23. Mai wollen die Zebras nach zweijähriger Abstinenz ihre Rückkehr in die 2. Liga feiern. Bis es so weit ist, sind noch reichlich Klippen zu umschiffen. „Die Liga“, lässt Steffen Bohl den Blick auf die zahlreichen Konkurrenten schweifen, „präsentiert sich brutal eng. Wenn das so weitergeht, halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass die Entscheidung über den zweiten und dritten Platz erst am allerletzten Spieltag fällt.“ Holstein Kiel empfängt zum Saisonfinale die Stuttgarter Kickers, der MSV gastiert in Wehen, Preußen Münster erwartet die abstiegsbedrohte U 23 von Borussia Dortmund. Ein Herzschlagfinale scheint nicht ausgeschlossen.
Zlatko Janjic beteiligt sich grundsätzlich nicht an Rechenspielen. Sein Ansatz: „Wir müssen selbst abliefern und Vollgas geben. Beim 1:0 über Unterhaching haben wir unsere Aufgabe erfüllt. Am Samstag erwartet uns in Dortmund ein ähnliches Duell. Unser Ziel kann es nur sein, dort zu gewinnen.“ Der letzte MSV-Auswärtssieg datiert vom 31. Januar (2:1 in Halle). Janjic: „Dass wir in der Fremde so lange nichts geholt haben, ärgert mich.“
MSV-Gegner im Check: „Remis-Könige“ wollen über den Strich
Nach acht sieglosen Spielen in Serie und dem Absturz auf den 19. Tabellenplatz befindet sich die Dortmunder Zweitvertretung zweifelsohne in einer schwierigen Phase. Unsere Zebras reisen am Samstag, 21. März 2015, um 14 Uhr zur U23 der Borussia.
Ihren Kampfgeist haben die BVB-Youngster aber nicht verloren. Nach der ernüchternden Heimpleite gegen den direkten Konkurrenten Großaspach zeigte die Borussia die entsprechende Reaktion und erarbeitete sich am vergangenen Spieltag auch ohne Kapitän David Solga (10. Gelbe Karte) ein 0:0 bei Fortuna Köln. Angesichts von einigen Torchancen war auch ein Sieg möglich, doch am Ende stand das 14. Unentschieden, das der BVB in dieser Saison holte.
Damit sind die Dortmunder die unangefochtenen „Remis-Könige“ in dieser Drittliga-Saison. Die Zebras wissen angesichts von zehn Remis (zweithöchster Wert zusammen mit Kiel und den Stuttgarter Kickers), dass Punkteteilungen bisweilen zu wenig sind. Vier Zähler trennen den Dortmunder Nachwuchs aktuell vom rettenden Ufer.
Das ist nicht viel angesichts des hohen BVB-Potenzials. Immerhin setzt die Borussia im Unterbau auf eine richtig junge Elf, die gerade viel Erfahrung sammeln kann.
Das Team ist zwar jung, aber sehr spielstark und tritt geschlossen auf. In vielen Partien präsentierten sich die Youngster gleichwertig, am Ende fehlte meist nur ein Tick Erfahrung. Daran änderte auch weltmeisterliche Unterstützung nichts: Erik Durm, Kadermitglied beim deutschen WM-Triumph 2014 in Brasilien, sammelte nach einer Verletzung zuletzt in der Zweitvertretung Spielpraxis. Ein Wiedersehen gibt es mit Maximilian Güll, der aus dem MSV-Nachwuchs stammt und für den BVB schon zehn Drittliga-Einsätze bestritten hat.
Vergangene Saison schaffte die Zweitvertretung von Borussia Dortmund den Drittliga-Klassenverbleib am Ende relativ sicher. Jetzt will das Team natürlich wieder über den Strich. Der erneute Ligaverbleib im Mai wäre für den BVB, der seine Talente gerne in der höchstmöglichen Klasse ausbildet, eine ordentliche Leistung.
DER TRAINER Als Spieler kickte David Wagner für Gelsenkirchen, gewann 1997 den UEFA-Cup. Inzwischen bildet der 42-Jährige Talente für den Erzrivalen aus Dortmund aus und betreut seit 2011 die Zweitvertretung des BVB. Wagner wird als Fachmann geschätzt und schaffte bislang auch die tabellarischen Saisonziele.
DER STAR David Solga ist der Kopf der Mannschaft. Er übernimmt mit der Erfahrung von 57 Zweitliga-Einsätzen in der Dortmunder U23 uneingeschränkte Führungsaufgaben und könnte der entscheidende BVB-Trumpf im Abstiegskampf sein.
DIE GESCHICHTE Fußball-Großmacht Borussia Dortmund konnte sich stets auf ein gewaltiges Talentreservoir verlassen. Lars Ricken, umjubelter Torschütze beim Dortmunder Champions-League-Sieg von 1997 im Finale gegen Juventus Turin, stammt ebenso aus dem BVB-Nachwuchs wie zuletzt Weltmeister Erik Durm.
Unser MSV am Samstag, 21. März 2015, im (kleinen) Derby bei der U23 von Borussia Dortmund – rund 2.000 Duisburger Anhänger und die Zebras auf dem Rasen wollen den fünften Auswärtssieg der Saison! Wir haben im ZebraTV-Video die O-Töne von Gino Lettieri und King Onuegbu für euch und natürlich hier die wichtigsten Stats & Facts vor dem Anpfiff!
Erst drei Begegnungen gab es zwischen unserem MSV und Borussia Dortmunds U23. Mit einer 1-0-2-Bilanz und einem Torverhältnis von 3:5 haben unsere Zebras noch leicht das Nachsehen. Den bisher einzigen Sieg über die Borussia verbuchten die Meidericher in dieser Saison, beim 2:1 im Hinspiel – so soll es jetzt weitergehen!
Für Thomas Meißner bedeutet die Begegnung auch ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern. Unsere Nummer 25 wechselte erst im vergangenen Sommer von den Schwarz-Gelben zu den Zebras. Auch Marcel Stenzel kennt sich bestens aus in Dortmund – nicht nur weil er dort geboren wurde, sondern auch weil er dort einen Teil seiner Jugendausbildung genoss. Er kickte u.a. an der Seite von Mario Götze, der auch heute noch einer seiner engsten Freunde ist. Michael Ratajczak wurde 2001 Deutscher Meister mit dem BVB.
Neun Spieltage vor Schluss geht es um die „Wurst“! Platz 19 gegen Platz 4 – um in der Tabelle weiterhin oben dran zu bleiben, wollen die Zebras ihre Auswärtsbilanz aufpeppen. Erst vier Spiele haben Gino Lettieris Jungs in dieser Saison auf fremdem Rasen für sich entschieden. Doch auch der BVB braucht dringend drei Punkte, wenn sie die Liga halten wollen. Vier Punkte trennt die Borussia nach acht Spielen in Folge ohne Sieg aktuell vom rettenden Ufer!
Die Konzentration in der Duisburger Hintermannschaft um Thomas Meißner & Co. ist gegen Dortmund wieder gefragt. Wenn die Schwarz-Gelben Tore schießen, dann zu Hause: 19 ihrer bisherigen 27 Treffern erzielten sie im Stadion Rote Erde. Der 21-jährige Tammo Harder ist dabei Dortmunds bester Mann. An 16 Toren ist er beteiligt, acht hat er selbst erzielt.
Christopher Schorch fehlt den Zebras nach seiner fünften Gelben Karte aus der Partie gegen die SpVgg Unterhaching. Vorbelastet mit vier Gelben Tickets ist Dennis Grote. Auch Enis Hajri droht eine Sperre, er hat neun Gelbe Karten auf dem Konto. Kevin Scheidhauer und Branimir Bajic haben ihre Sperren abgesessen und stehen in Dortmund wieder zur Verfügung.
Mit einem Durchschnittsalter von 21,3 Jahren bilden die BVB-Bubis die jüngste Mannschaft der Liga! Die meisten Jungs kommen aus dem eigenen Nachwuchs. Unsere Zebras hingegen haben mit einem Altersdurchschnitt von rund 26 Jahren, eine der erfahrensten und routiniertesten Mannschaften in Liga 3.
Eintrittskarten für das Spiel in Dortmund gibt es im Vorverkauf im ZebraShop noch bis Freitag, 20. März 2015, 12 Uhr!
Das Spiel am Samstag gibt’s auch bei unserem Team von ZebraFM und in der Konferenz mit Münster vs Mainz im TV in West3.
Mit Spionageeinsätzen in der 2. Bundesliga will sich Gino Lettieri, Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, noch Zeit lassen.
Am Freitag schlägt ein Fußball-Zweitligist in Duisburg auf. Aufsteiger Darmstadt 98, als Tabellenzweiter derzeit Überflieger der Liga, bereitet sich ab 14 Uhr auf der Anlage des DSV 1900 auf die Partie am Samstag bei Fortuna Düsseldorf vor. Auch wenn es MSV-Trainer Gino Lettieri schmerzen mag, da er als Co-Trainer von Arminia Bielefeld in der vergangenen Saison in der Relegation an den Hessen scheiterte: Die Darmstädter können ein Vorbild für die Zebras sein, die im Aufstiegskampf der 3. Liga noch alle Optionen offen haben.
Der MSV kann direkt in die 2. Bundesliga aufsteigen, er kann die Relegationsspiele gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga erreichen, er kann aber auch das Ziel komplett verfehlen. Derzeit ist der MSV Vierter und weist drei Punkte Rückstand auf Platz zwei auf und liegt einen Zähler hinter dem Relegationsrang zurück. Mit der möglichen Teilnahme an den Entscheidungsspielen befasst sich MSV-Trainer Gino Lettieri noch nicht. „In Bielefeld haben wir in der Liga von Spiel zu Spiel geschaut. Es ging erst einmal darum, Punkte zu sammeln, um nicht direkt abzusteigen“, blickt der 48-Jährige zurück.
Deshalb stehen bei Lettieri und Co. derzeit auch noch keine Beobachtungstermine bei potenziellen Gegnern im Kalender. Dabei ist bereits jetzt der Kreis der potenziellen Gegner überschaubar. Am Tabellenende der 2. Bundesliga hat sich mit 1860 München, dem VfR Aalen, dem FC St. Pauli und dem FC Erzgebirge Aue eine Vierergruppe festgesetzt. Allenfalls die SpVgg Greuther Fürth könnte noch mit in den Strudel stürzen. Die Klubs mit 31 Punkten – Heidenheim, Sandhausen und Union Berlin – dürften aus dem Gröbsten heraus sein.
Mit den ersten Duisburger „Spionage-Einsätzen“ in der 2. Bundesliga ist somit frühestens in ein paar Wochen zu rechnen. Gino Lettieri ist indes kein Freund der Relegationsspiele. „Ich weiß nicht, warum es die gibt. Die Teams, die diese Runde spielen, haben einen Nachteil, weil die Spieler maximal zwei Wochen Sommerpause haben, da im Juli die neue Saison bereits beginnt“, erklärt Lettieri.
Fünfmal siegte der Drittligist
Statistisch gesehen hätte der MSV als Drittligist Vorteile. Seit der Einführung dieser Runde in der Saison 2008/09 konnte sich nur einmal der Zweitligist durchsetzen, fünfmal behielt der vermeintliche Underdog die Oberhand – zuletzt Darmstadt 98. Für Lettieri ist diese Statistik nachvollziehbar: „Der Drittligist geht mit der Euphorie einer erfolgreichen Saison in die Spiele, der Zweitligist kommt aus einer Negativspirale.“
Solange ungewiss ist, ob die Zebras Ende Mai und Anfang Juni in der Relegation spielen werden, liegen auch alle Urlaubsplanungen auf Eis. Gino Lettieri: „Natürlich macht meine Frau Druck und möchte gerne jetzt etwas buchen. Aber ich folge da mehr meiner italienischen Mentalität, und wir werden kurzfristig etwas festmachen.“ So hält es übrigens auch MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu, der schmunzelnd erklärt: „Ich bin derzeit Single. Da gibt es keinen Druck.“
Endlich gibt es auch mal Entwarnung für den arg gebeutelten MSV. Denn die medizinische Abteilung der Zebras kann wieder positive Meldungen verkünden.
Sowohl Branimir Bajic, der am Samstag bei Dortmund II auch sofort in die Innenverteidigung zurückkehren wird, als auch Kevin Scheidhauer haben ihre Blessuren auskuriert und sind in Dortmund dabei. „Bei beiden dürfte nichts mehr anbrennen“, rechnet Gino Lettieri mit dem Duo.
Auch für Pierre De Wit sieht es wieder besser aus. Nachdem der Techniker wegen Knieproblemen Anfang der Woche mit dem Training aussetzen musste, ist er seit Mittwoch wieder voll bei der Mannschaft und wird bei den Schwarz-Gelben dabei sein.
Ob Kevin Wolze, der zuletzt gegen Unterhaching nicht im Kader stand, beim kleinen BVB wieder reinrutscht, lässt Lettieri offen: „Das war keine Strafe für Kevin, sondern eine Entscheidung für Steffen Bohl, der ins Team gekommen ist.“
Der Kapitän machte gegen Haching hinten rechts jedenfalls ein ordentliches Spiel, auch der Wechsel von Rolf Feltscher auf Wolzes linke Seite klappte. „Steffen fühlt sich rechts sehr wohl, Rolf ist die Seite in der Rückwärtsbewegung egal“, berichtet der Fußballlehrer: „Lediglich nach vorne ist Rolf auf links noch etwas zögerlich, dennoch war ich mit der Maßnahme einverstanden.“
Im Stadion „Rote Erde“ erwartet die Zebras ein ähnlich schlechter Platz wie daheim. „Dort wird es kaum möglich sein, Fußball zu spielen“, weiß Lettieri: „Wir müssen den Kampf annehmen, dürfen aber nicht denken, dass das Spiel 4:0 ausgeht, nur weil Dortmund unten drin steht. In dieser Liga gibt es nur enge Spiele.“
Damit möchte er auch die Sinne der Zuschauer schärfen, die trotz des Sieges gegen Unterhaching unzufrieden waren (RS berichtete). „Es ist verständlich, dass die Fans nach den beiden vorherigen Grottenspielen in Osnabrück und Stuttgart sauer waren. Aber die Leute müssen verstehen, dass ein Aufstieg alles andere als ein Selbstläufer ist. Bis auf Bielefeld müssen alle Vereine kämpfen. Und diesen Kampf nehmen wir an.“
Vier Tore in Dortmund: MSV besiegt U23 vom BVB mit 4:1
Tim Albutat brachte sein Team endgültig auf die Siegerstraße.
Der MSV Duisburg hat sein Auswärtsspiel bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund am Samstag, 21. März 2015, mit 4:1 gewonnen. Nach dem die Zebras einen frühen 0:1-Rückstand hinnehmen mussten, den Tammo Harder für die Schwarz-Gelben heraus schoss (9.), drehten die Meidericher die Partie zu ihren Gunsten. Martin Dausch markierte den Ausgleich (23.), ehe Tim Albutat (37.) die Zebras auf die Siegerstraße schoss. Im zweiten Durchgang erhöhten Dausch mit seinen zweiten Treffer (80.) und Kingsley Onuegbu (86.) auf 4:1.
Cheftrainer Gino Lettieri stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:0-Heimsieg in der Vorwoche gegen die SpVgg Unterhaching auf drei Positionen um. Für der gelbgesperrten Christopher Schorch nahm Branimir Bajic seinen Platz in der Innenverteidigung ein; „Baja“ hatte seine Gelbsperre abgesessen. Außerdem rotierte Dennis Grote in die Startelf und ging auf die linke Außenbahn, dafür rückte Martin Dausch nach innen. Michael Gardawski fehlte auf Grund eines Magen-Darm-Infekts. Bitter: Nach nur 21 Minuten musste Rolf Feltscher vom Platz; er hatte sich böse das linke Knie verdreht. Weil das Knie stark geschwollen ist, kann der Lockenkopf erst Anfang der kommenden Woche untersucht werden. Es besteht Verdacht auf eine schwere Innenbandverletzung.
Highlights 1. Halbzeit
5. Minute: Erste Torannäherung der Dortmunder: Matthias Ginter setzt sich über die rechte Seite durch und bringt eine Flanke in den Strafraum. Nikolaos Ioannidis kommt zum Kopfball – das Spielgerät segelt glücklicherweise am linken Torpfosten vorbei.
9. Minute: Das ist es passiert: Oguzhan Kefkir spielt den Ball flach in den Fünfmeter-Raum direkt in den Lauf von Tammo Harder, der nur noch seinen Fuß hinhalten muss. Keine Chance für Michael Ratajczak im Duisburger Tor. Das ist das frühe 0:1.
12. Minute: Erste richtig dicke Möglichkeit für die Zebras nach zwölf Zeigerumdrehungen. Zlatko Janjic spielt eine halbhohe Flanke vor die Abwehrkette der Schwarz-Gelben, Kingsley Onuegbu kommt jedoch nicht entscheidend an das Leder. Der zweite Ball landet vor Nico Klotz‘ Füßen, der voll drauf hält. Sein Schuss geht minimal am linken Pfosten vorbei. Schade!
23. Minute: Tooooor für den MSV – 1:1 durch Martin Dausch! Nach einem Freistoß aus dem zentralen Mittelfeld landet das Spielgerät direkt auf dem Kopf von Kapitän Steffen Bohl, der auf Kingsley Onuegbu weiterleitet. Der Stürmer schirmt die Kugel ab und dann kommt Martin Dausch aus der zweiten Reihe und knallt das Leder in das Dortmunder Gehäuse!
25. Minute: Förmlich ein Feuerwerk was die Meidericher dort in Richtung BVB-Gehäuse ablassen! Janjic tankt sich durch bis in den Strafraum, allerdings verzieht er knapp am rechten Pfosten vorbei. Die Szene ist aber noch nicht vorbei – Nico Klotz hält den Ball im Spiel, seine Hereingabe landet bei Onuegbu, der gleich von mehreren Dortmundern umgeben ist. Sein Abschluss verfehlt das Ziel nur um Haaresbreite.
32. Minute: Janjic kaum zu stoppen! Nach steilem Zuspiel in die Spitze ist Janjic alleine auf dem Weg in die gegnerische Box, dicht gefolgt von einem BVB-Verteidiger, sein Abschluss verfehlt das Dortmunder Gehäuse knapp.
33. Minute: Kaum Zeit zum Durchatmen, es geht hin und her. Diesmal wieder der BVB mit einer Möglichkeit, doch Ratajczak mit einer Glanztat: Tammo Harder, der in der 9. Spielminute noch verwandeln konnte, taucht plötzlich alleine vor dem MSV-Keeper auf, der pariert den Abschluss des Dortmunder Stürmers im Herauslaufen.
37. Minute: Traumtor von Tim Albutat! Nach Zuspiel von Klotz schlenzt er die Kugel in den linken Knick! Nichts zu halten für den Dortmunder Keeper Alomerovic. Der Ball schien noch leicht abgefälscht. Die Partie ist gedreht – neuer Spielstand: 2:1!
Highlights 2. Halbzeit
56. Minute: Glück für den BVB: Ein diagonaler Ball landet in Nähe des Elfmeterpunktes, Dausch fackelt nicht lange und hält drauf. Sein Abschluss verfehlt das Ziel um Zentimeter!
60. Minute: Weiter geht es mit dem Sturmlauf der Zebras. Dausch’s Ecke nimmt Janjic direkt volley, Alomerovic pariert auf der Linie!
80. Minute: 3:1! Starkes Kombinationsspiel der Meidericher! Diagonalball von Janjic auf Klotz, der das Leder direkt vor dem Tor der Gastgeber querlegt, auf den hereinstürmenden Martin Dausch. Der Die Nummer sechs der Zebras schiebt im ersten Kontakt ein und macht sein zweites Tor in der Partie!
86. Minute: Das war der 4. Streich! Und was für Einer. Zauber-Fußball der Zebras – Nach Konter über Janjic, der auf den eingewechselten Marcel Stenzel spielt, leitet Stenzel die Kugel direkt weiter auf Onuegbu, der per Hacke auch noch zu seinem Treffer am heutigen Tage kommt!
Stimmen und Stimmung: Zebra-O-Töne zum Dreier in Dortmund
Nach dem 4:1-Sieg bei Borussia Dortmunds U23 waren wir für euch wie gewohnt in der Mixed-Zone und bei der Pressekonferenz auf Stimmen-Fang.
Gino Lettieri (Cheftrainer MSV Duisburg): „Wir hatten uns vorgenommen, von Anfang an Druck zu machen und wollten schnell ein Tor erzielen. Das ging erst mal aber leider in die falsche Richtung los und so erzielte der BVB früh das 0:1 nach einer Unachtsamkeit in unserer Hintermannschaft. Wir haben dann aber sofort die richtige Reaktion gezeigt und den Ausgleich, wie auch den Führungstreffer erzielt. Nach der Halbzeitpause hat man gesehen, dass die Jungs noch mehr wollten! Sie haben sich alle gepusht und da muss ich der Mannschaft ein großes Lob aussprechen, was sie uns, vor allem in der zweiten Spielhälfte, geboten haben. Denn es ist nicht selbstverständlich hier gegen so eine Dortmunder-Mannschaft zu gewinnen!“
David Wagner (Cheftrainer Borussia Dortmund U23): „Erst einmal Glückwunsch an den MSV. Ich denke, wir haben hier heute ein super 3. Liga-Spiel gesehen, trotz schwieriger Bodenverhältnisse. Schnell sind wir mit 1:0 in Führung gegangen und danach ist das Spiel ganz einfach zu erklären: Wir bekommen das 1:1 nach einer Standardsituation, dann beschert ein abgefälschter Schuss den Duisburgern die Führung, kurz nachdem Tammo Harder die große Chance zur erneuten Führung für uns nicht genutzt hat. Nach der Halbzeit gibt es die Rote Karte für Vincent Louis Stenzel und das Spiel ist quasi für uns gelaufen! Dennoch bin ich mächtig zufrieden mit dem, was meine Jungs hier am heutigen Tag geboten haben. Sicher wird es für uns jetzt verdammt schwer ein weiteres Jahr in der Liga zu bleiben, aber ich habe schon ganz andere Fußballwunder gesehen.“
Kingsley Onuegbu: „Bei den äußeren Bedingungen war uns schnell klar, dass man mit schönem Fußball heute nicht weit kommen wird. Es war ein Kampfspiel, in dem wir früh einen Gegentreffer hinnehmen mussten. Aber wir haben nie aufgehört daran zu glauben, dass wir die Partie hier noch drehen können und genau das ist uns letztlich auch gelungen! Das sind die Spiele, die man gewinnen muss, wenn man oben dran bleiben will! Ich freue mich auch sehr für den jungen Marcel Stenzel, der heute bei seinem ersten Einsatz direkt ein Tor vorbereitet hat. Er ist ein super Junge und auf einem sehr guten Weg!“
Martin Dausch: Jeder will sein Spiel gewinnen, das hat man heute auch wieder gesehen. Dortmund ging früh in Führung, aber wir haben keinen Gedanken an den Gegentreffer verschwendet und sofort weitergemacht. Wir wollten das Spiel drehen, mit allen Mitteln und haben den Kampf angenommen! Wie die anderen Mannschaften spielen ist uns relativ egal, wichtig ist, dass wir auf uns schauen und unsere Spiele gewinnen.
MSV-Profi Rolf Feltscher träumt vom Zweitliga-Aufstieg
Rolf Feltschers Vertrag läuft beim MSV Duisburg im Juni aus. Derzeit laufen Gespräche über eine mögliche Fortsetzung der Zusammenarbeit.
Der Außenverteidiger will mit den Zebras das Maximale herausholen und sich für den Aufstiegsfall etwas einfallen lassen - wenn es soweit ist.
Morgens Training, Mittags Pressetermin, danach gemeinsames Essen mit Lebensgefährtin Giuliana und Töchterchen Kim Ailyn, nachmittags wieder Training: Der Tag von Duisburgs Drittliga-Fußballer Rolf Feltscher war am Dienstag ziemlich ausgefüllt. Für den 24-jährigen Schweiz-Venezolaner kein Problem: Feltscher wirkte nicht nur gelöst, sondern strahlte auch noch mit der Frühlingssonne um die Wette.
„Wenn es draußen schön ist, geht es mir noch besser. Man fühlt sich schon gut, wenn man nach dem Aufstehen einen Blick aus dem Fenster wirft“, sagt der Abwehrspieler des MSV. Gut fühlen will sich „Fletscher“ auch am 23. Mai, wenn die Drittligasaison beendet wird. Nach Möglichkeit soll für die Zebras ein Aufstiegsplatz herausspringen. „Im Moment kann man keine Prognose abgeben. Mal sind wir bis auf einen Punkt dran, zwischendurch waren wir schon mal ein paar Punkte zurück. Diese Liga ist sehr eng. Du musst immer das Maximum herausholen.“
27 Zähler sind noch zu vergeben. Mit der Maximalausbeute wäre der MSV definitiv zweitklassig. Falls die große Party tatsächlich steigen sollte, will sich Rolf Feltscher etwas Witziges einfallen lassen. „Meine Haare werden aber nicht abgeschnitten, die bleiben dran“, schmunzelt der Modellathlet, „vielleicht trenne ich mich von meinem Kinnbärtchen. Für den Aufstieg hat bei uns bestimmt jeder Spieler etwas im Kopf, was man dann tun kann. Aber aktuell mache ich mir noch keine Gedanken darüber. Dafür stehen einfach noch zu viele Begegnungen an.“
"Es zählt nur der MSV"
Auch die Nationalmannschaft von Venezuela, für die Rolf Feltscher zuletzt am 7. Juni 2013 beim 1:1 in der WM-Qualifikation gegen Bolivien auflief, spielt in seinem Kopf momentan keine Rolle. „Es gibt aktuell keinen Kontakt zur Auswahl. Ich bin so extrem auf Duisburg fixiert, dass ich gar nicht an etwas anderes denke. Es zählt nur der MSV“, versichert Feltscher.
Der ehemalige Jungprofi der Grasshoppers Zürich steht noch bis zum 30. Juni bei den Meiderichern unter Vertrag. Beide Seiten hatten sich im Sommer 2014 für einen zunächst einjährigen „Schnupperkurs“ entschieden. Wie geht es weiter? Feltscher. „Es läuft etwas mit Duisburg, wir sind in Gesprächen. Mein Berater Sercan Güvenisik hat guten Kontakt zum MSV.“ Ein Zweitligaaufstieg würde die Chancen, dass Feltscher bei den Zebras bleibt, zwangsläufig erhöhen. Der Außenverteidiger nickt: „Der Sprung nach oben wäre für uns alle gut. Jeder möchte natürlich so hoch wie möglich spielen. Schauen wir einfach mal, was kommt.“
Gegner BVB seit acht Spielen sieglos
Wieder nennt Feltscher das Wort „Maximum“. „Wir müssen alles geben, um das große Ziel zu erreichen“, blickt er auf die Zielgerade, die jetzt mit Dortmunds U 23, Hansa Rostock und der U 23 des VfB Stuttgart allesamt Teams aus dem unteren Drittel als Gegner bringt. Die BVB-Talente bekamen beim 0:0 in Köln wegen Verletzungen und Sperren nur einen 15er-Minikader zusammen, warten seit acht Runden auf einen Sieg. Macht das die Samstag-Aufgabe leichter? Feltscher: „Einfach ist in dieser Liga gar nichts. Alle Teams befinden sich auf einem guten Level, wir respektieren jeden Gegner. Die letzten Auswärtsresultate von uns belegen, dass wir auf fremdem Platz eine gewisse Mühe haben.“
Von einem Komplex will Feltscher, der zu seiner Zeit beim italienischen Profiklub FC Parma schon mal drei Monate warten musste, bis ein Gehalt überwiesen wurde, nicht reden. „In den Köpfen steckt das bei uns Spielern nicht drin, dass wir sagen: Jetzt steht wieder ein Auswärtsspiel an, hoffentlich geht das gut. Wir werden selbstbewusst zum BVB fahren. Und wollen das Maximum abrufen.“
Kingsley Onuegbu fegt seinen Chemnitzer Gegenspieler beiseite. Am Samstag will der Torjäger mit den Zebras bei Borussia Dortmunds U 23 einen wichtigen Dreier im Aufstiegsrennen einfahren.
Auch das Arbeitspapier von MSV-Stürmer Kingsley Onuegbu endet in Kürze. Auf die Frage, für welchen Verein der „King“ in der Saison 2015/2016 seine Tore schießt, meinte der Torjäger am Mittwoch: „Ich weiß es nicht.“
Im Frühjahr beginnt alljährlich die heiße Planungsphase für die Fußballklubs. Beim Drittligisten MSV Duisburg ist die Herdplatte zurzeit noch relativ kalt, obwohl Manager Ivica Grlic derzeit viel unterwegs ist, um Kontakte zu knüpfen und Gespräche mit potenziellen Neuzugängen zu führen.
Bei den Zebra-Profis, deren Verträge im Juni auslaufen, zeichnen sich bislang noch keine entscheidenden Tendenzen ab. „Es gibt wichtigere Dinge“, scheint Kingsley Onuegbu recht unbeeindruckt. Auch sein Arbeitspapier besitzt nur noch bis zum Sommer Gültigkeit. Auf die Frage, für welchen Verein der „King“ in der Saison 2015/2016 seine Tore schießt, meinte der Torjäger am Mittwoch: „Ich weiß es nicht.“
Dass es Onuegbu bei den Meiderichern gefällt, steht außer Frage. Nach dem bitteren Zwangsabstieg sorgte der 1,91-Meter-Brecher in der 3. Liga für eine gewisse Euphorie, traf in den ersten sieben Saisonspielen sechs Mal. Am Ende der Serie 2013/2014 standen 14 Treffer zu Buche. Nach einer schwächeren Phase nahm der Angreifer in dieser Spielzeit wieder deutlich Fahrt auf und liegt aktuell bei acht Torerfolgen. „Jedes Tor macht mich interessanter. Entweder für Duisburg oder für andere Vereine“, sagt der Nigerianer mit ruhiger Stimme.
Onuegbu hält nichts von Rechenspielen
Onuegbu weiß genau, wo er hin will. Nach oben. „Jeder Fußballer träumt davon, so hoch wie möglich zu spielen. Aber diese Ziele muss man sich hart erarbeiten. Jetzt hochzurechnen, wie viele Punkte wir noch holen, halte ich für sinnlos. Wir werden als Team alles geben, dass es am Ende reicht“, verspricht der „King“.
Für die SpVgg Greuther Fürth und den SV Sandhausen absolvierte er insgesamt 34 Zweitligaeinsätze (sieben Tore), für den MSV und Eintracht Braunschweig lief der Torjäger 120 Mal in der 3. Liga auf, erzielte dabei 39 Tore.
„Ich will wieder nach oben“, sagt Onuegbu, „natürlich lässt sich das Vorhaben auch mit dem MSV umsetzen. Aber noch sind wir Drittligist. Noch müssen wir hart arbeiten.“ Dabei wird der ehemalige Idar-Obersteiner aufgrund seiner unklaren sportlichen Zukunft aber keineswegs nervös. „Die meisten Klubs schließen bis Mitte April weitgehend ihre Planungen ab. Also ist noch etwas Zeit. Im Moment bin ich ruhig. Bis Mai bleibe ich nicht ruhig. So lange würde ich nicht warten, weil dann die Möglichkeiten immer geringer werden.“
Lilian singt das Zebralied vor
Vielleicht muss sich Onuegbu auch gar nicht umorientieren. Seine Tochter Lilian (7), der er kürzlich einen Tablet-PC schenkte, hat sich nämlich voll auf die Zebras fixiert. „Immer, wenn ich sie besuche, spielt sie mir auf dem Tablet das Zebralied vor und singt es dann mit. Das geht den ganzen Tag so. Lilian hat auch einen MSV-Schal, sie kommt gerne zu unseren Spielen.“ Wenn alles nach Wunsch von Duisburgs Trainer Gino Lettieri läuft, wird Lilian ihrem Papa in den kommenden Wochen öfter zujubeln können. „Ich erwarte in jedem der letzten neun Spiel ein Tor von Kingsley. Diesen Anspruch muss er haben. Außerdem hat der King sich in der Hinrunde ausgeruht“, schmunzelt Lettieri.
Den Aspekt, dass ein Teil seiner Spieler wegen ungeklärter Vertragslage ins Grübeln kommen könnte, sieht der Trainer nicht. „Ich habe alleine fünf Verträge im Kopf, die sich im Aufstiegsfall verlängern.“ Lettieri schiebt nach: „Die Jungs müssen nur gescheit spielen.“
4:1 bei BVB-Reserve - Der MSV ist zurück auf Platz drei
Das Hinspiel gewannen die Zebras gegen Schwarz-Gelb mit 2:1.
Den Meiderichern gelingt bei der Borussia der erste Auswärtssieg seit Ende Januar. Dausch, Albutat und Obuegbu treffen für die Duisburger.
Die Profis des MSV Duisburg genossen das Bad in der Menge. Nach dem 4:1 (2:1)-Auswärtssieg im Drittliga-Regenderby bei Borussia Dortmunds U 23 bedankten sich Kapitän Steffen Bohl & Co. erst bei den rund 1500 pitschnassen Duisburger Stehplatzbesuchern. Anschließend holten sich die Zebra-Kicker den warmen Applaus von rund 500 MSV-Fans auf der Haupttribüne ab. „Wir wollten unsere Anhänger von Beginn an mitnehmen. Das ist uns gelungen“, freute sich Mittelfeldspieler Tim Albutat.
Durch den Auswärtsdreier kletterten die Meidericher wieder auf den Relegationsrang. „Ich kann meinem Team nur ein großes Kompliment machen“, lobte Zebracoach Gino Lettieri, „es ist nicht selbstverständlich, beim BVB so klar zu gewinnen.“ Nach Dortmunds Führung durch Tammo Harder (9.) gelang Martin Dausch relativ schnell das 1:1 (22.). Zu dem Zeitpunkt war Außenverteidiger Rolf Feltscher bereits mit einer Knieverletzung, die mit einem Eisverband gekühlt wurde, draußen. Ein abgefälschter Albutat-Schuss brachte dem MSV die Führung (37.).
„In der Halbzeit habe ich gemerkt: Meine Jungs wollen mehr“, ging Lettieri mit einem guten Gefühl in den zweiten Abschnitt. Nach dem Platzverweis für Dortmunds Vincent Louis Stenzel (69./Notbremse) war der Weg für die Gäste frei. Martin Dausch (78.) und Kingsley Onuegbu (87.) schraubten das Resultat auf 4:1. Für die Borussen, bei denen Profi Matthias Ginter im defensiven Mittelfeld spielte, wird die Lage im Abstiegskampf immer prekärer. Trainer David Wagner: „Wir müssen fünf Punkte aus acht Spielen aufholen. Ich habe schon andere Wunder gesehen.“
Dausch macht den Unterscheid - Note 1 für den MSV-Doppelpacker
Michael Ratajczak (Note 2-): Strahlte wie gewohnt viel Sicherheit aus. Ganz stark im Eins-gegen-Eins-Duell mit Tammo Harder (33.). Hatte beim 0:1 aus kurzer Distanz keine Abwehrchance.
Steffen Bohl (4+): Wackelte mehrfach. Hatte mit dem schnellen Oguzhan Kefkir seine Probleme und ließ ihm bei dessen Vorarbeit zum 0:1 zu viel Raum (9.). Machte seinen Patzer aber sofort wieder gut und bereitete den 1:1-Ausgleich mit vor (23.).
Thomas Meißner (3): Weil Kefkir überraschend einfach durchkam und in die Mitte passen konnte, kam er beim 0:1 gegen seinen Ex-Kollegen Harder zu spät (9.). Doch wie alle Zebras war das der Hallo-Wach-Effekt. Hatte danach alles im Griff und war der Fels in der Brandung.
Branimir Bajic (3): War nach seiner abgesessenen Gelbsperre wieder dabei und organisierte die Hintermannschaft gekonnt. Wenn er an Bord ist, brennt kaum etwas an, weil er dank seines Stellungsspiels viele Brandherde bereits im Vorfeld erstickt.
Rolf Feltscher (-): Verdrehte sich bei einer Rettungsaktion in der 16. Minute gegen Khaled Narey das linke Knie und musste nach einer Behandlungspause raus. Wie schwerwiegend die Verletzung ist und ob Bänder betroffen sind, werden die Untersuchungen in den nächsten Tagen zeigen. Für ihn kam Kevin Wolze (21.).
Martin Dausch (1): Das beste Zebra – nicht nur wegen seines zweiten Doppelpacks für den MSV. Nach seinem Ausflug auf die linke Außenbahn in der Vorwoche, fand er sich jetzt in der Zentrale wieder. Und hier ist er Zuhause. Markierte in der 23. Minute per Abstauber den 1:1-Ausgleich und sorgte mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 dann für die Entscheidung (79.). War auch sonst überall zu finden, bärenstark in den Zweikämpfen und hatte stets die richtige Idee. Kurzum: Einfach klasse!
Tim Albutat (2): Wurde in der 17. Minute von Lettieri zur Bank gerufen. Nach einer deutlichen Ansage des Trainers lief es danach besser. Krönte seine starke Leistung mit seinem Treffer zum 2:1 (37.). Sein Schlenzer wurde zwar noch abgefälscht, dennoch war der Schuss in den Winkel ein Traumtor.
Nico Klotz (3+): Weil Michael Gardawski mit einer Magen-Darm-Infektion passen musste, beackerte er die rechte Seite. Hatte die erste Chance des MSV, verzog aus zehn Meter aber kläglich (12.). War ansonsten extrem lauffreudig und bereitete zahlreiche Konter wie auch das 3:1 mit vor.
Zlatko Janjic (3+): Forderte die Bälle und war immer anspielbar. Zwar hatte er keine bis auf einen Schuss, den Zlatan Alomerovic allerdings noch parierte (61.), keine eigene Chance, war dennoch ungemein wichtig für das Spiel der Zebras. Beweis: Sein langer Ball auf Klotz leitete das 3:1 ein. Auch den vierten Einschlag bereitete er toll vor.
Dennis Grote (4+): Rückte für Pierre De Wit in die Startelf. Spulte zwar ordentlich Kilometer ab, ohne damit aber auch für Ertrag zu Sorgen. Im Vergleich zu den Vorwochen war aber auch bei ihm eine Leistungssteigerung erkennbar.
Kingsley Onuegbu (2-): Warf sich in jeden Ball und machte damit seine Ankündigung, gegen die Bubies des BVB hart aber fair vorzugehen, wahr. Dank seines Körpereinsatzes gelang Dausch auch der 1:1-Ausgleich. Krönte seinen guten Auftritt mit einem Hackentor zum 4:1 (85.).
Kevin Wolze (3-): Kam für den verletzten Feltscher ins Team (21.) und zeigte sofort, dass er mit seiner erhaltenen Denkpause nicht einverstanden war. War extrem gallig in den Zweikämpfen, ging aber auch manchmal übermotiviert in die Duelle und zog dann den Kürzeren.
Duisburg unterstreicht seine Aufstiegsambitionen Doppelpack! Dausch deprimiert Dortmund Der MSV Duisburg spricht im Aufstiegsrennen weiter ein wichtiges Wort mit. Durch den 4:1-Auswärtssieg in Dortmund verstärkten die Zebras zudem die Abstiegssorgen der BVB-Youngster, die auf dem vorletzten Platz des Drittliga-Klassements kleben bleiben.
BVB-Coach David Wagner tauschte gegenüber der Nullnummer in Köln zweimal Personal: Ginter sollte bei der Zweitvertretung Spielpraxis sammeln. Der Weltmeister verteidigte anstelle von Zimmermann zentral. Zudem kam Kefkir anstelle von Nyarko zum Zug. Zebra-Trainer Gino Lettieri veränderte seine Startformation im Vergleich zum 1:0 gegen Haching ebenfalls auf zwei Positionen: Bajic rückte für den Gelb-gesperrten Schorch ins Abwehrzentrum. Grote begann für den angeschlagenen De Wit.
Im Stadion Rote Erde setzten drängten beide Teams von Beginn an couragiert nach vorne. Die erste gute Gelegenheit verbuchten die Dortmunder: Ionannis zielte - von Ginter eingesetzt - knapp am Gehäuse vorbei (6.). Die BVB-Youngster setzten ihre Angriffsanstrengungen im Anschluss fort und belohnten sich dafür alsbald mit der Führung: Kefkir adressierte nach energischem Tempolauf ein ebenso scharfes, wie präzises Zuspiel auf Harder, der aus der Nahdistanz vollstreckte (9.).
Kalte Dusche bei Dauerregen - von wegen! Duisburg reagierte wütend und machte sich umgehend daran, das Spiel in seine Richtung zu drehen. Klotz und zweimal Onuegbu war bei guten Gelegenheiten kein Torerfolg vergönnt (13., 17., 19.). Doch in der 22. Minute war es dann soweit: Dausch profitierte davon, dass BVB-Keeper Alomerovic in einen Dreier-Luftkampf geriet und mit der Faust nur unzureichend klärte. Abstauber, 1:1!
Die Zebras galoppierten auf schwarz-gelber Spielwiese auch anschließend munter nach vorne. Eine Reihe weiterer Gelegenheiten der Meidericher war die Folge. Dem BVB gelang es auf tiefem Geläuf derweil mittlerweile nur noch selten, in der Offensive auffällig zu werden. Anders die Duisburger, die rund zehn Minuten vor der Pause ihren zweiten Treffer bejubeln konnten: Albutat hielt mutig drauf, abgefälscht von Dortmunds Kapitän Hornschuh senkte sich der Ball als Bogenlampe ins Tor (36.).
Nach Wiederbeginn waren die Dortmunder nun also gefordert. Einige gelungene Ansätze im Spiel nach vorne waren erkennbar. Doch da diese Ansätze keine Fortführung in Form von Treffern fanden, lief den Schwarz-Gelben langsam die Zeit davon. Als der eingewechselte Vincent Louis Stenzel gegen den durchbrechenden Klotz die Notbremse zog (71.), Dortmund fortan nur noch zehn Mann auf dem Feld hatte, schwand überdies der Glaube an die Wende.
Die MSV nutzte derweil seine Überzahl: Dausch schürte, indem er das Leder nach schönem Flankenwechsel gekonnt abnahm, einen Doppelpack (78.), Sturmtank Onuegbu setzte als letztes Glied einer flotten Angriffskette den 4:1-Schlusspunkt (85.).
Nach der Länderspielpause ist Dortmunds Zweitvertretung am Samstag (14 Uhr) des ersten April-Wochenendes bei den Stuttgarter Kickers gefordert, tags darauf begrüßt Duisburg den FC Hansa Rostock. Anpfiff ist ebenfalls um 14 Uhr.
Es lief die 15. Minute im Derby zwischen der kleinen Borussia aus Dortmund und dem MSV. Mit einer Grätsche gegen Khaled Narey holte sich Rolf Feltscher das Leder.
Der Abwehrspieler leitete noch schnell den Gegenzug ein und fiel dann mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Minutenlang musste er behandelt werden, versuchte es noch einmal kurz, doch dann war Schluss. Gestützt von den Physiotherapeuten humpelte Feltscher vom Platz und erhielt in der Kabine eine Schockdiagnose: Das Innenband im linken Knie könnte beschädigt sein.
Das wäre bitter, denn dann würde er mit Sicherheit drei bis vier Wochen - wenn nicht länger - ausfallen. Eine genaue Diagnose können die Ärzte frühestens am Dienstag fällen, weil das Knie extrem dick ist und erst abschwellen muss.
Nach einem durchaus erfolgreichen Wochenende für die Meidericher aus Duisburg, möchte ich eben die letzte Zeit Revue passieren lassen und die Zukunft dabei nicht aus den Augen verlieren. Als derzeit Tabellendritter besteht durchaus die Hoffnung aus eigener Kraft mindestens den Relegationsplatz am Ende der Saison inne zu haben. Das Spiel bei den kleinen Borussen aus Dortmund stimmt mich da durchaus positiv. Vorerst.
Betrachtet man das Spiel an der "roten Erde" fängt das ganze erstmal mit einem Paukenschlag an. Die Zebras wirken verschlafen und ideenlos und kassieren folglich früh das 1:0. Die Stimmung auf den Rängen, in mir und mit Sicherheit auch im Team droht zu kippen. Jeder fragte sich, ob wir schon wieder eine blutleere Truppe zu sehen bekommen, die offenbar nichts für den Aufstieg tun will. Und da passierte auch schon das kleine Wunder. Der MSV gibt Gas. Und das wirklich beeindruckend mit unglaublichem Kampf, den Willen das Ding zu drehen und tatsächlich auch mit scheinbar spielerischer Leichtigkeit. Dabei ist zu sagen, dass die Witterungsbedingungen eigentlich kein gutes Fußballspiel zulassen konnten. Aber das was scheinbar egal oder gar der nötige Katalysator für das Aufblühen. In der Folge gewann man hochverdient mit 4:1 und konnte, dank des 1:1 von Müsnter zuhause gegen die Bubis aus Mainz, auf Rang 3 vorrücken.
Der nächste Gegner in knapp 2 Wochen wird Hansa Rostock. Die sind momentan unglaublich gut drauf. Zumindest deuten die letzten Ergebnisse darauf hin. Trainer von Rostock ist zudem ein alter Bekannter: Karsten Baumann trainierte unsere Jungs in der vergangenen Saison und leistete dabei absolut gute Arbeit, wenn man die Bedingungen in die Bewertung mit einfließen lässt (Zwangsabstieg, verkürzte Vorbereitung,...). Dass sein Vertrag jedoch nicht verlängert wurde, wird vermutlich zusätzliche Motivation sein, uns unsere Heimserie streitig zu machen. Es wird also ein heißer Tanz werden, den wir natürlich für uns entscheiden werden
In der spielfreien Zeit hoffe ich auf vollste Konzentration mit dem Blick gen Aufstieg gerichtet. Am kommenden Freitag testen wir dann noch zuhause gegen die roten Teufel. Mit Kosta Runjaic kommt hier der vorletzte Trainer zurück zu seinem alten Arbeitsplatz. Seine völlig verständliche Flucht nach dem Zwangsabstieg nehmen ihm heute allerdings noch sehr viele Leute übel. Daher wird er sicherlich auch mit den einen oder anderen Reaktionen rechnen müssen. Aber das wird er schon wegstecken. Bleibt zu hoffen, dass sich keiner in diesem Spiel verletzt und das man sich generell ein paar Dinge aus diesem Spiel mitnehmen kann. Jede Erfahrung für den angepeilten Aufstieg ist wichtig.
Summa summarum hat sich die Manschaft einiges an Kredit zurückerarbeitet. Sowohl bei mir, als auch bei der gesamten Fanschaft. Wie man die Dinger gewinnt ist zwar egal, aber der scheinbar wieder präsente Wille lässt hoffen. Auf das diese Hoffnung nicht wieder sterben wird!
Zuletzt bearbeitet von GiantOpal; 23/03/201519:30.
Zebra-Personalien: Zwei Trainingsgäste an der Westender
Trainingsgast beim MSV: Marcel Kaffenberger vom FSV Frankfurt.
Am Dienstagmorgen, 24. März 2015, nahm der Zebra-Tross nach dem erfolgreichen Wochenende (4:1 bei der Zweitvertretung von Borussia Dortmund) den Trainingsbetrieb wieder auf. Eine weitere Einheit folgt dann am Nachmittag um 15 Uhr. Am Mittwoch, 25.03.15, wird ebenfalls zweimal um 10 Uhr und um 15 Uhr trainiert. Am Donnerstag, 26.03.15, folgt um 14 Uhr eine weitere Einheit.
Kiebitze an der Westender Straße bekamen am Dienstag gleich zwei Trainingsgäste zu sehen: Neben Frauen-Cheftrainerin Inka Grings, die ihren männlichen Kollegen über die Schulter schaute, ist in dieser Woche auch ein Gastspieler dabei. Marcel Kaffenberger vom FSV Frankfurt stellt sich in Meiderich vor. Der 21-jährige Mittelfeldspieler soll auch am Freitag, 27. März 2015, im Benefizspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern zum Einsatz kommen.
Bei Rolf Feltscher hat sich die Befürchtung Innenbandriss im linken Knie indes leider bestätigt; das ergab die Untersuchung am Dienstagmorgen in der BG Unfallklinik in Duisburg. Rolf hatte sich die Verletzung am Samstag beim 4:1-Sieg bei Borussia Dortmund II zugezogen. Teamarzt Dr. Falk Ullerich: „Wir hoffen, dass Rolf in sechs Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann.“ Immerhin: eine OP ist nicht nötig. Gute Besserung, Rolf!
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